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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A SENSOR FOR DETECTING AT LEAST ONE PORTION OF A MEASUREMENT GAS COMPONENT HAVING BOUND OXYGEN IN A MEASUREMENT GAS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/007674
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a sensor (100) for detecting at least one portion of a measurement gas component having bound oxygen in a measurement gas, more particularly in an exhaust gas of an internal combustion engine. In the method, an electronic control unit (122), which at least has a first separate connection point (P1) for a first pump cell (112), a second separate connection point (P2) for a second pump cell (140), a connection point for a supply voltage (Vs) and a common connection point (COM), is connected to the sensor element (110) of the sensor (100), a measurement resistor (160) being provided in a fourth electrically conductive connection (146), a predefined voltage (UCOM) being present at the common connection point (COM), a capacity of the second pump cell (140) for generating a measurement signal (180) on the measurement resistor (160) is modified for a predefined amount of time by a control device (122).

Inventors:
OECHTERING PETER (DE)
HEISE MICHAEL (DE)
GUEL MUSTAFA (DE)
FIEDLER MICHAEL (DE)
SCHROEDER ANDY (CH)
SINGER MATTHIAS (DE)
DAECKE DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/066944
Publication Date:
January 09, 2020
Filing Date:
June 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G01N27/417; G01N33/00
Foreign References:
DE102015210473A12016-03-17
DE102016209924A12017-12-07
US20070119708A12007-05-31
US20040238378A12004-12-02
Other References:
REIF, K.DEITSCHE, K-H. ET AL.: "Kraftfahrtechnisches Taschenbuch", 2014, SPRINGER VIEWEG, pages: 1338 - 1347
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Sensors (100) zum Nachweis mindestens eines Anteils einer Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas, insbesondere in einem Abgas einer

Verbrennungskraftmaschine, umfassend ein Sensorelement (110), wobei das Sensorelement (110) eine erste Pumpzelle (112), die eine äußere

Pumpelektrode (114) und eine innere Pumpelektrode (116) aufweist und die an einem ersten Hohlraum (126) anliegt, welcher mit dem Messgas in Verbindung steht, eine Referenzzelle (130), welche eine Nernst- Elektrode (132) und eine Referenzelektrode (134) aufweist und die an einem

Referenzgasraum (138) anliegt, und eine zweite Pumpzelle (140), die eine Pumpelektrode (142) und eine Gegenelektrode (144) aufweist und die an einem zweiten Hohlraum (145) anliegt, wobei ein elektronisches Steuergerät (122), das zumindest über einen ersten gesonderten Anschluss (PI) für die erste Pumpzelle (112), einen zweiten gesonderten Anschluss (P2) für die zweite Pumpzelle (140), einen Anschluss für eine Versorgungsspannung (Vs) und über einen gemeinsamen Anschluss (COM) verfügt, mit dem

Sensorelement (110) verbunden wird, wobei die äußere Pumpelektrode (114) mittels einer ersten mittels einer ersten elektrisch leitenden Verbindung (120) mit dem ersten gesonderten Anschluss (PI) verbunden wird, wobei die innere Pumpelektrode (116) mittels einer zweiten elektrisch leitenden Verbindung (124) mit dem gemeinsamen Anschluss (COM) verbunden wird, wobei die Referenzelektrode (134) mittels einer dritten elektrisch leitenden Verbindung (136) mit dem Anschluss für eine Versorgungsspannung (Vs) verbunden wird, wobei die Pumpelektrode (142) mittels der zweiten elektrisch leitenden Verbindung (124) mit dem gemeinsamen Anschluss (COM) verbunden wird, wobei die Gegenelektrode (144) mittels einer vierten elektrisch leitenden Verbindung (146) mit dem zweiten gesonderten Anschluss (P2) verbunden wird, wobei in der vierten elektrisch leitenden Verbindung (146) ein

Messwiderstand (160) vorgesehen wird, wobei mittels des Steuergeräts (122) eine Kapazität der zweiten Pumpzelle (140) zum Erzeugen eines

Messsignals (180) an dem Messwiderstand (160) für eine vorbestimmte Zeit verändert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in die Referenzelektrode (134) mittels der dritten elektrisch leitenden Verbindung (136) von dem Anschluss für eine Versorgungsspannung (Vs) ein vorbestimmter elektrischer Strom (ICP) eingeprägt wird, wobei der vorbestimmte elektrische Strom (ICP) für die vorbestimmte Zeit verändert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der vorbestimmte elektrische Strom (ICP) auf einen Wert von 0 mA für die vorbestimmte Zeit verändert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die vierte elektrisch leitende

Verbindung (146) als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.

5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Sensorelement (110) ein Heizelement (148) aufweist, wobei das Sensorelement (110) mittels des Heizelements (148) auf eine vorbestimmte Temperatur beheizt wird, wobei die

vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit verändert wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die vierte elektrisch leitende Verbindung (146) als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal (180) für die

vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit abgesenkt wird, wobei die vierte elektrisch leitende Verbindung (146) als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit ein Absinken aufweist, und wird als defekt identifiziert, falls das Messsignal (168) für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.

8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit erhöht wird, wobei die vierte elektrisch leitende Verbindung (146) als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit einen Anstieg aufweist, und wird als defekt identifiziert, falls das Messsignal (180) für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Temperatur des Sensorelements (110) durch Erfassen eines elektrischen Innenwiderstands (RPVS) des Sensorelements (110) bestimmt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Messsignal (180) ein Spannungsabfall (U1P2) über den Messwiderstand (160) ist.

11. Computerprogramm, welches eingerichtet ist, jeden Schritt des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchzuführen.

12. Elektronisches Speichermedium, auf welchem ein Computerprogramm nach dem vorhergehenden Anspruch gespeichert ist.

13. Elektronisches Steuergerät (122), welches ein elektronisches

Speichermedium nach dem vorhergehenden Anspruch umfasst.

14. Sensor (100) zum Nachweis mindestens eines Anteils einer

Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas, insbesondere in einem Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, umfassend ein Sensorelement (110), wobei das Sensorelement (110) eine erste

Pumpzelle (112), die eine äußere Pumpelektrode (114) und eine innere Pumpelektrode (116) aufweist und die an einem ersten Hohlraum (126) anliegt, welcher mit dem Messgas in Verbindung steht, eine Referenzzelle (130), welcher eine Nernst- Elektrode (132) und eine Referenzelektrode (134) aufweist und die an einem Referenzgasraum (138) anliegt, und eine zweite Pumpzelle (140), die eine Pumpelektrode (142) und eine Gegenelektrode (144) aufweist und die an einem zweiten Hohlraum (145) anliegt, wobei der Sensor (100) weiterhin ein elektronisches Steuergerät (122) nach dem vorhergehenden Anspruch aufweist.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Betreiben eines Sensors zum Nachweis mindestens eines Anteils einer Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas

Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Verfahren und Sensoren zum Nachweis mindestens eines Anteils der Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Gasgemisch, insbesondere in einem Abgas einer

Verbrennungskraftmaschine, durch Erfassen eines Anteils an Sauerstoff, der durch eine Reduktion der Messgaskomponente mit dem gebundenen Sauerstoff erzeugt wird, bekannt.

Sensoren zum Nachweis mindestens eines Anteils der Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Gasgemisch, die auch verkürzt oder vereinfacht NOx-Sensoren oder Stickoxid-Sensoren bezeichnet werden, sind beispielsweise in Reif, K., Deitsche, K-H. et al., Kraftfahrtechnisches

Taschenbuch, Springer Vieweg, Wiesbaden, 2014, Seite 1338-1347

beschrieben.

Stickoxid-Sensoren (= NOx-Sensoren), die heutzutage in der Automobiltechnik eingesetzt werden, funktionieren nach dem Grenzstromprinzip, analog zu Sauerstoff-Sensoren, wie beispielsweise Lambda Sensoren. Ein solcher Stickoxid-Sensor umfasst eine Nernst- Konzentrationszelle, die auch

Referenzzelle genannt wird, eine modifizierte Sauerstoffpumpzelle und eine weitere modifizierte Sauerstoffpumpzelle, die sogenannte NOx-Zelle. Eine dem Abgas ausgesetzte äußere Pumpelektrode und eine innere Pumpelektrode in einem ersten Hohlraum, der vom Abgas durch eine Diffusionsbarriere getrennt ist, bilden die Sauerstoffpumpzelle. Im ersten Hohlraum befindet sich auch die Nernstelektrode und in einem Referenzgasraum die Referenzelektrode, die zusammen die Nernstzelle bzw. Referenzzelle bilden. Die NOx-Zelle umfasst eine NOx-Pumpelektrode und eine Gegenelektrode. Die NOx-Pumpelektrode befindet sich in einem zweiten Hohlraum, der mit dem ersten inneren Hohlraum verbunden und von diesem durch eine Diffusionsbarriere getrennt ist. Die Gegenelektrode befindet sich in dem Referenzgasraum. Alle Elektroden in dem ersten und zweiten Hohlraum haben einen gemeinsamen Rückleiter.

Bei Betrieb des Stickoxid-Sensor wird der sogenannten 02-Zelle der Sauerstoff aus dem ersten Hohlraum, der über eine Diffusionsbarriere mit dem Abgas verbunden ist, entfernt. Der dadurch resultierende Pumpstrom ist dann proportional zum Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft im Messgas- bzw.

Abgasstrom. In der NOx-Zelle werden die Stickoxide abgepumpt. Das Stickoxid NOx, in der in den zweiten Hohlraum befindlichen Atmosphäre, wird durch Anlegen einer konstanten Pumpspannung reduziert bzw. abgebaut. Der durch Reduktion oder Abbau der Messgaskomponente in dem zweiten Hohlraum erzeugte Sauerstoff, der vorzugsweise aus der Reduktion des Stickoxids NOx stammt, wird in einen Referenzgasraum abgepumpt. So hat die angelegte Pumpspannung gegen den Widerstand der NOx-Zelle und der Konzentration des Stickoxids NOx bzw. Sauerstoffs einen Pumpstrom zur Folge, der proportional zum Gehalt an Stickoxid NOx bzw. Sauerstoff ist und das NOx-Messsignal darstellt.

Der dabei resultierende Pumpstrom IP2 ist somit ein Maß für die NOx- Konzentration der Umgebungsluft im Messgas- bzw. Abgasstrom. Bei dieser Anordnung ist es wichtig, dass an der Sauerstoffzelle nicht auch die Stickoxide abgepumpt werden, da sonst an der NOx-Zelle kein Signal mehr gemessen werden könnte. Dies wird durch eine Gold-Dotierung der 02-Zelle erreicht. Zusätzlich darf die 02-Zelle nur bei niedrigen Pumpspannungen betrieben werden, da sonst wieder NOx-Moleküle dissoziiert würden.

Trotz der Vorteile der aus dem Stand der Technik bekannten Sensoren und Verfahren zum Betreiben derselben, beinhalten diese noch

Verbesserungspotenzial. Die Temperatur des Sensorelements wird durch eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Heizerversorgung (Spannung, Strom) gesteuert. Die Spannung des PWMs wird über einen Feldeffekttransistor (FET) direkt von der Versorgungspannung (12V) der Sensorsteuereinheit (SCU) abgegriffen. Dadurch liegt in der An-Phase des PWMs die SCU- Versorgungsspannung des Systems an den Heizmäander des Sensorelements in der Sensor-Probe an. Der Strom an NOx-Messsignal ist sehr klein wie beispielsweise. 4,5 mA bei 1500 ppm NOx und damit auch äußerst empfindlich gegenüber Störungen und Einkopplungen. Aufgrund der baulichen Nähe der Heizmäander zu der NOx Zelle wird während der An-Phase des PWM-Signals durch kapazitive Kopplung und Leckströme ein Strom auf die IP2 Leitung/Zelle eingeprägt. Durch diese Störung wird ein Offset zu dem tatsächlichen NOx Wert messbar. Die Anforderungen der Umweltbehörden verlangen eine kontinuierliche und verlässliche Diagnose von Leitungsunterbrechungen der IP2 Leitung.

Offenbarung der Erfindung

Es wird daher ein Verfahren zum Betreiben eines Sensors zum Nachweis mindestens eines Anteils einer Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas vorgeschlagen, welches die Nachteile bekannter Verfahren zum Betreiben dieser Sensoren zumindest weitgehend vermeidet und das in Intervallen von mindestens 500 ms eine sichere und kontinuierliche Diagnose erlaubt, ohne die NOx-Messwerte zu beeinflussen bzw. zu stören.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Sensors zum Nachweis mindestens eines Anteils einer Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas, insbesondere in einem Abgas einer

Verbrennungskraftmaschine, wobei der Sensor ein Sensorelement umfasst, wobei das Sensorelement eine erste Pumpzelle, die eine äußere Pumpelektrode und eine innere Pumpelektrode aufweist und die an einem ersten Hohlraum anliegt, welcher mit dem Messgas in Verbindung steht, eine Referenzzelle, welche eine Nernst- Elektrode und eine Referenzelektrode aufweist und die an einem Referenzgasraum anliegt, und eine zweite Pumpzelle, die eine

Pumpelektrode und eine Gegenelektrode aufweist und die an einem zweiten Hohlraum anliegt, wird ein elektronisches Steuergerät, das zumindest über einen ersten gesonderten Anschluss für die erste Pumpzelle, einen zweiten gesonderten Anschluss für die zweite Pumpzelle, einen Anschluss für eine Versorgungsspannung und über einen gemeinsamen Anschluss verfügt, mit dem Sensorelement verbunden, wobei die äußere Pumpelektrode mittels einer ersten mittels einer ersten elektrisch leitenden Verbindung mit dem ersten gesonderten Anschluss verbunden wird, wobei die innere Pumpelektrode mittels einer zweiten elektrisch leitenden Verbindung mit dem gemeinsamen Anschluss verbunden wird, wobei die Referenzelektrode mittels einer dritten elektrisch leitenden Verbindung mit dem Anschluss für eine Versorgungsspannung verbunden wird, wobei die Pumpelektrode mittels der zweiten elektrisch leitenden Verbindung mit dem gemeinsamen Anschluss verbunden wird, wobei die Gegenelektrode mittels einer vierten elektrisch leitenden Verbindung mit dem zweiten gesonderten Anschluss verbunden wird, wobei in der vierten elektrisch leitenden Verbindung ein Messwiderstand vorgesehen wird, wobei mittels des Steuergeräts eine Kapazität der zweiten Pumpzelle zum Erzeugen eines Messsignals an dem Messwiderstand für eine vorbestimmte Zeit verändert wird.

Durch eine Änderung der Kapazität der zweiten Pumpzelle wird an der zweiten Pumpzelle eine Stromänderung bewirkt, was wiederum an dem Messwiderstand ein auswertbares Messsignal erzeugt, das die Unterscheidung zwischen einem offenen oder geschlossenen Stromkreis erlaubt. Mit anderen Worten wird ein IP2-Signal durch eine Änderung der Kapazität der zweiten Pumpzelle erzeugt. Damit lässt sich ein offener Stromkreis an der IP2 Leitung der NOx-Zelle auch während des Messbetriebs sicher erkennen. Auch in Betriebszuständen, in denen der Strom lp 2 (nahezu) gleich null ist, wie beispielsweise bei 0 ppm NOx, kann eine offene IP2-Leitung detektiert werden.

Bein einer Weiterbildung wird in die Referenzelektrode mittels der dritten elektrisch leitenden Verbindung von dem Anschluss für eine

Versorgungsspannung ein vorbestimmter elektrischer Strom eingeprägt, wobei der vorbestimmte elektrische Strom für die vorbestimmte Zeit verändert wird. Beispielsweise treibt eine Stromquelle einen Pumpstrom ICP über die Vs-Leitung in die Referenzelektrode der Nernstzelle. Eine solche Stromquelle hat einen konstanten Ausgangsstrom unabhängig von der Spannung und anliegenden der Last. Die Größe des Sauerstoffpartialdrucks in der gepumpten Referenzkammer ist in etwa proportional zum anliegenden Pumpstrom. Dieser Pumpstrom stellt Elektronen zur Verfügung, um aus den positiv geladenen Sauerstoffionen 0 2+ , die von der Nernstelektrode zu der Referenzelektrode überführten

Sauerstoffionen O 2 wieder in zwei Sauerstoffatome 0 2 zusammenzusetzten. Damit wird die Referenzkammer stetig bei l>1 mit Sauerstoff gefüllt bzw.

aufgepumpt. Dies dient dazu, um einen Partialdruckdifferenz zwischen

Referenzraum und der Sauerstoffkammer einzustellen. Der Partialdruck ergibt sich aus dem gesetzten Pumpstrom und dem Verlust von Sauerstoff durch Diffusion. Zielwert für die Partialdruckdifferenz ist eine Nernstspannung von üblicherweise 425mV. Durch eine kleine Öffnung kann der überschüssige Druck entweichen. Durch Variation des Pumpstroms wird der Partialdruck der

Referenzzelle verändert und dadurch die Kapazität der zweiten Pumpzelle beeinflusst. Dies hat zur Folge, dass ein IP2-Strom getrieben wird, auch wenn keine Stickoxide, Sauerstoff oder Feuchtigkeit in der zweiten Pumpzelle vorhanden sind. Entsprechend wird durch diesen IP2-Strom ein Messsignal am Messwiderstand erzeugt, das zum Unterscheiden zwischen defekter und intakter IP2- Leitung verwendet werden kann.

Bei einer Weiterbildung wird der vorbestimmte elektrische Strom auf einen Wert von 0 mA für die vorbestimmte Zeit verändert. Die Veränderung wird somit durch An- und Abschalten des Pumpstroms zur Referenzelektrode realisiert, was eine deutliche Änderung des IP2-Stroms bewirkt und somit ein deutlich auswertbares Messsignal am Messwiderstand.

Bei einer Weiterbildung wird die vierte elektrisch leitende Verbindung als intakt identifiziert, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Ist mit anderen Worten die IP2- Leitung in Ordnung, so wird bei Änderung des Pumpstroms zur

Referenzelektrode ein Strom auf der IP2-Leitung messbar sein. Ist die IP2- Leitung getrennt, so wird trotz Änderung des Pumpstroms zur Referenzelektrode kein Strom auf dieser messbar sein. Somit lässt gut zwischen defekter und intakter IP2-Leitug unterscheiden.

Bei einer Weiterbildung weist das Sensorelement ein Heizelement auf, wobei das Sensorelement mittels des Heizelements auf eine vorbestimmte Temperatur beheizt wird, wobei die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit verändert wird. Durch Variation der Temperatur in dem Sensorelement kann die elektrische Kapazität der zweiten Pumpzelle beeinflusst werden. Durch Erhöhung der Kapazität werden zusätzliche Ladungsträger gebunden, bei Verringerung werden Ladungsträger wieder abgegeben. Dadurch fließt ein Strom auf der IP2- Leitung, der als Messsignal an dem Messwiderstand auswertbar ist.

Bei einer Weiterbildung wird die vierte elektrisch leitende Verbindung als intakt identifiziert, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Wenn somit die IP2-Leitung in Ordnung ist, so wird ein Strom auf dieser messbar sein, und wenn die IP2- Leitung getrennt ist, so wird trotz Änderung der Temperatur kein Strom auf dieser messbar sein. Somit lässt gut zwischen defekter und intakter IP2- Leitug unterscheiden.

Bei einer Weiterbildung wird die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit abgesenkt, wobei die vierte elektrisch leitende Verbindung als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit ein Absinken aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.

Alternativ wird die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit erhöht, wobei die vierte elektrisch leitende Verbindung als intakt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit einen Anstieg aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Bei kurzzeitiger Verringerung der Temperatur, was eine Erhöhung des Innenwiderstandes des Sensorelements bewirkt, hat dies eine negative Stromänderung zur Folge. Wird die Temperatur dagegen erhöht, was eine Verringerung des Innenwiderstandes des Sensorelements bewirkt, hat dies eine positive Stromänderung zur Folge. Daraus folgt, dass in der zweiten Pumpzelle ein Strom getrieben wird, auch wenn keine Stickoxide, Sauerstoff oder Feuchtigkeit in der zweiten Pumpzelle vorhanden sind. Entsprechend wird durch diesen IP2-Strom ein Messsignal am Messwiderstand erzeugt, das zum Unterscheiden zwischen defekter und intakter IP2-Leitung verwendet werden kann.

Bei einer Weiterbildung wird die Temperatur des Sensorelements durch Erfassen eines elektrischen Innenwiderstands des Sensorelements bestimmt. Durch Messung des Innenwiderstands des Sensorelements kann auf die Temperatur geschlossen werden, da dieser temperaturabhängig ist.

Bei einer Weiterbildung ist das Messsignal ein Spannungsabfall über den Messwiderstand.

Dadurch kann ein gut von dem Steuergerät verarbeitbares Signal gewonnen werden.

Es wird zudem ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches eingerichtet ist, jeden Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.

Weiterhin wird ein elektronisches Speichermedium vorgeschlagen, auf welchem ein Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gespeichert ist.

Die Erfindung umfasst darüber hinaus ein elektronisches Steuergerät, welches das erfindungsgemäße elektronische Speichermedium mit dem besagten Computerprogramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthält, umfasst.

Schließlich betrifft die Erfindung auch einen Sensor zum Nachweis mindestens eines Anteils einer Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff in einem Messgas, insbesondere in einem Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, umfassend ein Sensorelement, wobei das Sensorelement eine erste Pumpzelle, die einer äußere Pumpelektrode und eine innere Pumpelektrode aufweist und die an einem ersten Hohlraum anliegt, welcher mit dem Messgas in Verbindung steht, eine Referenzzelle, welcher eine Nernst- Elektrode und eine

Referenzelektrode aufweist und die an einem Referenzgasraum anliegt, und eine zweite Pumpzelle, die eine Pumpelektrode und eine Gegenelektrode aufweist und die an einem zweiten Hohlraum anliegt, wobei der Sensor weiterhin ein erfindungsgemäßes elektronisches Steuergerät aufweist.

Unter einem Festelektrolyten ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Körper oder Gegenstand mit elektrolytischen Eigenschaften, also mit Ionen leitenden Eigenschaften, zu verstehen. Insbesondere kann es sich um einen keramischen Festelektrolyten handeln. Dies umfasst auch das Rohmaterial eines Festelektrolyten und daher die Ausbildung als so genannter Grünling oder Bräunling, der erst nach einem Sintern zu einem Festelektrolyten wird.

Insbesondere kann der Festelektrolyt als Festelektrolytschicht oder aus mehreren Festelektrolytschichten ausgebildet sei. Unter einer Schicht ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine einheitliche Masse in flächenhafter Ausdehnung einer gewissen Höhe zu verstehen, die über, unter oder zwischen anderen Elementen liegt.

Unter einer Elektrode ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung allgemein ein Element zu verstehen, welches in der Lage ist, den Festelektrolyten derart zu kontaktieren, dass durch den Festelektrolyten und die Elektrode ein Strom aufrechterhalten werden kann. Dementsprechend kann die Elektrode ein Element umfassen, an welchem die Ionen in den Festelektrolyten eingebaut und/oder aus dem Festelektrolyten ausgebaut werden können. Typischerweise umfassen die Elektroden eine Edelmetallelektrode, welche beispielsweise als Metall- Keramik- Elektrode auf dem Festelektrolyten aufgebracht sein kann oder auf andere Weise mit dem Festelektrolyten in Verbindung stehen kann. Typische Elektrodenmaterialien sind Platin-Cermet- Elektroden. Auch andere Edelmetalle, wie beispielsweise Gold oder Palladium, sind jedoch grundsätzlich einsetzbar.

Unter einem Heizelement ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Element zu verstehen, das zum Erwärmen des Festelektrolyten und der Elektroden auf mindestens ihre Funktionstemperatur und vorzugsweise auf ihre

Betriebstemperatur dient. Die Funktionstemperatur ist diejenige Temperatur, ab der der Festelektrolyt für Ionen leitend wird und die ungefähr 350 °C beträgt. Davon ist die Betriebstemperatur zu unterscheiden, die diejenige Temperatur ist, bei der das Sensorelement üblicherweise betrieben wird und die höher ist als die Funktionstemperatur. Die Betriebstemperatur kann beispielsweise von 700 °C bis 950 °C sein. Das Heizelement kann einen Heizbereich und mindestens eine Zuleitungsbahn umfassen. Unter einem Heizbereich ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Bereich des Heizelements zu verstehen, der in dem Schichtaufbau entlang einer zu der Oberfläche des Sensorelements senkrechten Richtung mit einer Elektrode überlappt. Üblicherweise erwärmt sich der

Heizbereich während des Betriebs stärker als die Zuleitungsbahn, so dass diese unterscheidbar sind. Die unterschiedliche Erwärmung kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der Heizbereich einen höheren elektrischen Widerstand aufweist als die Zuleitungsbahn. Der Heizbereich und/oder die Zuleitung sind beispielsweise als elektrische Widerstandsbahn ausgebildet und erwärmen sich durch Anlegen einer elektrischen Spannung. Das Heizelement kann beispielsweise aus einem Platin-Cermet hergestellt sein. Die Erfindung ist direkt durch eine verkürzte Wartezeit bis zum Erreichen der Betriebsbereitschaft nach Start des Sensors nachweisbar. Die jeweiligen Potenziale können an den Zuleitungen gemessen werden.

Unter einer Kapazität der zweiten Pumpzelle ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine physikalische Größe zu verstehen, die zwischen zwei

voneinander isolierten elektrisch leitenden Körpern besteht und gleich dem Verhältnis der Ladungsmenge, die auf diesen Leitern gespeichert ist, und der zwischen ihnen herrschenden elektrischen Spannung ist. Die elektrisch leitenden Körper sind Elektroden und die Isolierung zwischen diesen wird durch den Festelektrolyten bewirkt. Entsprechend kann man die zweite Pumpzelle als einen Kondensator ansehen.

Die Erfindung hinsichtlich der Diagnose der IP2-Leitung durch Änderung des Pumpstroms zur Referenzelektrode ist gut und einfach nachweisbar, da

Änderungen des Pumpstroms zur Referenzelektrode und das gewünschte Diagnosesignal auf der IP2-Leitung einfach messbar sind. Mit einem Oszilloskop und empfindlichen Tastköpfen kann der Pumpstroms zur Referenzelektrode auf der Vs-Leitung und der IP2-Strom auf der IP2-Leitung einfach gemessen werden. Zudem kann die Kopplung des Pumpstroms zur Referenzelektrode auf das 02- Signal gemessen werden. Die Erfindung hinsichtlich der Diagnose der IP2-Leitung durch Änderung der Temperatur des Sensorelements ist ebenfalls gut und einfach nachweisbar, da eine systematische oder sich wiederholende Temperaturänderung zum Beispiel mit einem Oszilloskop an der Heizerleitung während des Messbetriebs, durch Beobachtung der Pulsweitenmodulation, messbar ist. Dabei ist die

Temperaturänderung nachweisbar, wenn das Tastverhältnis der

Pulsweitenmodulation um eine signifikante Länge von dem vorangehenden oder nachfolgenden Tastverhältnis abweicht Dabei kann dieses entweder größer oder kleiner sein. Dies ist besonders bei stabilen Umgebungstemperaturverhältnissen an dem Sensor gut nachweisbar. D.h. es dürfen keine Temperaturänderungen und keine Luftbewegungen an dem Sensor auftreten. Des Weiteren ist die Temperaturänderung auch durch Temperaturmessungen mit z.B. einem Infrarot- Messgerät an der Keramik des Sensors nachweisbar. Wird an dem Sensor keine Pulsweitenmodulation, sondern eine Gleichspannung zur Regelung der

Temperaturverwendet, dann ist ein Hinweis auf die Verwendung, wenn die Spannung kurzzeitig erhöht oder abgesenkt wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind.

Es zeigen:

Figur 1 einen prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Sensors,

Figur 2 einen Teil des Sensors mit einem Teil eines daran angeschlossenen Steuergeräts,

Figur 3 einen weiteren Teil des Sensors mit einem Teil eines daran

angeschlossenen Steuergeräts,

Figur 4 ein erstes Beispiel für einen zeitlichen Verlauf von elektrischen

Spannungen und Messsignal bei dem Sensor und Figur 5 ein zweites Beispiel für einen zeitlichen Verlauf von elektrischen Spannungen und Messsignal bei dem Sensor.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt einen prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen Sensors 100, welcher zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignet ist.

Der Sensor 100, welcher zum Nachweis mindestens eines Anteils einer

Messgaskomponente mit gebundenem Sauerstoff, im Folgenden beispielhaft als Stickoxid NOx bezeichnet, in einem Gasgemisch, beispielhaft einem Abgas einer Verbrennungskraftmaschine, eingerichtet ist, umfasst hierzu ein Sensorelement 110 eine erste Pumpzelle 112, welche zwischen einer äußeren Pumpelektrode 114 und einer inneren Pumpelektrode 116 ausgebildet ist. Die äußere

Pumpelektrode 114, welche mittels einer porösen Aluminiumoxidschicht 118 von der Umgebung des Sensors 100 getrennt ist, verfügt hierbei über eine erste elektrisch leitende Verbindung 120, über welche sich ein erster Pumpstrom I PI in der ersten Pumpzelle 112 erzeugen lässt. Die erste elektrisch leitende

Verbindung 120 ist hierzu mit einem ersten Anschluss PI eines externen elektronischen Steuergeräts 122 verbunden. Um einen vollständigen Stromkreis zu erhalten, verfügt die innere Pumpelektrode 116 ebenfalls über eine zweite elektrisch leitende Verbindung 124, welche zu einem gemeinsamen Anschluss COM des externen elektronischen Steuergeräts 122 führt. Die erste Pumpzelle 112 liegt an einem ersten Hohlraum 126 an, der sich im Inneren des

Sensorelements 110 befindet und mit dem Messgas in Verbindung steht. Durch Erzeugen des ersten Pumpstroms I PI in der ersten Pumpzelle 112 lässt sich ein erster Anteil von Sauerstoffionen, welche aus molekularem Sauerstoff aus dem Gasgemisch gebildet werden, zwischen dem ersten Hohlraum 126 und der Umgebung des Sensors 100 transportieren. In dem Eintrittsweg aus der

Umgebung zu dem ersten Hohlraum 126 sind zwei Diffusionsbarrieren 128 vorhanden. Das Sensorelement 110 weist weiterhin eine elektrische Referenzzelle 130 auf, welche eine Nernst- Elektrode 132 und eine Referenzelektrode 134 aufweist. Während die Nernst- Elektrode 132 über die zweite elektrisch leitende

Verbindung 124 zusammen mit der inneren Pumpelektrode 116 zu dem gemeinsamen Anschluss COM verfügt, weist die Referenzelektrode 134 eine gesonderte dritte elektrisch leitende Verbindung 136 zu einer

Versorgungsspannung Vs auf, welche über einen Anschluss Vs des externen elektronischen Steuergeräts 122 die erforderliche Versorgungsspannung Vs bereitstellt. Die Referenzzelle 130 liegt an einem Referenzgasraum 138 an. Ein zweiter Anteil der Sauerstoffionen aus dem ersten Hohlraum 126 und/oder aus der Umgebung des Sensors 100 wird in den Referenzgasraum 138 durch Anlegen eines Referenz- Pumpstroms zwischen dem Anschluss Vs und dem gemeinsamen Anschluss COM transportiert. Hierbei wird der Wert für den Referenz- Pumpstrom derart eingestellt, dass sich ein festgelegter Anteil der Sauerstoffionen in dem Referenzgasraum 138 ausbildet. Vorzugsweise wird in diesem Zusammenhang auch der Wert für den ersten Pumpstrom I PI derart eingestellt, dass sich ein festgelegtes Verhältnis zwischen dem ersten Anteil der Sauerstoffionen in dem ersten Hohlraum 126 und dem zweiten Anteil der Sauerstoffionen in dem Referenzgasraum 138 ergibt.

Die in dem Gasgemisch weiterhin enthaltene Messgaskomponente Stickoxid NO x mit dem gebundenen Sauerstoff gelangt, insbesondere durch Diffusion, weitgehend unbeeinflusst in eine zweite Pumpzelle 140 des Sensorelements 110, welche auch als„NO x -Pumpzelle“ bezeichnet werden kann. Die zweite Pumpzelle 140 weist eine NO x -Pumpelektrode 142 und eine NO x - Gegenelektrode 144 auf und liegt an einem zweiten Hohlraum 145 im Inneren des Sensorelements 110 an. Der zweite Hohlraum 145 ist von dem ersten Hohlraum 126 durch eine der Diffusionsbarrieren 128 getrennt. Wenigstens eine der beiden Elektroden NO x -Pumpelektrode 142 und/oder NO x -Gegenelektrode 144 sind derart ausgestaltet, dass bei Anlegen einer Spannung mittels Katalyse aus der Messgaskomponente NO x weiterer molekularer Sauerstoff erzeugt werden kann, welcher in der zweiten Pumpzelle 140 gebildet wird.

Während die NO x -Pumpelektrode 142 eine elektrisch leitende Verbindung aufweist, welche zu dem gemeinsamen Anschluss COM führt, weist die NO x - Gegenelektrode 144 eine vierte elektrisch leitende Verbindung 146 auf, über welche ein zweiter Pumpstrom lp 2 an die zweite Pumpzelle 140 angelegt werden kann. Die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 ist hierzu mit einem zweiten Anschluss P2 des externen elektronischen Steuergeräts 122 verbunden. Bei Anlegen eines zweiten Pumpstroms lp 2 an die zweite Pumpzelle 140 wird ein Anteil von weiteren Sauerstoffionen, welche aus dem weiteren molekularen Sauerstoff gebildet wurden, in den Referenzgasraum 138 transportiert.

Das Sensorelement 110 verfügt weiterhin über ein Heizelement 148, welches eine Heizleitung 150 mit den Leitungen HTR+ und HTR- aufweist, über welche ein Heizstrom in das Heizelement 148 eingebracht werden kann, welches mittels Erzeugen einer Heizleistung das Sensorelement 110 auf die gewünschte Temperatur bringen kann.

Figur 2 zeigt einen Teil des Sensors 100 mit einem Teil eines daran

angeschlossenen Steuergeräts 122. Das Steuergerät 122 weist einen Analog- Digital-Wandler 152 auf, der mit dem Anschluss Vs für die Versorgungsspannung verbunden ist. Das Steuergerät 122 weist weiterhin eine COM-Spannungsquelle 154 auf, die mit dem gemeinsamen Anschluss COM verbunden ist. Das

Steuergerät 122 weist weiterhin eine Anregungssignalquelle 156 auf, die mit dem Pluspol eines Operationsverstärkers 158 verbunden ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Operationsverstärker 158 ein Spannungsfolger. Die COM-Spannungsquelle 154 ist ebenfalls mit dem Pluspol des

Operationsverstärkers 158 verbunden. Der Operationsverstärker 158 ist wiederum mit dem zweiten Anschluss P2 verbunden. In der vierten elektrischen Leitung 146 ist zwischen dem zweiten Anschluss P2 und der Gegenelektrode 144 ein Messwiderstand 160 angeordnet.

Figur 3 zeigt einen weiteren Teil des Sensors 100 mit einem Teil eines daran angeschlossenen Steuergeräts 122. Gezeigt ist die COM-Spannungsquelle 154, die mit dem gemeinsamen Anschluss COM verbunden ist, der wiederum über die zweite elektrisch leitende Verbindung 124 mit der Nernstelektrode 132 verbunden. Gezeigt ist weiterhin der Analog-Digital-Wandler 152, der mit dem Anschluss Vs für die Versorgungsspannung verbunden ist, der wiederum über die dritte elektrisch leitende Verbindung 136 mit der Referenzelektrode 134 verbunden ist. Das Steuergerät 122 weist weiterhin eine Stromquelle 162 auf.

Die Stromquelle 162 ist ebenfalls mit dem Anschluss Vs für die

Versorgungsspannung verbunden. Die Stromquelle 162 ist ausgebildet, mittels der dritten elektrisch leitenden Verbindung 136 von dem Anschluss Vs für die Versorgungsspannung in die Referenzelektrode 134 einen vorbestimmten elektrischen Strom ICP einzuprägen. Mit anderen Worten wird mittels der Stromquelle 162 ein Pumpstrom ICP in die Referenzelektrode 134 getrieben. Die Stromquelle 162 hat einen konstanten Ausgangsstrom unabhängig von der Spannung und der anliegenden Last. Der vorbestimmte elektrische Strom ICP ist ein Wert in einem Bereich von 3 mA bis 6 mA. Die Größe des

Sauerstoffpartialdrucks in dem gepumpten Referenzgasraum 138 ist in etwa proportional zum anliegenden Pumpstrom ICP. Dieser Pumpstrom ICP stellt Elektronen zur Verfügung, um aus den positiv geladenen Sauerstoffionen 0 2+ , die von der Nernstelektrode 132 zu der Referenzelektrode 134 überführten Sauerstoffionen O 2 wieder in zwei Sauerstoffatome 0 2 zusammenzusetzten. Damit wird der Referenzgasraum 138 stetig bei l>1 mit Sauerstoff gefüllt bzw. aufgepumpt. Dies dient dazu, um einen Partialdruckdifferenz zwischen

Referenzgasraum 138 und ersten Hohlraum 126 einzustellen. Der Partialdruck ergibt sich aus dem gesetzten Pumpstrom ICP und dem Verlust von Sauerstoff durch Diffusion. Zielwert für die Partialdruckdifferenz ist eine Nernstspannung von üblicherweise 425mV.

Figur 4 zeigt ein erstes Beispiel für einen zeitlichen Verlauf von elektrischen Spannungen und Messsignal bei dem Sensor 100. Auf der X-Achse 164 ist die Zeit aufgetragen. Auf der Y-Achse 166 sind von oben nach unten gesehen die Heizspannung des Heizelements 148, der in die Referenzelektrode 134 eingeprägte elektrische Strom ICP und der Spannungsabfall UIP2 am

Messwiderstand 160 aufgetragen. Der Spannungsabfall U IP 2 am Messwiderstand 160 stellt das Messsignal dar. Die Temperatur des Sensorelements 110 wird durch eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Heizerversorgung (Spannung bzw. Strom) gesteuert. Entsprechend zeigt eine Kurve 168, die die Heizspannung des Heizelements 148 darstellt, zumindest eine erste Phase bzw. einen ersten Zeitraum 170, in dem an das Heizelement 148 eine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit angeschaltet ist, und eine zweite Phase bzw. einen zweiten Zeitraum 172, in dem an das Heizelement 148 keine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit ausgeschaltet ist. Dabei folgt der zweite Zeitraum 172 auf den ersten Zeitraum 170. Eine Summe aus erstem Zeitraum 170 und zweitem Zeitraum 172 ist beispielsweise 500 ms. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zeigt die Kurve 168 weiterhin eine dritte Phase bzw. einen dritten Zeitraum 174, in dem an das Heizelement 148 eine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit angeschaltet ist, und eine vierte Phase bzw. einen vierten Zeitraum 176, in dem an das Heizelement 148 keine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit ausgeschaltet ist. Dabei folgt der vierte Zeitraum 176 auf den dritten Zeitraum 174. Eine Summe aus drittem Zeitraum 174 und viertem Zeitraum 176 ist beispielsweise 500 ms.

Zur Durchführung einer Diagnose der vierten elektrischen Leitung 146, die den zweiten gesonderten Anschluss P2 mit der Pumpzelle 140 bzw. der

Gegenelektrode 144 verbindet, wird mittels des Steuergeräts 122 eine Kapazität der zweiten Pumpzelle 140 zum Erzeugen eines Messsignals an dem

Messwiderstand 160 für eine vorbestimmte Zeit verändert. So wird in die

Referenzelektrode 134 mittels der dritten elektrisch leitenden Verbindung 136 von dem Anschluss für eine Versorgungsspannung Vs ein vorbestimmter elektrische Strom ICP, dargestellt durch die Kurve 178, eingeprägt. Dieser vorbestimmte elektrische Strom ICP wird für die vorbestimmte Zeit verändert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der vorbestimmte elektrische Strom ICP auf einen Wert von 0 mA für die vorbestimmte Zeit verändert. Dies geschieht in einem Zeitraum, in dem das Heizelement 148 angeschaltet ist, beispielsweise in dem ersten Zeitraum 170 und dem dritten Zeitraum 174. Durch Veränderung des vorbestimmten elektrischen Stroms ICP wird der Partialdruck der Referenzzelle 130 verändert und dadurch die Kapazität der zweiten Pumpzelle 140 beeinflusst. Dies hat zur Folge, dass ein Strom lp 2 durch die vierte elektrisch leitende

Verbindung 146 getrieben wird. Dies erzeugt ein Messsignal 180 an dem

Messwiderstand 160. Die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 wird als intakt identifiziert, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Bei dem gezeigten

Ausführungsbeispiel weist das Messsignal 180 beim Abschalten des

vorbestimmten elektrischen Stroms ICP, d.h. beim Ändern auf 0 pA, zum Zeitpunkt 182 in dem ersten Zeitraum 170 einen durch einen Pfeil angedeuteten negativen Peak 184 und beim Wiedereinschalten, d.h. beim erneuten Ändern auf den Ausgangswert, zum Zeitpunkt 186 einen durch einen Pfeil angedeuteten positiven Peak 188 auf. In dem ersten Zeitraum 170 weist das Messsignal 180 somit für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung auf. Dies bedeutet, dass in dem ersten Zeitraum 170 die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 als intakt identifiziert wird, da durch die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 ein Strom Ip2 getrieben wird. Dahingegen weist das Messsignal 180 in dem dritten Zeitraum 174 beim Abschalten des vorbestimmten elektrischen Stroms ICP, d.h. beim Ändern auf 0 mA, zum Zeitpunkt 190 und beim Wiedereinschalten, d.h. beim erneuten Ändern auf den Ausgangswert, zum Zeitpunkt 192 keine Veränderung auf. Dies bedeutet, dass in dem dritten Zeitraum 174 bei Veränderung vorbestimmten elektrischen Stroms ICP kein Strom lp 2 durch die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 getrieben wird, was auf eine Unterbrechung der vierten elektrischen Leitung 146 hindeutet.

Figur 5 zeigt ein zweites Beispiel für einen zeitlichen Verlauf von elektrischen Spannungen und Messsignal bei dem Sensor 100. Auf der X-Achse 164 ist die Zeit aufgetragen. Auf der Y-Achse 166 sind von oben nach unten gesehen die Heizspannung des Heizelements 148, der elektrische Innenwiderstand des Sensorelements 110 und der Spannungsabfall UIP 2 am Messwiderstand 160 aufgetragen. Der Spannungsabfall UIP 2 am Messwiderstand 160 stellt das Messsignal dar. Die Temperatur des Sensorelements 110 wird durch eine Pulsweitenmodulation (PWM) der Heizerversorgung (Spannung bzw. Strom) gesteuert. Entsprechend zeigt eine Kurve 168, die die Heizspannung des Heizelements 148 darstellt, Phasen bzw. Zeiträume 194, in denen an das Heizelement 148 eine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit angeschaltet ist, und Phasen bzw. Zeiträume 196, in denen an das Heizelement 148 keine elektrische Spannung angelegt ist und das Heizelement 148 somit ausgeschaltet ist. Die Temperatur des Sensorelements 110 wird durch Erfassen eines elektrischen Innenwiderstands RPVS des Sensorelements 110 bestimmt. Entsprechend stellt die Kurve 198 den elektrischen Innenwiderstand RPVS des Sensorelements 110 dar. Zur Durchführung einer Diagnose der vierten elektrischen Leitung 146, die den zweiten gesonderten Anschluss P2 mit der Pumpzelle 140 bzw. der

Gegenelektrode 144 verbindet, wird mittels des Steuergeräts 122 eine Kapazität der zweiten Pumpzelle 140 zum Erzeugen eines Messsignals an dem

Messwiderstand 160 für eine vorbestimmte Zeit verändert. So wird das

Sensorelement 110 mittels des Heizelements 148 auf eine vorbestimmte

Temperatur beheizt. Die vorbestimmte Temperatur entspricht beispielsweise einem elektrischen Innenwiderstand RPVS des Sensorelements 110 von 300 Ohm. Diese vorbestimmte Temperatur wird für die vorbestimmte Zeit verändert. Durch Variation der Temperatur in dem Sensorelement 110 kann die elektrische Kapazität der zweiten Pumpzelle 140 beeinflusst werden. Durch Erhöhung der Kapazität werden zusätzliche Ladungsträger gebunden, bei Verringerung werden Ladungsträger wieder abgegeben. Dadurch fließt ein Strom lp 2 auf der vierten elektrisch leitenden Verbindung 146. Bei kurzzeitiger Verringerung der

Temperatur, was eine Erhöhung des Innenwiderstandes des Sensorelements 110 bewirkt, hat dies eine negative Stromänderung zur Folge. Wird die

Temperatur dagegen erhöht, was eine Verringerung des Innenwiderstandes des Sensorelements 110 bewirkt, hat dies eine positive Stromänderung zur Folge. Daraus folgt, dass in der zweiten Pumpzelle 140 ein Strom lp 2 getrieben wird, auch wenn keine Stickoxide, Sauerstoff oder Feuchtigkeit in der zweiten

Pumpzelle 140 vorhanden sind. Wenn die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 intakt ist, so wird ein Strom auf der vierten elektrisch leitenden Verbindung 146 messbar sein, und wenn die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 getrennt ist, so wird trotz Änderung der Temperatur kein Strom auf dieser messbar sein. Entsprechend wird die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 als intakt identifiziert, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit eine Veränderung aufweist, und wird als defekt identifiziert wird, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird zum Zeitpunkt 200 die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit erhöht, was sich in einem Absinken 202 der Kurve 198, die den elektrischen Innenwiderstand RPVS des Sensorelements 110 darstellt, zeigt.

In diesem Fall wird die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 als intakt identifiziert, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit einen Anstieg 204 aufweist. Zum Zeitpunkt 200 weist das Messsignal 180 den Anstieg 204 auf, so dass die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 zum Zeitpunkt 202 als intakt identifiziert wird. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird zum Zeitpunkt 206 die vorbestimmte Temperatur ebenfalls für die vorbestimmte Zeit erhöht, was sich in einem Absinken 202 der Kurve 198, die den elektrischen Innenwiderstand RPVS des Sensorelements 110 darstellt, zeigt. In diesem Fall wird die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 als defekt identifiziert, falls das Messsignal

180 für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist. Zum Zeitpunkt 206 weist das Messsignal 180 keine Veränderung trotz der Erhöhung der Temperatur auf, so dass die vierte elektrisch leitende Verbindung 146 zum Zeitpunkt 206 als defekt identifiziert wird. Alternativ wird die vorbestimmte Temperatur für die vorbestimmte Zeit abgesenkt. In diesem Fall wird die vierte elektrisch leitende

Verbindung 146 als intakt identifiziert, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit ein Absinken aufweist, und wird als defekt identifiziert, falls das Messsignal 180 für die vorbestimmte Zeit keine Veränderung aufweist.