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Title:
METHOD FOR OPERATING A PASSENGER CONVEYOR SYSTEM BY RELIABLY CONFIGURING AN ELECTRONIC SAFETY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/223982
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a passenger conveyor system (1) and to a passenger conveyor system which is suitable for carrying out said method. The passenger conveyor system comprises a controller (11) for controlling functionalities of the passenger conveyor system, and a safety device (17) for checking a safety-relevant function of the passenger conveyor system. The safety device can be configured into a configured state by inputting a target configuration parameter (47), in order to check the safety-relevant function according to particular specifications. The method comprises: receiving, by the controller, a first configuration parameter (41) and a second configuration parameter (43) generated independently of said first configuration parameter; transmitting the first and the second configuration parameter to the safety device, wherein the first configuration parameter (41) and the second configuration parameter (43) concern the same target configuration parameter (47); comparing the first and the second configuration parameter in the safety device; and, in the event that the first and the second configuration parameter match within a specified tolerance, inputting a corresponding target configuration parameter (47) into the safety device and transmitting the target configuration parameter and/or a configured signal (49) from the safety device to the controller. The controller controls the functionalities of the passenger conveyor system on the basis of whether the target configuration parameter (47) and/or the configured signal (49) have been received by said controller.

Inventors:
MICHEL DAVID (CH)
Application Number:
PCT/EP2021/059928
Publication Date:
November 11, 2021
Filing Date:
April 16, 2021
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B1/34; B66B1/24; B66B1/40; B66B1/46; B66B5/00
Domestic Patent References:
WO2019011828A12019-01-17
Foreign References:
EP19179416A2019-06-11
Other References:
NEW LIFT: "TRAINING: Montage & Inbetriebnahme der NewLift FST-2XT Aufzugssteuerung", 11 May 2018 (2018-05-11), pages 1, XP054981011, Retrieved from the Internet [retrieved on 20201016]
EVAC AUX ET AL: "FST-2XTs Aufzugsteuerung Handbuch", 30 November 2017 (2017-11-30), XP055744371, Retrieved from the Internet [retrieved on 20201027]
ANONYMOUS: "FST-Terminal von NEW LIFT - Apps op Google Play", 1 April 2020 (2020-04-01), XP055744784, Retrieved from the Internet [retrieved on 20201028]
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben einer Personentransportanlage (1), wobei die Personentransportanlage (1) eine Steuerung (11) zum Steuern von Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) sowie eine Sicherheitseinrichtung (17) zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage (1) aufweist; wobei die Sicherheitseinrichtung (17) durch Einspeichem eines Soll-Konfigurations- parameters (47) dazu in einen konfiguriert-Zustand konfigurierbar ist, die sicherheitsrelevante Funktion gemäss bestimmten Vorgaben zu kontrollieren; wobei das Verfahren aufweist:

Empfangen eines ersten Konfigurationsparameters (41) und eines von dem ersten Konfigurationsparameter (41) unabhängig erstellten zweiten Konfigurationsparameters (43) durch die Steuerung (11), wobei der erste Konfigurationsparameter (41) und der zweite Konfigurationsparameter (43) den selben Soll-Konfigurationsparameter (47) betreffen;

Übermitteln des ersten Konfigurationsparameters (41) und des zweiten Konfigurations parameters (43) an die Sicherheitseinrichtung (17);

Vergleichen des ersten Konfigurationsparameters (41) und des zweiten Konfigurations parameters (43) in der Sicherheitseinrichtung (17) und, für den Fall, dass der erste Konfigurationsparameter (41) und der zweite Konfigurationsparameter (43) innerhalb einer vorgegebenen Toleranz übereinstimmen, Einspeichem des dem ersten Konfigurationsparameter (41) und zweiten Konfigurationsparameter (43) entsprechenden Soll-Konfigurationsparameters (47) in die Sicherheitseinrichtung (17) sowie Übermitteln des Soll-Konfigurationsparameters (47) und/oder eines konfiguriert-Signals (49) von der Sicherheitseinrichtung (17) an die Steuerung (11); wobei die Steuerung (11) die Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) abhängig davon steuert, ob von ihr der Soll-Konfigurationsparameter (47) und/oder das konfiguriert-Signal (49) empfangen wurde.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Steuerung (11) die Funktionalitäten der als eine Aufzuganlage ausgeführten Personentransportanlage (1) so ansteuert, dass eine Aufzugkabine (5) der Personentransportanlage (1) erst dann in einem Aufzugschacht (3) verlagert wird, nachdem von ihr der Soll-Konfigurationsparameter (47) und/oder das konfiguriert-Signal (49) empfangen wurde.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Steuerung (11) den ersten Konfigurationsparameter (41) oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) aufgrund einer von einer Person durchzuführenden manuellen Eingabe an einer Mensch-Maschine- Schnittsteile (27) empfangt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei die Steuerung (11) den ersten Konfigurationsparameter (41) oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) durch Abrufen von Daten von einer entfernt angeordneten Datenbank (37) empfangt.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei in der Datenbank (37) Daten abrufbar sind, welche bei einem Konzeptionierungsvorgang und/oder einer Beauftragung der Personentransportanlage (1) erstellt wurden und welche den ersten Konfigurations parameter (41) und/oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) beinhalten oder aus welchen der erste Konfigurationsparameter (41) und/oder der eine Konfigurations parameter (43) ableitbar sind.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (11) den ersten Konfigurationsparameter (41) und/oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) von einem mobilen, prozessorgesteuerten Datenverarbeitungsgerät (21) empfangt, welches temporär zum Datenaustausch mit der Steuerung (11) koppelbar ist.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (11) den ersten Konfigurationsparameter (41) oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) von einem Datenspeicher (39) empfängt, welcher zum Datenaustausch mit der Steuerung (11) gekoppelt ist.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (11) den Soll-Konfigurationsparameter (47) an ein mobiles, prozessorgesteuertes Datenverarbeitungsgerät (21) übermittelt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Datenverarbeitungsgerät (21) den Soll- Konfigurationsparameter (47) an eine Person ausgibt und bei Bestätigen einer Korrektheit des Soll-Konfigurationsparameters (47) durch die Person ein versiegelt-Signal (51) an die Steuerung (11) übermittelt, wobei die Steuerung (11) vor dem Empfangen des versiegelt-Signals (51) die Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) allenfalls in einem beschränkten Umfang ansteuert und nach dem Empfangen des versiegelt-Signals (51) die Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) in einem vollständigen Umfang ansteuert.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Steuerung (11) das versiegelt-Signal (51) an die Sicherheitseinrichtung (17) übermittelt, die Sicherheitseinrichtung (17) nach dem Empfang des versiegelt-Signals (51) in einen versiegelt-Zustand wechselt und ein quittiert-Signal (52) an die Steuerung (11) übermittelt und die Steuerung (11) die Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) vor dem Empfangen des quittiert-Signal (52) allenfalls in einem beschränkten Umfang ansteuert und nach dem Empfangen des quittiert-Signals (52) die Funktionalitäten der Personentransportanlage (1) in einem vollständigen Umfang ansteuert.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Konfigurationsparameter (41) und/oder der zweite Konfigurationsparameter (43) jeweils zusammen mit einer den jeweiligen Konfigurationsparameter charakterisierenden Checksumme (45) von der Steuerung (11) an die Sicherheitseinrichtung (17) übermittelt wird.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein den ersten Konfigurationsparameter (41) und/oder den zweiten Konfigurationsparameter (43) widergebender Datensatz (41, 43) von der Steuerung (11) vor dem Übermitteln an die Sicherheitseinrichtung (17) nicht modifiziert wird.

13. Personentransportanlage (1) aufweisend: eine Steuerung (11) zum Steuern von Funktionalitäten der Personentransportanlage (1), und eine Sicherheitseinrichtung (17) zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage (1); wobei die Sicherheitseinrichtung (17) durch Einspeichem eines Soll-Konfigurations parameters (47) dazu in einen konfiguriert-Zustand konfigurierbar ist, die sicherheitsrelevante Funktion gemäss bestimmten Vorgaben zu kontrollieren; wobei die Steuerung (11) und die Sicherheitseinrichtung (17) dazu konfiguriert sind, das Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen oder zu steuern.

14. Computerprogrammprodukt, welches bei dessen Ausführung in einer prozessorgesteuerten Steuerung (11) zum Steuern von Funktionalitäten einer Personentransportanlage (1) und einer prozessorgesteuerten Sicherheitseinrichtung (17) zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage (1) diese dazu anleitet, das Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen oder zu steuern.

15. Computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogrammprodukt gemäss Anspruch 14 gespeichert ist.

Description:
Verfahren zum Betreiben einer Personentransportanlage durch zuverlässiges

Konfigurieren einer elektronischen Sicherheitseinrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Personentransportanlage sowie eine zur Ausführung dieses Verfahrens konfigurierte Personentransportanlage, ein Computerprogrammprodukt sowie ein computerlesbares Medium.

Personentransportanlagen wie zum Beispiel Aufzüge, Fahrtreppen oder Fahrsteige werden als in Bauwerken fest installierte Einrichtungen dazu eingesetzt, um Personen und/oder Gegenstände zu transportieren.

Nachfolgend werden Aspekte und Ausführungsformen der Erfindung überwiegend mit Bezug auf eine als Aufzuganlage ausgebildete Personentransportanlage beschrieben. Die beschriebenen Aspekte und Ausführungsformen können jedoch auch für andere Arten von Personentransportanlagen umgesetzt werden.

Personentransportanlagen müssen im Allgemeinen hohen Sicherheitsanforderungen genügen. Zu diesem Zweck sind in Personentransportanlagen typischerweise mehrere Sicherheitseinrichtungen vorgesehen, mithilfe derer sicherheitsrelevante Funktionen der Personentransportanlage kontrolliert, d.h. aktiv gesteuert oder zumindest passiv überwacht, werden können. Solche sicherheitsrelevanten Funktionen können beispielsweise Messvorgänge umfassen, mithilfe derer ein aktueller Zustand bzw. aktuelle Bedingungen innerhalb der Personentransportanlage ermittelt werden können, sodass eine dabei erhaltene Information beim Betreiben der Personentransportanlage berücksichtigt werden kann.

Beispielsweise kann mit einer Sicherheitseinrichtung in Form eines Türsensors oder Türschalters in einer Aufzuganlage ermittelt werden, ob eine Aufzugtür korrekt geschlossen ist, sodass eine Aufzugsteuerung basierend auf den Informationen, die von mehreren solchen Sicherheitseinrichtungen an verschiedenen Aufzugtüren der Aufzuganlage übermittelt werden, entscheiden kann, ob eine Aufzugkabine verfahren werden darf oder ob dies aufgrund der Tatsache, dass zumindest eine Aufzugtür nicht korrekt geschlossen ist, temporär nicht zulässig ist.

Andere Sicherheitseinrichtungen können dazu konfiguriert sein, eine Information darüber zu liefern, an welcher Position sich eine Aufzugkabine aktuell in einem Aufzugschacht befindet und/oder wie schnell sich die Aufzugkabine aktuell durch den Aufzugschacht bewegt. Hierzu kann beispielsweise ein Sensor zusammen mit der Aufzugkabine durch den Aufzugschacht bewegt werden und stationär innerhalb des Aufzugschachts vorgehaltene lokale Informationen auslesen, aus denen dann auf die aktuelle Position der Aufzugkabine sowie auf die aktuelle Geschwindigkeit der Aufzugkabine rückgeschlossen werden kann. Basierend auf diesen Informationen kann eine Aufzugsteuerung die Aufzugkabine präzise an gewünschte Positionen verfahren. Eine derartige Sicherheitseinrichtung kann auch überwachen, dass eine konfigurierbare Maximal- Geschwindigkeit der Aufzugkabine nicht überschritten wird und bei Erkennung einer Überschreitung entsprechende Sicherheitsmassnahmen auslösen.

Eine weitere Art von Sicherheitseinrichtungen kann dazu eingesetzt werden, zu erkennen, ob sich eine Aufzugkabine innerhalb eines Toleranzbereichs oberhalb und unterhalb einer Stoppposition an einem Stockwerk befindet. Basierend auf dieser Information kann die Aufzugsteuerung zum Beispiel entscheiden, dass Aufzugtüren bereits geöffnet werden dürfen, bevor die Aufzugkabine tatsächlich eine anvisierte Stoppposition erreicht hat, d.h., während sich die Aufzugkabine noch innerhalb des Toleranzbereichs bewegt (sog. pre-opening). Ausserdem kann eine Aufzugsteuerung entgegen einer ansonsten geltenden Regel, dass die Aufzugkabine nicht verfahren werden darf, solange eine Aufzugtür nicht vollständig geschlossen ist, ausnahmsweise ein langsames Verfahren der Aufzugkabine zulassen, solange sich die Aufzugkabine innerhalb des Toleranzbereichs um die Stoppposition befindet, um hierdurch beispielsweise einen Niveauabgleich (sog. relevelling) bewirken zu können, wenn Passagiere die Aufzugkabine betreten oder verlassen und sich dadurch die Last und letztendlich die Position der Aufzugkabine verändert.

In modernen Personentransportanlagen können die Sicherheitseinrichtungen an konkret situationsspezifisch und/oder anlagenspezifisch vorherrschende Betriebsbedingungen und/oder Eigenschaften der Personentransportanlage angepasst werden. Derartige Sicherheitseinrichtungen können damit als konfigurierbare Sicherheitseinrichtungen bezeichnet werden. Hierzu können die Sicherheitseinrichtungen durch Eingeben von Konfigurationsparametem in einen Zustand konfiguriert werden, in dem sie die von ihnen zu kontrollierende Funktion gemäss bestimmten Vorgaben kontrollieren. Ein solcher Zustand wird hierin nachfolgend als konfiguriert-Zustand bezeichnet. Bevor eine Sicherheitseinrichtung nicht in diesen konfiguriert-Zustand versetzt wurde, indem die von ihr benötigten Konfigurationsparameter situationsspezifisch bzw. anlagenspezifisch eingegeben wurden, darf die Sicherheitseinrichtung nicht in der Personentransportanlage betrieben werden, sodass im Regelfall die gesamte Personentransportanlage noch nicht betriebsbereit ist.

In modernen Personentransportanlagen werden Sicherheitseinrichtungen zunehmend mithilfe elektronischer und/oder programmierbarer Schaltkreise implementiert. Dies kann einerseits dazu führen, dass die Sicherheitseinrichtungen an verschiedene Einsatz bedingungen und/oder Umgebungsbedingungen angepasst werden können, indem sie beispielsweise durch Einspeichem von anlagenspezifischen und/oder situations spezifischen Konfigurationsparametem individuell dazu angepasst werden können, die von ihnen zu überwachenden Funktionen in einer vorgegebenen Weise zu kontrollieren. Dabei können die Sicherheitseinrichtungen besonders zuverlässig arbeiten, kostengünstig sein und/oder einfach gewartet werden. Andererseits kann es eine Herausforderung sein, sicherzustellen, dass die zur Programmierung der Sicherheitseinrichtungen eingesetzten Konfigurationsparameter korrekt sind.

In der WO 2019/011828 Al wird ein Verfahren zum Konfigurieren von sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametem in einer Personentransportanlage beschrieben. In der Patentanmeldung EP 19179416, welche von der Anmelderin dieser Anmeldung zu einem früheren Zeitpunkt eingereicht wurde, wird ein Verfahren zum Betreiben einer Personentransportanlage mit einer elektronisch versiegelbaren Sicherheitseinrichtung beschrieben.

Es kann unter anderem ein Bedarf an einem alternativen Ansatz bestehen, um Sicherheitseinrichtungen in Personentransportanlagen in möglichst einfacher und dennoch zuverlässiger Art und Weise konfigurieren zu können. Ferner kann ein Bedarf an einer Personentransportanlage bestehen, welche zur Durchführung eines solchen Ansatzes ausgestaltet ist. Schliesslich kann ein Bedarf an einem zur Durchführung des vorgestellten Ansatzes ausgestalteten Computerprogrammprodukt und einem dieses speichernden computerlesbaren Medium bestehen.

Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand gemäss einem der unabhängigen Ansprüche entsprochen werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung definiert.

Gemäss einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben einer Personentransportanlage vorgeschlagen. Die Personentransportanlage weist dabei eine Steuerung zum Steuern von Funktionalitäten der Personentransportanlage sowie wenigstens eine Sicherheitseinrichtung zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage auf. Die Sicherheitseinrichtung kann durch Einspeichem eines Soll-Konfigurationsparameters dazu in einen konfiguriert-Zustand konfiguriert werden, die sicherheitsrelevante Funktion gemäss bestimmten Vorgaben zu kontrollieren. Das Verfahren weist zumindest die folgenden Schritte auf, vorzugsweise in der angegebenen Reihenfolge:

- Empfangen eines ersten Konfigurationsparameters und eines von dem ersten Konfigurationsparameter unabhängig erstellten zweiten Konfigurationsparameters durch die Steuerung, wobei der erste Konfigurationsparameter und der zweite Konfigurationsparameter den selben Soll-Konfigurationsparameter betreffen;

- Übermitteln des ersten Konfigurationsparameters und des zweiten Konfigurations parameters an die Sicherheitseinrichtung; und

- Vergleichen des ersten Konfigurationsparameters und des zweiten Konfigurations parameters in der Sicherheitseinrichtung und, für den Fall, dass der erste und der zweite Konfigurationsparameter innerhalb einer vorgegebenen Toleranz übereinstimmen, Einspeichem eines dem ersten und zweiten Konfigurationsparameter entsprechenden Soll-Konfigurationsparameter in die Sicherheitseinrichtung sowie Übermitteln des Soll- Konfigurationsparameter und/oder eines konfiguriert-Signals von der Sicherheitseinrichtung an die Steuerung. Die Steuerung steuert die Funktionalitäten der Personentransportanlage abhängig davon, ob von ihr der Soll-Konfigurationsparameter und/oder das konfiguriert-Signal empfangen wurde.

Es ist dabei möglich, dass auch mehrere erste Konfigurationsparameter und mehrere zweite Konfigurationsparameter an eine oder mehrere Sicherheitseinrichtungen übermittelt und daraus mehrere Soll-Konfigurationsparameter abgeleitet werden, welche in einer oder mehrerer der Sicherheitseinrichtungen eingespeichert werden.

Gemäss einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Personentransportanlage vorgeschlagen, welche eine Steuerung zum Steuern von Funktionalitäten der Personentransportanlage und wenigstens eine Sicherheitseinrichtung zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage aufweist. Die Sicherheitseinrichtung ist durch Einspeichem eines Konfigurationsparameters dazu in einen konfiguriert-Zustand konfigurierbar, die sicherheitsrelevante Funktion gemäss bestimmten Vorgaben zu kontrollieren. Die Steuerung und die Sicherheitseinrichtung sind dazu konfiguriert, das Verfahren gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung auszuführen oder zu steuern.

Gemäss einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt beschrieben, welches bei dessen Ausführung in einer prozessorgesteuerten Steuerung zum Steuern von Funktionalitäten einer Personentransportanlage und einer prozessorgesteuerten Sicherheitseinrichtung zum Kontrollieren einer sicherheitsrelevanten Funktion der Personentransportanlage diese dazu anleitet, das Verfahren gemäss einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung auszuführen oder zu steuern.

Gemäss einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein computerlesbares Medium beschrieben, auf dem das Computerprogrammprodukt gemäss einer Ausführungsform des dritten Aspekts der Erfindung gespeichert ist.

Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und Erkenntnissen beruhend angesehen werden. Wie einleitend bereits kurz angegeben, verfügen moderne Personentransportanlagen im Allgemeinen über mehrere Sicherheitseinrichtungen, um sicherheitsrelevante Funktionen kontrollieren und damit einen sicheren Betrieb der Personentransportanlage gewährleisten zu können. Die Sicherheitseinrichtungen sind hierbei individuell konfigurierbar, um Eigenschaften der individuellen Personentransportanlage und/oder dort vorherrschenden Betriebsbedingungen Rechnung tragen zu können. Zumindest eine der genannten individuellen Konfigurationen der Sicherheitseinrichtung erfolgt dabei dann, wenn die zu konfigurierende Sicherheitseinrichtung bereits in der Personentransportanlage an ihrer endgültigen Position verbaut ist.

Vor Inbetriebnahme der Personentransportanlage müssen deren Sicherheitseinrichtungen korrekt konfiguriert werden. Herkömmlich werden hierzu für jede Sicherheitseinrichtung geeignete Konfigurationsparameter individuell erstellt und an die jeweilige Sicherheitseinrichtung übermittelt. Die jeweiligen Konfigurationsparameter können beispielsweise von einem Techniker an einer Mensch-Maschine-Schnittsteile eingegeben werden. Die Mensch-Maschine-Schnittsteile kann beispielsweise mit der Aufzugsteuerung korrespondieren bzw. in diese integriert sein. Alternativ können die Konfigurationsparameter z.B. von der Aufzugsteuerung oder einem mit ihr verbundenen Gerät beispielsweise aus einer elektronischen Datenquelle abgerufen werden. Die Konfigurationsparameter werden dann von der Aufzugsteuerung an die jeweilige Sicherheitseinrichtung geschickt. Die Sicherheitseinrichtung speichert die empfangenen Konfigurationsparameter ein und kann anschliessend entsprechend konfiguriert betrieben werden. Um kontrollieren zu können, ob die Sicherheitseinrichtung die korrekten Konfigurationsparameter empfangen und eingespeichert hat, kann vorgesehen sein, dass die Konfigurationsparameter von der Sicherheitseinrichtung zurück an die Aufzugsteuerung bzw. die mit dieser verbundene Mensch-Maschine-Schnittsteile übertragen wird. Dort können die rückübermittelten Konfigurationsparameter dann von dem Techniker kontrolliert bzw. mit Sollwerten verglichen werden.

Es wurde jedoch erkannt, dass es bei dem vorbeschriebenen Konfigurationsvorgang zu Fehlem kommen kann. Beispielsweise kann es bei einer Datenübertragung von der Mensch-Maschine-Schnittsteile an die Aufzugsteuerung und/oder von der Aufzugsteuerung an die Sicherheitseinrichtung dazu kommen, dass die zu übertragenden Daten versehentlich oder aufgrund eines systematischen Fehlers modifiziert werden, sodass die Daten, die die Sicherheitseinrichtung tatsächlich erreichen, fehlerhaft sind.

Schlimmstenfalls können bei der Datenübertragung hin zu der Sicherheitseinrichtung und der anschliessenden Rückübermittlung von Daten zurück zu der Aufzugsteuerung bzw. der Mensch-Maschine-Schnittsteile systematische Fehler derart auftreten, dass bei der Datenübertragung auf dem Hinweg durchgeführte Modifikationen der Daten anschliessend bei der Rückübertragung der Daten zurück zu der Aufzugsteuerung bzw. der Mensch-Maschine-Schnittsteile kompensiert werden und somit beispielsweise von einem kontrollierenden Techniker nicht erkannt werden können.

Ausserdem wurde erkannt, dass oft im Rahmen des Konfigurierens der Sicherheits einrichtungen ein erheblicher Aufwand getrieben werden muss, um einerseits die Konfigurationsdaten einzugeben und andererseits insbesondere um die von den jeweiligen Sicherheitseinrichtungen rückübermittelten Informationen über die eingespeicherten Konfigurationsdaten auf Konsistenz zu überprüfen.

Um insbesondere die beschriebenen Defizite herkömmlicher Konfigurationsvorgänge ausräumen zu können, wird für das hierin vorgeschlagene Verfahren verkürzt zusammengefasst ein Ansatz beschrieben, bei dem einerseits zwei unabhängig voneinander erstellte Konfigurationsparameter in der Steuerung empfangen werden und an die Sicherheitseinrichtung übermittelt werden und bei dem andererseits diese beiden Konfigurationsparameter direkt in der Sicherheitseinrichtung miteinander verglichen werden und nur bei hinreichender Übereinstimmung der beiden Konfigurationsparameter ein diesen entsprechender Soll-Konfigurationsparameter in die Sicherheitseinrichtung eingespeichert wird. Anschliessend wird der Soll-Konfigurationsparameter und/oder ein konfiguriert-Signal von der Sicherheitseinrichtung zurück an die Steuerung übertragen, um der Steuerung zu signalisieren, dass die Sicherheitseinrichtung korrekt konfiguriert wurde, und/oder um ein abschliessendes Kontrollieren des Soll-Konfigurationsparameters beispielsweise durch einen Techniker oder durch einen Vergleich mit Soll-Vorgaben zu ermöglichen.

Der erste und der zweite Konfigurationsparameter betreffen dabei beide den selben Soll- Parameter, für welchen ein vorgegebener Wert in der Sicherheitseinrichtung eingespeichert werden soll. Der Soll-Parameter kann beispielsweise eine Grösse eines oben genannten Toleranzbereichs um eine Stoppposition an einem Stockwerk oder eine oben beschriebene Maximal-Geschwindigkeit der Aufzugkabine angeben. Anders ausgedrückt sollen der erste und der zweite Konfigurationsparameter im Idealfall identisch sein oder allenfalls um eine vorgegebene Toleranz voneinander abweichen. Die beiden Konfigurationsparameter sollen jedoch unabhängig voneinander erstellt werden. D.h., dass jeder der beiden Konfigurationsparameter erstellt wird, ohne den jeweils anderen der Konfigurationsparameter zu kennen. Beispielsweise können die beiden Konfigurationsparameter anhand unterschiedlicher Datenquellen erstellt werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass eine Wahrscheinlichkeit, dass beide Konfigurationsparameter nicht korrekt die Soll-Konfiguration wiedergeben und dennoch übereinstimmen, äusserst gering ist.

Die beiden Konfigurationsparameter werden dann von der Steuerung an die Sicherheitseinrichtung übermittelt. In der Sicherheitseinrichtung werden die beiden Konfigurationsparameter miteinander verglichen. Sollten die beiden empfangenen Konfigurationsparameter identisch sein oder zumindest innerhalb der vorgegebenen Toleranz ausreichend übereinstimmen, wird dies als Indikator dafür angesehen, dass die beiden Konfigurationsparameter die Soll-Vorgaben korrekt wiedergeben. Daraufhin wird ein entsprechender Soll-Konfigurationsparameter, der entweder den beiden identischen Konfigurationsparametem entspricht oder der zumindest innerhalb der vorgegebenen Toleranz um die beiden Konfigurationsparameter liegt, in der Sicherheitseinrichtung eingespeichert. Es ist auch möglich, dass in dem Fall, in dem die beiden Konfigurationsparameter zumindest innerhalb der vorgegebenen Toleranz ausreichend übereinstimmen, einer der beiden Konfigurationsparameter als Soll- Konfigurations parameter übernommen wird. Welcher von beiden Konfigurationsparameter übernommen wird, kann festlegbar sein.

Dadurch, dass die beiden voneinander unabhängig erstellten Konfigurationsparameter erst innerhalb der Sicherheitseinrichtung selbst miteinander verglichen werden, kann ein Risiko minimiert werden, dass die Konfigurationsparameter bei ihrer Datenübertragung hin zu der Sicherheitseinrichtung fehlerhaft modifiziert werden und dann entsprechend fehlerhaft in die Sicherheitseinrichtung eingespeichert werden. Sollte es bei dieser Datenübertragung zu einer Modifizierung der Konfigurationsparameter kommen, führt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass bei dem Vergleich der empfangenen Konfigurationsparameter in der Sicherheitseinrichtung eine mangelnde Übereinstimmung erkannt wird und daraufhin ein Einspeichem von fehlerhaften Konfigurationsparametem verhindert wird.

Nur für den Fall, dass die beiden unabhängig voneinander erstellten Konfigurations parameter auch nach ihrer Übertragung von der Steuerung an die Sicherheitseinrichtung ausreichend übereinstimmen, wird einerseits der entsprechende Soll-Konfigurations- parameter in die Sicherheitseinrichtung eingespeichert, sodass diese anschliessend in korrekterWeise konfiguriert ist. Andererseits wird ausschliesslich in diesem Fall auch eine Übermittlung des Soll-Konfigurationsparameters bzw. eines konfiguriert-Signals von der Sicherheitseinrichtung an die Steuerung veranlasst, um die Steuerung zu informieren, dass die Sicherheitseinrichtung korrekt konfiguriert wurde.

Die Steuerung ist dabei derart ausgestaltet, dass sie die Funktionalitäten der Personentransportanlage abhängig davon steuert, ob sie zuvor den Soll- Konfigurationsparameter bzw. das konfiguriert-Signal empfangen hat. Darunter soll hier verstanden werden, dass die Steuerung die Personentransportanlage nach dem Empfang des Soll-Konfigurationsparameters bzw. des konfiguriert-Signals anders steuert als vor dem genannten Empfang. Die Steuerung kann beispielsweise vor dem genannten Empfang die Personentransportanlage so steuern, dass bewegliche Teile der Personentransportanlage, wie beispielsweise eine Aufzugkabine einer Aufzuganlage überhaupt nicht oder nur sehr langsam, also nur langsamer als in einem Normalbetrieb der Personentransportanlage bewegt werden. Erst nach dem genannten Empfang werden bewegliche Teile mit einer Normalgeschwindigkeit bewegt. Darüber hinaus sind weitere Ansteuerungen der Personentransportanlage in Abhängigkeit des genannten Empfangs denkbar.

Für den Fall, dass der Soll-Konfigurationsparameter an die Steuerung rückübermittelt wurde, kann dieser zur weiteren Steigerung der Zuverlässigkeit des beschriebenen Verfahrens dort oder in einem mit der Steuerung korrespondierenden Gerät abschliessend kontrolliert werden Hierzu kann beispielsweise ein Techniker den rückübermittelten Soll- Konfigurationsparameter überprüfen oder der Soll-Konfigurationsparameter kann manuell oder automatisiert mit Soll-Vorgaben verglichen werden. Die Steuerung ist insbesondere so ausgestaltet, dass sie die Funktionalitäten der als eine Aufzuganlage ausgeführten Personentransportanlage so ansteuert, dass eine Aufzugkabine der Personentransportanlage erst dann in einem Aufzugschacht verlagert wird, nachdem von ihr der Soll-Konfigurationsparameter und/oder das konfiguriert- Signal empfangen wurde. Damit wird sichergestellt, dass die Aufzugkabine erst bewegt wird, nachdem die Sicherheitseinrichtung konfiguriert wurde. Dies ermöglicht einen besonders sicherer Betrieb der Aufzuganlage.

Die Steuerung kann insbesondere dazu ausgestaltet sein, vor dem genannten Empfang des Soll-Konfigurationsparameters bzw. des konfiguriert-Signals die Funktionalitäten der Personentransportanlage allenfalls in einem beschränkten Umfang anzusteuem und nach dem genannten Empfang die Funktionalitäten der Personentransportanlage in einem vollständigen Umfang anzusteuem. Der genannte beschränkte Umfang kann beispielsweise als ein Inbetriebnahme- oder Wartungsmodus und der genannte vollständige Umfang als ein Normalmodus bezeichnet werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Steuerung den ersten Konfigurationsparameter oder den zweiten Konfigurationsparameter aufgrund einer von einer Person durchzuführenden manuellen Eingabe an einer Mensch-Maschine-Schnittsteile empfangen.

Anders ausgedrückt kann einer der von der Steuerung zu empfangende Konfigurations parameter dadurch erhalten werden, dass eine Person wie beispielsweise ein autorisierter Techniker diesen Konfigurationsparameter an einer Mensch-Maschine-Schnittsteile eingibt. Eine solche Mensch-Maschine-Schnittsteile kann integraler Teil der Steuerung sein. Alternativ kann die Mensch-Maschine-Schnittsteile als separates Gerät vorgesehen sein und beispielsweise temporär oder permanent mit der Schnittstelle gekoppelt werden.

Die Mensch-Maschine-Schnittsteile kann über ein Eingabegerät verfügen, über das die Person Daten, welche den Konfigurationsparameter wiedergeben, eingeben kann. Beispielsweise kann die Mensch-Maschine-Schnittsteile hierfür über eine Tastatur, einen berührungsempfmdlichen Bildschirm oder Ähnliches verfügen. Ausserdem kann die Mensch-Maschine-Schnittsteile über ein Ausgabegerät verfügen, um Daten in einer für die Person wahrnehmbaren Weise ausgeben zu können. Hierfür kann beispielsweise ein Bildschirm, ein Lautsprecher oder Ähnliches dienen.

Im Rahmen eines Konfigurationsvorgangs kann somit die Person einen der unabhängig erstellten Konfigurationsparameter über die Mensch-Maschine-Schnittsteile an die Steuerung übermitteln.

Alternativ oder ergänzend kann gemäss einer Ausführungsform die Steuerung den ersten Konfigurationsparameter oder den zweiten Konfigurationsparameter durch Abrufen von Daten von einer entfernt angeordneten Datenbank empfangen.

Mit anderen Worten kann einer der unabhängig erstellten Parameter dadurch erhalten werden, dass er aus einer Datenbank abgerufen wird. Die Datenbank kann dabei entfernt von der Steuerung und insbesondere auch entfernt von der gesamten Personen transportanlage, beispielsweise auf einem Server oder in einer Datenwolke („Cloud“), gespeichert sein. Die Steuerung oder ein mit ihr kommunizierendes Gerät kann für eine Datenübertragung mit dieser Datenbank verbunden sein, beispielsweise durch drahtgebundene oder drahtlose Datenübermittlung.

Gemäss einer konkretisierten Ausführungsform können hierbei in der Datenbank Daten abrufbar sein, welche bei einem Konzeptionierungsvorgang und/oder einer Beauftragung der Personentransportanlage erstellt wurden und welche den ersten Konfigurations parameter und/oder den zweiten Konfigurationsparameter beinhalten oder aus welchen der erste Konfigurationsparameter und/oder der zweite Konfigurationsparameter ableitbar sind.

Anders ausgedrückt kann einer der von der Steuerung zu empfangenden Konfigurationsparameter basierend auf Daten erstellt sein, die zuvor bei einer Konzeptionierung der Personentransportanlage bzw. einer Beauftragung der Personentransportanlage erstellt worden sind. Bei einer solchen Konzeptionierung bzw. Beauftragung werden regelmässig auch die in der Personentransportanlage zu verbauenden Sicherheitseinrichtungen ausgewählt und hinsichtlich ihrer Konfiguration geplant. Dementsprechend können sich in den dabei erstellten Daten detaillierte Informationen über eine Soll-Konfigurierung der einzelnen Sicherheitseinrichtungen der Personentransportanlage finden lassen. Diese Daten werden typischerweise in Datenbanken zum Beispiel bei einem Hersteller der Personentransportanlage und/oder der Sicherheitseinrichtungen gespeichert und können somit bei Bedarf von der Steuerung abgerufen werden.

Gemäss einer Ausführungsform kann die Steuerung den ersten Konfigurationsparameter und/oder den zweiten Konfigurationsparameter von einem mobilen, prozessorgesteuerten Datenverarbeitungsgerät empfangen, welches temporär zum Datenaustausch mit der Steuerung koppelbar ist.

Mit anderen Worten kann die Steuerung zumindest temporär mit einem mobilen, prozessorgesteuerten Datenverarbeitungsgerät gekoppelt werden und über dieses Konfigurationsparameter empfangen. Das Datenverarbeitungsgerät kann beispielsweise ein intelligentes Telefon (z.B. Smartphone), ein tragbarer Computer (z.B. Laptop) oder ein ähnliches portables, mit einem Prozessor zur Datenverarbeitung ausgestattetes Gerät sein. Das Datenverarbeitungsgerät kann beispielsweise von einem autorisierten Techniker mitgeführt und/oder mit der Steuerung gekoppelt werden. Beispielsweise kann das Datenverarbeitungsgerät ein Smartphone des Technikers sein, auf dem eine spezielle Applikation (App) installiert wurde. Eine Datenübertragung zwischen dem Datenverarbeitungsgerät und der Steuerung kann dabei drahtgebunden oder drahtlos erfolgen. Das Datenverarbeitungsgerät kann neben seinem Prozessor auch über einen Datenspeicher, in dem Daten gespeichert werden können, und/oder über Datenschnittstellen, über die Daten mit anderen Geräten ausgetauscht werden können, verfügen. Ferner kann das Datenverarbeitungsgerät eine Mensch-Maschine-Schnittsteile aufweisen, über die Daten von einer Person eingegeben und/oder Daten in einer für die Person wahrnehmbaren Weise ausgegeben werden können.

Das Datenverarbeitungsgerät kann nach seiner Kopplung mit der Steuerung als Mensch- Maschine-Schnittsteile für die Steuerung dienen. Beispielsweise können Daten, welche einen der Konfigurationsparameter wiedergeben, von einer Person an dem Datenverarbeitungsgerät eingegeben werden, beispielsweise mittels dessen Tastatur oder dessen berührungsempfmdlichem Bildschirm. Diese Daten können dann an die Steuerung weitergeleitet werden. Alternativ oder ergänzend kann das Datenverarbeitungsgerät dazu dienen, Daten, welche einen der Konfigurationsparameter wiedergeben, beispielsweise aus einer entfernten Datenbank abzurufen und diese dann an die Steuerung weiterzuleiten.

Gemäss einer weiteren Ausführungsform kann die Steuerung den ersten Konfigurations parameter oder den zweiten Konfigurationsparameter von einem Datenspeicher empfangen, welcher zum Datenaustausch mit der Steuerung gekoppelt ist.

Im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen Datenverarbeitungsgerät braucht der Datenspeicher dabei selbst keine Fähigkeit zur Datenverarbeitung besitzen, d.h., er benötigt keinen eigenen Prozessor. Stattdessen kann der Datenspeicher Daten lediglich speichern und bei Bedarf der Steuerung zum Abruf zur Verfügung stellen. Im Gegensatz zu dem Datenverarbeitungsgerät verfügt der Datenspeicher meist auch über keine eigene Energieversorgung. Der Datenspeicher kann ein flüchtiger oder nicht-flüchtiger Speicher sein. Beispielsweise kann der Datenspeicher ein Flashspeicher, z.B. in Form einer SIM- Karte oder SD-Karte, sein.

Die auf dem Datenspeicher gespeicherten Daten können Konfigurationsparameter wiedergeben. Dabei können diese Daten unabhängig von Konfigurationsparameter wiedergebenden Daten erstellt worden sein, die der Steuerung über andere Kanäle bereitgestellt werden. Beispielsweise können die in dem Datenspeicher abgelegten Daten von einem Hersteller der Sicherheitseinrichtung oder einem Hersteller der Steuerung vorab ermittelt und abgespeichert worden sein.

Nachdem die Sicherheitseinrichtung die ihr von der Steuerung übermittelten und aus verschiedenen Quellen stammenden beiden Konfigurationsparameter verglichen hat und bei hinreichender Übereinstimmung der beiden Konfigurationsparameter den Soll- Konfigurationsparameter eingespeichert hat, kann die Sicherheitseinrichtung als Bestätigung für dieses Einspeichem des Soll-Konfigurationsparameters das konfiguriert- Signal an die Steuerung übermitteln. Alternativ oder ergänzend kann die Sicherheits einrichtung den Soll-Konfigurationsparameter selbst an die Steuerung übermitteln. Die Steuerung kann das reine Empfangen dieses Soll-Konfigurationsparameters als Indiz dafür werten, dass die Sicherheitseinrichtung korrekt konfiguriert wurde. Alternativ kann der Soll-Konfigurationsparameter analysiert werden, um beispielsweise zu erkennen, ob er vorbestimmten Soll-Vorgaben entspricht. Dies kann beispielsweise innerhalb der Steuerung selbst erfolgen.

Alternativ oder ergänzend kann die Steuerung gemäss einer Ausführungsform den Soll- Konfigurationsparameter an ein mobiles, prozessorgesteuertes Datenverarbeitungsgerät übermittelt.

Das Datenverarbeitungsgerät kann dabei das gleiche Gerät sein, wie es oben beschrieben wurde und zur Eingabe eines der Konfigurationsparameter verwendet wurde. Alternativ kann hierfür auch ein anderes Datenverarbeitungsgerät vorgesehen sein, dass strukturell und/oder fünktionell gleich oder ähnlich ausgebildet sein kann, wie das oben beschriebene Datenverarbeitungsgerät.

Das Datenverarbeitungsgerät kann dann beispielsweise als Mensch-Maschine- Schnittsteile dienen, um z.B. den übermittelten Soll-Konfigurationsparameter in einer für den Techniker wahrnehmbaren Weise auszugeben. Alternativ kann das Daten verarbeitungsgerät seine Datenkommunikationsschnittstellen nutzen, um den empfangenen Soll-Konfigurationsparameter beispielsweise an externe Geräte wie zum Beispiel eine Überwachungseinrichtung zum Überwachen von Funktionalitäten der Aufzuganlage zu übermitteln.

Gemäss einer konkretisierten Ausführungsform kann das Datenverarbeitungsgerät den Soll-Konfigurationsparameter an eine Person ausgeben und bei Bestätigen einer Korrektheit des Soll-Konfigurationsparameters durch die Person ein versiegelt-Signal an die Steuerung übermitteln. Die Steuerung kann hierbei dazu ausgestaltet sein, vor dem Empfangen des versiegelt-Signals die Funktionalitäten der Personentransportanlage allenfalls in einem beschränkten Umfang anzusteuem und nach dem Empfangen des versiegelt-Signals die Funktionalitäten der Personentransportanlage in einem vollständigen Umfang anzusteuem.

Mit anderen Worten kann das Datenverarbeitungsgerät dazu genutzt werden, beispielsweise einem autorisierten Techniker zu ermöglichen, den von der Sicherheitseinrichtung an die Steuerung und weiter an das Datenverarbeitungsgerät übermittelten Soll-Konfigurationsparameter auf Korrektheit zu überprüfen. Hierzu kann der Techniker die ihm von dem Datenverarbeitungsgerät ausgegebenen Informationen über den Soll-Konfigurationsparameter mit ihm zur Verfügung stehenden anderen Informationen, beispielsweise Informationen über Soll-Vorgaben, vergleichen. Es kann vorgesehen sein, dass die Aufzuganlage erst dann in ihrem vollständigen Funktions umfang betrieben werden darf, wenn eine solche Überprüfung durch einen autorisierten Techniker stattgefunden hat. Bei herkömmlichen Aufzuganlagen kann hierzu vorgesehen sein, dass die Sicherheitseinrichtung, nachdem sie von dem Techniker überprüft wurde, versiegelt, d.h. beispielsweise mit einer Plombe versehen wird. Bei dem hier beschriebenen Ansatz kann ein Versiegeln elektronisch erfolgen, d.h., die Steuerung kann dazu ausgestaltet sein, den vollständigen Funktionsumfang der Aufzuganlage erst dann zuzulassen, wenn der von der Sicherheitseinrichtung eingespeicherte und anschliessend übermittelte Soll-Konfigurationsparameter von dem Techniker überprüft wurde und seine Korrektheit bestätigt wurde.

Der Techniker kann hierzu beispielsweise an dem mobilen Datenverarbeitungsgerät zur Bestätigung der Korrektheit eine Eingabe vornehmen, aufgrund derer dann das versiegelt- Signal an die Steuerung der Aufzuganlage übermittelt wird. Erst nach Erhalt dieses versiegelt-Signals geht die Steuerung von einem beschränkten Betriebsmodus, bei dem sicherheitsrelevante Funktionalitäten der Personentransportanlage allenfalls in einem beschränkten Umfang zugelassen werden, in einen normalen Betriebsmodus über, bei dem alle sicherheitsrelevanten Funktionalitäten der Personentransportanlage zugelassen und von der Steuerung kontrolliert werden.

Gemäss einer konkretisierten Ausführungsform kann die Steuerung das versiegelt-Signal an die Sicherheitseinrichtung übermitteln, wobei die Sicherheitseinrichtung dann nach dem Empfang des versiegelt-Signals in einen versiegelt-Zustand wechselt. Die Sicherheitseinrichtung übermittelt anschliessend ein quittiert-Signal an die Steuerung. Die Steuerung ist dazu vorgesehen, die Funktionalitäten der Personentransportanlage vor dem Empfangen des quittiert-Signal allenfalls in einem beschränkten Umfang anzusteuem und nach dem Empfangen des quittiert-Signals die Funktionalitäten der Personentransportanlage in einem vollständigen Umfang anzusteuem.

Sobald sich die Sicherheitseinrichtung im versiegelt-Zustand befindet, können geänderte Konfigurationsparameter nur unter erhöhten Sicherheitsbedingungen, beispielsweise mit Eingabe eines besonderes Autorisierungscodes in der Sicherheitseinrichtung eingespeichert werden. Damit können nicht autorisierte Änderungen der Konfigurationsparameter besonders wirkungsvoll verhindert werden, was einen besonders sicheren Betrieb der Personentransportanlage ermöglicht.

Beim dem beschriebenen elektronischen Versiegeln können Techniken und/oder Verfahrensschritte eingesetzt werden, wie sie in ähnlicher Weise auch in der von der Anmelderin dieser Patentanmeldung zu einem früheren Zeitpunkt eingereichten Patentanmeldung EP 19179416 beschrieben wurden.

Gemäss einer Ausführungsform werden der erste Konfigurationsparameter und/oder der zweite Konfigurationsparameter jeweils zusammen mit einer den jeweiligen Konfigurationsparameter charakterisierenden Checksumme von der Steuerung an die Sicherheitseinrichtung übermittelt.

Anders ausgedrückt werden die jeweiligen Konfigurationsparameter vorzugsweise nicht als alleinige Daten zwischen der Steuerung und der Sicherheitseinrichtung übertragen, sondern die einen Konfigurationsparameter wiedergebenden Daten werden durch Daten, welche eine den jeweiligen Konfigurationsparameter charakterisierende Checksumme wiedergeben, ergänzt.

Eine solche Checksumme kann im Rahmen einer zyklischen Redundanzprüfung eingesetzt werden und wird daher teilweise auch als CRC (cyclic redundant check) bezeichnet. Die zyklische Redundanzprüfung ist ein Verfahren, bei dem ein Prüfwert für Daten bestimmt wird, um Fehler bei einer Übertragung oder Speicherung der Daten erkennen zu können. Im Idealfall können bei dem Verfahren sogar empfangene Daten selbstständig korrigiert werden, um eine erneute Übertragung zu vermeiden. Vor der Datenübertragung bzw. Datenspeicherung wird dabei beispielsweise für einen Datenblock von Nutzdaten eine zusätzliche Redundanz in Form eines sogenannten CRC -Werts angefügt. Der CRC -Wert wirkt als Checksumme und ist ein nach einem bestimmten Verfahren berechneter Prüfwert, mit dessen Hilfe während der Speicherung bzw. Übertragung eventuell aufgetretene Fehler erkannt werden können. Dementsprechend kann durch das Beifügen der den jeweiligen Konfigurationsparameter charakterisierenden Checksumme ein Risiko, dass bei der Übertragung der Konfigurationsparameter von der Steuerung an die Sicherheitseinrichtung unerkannt Fehler auftreten, minimiert werden.

Gemäss einer Ausführungsform ist das hierin vorgeschlagene Verfahren derart konzipiert, dass ein den ersten Konfigurationsparameter und/oder den zweiten Konfigurations parameter widergebender Datensatz von der Steuerung vor dem Übermitteln an die Sicherheitseinrichtung nicht modifiziert wird.

Mit anderen Worten soll die Steuerung der Personentransportanlage die von ihr empfangenen Konfigurationsdaten möglichst in keinerlei Weise bearbeiten oder modifizieren, sondern diese unverändert direkt an die Sicherheitseinrichtung weiterleiten. Unter einem einen Konfigurationsparameter widergebenden Datensatz soll in diesem Zusammenhang die informationstechnische Darstellung des Konfigurationsparameters verstanden werden. Wenn beispielsweise ein Konfigurationsparameter in Form einer logischen Bit-Folge an die Steuerung übermittelt wird, so leitet die Steuerung genau diese Bit-Folge an die Sicherheitseinrichtung weiter. Dabei ist es möglich, dass die Steuerung unmittelbar vor oder nach der genannten Bit-Folge weitere Informationen, beispielsweise eine oben genannte Checksumme an die Sicherheitsreinrichtung übermittelt.

Vorzugsweise soll die Steuerung auch den Datensatz, der den von der Sicherheits einrichtung zurück übermittelten Soll-Konfigurationsparameter wiedergibt, in keiner Weise modifizieren, bevor dieser beispielsweise an der Mensch-Maschine-Schnittsteile ausgegeben wird.

Hierdurch soll insbesondere vermieden werden, dass es beispielsweise aufgrund systematischer Fehler, welche bei einer Datenverarbeitung innerhalb der Steuerung auftreten könnten, zu einer fehlerhaften Weitergabe der von der Steuerung empfangenen Konfigurationsparameter an die Sicherheitseinrichtung kommen kann. Insbesondere soll vermieden werden, dass sowohl der erste wenigstens eine Konfigurationsparameter als auch der zweite wenigstens eine Konfigurationsparameter in einer gleichen systematischen Weise falsch verarbeitet werden und dann beide Konfigurationsparameter zwar an der Sicherheitseinrichtung als gleich erkannt werden, beide Konfigurations parameter aber nicht korrekt sind. Schlimmstenfalls würde der daraufhin von der Sicherheitseinrichtung an die Steuerung rückübermittelte Soll-Konfigurationsparameter in umgekehrter Weise von der Steuerung falsch verarbeitet werden, sodass die zwischenzeitlich aufgetretenen falschen Datenmodifikationen kompensiert würden und das Einspeichem falscher Konfigurationsparameter in die Sicherheitseinrichtung selbst bei einer Kontrolle durch den autorisierten Techniker nicht auffallen kann.

Bei der Personentransportanlage gemäss dem zweiten Aspekt der Erfindung sind deren Steuerung und deren wenigstens eine Sicherheitseinrichtung derart ausgestaltet, dass sie das hierin beschriebene Verfahren durchführen können und somit eine korrekte Konfigurierung der Sicherheitseinrichtung gewährleistet wird.

Die Steuerung kann hierbei dazu konzipiert sein, mit verschiedenen Aktoren und/oder Sensoren innerhalb der Personentransportanlage Signale bzw. Daten auszutauschen. Insbesondere kann die Steuerung einen Betrieb einer Antriebsmaschine der Personentransportanlage steuern. Die Steuerung kann gegebenenfalls auch Eingaben von verschiedenen Mensch-Maschine-Schnittsteilen annehmen, um darauf basierend den Betrieb der Personentransportanlage zu steuern, oder Informationen betreffend einen aktuellen Zustand der Personentransportanlage über Mensch-Maschine-Schnittsteilen ausgeben. Beispielsweise können solche Mensch-Maschine-Schnittsteilen Knöpfe, Taster, Sensoren, Bildschirme, Lautsprecher und/oder Ähnliches an Bedienpaneelen einer Aufzuganlage umfassen. Die Steuerung kann beispielsweise einzelne, miteinander kommunizierende Module aufweisen, wobei beispielsweise ein Modul sicherheitsrelevante Aufgaben wahmimmt und ein anderes Modul die Mensch-Maschine- Schnittsteilen bedient und eine Antriebsmaschine ansteuert.

Die Sicherheitseinrichtung kann dazu konzipiert sein, eine sicherheitsrelevante Funktion innerhalb der Personentransportanlage zu kontrollieren. Hierzu kann die Sicherheitseinrichtung über einen oder mehrere Sensoren verfügen, um physikalische Grössen, welche mit der sicherheitsrelevanten Funktion korrelieren, detektieren zu können. Eventuell kann die Sicherheitseinrichtung auch über einen oder mehrere Aktuatoren verfügen, mit denen solche physikalische Grössen beeinflusst werden können.

Die Sicherheitseinrichtung kann auch modular aufgebaut sein, also über mehrere unterschiedliche Module verfügen, welche unterschiedliche Funktionen haben. Insbesondere mehrere Module sind konfigurierbar und kontrollieren jeweils eine sicherheitsrelevante Funktion der Personentransportanlage. Die Sicherheitseinrichtung übermittelt dann das konfiguriert-Signal oder das versiegelt Signal erst dann an die Steuerung, wenn alle konfigurierbaren Module konfiguriert sind.

Beispielsweise können Sicherheitseinrichtungen dazu konzipiert sein, einen aktuellen Öffnungszustand einer Aufzugtür zu detektieren, eine aktuelle Verfahrgeschwindigkeit einer Aufzugkabine zu messen, einen aktuellen Ort der Aufzugkabine innerhalb eines Aufzugschachts zu ermitteln, eine aktuell auf die Aufzugkabine wirkende Last oder Beschleunigung zu erkennen oder Ähnliches.

Durch Einspeichem des Soll-Konfigurationsparameters kann die Sicherheitseinrichtung dabei an Eigenschaften der Personentransportanlage und/oder an in der Personentransportanlage vorherrschende Bedingungen angepasst werden.

Das hierin beschriebene Verfahren kann von einer prozessorgesteuerten Steuerung einer Personentransportanlage in Kooperation mit einer prozessorgesteuerten Sicherheits einrichtung ausgeführt werden. Sowohl die Steuerung als auch die Sicherheitseinrichtung können hierbei einen Programmcode ausführen, der Teil eines Computerprogramm produkts gemäss dem dritten Aspekt der Erfindung ist. Das Computerprogrammprodukt kann somit die Steuerung und die Sicherheitseinrichtung dazu anweisen, die jeweils von ihnen durchzuführenden Teilschritte des hierin beschriebenen Verfahrens auszuführen oder zu steuern. Das Computerprogrammprodukt kann dabei in einer beliebigen Computersprache formuliert sein.

Ein solches Computerprogrammprodukt kann auf einem computerlesbaren Medium gemäss dem vierten Aspekt der Erfindung gespeichert sein. Ein solches Medium kann ein beliebiges flüchtiges oder nicht-flüchtiges Datenspeichermedium sein. Beispielsweise kann das computerlesbare Medium ein portabler Datenspeicher z.B. in Form eines Flashspeichers, einer DVD, einer CD oder ähnlichem sein. Das computerlesbare Medium kann auch Teil eines weiteren Computers oder Servers oder Teil einer Datenwolke (Cloud) sein, von dem das Computerprogrammprodukt beispielsweise über ein Netzwerk wie das Internet heruntergeladen werden kann. Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen eines Verfahrens zum Betreiben einer Personentransportanlage einerseits und einer entsprechend ausgestalteten Personentransportanlage andererseits beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneterWeise kombiniert, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.

Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die Erfindung einschränkend auszulegen sind.

Fig. 1 zeigt eine Aufzuganlage gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Fig. 2 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung von Datenübertragungen und Datenverarbeitungen im Rahmen eines Verfahrens gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale

Es wird im Folgenden beschrieben, dass nur ein Soll-Konfigurationsparameter aus einem ersten und einem zweiten Konfigurationsparameter bestimmt und in einer Sicherheitsreinrichtung eingespeichert wird. Dies ist aber nicht einschränkend auszulegen. Es ist ebenfalls möglich, dass auch analoge Weise mehrere erste Konfigurationsparameter und mehrere zweite Konfigurationsparameter an eine oder mehrere Sicherheitseinrichtungen übermittelt und daraus mehrere Soll-Konfigurations- parameter abgeleitet werden, welche in einer oder mehrerer der Sicherheitseinrichtungen eingespeichert werden.

Fig. 1 zeigt ein sehr grobes Schema einer Personentransportanlage 1 in Form einer Aufzuganlage. Eine Aufzugkabine 5 ist in einem Aufzugschacht 3 angeordnet und wird von seilartigen Tragmitteln 9 gehalten. Eine Antriebsmaschine 7 kann die seilartigen Tragmittel 9 bewegen und damit die Aufzugkabine 5 vertikal verlagern. Die Antriebsmaschine 7 wird von einer Steuerung 11 gesteuert. An einem Stockwerk ist eine Aufzugtür 13 vorgesehen. Ein aktueller Schliesszustand der Aufzugtür 13 wird mit einer Sicherheitseinrichtung 17 in Form eines Türschalters 15 überwacht. In der Personentransportanlage 1 können noch mehrere weitere Sicherheitseinrichtungen 17 vorgesehen sein, um zum Beispiel Schließzustände weiterer Aufzugtüren 13 oder auch andere Funktionalitäten zu kontrollieren.

Ein Techniker 23 kann die Personentransportanlage 1 besuchen, um mit seinem Smartphone 19 als mobilem Datenverarbeitungsgerät 21 die Personentransportanlage 1 und insbesondere deren Sicherheitseinrichtung 17 zu konfigurieren. Dies kann beispielsweise direkt nach Fertigstellung der Personentransportanlage 1 oder auch im Rahmen einer Wartung derselben erfolgen.

Mit Bezug auf Fig. 2 wird eine mögliche Ausgestaltung eines solchen Vorgangs zum Konfigurieren der Sicherheitseinrichtung 17 beschrieben.

Zunächst empfängt die Steuerung 11 einen erste Konfigurationsparameter 41 und einen zweiten Konfigurationsparameter 43. Die beiden Konfigurationsparameter 41, 43 wurden dabei vorab unabhängig voneinander erstellt, betreffen aber beide eine angestrebte Soll- Konfiguration der zu konfigurierende Sicherheitseinrichtung 17.

Im dargestellten Beispiel wird der erste Konfigurationsparameter 41 von einem mobilen, prozessorgesteuerten Datenverarbeitungsgerät 21 an die Steuerung 11 übermittelt. Das Datenverarbeitungsgerät 21 kann ein Smartphone 19 des Technikers 23 sein, auf dem eine geeignete Applikation (App) abläuft. Der erste Konfigurationsparameter 41 kann beispielsweise von dem Techniker 23 über eine Mensch-Maschine-Schnittsteile 27 des Smartphones 19 eingegeben werden. Die Mensch-Maschine-Schnittsteile 27 kann beispielsweise ein berührungsempfindlicher Bildschirm 25 oder eine Tastatur sein. Alternativ kann der erste Konfigurationsparameter 41 auch mithilfe eines Daten kommunikationsmoduls 29 des Smartphones 19 aus einer externen Quelle wie beispielsweise einer in einer Datenwolke 35 vorgehaltenen externen Datenbank 37 abgerufen werden. In der Datenbank 37 können beispielsweise Konfigurationsdaten gespeichert sein, die während eines Konzeptionierungsvorgangs oder bei einer Beauftragung der Personentransportanlage 1 erstellt worden sind. Der erste Konfigurationsparameter 41 kann dann beispielsweise ebenfalls mithilfe des Daten kommunikationsmoduls 29 an die Steuerung 11 bzw. deren Datenkommunikationsmodul 31 übertragen werden. Beispielsweise kann die Datenübertragung drahtlos erfolgen.

Ferner wird im dargestellten Beispiel der zweite Kommunikationsparameter 43 von einem Datenspeicher 39 bereitgestellt, der zum Datenaustausch mit der Steuerung 11 gekoppelt ist. Dieser Datenspeicher 39 kann beispielsweise ein Flashspeicher sein, auf dem Konfigurationsdaten für alle Sicherheitseinrichtungen 17 der Personentransport anlage 1 gespeichert sind.

Von der Steuerung 11 werden dann sowohl der erste als auch der zweite Konfigurationsparameter 41, 43 weiter an die Sicherheitseinrichtung 17 bzw. an dessen Datenkommunikationsmodul 33 übermittelt. Die die erste und zweite Konfigurationsparameter 41, 43 widergebende Datensätze, also deren informationstechnische Darstellung, werden insbesondere dabei von der Steuerung 11 nicht modifiziert. In der Sicherheitseinrichtung 17 werden anschliessend die beiden übermittelten Konfigurationsparameter 41, 43 miteinander verglichen. Sollten die beiden Konfigurationsparameter 41, 43 innerhalb einer vorgegebenen Toleranz übereinstimmen, wird ein den beiden Konfigurationsparametem 41, 43 entsprechender Soll- Konfigurationsparameter 47 in die Sicherheitseinrichtung 17 eingespeichert. Ausserdem wird der Soll-Konfigurationsparameter 47 auch an die Steuerung 11 zurück übermittelt. Alternativ oder ergänzend kann ein konfiguriert-Signal 49 an die Steuerung 11 übermittelt werden.

Aufgrund des Empfangens des Soll-Konfigurationsparameters 47 und/oder des konfiguriert-Signals 49 kann die Steuerung 11 erkennen, dass die Sicherheitseinrichtung 17 korrekt konfiguriert wurde und ihre Kontrollfunktion der Personentransportanlage 1 korrekt wahmehmen kann. Die Steuerung 11 kann die Ansteuerung der Funktionalitäten der Personentransportanlage 1 entsprechend anpassen. Beispielsweise kann die Steuerung 11 die Antriebsmaschine 7 erst dann so ansteuem, dass die Aufzugkabine 5 im Aufzugschacht 3 verlagert wird oder dass sie mit einer Geschwindigkeit für einen Normalbetrieb der Personentransportanlage 1 verlagert wird. Nach der Erkennung der korrekten Konfiguration der Sicherheitseinrichtung 17 kann die Steuerung 11 von einem vorhergehenden eingeschränkten Modus, in dem Funktionalitäten der Personentransportanlage 1 allenfalls beschränkt zur Verfügung standen, in einen Normalmodus übergehen, in dem die Funktionalitäten der Personentransportanlage 1 vollständig bereitstehen.

Ferner kann die Steuerung 11 den Soll-Konfigurationsparameter 47 weiter an das mobile Datenverarbeitungsgerät 21 schicken. Der den Soll-Konfigurationsparameter 47 widergebende Datensatz, also dessen informationstechnische Darstellung, wird insbesondere dabei von der Steuerung 11 nicht modifiziert. Am Datenverarbeitungsgerät 21 kann beispielsweise der Techniker 23 diesen zurückübermittelten Soll- Konfigurationsparameter 47 analysieren, beispielsweise indem er ihn mit den zuvor von dem Techniker 23 eingegebenen Daten vergleicht oder indem er ihn mit zuvor aus der Datenbank 37 ausgelesenen Daten vergleicht. Für den Fall, dass der Techniker 23 feststellt, dass der Soll-Konfigurationsparameter 47 korrekt ist, d.h. beispielsweise hinlänglich mit Soll-Vorgaben übereinstimmt, kann er die Korrektheit des Soll- Konfigurationsparameters 47 beispielsweise durch eine Eingabe an der Mensch- Maschine-Schnittsteile 27 bestätigen. Daraufhin kann das Datenverarbeitungsgerät 21 ein versiegelt-Signal 51 zurück an die Steuerung 11 übermitteln. Aufgrund des Erhalts dieses versiegelt-Signals 51 kann die Steuerung 11 dann von einem vorhergehenden eingeschränkten Modus, in dem Funktionalitäten der Personentransportanlage 1 allenfalls beschränkt zur Verfügung standen, in einen Normalmodus übergehen, in dem die Funktionalitäten der Personentransportanlage 1 vollständig bereitstehen.

Statt direkt nach dem Erhalt des versiegelt-Signals 51 vom Datenverarbeitungsgerät 21 in den Normalmodus überzugehen, kann die Steuerung 11 das versiegelt-Signal 51 an die Sicherheitseinrichtung 17 übermitteln. Die Sicherheitseinrichtung 17 wechselt dann nach dem Empfang des versiegelt-Signals 51 in einen versiegelt-Zustand und übermittelt ein quittiert-Signal 52 an die Steuerung 11. Die Steuerung 11 geht erst nach Empfang des quittiert-Signals 52 von der Sicherheitseinrichtung 17 in den Normalmodus über.

Um eine Integrität der Daten, welche die verschiedenen Konfigurationsparameter 41, 43, 47 wiedergeben, zu gewährleisten, können zusammen mit diesen Daten bei der Übermittlung zwischen den verschiedenen Geräten, d.h. zwischen dem Daten- verarbeitungsgerät 21 und der Steuerung 11 einerseits oder zwischen der Steuerung 11 und der Sicherheitseinrichtung 17 andererseits, zusätzlich Checksummen 45 übermittelt werden, welche die jeweiligen Konfigurationsparameter 41, 43, 47 bzw. deren Daten charakterisieren. Solche Checksummen 45 können vorab als CRC -Werte bestimmt worden sein.

Bei dem vorangehend dargestellten Beispiel wurde der erste Konfigurationsparameter 41 von dem mobilen Datenverarbeitungsgerät 21 ermittelt und an die Steuerung 11 übermittelt, wohingegen der zweite Konfigurationsparameter 43 aus dem direkt an der Steuerung 11 vorgesehenen Datenspeicher 39 ausgelesen wurde. Es soll jedoch auch möglich sein, sowohl den ersten Konfigurationsparameter 41 als auch den zweiten Konfigurationsparameter 43 von dem Datenverarbeitungsgerät 21 ermitteln zu lassen. Beispielsweise kann das Datenverarbeitungsgerät 21 einerseits eine Eingabe von dem Techniker 23 an dessen Bildschirm 25 als ersten Konfigurationsparameter 41 und andererseits aus der Datenbank 37 abgerufene Daten als zweiten Konfigurationsparameter 43 ermitteln und dann beide Konfigurationsparameter 41, 43 an die Steuerung 11 übermitteln.

Analog ist auch vorstellbar, beide Konfigurationsparameter 41, 43 direkt von der Steuerung 11 ermitteln zu lassen, indem sie beispielsweise einerseits Daten aus einer Datenbank 37 über das in der Steuerung 11 integrierte Datenkommunikationsmodul 31 abruft und als erste Konfigurationsparameter 41 empfängt und andererseits Daten aus dem Datenspeicher 39 als zweite Konfigurationsparameter 43 empfängt.

Insbesondere ist es mithilfe des hierin vorgeschlagenen Verfahrens möglich, eine Konfiguration der Sicherheitseinrichtung 17 durchzuführen, ohne dass der Techniker 23 zwingend Konfigurationsdaten manuell in eine Mensch-Maschine-Schnittsteile eingeben müsste. Beispielsweise kann die Sicherheitseinrichtung 17 erste Konfigurationsparameter 41, die automatisiert aus der Datenbank 37 ausgelesen wurden, mit zweiten Konfigurationsparametem 43, die automatisiert aus dem Datenspeicher 39 ausgelesen wurden, vergleichen. Bei ausreichender Übereinstimmung beider Konfigurations parameter 41, 43 kann ein entsprechender Soll-Konfigurationsparameter 47 automatisiert in die Sicherheitseinrichtung 17 eingespeichert werden. Allein auf Basis aller dieser automatisiert durchzuführenden Verfahrensschritte kann die Sicherheitseinrichtung 17 dann zumindest in einen Teilbetrieb übergehen, in dem ihre Funktionalitäten zumindest in beschränktem Umfang zur Verfügung stehen bzw. in dem Funktionalitäten der gesamten Personentransportanlage 1 beschränkt bereitgestellt werden. Im Teilbetrieb kann beispielsweise eine Geschwindigkeit, mit der die Aufzugkabine 5 verlagert werden darf, limitiert sein oder Fahrten der Aufzugkabine 5 nur nach vorheriger zusätzlicher

Bestätigung durchgeführt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt kann dann beispielsweise der eingespeicherte Soll-Konfigurationsparameter 47 von einem Techniker 23 überprüft werden und bei Korrektheit ein versiegelte-Signal 51 an die Steuerung 11 übermittelt werden, woraufhin diese dann in den Vollbetrieb übergehen kann.

Insgesamt kann mit dem hierin beschriebenen Ansatz eine höhere Zuverlässigkeit beim Konfigurieren der Personentransportanlage 1 und damit eine erhöhte Sicherheit für die Personentransportanlage 1 erreicht werden. Ausserdem kann der Vorgang des Konfigurierens selbst vereinfacht werden.

Abschliessend ist daraufhinzuweisen, dass Begriffe wie „aufweisend“, „umfassend“, etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschliessen und Begriffe wie „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschliessen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.




 
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