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Title:
METHOD FOR OPERATING AN OMNIDIRECTIONAL WHEEL VEHICLE, OMNIDIRECTIONAL WHEEL VEHICLE, AND COMPUTER PROGRAM PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/038977
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating an omnidirectional wheel vehicle (1) which has a vehicle body (2), on which at least four drivable omnidirectional wheels (4) are rotatably mounted, wherein each of the at least four wheels (4) is designed for advancing the omnidirectional wheel vehicle (1) on an underlying surface (5.1, 5.2, 5.3) and is controlled individually in its directions of rotation and rotational speeds by a control device (3). The invention also relates to a corresponding omnidirectional wheel vehicle (1) and to an associated computer program product.

Inventors:
BRAUN DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/072330
Publication Date:
February 27, 2020
Filing Date:
August 21, 2019
Export Citation:
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Assignee:
KUKA DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
G05D1/02; B62D1/00
Domestic Patent References:
WO2008122538A12008-10-16
WO2007016917A22007-02-15
Foreign References:
EP2361856A22011-08-31
US20180170678A12018-06-21
US4143756A1979-03-13
EP2176075A12010-04-21
Attorney, Agent or Firm:
OELKE, Jochen (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Omnidirektionalräder-

Fahrzeugs (1), das einen Fahrzeugkörper (2) aufweist, an dem wenigstens vier antreibbare, omnidirektionale Räder (4) drehbar gelagert sind, wobei jedes der wenigstens vier Räder (4) zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) auf einem Untergrund (5.1, 5.2, 5.3) aus gebildet und durch eine Steuervorrichtung (3) individu ell in ihren Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten angesteuert sind, aufweisend die folgenden Schritte:

- Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) mit al len der wenigstens vier Rädern (4) auf einem ersten Un tergrund (5.1) durch Ansteuern aller der wenigstens vier Räder (4) mittels der Steuervorrichtung (3) in aufeinan der abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkei ten aller wenigstens vier Räder (4), derart, dass sich das Omnidirektionalräder-Fahrzeug (1) einem zweiten Un tergrund (5.2) annähern, welcher zweite Untergrund (5.2) sich relativ zum ersten Untergrund (5.1) mit einer Dif ferenzgeschwindigkeit zum ersten Untergrund (5.1) be wegt,

- Abschalten des angesteuerten Antreibens mindestens ei nes der wenigstens vier Räder (4), jedoch höchstens so vieler Räder (4), dass zumindest drei der wenigstens vier Räder (4) auf dem ersten Untergrund (5.1) verblei ben, wobei das wenigstens eine abgeschaltete Rad (4) durch angesteuertes Antreiben der übrigen Räder (4) auf den zweiten Untergrund (5.2) aufgefahren wird,

- freies Drehen lassen des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund (5.2) aufgefahrenen Rades (4), der art, dass es eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der relativen Bewegung des zweiten Untergrunds (5.2) bezüglich des ersten Unter grunds (5.1) in Abhängigkeit der Differenzgeschwindig- keit einstellt,

Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund (5.2) aufgefahrenen Rades (4) während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund (5.2), und

- Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) mit den wenigstens vier Rädern (4) teilweise auf dem ersten Un tergrund (5.1) und teilweise auf dem zweiten Untergrund (5.2) durch antreibbares Ansteuern aller der wenigstens vier Räder (4) mittels der Steuervorrichtung in aufei nander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindig keiten aller wenigstens vier Räder (4) in Abhängigkeit der während des freien Drehens im abgeschalteten, nicht- angetriebenen Zustand erfassten Drehrichtung und Drehge schwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Un tergrund (5.2) aufgefahrenen Rades (4).

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Er fassen der Orientierung des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) bezüglich der relativen Bewegungsrichtung von zweitem Untergrund (5.2) zu erstem Untergrund (5.1) und ein Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) mit den wenigstens vier Rädern (4) teilweise auf dem ersten Untergrund (5.1) und teilweise auf dem zweiten Untergrund (5.2) durch antreibbares Ansteuern aller der wenigstens vier Räder (4) mittels der Steuervorrichtung (3) in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Dreh geschwindigkeiten aller wenigstens vier Räder (4) in Ab hängigkeit der erfassten Orientierung des Omnidirektio nalräder-Fahrzeugs (1) bezüglich der relativen Bewe gungsrichtung von zweitem Untergrund (5.2) zu erstem Un tergrund (5.1) .

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass während des abgeschalteten Zustands des ange- steuerten Antreibens der auf den zweiten Untergrund (5.2) auffahrenden Räder (4), derart, dass die auf den zweiten Untergrund (5.2) auffahrenden Räder (4) sich derart frei drehen können, dass sie eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annehmen, die sich aufgrund der relativen Bewegung des zweiten Untergrunds (5.2) bezüg lich des ersten Untergrunds (5.1) in Abhängigkeit der Differenzgeschwindigkeit einstellt, die auf den zweiten Untergrund (5.2) auffahrenden Räder (4) von der Steuer vorrichtung (3) weder gebremst noch angetrieben werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass während des abgeschalteten Zustands des angesteuerten Antreibens der auf den zweiten Unter grund (5.2) auffahrenden Räder (4), derart, dass die auf den zweiten Untergrund (5.2) auffahrenden Räder (4) sich derart frei drehen können, dass sie eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annehmen, die sich aufgrund der relativen Bewegung des zweiten Untergrunds (5.2) bezüg lich des ersten Untergrunds (5.1) in Abhängigkeit der Differenzgeschwindigkeit einstellt, ein Beschleunigen oder Verlangsamen der Drehungen der Räder (4) auf dem zweiten Untergrund (5.2) alleine durch die relative Be wegung des zweiten Untergrunds (5.2) zum ersten Unter grund (5.1) erfolgt, insbesondere ohne ein gesteuertes Antreiben oder Abbremsen durch die Steuervorrichtung (3) erfolgt .

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, dass ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) mit den wenigstens vier Rädern (4) teil weise auf dem ersten Untergrund (5.1) und teilweise auf dem zweiten Untergrund (5.2) durch ein angetriebenes An steuern ausschließlich der auf dem ersten Untergrund (5.1) verbliebenen Räder (4) mittels der Steuervorrich- tung (3) in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten dieser verbliebenen Räder (4) er folgt, insbesondere während des Erfassens der Drehrich tung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund (5.2) aufgefahrenen Rades (4) während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund (5.2) .

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, dass nach dem Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund (5.2) aufgefahrenen Rades (4) während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund (5.2) ein Einregeln der Drehrichtung und der Drehgeschwindig keit derjenigen Räder (4) auf dem zweiten Untergrund (5.2) mittels der Steuervorrichtung (3) derart erfolgt, dass das Omnidirektionalräder-Fahrzeug (1) seine derzei tige oder geplante Orientierung, Bewegungsrichtung, Be wegungsgeschwindigkeit und/oder Beschleunigung beibe hält .

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, dass das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) von dem ersten Untergrund (5.1) auf den zweiten Untergrund (5.2) ein Auffahren des Omnidirektio nalräder-Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund (5.1) auf einen bewegten zweiten Untergrund (5.2) ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, dass das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) von dem ersten Untergrund (5.1) auf den zweiten Untergrund (5.2) ein Herunterfahren des Omnidi rektionalräder-Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Um- gebung bewegten ersten Untergrund (5.1) auf einen orts festen zweiten Untergrund (5.2) ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, dass das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) gleichzeitig sowohl ein Auffahren des Om nidirektionalräder-Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund (5.1) auf einen bewegten zweiten Untergrund (5.2), als auch ein Herun terfahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) von ei nem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund (5.2) auf einen ortsfesten dritten Untergrund (5.3) um fasst.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, dass während eines Auffahren des Omnidi- rektionalräder-Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Um gebung ortsfesten ersten Untergrund (5.1) auf einen be wegten zweiten Untergrund (5.2), oder eines Herunterfah ren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) von einem be züglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund (5.2) auf einen ortsfesten dritten Untergrund (5.3) entweder immer nur ein einzelnes Rad (4) zeitlich nach einem an deren Rad (4) in einen abgeschalteten Zustand gebracht wird oder mehrere Räder (4) in den abgeschalteten Zu stand gebracht werden, wobei stets zumindest drei Räder (4) angetrieben bleiben und das jeweils abgeschaltete Rad (4) sich derart frei drehen kann, dass es nach einem Auffahren oder Herunterfahren eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der rela tiven Bewegung des einen Untergrunds (5.1, 5.2, 5.3) be züglich des anderen Untergrunds (5.1, 5.2, 5.3) in Ab hängigkeit der Differenzgeschwindigkeit einstellt.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) während ei nes Auffahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Unter grund (5.1) auf einen bewegten zweiten Untergrund (5.2), oder eines Herunterfahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs (1) von einem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund (5.2) auf einen ortsfesten dritten Untergrund (5.3) die Orientierung des Omnidirektionalrä der-Fahrzeugs (1) ändert.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) das Omnidi rektionalräder-Fahrzeug (1) während eines Auffahren von einem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Unter grund (5.1) auf einen bewegten zweiten Untergrund (5.2), und/oder während eines Herunterfahren von einem bezüg lich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund (5.2) auf einen ortsfesten dritten Untergrund (5.3), in eine Ori entierung bringt, in der das wenigstens eine antriebslos geschaltete Rad (4) mit seiner Drehachse genau oder mög lichst annähernd senkrecht zur relativen Bewegungsrich tung ausgerichtet ist, in die sich der zweite Untergrund (5.2) relativ zum ersten Untergrund (5.1) oder dritten Untergrund (5.3) mit seiner Differenzgeschwindigkeit zum ersten Untergrund (5.1) oder dritten Untergrund (5.3) bewegt .

13. Omnidirektionalräder-Fahrzeug, aufweisend einen Fahr

zeugkörper (2), wenigstens vier, an dem Fahrzeugkörper (2) drehbar gelagerte, antreibbare omnidirektionale Rä der (4), wobei jedes der wenigstens vier Räder (4) zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) auf einem Untergrund (5.1, 5.2, 5.3) ausgebildet sind, und eine Steuervorrichtung (3) zum individuellen Ansteuern der wenigstens vier Räder (4) in ihren Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (3) ausgebildet ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen. 14. Computerprogrammprodukt aufweisend einen maschinenlesba ren Träger, auf dem Programmcode gespeichert ist, der von einer Fahrsteuervorrichtung (3) des Omnidirektional- räder-Fahrzeugs (1) gemäß Anspruch 13 auslesbar ist und der die Fahrsteuervorrichtung (3) des Omnidirektionalrä- der-Fahrzeugs (1) gemäß Anspruch 13 ausbildet und/oder einrichtet, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 durchzuführen, wenn der Programmcode von der Fahr steuervorrichtung (3) des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs (1) gemäß Anspruch 13 ausgeführt wird.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Omnidirektionalräder-Fahrzeugs, Omnidirektionalräder-Fahrzeug und Computerprogrammprodukt

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Om nidirektionalräder-Fahrzeugs, das einen Fahrzeugkörper auf weist, an dem wenigstens vier antreibbare, omnidirektionale Räder drehbar gelagert sind, wobei jedes der wenigstens vier Räder zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs auf einem Untergrund ausgebildet und durch eine Steuervorrichtung individuell in ihren Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten angesteuert sind. Die Erfindung betrifft außerdem ein zugehö riges Omnidirektionalräder-Fahrzeug und ein zugehöriges Com puterprogrammprodukt .

Aus der WO 2008/122538 Al ist ein omnidirektionales Fahrzeug bekannt, das omnidirektionale Räder und einen Fahrzeugkörper aufweist, an dem wenigstens eines der omnidirektionalen Räder mittels einer Einzelradaufhängung befestigt ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem ein Omnidirektionalräder-Fahrzeug, das einen Fahrzeugkör per aufweist, an dem wenigstens vier antreibbare, omnidirek- tionale Räder drehbar gelagert sind, wobei jedes der wenigs tens vier Räder zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs auf einem Untergrund ausgebildet ist, durch eine Steuervorrichtung zum Antreiben der Räder besonders flexibel und mit hoher Fahrpräzision angesteuert werden können. Insbe sondere soll eine hohe Fahrpräzision auch dann erreicht wer den, wenn das Omnidirektionalräder-Fahrzeug von einem ersten Untergrund auf einen zweiten Untergrund wechselt, wobei eine Relativbewegung zwischen dem ersten Untergrund und dem zwei ten Untergrund besteht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Omnidirektionalräder-Fahrzeugs, das einen Fahrzeugkörper aufweist, an dem wenigstens vier antreibbare, omnidirektionale Räder drehbar gelagert sind, wobei jedes der wenigstens vier Räder zum Fortbewegen des Omnidirektionalrä- der-Fahrzeugs auf einem Untergrund ausgebildet und durch eine Steuervorrichtung individuell in ihren Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten angesteuert sind, aufweisend die fol genden Schritte:

- Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs mit allen der we nigstens vier Rädern auf einem ersten Untergrund durch An steuern aller der wenigstens vier Räder mittels der Steuer vorrichtung in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten aller wenigstens vier Räder, derart, dass sich das Omnidirektionalräder-Fahrzeug einem zweiten Un tergrund annähern, welcher zweite Untergrund sich relativ zum ersten Untergrund mit einer Differenzgeschwindigkeit zum ers ten Untergrund bewegt,

- Abschalten des angesteuerten Antreibens mindestens eines der wenigstens vier Räder, jedoch höchstens so vieler Räder, dass zumindest drei der wenigstens vier Räder auf dem ersten Untergrund verbleiben, wobei das wenigstens eine abgeschalte te Rad durch angesteuertes Antreiben der übrigen Räder auf den zweiten Untergrund aufgefahren wird,

- freies Drehen des wenigstens einen auf den zweiten Unter grund aufgefahrenen Rades, derart, dass es eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der rela tiven Bewegung des zweiten Untergrunds bezüglich des ersten Untergrunds in Abhängigkeit der Differenzgeschwindigkeit ein stellt,

Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund aufgefahrenen Ra des während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund, und

- Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs mit den wenigs tens vier Rädern teilweise auf dem ersten Untergrund und teilweise auf dem zweiten Untergrund durch antreibbares An- steuern aller der wenigstens vier Räder mittels der Steuer vorrichtung in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten aller wenigstens vier Räder in Abhän gigkeit der während des freien Drehens im abgeschalteten, nichtangetriebenen Zustand erfassten Drehrichtung und Drehge schwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund aufgefahrenen Rades.

Die Räder sind sogenannte Omnidirektional-Räder und können insbesondere eine Radnabe aufweisen, die um eine Rotations achse drehbar ist, wobei zwei mit der Radnabe verbundene Rad scheiben koaxial zur Radnabe angeordnet sind und eine Anzahl von balligen Rollkörpern vorgesehen sind, die zwischen den Radscheiben angeordnet, gleichmäßig entlang eines Umfangsman tels des Rades verteilt und mit ihren Rollachsen in einem Di agonalwinkel zur Rotationsachse der Radnabe ausgerichtet sind. An ihren gegenüberliegenden Enden sind die Rollkörper frei drehbar bezüglich der Radscheiben gelagert. Die Rollkör per können über zugeordnete Lager direkt an den Innenseiten der Radscheiben gelagert sein oder an separaten Aufnahmebau teilen gelagert sein, die an den Radscheiben befestigt sind.

Demgemäß können bei dem Omnidirektionalräder-Fahrzeug die Rä der beispielsweise gemäß EP 2 176 075 Al oder gemäß WO

2007/016917 A2 ausgebildet sein.

Das Omnidirektionalräder-Fahrzeug ist zum fahrerlosen Fahren ausgebildet. Dazu weist das Omnidirektionalräder-Fahrzeug ei ne Steuervorrichtung auf, die auch als Fahrsteuervorrichtung bezeichnet werden kann. Die Steuervorrichtung steuert und/oder regelt die Drehrichtungen und die Drehgeschwindig keiten bzw. ggf. auch die Drehbeschleunigungen der angetrie benen Räder des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs . Das Omnidi rektionalräder-Fahrzeug kann neben den angetriebenen Rädern auch antriebslose Räder aufweisen, die ohne von der Steuer- Vorrichtung angesteuert zu werden, nur drehbar am Fahrzeug körper des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs gelagert sind, ohne mit einer Antriebsvorrichtung verbunden zu sein. Das Omnidi rektionalräder-Fahrzeug kann beispielsweise ein fahrerloses TransportSystem (FTS) sein.

Jedes angetriebene Rad kann eine Nabe oder eine Achse aufwei sen, die mit einem Motor verbunden ist. Insoweit kann jedem einzelnen Rad ein eigener Motor zugeordnet sein. Die Steuer vorrichtung treibt das jeweilige antreibbare Rad dadurch an, dass die Steuervorrichtung den jeweiligen Motor ansteuert und der jeweilige Motor das entsprechende Rad antreibt oder ab bremst .

Die angetriebenen Räder sind regelmäßig um eine Radachse an dem Fahrzeugkörper, insbesondere an einem Fahrwerk des Fahr zeugkörpers drehbar gelagert. Die Räder sind dabei abgesehen von ihrer drehbaren Lagerung um die Radachse regelmäßig um keine sonstige Achse umorientierbar oder schwenkbar, d.h. die Räder sind nicht-lenkbare Räder. Um das Omnidirektionalräder- Fahrzeug dennoch navigieren und insbesondere um seine Gier achse drehen zu können, werden die omnidirektionalen Räder mit unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten betrieben. In Ab hängigkeit der Drehgeschwindigkeitsdifferenzen, die auch un terschiedliche Drehrichtungen umfassen können, eines Rades zu einem anderen Rad stellt sich eine resultierende Bewegung des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs ein. Im speziellen kann das Omnidirektionalräder-Fahrzeug sich dann auch auf der Stelle um seine eigene Vertikalachse drehen bzw. wenden. Mit dem Om nidirektionalräder-Fahrzeug sind auch geradlinige Bewegungen in Richtung der Drehachsen der angetriebenen Räder, also ein seitliches Versetzen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs mög lich. Der Untergrund kann jeglicher Boden, jegliche Fahrbahn oder jegliche Einrichtung sein, auf der das Omnidirektionalräder- Fahrzeug sich mittels seiner angetriebenen Räder selbständig fortzubewegen vermag. Ein gegenüber der Umgebung sich bewe gender Untergrund kann beispielsweise ein ebenerdiges Förder band in einer Fließbandfertigung einer Fabrik sein.

Ein aufeinander abgestimmtes Ansteuern der angetriebenen Rä der durch die Steuervorrichtung bedeutet, dass die Steuervor richtung die Motoren, an die jeweils ein angetriebenes Rad angeschlossen sind, hinsichtlich Ihrer Drehrichtung und Dreh geschwindigkeit bzw. Drehbeschleunigung steuert, so dass in Zusammenwirken aller angetriebenen omnidirektionalen Räder sich eine resultierende Bewegungsrichtung, Drehung und/oder Bewegungsgeschwindigkeit des gesamten Omnidirektionalräder- Fahrzeugs einstellt, um einen vorgegebenen Bewegungspfad au tomatisch abfahren zu können, und/oder sich selbststätig an einen bestimmten Ort hin navigieren zu können. Die Ansteue rung der Omnidirektionairäder kann vorzugsweise so koordi niert sein, dass alle Omnidirektionairäder sich in einem ab rollenden, insbesondere schlupffreien Reibungseingriff mit dem Untergrund befinden.

Indem unter anderem ein Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Un tergrund aufgefahrenen Rades während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund stattfindet, kann das Omnidirekti- onalräder-Fahrzeug auch auf sich bewegende Untergründe hin aufbewegt werden und/oder über sich bewegende Untergründe hinwegbewegt werden, ohne dass von dem geplanten Bewegungs pfad abgewichen wird. Die jeweilige Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Bewegungsrichtung des sich bewegenden Untergrunds muss dabei einerseits nicht vorbekannt sein und kann sich an dererseits auch während des Hinauffahrens, Hinabfahrens auf, oder eines Hinwegfahrens über den bewegten Untergrund ändern. Da der Antrieb des auffahrenden Rades bereits einen wählbaren Zeitraum vor dem Auffahren auf einen anderen Untergrund abge schaltet werden kann und auch die Erfassung der Differenzge schwindigkeit des zweiten Untergrunds zum ersten Untergrund einen wählbaren Zeitraum später geschehen kann, muss auch der genaue Zeitpunkt und/oder Ort des Auffahrens während er Bewe gung nicht bekannt sein.

Ein besonderer Vorteil ist, dass während sich noch alle Räder auf dem ersten Untergrund befinden, das wenigstens eine nicht angetriebene Rad lediglich durch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs selbst über diesem ersten Untergrund bestimmt wird, und sobald das wenigstens eine nicht angetriebene Rad auf den neuen, zweiten Untergrund auffährt, erst dann die Differenz geschwindigkeit hinzukommt. Es ist einer der Vorteile dieses Verfahrens, dass man den genauen Zeitpunkt und Ort des Auf fahrens auf den neuen, zweiten Untergrund nicht kennen muss.

Die betrachteten Fördersysteme, die erfindungsgemäße Omnidi- rektionalräder-Fahrzeuge umfassen können, sind beispielsweise in der Fließfertigung folgendermaßen gekennzeichnet:

- Die zu fertigenden Produkte oder Teile davon werden vom Fördersystem kontinuierlich transportiert. Dabei können die Produkte auf der Fördereinrichtung selbst oder auf Trägersys temen stehen, welche fest mit der Fördereinrichtung verbunden sind. Es können auch mobile Trägersysteme verwendet werden, welche ihrerseits von der Fördereinrichtung transportiert werden .

- Alternativ können zu fertigende Produkte oder Teile auch von einem getrennten System befördert werden, welches aller dings eine Relativbewegung zwischen dem beweglichen Teil der Fördereinrichtung und den Produkten oder Teilen aufhebt, z.B. durch eine angeglichene Vortriebsgeschwindigkeit. - Die Fördereinrichtung kann relativ zur Umgebung bewegliche Oberflächen aufweisen, die zumindest stückweise ebenerdig mit der Umgebung abschließen.

- Die Fördereinrichtung kann so ausgeführt sein, dass ein Werker oder andere Hilfsmittel und weitere Systeme parallel mit den zu fertigenden Produkten mitgefördert werden können.

- Beispiele sind Produktionsanlagen in der Automobilindust rie, in denen die Fahrzeuge während der Fertigung auf einem Fließband stehen, welches von Werkern betreten werden kann, um Fertigungsschritte ohne Relativbewegung zu den Fahrzeugen ausführen zu können.

Problematisch ist unter anderem das Fahren des Omnidirektio- nalräder-Fahrzeugs auf eine sich bewegende Fördereinrichtung hinauf und/oder von einer Fördereinrichtung herunter. Dies kann auch kombiniert auftreten, wenn beispielsweise die Größe des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs die Breite der Förderein richtung übertrifft, z.B. ein langes Omnidirektionalräder- Fahrzeug ein schmales Fließband überfährt. Das Problem tritt immer dann auf, wenn ein angetriebenes Rad oder mehrere ange triebene Räder des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs auf den be wegten Untergrund, d.h. die Fördereinrichtung hinauffährt o- der von diesem herunterfährt.

Wenn das Omnidirektionalräder-Fahrzeug vollständig auf fest stehendem Grund fährt, unterstützen alle angetriebenen Räder die gewünschte Bewegung. Beim Auffahren eines ersten Rads auf die sich bewegende Fördereinrichtung erfährt dieses Rad je doch eine zusätzliche Relativbewegung. In der Folge müsste dieses Rad am richtigen Ort, zur richtigen Zeit mit sehr ho her Regelgüte auf die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung auf die Relativbewegung der Fördereinrichtung synchronisiert werden, da sonst entweder das Omnidirektionalräder-Fahrzeug von der Fördereinrichtung mitgeschleift wird oder das Rad auf der Fördereinrichtung schleift.

Das erfindungsgemäße Verfahren für das Auffahren, Überfahren und/oder Herunterfahren von Fließbändern mit omnidirektiona- len Fahrzeugen wird im Folgenden am Beispiel eines Omnidirek- tionalräder-Fahrzeugs mit vier Rädern beschrieben, die alle vier angetrieben sind. Eine Übertragung auf komplexere Syste me, die mehr als vier Räder aufweisen, ist ohne weiteres mög lich. Angetriebene Räder solcher Fahrzeuge können analog be handelt werden, nicht angetriebene Räder spielen für das Ver fahren keine Rolle und können daher ignoriert werden.

Das Verfahren gliedert sich im Wesentlichen in die folgenden Schritte :

- Das Omnidirektionalräder-Fahrzeug bewegt sich in Richtung des aktiven Fördersystems und nimmt eine günstige Ausrichtung in Bezug auf das Fördersystem ein. Eine günstige Ausrichtung kann so aussehen, dass bei einer Bewegung des Omnidirektio nalräder-Fahrzeugs auf das Fördersystem immer nur ein Rad von der Umgebung aus auf das Fördersystem auffährt.

- Das Rad, welches als nächstes auf das Fördersystem auf fährt, wird ab jetzt weder aktiv angetrieben oder gebremst und ist daher frei beweglich. Mit den restlichen Rädern wird nun das Omnidirektionalräder-Fahrzeug weiter in die geplante Richtung bewegt. Dabei fährt nun ein Rad auf das Fördersystem auf und wird dort durch die bestehende Relativbewegung des Fördersystems mitgenommen, die Beschleunigung des Rads ge schieht dabei allein durch das Fördersystem.

- Am gerade aufgefahrenen Rad wird die aktuelle Drehgeschwin digkeit gemessen und ab nun wieder aktiv mit dem Radantrieb eingeregelt. Dabei bleibt das Omnidirektionalräder-Fahrzeug auf dem gewählten Kurs in Bezug auf das Relativsystem der Um gebung und alle Räder bleiben im Eingriff mit ihrer jeweili gen Umgebung. Die Differenz der nun eingeregelten Geschwin digkeit des Rades mit der vorherigen Geschwindigkeit kann ab nun als Ausgleichswert für dieses Rad verwendet werden.

Falls gewünscht, kann eine neue Orientierung für das Omnidi- rektionalräder-Fahrzeug gewählt werden, um das nächste Rad auf das Fördersystem zu bewegen.

Das Omnidirektionalräder-Fahrzeug befindet sich am Ende voll ständig auf dem Fördersystem. Alle Ausgleichswerte können nun verworfen werden und das Omnidirektionalräder-Fahrzeug bewegt sich auf dem Fördersystem wie auf einer feststehenden Umge bung .

Alle beschriebenen Schritte können analog für ein Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs vom Fördersystem herunter ver wendet werden. Dies ist lediglich ein Wechsel des Bezugsys tems. Des Weiteren kann auch durch eine parallele Kombination von Auf- und Abfahren das Überfahren eines Fördersystems durch ein Omnidirektionalräder-Fahrzeug modelliert werden.

Die Einschränkung, dass immer nur ein Rad zwischen fester Um gebung und bewegtem Fördersystem wechseln sollte, gilt so nur für vierrädrige Omnidirektionalräder-Fahrzeuge, wie beschrie ben. Für Fahrzeuge mit mehr als vier angetriebenen omnidirek- tionalen Rädern reicht es aus, wenn stets mindestens drei Rä der während einem Vorgang des Verfahrens in der festen Umge bung, bzw. auf dem bewegten Fördersystem verbleiben. Dies ist damit begründet, dass mindestens drei Räder benötigt werden, um die Position und Orientierung des Gesamtsystems eindeutig zu bestimmen. Ein nicht angetriebenes Rad kann wie eine in Bezug auf die Richtung frei bewegliche Lastrolle betrachtet werden . Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es also, omnidirek- tionalen fahrerlosen TransportSystemen (FTS) mit omnidirekti- onalen Rädern ein geregeltes Auffahren auf und Abfahren von bewegten Fördersystemen zu ermöglichen. Dabei kann ein Mit schleppen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs durch das För dersystem oder ein Schleifen von Rädern des Omnidirektional räder-Fahrzeugs auf dem Untergrund der Umgebung vermieden werden .

Das Verfahren benötigt keine hochgenaue Lokalisierung des Om nidirektionalräder-Fahrzeugs und keine genaue Kenntnis der Geschwindigkeiten des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs oder des Fördersystems d.h. des Untergrunds gegenüber der Umgebung als Bezugsystem. Die aktive Beschleunigungsfähigkeit jedes ein zelnen Rads kann so gewählt werden, dass eine Beschleunigung des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs auf festem Untergrund pas send für den Einsatz des Fahrzeugs ausgebildet ist.

Bei dem Verfahren kann ein Erfassen der Orientierung des Om nidirektionalräder-Fahrzeugs bezüglich der relativen Bewe gungsrichtung von zweitem Untergrund zu erstem Untergrund und ein Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs mit den wenigs tens vier Rädern teilweise auf dem ersten Untergrund und teilweise auf dem zweiten Untergrund durch antreibbares An steuern aller der wenigstens vier Räder mittels der Steuer vorrichtung in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten aller wenigstens vier Räder in Abhän gigkeit der erfassten Orientierung des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs bezüglich der relativen Bewegungsrichtung von zwei tem Untergrund zu erstem Untergrund erfolgen.

Generell kann entweder nur ein einziges Rad antriebslos ge schaltet werden und nur dieses einzige Rad wechselt zu einem bestimmten Zeitpunkt von dem einen Untergrund auf den anderen Untergrund, oder es können zwei bzw. mehrere Räder gleichzei- tig antriebslos geschalten werden und diese zwei oder mehre ren Räder wechseln gleichzeitig oder nacheinander von dem ei nen Untergrund auf den anderen Untergrund. Dies richtet sich im Wesentlichen nach der jeweiligen Räderanordnung an dem Om- nidirektionalräder-Fahrzeug und an dem Auffahrwinkel bzw. Ab fahrwinkel von einem Untergrund zum anderen Untergrund. Es ist lediglich sicherzustellen, dass mindestens drei Räder verbleiben, die angetrieben angesteuert werden, um das Fahr zeug eindeutig d.h. bestimmt manövrieren zu können.

Bei dem Verfahren kann vorgesehen sein, dass während des ab geschalteten Zustands des angesteuerten Antreibens der auf den zweiten Untergrund auffahrenden Räder, derart, dass die auf den zweiten Untergrund auffahrenden Räder sich derart frei drehen können, dass sie eine Drehrichtung und Drehge schwindigkeit annehmen, die sich aufgrund der relativen Bewe gung des zweiten Untergrunds bezüglich des ersten Untergrunds in Abhängigkeit der Differenzgeschwindigkeit einstellt, die auf den zweiten Untergrund auffahrenden Räder von der Steuer vorrichtung weder gebremst noch angetrieben werden.

Bei dem Verfahren kann während des abgeschalteten Zustands des angesteuerten Antreibens der auf den zweiten Untergrund auffahrenden Räder, derart, dass die auf den zweiten Unter grund auffahrenden Räder sich derart frei drehen können, dass sie eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annehmen, die sich aufgrund der relativen Bewegung des zweiten Untergrunds bezüglich des ersten Untergrunds in Abhängigkeit der Diffe renzgeschwindigkeit einstellt, ein Beschleunigen oder Ver langsamen der Drehungen der Räder auf dem zweiten Untergrund alleine durch die relative Bewegung des zweiten Untergrunds zum ersten Untergrund erfolgt, insbesondere ohne ein gesteu ertes Antreiben oder Abbremsen durch die Steuervorrichtung erfolgt . Bei dem Verfahren kann ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs mit den wenigstens vier Rädern teilweise auf dem ersten Untergrund und teilweise auf dem zweiten Untergrund durch ein angetriebenes Ansteuern ausschließlich der auf dem ersten Untergrund verbliebenen Räder mittels der Steuervor richtung in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Dreh geschwindigkeiten dieser verbliebenen Räder erfolgt, insbe sondere während des Erfassens der Drehrichtung und der Dreh geschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Unter grund aufgefahrenen Rades während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund erfolgen.

Bei dem Verfahren kann nach dem Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des wenigstens einen auf den zweiten Untergrund aufgefahrenen Rades während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund ein Einregeln der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit derjenigen Räder auf dem zweiten Un tergrund mittels der Steuervorrichtung derart erfolgen, dass das Fahrzeug seine derzeitige oder geplante Orientierung, Be wegungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Beschleu nigung beibehält.

Bei dem Verfahren kann das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs von dem ersten Untergrund auf den zweiten Unter grund ein Auffahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund auf einen bewegten zweiten Untergrund sein.

Bei dem Verfahren kann das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs von dem ersten Untergrund auf den zweiten Unter grund ein Herunterfahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung bewegten ersten Untergrund auf einen ortsfesten zweiten Untergrund sein. Bei dem Verfahren kann das Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs gleichzeitig sowohl ein Auffahren des Omnidirektio- nalräder-Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung ortsfes ten ersten Untergrund auf einen bewegten zweiten Untergrund, als auch ein Herunterfahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund auf einen ortsfesten dritten Untergrund umfassen.

Bei dem Verfahren kann während eines Auffahren des Omnidirek- tionalräder-Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung orts festen ersten Untergrund auf einen bewegten zweiten Unter grund, oder eines Herunterfahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund auf einen ortsfesten dritten Untergrund entweder immer nur ein einzelnes Rad zeitlich nach einem anderen Rad in einen abgeschalteten Zustand gebracht werden oder mehrere Räder in den abgeschalteten Zustand gebracht werden, wobei stets zumindest drei Räder angetrieben bleiben und das je weils abgeschaltete Rad sich derart frei drehen kann, dass es nach einem Auffahren oder Herunterfahren eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der rela tiven Bewegung des einen Untergrunds bezüglich des anderen Untergrunds in Abhängigkeit der Differenzgeschwindigkeit ein stellt. Insoweit können zum selben Zeitpunkt mehrere Räder gleichzeitig abgeschaltet sein, wobei lediglich sicherzustel len ist, dass wenigstens drei Räder angetrieben bleiben, um das Omnidirektionalräder-Fahrzeug eindeutig bestimmt fahren bzw. navigieren zu können. Die wenigstens drei angetriebenen Räder können sich auf demselben Untergrund befinden. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, dass diese wenigstens drei angetriebenen Räder sich auf demselben Untergrund befinden.

Es kann auch sein, dass ein oder zwei der angetriebenen Räder sich auf dem einen Untergrund befinden und das jeweils ergän zende Rad oder die wenigstens zwei ergänzenden Räder sich auf dem anderen Untergrund befinden. Die Steuervorrichtung kann eingerichtet sein, während eines Auffahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs von einem bezüg lich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund auf einen be wegten zweiten Untergrund, oder eines Herunterfahren des Om nidirektionalräder-Fahrzeugs von einem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund auf einen ortsfesten dritten Un tergrund die Orientierung des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs zu ändern.

Die Steuervorrichtung kann eingerichtet sein, das Omnidirek- tionalräder-Fahrzeug während eines Auffahren von einem bezüg lich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund auf einen be wegten zweiten Untergrund, und/oder während eines Herunter fahren von einem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Un tergrund auf einen ortsfesten dritten Untergrund, in eine Orientierung zu bringen, in der das wenigstens eine antriebs los geschaltete Rad mit seiner Drehachse genau oder möglichst annähernd senkrecht zur relativen Bewegungsrichtung ausge richtet ist, in die sich der zweite Untergrund relativ zum ersten Untergrund oder dritten Untergrund mit seiner Diffe renzgeschwindigkeit zum ersten Untergrund oder dritten Unter grund bewegt .

Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Omnidi rektionalräder-Fahrzeug, aufweisend einen Fahrzeugkörper, we nigstens vier, an dem Fahrzeugkörper drehbar gelagerte, an- treibbare omnidirektionale Räder, wobei jedes der wenigstens vier Räder zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs auf einem Untergrund ausgebildet sind, und eine Steuervor richtung zum individuellen Ansteuern der wenigstens vier Rä der in ihren Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten, wobei die Steuervorrichtung ausgebildet ist, ein Verfahren nach ei nem oder mehreren der beschriebenen Ausführungsweisen durch zuführen . Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem gelöst durch ein Com puterprogrammprodukt aufweisend einen maschinenlesbaren Trä ger, auf dem Programmcode gespeichert ist, der von einer Fahrsteuervorrichtung des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs aus lesbar ist und der die Fahrsteuervorrichtung des Omnidirekti- onalräder-Fahrzeugs ausbildet und/oder einrichtet, ein Ver fahren nach einem oder mehreren der beschriebenen Ausfüh rungsweisen durchzuführen, wenn der Programmcode von der Fahrsteuervorrichtung des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs aus geführt wird.

Ein konkretes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefüg ten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieses exemp larischen Ausführungsbeispiels können unabhängig davon, in welchem konkreten Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenen falls auch einzeln oder in weiteren Kombinationen betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.

Es zeigen:

Fig. 1 bis 8 eine schematische Sequenz eines Auffahrens ei nes Omnidirektionalräder-Fahrzeugs von einem ortsfesten Untergrund auf eine sich in Pfeil richtung bewegende Förderbahn nach dem erfin dungsgemäßen Verfahren; und

Fig. 9 bis 12 eine schematische Sequenz eines Herunterfah rens des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs von der sich in Pfeilrichtung bewegenden Förder bahn auf einen ortsfesten Untergrund nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Darstellungen der Fig. 1 bis Fig. 12 zeigen jeweils ein Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1, aufweisend einen Fahrzeug körper 2, mit daran drehbar gelagerten, im Falle des vorlie genden Ausführungsbeispiels vier antreibbaren, omnidirektio- nalen Rädern 4, wobei jedes der vier Räder 4 zum Fortbewegen des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 auf einem Untergrund 5.1, 5.2, 5.3 ausgebildet ist. Das Omnidirektionalräder- Fahrzeug 1 weist außerdem eine Steuervorrichtung 3 auf zum individuellen Ansteuern der vier Räder 4 in ihren Drehrich tungen und Drehgeschwindigkeiten. Die Steuervorrichtung 3 ist ausgebildet, eines oder mehrere der erfindungsgemäßen Verfah ren auszuführen.

Im Folgenden wird das Verfahren anhand eines Omnidirektional räder-Fahrzeugs 1 mit vier angetriebenen omnidirektionalen Rädern 4 beschrieben. Alle hierzu erwähnten Beschreibungen sind im selben Sinne auch für Omnidirektionalräder-Fahrzeuge 1 mit mehr als vier angetriebenen omnidirektionalen Rädern 4 anwendbar. Unabhängig davon, wie viele angetriebenen omnidi- rektionale Räder 4 das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 auf weist, besteht die Grundanforderung, dass stets mindestens drei Räder 4 von der Steuervorrichtung 3 in einem kontrollie rendem, angetriebenen oder abbremsenden Zustand sein müssen, damit die Position und die Orientierung des Omnidirektional räder-Fahrzeugs 1 bestimmt ist. Damit mindestens ein einzel nes Rad 4 antriebslos geschaltet werden kann und dennoch das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 in einem kontrollieren Zu stand bleibt, muss das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 also mindestens vier Räder 4 aufweisen. Im Folgenden wird deshalb die insoweit einfachste Ausführungsform beschrieben. Das er findungsgemäße Verfahren betrifft angetriebene Räder 4 und ist deshalb unabhängig davon, ob das Omnidirektionalräder- Fahrzeug 1 ggf. ein oder mehrere nicht angetriebene Zusatzrä der aufweist. Die Zusatzräder können beispielsweise dann zweckmäßig sein, wenn eine hohe Traglast des Omnidirektional- räder-Fahrzeugs 1 erreicht werden soll, d.h. die Traglast auf möglichst viele Räder verteilt werden soll, aber nur eine ge ringere Anzahl von Rädern 4 angetrieben ausgebildet sein müs sen, um das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 fortbewegen zu können .

Gemäß einem grundliegenden Verfahren erfolgt, wie in Fig. 1 aufgezeigt, zunächst ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs 1 mit allen vier angetriebenen Rädern 4 auf einem ersten Untergrund 5.1 durch Ansteuern aller vier Räder 4 mit tels der Steuervorrichtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten aller vier Räder 4. Der erste Untergrund 5.1 ist im Falle des vorliegenden Aus führungsbeispiels ortsfest, d.h. stillstehend bezüglich der Umgebung. Ein zweiter Untergrund 5.2 weist relativ zum ersten Untergrund 5.1 eine Bewegungsgeschwindigkeit auf, die durch die Pfeile angedeutet ist. Der zweite Untergrund 5.2 kann beispielsweise ein ebenerdiges Förderband in einer Serienpro duktionslinie einer Fabrik sein.

In Fig.l nähert sich das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 also dem zweiten Untergrund 5.2 an, welcher zweite Untergrund 5.2 sich relativ zum ersten Untergrund 5.1 mit einer Differenzge schwindigkeit zum ersten Untergrund 5.1 bewegt. Das Omnidi rektionalräder-Fahrzeug 1 soll möglichst unbeeinflusst durch die Bewegung des zweiten Untergrunds 5.2 über den sich bewe genden zweiten Untergrund 5.2 hinwegfahren, ohne dass von dem geplanten Pfad ungewollt abgewichen wird. Die tatsächliche Bewegungsgeschwindigkeit des zweiten Untergrunds 5.2 ist der Steuervorrichtung 3 des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 zu nächst unbekannt .

Wenn alle vier Räder 4 sich noch auf dem ersten Untergrund 5.1 befinden, erfolgt ein automatisches Fahren des Omnidirek- tionalräder-Fahrzeugs 1 mittels der Steuervorrichtung 3 durch ein angetriebenes Ansteuern aller vier Räder 4 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten. Alle vier Räder fahren demgemäß bezüglich eines gemeinsamen Bezug systems, nämlich dem ersten Untergrund 5.1. Diese Räder 4 sind in ihren angetriebenen Zuständen alle schraffiert darge stellt .

Wenn das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 auf den zweiten Un tergrund 5.2 auffährt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist, erfolgt zunächst ein Ansteuern aller vier Räder 4 mittels der Steuervorrichtung 3 derart, dass eines der vier Räder 4, also höchstens so viele Räder 4 auf den zweiten Untergrund 5.2 auffahren, dass zumindest drei Räder 4 auf dem ersten Unter grund 5.1 verbleiben. Bereits im Zustand der Fig. 1 erfolgt ein Abschalten des angesteuerten Antreibens des auf den zwei ten Untergrund 5.2 aufzufahrenden Rades 4, derart, dass das auf den zweiten Untergrund 5.2 aufzufahrende Rad 4 sich der art frei drehen kann, dass es schon während des anschließen den Auffahrens und auch nach dem Auffahren eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der rela tiven Bewegung des zweiten Untergrunds 5.2 bezüglich des ers ten Untergrunds 5.1 in Abhängigkeit der Differenzgeschwindig keit einstellt. Ein solches Abschalten des Antriebs ist in Fig.2 dadurch aufgezeigt, dass das betreffende Rad 4 un- schraffiert, d.h. in weiß dargestellt ist.

Mittels des nicht angetriebenen, d.h. unschraffiert darge stellten Rades 4 erfolgt ein Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit dieses auf den zweiten Untergrund 5.2 aufgefahrenen Rades 4 während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund 5.2. Das frei drehende Rad 4 gemäß Fig. 2 wird durch den sich bewegenden zweiten Untergrund 5.2 ent sprechend beschleunigt oder abgebremst, bis dieses Rad 4 eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit angenommen hat, die der Bewegung des zweiten Untergrund 5.2 entspricht. Die sich der- art eingestellte Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit dieses Rades 4 kann von der Steuervorrichtung 3 erfasst und ausge wertet werden. Das betreffende Rad bildet insoweit dann eine Messvorrichtung mittels der die Steuervorrichtung 3 die Bewe gungsrichtung und die Bewegungsgeschwindigkeit des zweiten Untergrunds 5.2 feststellen kann. Die Steuervorrichtung 3 kann dann mittels der erfassten und/oder bestimmten Werte für Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit des Rades 4 auch dieses Rad 4 angepasst angetrieben ansteuern, obwohl sich dieses ei ne Rad 4 auf einem anderen Untergrund, d.h. dem bewegten zweiten Untergrund 5.2 befindet.

Das derart angepasst angetriebene Rad 4 auf dem zweiten Un tergrund 5.2 ist in Fig. 3 deshalb in schwarz dargestellt. Dies bedeutet, dass dieses Rad sich nicht mehr in einem an triebslosen Zustand befindet, sondern unter Berücksichtigung der Bewegungsrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit des zweiten Untergrunds 5.2 von der Steuervorrichtung 3 angetrie ben angesteuert wird.

In Fig. 3 erfolgt somit ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs 1 mit drei Rädern 4 auf dem ersten Untergrund 5.1 und einem Rad 4 auf dem zweiten Untergrund 5.2 durch ange triebenes Ansteuern aller vier Räder 4 mittels der Steuervor richtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten aller vier Räder 4 in Abhängigkeit der während des freien Drehens im abgeschalteten, nichtangetrie benen Zustand erfassten Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit des einen, auf den zweiten Untergrund 5.2 aufgefahrenen Rades 4, das in Fig. 3 schwarz dargestellt ist. In dem Zustand ge mäß Fig. 3 erfolgt ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs 1 mit drei Rädern 4 auf dem ersten Untergrund 5.1 und einem einzigen Rad 4 auf dem zweiten Untergrund 5.2 durch ein angetriebenes Ansteuern ausschließlich der auf dem ersten Untergrund 5.1 verbliebenen drei Räder 4 mittels der Steuer- V orrichtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten dieser verbliebenen drei Räder 4.

In Fig. 4 ist aufgezeigt, wie das beschriebene Verfahren mit dem zweiten auffahrenden Rad 4 wiederholt wird. Das zweite auffahrende Rad 4 ist in Fig. 4 unschraffiert , d.h. in weiß dargestellt. Das auf den zweiten Untergrund 5.2 aufgefahrene zweite Rad 4 kann sich derart frei drehen, dass es eine Dreh richtung und Drehgeschwindigkeit annimmt, die sich aufgrund der relativen Bewegung des zweiten Untergrunds 5.2 bezüglich des ersten Untergrunds 5.1 in Abhängigkeit der Differenzge schwindigkeit einstellt. Ein solches Abschalten des Antriebs ist in Fig. 4 dadurch aufgezeigt, dass das betreffende Rad 4 unschraffiert , d.h. in weiß dargestellt ist.

In Fig. 5 erfolgt dann wiederum ein Fahren des Omnidirektio- nalräder-Fahrzeugs 1 mit zwei Rädern 4 auf dem ersten Unter grund 5.1 und zwei Rädern 4 auf dem zweiten Untergrund 5.2 durch angetriebenes Ansteuern aller vier Räder 4 mittels der Steuervorrichtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtun gen und Drehgeschwindigkeiten aller vier Räder 4 in Abhängig keit der während des freien Drehens im abgeschalteten, nicht- angetriebenen Zustand erfassten Drehrichtung und Drehge schwindigkeit der beiden, auf den zweiten Untergrund 5.2 auf gefahrenen Räder 4, die in Fig. 5 beide schwarz dargestellt sind .

In dem Zustand gemäß Fig. 6 erfolgt ein Fahren des Omnidirek- tionalräder-Fahrzeugs 1 mit lediglich einem einzigen Rad 4 auf dem ersten Untergrund 5.1 und zwei Rädern 4 auf dem zwei ten Untergrund 5.2 durch ein angetriebenes Ansteuern sowohl des auf dem ersten Untergrund 5.1 verbliebenen einzigen Rades 4, das in Fig. 6 schraffiert dargestellt ist, und der beiden auf dem zweiten Untergrund 5.2 angetriebenen Räder 4, die in Fig. 6 schwarz dargestellt sind, mittels der Steuervorrich- tung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehge schwindigkeiten dieser drei Räder 4, und zwar während des Er fassens der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit des auf den zweiten Untergrund 5.2 aufgefahrenen Rades 4, das in Fig. 6 weiß dargestellt ist, während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund 5.2. Für das in Fig. 6 weiß dargestellte Rad 4 erfolgt ein Erfassen der Drehrichtung und der Drehge schwindigkeit während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund 5.2. Dabei erfolgt ein Einregeln der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit der anderen Räder 4 mittels der Steuervorrichtung 3 derart, dass das Omnidirektionalräder- Fahrzeug 1 seine derzeitige oder geplante Orientierung, Bewe gungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Beschleuni gung beibehält.

In Fig. 7 ist das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 allein über die drei Räder 4, die sich auf dem zweiten Untergrund 5.2 be finden, und in Fig. 7 schwarz dargestellt sind, hinsichtlich seiner Position und Orientierung vollständig bestimmt. Das vierte Rad 4 kann daher antriebslos geschaltet werden. Wenn dieses vierte Rad 4 auf den zweiten Untergrund 5.2 gelangt ist, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist, können nun wieder alle vier Räder 4 in gleicher Weise durch die Steuervorrich tung 3 angetrieben angesteuert werden. Der Systemzustand ge mäß Fig. 8 unterscheidet sich dann steuerungstechnisch für das Ansteuern der vier Räder 4 durch die Steuervorrichtung 3 nicht von dem Systemzustand gemäß Fig.l.

Die Fig. 9 bis Fig. 12 stellt nun eine Sequenz dar, in der das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 von dem bewegten zweiten Untergrund 5.2 auf einen im Falle des vorliegenden Ausfüh rungsbeispiels ortsfesten, d.h. nicht in Bewegung befindli chen dritten Untergrund 5.3 herunterfährt. Hierzu wiederholt sich das grundsätzliche Verfahren mit dem einzigen Unter schied, dass die absoluten Bewegungsgeschwindigkeiten und Be- wegungsrichtungen unterschiedlich sind. Im Grunde kann der dritte Untergrund 5.3 auch jede beliebige anderen Geschwin digkeit und/oder Bewegungsrichtung aufweisen.

Bei dem Verfahren gemäß Fig. 1 bis Fig. 8 ist demgemäß das Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 von dem ersten Untergrund 5.1 auf den zweiten Untergrund 5.2 ein Auffahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 von dem bezüglich der Umgebung ortsfesten ersten Untergrund 5.1 auf den bewegten zweiten Untergrund 5.2.

Bei dem Verfahren gemäß Fig. 9 bis Fig. 12 ist demgemäß das Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 von dem zweiten Untergrund auf den dritten Untergrund 5.3 ein Herunterfahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 von dem bezüglich der Umgebung bewegten zweiten Untergrund 5.2 auf einen ortsfesten dritten Untergrund 5.3.

Wenn das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 auf den dritten Un tergrund 5.3 herunterfährt, wie dies in Fig. 9 dargestellt ist, erfolgt zunächst ein Ansteuern aller vier Räder 4 mit tels der Steuervorrichtung 3 derart, dass eines der vier Rä der 4, also höchstens so viele Räder 4 auf den dritten Unter grund 5.5 herunterfahren, dass zumindest drei Räder 4 auf dem zweiten Untergrund 5.2 verbleiben. Bereits im Zustand der Fig. 8 erfolgt ein Abschalten des angesteuerten Antreibens des auf den dritten Untergrund 5.3 herunterzufahrenden Rades 4, derart, dass das auf den dritten Untergrund 5.3 herunter zufahrende Rad 4 sich derart frei drehen kann, dass es schon während des anschließenden Herunterfahrens und auch nach dem Herunterfahren eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit an nimmt, die sich aufgrund der relativen Bewegung des dritten Untergrunds 5.3 bezüglich des zweiten Untergrunds 5.2 in Ab hängigkeit der Differenzgeschwindigkeit einstellt. Ein sol ches Abschalten des Antriebs ist in Fig.9 dadurch aufgezeigt, dass das betreffende Rad 4 unschraffiert , d.h. in weiß darge stellt ist.

Mittels des nicht angetriebenen, d.h. weiß dargestellten Ra des 4 erfolgt ein Erfassen der Drehrichtung und der Drehge schwindigkeit dieses auf den dritten Untergrund 5.3 aufgefah renen Rades 4 während seines freien Drehens auf dem dritten Untergrund 5.3. Das frei drehende Rad 4 gemäß Fig. 9 wird durch den sich bewegenden zweiten Untergrund 5.2 und dem stillstehenden dritten Untergrund 5.3 entsprechend beschleu nigt oder abgebremst, bis dieses Rad 4 eine Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit angenommen hat, die der relativen Bewe gung des dritten Untergrund 5.2 bezüglich des zweiten Unter grunds 5.2 entspricht. Die sich derart eingestellte Drehrich tung und Drehgeschwindigkeit dieses Rades 4 kann von der Steuervorrichtung 3 erfasst und ausgewertet werden. Das be treffende Rad bildet insoweit dann eine Messvorrichtung mit tels der die Steuervorrichtung 3 die relative Bewegungsrich tung und die relative Bewegungsgeschwindigkeit des stellste henden dritten Untergrunds 5.3 bezüglich des bewegten zweiten Untergrunds 5.2 feststellen kann. Die Steuervorrichtung 3 kann dann mittels der erfassten und/oder bestimmten Werte für Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit des Rades 4 auch dieses Rad 4 angepasst angetrieben ansteuern, obwohl sich dieses ei ne Rad 4 auf einem anderen Untergrund, d.h. dem stillstehen den dritten Untergrund 5.3 befindet.

Das derart angepasst angetriebene Rad 4 auf dem dritten Un tergrund 5.3 ist in Fig. 10 deshalb wieder schraffiert darge stellt. Dies bedeutet, dass dieses Rad sich nicht mehr in ei nem antriebslosen Zustand befindet, sondern unter gemäß dem stillstehenden dritten Untergrund 5.3 von der Steuervorrich tung 3 angetrieben angesteuert wird. In Fig. 10 erfolgt somit ein Fahren des Omnidirektionalräder- Fahrzeugs 1 derart, dass sich drei Rädern 4 auf dem bewegten zweiten Untergrund 5.2 befinden und ein Rad 4 sich auf dem stillstehenden dritten Untergrund 5.3 befindet. Dabei erfolgt ein angetriebenes Ansteuern dreier Räder 4 mittels der Steu ervorrichtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten, wobei zwei Räder (die beiden lin ken in Fig. 10) noch in Abstimmung auf den zweiten Untergrund 5.2 angetrieben sind, ein Rad (das rechte obere Rad in Fig. 10, das schraffiert dargestellt ist) in Abstimmung auf den dritten Untergrund 5.3 angetrieben ist und das vierte Rad (das rechte untere Rad in Fig. 10) noch auf dem zweiten Un tergrund 5.2 befindlich antriebslos geschaltet ist, d.h. sich im abgeschalteten, nichtangetriebenen Zustand befindet.. In dem Zustand gemäß Fig. 10 erfolgt ein angetriebenes Fahren des Omnidirektionalräder-Fahrzeugs 1 demgemäß mit zwei Rädern 4 auf dem zweiten Untergrund 5.2 und einem einzigen Rad 4 auf dem dritten Untergrund 5.3 durch ein angetriebenes Ansteuern ausschließlich dieser drei Räder 4 mittels der Steuervorrich tung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtungen und Drehge schwindigkeiten dieser drei Räder 4.

In dem Zustand gemäß Fig. 11 erfolgt ein Fahren des Omnidi rektionalräder-Fahrzeugs 1 mit lediglich einem einzigen Rad 4 auf dem sich bewegenden zweiten Untergrund 5.2 und zwei Rä dern 4 auf dem stillstehenden dritten Untergrund 5.3 durch ein angetriebenes Ansteuern sowohl des auf dem zweiten Unter grund 5.2 verbliebenen einzigen Rades 4, das in Fig. 11 des halb schwarz dargestellt ist, und der beiden auf dem still stehenden dritten Untergrund 5.3 angetriebenen Räder 4, die in Fig. 11 deshalb schraffiert dargestellt sind, mittels der Steuervorrichtung 3 in aufeinander abgestimmten Drehrichtun gen und Drehgeschwindigkeiten dieser drei Räder 4, und zwar während des Erfassens der Drehrichtung und der Drehgeschwin digkeit des auf den zweiten Untergrund 5.2 verbliebenen Rades 4, das in Fig. 11 weiß dargestellt ist, während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund 5.2. Für das in Fig. 11 weiß dargestellte Rad 4 erfolgt ein Erfassen der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit während seines freien Drehens auf dem zweiten Untergrund 5.2. Dabei erfolgt ein Einregeln der Drehrichtung und der Drehgeschwindigkeit der anderen Räder 4 mittels der Steuervorrichtung 3 derart, dass das Omnidirekti- onalräder-Fahrzeug 1 seine derzeitige oder geplante Orientie rung, Bewegungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit und/oder Beschleunigung beibehält.

Wenn alle vier Räder 4 sich am Ende der Sequenz auf dem drit ten Untergrund 5.3 befinden, wie dies in Fig. 12 dargestellt ist, erfolgt ein automatisches Fahren des Omnidirektionalrä- der-Fahrzeugs 1 mittels der Steuervorrichtung 3 durch ein an getriebenes Ansteuern aller vier Räder 4 in aufeinander abge stimmten Drehrichtungen und Drehgeschwindigkeiten. Alle vier Räder fahren demgemäß bezüglich eines gemeinsamen Bezugsys tems, nämlich dem dritten Untergrund 5.3. Diese Räder 4 sind in ihren angetriebenen Zuständen somit alle schraffiert dar gestellt .

Während des gesamten Vorgangs von Fig. 1 zu Fig. 12 bringt die Steuervorrichtung 3 das Omnidirektionalräder-Fahrzeug 1 in eine Orientierung, in der zumindest das jeweils antriebs los geschaltete Rad 4 mit seiner Drehachse genau oder mög lichst annähernd senkrecht zur relativen Bewegungsrichtung ausgerichtet ist, in die sich der zweite Untergrund 5.2 rela tiv zum ersten Untergrund 5.1 und zum dritten Untergrund 5.3 mit seiner Differenzgeschwindigkeit bewegt.