Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Mautsystems. Die Erfindung betrifft ferner ein computerlesbares Medium und ein System zum Betreiben eines Mautsystems.

In vielen Ländern wird für eine Befahrung von Straßen mit einem Kraftfahrzeug eine

Mautgebühr erhoben. Um eine Straße befahren zu können, muss ein Kunde vorgegebene Aktionen ausführen, damit ein Mautsystem das Kraftfahrzeug erfassen kann. Häufig muss der Kunde einen Gegenstand, z.B. eine Vignette oder eine elektronisches Gerät, an einer bestimmten Stelle an dem Fahrzeug anbringen. Des Weiteren sind Videomautsysteme bekannt, die ein Kennzeichen des Fahrzeugs erfassen. Dazu muss jedoch das Kennzeichen manuell vorab bei einem Mautsystembetreiber registriert werden. Das Registrieren des Kennzeichens des Fahrzeugs muss für jeden Mautsystembetreiber erneut vorgenommen werden.

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Betreiben eines Mautsystems effizient zu verbessern. Insbesondere ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Befahren eines mautpflichtigen Verkehrswegs mit einem Fahrzeug effizient zu vereinfachen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen

Ansprüchen.

Gemäß einem ersten Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren zum

Betreiben eines Mautsystems. Das Verfahren umfasst ein Übermitteln eines Kennzeichens eines Fahrzeugs und eines Bezeichners eines Nutzerkontos von einem mobilen Endgerät an einen Backend-Server. Zusätzlich kann das mobile Endgerät eine Positionsinformation an den Backend-Server übermitteln. Das Nutzerkonto ist auf dem Backend-Server gespeichert. Der Bezeichner des Nutzerkontos identifiziert eindeutig das Nutzerkonto auf dem Backend-Server. Ein Bezeichner des Fahrzeugs ist mit dem Nutzerkonto auf dem Bachend-Server verknüpft. Beispielsweise ist der Bezeichner des Fahrzeugs eine Fahrzeugidentifikationsnummer, die von einem Hersteller des Fahrzeugs festgelegt ist. Der Verfahren umfasst ein Empfangen des Kennzeichens des Fahrzeugs und des Bezeichners des Nutzerkontos von dem mobilen

Endgerät durch den Backend-Server, und ein Speichern des Kennzeichens des Fahrzeugs auf dem Backend-Server, wobei das Kennzeichen des Fahrzeugs durch das Speichern des

Kennzeichens des Fahrzeugs auf dem Backend-Server mit dem Nutzerkonto verknüpft wird.

Das Verfahren umfasst ein Übermitteln einer Position des Fahrzeugs und einen Bezeichner des Fahrzeugs von dem Fahrzeug an den Backend-Server. Zusätzlich oder alternativ kann das Fahrzeug eine Navigationsroute, z.B. eine geplante Navigationsroute oder eine aktuell gefahrene Navigationsroute, von dem Fahrzeug an den Backend-Server übermitteln. Das Verfahren umfasst ein Empfangen der Position des Fahrzeugs und den Bezeichner des

Fahrzeugs von dem Fahrzeug durch den Backend-Server. Zusätzlich oder alternativ kann das Fahrzeug eine Navigationsroute, z.B. eine geplante Navigationsroute oder eine aktuell gefahrene Navigationsroute, von dem Fahrzeug durch den Backend-Server empfangen.

Das Verfahren umfasst ferner ein Bestimmen eines Mautsystembetreibers aus einer

vorgegebenen Menge von Mautsystembetreibern basierend auf der empfangenen Position des Fahrzeugs durch den Backend-Server. Zusätzlich oder alternativ können der

Mautsystembetreiber bzw. die Mautsystembetreiber auf Basis einer Navigationsroute des Fahrzeugs bestimmt werden. Das Verfahren umfasst ein Bestimmen des mit dem Nutzerkonto verknüpften Kennzeichens mittels des empfangenen Bezeichners des Fahrzeugs durch den Backend-Server, und ein Übermitteln des Kennzeichens des Fahrzeugs von dem Backend- Server an den Mautsystembetreiber. Das Kennzeichen des Fahrzeugs kann von dem Backend- Server an den Mautsystembetreiber mittels einer push-Nachricht übertragen werden.

Vorteilhafterweise kann das Fahrzeug automatisiert an Mautsystemen verschiedener

Mautsystembetreiber teilnehmen. Der Backend-Server übermittelt die notwendigen das

Kennzeichen an den jeweils zuständigen Mautsystembetreiber, so dass das Fahrzeug ohne Verzögerungen und/oder Wartezeiten auf mautpflichten Verkehrswegen, beispielsweise eine oder mehrere Fahrspuren, eine Straße, und/oder ein Straßenabschnitt, bewegt werden kann. Mautsysteme verschiedener Mautsystembetreiber können mit dem Fahrzeug einfach genutzt werden. Der Mautsystembetreiber kann das Mautsystem effizienter betreiben, in dem zumindest ein Teil des Mautsystems in das Fahrzeug integriert ist.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren weiterhin ein Bestimmen eines Beginns eines mautpflichten Verkehrswegs durch das Fahrzeugs mittels der Position des Fahrzeugs und/oder Kartendaten des Fahrzeugs, ein Aktivieren einer Mautanwendung in dem Fahrzeug umfassen, wobei die Mautanwendung vorzugsweise bei dem Beginn des mautpflichtigen Verkehrswegs aktiviert wird, und/oder die die Mautanwendung die Position des Fahrzeugs und den Bezeichner des Fahrzeugs von dem Fahrzeug an den Backend-Server übermittelt. Das Aktivieren der Mautanwendung kann ein Starten und/oder ein Ausführen der Mautanwendung auf einem Steuergerät und/oder eines Infotainmentsystems bzw. einer Head- Unit des Fahrzeugs umfassen. Die Position des Fahrzeugs kann die Mautanwendung zu vorgegebenen räumlichen und/oder zeitlichen Intervallen an den Backend-Server übermitteln. Ferner kann die Mautanwendung die die Position des Fahrzeugs ereignisgesteuert an den Backend-Server übermitteln. Hiermit kann ein Fahrzeug effizient Positionsinformationen an den Backend-Server zur Bestimmung der Maut übermitteln. Die Mauterhebung kann mittels einem automatischen Aktivieren der Mautanwendung effizient gesteuert werden.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren ein Ende des mautpflichten Verkehrswegs durch das Fahrzeugs mittels der Position des Fahrzeugs und Kartendaten des Fahrzeugs bestimmen, und die Mautanwendung in dem Fahrzeug

deaktivieren, wobei die Mautanwendung vorzugsweise bei dem Ende des mautpflichtigen Verkehrswegs deaktiviert wird. Hiermit kann die Mauterhebung mittels der Mautanwendung effizient gesteuert werden.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann von dem Fahrzeug an den Backend- Server eine aktuelle und/oder eine prädiktive Position des Fahrzeugs übermittelt werden, und/oder kann das Kennzeichen des Fahrzeugs vor dem Beginn des mautpflichtigen

Verkehrswegs von dem Backend-Server an den Mautsystembetreiber übermittelt werden. Hiermit kann das Kennzeichen des Fahrzeugs effizient dem Mautsystembetreiber zur

Verfügung gestellt werden. Dem Mautsystembetreiber kann somit vorab bereits das

Kennzeichen automatisiert mitgeteilt werden, so dass das Kennzeichen in dem Server des Mautbetreibers verfügbar ist, wenn das Fahrzeug den mautpflichtigen Verkehrsweg erreicht. Das Mitteilen des Kennzeichens an den Mautsystembetreiber wird effizient verbessert.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Bestimmen des

Mautsystembetreibers basierend auf der empfangenen Position des Fahrzeugs ein Bestimmen eines Servers des Mautsystembetreibers basierend auf der empfangenen Position des Fahrzeugs umfassen. Hiermit kann dynamisch der Server des Mautsystembetreibers bestimmt werden, an den das Kennzeichen des Fahrzeugs übertragen werden soll. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren das Kennzeichen des Fahrzeugs von dem Backend-Server durch den Mautsystembetreiber empfangen,

Fahrzeugdaten des Fahrzeugs durch eine Vorrichtung eines Mautsystems des

Mautsystembetreibers erfassen, und das Kennzeichen des Fahrzeugs mittels der erfassten Fahrzeugdaten identifizieren. Das identifizierte Kennzeichen kann optional von dem

Mautsystembetreiber mit dem empfangenen Kennzeichen verglichen werden, um zu

verifizieren, dass das identifizierte Kennzeichen dem empfangenen Kennzeichen entspricht. Hiermit kann das Fahrzeug effizient durch den Mautsystembetreiber identifiziert werden.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren die erfassten

Fahrzeugdaten des Fahrzeugs von dem Mautsystembetreiber an den Backend-Server übermitteln, wobei die erfassten Fahrzeugdaten des Fahrzeugs vorzugsweise von dem

Mautsystembetreiber an den Backend-Server übermittelt werden, falls das Kennzeichen des Fahrzeugs mittels der erfassten Fahrzeugdaten nicht oder fehlerbehaftet identifiziert wurde. Der Backend-Server kann die erfassten Fahrzeugdaten des Fahrzeugs von dem

Mautsystembetreiber empfangen. Ferner können die erfassten Fahrzeugdaten des Fahrzeugs durch den Backend-Server verifiziert werden. Beispielweise kann der Backend-Server verifizieren, ob das Kennzeichen korrekt an den Mautsystembetreiber übermittelt wurde.

Beispielsweise kann der Backend-Server aus den Fahrzeugdaten das Kennzeichen

extrahieren. Ein verifiziertes Kennzeichen des Fahrzeugs kann von dem Backend-Server an den Mautsystembetreiber übermittelt werden. Das verifizierte Kennzeichen kann durch den Mautsystembetreiber empfangen werden. Ferner kann der Mautsystembetreiber das verifizierte Kennzeichen mit den gespeicherten Kennzeichen vergleichen. Hiermit können Fehler beim Erkennen und/oder Übermitteln des Kennzeichens des Fahrzeugs effizient behandelt werden.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren ein Übermitteln des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten Verkehrswegs von dem Mautsystembetreiber an den Backend-Server, ein Empfangen des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten Verkehrswegs von dem Mautsystembetreiber durch den Backend-Server, und ein Hinzufügen des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten Verkehrswegs zu dem Nutzerkonto durch den Server umfassen, wobei das Nutzerkonto vorzugsweise durch das Kennzeichen des Fahrzeugs durch den Backend-Server bestimmt wird. Das Verfahren kann ferner ein Übermitteln des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten Verkehrswegs von dem Backend-Server an das mobile Endgerät, ein Empfangen des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten

Verkehrswegs von dem Backend-Server durch das mobile Endgerät, und ein Bereitstellen des Beginns des mautpflichten Verkehrswegs und/oder des Endes des mautpflichten Verkehrswegs einem Nutzer des Nutzerkontos auf dem mobilen Endgerät umfassen. Hiermit können die von dem Fahrzeug gefahrenen, mautpflichten Verkehrswege dem Nutzer des mobilen Endgeräts bereitgestellt werden.

Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung kann das Verfahren ein Verknüpfen des mobilen Endgeräts mit dem Fahrzeug über einen vorzugsweise drahtlosen

Kommunikationskanals, ein Übermitteln des Bezeichners des Fahrzeugs von dem Fahrzeug an das mobile Endgerät, ein Empfangen des Bezeichners des Fahrzeugs von dem Fahrzeug durch das mobile Endgerät, ein Übermitteln des Bezeichners des Fahrzeugs und den Bezeichner des Nutzerkontos von dem mobilen Endgerät an den Backend-Server, ein Empfangen des

Bezeichners des Fahrzeugs und den Bezeichner des Nutzerkontos von dem mobilen Endgerät durch den Backend-Server, und ein Speichern des Bezeichners des Fahrzeugs auf dem Backend-Server umfassen, wobei der Bezeichner des Fahrzeugs bei dem Speichern durch den Backend-Server mit dem Nutzerkonto verknüpft wird. Hiermit kann der Bezeichner des

Fahrzeugs mit dem Nutzerkonto auf dem Backend-Server flexibel und einfach verknüpft werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein computerlesbares Medium zum Betreiben eines Mautsystems, wobei das computerlesbare Medium Instruktionen umfasst, die, wenn ausgeführt auf einem Computer, den Computer dazu veranlassen, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.

Gemäß einem weiteren Aspekt zeichnet sich die Erfindung aus durch ein System zum

Betreiben eines Mautsystems, wobei das System dazu ausgebildet ist, das oben beschriebene Verfahren auszuführen.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und

Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.

Im Folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Daraus ergeben sich weitere Details, bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung. Im Einzelnen zeigt schematisch Fig. 1 ein beispielhaftes Mautsystem.

Im Detail zeigt Fig. 1 ein beispielhaftes Mautsystem 100. Ein mobiles Endgerät 102 kann mit einem Fahrzeug 104 über einen vorzugsweise drahtlosen Kommunikationskanal 106 verbunden sein. Ferner kann das mobile Endgerät über einen weiteren Kommunikationskanal 108 mit einem Backend-Server 110 kommunizieren. Das mobile Endgerät 102 kann eine App ausführen, die Daten eines Nutzerkontos anzeigen, ergänzen, und/oder verändern kann. Das Nutzerkonto ist vorzugsweise auf dem Backend-Server gespeichert. Die App kann ein

Kennzeichen des Fahrzeugs 104 und einen Bezeichner des Nutzerkontos von dem mobilen Endgerät an den Backend-Server über den Kommunikationskanal 108 übertragen. Das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 kann beispielsweise über eine Kamera des mobilen

Endgeräts 102 erfasst werden. Das Kennzeichen kann beispielsweise durch ein Erfassen eines Kennzeichenschilds des Fahrzeugs 104 und/oder durch ein Erfassen eines Dokuments einer Zulassungsbehörde durch die Kamera des mobilen Endgeräts 102 bestimmt werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 von einem Server einer

Zulassungsbehörde (nicht in Fig. 1 gezeigt) durch die App des mobilen Endgeräts 102 angefragt werden. Der Bezeichner des Nutzerkontos kann das Nutzerkonto auf dem Backend- Server 1 10 eindeutig identifizieren. Ferner kann mit dem Nutzerkonto auf dem Backend-Server 1 10 ein Bezeichner des Fahrzeugs, z.B. eine Fahrgestellnummer oder eine

Fahrzeugidentifikationsnummer, verknüpft sein.

Der Backend-Server 1 10 kann das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 und den Bezeichner des Nutzerkontos über den Kommunikationskanal 108 von dem mobilen Endgerät 102 empfangen. Das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 kann durch den Backend-Server 110 gespeichert werden. Mit dem Speichern des Kennzeichens des Fahrzeugs 104 auf dem Backend-Server 1 10 kann das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 mit dem Nutzerkonto auf dem Backend-Server verknüpft werden. Das Fahrzeug 104 kann eine Mautanwendung umfassen. Die Mautanwendung kann als App auf einem Infotainmentsystem, einer Head-Unit, und/oder einem oder mehreren Steuergeräten des Fahrzeugs 104 ausgeführt werden. Die Mautanwendung kann auf dem Fahrzeug 104 vorinstalliert sein oder von einem Server, z.B. dem Backend-Server 1 10 oder einem Server des Fahrzeugherstellers (nicht in Fig. 1 gezeigt) heruntergeladen und auf dem Fahrzeug 104 installiert werden. Das Fahrzeug 104 kann mittels der Mautanwendung über den

Kommunikationskanal 112 mit dem Backend-Server 110 kommunizieren. Die Mautanwendung kann eine aktuelle oder prädiktive Positionsinformation, eine geplante oder aktuell gefahrenen Navigationsroute, eine Trajektorie, eine prädiktive Fahrinformation, und/oder eine

Geofencinginformation von dem Fahrzeug 104 an den Backend-Server 110 übermitteln. Die Mautanwendung kann automatisiert oder manuell durch einen Nutzer des Fahrzeugs aktiviert werden. Beispielsweise kann die Mautanwendung bei einem Wechsel einer Fahrspur von einer nicht-mautpflichtigen Fahrspur auf eine mautpflichtige Fahrspur, bei einem Passieren einer vorgegebenen Position einer Straße, und/oder bei einem Überschreiten von Landesgrenzen automatisch aktiviert werden. Beispielsweise kann die Mautanwendung automatisch aktiviert werden, wenn die prädiktive Positionsinformation, die aktuelle oder geplant Navigationsroute, und/oder die prädiktive Fahrinformation anzeigt, dass ein mautpflichtiger Verkehrsweg durch da Fahrzeug befahren wird. Durch das Übertragen einer prädiktiven Fahrinformation und/oder einer prädiktiven Positionsinformation von dem Fahrzeug an den Backend-Server 1 10 kann der mautpflichtige Verkehrsweg auch dann bestimmt werden, wenn keine Navigationsroute ausgewählt und durch das Fahrzeug 104 gefahren wird.

Ein mautpflichtiger Verkehrsweg kann eine Straße, eine Autobahn, eine Brücke, ein

Straßenabschnitt, und/oder eine Fahrspur sein. Ferner kann die Mautanwendung das

Kennzeichen oder einen Bezeichner des Fahrzeugs 104 von dem Fahrzeug 104 an den Backend-Server 110 übermitteln. Der Bezeichner des Fahrzeugs 104 kann einen eindeutigen Identifikator des Fahrzeugs 104 umfassen, der durch den Hersteller des Fahrzeugs 104 und/oder einen Mautsystembetreiber 114 festgelegt ist.

Der Backend-Server 1 10 kann die oben genannten Informationen von dem Fahrzeug 104 über den Kommunikationskanal 1 12 empfangen. Beispielsweise kann der Backend-Server 110 die Position des Fahrzeugs 104 und den Bezeichner des Fahrzeugs 104 von dem Fahrzeug 104 empfangen. Der Backend-Server 1 10 kann den Mautsystembetreiber 114, insbesondere einen Server des Mautsystembetreibers 1 14, aus einer vorgegebenen Menge von Mautsystembetreibern 114, insbesondere aus einer vorgegebenen Menge von Servern der Mautsystembetreibern 114, basierend auf der empfangenen Position und/oder den

empfangenen, oben beschriebenen weiteren Daten des Fahrzeugs 104 bestimmen. Ferner kann der Backend-Server 110 das mit dem Nutzerkonto verknüpften Kennzeichens mittels des empfangenen Bezeichners des Fahrzeugs 104 bestimmen. Das Kennzeichen des Fahrzeugs kann von dem Backend-Server über einen Kommunikationskanal 1 16 an den

Mautsystembetreiber 1 14, insbesondere an einen Server des Mautsystembetreibers übermittelt werden.

Der Mautsystembetreiber 1 14, insbesondere der Server des Mautsystembetreibers 1 14, kann das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 empfangen. Vorzugsweise wird das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 in einer Datenbank des Mautsystembetreibers 1 14 gespeichert. Das

Kennzeichen des Fahrzeugs 104 kann temporär in der Datenbank des Mautsystembetreibers 114 gespeichert werden. Beispielsweise kann das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 eine vorgegebene Zeitspanne in der Datenbank des Mautsystembetreibers 114 gespeichert werden. Der Server des Mautsystembetreibers kann ferner eine Nachricht an den Backend-Server 1 10 übermitteln, die eine Gültigkeitsprüfung des Kennzeichens durch den Backend-Server 110 anfordert. Der Backend-Server 110 kann eine Gültigkeitsprüfung ausführen und ein Ergebnis der Gültigkeitsprüfung an den Server des Mautsystembetreibers 114 übermitteln. Falls das Ergebnis der Gültigkeitsprüfung anzeigt, dass das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 nicht gültig ist, kann das Kennzeichen aus der Datenbank des Mautsystembetreibers 114 gelöscht werden.

Der Mautsystembetreiber 114 kann durch eine Vorrichtung des Mautsystems, beispielsweise durch eine Kamera oder durch einen anderen Aufnahmesensor, Fahrzeugdaten des Fahrzeugs 104 erfassen. Ferner kann der Mautsystembetreiber 114 das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 mittels der erfassten Fahrzeugdaten identifizieren und mit dem in der Datenbank gespeicherten Kennzeichen vergleichen. Ist das Kennzeichen des Fahrzeugs 104 in der Datenbank vorhanden kann der Mautsystembetreiber 1 14 einen Beginn und ein Ende des mautpflichtigen

Verkehrswegs ermitteln und an den Backend-Server 110 übertragen. Zusätzlich kann der Mautsystembetreiber 1 14 Informationen zur Höhe der Gebühren an den Backend-Server 110 übermitteln. Der Backend-Server 110 kann den Beginn und das Ende des mautpflichten Verkehrswegs, sowie optional die Höhe der Gebühren an das mobile Endgerät 102 übertragen. Das mobile Endgerät 102 kann den Beginn und das Ende des mautpflichten Verkehrswegs, sowie optional die Höhe der Gebühren dem Nutzer des Nutzerkontos bereitstellen. Vorteilhafterweise kann der Mautsystembetreiber 114 automatisiert das Kennzeichen eines Fahrzeugs 104 empfangen, so dass ein manuelles Registrieren des Fahrzeugs 104 bei dem Mautsystembetreiber 114 nicht mehr notwendig ist. Je nach Position des Fahrzeugs 104 können somit einen Vielzahl von Mautsystembetreiber 1 14 genutzt werden, ohne dass eine Registrierung beim dem jeweiligen Mautsystembetreiber 1 14 erfolgen muss. Der

Mautsystembetreiber 1 14 kann ferner effizienter das Mautsystem betreiben, da durch eine automatische Registrierung des Fahrzeugs 104 eine einfachere Nutzung des Mautsystems möglich ist.

Bezugszeichenliste

100 Mautsystem

102 mobiles Endgerät

104 Fahrzeug

106 Kommunikationskanal

108 Kommunikationskanal

1 10 Backend-Server

1 12 Kommunikationskanal

1 14 Server eines Mautsystembetreibers

1 16 Kommunikationskanal