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Title:
METHOD FOR OPERATING A QUANTITY-REGULATED INTERNAL COMBUSTION ENGINE AND INTERNAL COMBUSTION ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/130369
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for operating a quantity-regulated internal combustion engine (1), having an intake system (2) and an exhaust train (3), wherein an expansion machine (4) is arranged in the intake system (2), upstream of an inlet valve of the internal combustion engine (1) in the direction of flow of combustion air, the output shaft (4') of which expansion machine (4) can be coupled to an output shaft (V) of the internal combustion engine (1), wherein a heat exchanger (5) which can be arranged on the exhaust train (3) is provided, and wherein combustion air is heated in the heat exchanger (5) by exhaust gas of the internal combustion engine (1) before said combustion air flows through the expansion machine (4). The method according to the invention brings about a significant improvement in the efficiency of an internal combustion engine with quantity-regulated load control in the partial load mode.

Inventors:
FISCHER HUBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/000890
Publication Date:
October 04, 2012
Filing Date:
March 01, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
FISCHER HUBERT (DE)
International Classes:
F02B33/44; F02B33/36; F02B37/04; F02B39/04; F02D9/02; F02D9/08; F02M31/08; F02M31/087
Domestic Patent References:
WO1994024426A11994-10-27
Foreign References:
DE3313679A11984-10-18
US20090314005A12009-12-24
US3180079A1965-04-27
DE3124668A11983-01-13
DE3819646A11988-12-29
DE10116264A12002-10-02
Other References:
"Entwicklung und Technik", 2001, MOTOR BUCHVERLAG, article "Turbo- und Kompressormotoren"
"Ladertypen im Detail", pages: 72
Attorney, Agent or Firm:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer mengengeregelten Brennkraftmaschine (1 ), mit einem Ansaugtrakt (2) und einem Abgasstrang (3), wobei in dem Ansaugtrakt (2) in Strömungsrichtung einer Verbrennungsluft vor einem Einlassventil der Brennkraftmaschine (1 ) eine Expansionsmaschine (4) angeordnet ist, deren Abtriebswelle (4*) mit einer Abtriebswelle (V) der Brennkraftmaschine (1 ) oder mit einer Antriebswelle einer elektrischen Maschine koppelbar ist, wobei ein an den Abgasstrang (3) anordenbarer Wärmetauscher (5) vorgesehen ist,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbrennungsluft bevor sie durch die Expansionsmaschine (4) strömt in dem Wärmetauscher (5) von einem Abgas der Brennkraftmaschine (1 ) aufgeheizt wird.

2. Verfahren nach Patentanspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die aufgeheizte Verbrennungsluft vor Eintritt in die Expansionsmaschine (4) in einem Mischer (6) mit nicht aufgeheizter Verbrennungsluft gemischt wird.

3. Verfahren nach Patentanspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluft nach der Expansionsmaschine (4) und vor dem Einlassventil in einem Kühler (7) abgekühlt wird.

4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluft vor dem Wärmetauscher (5) und/oder vor dem Mischer (6) von einem Verdichter (8) verdichtet wird.

5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass die Expansionsmaschine (4) als ein zweiter Verdichter betrieben wird.

6. Mengengeregeite Brennkraftmaschine (1 ) zum Betrieb mit einem der Verfahren nach einem der zuvor genannten Patentansprüche, mit einem Ansaugtrakt (2) und einem Abgasstrang (3), wobei in dem Ansaugtrakt (2) in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft vor einem Einlassventil der Brennkraftmaschine (1 ) eine Expansionsmaschine (4) angeordnet ist, deren Abtriebswelle (4') mit einer Abtriebswelle (1 ') der Brennkraftmaschine (1 ) oder mit einer Antriebswelle einer elektrischen Maschine koppelbar ist, wobei ein an den Abgasstrang (3) anordenba- rer Wärmetauscher (5) vorgesehen ist,

dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluft, bevor sie durch die Expansionsmaschine (4) strömt, in dem Wärmetauscher (5) von dem Abgas der Brennkraftmaschine (1 ) aufheizbar ist.

7. Mengengeregelte Brennkraftmaschine nach einem der zuvor genannten Patentansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ansaugtrakt (2) in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft nach dem Wärmetauscher (5) und vor der Expansionsmaschine (4) ein Mischer (6) vorgesehen ist in dem aufgeheizte und nicht aufgeheizte Verbrennungsluft mischbar ist.

8. Mengengeregelte Brennkraftmaschine nach einem der zuvor genannten Patentansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ansaugtrakt (2) zwischen der Expansionsmaschine (4) und dem Einlassventil ein Kühler (7) für die Verbrennungsluft angeordnet ist.

9. Mengengeregelte Brennkraftmaschine nach einem der zuvor genannten Patentansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass in dem Ansaugtrakt (2) in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft vor dem Wärmetauscher (5) und/oder dem Mischer (6) ein Verdichter (8) angeordnet ist.

10. Mengengeregelte Brennkraftmaschine nach einem der zuvor genannten Patentansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Expansionsmaschine (4) als ein zweiter Verdichter betreibbar ist.

Description:
Verfahren zum Betrieb einer mengengeregelten Brennkraftmaschine und Brennkraftmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer mengengeregelten Brennkraftmaschine mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Brennkraftmaschine mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.

Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 101 16 264 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit mechanischer Aufladung und variabler Verdichtung bekannt. Bei dem Verfahren zum Betrieb der Brennkraftmaschine mit einem im Ansaugtrakt angeordneten mechanischen Kompressor, der über eine Koppeleinrichtung über die Kurbelwelle antreibbar ist, wird Verbrennungsluft in einen Motoreinlass gefördert. Weiterhin ist eine Einrichtung zur variablen Einstellung des Verdichtungsverhältnisses im Brennraum vorgesehen, über die im Teillastbereich der Brennkraftmaschine ein höheres Verdichtungsverhältnis und im Vollastbereich ein niedrigeres Verdichtungsverhältnis einstellbar ist. Der vom Kompressor zu fördernde Luftmassenstrom ist variabel einstellbar, wobei im Teillastbereich unterhalb eines Referenzlastwertes der Kompressor zur Einstellung eines Unterdrucks im Lufteinlass im Drossel- bzw. Expanderbetrieb betrieben wird.

Weiter ist das o. g. Drossel-Verfahren für Brennkraftmaschinen aus dem Buch„Turbo- und Kompressormotoren", Entwicklung und Technik, Motor- buchverlag, Hack/Langkabel, 2. Ausgabe 2001 , mit der ISBN-Nr. 3-613- 01950-7 bekannt. In diesem Buch ist in dem Kapitel„Ladertypen im Detail" auf Seite 72, unter dem Unterpunkt„Regelung" dieses bekannte Drossel- Verfahren näher erläutert.

Nachteilig an dem o. g. Verfahren ist eine noch nicht ausreichende Wirkungsgradsteigerung der mengengeregelten Brennkraftmaschine, der noch deutlich unter dem einer qualitätsgeregelten Brennkraftmaschine, bei der die Laststeuerung beispielsweise mittels einem Magerbrennverfahren (λ > 1) erfolgt, liegt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb einer mengengeregelten Brennkraftmaschine aufzuzeigen, bei dem der Wirkungsgrad wesentlich verbessert wird.

Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch das Merkmal im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 und vorrichtungsmäßig durch das Merkmal im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 6 gelöst.

Es wird im Folgenden gezeigt, dass durch die Nutzung des Expansionsprozesses im Ansaugtrakt nicht nur die Ladungswechselveriuste vermieden, sondern in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Abgaswärmetauscher deutliche Wirkungsgradvorteile und damit wesentliche Verbrauchsvorteile erzielt werden. Weiter lässt sich diese Technologie besonders gut mit einer Abgasturboaufladung verbinden. Im Folgenden wird bezüglich der Erfindung auch von einer effizienten Laststeuerung (ELS) einer mengengeregelten Brennkraftmaschine gesprochen.

Ähnlich wie durch einen Kompressor (mechanisch oder elektrisch angetrieben) im Ansaugtrakt die Brennkraftmaschinenleistung durch Verdichtung der Verbrennungsluft erhöht werden kann, kann durch eine Expansionsmaschine anstelle der Drosselklappe die Verbrennungsluft„verdünnt", d. h. auf eine niedrigere Dichte eingestellt und damit die Brennkraftmaschinenleistung reduziert werden. Dadurch werden die Drosselverluste einer Drosselklappe praktisch vollständig vermieden. Der Wirkungsgradvorteil ist mit einer variablen Ventilsteuerung vergleichbar, wie sie beispielsweise von BMW unter dem Namen„Valvetronic" in der Großserie eingesetzt wird. Die Arbeit, die in der Expansionsmaschine verrichtet wird, kann dabei über eine mechanische An- kopplung (z. B. Riementrieb) der Brennkraftmaschine zugeführt werden. Dies entspricht soweit dem bekannten Stand der Technik.

Eine weitere, deutliche Wirkungsgradsteigerung in der Teillast der Brennkraftmaschine lässt sich erreichen, wenn erfindungsgemäß über einen Wärmetauscher am Abgasstrang Wärmeenergie auf die Verbrennungsluft übertragen wird. Dadurch wird der Volumenstrom der Verbrennungsluft erhöht und dazu proportional die Arbeit, die in der Expansionsmaschine im Ansaugtrakt verrichtet wird. Nach der Expansionsmaschine wird die Verbrennungsluft durch einen Kühler, z. B. einem Ladeluftkühler, wieder auf übliche Ver- brennungslufttemperatur gekühlt, bevor sie der Brennkraftmaschine zugeführt wird. Somit können Wirkungsgrade im Teillastbereich einer mengengeregelten Brennkraftmaschine erreicht werden, die deutlich über dem eines variablen Einlassventiltriebs liegen.

Weiter lässt sich das Verfahren hervorragend mit einer Abgasturboaufladung verbinden (ein Ladeluftkühler ist in diesem Fall in vorteilhafter Weise bereits vorhanden). Dabei kann ein Teil der Wärmeenergie im Abgas in Form einer Druckerhöhung der Verbrennungsluft der Expansionsmaschine zugeführt werden bei gleichzeitiger Reduzierung der Temperatur im Wärmetauscher. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer niedrigeren Temperaturbelastung der Bauteile im Ansaugtrakt. Der wirkungsgradverbessernde Betrieb der Expansionsmaschine kann damit durch eine höhere Druckdifferenz über die Expansionsmaschine in höhere Lastbereiche der Brennkraftmaschine ausgedehnt werden. Der theoretische, im Vergleichsprozess erreichbare Wir- kungsgrad entspricht dem einer Prozessführung mit vollständiger Expansion und liegt damit sogar über dem einer qualitätsgeregelten Laststeuerung.

In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann die Expansionsmaschine statt an eine Brennkraftmaschine auch an eine elektrische Maschine oder einen Generator gekoppelt und der erzeugte elektrische Strom einem elektrischen Speicher oder direkt einem elektrischen Verbraucher zugeführt werden.

Bei entsprechender Auslegung, d. h. um die zur Laststeuerung eingesetzte Maschine variabel, sowohl als Expansionsmaschine als auch als Verdichter oder Kompressionsmaschine zu betreiben, lässt sich zusätzlich das Ansprechverhalten des Abgasturboladers verbessern und damit ein Brenn- kraftmaschinenkonzept realisieren, das hohe Leistung mit sehr günstigem Kraftstoffverbrauch und bei Verwendung eines Abgasturboladers einem sehr guten Responseverhalten (Vermeidung eines„Turbolochs") vereint.

Zusammengefasst ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren (ELS) und die erfindungsgemäß ausgestaltete Brennkraftmaschine folgende Vorteile:

❖ Sehr günstiger Kraftstoffverbrauch bei hohem Leistungspotential und sehr gutem Responseverhalten bei Abgasturboaufladung.

.„ ❖ Keine aufwendigen, internen Brennkraftmaschinentechniken (z. B. variable Ventilsteuerung) oder Brennverfahren (z. B. Magerbrennverfahren mit entsprechend aufwendiger Abgasnachbehandlung, HCCI etc.) erforderlich.

❖ Das erfindungsgemäße System (Verfahren und Vorrichtung) lässt sich ohne Änderung am Brennkraftmaschinenkonzept (z. B. an einer TGDI- Brennkraftmaschine (Turbo-Benzin-Direkteinspritzung)) über ausschließlich externe Maßnahmen (Umschaltklappe, Abgas- Verbrennungsluft-Wärmetauscher, Expansionsmaschine, Ladeluftkühler) darstellen.

❖ Bei dem erfindungsgemäßen Brennverfahren handelt es sich um ein konventionelles λ = 1 Brennverfahren ohne aufwendiger Abgasnachbehandlung und damit ist problemlos ein weltweiter Einsatz der Erfindung möglich.

❖ Im Verhältnis zum Nutzen existieren nur ein sehr geringer baulicher Aufwand und ein sehr geringes technisches Risiko.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ausgeführt.

Im Folgenden ist die Erfindung anhand des Standes der Technik in sechs Figuren und anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele in vier Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer Laststeuerung über eine Drosselklappe.

Fig. 2 zeigt einen zu Fig. 1 gehörenden Prozessverlauf in einem ersten p-V-Diagramm (Druck zu Volumen über ein Lastspiel).

Fig, 3 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer Laststeuerung über einen variablen Ventiltrieb (WT).

Fig. 4 zeigt einen zu Fig. 3 gehörenden Prozessverlauf in einem zweiten p-V-Diagramm (WT).

Fig. 5 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer Laststeue- rung über eine Expansionsmaschine im Ansaugtrakt (VLS, vo- lumetrische Laststeuerung). Fig. 6 zeigt einen zu Fig. 5 gehörenden Prozessverlauf in einem dritten p-V-Diagramm (VLS).

Fig. 7 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer erfin ^

dungsgemäßen Laststeuerung (ELS, effiziente Laststeuerung).

Fig. 8 zeigt einen zu Fig. 7 gehörenden Prozessverlauf in einem vierten p-V-Diagramm (ELS).

Fig. 9 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Laststeuerung (ELS) mit zusätzlicher Abgas- turbolaufladung.

Fig. 10 zeigt einen zu Fig. 9 gehörenden Prozessverlauf in einem fünften p-V-Diagramm (ELS und ATL).

Im Folgenden gelten in allen Figuren für gleiche Bauelemente die gleichen Bezugsziffern.

Fig. 1 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine mit einer Laststeuerung über eine Drosselklappe gemäß dem Stand der Technik. Über einen Ansaugtrakt 2 saugt eine Brennkraftmaschine 1 mit durch vier Kreise symbolisch dargestellten Zylindern eine Verbrennungsluft zuerst,durch einen Ansauggeräuschdämpfer 9 und anschließend vorbei an einem Drosselelement 12, beispielsweise einer Drosselklappe oder ein Walzenschieber, an. Diese angesaugte Verbrennungsluft wird anschließend mit Kraftstoff in den Zylindern verbrannt und als Abgas durch einen Abgasstrang 3 wieder ausgestoßen. In dem Abgasstrang 3 sind in Strömungsrichtung des Abgases eine Abgasreinigungsanlage 10 zur Abgasreinigung und anschließend ein Schalldämpfer 11 angeordnet. Diese klassische Laststeuerung einer mengengeregelten (λ = 1 ) Brennkraftmaschine 1 erfolgt durch das Drosselelement 12 durch„Verdünnen" der Ansaugluft im Ansaugtrakt vor den Gaswechseleinlassventilen der Brennkraftmaschine 1. Fig. 1 zeigt wie oben dargestellt eine entsprechende Anordnung am Beispiel einer Vierzylinder-Hubkolben-Brennkraftmaschine.

Fig. 2 zeigt einen zu Fig. 1 gehörenden Prozessverlauf in einem ersten p-V- Diagramm (Druck zu Volumen über ein Lastspiel) für eine Teillast der Brennkraftmaschine 1. Da ein p-V-Diagramm für eine Brennkraftmaschine 1 für den Fachmann aus dem Maschinen- oder Motorenbau per se bekannt und geläufig ist, wird dieses nicht explizit bis in das letzte Detail erläutert. Zur besseren Auflösung des niederen Druckbereichs ist für den Druck eine logarithmische Skala aufgetragen.

Um eine Teillast der Brennkraftmaschine 1 einzustellen, wird bei einem mengengeregelten Lastverfahren die Menge der Luft reduziert, die der Brennkraftmaschine 1 zugeführt wird. Beim Drosselverfahren wird hierzu die Luft durch das Drosselelement 12 auf den Druck p_. gedrosselt, bei dem sich die für die erforderliche Last benötigte Dichte der Verbrennungsluft einstellt. Da die Brennkraftmaschine 1 die Verbrennungsluft bei dem niedrigen Druck PL ansaugt, das Abgas aber gegen den Umgebungsdruck pu ausschieben muss, wird die Arbeit in der Ladungswechselschleife negativ und geht im Ar- beitsprozess verloren. Diese Ladüngswechselschleife ist die entgegen dem Uhrzeigersinn drehende Schleife, dargestellt durch einen kreisförmigen Pfeil, im p-V-Diagramm. Dadurch ergeben sich für das Drosselverfahren in der Teillast schlechte Wirkungsgrade.

Fig. 3 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einer ungedrosselten Laststeuerung über einen variablen Ventiltrieb (WT), ebenfalls gemäß dem Stand der Technik. Fig. 3 unterscheidet sich von Fig. 1 dadurch, dass das Drosselelement 12 entfallen ist, dafür jedoch die Laststeuerung mittels eines variablen Ventiltriebes (WT), wie beispielsweise der BMW„Valvetronic" stattfindet. Bei diesem ungedrosselten Verfahren erfolgt die Laststeuerung durch eine Hub- und/oder Öffnungsdauervariation der Gaswechseleinlass- ventile. Dies ist symbolisch jeweils durch einen Pfeil (für die Variabilität) und ein Dreieck (für das Gaswechseleinlassventil) in den Zylindern dargestellt.

Eine bekannte Maßnahme zur Vermeidung der Ladungswechselverluste bei mengengeregelten Lastverfahren ist der Einsatz des oben genannten variab- len Ventiltriebes (WT). Dabei werden die Gaswechseleinlassventile nur so lange oder weit geöffnet, bis die erforderliche Verbrennungsluftmenge im Zylinder ist. Auf das Drosselelement 12 wird hierbei verzichtet. Der zugehörige Prozessverlauf ist in Fig. 4 dargestellt.

Fig. 4 zeigt den zu Fig. 3 gehörenden Prozessverlauf ih einem zweiten p-V- Diagramm (WT). Die erforderliche Verbrennungsluftmenge wird dabei bei Umgebungsdruck pu angesaugt. Die nachfolgende Expansion im Zylinder auf p L und Rückverdichtung bis pu erfolgt nahezu verlustfrei. Danach beginnt der eigentliche Arbeitsprozess. Die linksdrehende, verlustbehaftete Prozessschleife aus Fig. 2 wird dabei weitgehend vermieden. Der Prozessverlauf weicht dennoch vom optimalen Otto-Brennkraftmaschinenkreisprozess ab, da sich der schraffierte Bereich unterhalb des Umgebungsdrucks ρ υ beim WT-Verfahren nicht erschließen lässt. Der maximale Wirkungsgrad des Otto-Brennkraftmaschinenkreisprozesses, wie er sich in der Volllast oder bei einer qualitätsgeregelten Laststeuerung (z. B. agerbrennverfahren, λ > 1 ) ergibt, lässt sich daher mit diesem Verfahren in der Teillast nicht erreichen.

Fig. 5 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einer ebenfalls bekannten Laststeuerung mit einer Expansionsmaschine 4 im Ansaugtrakt 2 (VLS, volumetrische Laststeuerung). Abweichend zu den Fig. 1 und 3 weist die Brennkraftmaschine 1 in Fig. 5 weder ein Drosselelement 12 noch einen variablen Ventiltrieb (WT) auf. Demgegenüber ist im Ansaugtrakt 2 die Expansionsmaschine 4 angeordnet, deren Abtriebswelle 4' mit einer Abtriebs- welle 1 ' der Brennkraftmaschine 1 , beispielsweise mit einem Riementrieb koppelbar ist.

Unter einer Expansionsmaschine wird beispielsweise ein Kompressor, eine Hubkolbenmaschine, eine Turbine, eine Schraube oder auch eine Flügelzelle verstanden.

Somit ergibt sich eine alternative Möglichkeit zur Vermeidung der Ladungswechselverluste durch den Einsatz der Expansionsmaschine 4. Dabei wird die Verbrennungsluft auf den Druck p u expandiert, bei dem sich die für die erforderliche Last benötigte Dichte einstellt. Die Expansionsarbeit wird über eine mechanische Kupplung (z. B. Riementrieb) der Brennkraftmaschine 1 zugeführt, alternativ könnte auch ein elektrischer Speicher über einen Generator geladen werden.

Fig. 6 zeigt einen zu Fig. 5 gehörenden Prozessveriauf in einem dritten p-V- Diagramm (VLS, volumetrische Laststeuerung). Die Expansionsmaschine 4 saugt die Verbrennungsluft bei Umgebungsdruck pu an und expandiert sie auf PL. Anschließend Ausschieben der Verbrennungsluft aus der Expansionsmaschine 4 und das Ansaugen der Brennkraftmaschine 1 erfolgt dann arbeitsneutral auf dem Druckniveau p L . Die Verdichtungsarbeit in der Brennkraftmaschine 1 von PL auf pu wird dabei durch die Expansionsarbeit in der Expansionsmaschine 4 ausgeglichen. Der resultierende Prozess verlauf entspricht dem der Laststeuerung mit einem variablen Ventiltrieb WT (vgl. Fig. 4).

Dieses Laststeuerverfahren kann als eine Umkehr des bei der Aufladetechnik mit Kompressor genutzten Funktionsprinzips für den Niedriglastbereich verstanden werden.

Fig. 7 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einem erfindungsgemäßen Laststeuerverfahren (ELS, effiziente Laststeuerung). Fig. 7 unter- scheidet sich von Fig. 5 dadurch, dass im Abgasstrang 3 ein Wärmetauscher 5, beispielsweise ein Gas-Gas-Wärmetauscher, vorgesehen ist, durch den die von der Brennkraftmaschine 1 , bzw. der Expansionsmaschine 4 angesaugte Verbrennungsluft vorgewärmt werden kann. Um eine definierte Temperatur einzustellen ist nach dem Wärmetauscher 5 und vor der Expansionsmaschine 4 ein Mischer 6 im Ansaugtrakt 2 vorgesehen, der beispielsweise über eine Klappensteuerung oder über eine Walzensteuerung verfügt. Zusätzlich kann in dem Ansaugtrakt 2 zwischen der Expansionsmaschine 4 und der Brennkraftmaschine 1 ein zusätzlicher Kühler 7, z. B. ein Ladeluftkühler, vorgesehen werden zum Abkühlen der vorgewärmten Verbrennungsluft.

Erfindungsgemäß kann somit eine weitere Wirkungsgraderhöhung und eine Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs erreicht werden, indem die Verbrennungsluft mit Hilfe des Wärmetauschers 5 im Abgasstrang 3 erhitzt wird und danach der Expansionsmaschine 4 zugeführt wird und nach der Expansion auf den Druck pL auf ein niedrigeres Verbrennungslufttemperatumiveau mit dem Kühler 7, z. B. mit einem Ladeluftkühler, abgekühlt wird. Den daraus resultierenden Prozessverlauf zeigt Fig. 8.

Fig. 8 zeigt einen zu Fig. 7 gehörenden Prozessverlauf in einem vierten p-V- Diagramm (ELS). Der Expansionsmaschine 4 wird die Verbrennungsluft bei Umgebungsluftdruck pu zugeführt. Im Vergleich zu Fig. 6 ergibt sich jedoch durch die mit Hilfe des Wärmetauschers 5 erhöhte Verbrennungslufttemperatur ein deutlich vergrößertes Verbrennungsluftvolumen. Die in der Expansionsmaschine 4 erzeugte Expansionsarbeit steigt dabei proportional zum Volumen der erhitzten Verbrennungsluft an. Nach Expansion auf das Druckniveau p L und dem Ausschieben aus der Expansionsmaschine 4 wird die Verbrennungsluft durch den Kühler 7 auf annähernd Umgebungslufttemperatur abgekühlt. Der weitere Prozessverlauf ist dann für die Brennkraftmaschine 1 mit dem bei gedrosseltem Betrieb (Fig. 2) identisch. Im Gegensatz zum Drosselverfahren (Fig. 2) oder WT-Verfahren (Fig. 4) bleibt in der Arbeitsbi- lanz eine rechtsdrehende Prozessschleife (Pfeil) unterhalb des Umgebungsluftdruckes pu übrig, aus der zusätzliche Arbeit gewonnen und damit eine Verbesserung des Wirkungsgrades der Brennkraftmaschine 1 erreicht werden kann.

Wie bereits beschrieben, kann bei einer variablen Auslegung der Expansionsmaschine 4 als Expansions- und Kompressionsmaschine zusätzlich eine Aufladung realisiert werden. Für den Aufladebetrieb der Brennkraftmaschine 1 wird durch eine Umschaltklappe im Mischer 6 vor der Expansionsmaschine 4 die Luftführung über den Wärmetauscher 5 geschlossen und der Expansi- , onsmaschine 4 direkt kalte Luft zugeführt. Generell kann die Klappe in dem Mischer 6 (Temperaturregler für die Verbrennungsluft) im Wärmetauscherbetrieb durch Mischung von erwärmter mit kalter Verbrennungsluft ein gewünschtes Temperaturniveau vor der Expansionsmaschine 4 einstellen. Damit lässt sich das System sehr flexibel auf Betriebsbedingungen oder Betriebsgrenzen (z. B. Grenztemperaturen, Kühlergrößen, Expansionsverhältnis usw.) einstellen. Das Prinzip der Laststeuerung mit der Expansionsmaschine und der Abgaswärmenutzung wird hier ELS (effiziente Laststeuerung) genannt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich nun dadurch aus, dass die Verbrennungsluft, bevor sie durch die Expansionsmaschine 4 strömt in dem Wärmetauscher 5 von dem Abgas der Brennkraftmaschine 1 aufgeheizt wird.

In einer Weiterbildung der Erfindung wird die aufgeheizte Verbrennungsluft vor Eintritt in die Expansionsmaschine 4 in dem Mischer 6 mit nicht aufgeheizter Verbrennungsluft gemischt. In wiederum einer weiteren Weiterbildung des Verfahrens wird die Verbrennungsluft nach der Expansionsmaschine 4 und vor dem Einlassventil der Brennkraftmaschine in dem Kühler 7 abgekühlt. Fig. 9 zeigt schematisch eine Brennkraftmaschine 1 mit einer erfindungsgemäßen Laststeuerung (ELS) in einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine 1 gemäß Fig. 7.

Gegenüber der Brennkraftmaschine 1 in Fig. 7 weist die Brennkraftmaschine 1 in Fig. 9 einen Abgasturbolader mit einer Abgasturbine 13 im Abgasstrang 3 und einem Verdichter 8 im Ansaugtrakt 2 auf. Die Abgasturbine 13 des Abgasturboladers ist zwischen Brennkraftmaschine 1 und Abgasreinigungsanlage 10 angeordnet, der Verdichter des Abgasturboladers (ATL) ist zwischen dem Ansauggeräuschdämpfer 9 und dem Mischer 6 bzw. dem Wärmetauscher 5 angeordnet.

Aus Fig. 9 geht hervor, dass sich die effiziente Laststeuerung (ELS) in einer Weiterbildung der Erfindung auch sehr gut mit einer Abgasturboaufladung verbinden lässt. In Fig. 9 ist die Brennkraftmaschine 1 mit einer Abgasturboaufladung, ergänzt um die Expansionsmaschine 4 dargestellt. Der zugehörige Prozessverlauf ist in Abbildung 10 ersichtlich.

Fig. 10 zeigt einen zu Fig. 9 gehörenden Prozessverlauf in einem fünften p- V-Diagramm (ELS und ATL). Durch den Abgasturbolader (ATL) kann in der höheren Teillast die Verbrennungsluft vorverdichtet und damit die Druckdifferenz über die Expansionsmaschine 4 erhöht werden. Damit können die Wirkungsgradvorteile der Expansionsmaschine 4 auf einen höheren Lastbereich der Brennkraftmaschine 1 ausgedehnt werden. Durch eine nicht dargestellte Waste-Gate-Steuerung (Bypass um die Turbine 13) kann der für den jeweiligen Betriebspunkt optimale Zustand bezüglich Druck und Temperatur vor der Expansionsmaschine 4 eingestellt werden. Bei geöffnetem Waste-Gate erhält man die höchste Temperatur, bei geschlossenem Waste-Gate den höchsten Druck. Bei gleichzeitiger Nutzung der Expansionsmaschine 4 auch als Kompressor entsteht somit eine Kombination aus Abgasturbolader und Kompressor. Damit kann bekanntermaßen eine wesentliche Verbesserung des Ansprechverhaltens des Abgasturboladers (Vermeiden eines„Turbolochs") erreicht werden.

In dieser Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren dahin weitergebildet, dass die Verbrennungsluft in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft vor dem Wärmetauscher 5 und/oder dem Mischer 6 von dem Verdichter 8 verdichtet wird. Ferner kann die Expansionsmaschine 4 als ein zweiter Verdichter betrieben werden.

Selbstverständlich kann es sich bei der Brennkraftmaschine für das erfindungsgemäße Verfahren um eine Viertakt- oder eine Zweitaktbrennraftma- schine oder auch um eine Drehkolbenbrennkraftmaschine handeln. Auch ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren für eine nach dem ottomotorisch oder dem dieselmotorisch arbeitenden Brennkraftmaschine einzusetzen.

Zusammengefasst ergeben sich durch das erfindungsgemäße Verfahren (ELS) und die erfindungsgemäß ausgestaltete Brennkraftmaschine folgende Vorteile:

❖ Sehr günstiger Kraftstoffverbrauch bei hohem Leistungspotential und sehr gutem Responseverhalten bei Abgasturboaufladung (ATL).

❖ Keine aufwendigen, internen Brennkraftmaschinentechniken (z. B. variable Ventilsteuerung) oder Brennverfahren (z. B. Magerbrennverfahren mit entsprechend aufwendiger Abgasnachbehandlung, HCCI etc.) erforderlich.

❖ Das erfindungsgemäße System (Verfahren und Vorrichtung) lässt sich ohne Änderung am Brennkraftmaschinenkonzept (z. B. an einer TGDI- Brennkraftmaschine (Turbo-Benzin-Direkteinspritzung) über ausschließlich externe Maßnahmen (Umschaltklappe, Abgas- Verbrennungsluft-Wärmetauscher, Expansionsmaschine, Ladeluftküh- ier) darstellen. ❖ Bei dem erfindungsgemäßen Brennverfahren handelt es sich um ein konventionelles λ = 1 Brennverfahren ohne aufwendiger Abgasnachbehandlung) und damit ist ein weltweiter Einsatz möglich.

❖ Im Verhältnis zum Nutzen existieren nur ein sehr geringer baulicher Aufwand und ein sehr geringes technisches Risiko.

Bezuqszeichenliste:

1. Brennkraftmaschine

Abtriebswelle der Brennkraftmaschine

2. Ansaugtrakt

3. Abgasstrang

4. Expansionsmaschine

4' Abtriebswelle der Expansionsmaschine

5. Wärmetauscher

6. Mischer

7. Kühler

8. Verdichter

9. Ansauggeräuschdämpfer

10. Abgasreinigungsanlage

11. Schalldämpfer

12. Drosselelement

13. Turbine