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Title:
METHOD FOR OPERATING A PRESSURE TRANSDUCER AND PRESSURE TRANSDUCER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/041396
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a pressure transducer and to a pressure transducer, which is connected to the high-pressure and/or low-pressure side of an orifice (22) in a line (12) through which a medium (10) flows at least by means of a high-pressure and/or a low-pressure connection (18, 20). At least one characteristic value (dpm) of at least one measurement signal (24, 26) provided by a pressure sensor (16) is determined by an evaluating device (30). In turn, the dynamic viscosity of the medium is determined according to the measurement signal. Suitable characteristic values are the oscillation amplitude of the measurement signal, the frequency of oscillations, and/or parameters of a model (48) that describes the transmission behavior of impulse lines (18, 20), and additionally the decay behavior of oscillations. The invention adds to a pressure transducer (14) the measurement of a further physical quantity, namely dynamic viscosity. In addition, a value of the flow velocity determined with the aid of a differential pressure transducer can be corrected in order to compensate the effect of the viscosity.

Inventors:
PAULITSCH CHRISTOPH (DE)
VON DOSKY STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/064697
Publication Date:
April 05, 2012
Filing Date:
October 01, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
PAULITSCH CHRISTOPH (DE)
VON DOSKY STEFAN (DE)
International Classes:
G01F1/32; G01L7/00; G01N11/08
Domestic Patent References:
WO2008083720A12008-07-17
WO2008009303A12008-01-24
WO2008009303A12008-01-24
Foreign References:
DE3916056A11990-11-22
US20100005866A12010-01-14
US5680109A1997-10-21
EP2072970A12009-06-24
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Druckmessumformers (14), der zumindest mit einem Hochdruck- und/oder einem Niederdruck- anschluss (18, 20) mit der Hochdruck- bzw. der Niederdruckseite einer Blende (22) in einer von einem Medium (10) durchströmten Leitung (12) verbunden ist, wobei ein vom Druckmessumformer umfasster Drucksensor (16) zumindest ein Messsignal (24, 26) liefert und wobei in Abhängigkeit des Messsignals mittels einer Auswerteeinrichtung (30) zumindest eine Kenngröße (dpm) in Abhängigkeit von Schwingungen des Messsignals ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die dynamische Viskosität (η) des Mediums in Abhängigkeit der zumindest einen Kenngröße bestimmt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung einer ersten Kenngröße (dpm) der dynamische Anteil des Messsignals quantitativ ermittelt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Kenngröße die Differenz zwischen Maximal- und

Minimalwert einer im Wesentlichen periodischen Schwingung des Messsignals oder der Mittelwert über einen vorbestimmten Zeitraum ermittelter Differenzen zwischen Maximal- und Mini- malwert im Wesentlichen periodischer Schwingungen des Messsignals ermittelt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite, ergänzende Kenngröße be- stimmt wird, die charakteristisch für das Abklingverhalten von Schwingungen des Messsignals ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung einer dritten Kenngröße die Frequenz von Schwingungen des Messsignals ermittelt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruck- und der Niederdruck- anschluss des Druckmessumformers (14) jeweils eine Impuls- leitung (18, 20) aufweisen, dass der Drucksensor (16) ein erstes und ein zweites Messsignal (24, 26) liefert und dass mittels der Auswerteeinrichtung (30) aufgrund des ersten und des zweiten Messsignals als eine vierte Kenngröße eine Fluid- dämpfung und/oder als eine fünfte Kenngröße eine Grenz¬ frequenz als Parameter eines ein Übertragungsverhalten der Impulsleitungen beschreibenden Modells (48) ermittelt werden. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Messwert für die Strömungsgeschwin¬ digkeit des Mediums (10) durch die Leitung (12) in Abhängigkeit des ermittelten Werts der dynamischen Viskosität be¬ stimmt wird.

8. Druckmessumformer, der mit zumindest einem Hochdruck- und/oder einem Niederdruckanschluss (18, 20) an die Hoch¬ druck- bzw. die Niederdruckseite einer Blende (22) in einer von einem Medium (10) durchströmten Leitung (12) anschließbar ist, mit einem Drucksensor (16) zur Abgabe zumindest eines Messsignals (24, 26) und mit einer Auswerteeinrichtung (30) zur Ermittlung zumindest einer Kenngröße in Abhängigkeit von Schwingungen des Messsignals, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Auswerteeinrichtung (30) die dynamische Viskosität des Mediums in Abhängigkeit der zumindest einen Kenngröße (dpm) bestimmbar ist.

9. Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Implementierung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.

10. Computerprogrammprodukt, insbesondere Speichermedium, mit einem durch einen Computer ausführbaren Computerprogramm ge- mäß Anspruch 9.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Betreiben eines Druckmessumformers sowie Druck- messumformer

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Druckmessumformers, der zumindest mit einem Hochdruck- und/oder einem Niederdruckanschluss mit der Hochdruck- bzw. der Niederdruckseite einer Blende in einer von einem Medium durchströmten Leitung verbunden ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung einen ent ¬ sprechenden Druckmessumformer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 sowie ein Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Implementierung des Verfahrens und ein Computerprogrammprodukt mit dem Computer ¬ programm gemäß den Ansprüchen 9 bzw. 10.

Aus der WO 2008/009303 AI ist bereits ein Druckmessumformer zur Messung von Druckveränderungen an einer Unstetigkeits- stelle, einer so genannten Messblende, in einer von einer Flüssigkeit oder einem Gas durchströmten Leitung bekannt. Der Druckmessumformer ist mit einem Hochdruck- und einem Niederdruckanschluss versehen, mit welchen er an eine Hochdruckbzw, eine Niederdruckseite der Blende angeschlossen werden kann. Zur Erfassung der Druckdifferenz zwischen Hochdruck- und Niederdruckseite und zur Erfassung des Absolutdrucks ist ein Drucksensor vorgesehen, der jeweils ein Messsignal liefert. Zur Zuleitung des Mediendrucks ist der Drucksensor über so genannte Impulsleitungen jeweils vor und nach der Blende an die von dem Medium durchströmte Leitung angeschlossen. Die Impulsleitungen oder einzelne davon können beispielsweise aufgrund von Ablagerungen mit der Zeit verstopfen. Zur Diagnose einer derartigen Verstopfung wird bei dem bekannten Druckmessumformer in Abhängigkeit der Messsignale eine Kenn ¬ größe ermittelt, die sich aus den Parametern eines Modells ergibt, welches ein Übertragungsverhalten der Impulsleitungen beschreibt . Aus der EP 2 072 970 AI ist ein Vortex-Durchflussmesser bekannt, bei welchem ein Körper innerhalb einer Strömung angeordnet ist und bei dem sich in Strömungsrichtung dahinter gegenläufige Wirbel ausbilden. Wird der Körper mit niedriger Geschwindigkeit angeströmt, fließt die Strömung bei einer kleinen Reynolds-Zahl laminar. Mit zunehmender Geschwindigkeit bilden sich zunächst stationäre Wirbel aus, die sich bei weiterer Zunahme der Strömungsgeschwindigkeit ablösen und eine so genannte Wirbelstraße hinter dem Körper bilden. Die Ablösefrequenz der Wirbel kann über die Strouhal-Zahl bestimmt werden, die von der Form des Körpers abhängig ist. Aufgrund des etwa linearen Zusammenhangs von Ablösefrequenz und Strömungsgeschwindigkeit wird dieser physikalische Effekt für die Durchflussmessung in dem bekannten Vortex-Durchfluss- messer genutzt. Zur Bestimmung der Viskosität des durchströ ¬ menden Mediums wird zudem die Strömungsgeschwindigkeit als Kenngröße ermittelt, bei welcher erstmals Wirbel oder gerade noch Wirbel entstehen. Der bekannte Vortex-Durchflussmesser hat jedoch den Nachteil, dass zur Messung der Viskosität die Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung veränderlich sein muss. Tritt in einem Prozess, in welchem der Durchflussmesser eingebaut ist, keine geeignete Veränderung der Strömungs ¬ geschwindigkeit auf, so muss diese zur Viskositätsmessung gezielt herbeigeführt werden. Dies kann beispielsweise mit- tels einer steuerbaren Ventilanordnung oder Pumpe erfolgen und ist daher mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckmess ¬ umformer, der zumindest mit einem Hochdruck- und/oder einem Niederdruckanschluss mit der Hochdruck- bzw. der Niederdruckseite einer Blende in einer von einem Medium durchströmten Leitung verbunden ist, in die Lage zu versetzen, die dynamische Viskosität des Mediums zu bestimmen. Zur Lösung dieser Aufgabe weist das neue Verfahren der eingangs genannten Art die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale auf. Weiterbildungen des Verfahrens, ein Differenzdruckmessumformer, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt sind in den weiteren Ansprüchen be ¬ schrieben .

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass in Schwingungen eines Messsignals für einen Druck, welcher vor und/oder hinter einer Blende erfasst wird, neben der Information des Drucks weitere Informationen über das Fluid enthalten sind. Bei Auftreten von Wirbeln verändern beispielsweise die viskositätsabhängigen radialen Scherkräfte der einzelnen rotie- renden Strömungsvektoren die Amplitude der Schwingungen, d. h., dynamische Anteile treten vermehrt im Messsignal auf. Aufgrund von Messungen wurde zudem erkannt, dass sich durch stets vorhandene kleinste Unsymmetrien im Wirbelfeld der sich lokal in einem Segment der Messblendenscheibe ablösende Wir- bei ständig neu bildet. Es hat sich gezeigt, dass die Fre ¬ quenz einer Walzentaumelbewegung im Medium von der Strömungsgeschwindigkeit abhängig ist. Die Spitze-Spitze-Amplitude der aufgrund der Taumelbewegung entstehenden Schwingungen des Messsignals zeigt dabei eine sehr starke Abhängigkeit von der Viskosität des strömenden Mediums.

Aufgrund der Ermittlung einer Kenngröße in Abhängigkeit von Schwingungen des Messsignals und der Bestimmung der dynamischen Viskosität des Mediums in Abhängigkeit dieser Kenngröße wird in vorteilhafter Weise der dynamische Anteil des Mess ¬ signals des Druckmessumformers für die Viskositätsbestimmung herangezogen .

Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass für eine Vis- kositätsbestimmung mit einem Druckmessumformer kein zusätzlicher instrumenteller Aufwand, wie beispielsweise Mittel zur gezielten Veränderung der Strömungsgeschwindigkeit, notwendig ist. Bei einer Realisierung einer Auswerteeinrichtung durch einen geeignet programmierten Mikroprozessor muss lediglich die Software um die zur Berechnung der Viskosität geeigneten Programmschritte erweitert werden. Die Bestimmung der Viskosität durch eine im Messumformer befindliche Auswerteeinrichtung hat zudem den Vorteil, dass der Wert der Viskosität ohne externe Kommunikation und damit auf ¬ wandsarm beispielsweise für eine verbesserte Diagnose des Verstopfungsgrads von Impulsleitungen eines Differenzdruck- messumformers oder für eine Kompensation des Viskositäts ¬ einflusses auf einen Durchflussmesswert weiterverwendet werden kann. Durch die Erfindung wurde ein Druckmessumformer, der ursprünglich lediglich zur Bestimmung des Drucks, der Druckdifferenz und/oder des Durchflusses ausgebildet war, mit geringem Aufwand um die Bestimmung einer weiteren Größe, nämlich der Viskosität, erweitert, so dass eine Messung mehrerer Größen an der gleichen Prozessanschlussstelle stattfinden kann. Mit einem solchen, mehrfunktionalen Messumformer ist eine Verringerung der Kosten für Herstellung und Lagerhaltung erreichbar, da die bei Messumformern jeder Art notwendigen Betriebsfunktionen, wie Kommunikation, Speicherverwaltung, Stromversorgung usw., nur einmal statt mehrfach vorhanden sein müssen. Ebenso reduzieren sich die Montagekosten, da nur ein Gerät statt mehrerer Geräte in einer prozesstechnischen Anlage zu montieren ist. Die Auswertung mittels der Auswerteeinrichtung gestaltet sich besonders einfach und ist mit vergleichsweise geringem Re ¬ chenaufwand durchführbar, wenn zur Bestimmung eines aktuellen Werts einer Kenngröße die Differenz zwischen Maximal- und Minimalwert der Messsignalwerte einer im Wesentlichen perio- dischen Schwingung ermittelt wird. In Simulationen hat sich gezeigt, dass bereits diese einfache Auswertung gute Schätz ¬ werte für die dynamische Viskosität liefert. Als mögliche Alternativen zu dieser Amplitudenbestimmung können zur Bestimmung des Kennwerts beispielsweise eine Amplitude in einem Frequenzspektrum, eine Standardabweichung oder höhere statistische Momente, die anhand von Werten des Messsignals berech ¬ net werden, ermittelt werden. In vorteilhafter Weise kann eine verbesserte Genauigkeit bei der Viskositätsbestimmung erreicht werden, indem als Wert der ersten Kenngröße der Mittelwert über einen vorbestimmten Zeitraum ermittelter Differenzen zwischen Maximal- und Mini- malwerten des Messsignals, welche dann über verschiedenen Perioden der Schwingung bestimmt werden, berechnet wird.

Ergänzend zu der beschriebenen ersten Kenngröße zur Verbes ¬ serung der Zuverlässigkeit der ermittelten Werte der dynamischen Viskosität kann in vorteilhafter Weise eine zweite Kenngröße bestimmt werden, welche charakteristisch für das Abklingverhalten von Schwingungen des Messsignals ist. Es hat sich nämlich in Versuchen gezeigt, dass insbesondere beim An- oder Abfahren einer Durchflussmessung mit einem Differenz- druckmessumformer an einer Blende in einer Leitung, d. h. bei ansteigender oder abfallender Strömungsgeschwindigkeit des Mediums in der Leitung, Wirbel entstehen oder wieder abklingen. Dabei wurde festgestellt, dass das Abklingverhalten, welches z. B. als logarithmisches Dekrement quantifizierbar ist, abhängig von der dynamischen Viskosität ist und dass somit die Viskosität des Mediums bestimmt werden kann.

Weiterhin kann ergänzend oder alternativ zu den bereits beschriebenen Kenngrößen als eine dritte Kenngröße die Frequenz von Schwingungen des Messsignals ermittelt werden, die eben ¬ falls eine Abhängigkeit von der dynamischen Viskosität des Mediums aufweist. Die Frequenz stellt somit eine weitere Mög ¬ lichkeit zur Viskositätsberechnung dar und kann beispielsweise zur Verifikation der mit den bereits oben genannten Kenngrößen bestimmten Werte der dynamischen Viskosität herangezogen werden. Beispielsweise ist Kavitation, welche im strömenden Medium auftreten kann, eine mögliche Ursache für Schwingungen des Messsignals mit einer Frequenz, welche von der dynamischen Viskosität des Mediums abhängig ist. Kavi- tation entsteht bei Unterschreitung des Dampfdrucks des

Prozessmediums und bei sich anschließendem, erneutem Druckanstieg, der zu einem schlagartigen Zusammenfallen der zuvor entstandenen Gasbläschen und zu einem damit einhergehenden dynamischen Druckimpuls im Prozessmedium führt. Der Dampfdruck ist abhängig vom Medium und, da verschiedene Medien meist unterschiedliche dynamische Viskositäten aufweisen, abhängig von der Viskosität. Der jeweils herrschende Druck innerhalb des Mediums ist insbesondere im Bereich einer

Blende sehr vom jeweiligen Ort abhängig, so dass Kavitation bei verschiedenen Medien an unterschiedlichen Stellen in der mediendurchströmten Leitung auftritt. Damit ändert sich die Übertragungsstrecke von dem Ort der Kavitationsanregung zum Drucksensor und die am Sensor detektierbare Amplitude des

Messsignals ist ebenfalls viskositätsabhängig. Wenn die Fre ¬ quenz der Schwingungen des Messsignals zur Bestimmung der dynamischen Viskosität herangezogen wird, ist eine Ausgestal ¬ tung einer Blende in der mediendurchströmten Leitung beson- ders vorteilhaft, welche beispielsweise aufgrund einer Ver ¬ engung die Kavitationsentstehung begünstigt. Dabei ist selbstverständlich darauf zu achten, dass Kavitation möglichst nur in ausreichendem Abstand zu Bauteilen entsteht, damit deren Belastung in zulässigen Grenzen gehalten wird. Die Frequenz der durch Kavitation entstehenden Schwingungen des Messsignals kann gemäß der Formel mit

f K - Anregungsfrequenz aufgrund Kavitation,

ao - Durchmesser des Gasbläschens zum Zeitpunkt vor dem Zu ¬ sammenfall,

p - Mediendruck und

p - Dichte der Flüssigkeit,

abgeschätzt werden. Der Druck p beim Zusammenfallen eines Gasbläschens ist der bei konstanter Strömung durch die Leitung konstante Druck hinter der Blende, der Durchmesser ao ist abhängig von der viskositätsabhängigen Bläschenentstehung und die Flüssigkeitsdichte p ist abhängig vom jeweiligen Me ¬ dium und, da verschiedene Medien meist unterschiedliche Werte der kinematischen Viskosität aufweisen, ebenfalls abhängig von der dynamischen Viskosität des Mediums. Somit kann aus der in einfacher Weise ermittelbaren Frequenz f K die Viskosität des Mediums bestimmt werden. Die Frequenz f K ist bei ¬ spielsweise als Lage eines Maximums im Frequenzspektrum des Messsignals ermittelbar.

Anhand des Übertragungsverhaltens von Impulsleitungen, mit welchen der Drucksensor eines Differenzdruckmessumformers an die Hochdruck- und die Niederdruckseite der Blende ange- schlössen ist, kann in vorteilhafter Weise ergänzend oder alternativ zu den bereits genannten Kenngrößen eine vierte Kenngröße ermittelt werden, die die viskositätsabhängige Fluiddämpfung charakterisiert, und/oder eine fünfte Kenn ¬ größe, welche der Grenzfrequenz eines das Übertragungs- verhalten der Impulsleitungen beschreibenden Modells entspricht. Damit sind weitere eigenständige Möglichkeiten zur Berechnung der Viskosität und/oder zur Verifikation der anhand der bereits oben beschriebenen Kenngrößen bestimmten dynamischen Viskosität geschaffen.

Da Ergebnisse einer Messung der Strömungsgeschwindigkeit eines Mediums durch eine Leitung in vielen Fällen durch die Viskosität des jeweils durchströmenden Mediums beeinflusst werden, ist es besonders vorteilhaft, wenn der jeweils er- mittelte Wert der dynamischen Viskosität zur Kompensation ihres Einflusses bei der Bestimmung der Strömungsgeschwindig ¬ keit berücksichtigt wird. Dadurch kann in besonders vorteil ¬ hafter Weise die Genauigkeit einer Durchflussmessung verbessert werden.

Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, werden im Folgenden Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen an eine von einem Medium durchströmte Leitung angekoppelten Druckmessumformer, Figur 2 ein Zeitdiagramm mit zeitlichen Verläufen von Messsignalen für Medien verschiedener Viskosität und

Figur 3 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Abhängigkeit der dynamischen Viskosität des Mediums von der Schwin- gungsamplitude des Messsignals.

Figur 1 zeigt in schematisch vereinfachter Form einen an eine von einem Medium 10 durchströmte Leitung 12 angekoppelten Druckmessumformer 14. Der Druckmessumformer 14 umfasst als sensorisch wirksames Element einen Drucksensor 16, der mittels einer ersten und einer zweiten Impulsleitung 18 bzw. 20 an die Leitung 12 gekoppelt ist. Die Impulsleitung 18 greift dabei stromaufwärts einer Unstetigkeitsstelle, einer so ge ¬ nannten Blende 22, an die Leitung 12 an. Die Impulsleitung 20 ist stromabwärts der Messblende 22 an die Leitung 12 ange ¬ schlossen .

Der Drucksensor 16 gibt zwei Messsignale 24 und 26 ab, welche kennzeichnend für die im Bereich der Blende 22 herrschenden Druckverhältnisse sind.

Hinsichtlich des ersten Messsignals 24 und des zweiten Messsignals 26 ist gemäß alternativer, also im Wesentlichen gleichwertiger Ausführungsformen vorgesehen, dass das erste Messsignal 24 ein Differenzdruckmesssignal und das zweite

Messsignal 26 ein Absolutdruckmesssignal ist, wobei das Dif- ferenzdruckmesssignal 24 die Differenz zwischen dem Druck in der Impulsleitung 18 und dem Druck in der Impulsleitung 20 und das Absolutdruckmesssignal 26 den Druck entweder in der Impulsleitung 18 oder in der Impulsleitung 20 abbilden. Bei der alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Drucksensor 16 zwei Messsignale 24 und 26 liefert, welche den Absolutdruck in der Impulsleitung 18 bzw. den Absolutdruck in der Impulsleitung 20 abbilden, oder nur ein Messsignal 24, das den Differenzdruck zwischen dem Druck in der Impulsleitung 18 und dem Druck in der Impulsleitung 20 abbildet. Das erste Messsignal 24 und das zweite Messsignal 26 werden einer Auswerteeinrichtung 30 zugeführt, die in Abhängigkeit von diesen Werte 32 verschiedener Kenngrößen ermittelt. In einem Speicher 36 der Auswerteeinrichtung 30 sind vorbestimm- te Referenzwerte und/oder Kennlinien 34 hinterlegt, welche die Abhängigkeit der Kennwerte 32 von der dynamischen Vis ¬ kosität des Mediums 10 beschreiben. Anhand der jeweils ak ¬ tuell ermittelten Kennwerte 32 und der vorbestimmten Referenzwerte oder Kennlinien 34 bestimmt eine Einrichtung 38 einen Wert der dynamischen Viskosität des Mediums 10 und gibt diesen über ein Kommunikationsmittel 40, z. B. einen Feldbus, an eine übergeordnete Einheit 42, z. B. eine Leitstation in einer prozesstechnischen Anlage, zur weiteren Verarbeitung, z. B. zur Einleitung geeigneter Maßnahmen zur Steuerung des Prozesses, aus. Zudem wird, wenn eine deutliche Veränderung des Messwerts der dynamischen Viskosität festgestellt wurde, ein Medienwechsel angezeigt. Weitere Ausgaben an die über ¬ geordnete Einheit 42 sind beispielsweise Diagnosemeldungen, z. B. über den Verstopfungszustand der Impulsleitungen 18 und 20, Druckmesswerte und/oder Messwerte des Durchflusses durch die Leitung 12.

Gemäß Figur 1 umfasst die Auswerteeinrichtung 30 eine Vorverarbeitungseinheit 44, die neben z. B. einer Digitalisie- rung des ersten und zweiten Messsignals 24, 26 zur Speiche ¬ rung einer vorgegebenen oder vorgebbaren Anzahl von Messwerten der beiden Messsignale 24, 26 vorgesehen ist. Die gespeicherten Messwerte werden dabei in einem Signalspeicher 46 vorgehalten. Durch Einrichtungen 50 und 54 werden aus den hinterlegten Werten der Messsignale 24 und 26 aktuelle Werte mehrerer Kenngrößen in Abhängigkeit von Schwingungen der Messsignale bestimmt. Eine erste Kenngröße ist die mittlere Differenz zwischen Maximal- und Minimalwert von Schwingungen des Messsignals, eine zweite Kenngröße das logarithmische Dekrement, welches das Abklingverhalten von Schwingungen des Messsignals charakterisiert, eine dritte Kenngröße die Fre ¬ quenz von Schwingungen des Messsignals, eine vierte Kenngröße die Fluiddämpfung in den Impulsleitungen 18 und 20, eine fünfte Kenngröße die Grenzfrequenz eines das Übertragungs ¬ verhalten der Impulsleitungen 18 und 20 beschreibenden Modells 48. Bei einer Strömung des Mediums 10 durch die Leitung 12 kommt es an der Blende 22 zu einer Strömungsablösung mit Wirbelbildung und somit zu einer dynamischen Anregung des Fluids in den Impulsleitungen 18 und 20. Dies wiederum führt zu einem dynamischen Anteil in dem ersten Messsignal 24 und dem zwei- ten Messsignal 26, der von der dynamischen Viskosität des Mediums 10 abhängig ist.

Figur 2 zeigt drei Zeitverläufe 60, 62, 64 eines für einen Differenzdruckmessumformer simulierten Differenzdrucks dp, welcher an der Ordinate in der Einheit mbar aufgetragen ist, über der Zeit t in der Einheit s auf der Abszisse. Die je ¬ weiligen Verläufe 60, 62, 64 des Differenzdrucks dp entstehen an einer Leitung mit einer Blende, durch welche die Medien mit derselben Geschwindigkeit 1,48 m/s strömen. Der Verlauf 60 wurde für Wasser als Medium, der Verlauf 62 für Rapsöl und der Verlauf 64 für Getriebeöl berechnet. Bei allen Verläufen sind Schwingungen zu beobachten, die aufgrund der gewählten Symmetriebedingungen in den Simulationen abklingen. Messungen an einer realen Versuchsanlage haben jedoch gezeigt, dass sich diese Schwingungen stationär ausprägen. Die Schwingfrequenz f, die nach der Formel f_ Sr -v

L berechnet wird,

mit

v - Durchflussgeschwindigkeit,

Sr - geometrieabhängige Strouhal-Zahl und

L - Blendengröße (Breite eines Kreisrings in der Strömung) , ist von der Durchflussgeschwindigkeit v abhängig. Für die simulierte Blende ergeben sich bei üblicherweise vorkommenden Durchflussgeschwindigkeiten Frequenzen zwischen 1,5 und

8,2 Hz .

Überraschenderweise hat sich jedoch an den Verläufen 60, 62 und 64 ein Effekt gezeigt, der besonders vorteilhaft für die Messung der dynamischen Viskosität der Medien genutzt werden kann. Die Amplitude der in den Verläufen 60, 62 und 64 erkennbaren Schwingungen ist nämlich deutlich von der Viskosität abhängig.

Die beschriebene Abhängigkeit der dynamischen Viskosität von der Schwingungsamplitude des Messsignals, welches den Diffe ¬ renzdruck repräsentiert, kann nun in vorteilhafter Weise zur Ermittlung der dynamischen Viskosität herangezogen werden.

Figur 3 zeigt ein Diagramm, in welchem die dynamische Viskosität η in der Einheit Pa-s auf der Ordinate und der Spit ¬ zenwert dpm der Druckdifferenz in mbar auf der Abszisse aufgetragen sind. Die drei eingetragenen Punkte 70, 72 und 74 repräsentieren Ergebnisse für Wasser, Rapsöl bzw. Getriebeöl. Für eine praktische Anwendung des Viskositätsmessverfahrens werden die Punkte 70, 72 und 74 vorzugsweise durch eine Kurve angenähert, mit deren Hilfe verschiedene Werte der Schwin ¬ gungsamplitude auf die jeweiligen Werte der dynamischen Vis- kosität abgebildet werden können. Alternativ zur Verwendung der Schwingungsamplitude als erste Kenngröße, wie es anhand Figur 3 verdeutlicht wurde, können zur quantitativen Ermittlung eines dynamischen Anteils des Messsignals, welches den jeweils an einer Leitung erfassbaren Druck repräsentiert, selbstverständlich andere Größen als erste Kenngröße berechnet werden, wie beispielsweise Amplituden im Frequenzspektrum, Standardabweichung und/oder höhere statistische Momente des Messsignals. Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit der ermittelten Werte der dynamischen Viskosität wird neben der Auswertung des Messsignalverlaufs bei stationären Durchflussverhältnissen auch sein Abklingverhalten beim Ab- und Anfahren eines Durch- flusses berücksichtigt, indem das logarithmische Dekrement der Schwingungsamplituden zur Viskositätsbestimmung aus- gewertet wird.

Zusätzlich wird bei dem in Figur 1 gezeigten Druckmessumformer die dynamische Viskosität durch Auswerten eines Diffe ¬ renz- und eines Absolutdrucksignals abgeschätzt. Aufgrund der viskositätsabhängigen Veränderung der Reibung verändert sich auch das Kleinwellenübertragungsverhalten der Impulsleitungen 18 und 20. Das Übertragungsverhalten wird mit der Grenzfre ¬ quenz Og, der Fluiddämpfung ξ und dem Verstärkungsfaktor c einer Übertragungsfunktion zweiter Ordnung beschrieben, die aus Differenz und Absolutdrucksignal an dem Ende der Impuls ¬ leitungen 18 und 20 schätzbar sind. Diese Größen lassen sich für einen runden Leitungsquerschnitt theoretisch aus den Leitungsgrößen Länge 1 und Radius r sowie der dynamischen Viskosität η oder der kinematischen Viskosität v herleiten zu

R

L wobei

R=—- den hydraulischen Widerstand und die hydraulische Induktivität darstellen.

Da die hydraulische Steifigkeit der Impulsleitungen 18 und 20 weitgehend unabhängig von der Viskosität ist, wird sie hier nicht berücksichtigt. Bezüglich einer genaueren Erläuterung der Ermittlung der Fluiddämpfung und der Grenzfrequenz als Parameter eines ein Übertragungsverhalten der Impulsleitungen 18, 20 beschreibenden Modells 48 wird auf die bereits ein ¬ gangs erwähnte WO 2008/009303 AI verwiesen.

Bei bekanntem Radius r der Impulsleitungen 18, 20 wird schließlich die kinematische Viskosität v berechnet zu r 2 ^ g

v = .

4

Eine Verringerung des Leitungsdurchmessers beispielsweise aufgrund einer Verstopfung, bei welcher der Radius r entsprechend in der Formel zu modifizieren ist, kann z. B. durch das in der WO 2008/009303 AI beschriebene Verfahren erkannt wer ¬ den .

Bei einem Differenzdruckmessumformer, der in Verbindung mit einer Blende in einer Leitung zur Bestimmung des Durchflusses dient, besteht bei konstanter Strömungsgeschwindigkeit eine starke Abhängigkeit der Durchflussmessergebnisse von der Vis ¬ kosität des Mediums. Durch eine Kompensation des Einflusses der Viskosität, die mit dem neuen Verfahren mit geringem Aufwand ermittelt werden kann, auf das Ergebnis der Durch ¬ flussmessung wird dessen Genauigkeit somit deutlich verbes ¬ sert .