Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A MORE HIGHLY AUTOMATED VEHICLE (HAF), IN PARTICULAR A HIGHLY AUTOMATED VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/007602
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a more highly automated vehicle (HAF), in particular a highly automated vehicle, comprising the following steps: 51 providing a digital map, preferably a highly accurate digital map, in a driver assistance system of the HAF; 52 determining a present vehicle position and locating the vehicle position in the digital map; 53 providing an expected setpoint traffic density at the vehicle position; 54 ascertaining a present actual traffic density in an environment of the HAF; 55 comparing the actual traffic density with the setpoint traffic density and ascertaining a difference value as the result of the comparison; 56 plausibilizing the vehicle position of the HAF at least in part on the basis of the difference value and/or 57 updating the digital map at least in part on the basis of the difference value. The invention further relates to a corresponding driver assistance system and to a computer program.

Inventors:
HASBERG CARSTEN (DE)
RASP PHILIPP (DE)
HIENDRIANA DANNY (DE)
FROMMHERZ VALENTIN (DE)
ALAWIEH ALI (DE)
REISTER FABIAN DOMINIK (DE)
KHAN MUHAMMAD SHERAZ (DE)
PAULS JAN-HENDRIK (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/064615
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
June 04, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G05D1/02; G01C21/32
Foreign References:
EP1045224A22000-10-18
DE102012212740A12014-05-22
DE102011116245A12013-04-18
Other References:
None
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs, umfassend die Schritte:

51 zur Verfügung stellen einer digitalen Karte, vorzugsweise einer hochgenauen digitalen Karte, in einem Fahrerassistenzsystem des HAF;

52 Bestimmung einer aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte;

53 zur Verfügung stellen einer erwarteten Soll-Verkehrsdichte an der Fahrzeugposition;

54 Ermittlung einer aktuellen Ist-Verkehrsdichte in einem Umfeld des HAF ;

55 Vergleich der Ist-Verkehrsdichte mit der Soll-Verkehrsdichte und Ermittlung eines Differenzwertes als Ergebnis des Vergleichs;

56 Plausibilisierung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes und/oder

57 Aktualisierung der digitalen Karte zumindest teilweise anhand des Differenzwertes.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt der Plausibilisierung beinhaltet, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, der Schritt S2 der Bestimmung der aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte wiederholt wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt der Aktualisierung der digitalen Karte beinhaltet, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an einen zentralen Kartenserver übermittelt wird.

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zentrale Kartenserver die Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist- Verkehrsdichte betreffend an weitere höher automatisierte Fahrzeuge übermittelt, wobei diese Übermittlung vorzugsweise in Form eines Karten-Update der Verkehrsdichtekarte und/oder der digitalen Karte erfolgt.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt S3 beinhaltet, dass die Soll-Verkehrsdichte in Form einer Verkehrsdichtekarte zur Verfügung gestellt wird, wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere eine zu erwartende Verkehrsdichte an unterschiedlichen Orten in Abhängigkeit von zumindest einem der Parameter Tageszeit, Jahreszeit, Wetterbedingungen enthält, und wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere Teil der digitalen Karte ist.

Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkehrsdichtekarte dadurch gewonnen wird, dass über bestimmte Zeiträume Informationen betreffend Verkehrsdichten an unterschiedlichen Orten durch die unterschiedlichen Orte passierende höher automatisierte Fahrzeuge gesammelt werden.

Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt S4 beinhaltet, dass die aktuelle Ist-Verkehrsdichte in dem Umfeld des HAF durch zumindest einen in das HAF integrierten Sensor oder durch zumindest einen externen Sensor erfolgt, wobei der zumindest eine externe Sensor insbesondere an einer Lichtsignalanlage, an einer Laterne, an einem Straßenschild und/oder an einem weiteren HAF angeordnet ist.

Fahrerassistenzsystem zur Steuerung eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs, umfassend • zumindest einen Sensor, der dazu eingerichtet ist, weitere Fahrzeuge in einem Umfeld des HAF zu erfassen;

• ein Speichermodul zur Speicherung einer digitalen Karte, vorzugsweise einer hochgenauen digitalen Karte, wobei das Speichermodul insbesondere ein in das HAF integriertes Speichermodul oder ein zentraler Server ist;

• ein Positionsmodul zur Bestimmung einer Fahrzeugposition des HAF, wobei das Positionsmodul vorzugsweise ein GPS-Modul ist;

• eine Steuervorrichtung, die dazu eingerichtet ist, Daten mit dem Sensor, dem Speichermodul, und dem Positionsmodul auszutauschen und die ferner dazu eingerichtet ist, die durch das Positionsmodul bestimmte Fahrzeugposition in der digitalen Karte zu lokalisieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung des Weiteren dazu eingerichtet ist, anhand der von dem Sensor empfangenen Daten eine Ist-Verkehrsdichte in der Umgebung des HAF zu bestimmen, die Ist-Verkehrsdichte mit einer an der Fahrzeugposition erwarteten Soll-Verkehrsdichte zu vergleichen, und als Ergebnis dieses Vergleichs einen Differenzwert zu ermitteln.

9. Fahrerassistenzsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, eine Plausibilisierung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes durchzuführen, und/oder dazu eingerichtet ist, eine Aktualisierung der Karte zumindest teilweise anhand des Differenzwertes vorzunehmen.

10. Fahrerassistenzsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine erneute Bestimmung und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte zu veranlassen beziehungsweise durchzuführen.

. Fahrerassistenzsystem nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist- Verkehrsdichte betreffend an einen zentralen Kartenserver zu übermitteln.

12. Fahrerassistenzsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Speichermodul die Soll-Verkehrsdichte in Form einer Verkehrsdichtekarte enthält, wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere eine zu erwartende Verkehrsdichte an unterschiedlichen Orten in Abhängigkeit von zumindest einem der Parameter Tageszeit, Jahreszeit, Wetterbedingungen enthält, und wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere Teil der digitalen Karte ist.

13. Fahrerassistenzsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor ein in das HAF integrierter Sensor oder zumindest ein externer Sensor ist, wobei der zumindest eine externe Sensor insbesondere an einer Lichtsignalanlage, an einer Laterne, an einem Straßenschild und/oder an einem weiteren HAF angeordnet ist.

14. Fahrerassistenzsystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor auf einer der folgenden Bauweisen basiert:

Video, Stereo Video, 3D Kamera, Surround Kamera, ToF, Lidar, Radar, Ultraschall, GPS.

15. Computerprogramm, umfassend Programmcode zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs und ein Fahrerassistenzsystem zur Steuerung eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs.

Stand der Technik

Angesichts einer Zunahme des Automatisierungsgrades von Fahrzeugen werden immer komplexere Fahrerassistenzsysteme eingesetzt. Für solche Fahrerassistenzsysteme und Funktionen, wie z.B. dem hochautomatisierten Fahren oder dem vollautomatisiertem Fahren, wird eine große Zahl von Sensoren im Fahrzeug benötigt, die eine exakte Erfassung des Fahrzeugumfelds ermöglichen.

Im Folgenden werden unter höher automatisiert all diejenigen Automatisierungsgrade verstanden, die im Sinne der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine automatisierte Längs- und Querführung mit steigender Systemverantwortung entsprechen, z.B. das hoch- und vollautomatisierte Fahren.

Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Möglichkeiten offenbart, ein Verfahren zum Betreiben eines hochautomatisierten Fahrzeugs (HAF) durchzuführen. Um dabei die Lokalisierung eines hochautomatisierten Fahrzeugs (HAF) in einer digitalen Karte zu erhöhen, ist es erforderlich, die Genauigkeit der digitalen Karte garantieren zu können, wobei hier das Problem auftritt, dass kurzfristige Streckenänderungen, die beispielsweise durch Baustellen, Unfälle oder andersartige Umstände bedingt sind, nicht oder nur unvollständig in digitalen Karten berücksichtigt werden können oder derart kurzfristig auftreten, dass ein höher automatisiertes Fahrzeug (HAF), insbesondere ein hochautomatisiertes Fahrzeug, über diese kurzfristigen Änderungen nicht schnell genug verfügen kann und die Steuerung des Fahrzeugs dem Fahrer überlassen werden muss. Dies kann unerwünscht und gegebenenfalls auch kritisch hinsichtlich der Verkehrssicherheit sein.

Um das Fahrzeug in möglichst allen Situationen höher automatisiert zu steuern, ist es notwendig, eine weitestgehend fehlerfreie und der Wirklichkeit entsprechende digitale Karte zur Verfügung zu haben.

Es ist bekannt, dass anhand von verschiedenen Umfeldsensoren, wie beispielsweise Radarsensoren, Kameras, Fahrdynamiksensoren, GPS (Global Positioning System) und digitalen Karten eine Repräsentation der Fahrzeugumgebung, das sogenannte Umfeldmodell, aufgebaut werden kann, wobei durch einen Vergleich der Sensordaten bzw. des Umfeldmodells mit der digitalen Karte die Aktualität einer digitalen Karte validiert und gegebenenfalls erhöht werden kann. Weisen Umfeldmodell und digitale Karte nennenswerte Abweichungen auf, ist davon auszugehen, dass die Karte nicht auf dem aktuellen Stand ist und nur noch eingeschränkt verwendet werden kann.

Als problematisch ist in diesem Zusammenhang jedoch anzusehen, dass die Auflösung gängiger Sensoren in der Ferne in der Regel gering ist und die zu erkennenden Streckenänderungen oft klein, sodass Streckenänderungen unter Umständen nicht rechtzeitig erkannt werden und sicherheitskritische Situationen auftreten.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs und ein verbessertes

Fahrerassistenzsystem zur Steuerung eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs bereitzustellen, bei dem Streckenänderungen gegenüber einem in einer digitalen Karte abgespei- cherten Streckenstatus, kurz auch Kartenfehler genannt, frühzeitig und robust erkannt werden können.

Offenbarung der Erfindung

Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.

Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs bereitgestellt, umfassend die folgenden Schritte:

51 zur Verfügung stellen einer digitalen Karte, vorzugsweise einer hochgenauen digitalen Karte, in einem Fahrerassistenzsystem des HAF;

52 Bestimmung einer aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte;

53 zur Verfügung stellen einer erwarteten Soll-Verkehrsdichte an der Fahrzeugposition;

54 Ermittlung einer aktuellen Ist-Verkehrsdichte in einem Umfeld des HAF;

55 Vergleich der Ist-Verkehrsdichte mit der Soll-Verkehrsdichte und Ermittlung eines Differenzwertes als Ergebnis des Vergleichs;

56 Plausibilisierung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes und/oder

57 Aktualisierung der digitalen Karte zumindest teilweise anhand des Differenzwertes. Vorteilhafterweise beinhaltet der Schritt der Plausibilisierung, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, der Schritt S2 der Bestimmung der aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte wiederholt wird.

Nach einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schritt der Aktualisierung der digitalen Karte beinhaltet, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an einen zentralen Kartenserver übermittelt wird.

Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der zentrale Kartenserver die Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an weitere höher automatisierte Fahrzeuge übermittelt, wobei diese Übermittlung vorzugsweise in Form eines Karten-Update der Verkehrsdichtekarte und/oder der digitalen Karte erfolgt.

In einer weiteren Ausführungsform beinhaltet der Schritt S3, dass die Soll-Verkehrsdichte in Form einer Verkehrsdichtekarte zur Verfügung gestellt wird, wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere eine zu erwartende Verkehrsdichte an unterschiedlichen Orten in Abhängigkeit von zumindest einem der Parameter Tageszeit, Jahreszeit, Wetterbedingungen enthält, und wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere Teil der digitalen Karte ist.

Bevorzugterweise wird die Verkehrsdichtekarte dadurch gewonnen, dass über bestimmte Zeiträume Informationen betreffend Verkehrsdichten an unterschiedlichen Orten durch die unterschiedlichen Orte passierende höher automatisierte Fahrzeuge gesammelt werden. .

Auf diese Art und Weise kann über statistische Auswertungen eine Verkehrsdichtekarte mit Soll-Verkehrsdichten zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten sowie zu unterschiedlichen Jahreszeiten abgeleitet werden.

Vorteilhafterweise beinhaltet der Schritt S4, dass die aktuelle Ist-Verkehrsdichte in dem Umfeld des HAF durch zumindest einen in das HAF integrierten Sensor oder durch zumindest einen externen Sensor erfolgt, wobei der zumindest eine externe Sensor insbesondere an einer Lichtsignalanlage, an einer Laterne, an einem Straßenschild und/oder an einem weiteren HAF angeordnet ist.

Somit kann die aktuelle Ist-Verkehrsdichte in dem Umfeld des HAF mit Hilfe ei- nes externen Sensors, beispielsweise einer Kamera, in einer Umgebung des weiteren Fahrzeugs erfasst und an das HAF übertragen werden. Die aktuelle Ist- Verkehrsdichte wird dann einem Fahrerassistenzsystem des Fahrzeugs bereitgestellt. Einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Fahrerassistenzsystem zur Steuerung eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs. Dabei umfasst das Fahrerassistenzsystem zumindest einen Sensor, der dazu eingerichtet ist, weitere Fahrzeuge in einem Umfeld des HAF zu erfassen. Ferner weist das Fahrerassistenz- system ein Speichermodul zur Speicherung einer digitalen Karte, vorzugsweise einer hochgenauen digitalen Karte, ein Positionsmodul zur Bestimmung einer Fahrzeugposition des HAF, und eine Steuervorrichtung auf. Dabei ist das Speichermodul insbesondere ein in das HAF integriertes Speichermodul oder ein zentraler Server und das Positionsmodul vorzugsweise ein GPS-Modul. Ferner ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, Daten mit dem Sensor, dem Speichermodul, und dem Positionsmodul auszutauschen und die durch das Positionsmodul bestimmte Fahrzeugposition in der digitalen Karte zu lokalisieren. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung des Weiteren dazu eingerichtet ist, anhand der von dem Sensor empfangenen Daten eine Ist-Ver- kehrsdichte in der Umgebung des HAF zu bestimmen, die Ist-Verkehrsdichte mit einer an der Fahrzeugposition erwarteten Soll-Verkehrsdichte zu vergleichen, und als Ergebnis dieses Vergleichs einen Differenzwert zu ermitteln.

Vorteilhafterweise ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, eine Plausibilisie- rung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes durchzuführen, und/oder dazu eingerichtet, eine Aktualisierung der Karte zumindest teilweise anhand des Differenzwertes vorzunehmen.

Ferner ist die Steuervorrichtung in einer weiteren Ausführungsform dazu eingerichtet, in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine erneute Bestimmung und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte zu veranlassen beziehungsweise durchzuführen.

Die erneute Bestimmung und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte kann beispielsweise an einen zentralen Server übermittelt werden, um ser- verseitig eine aktuelle und genauere digitale Straßenkarte der Umgebung des Fahrzeugs bereitzustellen, welche auch von weiteren HAFs abgerufen und verwendet werden kann.

Bevorzugterweise ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an einen zentralen Kartenserver zu übermitteln.

Nach einer Ausführungsform enthält das Speichermodul die Soll-Verkehrsdichte in Form einer Verkehrsdichtekarte, wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere eine zu erwartende Verkehrsdichte an unterschiedlichen Orten in Abhängigkeit von zumindest einem der Parameter Tageszeit, Jahreszeit, Wetterbedingungen enthält, und wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere Teil der digitalen Karte ist.

Vorteilhafterweise ist der zumindest eine Sensor ein in das HAF integrierter Sensor oder zumindest ein externer Sensor, wobei der zumindest eine externe Sensor insbesondere an einer Lichtsignalanlage, an einer Laterne, an einem Straßenschild und/oder an einem weiteren HAF angeordnet ist.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung basiert der zumindest eine Sensor auf einer der Bauweisen Video, Stereo Video, 3D Kamera, Surround Kamera, ToF, Lidar, Radar, Ultraschall oder GPS.

Einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Computerprogramm, welches einen Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird. Obwohl die vorliegende Erfindung im Folgenden hauptsächlich in Zusammenhang mit Personenkraftwagen beschrieben wird, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern kann mit jeder Art von Fahrzeug, etwa Lastkraftfahrzeug (LKW) und/oder Personenkraftwagen (PKW) genutzt werden.

Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung, welche in der Figur dargestellt ist. Dabei ist zu beachten, dass die dargestellten Merkmale nur einen beschreibenden Charakter haben und auch in Kombination mit Merkmalen anderer oben beschriebener Weiterentwicklungen verwendet werden können und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.

Zeichnungen

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Die Zeichnung ist schematisch und zeigt:

Fig. 1 ein Ablaufschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Figur 1 zeigt ein Ablaufschema einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines höher automatisierten Fahrzeugs (HAF), insbesondere eines hochautomatisierten Fahrzeugs.

Ein zum Zwecke der Steuerung des höher automatisierten Fahrzeugs (HAF) in dem höher automatisierten Fahrzeug (HAF) angeordnetes Fahrerassistenzsystem umfasst zumindest einen Sensor, der dazu eingerichtet ist, weitere Fahrzeuge in einem Umfeld des HAF zu erfassen. Ferner weist das Fahrerassistenzsystem ein Speichermodul zur Speicherung einer digitalen Karte, vorzugsweise einer hochgenauen digitalen Karte, ein Positionsmodul zur Bestimmung einer Fahrzeugposition des HAF und eine Steuervorrichtung auf. Dabei ist das Speichermodul insbesondere ein in das HAF integriertes Speichermodul oder ein zentraler Server und das Positionsmodul vorzugsweise ein GPS-Modul. Ferner ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, Daten mit dem Sensor, dem Speichermodul, und dem Positionsmodul auszutauschen und die durch das Positionsmodul bestimmte Fahrzeugposition in der digitalen Karte zu lokalisieren.

In einem ersten Schritt S1 wird in an sich bekannter Weise dem Fahrerassistenzsystem des HAFs eine digitale Karte, vorzugsweise eine hochgenaue digitale Karte zur Verfügung gestellt.

In einem Schritt S2 erfolgt eine an sich bekannte Bestimmung einer aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte.

In einem Schritt S3 wird eine erwartete Soll-Verkehrsdichte an der Fahrzeugposition zur Verfügung gestellt, wobei die Soll-Verkehrsdichte in Form einer Verkehrsdichtekarte zur Verfügung gestellt wird, und wobei die Verkehrsdichtekarte insbesondere eine zu erwartende Verkehrsdichte an unterschiedlichen Orten in Abhängigkeit von zumindest einem der Parameter Tageszeit, Jahreszeit, Wetterbedingungen enthält. Dabei ist die Verkehrsdichtekarte insbesondere Teil der digitalen Karte.

Grundsätzlich kann die Verkehrsdichtekarte dadurch gewonnen werden, dass über bestimmte Zeiträume Informationen betreffend Verkehrsdichten an unterschiedlichen Orten durch die unterschiedlichen Orte passierende höher automatisierte Fahrzeuge gesammelt werden.

Auf diese Art und Weise kann über statistische Auswertungen eine Verkehrsdichtekarte mit Soll-Verkehrsdichten zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten sowie zu unterschiedlichen Jahreszeiten abgeleitet werden.

In Schritt S4 wird eine aktuelle Ist-Verkehrsdichte in einem Umfeld des HAF durch zumindest einen in das HAF integrierten Sensor oder durch zumindest einen externen Sensor ermittelt, wobei der zumindest eine externe Sensor insbesondere an einer Lichtsignalanlage, an einer Laterne, an einem Straßenschild und/oder an einem weiteren HAF angeordnet ist. Auf diese Weise kann die aktuelle Ist-Verkehrsdichte in dem Umfeld des HAF mit Hilfe eines externen Sensors beispielsweise einer Kamera in einer Umgebung des weiteren Fahrzeugs erfasst und zu dem HAF übertragen werden. Die aktuelle Ist-Verkehrsdichte wird dann dem Fahrerassistenzsystem des Fahrzeugs bereitgestellt und gegebenenfalls auch dem Fahrer des HAFs angezeigt.

Bevorzugterweise basiert der zumindest eine Sensor auf einer der Bauweisen Video, Stereo Video, 3D Kamera, Surround Kamera, ToF, Lidar, Radar, Ultraschall oder GPS.

In einem weiteren fünften Schritt S5 wird die Ist-Verkehrsdichte mit der Soll-Verkehrsdichte verglichen und ein Differenzwert als Ergebnis des Vergleichs ermittelt. Vorrichtungsseitig geschieht dies durch die Steuervorrichtung des Fahrerassistenzsystems.

Bevorzugterweise ist vorgesehen, dass ein zentraler Kartenserver die Information der Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend seitens der Steuervorrichtung übermittelt bekommt und an weitere höher automatisierte Fahrzeuge übermittelt, wobei diese Übermittlung vorzugsweise in Form eines Karten-Update der Verkehrsdichtekarte und/oder der digitalen Karte erfolgt. Vorrichtungsseitig ist die Steuervorrichtung also zur Übermittlung der Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an den zentralen Kartenserver eingerichtet.

Der in Figur 1 gezeigte Schritt S6 kann alternativ oder zusätzlich zu einem Schritt 7 erfolgen und beinhaltet die Plausibilisierung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes, wobei die vorrichtungsseitig die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, diese Plausibilisierung der Fahrzeugposition des HAF zumindest teilweise anhand des Differenzwertes durchzuführen. Der Schritt der Plausibilisierung kann beinhalten, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, der Schritt S2 der Bestimmung der aktuellen Fahrzeugposition und Lokalisierung der Fahrzeugposition in der digitalen Karte wiederholt wird. Die Steuervorrichtung sendet in diesem Fall eine entsprechende Aufforderung an das Positionsmodul. Ferner kann in einem weiteren siebten Schritt S7 zusätzlich oder alternativ zum Schritt S6 eine Aktualisierung der digitalen Karte zumindest teilweise anhand des Differenzwertes erfolgen. Schritt 7 beinhaltet dabei, dass in dem Fall, dass der Differenzwert einen festgelegten Schwellwert einer Abweichung überschreitet, eine Information die Höhe des Differenzwerts und/oder die Ist-Verkehrsdichte betreffend an einen zentralen Kartenserver übermittelt wird.

Serverseitig kann dann eine aktuelle und genauere digitale Straßenkarte der Umgebung des Fahrzeugs bereitgestellt werden, welche auch von weiteren HAFs abgerufen und verwendet werden kann.

Durch den Vergleich der Ist-Verkehrsdichte mit der Soll-Verkehrsdichte

Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbei- spiel beschränkt. Sie umfasst vielmehr auch alle fachmännischen Weiterbildungen im Rahmen der durch die Patentansprüche definierten Erfindung.

Neben den beschriebenen und abgebildeten Ausführungsformen sind weitere Ausführungsformen vorstellbar, welche weitere Abwandlungen sowie Kombinationen von Merkmalen umfassen können.