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Title:
METHOD FOR OPERATING A MOTOR VEHICLE WITH THE AID OF A MOBILE TERMINAL OF A USER AND PHYSIOLOGICAL VITAL DATA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/033258
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method for operating a motor vehicle (14) with the aid of a mobile terminal (10) with an interface (16), the following steps are performed: physiological vital data of the user are received from at least one wearable accessory (12, S1) which has a sensor (30) for detecting the vital data, wherein at least some of the physiological vital data were detected before the use of the motor vehicle (14) (S2), an index value (S6) is made available which is determined from the vital data and describes a physiological state of the user, and the determined index value is sent to a communications unit (23) of a control device (34, S7) internal to the motor vehicle. By means of a processing unit (36) of the control device (34), an actuator signal (S9) is generated and an actuator (46', 46", 46"', S10) of the motor vehicle (14) is selected according to the index value, wherein the actuator signal describes an action that is to be performed by the selected actuator (46', 46", 46"'). The selected actuator (46', 46", 46"') executes the action (Si1).

Inventors:
SOFRA NIKOLETTA (DE)
GROSSKOPF GORDON (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/060802
Publication Date:
February 22, 2018
Filing Date:
May 05, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
A61B5/18; A61B5/00; A61B5/01; A61B5/024; A61B5/053; A61B5/08; A61B5/1171; A61B5/145; B60K28/06; B60W40/08; B60W40/09; B60W50/16; G01C21/26; G06F19/00
Domestic Patent References:
WO2015074918A12015-05-28
Foreign References:
EP2871866A12015-05-13
US20160071393A12016-03-10
DE102015117150A12016-04-21
US20160107509A12016-04-21
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs (14) mithilfe eines mobilen Endgeräts (10) eines Benutzers des Kraftfahrzeugs (14), aufweisend die durch eine Schnittstelleneinrichtung (16) des mobilen Endgeräts (10) durchgeführten Schritte:

- Empfangen von physiologischen Vitaldaten des Benutzers aus zumindest einem von dem mobilen Endgerät (10) baulich beabstande- ten tragbaren Accessoire (12, S1 ), das zum Tragen an einem Körper des Benutzers ausgestaltet ist und eine Sensoreinrichtung (30) zum Erfassen der Vitaldaten aufweist, wobei zumindest ein Anteil der physiologischen Vitaldaten vor dem Benutzen des Kraftfahrzeugs (14) er- fasst wurden (S2),

- Bereitstellen eines aus den Vitaldaten ermittelten Indexwerts (S6), der einen physiologischen Zustand des Benutzers beschreibt, durch Ermitteln des Indexwerts (S5) durch eine Verarbeitungseinheit (24) des mobilen Endgeräts (10) anhand von in einer Speichereinrichtung (26) des mobilen Endgeräts (10) gespeicherter (S4) historischer Vitaldaten erfolgt, die über einen Zeitraum erfasst wurden (S2), der länger als der Zeitraum der Benutzung des Kraftfahrzeugs (14) ist, und/oder anhand von Vitaldaten eines auf dem mobilen Endgerät (10) abgelegten Vitalfunktionsprogrammes, über welches der Benutzer ein subjektives Körperempfinden eingetragen hat; und

- Senden des ermittelten Indexwerts an eine Kommunikationseinheit (23) einer kraftfahrzeuginternen Steuereinrichtung (34, S7);

weiterhin aufweisend die Schritte:

- durch eine Verarbeitungseinheit (36) der Steuereinrichtung (34) Auswählen eines Aktors (46', 46", 46"', S10) des Kraftfahrzeugs (14) in Abhängigkeit von dem Indexwert und/oder von dem physiologischen Zustand, der von dem Indexwert beschrieben wird, und Erzeugen eines Aktorsignals in Abhängigkeit von dem Indexwert (S9) und/oder von dem physiologischen Zustand, der von dem Indexwert beschrieben wird, wobei das Aktorsignal eine von dem ausgewählten Aktor (46', 46", 46"') durchzuführende Aktion beschreibt, und

- durch den ausgewählten Aktor (46', 46", 46"') Durchführen der durch das Aktorsignal beschriebenen Aktion (S1 1 ).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , aufweisend den Schritt:

- während dem Benutzen des Kraftfahrzeugs (14) Empfangen Sensorsignals einer Sensoreinrichtung (42', 42") des Kraftfahrzeugs (14) durch die Kommunikationseinheit (23, S8) und/oder die Verarbeitungseinheit (36, S8), wobei das Sensorsignal ein aktuelles Verhalten des Benutzers während dem Benutzen des Kraftfahrzeugs (14) durch den Benutzer beschreibt,

wobei das Erzeugen des Aktorsignals (S9) und/oder das Auswählen des Aktors (46', 46", 46"', S10) zusätzlich in Abhängigkeit von dem Sensorsignal erfolgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend den Schritt:

- Empfangen einer Reiseroute des Kraftfahrzeugs (14) aus einer Navigationseinrichtung (40) des Kraftfahrzeugs (14) und/oder Empfangen von Umfelddaten aus der Sensoreinrichtung (42', 42") des Kraftfahrzeugs (14) durch die Kommunikationseinheit (23, S8) und/oder durch die Verarbeitungseinheit (36, S8), wobei

- die Umfelddaten eine Umgebung des Kraftfahrzeugs (14) und/oder eine Eigenschaft der Umgebung des Kraftfahrzeugs (14) und/oder einen Zustand des Verkehrs und/oder einen aktuell gefahrenen Straßentyp und/oder ein Spurführungsverhalten des Benutzers beschreiben; und/oder

- die Umfelddaten in Echtzeit erfasst und deren Auswirkung auf den Fahrerzustand anhand der empfangenen Daten berücksichtigt werden und/oder eine Prognose über die Umfelddaten im Verlauf einer Route empfangen werden, und/oder die Auswirkung der Umfelddaten auf den Fahrerzustand in der Speichereinrichtung abgelegt werden,

wobei das Erzeugen des Aktorsignals (S9) und/oder das Auswählen des Aktors (46', 46", 46"', S10) zusätzlich in Abhängigkeit von den empfangenen Umfelddaten erfolgt.

.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend den Schritt:

-durch die Schnittstelleneinrichtung (16) des mobilen Endgeräts (10) Personalisieren des ermittelten Indexwertes durch Identifizieren des Benutzers des mobilen Endgeräts (10) anhand in dem mobilen Endgerät (10) gespeicherten (S4) Benutzerdaten, und

-durch die Verarbeitungseinheit (36) der Steuereinrichtung (34) Ermitteln einer Position des Benutzers innerhalb des Kraftfahrzeugs (14), wobei das Erzeugen des Aktorsignals (S9) und/oder das Auswählen des Aktors (46', 46", 46"', S10) in Abhängigkeit von der ermittelten Position des Benutzers erfolgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Verarbeitungseinheit (36) einen Aktor (46', 46", 46"') oder mehrere Aktoren (46', 46", 46"') aus den folgenden Aktoren (46', 46", 46"') des Kraftfahrzeugs (14) auswählt:

- eine Navigationseinrichtung (40), vorzugsweise wobei das Aktorsignal ein Ändern einer aktuellen Fahrtroute des Kraftfahrzeugs (14) und/oder ein zusätzliches Zwischenziel und/oder eine Ruhepause der Fahrtroute beschreibt; und/oder

- ein Kombiinstrument; und/oder

- eine Komponente eines Antriebstranges; und/oder

-eine Komponente einer Lenkanlage; und/oder

-eine Bremsanlage; und/oder

-eine Blinkanlage; und/oder

-ein Komfortsystembeschreibt.

Verfahren nach Anspruch 5, wobei

die Verarbeitungseinheit (36) ein Kombiinstrument als Aktor (46', 46", 46"') auswählt und das Aktorsignal eine optische und/oder akustische und/oder haptische Rückmeldung als durchzuführende Aktion beschreibt; und/oder

die Verarbeitungseinheit (36) eine Komponente einer Lenkanlage als Aktor (46', 46", 46"') auswählt und das Aktorsignal eine Lenkradvibration und/oder eine Lenkbewegung als durchzuführende Aktion beschreibt; und/oder

die Verarbeitungseinheit (36) ein Komfortsystem als Aktor (46', 46", 46"') auswählt und das Aktorsignal eine Komfortfunktion beschreibt.

Schnittstelleneinrichtung (16), wobei die Schnittstelleneinrichtung (16) dazu eingerichtet ist, die eine Schnittstelleneinrichtung (16) betreffenden Verfahrensschritte gemäß einem der Ansprüche 1 , oder 4 durchzuführen.

Steuereinrichtung (34), wobei die Steuereinrichtung (34) dazu eingerichtet ist, die eine Steuereinrichtung (34) betreffenden Verfahrens- schritte gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 durchzuführen.

9. Kraftfahrzeug (14), gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (34) nach Anspruch 8.

10. Mobiles Endgerät (10), gekennzeichnet durch eine Schnittstelleneinrichtung (16) nach Anspruch 7.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mithilfe eines mobilen Endgeräts eines Benutzers und physiologischen Vitaldaten

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mithilfe von physiologischen Vitaldaten eines Benutzers, die von einem tragbaren Accessoire („Wearable") erfasst werden. Hierzu kann das tragbare Ac- cessoire eine Sensoreinrichtung zum Erfassen der Vitaldaten aufweisen. Physiologische Vitaldaten sind dabei Daten, die einen physiologischen Zustand des Benutzers beschreiben, also beispielsweise eine Herzrate, eine Pulsfrequenz, ein Atmungsparameter, oder eine Hauttemperatur.

Moderne Kraftfahrzeuge können Systeme zum Erkennen einer körperlichen Kondition eines Benutzers des Kraftfahrzeugs aufweisen. Dabei kann beispielsweise vom Kraftfahrzeug eine Müdigkeitserkennung anhand von Lenkdaten oder von Bildaufnahmen durchgeführt werden. Auch Datenbrillen oder sogenannte„Head Mounted Devices" oder mit dem Fahrzeug fest verbundene beziehungsweise mit dem Kraftfahrzeug integrierte Bestandteile können hierzu genutzt werden. Hierzu gehören auch Körper- und Gesundheitszustandsbeobachtungssysteme, beispielsweise ein tragbares Messgerät. Nachteilig ist hierbei jedoch der technische Aufwand, der hierzu betrieben werden muss. So müssen beispielsweise auf dem Kopf getragene tragbare Messgeräte speziell für die Anwendung der Fahrerzustandserkennung ent- wickelt werden. Ebenfalls bedarf es einer komplizierten und teuren Sensorik im Kraftfahrzeug.

Aus der DE 10 201 1 109 564 A1 ist ein Verfahren zum Überwachen eines Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeug bekannt, wobei beispielsweise eine Bildanalyse durch eine Kamera des Kraftfahrzeugs durchgeführt wird. Es ergeben sich die oben genannten Nachteile.

Die DE 198 41 195 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Wachhalten einer Person, wobei Daten von einem tragbaren Accessoire benutzt werden. Ein

05.05.2017 10:02:00 Armbandmessgerät misst dabei beispielsweise einen Puls oder Blutdruck des Benutzers. Detektiert das Fahrzeug ein Ermüden des Benutzers, so kann beispielsweise eine Warnlampe des Kraftfahrzeugs angehen. Außerdem kann ein Signalgeber, der beispielsweise an einem Sicherheitsgurt an- geordnet sein kann, ein Signal zum Wachhalten ausgeben. Auch hier ergeben sich die oben genannten Nachteile. Aus der DE 101 26 224 A1 ist ebenfalls ein Kraftfahrzeug bekannt, bei der eine Komponente des Kraftfahrzeugs physiologische Zustände des Fahrers ermittelt. Die DE 38 26 943 A1 beschreibt eine Auswertevorrichtung für mittels Messfühler ermittelte physiologische Daten eines Patienten, sodass ein physiologisch bedingtes Fehlverhalten eines Kraftfahrers möglichst keine schädlichen Auswirkungen hat. Diese Druckschrift beschränkt sich jedoch auf die Beschreibung einer entsprechenden Auswertevorrichtung des Kraftfahrzeugs.

Ein System und ein Verfahren zur Überwachung eines Gesundheitszustandes eines Fahrzeuginsassen mithilfe einer Telemedizineinnchtung ist in der DE 10 2015 105 581 A1 beschrieben. Die Vitaldaten werden von Kraftfahrzeugsensoren erfasst und verschlüsselt an ein Smartphone weitergegeben, wobei das Smartphone die Daten an die Telemedizineinnchtung übermittelt.

Die DE 10 2014 002 81 1 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ermitteln von Vitaldaten eines Fahrers eines Fahrzeugs, anhand derer beispielsweise eine mentale Beanspruchung des Fahrers ermittelt werden kann.

Eine Benommenheit des Fahrers kann gemäß der WO 2015/046687 A1 durch ein tragbares Accessoire festgestellt werden. Weitere, ähnliche Verfahren mithilfe von solchen Hilfsmitteln sind auch in der DE 196 42 830 A1 und der DE 10 2014 206 626 A1 beschrieben. Die DE 10 2004 036 1 19 B4 beschreibt eine Müdigkeitserkennung durch Kraftfahrzeugsensoren. Die oben genannten Nachteile werden dadurch nicht behoben.

Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist das Steigern einer Effizienz eines solchen Beobachtungssystems.

Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen der nebengeordneten Patentansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben. Die Erfindung basiert auf der Idee, mithilfe einer Schnittstelleneinrichtung eines mobilen Endgeräts des Benutzer schon vor der Benutzung des Kraftfahrzeugs physiologische Vitaldaten aus einem von dem mobilen Endgerät baulich beabstandeten tragbaren Accessoire zu empfangen und mithilfe der Schnittstelleneinrichtung einen Indexwert zu ermitteln, der einen physiologischen Zustand des Benutzers beschreibt. Der ermittelte Indexwert wird dann an eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs übertragen, die eine Verarbeitungseinheit aufweist, die einen Aktor des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von dem ermittelten Indexwert auswählt und ansteuert.

Hierdurch ist im Kraftfahrzeug keine komplizierte und teure Hardware zum Empfangen der physiologischen Vitaldaten und zum Ermitteln des Indexwertes notwendig. Außerdem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur eine Momentaufnahme des Zustandes des Benutzers erfasst, sondern es kann ein persönlicher physiologischer Grundzustand der Person und beispielsweise über einen längeren Zeitraum erfasste Daten berücksichtigt werden. Der Indexwert berücksichtigt also einen Gesamtzustand des Benutzers und dessen physiologischen Grundeigenheiten, womit der Indexwert wesent- lieh aussagekräftiger ist. Mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann also besser auf den Gesamtzustand des Benutzers eingegangen werden. Hierdurch wird auch eine Fahrsicherheit erhöht, sowie ein Fahrkomfort.

Mit anderen Worten sieht die Erfindung eine Weiterleitung von Informationen seitens der Sensoreinrichtung des tragbaren Accessoires, also der Rohdaten der physiologischen Vitaldaten, vor, die nachträglich mittels einer Informationsfusion auf einem mobilen Endgerät und/oder in einer Verarbeitungseinheit des Kraftfahrzeugs eine Aussage über den Zustand des Fahrers treffen. Das Ergebnis einer solchen Aussage kann potentiell von einer weiteren Ein- richtung zu zum Beispiel dem Erzeugen eines Alarmsignals führen, und/oder zu beispielsweise einem Anpassen von Warnschwellen, Aktivieren regelnder Systeme, Lenkradvibrationen und/oder Informationen für einen Fahrer ohne Warnton. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs mithilfe eines mobilen Endgeräts eines Benutzers des Kraftfahrzeugs erfolgt durch eine Schnittstelleneinrichtung des mobilen Endgeräts zunächst ein Empfangen der physiologischen Vitaldaten des Benutzers aus zumindest einem von dem mobilen Endgerät baulich beabstandeten tragbaren Acces- soire, das zum Tragen an einem Körper des Benutzers ausgestaltet ist und eine Sensoreinrichtung zum Erfassen der Vitaldaten aufweist. Dabei werden oder wurden zumindest ein Anteil der physiologischen Vitaldaten vor dem Benutzen des Kraftfahrzeugs erfasst. Es folgt ein Bereitstellen des aus den Vitaldaten ermittelten Indexwerts, der einen physiologischen Zustand des Benutzers beschreibt.

Ein mobiles Endgerät kann dabei beispielsweise als Smartphone ausgestaltet sein. Das zumindest eine tragbare Accessoire ist von dem mobilen End- gerät baulich beabstandet, also kein Bauteil oder keine Komponente des mobilen Endgeräts. Das tragbare Accessoire kann beispielsweise als Uhr oder als Kleidungsstück mit der Sensoreinrichtung oder als Schmuckacces- soire ausgestaltet sein. Eine Sensoreinrichtung ist definiert als Gerätekomponente oder Bauteil, die eine physikalische, physiologische, chemische Ei- genschaft oder dergleichen erfassen kann, beispielsweise eine Körpertemperatur und/oder eine Pulsfrequenz und/oder eine Herzrate und/oder eine Herzratenvariabilität. Als Indexwert kann dann beispielsweise ein Müdigkeits-, Aufmerksam keits-, Ablenkungs- und/oder Stressindex des Benutzers ermittelt werden.

Unter einer Schnittstelleneinrichtung wird ein Bauteil oder eine Gerätekomponente verstanden, das oder die die Funktion einer Datenübertragungsschnittstelle zwischen dem mobilen Endgerät und dem tragbaren Accessoire und zwischen dem mobilen Endgerät und dem Kraftfahrzeug übernimmt. Hierzu ist die Schnittstelleneinrichtung dazu eingerichtet, Datenkommunikationsverbindungen aufzubauen und eine Datenverarbeitung durchzuführen. In der Kommunikation mit dem Kraftfahrzeug sendet die Schnittstelleneinrichtung den ermittelten Indexwert an eine Kommunikationseinheit einer kraftfahrzeuginternen Steuereinrichtung. Eine Steuereinrichtung ist dabei als Ge- rät oder Gerätekomponente oder Bauteil zu verstehen, die vorzugsweise zum Beispiel einen Mikroprozessor oder einen Mikrochip aufweisen und zur Datenverarbeitung und zur Erzeugung von Steuersignalen ausgestaltet ist. Die Kommunikationseinheit der Steuereinrichtung ist dabei diejenige Einheit, die zur Datenübertragung ausgestaltet ist.

Die kraftfahrzeuginterne Steuereinrichtung weist eine Verarbeitungseinheit auf, also eine Komponente, die zum Verarbeiten von Daten und zum Erzeugen eines Steuersignals eingerichtet ist. Durch die Verarbeitungseinheit erfolgt ein Auswählen eines Aktors des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von dem Indexwert und/oder von dem physiologischen Zustand, der von dem Indexwert beschrieben wird, und ein Erzeugen eines Aktorsignals in Abhängigkeit von dem ermittelten Indexwert und/oder von dem physiologischen Zustand, der von dem Indexwert beschrieben wird. Das Aktorsignal be- schreibt dabei eine von dem ausgewählten Aktor durchzuführende Aktion. Mit anderen Worten kann zum Beispiel in Abhängigkeit von dem ermittelten Indexwert ein Aktorsignal erzeugt werden, das eine Sitzmassagefunktion des Kraftfahrzeugsitzes oder zum Beispiel eine Klimaanlage steuern kann. Durch den ausgewählten Aktor erfolgt ein Durchführen der durch das Aktorsignal beschriebenen Aktion.

Es ergeben sich die oben genannten Vorteile. Durch die beschriebene Fusion von Vitaldaten wird ein Ressourcenbedarf im Kraftfahrzeug verringert und es sind Vitaldaten verfügbar, die erfasst wurden, wenn der Fahrer das Kraft- fahrzeug nicht benutzt. Weiterhin können Vitaldaten benutzt werden, die bei der Benutzung des Kraftfahrzeugs nicht verfügbar sind, beispielsweise Daten über eine Qualität eines Schlafes. Es wird zusätzlich eine flexible Integration neuer oder mehrerer unterschiedlicher tragbaren Accessoires sowie deren freie Kombination ermöglicht. Die physiologischen Vitaldaten können zudem in unterschiedliche Kraftfahrzeuge mitgenommen werden und müssen im Kraftfahrzeug nicht gespeichert werden.

Durch die Verwendung des mobilen Endgeräts als Schnittstelle zwischen tragbarem Accessoire und Kraftfahrzeug wird zudem eine zusätzliche Infor- mationsquelle bereitgestellt. Das mobile Endgerät als zentrales Alltagselement wird somit beim Betreiben des Kraftfahrzeugs integriert. Die Integration des mobilen Endgeräts in der beschriebenen Kommunikationskette ermöglicht auch das Verwenden von Profildaten, die auf dem mobilen Endgerät abgelegt sein können, und stellen eine einheitliche Schnittstelle des Kraft- fahrzeugs über beispielsweise ein Applikationsprogramm („App") bereit. Durch die Integration des mobilen Endgeräts wird ebenfalls das Bereitstellen eines sehr spezifischen und aussagekräftigen Indexwerts ermöglicht.

Der Ressourcenbedarf im Kraftfahrzeug wird verringert und eine Verfügbar- keit von Daten von Sensoren, die nicht im Kraftfahrzeug vorhanden sind, wird ermöglicht. Auch der Ressourcenverbrauch des tragbaren Accessoires wird verringert. Das erfindungsgemäße Verfahren ist also nicht nur Teil eines wachhaltenden Systems, sondern betrifft das gesamte Wohlbefinden des Fahrers und wird viel früher aktiv als ein aus dem Stand der Technik bekannten wachhaltenden System.

Das Bereitstellen des Indexwertes erfolgt durch Ermitteln des Indexwerts durch eine Verarbeitungseinheit des mobilen Endgeräts anhand von historischen Vitaldaten und weiteren physiologischen Vitaldaten und/oder Umfelddaten mit dem Indexwert fusioniert werden, um zum Beispiel einen „Ge- samtwerf'-lndex zu ermitteln. Unter historischen Vitaldaten werden dabei solche physiologische Vitaldaten verstanden, die über einen Zeitraum erfasst wurden, der länger als der Zeitraum der Benutzung des Kraftfahrzeugs ist. Der Indexwert wird zusätzlich oder alternativ anhand von Vitaldaten ermittelt, die von einem auf dem mobilen Endgerät abgelegten Vitalfun ktionspro- gramm stammen, über welches der Benutzer ein subjektives Körperempfinden eingetragen hat. Zum Beispiel kann der Benutzer über ein solches An- Wenderprogramm jeden Tag eingeben, wie er eine Qualität seines Schlafes empfunden hat. Hierdurch werden durch die Sensoreinrichtung des tragbaren Accessoires mit subjektiven Vitaldaten fusioniert. Das Verwenden der genannten historischen Vitaldaten begünstigt die bereits oben genannten Vorteile, vor allem die Aussagekraft des Indexwertes, und den Vorteil, dass die physiologischen Vitaldaten aus dem tragbaren Accessoire nicht permanent gestreamt werden müssen. Weiterhin ist ein Speicher des mobilen Endgeräts einfacher zu erweitern. Auf diese Art und Weise können die physiologischen Vitaldaten des tragbaren Accessoires zudem für Konfidenzzwecke benutzt werden, das heißt eine Vertrauenswürdigkeit des ermittelten Index- wertes erhöhen.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Kommunikationseinheit des Kraftfahrzeugs ein Sensorsignal während des Benutzens des Kraftfahrzeugs aus einer Sen- soreinrichtung des Kraftfahrzeugs empfangen. Das Sensorsignal beschreibt dabei ein aktuelles Verhalten des Benutzers während des Benutzens des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Lidschlussfrequenz und/oder einen Grad und/oder Geschwindigkeit eines Lidschlusses und/oder ein Lenkverhalten des Benutzers und/oder ein Spurführungsverhalten des Benutzers. Dabei erfolgt das Erzeugen des Aktorsignals zusätzlich in Abhängigkeit von dem Sensorsignal. Mit anderen Worten kann der aktuelle Zustand des Benutzers in dem Kraftfahrzeug, der von der in dem Kraftfahrzeug integrierten Sensorik erfasst werden kann, mitberücksichtigt werden. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn das Benutzen des Kraftfahrzeugs den Zustand des Benutzers be- einflusst, beispielsweise eine hohe Temperatur in dem Kraftfahrzeug, die den Benutzer beispielsweise ermüden lässt.

Das Kraftfahrzeug, beziehungsweise die im Kraftfahrzeug integrierte Senso- rik, kann zusätzlich oder alternativ beispielsweise Umfelddaten des Kraftfahrzeugs erfassen. Die Umfelddaten beschreiben eine Umgebung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Eigenschaft der Umgebung des Kraftfahrzeugs und/oder einen Zustand des Verkehrs und/oder einen aktuell gefahrenen Straßentyp. Alternativ oder zusätzlich kann eine Reiseroute des Kraftfahr- zeugs von der Navigationseinrichtung gemeldet, das heißt übertragen, werden. Mit anderen Worten kann in Bezug auf die Umgebung zum Beispiel eine Umgebungshelligkeit und/oder eine Sichtweite und/oder eine Außentemperatur und/oder eine Verkehrssituation und/oder eine Straßenbeschaffenheit und/oder ein Straßenverlauf und/oder ein Spurführungsverhalten des Benut- zers erfasst werden. Die Kommunikationseinheit, die auch als Bestandteil der Verarbeitungseinheit ausgestaltet sein kann, kann dann gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens diese Umfelddaten aus der Sensoreinrichtung und/oder einer Navigationseinrichtung des Kraftfahrzeugs empfangen und das Erzeugen des Aktorsignals und/oder das Auswählen des Aktors kann dann zusätzlich in Abhängigkeit von den empfangenen Umfelddaten erfolgen. Hierbei können die Umfelddaten in Echtzeit erfasst und deren Auswirkung auf den Fahrerzustand anhand der empfangenen Daten berücksichtigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Prognose über die Umfelddaten im Verlauf einer Route empfangen werden, beispielsweise Stau- oder Wetterdaten über eine Online- Verbindung. Alternativ oder zusätzlich kann die Auswirkung der Umfelddaten auf den Fahrerzustand in der Speichereinrichtung abgelegt sein.

Hierdurch wird ein kraftfahrzeugexterner Einfluss berücksichtigt, beispiels- weise kann durch den Indexwert eine Tendenz zu Migräne beschrieben werden, sodass beispielsweise anhand einer hohen Außentemperatur detektiert werden kann, dass diese Tendenz zur Migräne sich wahrscheinlich erhöhen kann. Mit anderen Worten kann ein zukünftiger Zustand des Benutzers prä- diziert werden. Dazu können sowohl direkt im Kraftfahrzeug aktuell gemes- sene Umfelddaten als auch prognostizierte empfangene Umfelddaten entlang der Fahrtroute verwendet werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur für einen Benutzer angewendet werden, sondern, gemäß einer weiteren Ausführungsform, auch für mehrere Benutzer, die sich zeitgleich in dem Kraftfahrzeug befinden. So kann durch die Schnittstelleneinrichtung des mobilen Endgeräts ein Personalisieren des ermittelten Indexwertes durch Identifizieren des Benutzers des mobilen Endgeräts anhand in dem mobilen Endgerät gespeicherter Benut- zerdaten durchführen. Durch die Verarbeitungseinheit der Steuereinrichtung kann dann ein Ermitteln einer Position des Benutzers innerhalb des Kraftfahrzeugs erfolgen, wobei das Erzeugen des Aktorsignals und/oder das Auswählen des Aktors in Abhängigkeit von der ermittelten Position des Benutzers erfolgt. Mit anderen Worten reagiert das Kraftfahrzeug auf die indivi- duellen physiologischen Konditionen mehrerer Benutzer.

Die Verarbeitungseinheit kann beispielhaft einen Aktor oder mehrere Aktoren aus den folgenden Aktoren des Kraftfahrzeugs auswählen: eine Navigationseinrichtung, wobei das Aktorsignal vorzugsweise ein Ändern einer aktuellen Fahrtroute des Kraftfahrzeugs beschreiben kann und/oder ein zusätzliches Zwischenziel und/oder eine Ruhepause der Fahrtroute; und/oder ein Kombiinstrument, vorzugsweise wobei das Aktorsignal eine optische und/oder akustische und/oder haptische Rückmeldung als durchzuführende Aktion beschreibt; und/oder eine Komponente eines Antriebsstrangs; und/oder eine Komponente einer Lenkanlage, wobei vorzugsweise das Aktorsignal eine Lenkradvibration und/oder eine Lenkbewegung als durchzuführende Aktion beschreiben kann; und/oder eine Bremsanlage; und/oder eine Blinkanlage; und/oder ein Komfortsystem, vorzugsweise wobei das Aktorsignal eine Komfortfunktion beschreibt, vorzugsweise ein Steuern einer Innenraumbeleuch- tung und/oder einer Sitzmassage und/oder eine Funktion eines Infotainment- systems und/oder Klimasystems. Hiermit wird eine große Vielfalt an möglichen Reaktionen bereitgestellt, die nicht nur sicherheitsrelevante Aspekte haben, sondern auch auf das Wohlempfinden des Benutzers eingehen. Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Schnittstelleneinrichtung, vorzugsweise aufweisend eine Mikroprozessoreinrichtung und/oder eine Prozessoreinrichtung, wobei die Schnittstelleneinrichtung dazu eingerichtet ist, die eine Schnittstelleneinrichtung betreffenden Verfahrensschritte gemäß der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemä- ßen Verfahrens durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.

Die Schnittstelleneinrichtung kann eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet sein kann, die eine Schnittstelleneinrichtung betreffenden Verfahrensschritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder einen Mikrokontroller aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung einen Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die eine Schnittstelleneinrichtung betreffenden Verfahrensschritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein. Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst von einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung, vorzugsweise aufweisende eine Mikroprozessoreinrichtung und/oder eine Prozessoreinrichtung, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, die eine Steuereinrichtung betreffenden Verfahrensschritte gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfin- dungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Auch hier ergeben sich die oben genannten Vorteile.

Die Steuereinrichtung kann eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet sein kann, die eine Steuereinrichtung betreffenden Verfahrens- schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder einen Mikrokontroller aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung einen Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die eine Steuereinrichtung be- treffenden Verfahrensschritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.

Weiterhin wird die oben gestellte Aufgabe gelöst durch ein erfindungsgemä- ßes Kraftfahrzeug, vorzugsweise einen Kraftwagen wie beispielsweise einen Personenkraftwagen, gekennzeichnet durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung.

Schließlich wird die oben gestellte Aufgabe, unter Ermöglichen der oben ge- nannten Vorteile, gelöst durch eine Ausführungsform eines mobilen Endgeräts, beispielsweise eines Smartphones oder eines Tablet-PCs, gekennzeichnet durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schnittstelleneinrichtung. Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen noch einmal durch konkrete Ausführungsbeispiele näher erläutert. Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen aber die be- schriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausfüh- rungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar. Funktionsgleiche Elemente weisen in den Figuren dieselben Bezugszeichen auf. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Skizze zu einer Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 2 eine schematische Skizze zu einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und Fig. 3 eine schematische Skizze zu einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Die Fig. 1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Zur technischen Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dabei ein mobiles Endgerät 10, das beispielsweise ein Smartphone, ein Tablet-PC oder ein anderes tragbares, persönliches Gerät wie zum Beispiel ein Mobiltelefon sein kann, als zentrales Alltagselement des Benutzers in eine Kommunikationskette zwischen einem tragbaren Acces- soire 12, beispielsweise eine Armbanduhr, und einem Kraftfahrzeug 14 inte- griert.

Das mobile Endgerät 10 weist eine Schnittstelleneinrichtung 16 auf, die als Kommunikationsbrücke zwischen dem tragbaren Accessoire 12 und dem Kraftfahrzeug 14 angesehen werden kann. Die Schnittstelleneinrichtung 16 des beispielhaften mobilen Endgeräts 10 der Fig. 1 kann beispielsweise eine erste Schnittstelle 18 aufweisen, die zum Beispiel als Kommunikationseinheit ausgestaltet und zum Empfangen von physiologischen Vitaldaten (Verfahrensschritt S1 ) aus dem tragbaren Accessoire 12 eingerichtet sein kann. Die beispielhafte Schnittstelleneinrichtung 16 des mobilen Endgeräts 10 der Fig. 1 kann weiterhin eine optionale weitere Schnittstelle 22 aufweisen, die beispielsweise ebenfalls als Kommunikationseinheit ausgestaltet sein kann und über die eine Kommunikation mit einer Kommunikationseinheit 23 des Kraftfahrzeugs 14 ermöglicht werden kann. Weiterhin kann die Schnittstelleneinrichtung 16 eine Verarbeitungseinheit 24 aufweisen. Die beispielhaften Schnittstellen 18, 22 und/oder die Verarbeitungseinheit 24 können dabei jeweils als Mikroprozessor und/oder Mikrochip ausgestaltet sein. Alternativ können die Einheiten der Schnittstelleneinrichtung 16 auch auf einem einzel- nen Mikroprozessor oder Mikrochip angeordnet und als Schaltkreis ausgestaltet sein.

Die Schnittstelleneinrichtung 16 kann optional eine Speichereinrichtung 26 aufweisen, die beispielsweise als Speicherchip ausgestaltet sein kann, in der die aus dem tragbaren Accessoire 12 empfangenen physiologischen Vitaldaten gespeichert werden können.

In der schematischen Skizze der Fig. 1 sind zusätzlich die Datenkommunikationsverbindungen 19 gezeigt, die zwischen den einzelnen Einheiten und/oder Geräten aufgebaut werden können. Dabei kann es sich um eine drahtgebundene und/oder drahtlose Datenkommunikationsverbindung 19 handeln, beispielsweise in der Verbindung über einen Datenbus, beispielsweise einen CAN-Bus, oder eine WLAN- oder Bluetooth-Verbindung. Die erste beispielhafte Schnittstelle 18 der Schnittstelleneinrichtung 16 kann zum Empfangen der physiologischen Vitaldaten (S1 ) beispielsweise über eine Bluetooth-Verbindung mit einer optionalen Kommunikationseinheit 28 des tragbaren Accessoires 12 kommunizieren. Das tragbare Accessoire 12, ein sogenanntes„Wearable", ist zum Tragen an einem Körper des Benutzers ausgestaltet, und umfasst eine Sensoreinrichtung 30. Das tragbare Accessoire 12 kann alternativ beispielsweise als Armband, Ring, Kette, „Smart Textile" (also ein Kleidungsstück mit einer Sensoreinrichtung 30) oder als Gurt ausgestaltet sein und kann mithilfe der Sensoreinrichtung 30 beispielsweise eine Herzratenvariabilität, einen Hautleitwert, eine Hauttemperatur, eine Sauerstoffsättigung, ein Atmenparameter, statistische Herzratenvariabi- litäts- und/oder Pulsdaten des Benutzers, Daten bezüglich einer Schlafqualität und/oder eines Gesundheitszustandes, oder eine durch ein Herz des Benutzers an dem Accessoire 12 verursachten elektrischen Spannungsänderung erfassen (S2). Im Beispiel der Fig. 1 kann die Sensoreinrichtung 30 bei- spielsweise eine Herzrate erfassen (S2). Optional kann das tragbare Acces- soire eine Verarbeitungseinheit 32 aufweisen, die zum Beispiel aus Rohdaten der Sensoreinrichtung 30, die beispielsweise im Rahmen einer Atmungsmessung generiert werden können, beispielsweise eine Atmungsra- te kalkulieren kann. Die Verarbeitungseinheit 32 und/oder die Kommunikationseinheit 28 können dabei beispielhaft auch an einem Mikrochip des tragbaren Accessoires 12 angeordnet sein, und die Sensoreinrichtung 30 kann beispielsweise Sensoren an einem Armband des beispielhaften tragbaren Accessoires 12 haben.

Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zumindest ein Anteil der physiologischen Vitaldaten vor dem Benutzen des Kraftfahrzeugs 14 erfasst (S2). Mit anderen Worten erfolgt das Erfassen der physiologischen Vitaldaten (S2) vorzugsweise über einen Zeitraum, der länger als der Zeitraum der Benutzung des Kraftfahrzeugs ist, beispielsweise einen ganzen Tag lang und schon 12 Stunden bevor der Benutzer beispielsweise das Kraftfahrzeug 14 abends für eine Fahrt zu einem Wochenendziel benutzt. Dabei kann selbstverständlich ein anderer Anteil der physiologischen Vitaldaten während der Benutzung des Kraftfahrzeugs erfasst werden (S2).

Über die beispielhafte Bluetooth-Datenkommunikationsverbindung 19 werden die physiologischen Vitaldaten von der Kommunikationseinheit 28 des tragbaren Accessoires 12 an die als Kommunikationseinheit ausgestaltete erste Schnittstelle 18 der Schnittstelleneinrichtung 16 übertragen (S3).

Die durch die beispielhafte erste Schnittstelle 18 empfangenen physiologischen Vitaldaten können beispielsweise in der Speichereinrichtung 26 tagsüber gespeichert werden (S4). Grundsätzlich kann es dabei möglich sein, dass nicht nur eine Art von physiologischen Vitaldaten übertragen (S3) und weiterverwendet werden. Beispielsweise kann der Benutzer über den Tag hinweg unterschiedliche tragbare Accessoires 12 benutzen, deren physiologische Vitaldaten unterschiedliche Gesundheitsparameter betreffen und beispielsweise als historische Daten in der Speichereinrichtung 26 gespeichert werden können (S4). Optional kann vorgesehen sein, dass Vitaldaten ver- wendet und/oder gespeichert (S4) werden können, die beispielsweise in einem Applikationsprogramm („App") des mobilen Endgeräts 10 abgelegt werden können. Hierzu kann der Benutzer beispielsweise jeden Morgen eingeben, ob er gut oder schlecht geschlafen hat. Solche subjektiven Vitaldaten ergänzen dann die von dem tragbaren Accessoire 12 gemessenen Werte. Auf die beschriebene Art und Weise kann der Benutzer beispielsweise ab dem frühen Morgen oder dem vorangegangenen Abend mithilfe des tragbaren Accessoires 12 physiologische Vitaldaten erfassen (S2) und auf dem mobilen Endgerät 10 speichern (S4) und optional durch subjektive Vitaldaten ergänzen. Setzt er sich dann beispielsweise abends um 20 Uhr in sein Kraftfahrzeug 14, so können die gespeicherten Vitaldaten von der Verarbeitungseinheit 24 des mobilen Endgeräts 10 abgerufen werden. Aus den physiologischen Vitaldaten kann die Verarbeitungseinheit 24 einen Indexwert ermitteln (S5) und den ermittelten Indexwert bereitstellen (S6). Das Ermitteln (S5) und/oder Bereitstellen (S6) des Indexwertes ist dabei zeitlich nicht an den Beginn der Benutzung des Kraftfahrzeugs 14 gebunden, sondern es kann optional vorgesehen sein, dass der Indexwert beispielsweise in regelmäßigen Abständen ermittelt wird. Das Ermitteln des Indexwerts kann dabei zum Beispiel mithilfe eines vom Hersteller vorprogrammierten Algorithmus durchgeführt werden. Dieser Indexwert kann sich auf den Fahrer als Person beziehen, also beispielsweise durch Heranziehen von Benutzerdaten, die beispielsweise in der Speichereinrichtung 26 des mobilen Endgeräts 10 hinterlegt sein können, personalisiert werden.

Der Indexwert kann beispielsweise ein Müdigkeits-, Aufmerksam keits-, Ab- lenkungs- oder Stressindex des Benutzers sein. Im Beispiel der Fig. 1 kann anhand der physiologischen Vitaldaten des tragbaren Accessoires 12, der beispielhaften Herzrate, und den beispielhaften subjektiven Vitaldaten, die beispielsweise beschreiben können, dass der Benutzer schlecht geschlafen hat, einen Indexwert ermitteln (S5), der ein Aufmerksamkeitsindex sein kann. Dieser Wert kann beispielsweise angeben, dass der Benutzer aufgrund der Erschöpfung der Nacht und des Tages sehr erschöpft sein kann. Auch wenn beispielsweise die zum Zeitpunkt der Benutzungsaufnahme erfassten phy- siologischen Vitaldaten dafür sprechen, dass der Benutzer wach und aufmerksam ist, weil er sich beispielsweise auf den Wochenendausflug freut, kann durch die historischen Vitaldaten und die subjektiven Vitaldaten der Indexwert dahin relativiert werden, dass weiterhin ein großes Risiko der schnellen Erschöpfung oder eines schnellen Nachlassens der Aufmerksam- keit bestehen kann, wenn der Benutzer beispielsweise in das Kraftfahrzeug 14 einsteigt.

Der ermittelte und bereitgestellte Indexwert kann dann mittels der beispielhaften zweiten Schnittstelle 22 an die Kommunikationseinheit 23 des Kraft- fahrzeugs 14 gesendet werden (S7), beispielsweise über eine WLAN- Verbindung als Datenkommunikationsverbindung 19, sodass die Kommuni- kationseinheit 23 den ermittelten Indexwert empfängt (S8). Das beispielhafte Kraftfahrzeug 14 der Fig. 1 zeigt eine Steuereinrichtung 34, die beispielswei- se als Steuergerät oder Steuerchip ausgestaltet sein kann. Die Kommunikationseinheit 23 kann dabei als Schaltkreis des beispielhaften Steuerchips ausgestaltet sein. Die Kommunikationseinheit 23 steht in Kommunikation mit einer Verarbeitungseinheit 36 der Steuereinrichtung 34, und die Verarbeitungseinheit 36 kann beispielsweise als Schaltkreis der Steuereinrichtung 34 ausgestaltet sein und zum Beispiel eine oder mehrere Eingangsschnittstellen 38 aufweisen, wobei die optionalen Eingangsschnittstellen 38 zum Beispiel Informationen und/oder Daten von zum Beispiel einer Navigationseinrichtung 40, und/oder einer Sensoreinrichtung 42', 42" aufweisen kann. Eine optionale Ausgangsschnittstelle 44 der Verarbeitungseinheit 36 kann jeweils eine Datenkommunikationsverbindung 19 zu einem Aktor 46', 46", 46"' aufweisen.

Die Navigationseinrichtung 40 kann beispielsweise Kartendaten einer aktuellen Fahrtroute oder einer geplanten Fahrtroute über die Datenkommunikati- onsverbindung 19 an die optionale Eingangsschnittstelle 38 übertragen. Die Sensoreinrichtung 42' des Kraftfahrzeugs 14 kann beispielsweise als Sensor zum Erfassen eines Lenkverhaltens des Benutzers ausgestaltet sein, beispielsweise einen Lenkwinkelsensor aufweisen. Die Sensoreinrichtung 42" kann beispielsweise eine Kamera umfassen, die einen Grad eines Augenlid- Schlusses des Benutzers und/oder eine Augenlidschlussfrequenz des Benutzers erfassen und/oder ermitteln kann. Der Lidschluss ist dabei das Schließen des Augenlids des Benutzers. Die Sensoreinrichtungen 42', 42" können die entsprechenden Sensordaten ebenfalls zum Beispiel über die optionale Eingangsschnittstelle 38 der Verarbeitungseinheit 36 übertragen.

Die Verarbeitungseinheit 36 kann den ermittelten Indexwert von der Kommunikationseinheit 23 empfangen und anhand des Indexwertes ein Aktorsignal erzeugen (S9), das beispielsweise ein Steuersignal für eine Klimaanlage sein kann, und die Verarbeitungseinheit 36 kann in Abhängigkeit von dem Index- wert den Aktor, also beispielsweise den Aktor 46', der beispielsweise als Klimaanlage ausgestaltet sein kann, auswählen (S10). Das Aktorsignal kann dann an dem beispielhaften Aktor 46' adressiert und an diesen übertragen werden. Der Aktor 46' kann dann die durch das Aktorsignal beschriebene Aktion durchführen. Im Beispiel der Fig. 1 bekommt also der Benutzer des Kraftfahrzeugs 14 beispielsweise, weil er schon den ganzen Tag sehr erschöpft ist und vermutlich zu einer verringerten Konzentrationsfähigkeit neigen kann, eine frische Brise von der Klimaanlage, um ihn etwas zu erfrischen.

In dem Beispiel kann beispielsweise eine weitere Sensoreinrichtung 42', die beispielsweise als Uhr ausgestaltet sein kann, ein Zeitsignal an die Verarbeitungseinheit 36 übertragen, und/oder die Sensoreinrichtung 42" kann als Helligkeitssensor an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs 14 ausgestaltet sein, und eine Information darüber, dass die Sonne bereits langsam untergeht, an die Verarbeitungseinheit 36 übertragen. Die Daten der optionalen Sensoreinrichtungen 42', 42" können mit dem ermittelten Indexwert durch einen geeigneten Algorithmus fusioniert werden, mit anderen Worten kann der Indexwert mithilfe der Umfelddaten der Sensoreinrichtungen 42', 42" modifiziert werden. Ein solcher modifizierter Indexwert kann beispielsweise beschreiben, dass eine Neigung zum Nachlassen der Konzentration sehr viel höher ist, da der Benutzer nicht nur schon den ganzen Tag erschöpft ist, sondern weil es schon späterer Abend und draußen dunkel wird. Das Aktorsignal kann dann beispielsweise nicht nur das Betreiben der beispielhaften Klimaanlage, sondern auch zum Beispiel ein Anschalten des Info- tainmentsystems und ein Spielen beispielsweise fröhlicher und aufweckender Musik beschreiben. Mit anderen Worten kann das Aktorsignal dann beispielhaft an den als Klimaanlage ausgestalteten Aktor 46' und zusätzlich an den als Infotainmentsystem oder HMI ausgestalteten Aktor 46" übertragen werden. Der Aktor 46', 46", 46"' oder die Aktoren 46', 46", 46"' führen dann die durch das Aktorsignal beschriebene Aktion durch (S1 1 ).

Im oben aufgeführten Beispiel werden die Sensorsignale der Navigationsein- richtung 40 und der Sensoreinrichtungen 42', 42" von den Eingangsschnittstellen 38 der Verarbeitungseinheit 36 empfangen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass diese Sensorsignale von der Kommunikationseinheit 23 empfangen werden, die die Sensorsignale dann an die Verarbeitungseinheit 36 übertragen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsein- heit 23 als Teil der Verarbeitungseinheit 36 ausgestaltet sein kann.

In anderen Ausführungsbeispielen kann die Sensoreinrichtung 42', 42" beispielsweise einen Wettersensor aufweisen, der beispielsweise eine Föhnlage als Wetterlage ermitteln kann. Gibt der Indexwert beispielsweise aufgrund der historischen Vitaldaten an, dass der Benutzer beispielsweise anfällig für Migräne ist, so kann die Fusion eines Wertes eines solchen Sensorsignals mit dem Indexwert diesen beispielsweise dahingehend modifizieren, dass der Benutzer eine hohe Anfälligkeit für Migräne und deswegen eine Tendenz zur Unaufmerksamkeit während der Fahrt haben kann.

In anderen Ausführungsbeispielen kann die Sensoreinrichtung 42', 42" beispielsweise einen Laserscanner und/oder einen Ultraschallsensor aufweisen, um beispielsweise eine Verkehrssituation und/oder eine schlechte Sicht und/oder eine tiefstehende Sonne zu ermitteln.

Im Beispiel mit der Navigationseinrichtung 40 kann beispielsweise eine Information darüber extrahiert werden, dass der Benutzer gerade eine Route fährt, die er sehr gut kennt, also schon häufig gefahren ist, was eine Auf- merksamkeit unter Umständen auch reduzieren könnte.

Mit anderen Worten kann eine Analyse über einen längeren Zeitraum erfolgen, um Zusammenhänge zwischen dem Umfeld des Kraftfahrzeugs 14 und dem Fahrerzustand zu ermitteln. Eine solche Analyse kann beispielsweise auch zentralisiert durchgeführt werden, indem beispielsweise anonymisierte Daten beispielsweise mittels eines Mobilfunknetzwerkes an einen zentralen Datenserver (in der Fig. 1 nicht gezeigt) gesammelt werden. Die Ergebnisse dieser Analyse können dann beispielsweise verwendet werden, um den Fahrerzustand während einer Fahrt zu prädizieren oder abzuschätzen, und Maßnahmen einzuleiten, beispielsweise um proaktiv eine Pause oder eine alternative Route zu empfehlen. In diesem Beispiel kann dann die Navigationseinrichtung als Aktor 46', 46", 46"' verstanden werden. Weitere mögliche Ausgestaltungen des Aktors ist beispielsweise die einer Bremsanlage, eine Komponente eines Antriebsstranges, eine Komponente einer Lenkanlage, sodass beispielsweise das Aktorsignal Lenkradvibrationen oder eine Lenkbewegung beschreiben kann, eine Bremsanlage und/oder eine Blinkanlage.

Für den Fall, dass mehrere Benutzer sind in dem Kraftfahrzeug 14 befinden, kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationseinheit 23 die Indexwerte von mehreren mobilen Endgeräten 10 empfangen kann (S8). Diese können dann, wie bereits oben beschrieben, personalisiert sein. Eine Technologie zum Unterscheiden verschiedener Endgerätsignale ist dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Für jeden der Benutzer kann dann ein individuelles Aktorsignal erzeugt werden. Beispielsweise kann ein erster Benut- zer auf einem Fahrersitz sitzen und für ihn kann das jeweilige Aktorsignal zum Beispiel eine frische Brise durch die Klimaanlage beschreiben. Ein anderer Benutzer kann beispielsweise auf einem Beifahrersitz sitzen, und das für ihn individuell erzeugte Aktorsignal kann zum Beispiel das Betreiben einer Sitzmassageeinrichtung beschreiben. Das Ermitteln, welcher Benutzer wo sitzt, kann beispielsweise über die Sensoreinrichtung 42', 42" erfolgen, wobei beispielsweise eine Kamera die Gesichter der Benutzer erfassen und mit den Benutzerdaten des mobilen Endgeräts 10 vergleichen kann. Alternativ kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das jeweilige mobile Endgerät 10 über ein Positionssignal, beispielsweise ein GPS-Signal, geortet werden kann. In einer weiteren Alternative können die Benutzer beispielsweise in einem Infotainmentsystem eintippen, wer wo sitzt, und welches mobile Endgerät 10 mit welcher Person zusammengehört. Die Fig. 2 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei benutzt der Benutzer beispielhaft über den Tag verteilt verschiedene tragbare Accessoires 12, beispielsweise kann er abends einen Ring mit einer Sensoreinrichtung 30, in der Nacht ein sogenanntes„Smart Textile" mit einer Sensoreinrichtung 30, und am nächsten Morgen eine Armbanduhr mit mehreren Sensoreinrichtungen 30 tragen. Die tragbaren Accessoires 12 können beispielsweise eine Herzrate des Benutzer erfassen, oder aber unterschiedliche Parameter je nach Ausgestaltung des jeweiligen tragbaren Accessoires 12. Zu unterschiedlichen Tageszeitpunkten kann die Schnittstelleneinrichtung 16, die beispielsweise in einem Tablet-PC oder einem Smartphone als mobiles Endgerät 10 angeordnet sein kann, die Vitaldaten empfangen (S1 ). Über den Tag verteilt können so von unterschiedlichen tragbaren Accessoires 12 die jeweiligen physiologischen Vitaldaten in der Speichereinrichtung 26 gespeichert werden (S4). Benutzt der Benutzer dann beispielsweise abends sein Kraftfahrzeug 14, so kann die Verarbeitungseinheit 24 der Schnittstelleneinrichtung 16 den Indexwert ermitteln (S6) und bereitstellen (S5). Hierzu können beispielsweise weitere historische Vitaldaten aus der Speichereinrichtung 26 abgerufen werden. Zusätzlich kann der Indexwert personalisiert werden, indem beispielsweise Benutzerdaten, die beispielsweise in einem Benutzerprofil 48 in der Speicherein- richtung 26 abgelegt sein können, abgerufen werden. Die Schnittstelle 22 kann dann den ermittelten Indexwert an das Kraftfahrzeugs 14 senden (S7). Anhand von dem übertragenen Indexwert und Sensorsignalen der Sensoreinrichtung 42', 42" des Kraftfahrzeugs 14 kann die Verarbeitungseinheit 36 der Steuereinrichtung 34 (in der Fig. 2 nicht gezeigt) das Aktorsignal er- zeugen (S9) und den Aktor (46', 46", 46"') auswählen (S10). Hierzu kann beispielsweise der Aktor 46" geregelt werden, beispielsweise das Regeln einer Temperatur, ein Aktor 46"' kann beispielsweise ein Warnsignal erzeugen und ausgeben, und damit zum Beispiel den Benutzer warnen, oder ein weiterer Aktor 46' kann beispielsweise als Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 14 ausgestaltet sein und eine Information ausgeben. Die Fig. 2 zeigt dabei schematisch jeweils eine Ausgangsschnittstelle 44.

Die Fig. 3 zeigt schematisch ein Diagramm D, auf dem ein Wert V eines Vi- talparameters auf der y-Achse gegenüber der Zeit t einer Benutzung des Kraftfahrzeugs 14, beispielsweise eine Fahrt, aufgetragen sind. Der Zeitpunkt 0 auf der x-Achse gibt dabei den Beginn der Benutzung des Kraftfahrzeugs 14 an, während alle Werte links von diesem Nullpunkt der x-Achse den Zeitraum bevor der Benutzung markieren. Der Vitalparameter V kann dabei beispielsweise einen Blutdruck oder eine Atemfrequenz oder eine Herzrate angeben. Das Diagramm D in Fig. 3 zeigt, dass der beispielhafte Vitalparameter V in dem Zeitraum vor der Benutzung sehr hohe Schwankungen durchläuft und zum Zeitpunkt der Benutzung stark abfallen kann. Beispielsweise kann der Benutzer bei Beginn der Fahrt etwas aufmerksamer werden, sodass der beispielhafte Blutdruck weniger hohen Schwankungen unterlegen und nicht mehr so stark fallen kann. Der Wertebereich a zeigt dabei die Spanne des Blutdruckabfalls während der Fahrt. Der Wert A zeigt dabei die Spanne des Blutdruckabfalls über den gesamten Zeitraum der Werteerfassung, und die Fig. 3 zeigt anschaulich, dass durch das erfin- dungsgemäße Verfahren das Gesamtbild der beispielhaften Tagesverfassung und des eigentlichen Gesundheitszustandes des Benutzers berücksichtigt wird. Dadurch, dass die Vitaldaten, die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren mit in den Indexwert einfließen, nicht nur diejenigen sind, die während der Benutzung des Kraftfahrzeugs 14 erfasst werden, sondern auch diejenigen, die beispielsweise mehrere Stunden vor der Benutzung erfasst wurden, gibt der Indexwert eine sehr viel genauere Auskunft über den Gesundheitszustand des Benutzers an. Die Fig. 3 zeigt zusätzlich eine Linie L ermittelter Mittelwerte der Vitaldaten V, die noch einmal veranschaulicht, dass der flache Abfall der Vitaldaten während der Benutzung des Kraftfahr- zeugs 14 im Gesamtzusammenhang mit den Vitaldaten des Zeitraumes vor der Benutzung anders zu interpretieren sind.

Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele veranschaulichen das Prinzip der Erfindung, Vitaldaten beziehungsweise physiologische Signale zu be- rücksichtigen und damit eine Art Fahrerzustandserkennungssystem im Kraftfahrzeug 14 bereitzustellen.

Gemäß der Idee werden Daten eines tragbaren Accessoires 12, vorzugswei- se einem an einem Arm tragbaren Gerät, das Vital- beziehungsweise physiologische Signale misst (S2), entweder direkt gespeichert (S4) und verarbeitet (S5, S6), oder mittels einer zum Beispiel drahtlosen Schnittstelle (beispielsweise über Bluetooth Low Energy) an ein persönlichen tragbaren persönlichen Gerät (z.B. Mobiltelefon), also einem mobilen Endgerät 10, zur weiteren Verarbeitung übertragen.

Dieses mobile Endgerät 10 kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel zum Beispiel über historische Daten dessen Benutzers verfügen, und kann optional zum Beispiel müdigkeitsrelevante Werte, wie zum Beispiel eine Herzratevariabilität, messen. Auf zum Beispiel Basis der historischen Daten und die aktuellen Messwerte kann zum Beispiel ein Müdigkeits-, Aufmerk- samkeits-, Ablenkungs- oder Stressindex des Benutzers berechnet werden. Diese Indexwerte können im Kraftfahrzeug 14 zum Beispiel als Input für Info- tainment-, Komfort- ,Warn- , Wellness- oder Sicherheitssysteme verwendet werden.

Es ist auch denkbar, diesen Indexwert mit weiteren, schon bekannten Verfahren zu kombinieren (zum Beispiel Lenkverhaltens- , Lidschlusserken- nungs-basiert o.ä.) um den Benutzer auf Basis dieser Datenfusion optimal durch Informations- , Warnungs- oder Regelungssystemen zu unterstützen.

Vorteilhaft ist dieses Verfahren sehr kostengünstig (keine Umsetzung neuer Hardware im Kraftfahrzeug erforderlich), es ermöglicht eine optimale Ausschöpfung Daten, die von sogenannten „Fitness Applikationen" für Fahrsi- cherheit gesammelt werden, und eine erhöhte Fahrsicherheit und einen erhöhten Fahrkomfort.

Zur technischen Umsetzung ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel eine Schnittstelleneinrichtung 16 als Schnittstelle zwischen a) einem Aktor 46', 46", 46"', also zum Beispiel einem Fahrzeugsystem (zum Beispiel Fahrerassistenzsystem, Infotainment System ), und b) einem mobilen Endgerät 10 (zum Beispiel Smartphone) vorgesehen, was eine Verbindung zu einem tragbaren Messgerät (zum Beispiel Uhr, Armband, Ring, Kette, Smart Texti- les) herstellt oder direkt zu einem tragbaren Messgerät (z.B. Uhr, Armband, Ring, Kette, Smart Textiles).

Über diese Schnittstelleneinrichtung 16 können zum Beispiel Daten, die rele- vant für die Berechnung eines oben genannten Indexwertes sind (vorzugsweise Herzratenvariabilität, Pulsdaten, Hautleitwert, Hauttemperatur, Sauer- stoffsättigung, Atmenparameter, statistische Herzratenvariabilitäts- und/oder Pulsdaten von dem Benutzer, historische Daten bzgl. Schlafqualität und/oder Gesundheitszustand der letzten Stunden, Werte eines Beschleunigungs- sensors) oder einen oben genannten Indexwert direkt übertragen werden. Vorzugweise können diese Daten von einem persönlichen mobilen Endgerät 10 (z.B. Smartphone) an das Kraftfahrzeug 14 zum Beispiel über eine Schnittstelle 22 drahtlos (zum Beispiel WLAN, Bluetooth) übertragen werden. Es ist eine Verarbeitungseinheit 24 vorgesehen, die auf Basis der von dem tragbaren Messgerät, also dem tragbaren Accessoire 12, (z.B. Uhr, Armband) erfassten Daten (vorzugsweise Herzratenvariabilität, Pulsdaten, Hautleitwert, Hauttemperatur, Sauerstoffsättigung, Atmungsparameter, statistische Herzratenvariabilitäts- und/oder Pulsdaten von dem Benutzer, histori- sehe Daten bzgl. Schlafqualität und/oder Gesundheitszustand der letzten Stunden, Werte eines Beschleunigungssensors) einen oben genannten vordefinierten Indexwert kalkuliert werden können (S5). Der Indexwert kann sich zum Beispiel auf einen Fahrer als Person beziehen (d.h. unterschiedlichen Personen mit den gleichen Messwerten könenn unterschiedliche oben ge- nannte Indexwerte zugeteilt werden aufgrund deren historischen und/oder statistischen Daten). Diese Verarbeitungseinheit 24, 36 kann sich auf jede von den drei Komponenten des Systems befinden (tragbarer Sensor, Smartphone, Fahrzeug ), vorzugsweise auf dem persönlichen mobilen Endgerät 10, möglicherweise als Teil einer mobilen Applikation.

Eine Empfangseinheit oder Kommunikationseinheit 23 im Kraftfahrzeug 14, die eine Verbindung 19 entweder mit dem persönlichen mobilen Endgerät 10 (zum Beispiel Smartphone) und/oder mit dem tragbaren Sensor aufbauen kann, kann zum Beispiel von der oben genannten Schnittstelle umsetzt wer- den, und die relevanten Daten an eine weitere Verarbeitungseinheit 36 im Kraftahrzeug 14 weiterleiten.

Diese Verarbeitungseinheit 36 kann zum Beispiel eine Entscheidungslogik und optional folgende zusätzliche Schnittstelle 38 aufweisen: lenkverhaltensbasierte Müdigkeitserkennung (Eingangsschnittstelle

38),

kamerabasierte Müdigkeitserkennung (Eingangsschnittstelle 38), und/oder mindestens eine der folgenden Schnittstellen als Aktor 46', 46", 46"':

Fahrzeug-HMI („Human-machine Interface", „Mensch-Maschine- Schnittstelle") (optisch, akustisch und/oder haptisch), zum Beispiel zum Erzeugen von Informationen oder Warnungen für den Fahrer,

- Fahrzeug Aktuator (zum Beispiel Lenkradvibration, Bremse, Warnblinker und/oder Lenkung), oder

Aktivieren Komfortfunktionen (zum Beispiel Innenraumbeleuchtung, Sitzmassage und/oder Infotainment) Optionale Erweiterungen:

Es kann optional möglich sein, zum Beispiel die berechneten Indexdaten in Kombination mit:

einer Zusammenfassung des Umfelds (erfasst über die Fahrzeugsensoren der Sensoreinrichtung 42', 42"),

- und/oder Kartendaten (z.B. Straßentyp, Navigationsziel, wahrscheinlichste Route, gelernte Route),

und/oder Verkehrsdaten (z. B. Baustellen, Umleitungen)

über einen längeren Zeitraum zu analysieren, um Zusammenhänge zwischen dem Umfeld und dem Fahrerzustand zu identifizieren. Diese Analyse kann zum Beispiel entweder lokal (auf dem Kraftfahrzeug (14) und/oder auf dem beispielhaften Smartphone) oder aber vorzugsweise zentral durchgeführt werden, indem zum Beispiel anonymisierte Daten in einer zentralen Stelle (zum Beispiel mittels Mobilfunknetzwerk) gesammelt werden. Die Ergebnisse dieser Analyse können zum Beispiel verwendet werden, um den Fahrerzustand während einer Fahrt zu prädizieren und/oder abzuschätzen, und Maßnahmen einzuleiten, zum Beispiel proaktiv eine Pause oder eine alternative Route zu empfehlen.