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Title:
METHOD FOR OPTIMIZING THE SWITCHING TIMES BETWEEN DIFFERENT CHANNELS WITH COMPRESSED DIGITAL CONTENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/009245
Kind Code:
A1
Abstract:
A method is disclosed, among other things, by which video data of a first channel (Pl) are displayed on a display unit (12). At the same time as the display of the first channel (Pl), video data of a second channel (P2) are decompressed, as a precaution.

Inventors:
LOEFFLER PETER (DE)
SCHLIER GERALD (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/001231
Publication Date:
January 24, 2008
Filing Date:
July 17, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS HOME & OFFICE COMM (DE)
LOEFFLER PETER (DE)
SCHLIER GERALD (DE)
International Classes:
H04N5/00; H04N5/50; H04N5/44
Foreign References:
US5933192A1999-08-03
DE102004026170A12005-12-22
US20060075428A12006-04-06
EP1107601A22001-06-13
US20040001500A12004-01-01
Attorney, Agent or Firm:
BERG, Peter (Postfach 22 16 34, München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Optimierung der ümschaltzeiten von Kanälen mit komprimiertem digitalem Inhalt, mit den Schritten: Anzeigen der Videodaten eines Kanals (Pl) auf einer Anzeigeeinheit (12), gleichzeitig zum Anzeigen des ersten Kanals (Pl) vorsorgliches Dekomprimieren der Videodaten eines zweiten Kanals oder mehrerer zusätzlicher Kanäle (P2) .

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (P2) automatisch abhängig von der Reihenfolge der Kanäle (Pl, P2) in einer Kanalliste (15) und/oder vorzugsweise auch abhängig von der letzten Benutzerinteraktion ausgewählt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (P2) ein dem ersten Kanal (Pl) in der Kanalliste (15) benachbarter Kanal ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (P2) nicht unmittelbar vor dem ersten Kanal (Pl) auf der Anzeigeeinheit (44) angezeigt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (P2) abhängig vom Betätigen einer ersten Richtungstaste zum Durchlaufen der Kanalliste (15) in aufsteigender Reihenfolge oder abhängig vom Betätigen einer zweiten Richtungstaste zum Durchlaufen der Kanal- liste (15) in absteigender Reihenfolge festgelegt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kanal (P2) unmittelbar vor dem ersten Kanal auf der Anzeigeeinheit (44) angezeigt wird und dass das Dekomprimieren des zweiten Kanals vorsorglich fortgesetzt wird, nachdem der erste Kanal angezeigt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanal durch Eingabe eines Kanalkennzeichens ausgewählt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass gemäß der Reihenfolge der Kanäle in einer gespeicherten Kanalliste zwischen dem ersten Kanal und dem zweiten Kanal weitere Kanäle angeordnet sind.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanal (Pl) mit einer ersten Tunereinheit (Tl) empfangen wird und dass der zweite Kanal (P2) mit einer zweiten oder weiteren Tunereinheit (T2) empfangen wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanal (Pl) und der zweite Kanal (P2) mit derselben Tunereinheit (Tl) empfangen werden.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Videodaten des ersten Kanals (Pl) mit einem ersten Dekomprimierungsverfahren (20) und die Videodaten des zweiten Kanals (P2) mit einem zweiten Dekomprimierungsverfahren (22) dekomprimiert werden, wobei im Rahmen beider Dekomprimierungsverfahren (20, 22) ein anzuzeigendes Bild unter Verwendung eines übertragenen Differenzbildes berechnet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem Differenzbild vorhergehendes Bild ein unabhängiges

Bild ist, das nicht durch Differenzbilder zweier Bilder berechnet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich- net, dass das erste Dekomprimierungsverfahren (20) und das zweite Dekoprimierungsverfahren (22) Verfahren sind, die jeweils eine Bewegungskompensation enthalten.

14. Vorrichtung (10) zum Auswählen eines zu dekomprimierenden Kanals (Pl, P2) , mit einer Steuereinheit (14) , die zusätzlich zu der Dekomprimierung eines ersten Kanals (Pl) , dessen Inhalt auf einer Anzeigeeinheit (12) angezeigt werden, die vor- sorgliche Dekomprimierung eines zweiten Kanals (P2) veran- lasst .

15. Vorrichtung (10) nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Steuereingang (16), über den ein Steuersignal oder ein Steuerdatum empfangen werden kann, das eine Kanalauswahl für einen anzuzeigenden Kanal angibt, wobei die Steuereinheit den zweiten Kanal (Pl, P2) auch abhängig von dem empfangenen Steuersignal oder Steuerdatum festlegt .

16. Vorrichtung (10) nach Patentanspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch eine einzige Tunereinheit (Tl) .

17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch mindestens zwei Tunereinheiten (Tl, T2) .

18. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 14 bis 17, gekennzeichnet durch eine Anzeigeeinheit (12).

19. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Vorschaltein- richtung ist, die einer Anzeigeeinheit vorgeschaltet ist, insbesondere mit einer äußeren Steckereinheit zum Anschluss der Anzeigeeinheit.

20. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 14 bis 19, gekennzeichnet durch eine Einheit, die einen Verfahrensschritt (100 bis 220) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 durchführt.

Description:

Beschreibung

Verfahren zur Optimierung der Umschaltzeiten zwischen verschiedenen Kanälen mit komprimiertem digitalem Inhalt

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umschalten eines zu dekomprimierenden Kanals mit reduzierter Umschaltzeit, wobei u. a. der Schritt ausgeführt wird:

- Anzeigen der Videodaten eines Kanals auf einer Anzeigeein- heit.

Die Videodaten sind insbesondere digitale Bilddaten, die gemäß einem vorgegebenen Dekomprimierungsverfahren vor der Anzeige dekomprimiert werden müssen. Beispielsweise ist ein Ka- nal ein Fernsehprogramm, in dem eine Folge von Filmen gezeigt wird. Jedoch kann ein Kanal z. B. auch die Daten eines einzelnen via Internet abgerufenen Films umfassen.

Insbesondere bei digitalen Fernsehprogrammen ist im Gegensatz zu analogen Fernsehprogrammen die Kanalumschaltzeit vergleichsweise lang, beispielsweise bei vielen Geräten zwischen einer und zwei Sekunden. Die verlängerte Kanalumschaltzeit wird von vielen Zuschauern als störend empfunden. Die Verringerung der Kanalumschaltzeit hängt stark von der verwendeten Dekomprimierungsart ab. Speziell bei neuen, hocheffizienten Dekomprimierungsverfahren wird die Umschaltzeit weiter erhöht, da hier viel seltener ein so genanntes unabhängiges Bild in den Videodatenstrom eingebaut werden muss. Das nächste unabhängige Bild wird prinzipbedingt bei diesen Verfahren zur Anzeige des ersten Videobildes benutzt, um Störungen auf der Anzeigeeinheit zu vermeiden. Beispiele für solche hocheffizienten Verfahren sind die Verfahren gemäß den Standards ITU-T (International Telecommunication Standardization Union

- Telecommunication Sector) , H.261, H.262, H.263, H.264 usw. bzw. diesen Standards entsprechende Standards MPEGl bis MPEG4

(Moving Picture Encoding Group) .

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zum Umschalten eines zu dekomprimierenden Kanals anzugeben, das insbesondere kurze Kanalwechselzeiten ermöglicht. Außerdem soll eine Vorrichtung angegeben werden, die insbesondere zur Durchführung dieses Verfahrens geeignet ist.

Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten gelöst. Weiterbildungen sind in den ünteransprüchen ange- geben.

Während man sich bei den meisten bisher verkauften Geräten damit zufrieden gab, dass sich die Kanalumschaltzeit verlängerte bzw. man versuchte, die Kanalumschaltzeit auf andere Art zu optimieren, geht die Erfindung von der überlegung aus, dass die meisten Kanalwechsel vorhersehbar sind, da viele Kunden nicht einen Kanal direkt anwählen, d.h. durch Eingabe einer Kanalnummer, sondern durch so genanntes "Zappen" nur den in der Programmliste zum angezeigten Kanal benachbarten Kanal auswählen. Ebenso ist auch ein Kanalwechsel vorhersehbar, bei dem der vor dem Kanalwechsel zuletzt angezeigte Kanal erneut ausgewählt wird.

Deshalb wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich zu dem eingangs genannten Verfahrensschritt der folgende Verfahrensschritt ausgeführt:

- gleichzeitig zum Anzeigen des ersten Kanals vorsorglich Dekomprimieren der Videodaten von einem oder mehreren zusätzlichen Kanälen, insbesondere wird das Dekomprimieren vorsorg- lieh begonnen oder vorsorglich fortgesetzt.

Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass jederzeit schnell auf einen vorbereiteten Kanal umgeschaltet werden kann, d.h. dass dieser Kanal dann auf der Anzeigeeinheit angezeigt wird, auf der zuvor der erste Kanal angezeigt worden ist. Der zweite Kanal wird zwar vorsorglich dekomprimiert aber zunächst nicht genutzt, insbesondere nicht angezeigt und auch nicht

aufgezeichnet, insbesondere nicht mehrere dekomprimierte Bilder des zweiten Kanals.

Bei einer Weiterbildung wird der zweite Kanal automatisch ab- hängig von der Reihenfolge der Kanäle in einer Kanalliste ausgewählt. Auf Grund der in der Kanalliste vorgegebenen Reihenfolge lässt sich auf besonders einfache und sichere Art eine Voraussage darüber treffen, welcher Kanal als nächstes ausgewählt wird.

Bei einer nächsten Weiterbildung ist der zweite Kanal ein dem ersten Kanal benachbarter Kanal gemäß der Kanalreihenfolge, die in der Kanalliste festgelegt ist. Dem aktuell angezeigten Kanal gemäß Kanalliste benachbarte Kanäle werden auf Grund der einfachen Auswahl mittels "Pfeiltasten" besonders häufig nach dem aktuell angezeigten Kanal gewählt, so dass das vorsorgliche Dekomprimieren in vielen Fällen zu einer Verkürzung der Kanalwechselzeit führen wird.

Bei einer anderen Weiterbildung wird der zweite Kanal nicht unmittelbar vor dem ersten Kanal auf der Anzeigeeinheit angezeigt. Bei der Weiterbildung wird angenommen, dass die Bedienperson bzw. der Zuschauer demnächst auf einen Kanal wechselt, den er an diesem Tag, bzw. nach dem Einschalten des Ge- rätes bzw. vor der Suche nach einem geeigneten Kanal noch nicht gesehen hat.

Bei einer nächsten Weiterbildung wird der zweite Kanal auch abhängig vom Betätigen einer ersten Richtungstaste zum Durch- laufen der Kanalliste in aufsteigender Reihenfolge oder abhängig vom Betätigen einer zweiten Richtungstaste zum Durchlaufen der Kanalliste in absteigender Reihenfolge festgelegt.

Bei einer Weiterbildung wird der zweite Kanal unmittelbar vor dem ersten Kanal auf der Anzeigeeinheit angezeigt. Somit ist ein Zurückgehen bzw. ein so genannter "Recall" auf den unmittelbar zuvor gesehenen Kanal ohne Verzögerungen bzw. ohne

größere Verzögerungen im Vergleich zu analogen Verfahren beim Kanalwechsel möglich.

Bei einer alternativen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der zweite Kanal unmittelbar vor dem ersten Kanal auf der Anzeigeeinheit angezeigt. Das Dekomprimieren des zweiten Kanals wird vorsorglich fortgesetzt, nachdem der erste Kanal angezeigt wird. Dabei bedeutet "unmittelbar vorher", dass zuvor kein anderer Kanal auf der Anzeigeinheit dargestellt worden ist.

Bei einer nächsten Weiterbildung wird der erste Kanal durch Eingabe eines Kanalkennzeichens ausgewählt, d.h. insbesondere ohne Betätigen von Tasten mit aufgebrachten "Pfeilen". Den- noch kann eine Vorhersage bezüglich eines "Recalls" bzw. Wiederaufrufs diese Kanals getroffen werden.

Bei einer anderen Weiterbildung liegen gemäß der Reihenfolge der Kanäle in einer gespeicherten Kanalliste zwischen dem ersten Kanal und dem zweiten Kanal ein weiterer Kanal oder mehrere weitere Kanäle.

Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der erste Kanal mit einer ersten Tunereinheit emp- fangen. Der zweite Kanal wird gleichzeitig mit einer zweiten Tunereinheit empfangen. Bei modernen Geräten mit mehreren Tunereinheiten können ein oder mehrere Tunereinheiten genutzt werden, um den benachbarten Kanal bzw. den zuletzt gesehenen Kanal/die zuletzt gesehenen Kanäle anzuwählen und die Deco- dierung und insbesondere die Dekomprimierung des Kanals/der Kanäle im Hintergrund zu starten bzw. fortzusetzen.

Bei einer nächsten Weiterbildung werden der erste Kanal und der zweite Kanal mit derselben Tunereinheit empfangen. Wenn neben dem Tuner, der für den aktuell ausgewählten Kanal genutzt wird, kein zweiter Tuner frei ist, weil dieser nicht vorhanden ist oder durch die Aufzeichnung eines anderen Kanals belegt ist, kann geprüft werden, ob der benachbarte Ka-

nal im gleichen Transponder bzw. auf der gleichen Frequenz aber in einem anderen Zeitschlitz wie der erste eingestellte Kanal gesendet wird. In diesem Fall ist die Hintergrunddeco- dierung des Nachbarkanals auch ohne zweiten Tuner möglich. Das erfindungsgemäße Verfahren oder seine Weiterbildungen können auch ohne Tunereinheiten verwendet werden, bspw. beim gleichzeitigen Empfang mehrerer Videostreams über das Internet oder ein Kabel (DVB - C; Digital Video Broadcasting - Cable) .

Bei einer nächsten Weiterbildung werden die Videodaten des ersten Kanals mit einem ersten Dekomprimierverfahren dekomprimiert. Die Videodaten des zweiten Kanals werden mit einem zweiten Dekomprimierungsverfahren dekomprimiert, das gleichzeitig zu dem ersten Dekomprimierungsverfahren durchgeführt wird und vorzugsweise dem ersten Dekomprimierungsverfahren gleicht bzw. verschieden von diesem ist. Jedes Dekomprimierungsverfahren verwendet bei einer Ausgestaltung Differenzbilder für die Komprimierung. Ein Differenzbild be- trifft die Unterschiede zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Bildern oder zwischen Bildern, die mit einem bestimmten Abstand aufeinander folgen. Die übertragung von Differenzbildern ermöglicht im Vergleich zur übertragung von Vollbildern eine sehr große Reduzierung der Datenmenge der zu übertragenden Daten, z.B. eine Reduzierung um mehr als 75 Prozent. Jedoch lässt sich die Darstellung der Bilder dann nur ausgehend von einem vollständig übertragenen Bild durchführen. Somit sind die Kanalwechselzeiten ohne zusätzliche Maßnahmen vergleichsweise groß. Jedoch sind die Erfindung bzw. ihre Weiterbildungen unabhängig von dem konkret verwendeten Dekodierverfahren.

Bei einer nächsten Weiterbildung wird ein dem Differenzbild vorhergehendes Bild übertragen, das ein unabhängiges Bild ist, das nicht durch Differenzbildung berechnet wird. Auch das unabhängige Bild kann auf andere Art komprimiert sein, beispielsweise mit einer Lauflängencodierung, wobei die Er-

findung unabhängig vom konkreten Dekomprimierungsverfahren ist.

Bei einer nächsten Weiterbildung sind das erste Dekomprimie- rungsverfahren und das zweite Dekomprimierungsverfahren Verfahren, die jeweils eine Bewegungskompensation bzw. Bewegungsdekompensation enthalten. Bei der Bewegungskompensation werden Bildpunkt-Blöcke gesucht, die sich von bild zu Bild verschoben haben. Zu diesen Blöcken wird nur einmal der In- halt übertragen. Anschließend werden nur Bewegungsvektoren übertragen. Der Inhalt der Blöcke wird also nur einmal übertragen. Durch diese Maßnahme lässt sich die zu übertragende Datenmenge weiter verkleinern. Jedoch sind aufwendigere Rechenverfahren erforderlich. Bewegungskompensation wird häufig nur im Zusammenhang mit Differenzbildung eingesetzt, so dass die oben erwähnten technischen Wirkungen auf für dieses Verfahren gelten.

Bei einer Weiterbildung sind das erste Dekomprimierungsver- fahren und das zweite Dekomprimierungsverfahren standardisierte Verfahren, insbesondere die gleichen Verfahren. Als Beispiele wird auf die eingangs genannten Standards ITU-T H.261 ff. und MPEG und die darauf aufbauenden Standards verwiesen. Diese Verfahren arbeiten insbesondere mit einer so genannten Prädiktion.

Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Auswählen eines zu dekomprimierenden Kanals. Die Vorrichtung ist insbesondere zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer seiner Weiterbildungen geeignet, so dass auf die oben erwähnten technischen Wirkungen verwiesen wird.

Bei einer Weiterbildung enthält die Vorrichtung eine Anzeigeeinheit, so dass eine Steuereinheit der Vorrichtung Bestand- teil eines Fernsehempfängers ist, d.h. Steuereinheit und Anzeigeeinheit haben das gleiche Gehäuse und/oder die gleiche Stromversorgung, d.h. den gleichen Trafo, das gleiche Schaltnetzteil oder ähnliches.

Bei einer alternativen Weiterbildung ist die Vorrichtung dagegen ein Vorschaltgerät bzw. eine "Set-Top-Box". In diesem Fall hat die Vorrichtung eine Anschlusseinheit für eine ex- terne Anzeigeeinheit. Die Vorrichtung selbst enthält keine Anzeigeeinheit. Solche Vorrichtungen ermöglichen bspw. den Einsatz von analogen Fernsehempfängern für das digitale Fernsehen.

Somit kann als Heuristik z.B. zuerst der Kanal im Hintergrund decodiert werden, der entgegen der Zapping-Richtung bzw. in Zapping-Richtung des letzten Kanalwechsels lag bzw. bei einem Sprung zu einem anderen Kanal über direkte Kanalauswahl, d.h. durch Angabe einer Kanalnummer oder eines Kanalbuchstabens, der zuletzt gesehene Kanal.

Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert. Darin zeigen: Figur 1 den Prinzipaufbau einer Fernsehempfangseinheit, Figur 2 Verfahrensschritte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, und

Figur 3 Verfahrensschritte gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Figur 1 zeigt eine Fernsehempfangseinheit 10, die eine Anzeigeeinheit 12 enthält. Die Anzeigeeinheit 12 ist beispielsweise eine Bildröhre oder ein LCD-Display (Liquid Crystal Display) .

Die Fernsehempfangseinheit 10 enthält außerdem eine Steuereinheit 14, die beispielsweise mit Hilfe eines Prozessors, insbesondere eines Mikroprozessors realisiert wird. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird jedoch eine elektronische Schaltung ohne Mikroprozessor für die Steuereinheit 14 ver- wendet. Die Steuereinheit 14 enthält weiterhin einen Programmspeicher 15, in dem die Frequenzen von Programmen PO bis P3 sowie weitere nicht dargestellten Programmen in einer Reihenfolge abgelegt sind, beispielsweise mit größer werdenden

Speicheradressen. Die Steuereinheit 14 enthält weiterhin eine Infrarotempfangseinheit 16, über die Steuerbefehle von der Fernbedienung 24 empfangen werden.

Weiterhin enthält die Fernsehempfangseinheit 10 zwei Tunereinheiten Tl und T2. In der Tunereinheit Tl bzw. T2 wird ein mit Hilfe einer Antenne empfangenes Fernsehsignal aus einem sehr hohen Frequenzbereich, beispielsweise im Gigahertzbereich bzw. mit einer Frequenz größer als 100 Megahertz in ei- nem Zwischenfrequenzbereich umgesetzt, der beispielsweise kleiner als 100 Megahertz ist.

Außerdem enthält die Fernsehempfangseinheit 10 eine Bearbeitungseinheit 18, in der Videodaten decodiert und dekompri- miert werden, siehe Dekomprimierungseinheiten 20 und 22. Die Bearbeitungseinheit 18 enthält bspw. nur einen Prozessor oder mehrere Prozessoren, die auch die Funktionen der Dekomprimierungseinheiten 20 und 22 erbringen. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel wird in der Bearbeitungseinheit 18 auch der Prozessor genutzt, der die Funktionen der Steuereinheit 14 erbringt.

über die Fernbedienung 24 bzw. über Tasten an einem Fernsehempfänger wählt eine Bedienperson ein Programm PO bis P3 aus, das auf der Anzeigeeinheit 12 dargestellt werden soll. Dabei werden Steuerbefehle bspw. über eine übertragungsstrecke 26 zwischen der Fernbedienung und der Empfangseinheit 16 übertragen, z.B. über eine Infrarot-übertragungsstrecke. Die Steuereinheit 14 veranlasst abhängig von diesen Steuerbefeh- len, dass das ausgewählte Programm auf der Anzeigeeinheit 12 angezeigt wird. Dazu werden die Tunereinheiten Tl und T2 entsprechend angesteuert, siehe Ansteuerleitungen 34, 36. Jedoch veranlasst die Steuereinheit 14 auch, dass vorsorglich bereits mit der Dekomprimierung eines mit einer hohen Wahr- scheinlichkeit demnächst, z.B. innerhalb der nächsten Minute bzw. innerhalb der nächsten fünf Minuten, ausgewählten Programm begonnen wird, bzw. dass vorsorglich die Dekomprimierung des zuletzt gesehenen Programms fortgesetzt wird. Die

dabei ausgeführten Verfahrensschritte werden unten anhand der Figuren 2 und 3 näher erläutert. Diese Verfahrensschritte ermöglichen es, die Zeit für einen Kanalwechsel bei digitalem Fernsehen erheblich zu reduzieren.

Dabei wird zunächst davon ausgegangen, dass das Programm Pl das aktuell auf der Anzeigeeinheit 12 angezeigte Programm ist, wobei für das Programm Pl der Tuner Tl verwendet wird, siehe aktuelles Programm 28. Die Verfahren arbeiten sowohl bei einem sequenziellen Durchlauf einer im Programmspeicher 15 gespeicherten Programmliste 15 in absteigender Reihenfolge, siehe Pfeil 30, als auch bei einem sequenziellen Durchlaufen in aufsteigender Richtung, siehe Pfeil 32. Dabei bedeutet Durchlaufen auch das Durchlaufen nur eines Teils der Programme PO bis P3 der Programmliste 15.

Der Tuner Tl gibt einen komprimierten Transportstream 38 aus, der in die Dekomprimierungseinheit 20 eingegeben wird. Die Tunereinheit T2 gibt einen komprimierten Transportstream 40 aus, der an einem Eingang der Dekomprimierungseinheit 22 anliegt. Beide Dekomprimierungseinheiten 20 und 22 führen bspw. Dekomprimierungsverfahren durch, bei denen Differenzbilder verwendet werden, aus denen Vollbilder berechnet werden, beispielsweise wird eines der oben genannten Dekomprimierungs- verfahren verwendet.

Wenn die Bearbeitungseinheit 18 Teil einer so genannten "Set- Top-Box" ist, wird in der Bearbeitungseinheit 18 auch ein so genanntes FBAS-Signal (Färb-, Bild-, Austast-, Synchronsig- nal) gebildet, das über eine Bildsignalleitung 44 zu der Anzeigeeinheit 12 übertragen wird, beispielsweise einem analogen Fernsehempfänger. Digitale Set-Top-Boxen geben jedoch auch digitale Signale z. B. DVI-D (Digital Visual Interface - Digital) oder HDMI (High Definition Multimedia Interface) zur Anzeigeeinheit 12 hin aus. Ist dagegen die Bearbeitungseinheit 18 Bestandteil eines digitalen Fernsehempfängers, so steuert die Verarbeitungseinheit 18 die Anzeigeeinheit 12 direkt an.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel enthält die Fernsehempfangseinheit 10 nur eine Tunereinheit Tl. Dennoch können die unten anhand der Figuren 2 und 3 erläuterten Verfahren durch- geführt werden, wenn die betroffenen Programme in Zeitschlitzen auf einer gemeinsamen übertragungsfrequenz gesendet werden.

Figur 2 zeigt Verfahrensschritte eines ersten Ausführungsbei- spiels, wobei die Verfahrensschritte abgesehen von den Eingaben durch eine Bedienperson von der Steuereinheit 14 veran- lasst bzw. in der Steuereinheit 14 durchgeführt werden. Das Verfahren beginnt in einem Verfahrensschritt 100. In einem dem Verfahrensschritt 100 folgenden Verfahrensschritt 102 wählt die Bedienperson mit Hilfe der Fernbedienung 24 oder mit Hilfe von Tasten an der Fernsehempfangseinheit 10 oder auf andere Art ein Programm aus, beispielsweise das Programm Pl.

In einem nächsten Verfahrensschritt 104 veranlasst die Steuereinheit 14, dass die Tunereinheit Tl auf das Programm Pl abgestimmt wird. In einem Verfahrensschritt 106 wird das Programm Pl in der Dekomprimiereinheit 20 dekomprimiert und auf der Anzeigeeinheit 12 angezeigt.

Danach folgt ein Verfahrensschritt 108. Im Verfahrensschritt 108 veranlasst die Steuereinheit 14, dass der Tuner T2 auf das Programm P2 abgestimmt wird, weil es dem Programm Pl in aufsteigender Reihenfolge der Programmplätze in der Programm- liste benachbart ist, siehe Pfeil 32. Damit wird das Programm P2 vorsorglich in der Dekomprimiereinheit 22 dekomprimiert.

In einem Verfahrensschritt 110 wählt die Bedienperson auch tatsächlich das Programm P2 aus, weil es in der aufsteigenden Reihenfolge dem Programm Pl benachbart ist. In einem Verfahrensschritt 112 wird das Programm P2 auf der Anzeigeeinheit 12 anstelle des Programms Pl angezeigt, wobei die Steuereinheit 14 entsprechende Steuerbefehle bzw. Steuersignale an die

Bearbeitungseinheit 18 sendet. Weil das Dekomprimierungsver- fahren im Verfahrensschritt 108 bereits vor der Auswahl des Programms P2 durch die Bedienperson begonnen hat, lässt sich das Umschalten auf das Programm P2 im Wesentlichen ohne Ver- zögerung ausführen. Die Umschaltzeit ist deutlich kleiner als eine Sekunde und insbesondere kleiner als 250 Millisekunden. Bspw. wird immer das letzte empfangene dekomprimierte Bild des vorsorglich dekomprimierten Programms zur Verfügung gestellt oder es werden gleichzeitig beide Programme dekompri- miert.

In einem Verfahrensschritt 114 veranlasst die Steuereinheit 14, dass der Tuner Tl vorsorglich bereits auf das Programm P3 abgestimmt wird. Damit wird mit der Dekomprimierung des Pro- gramms P3 in der Dekomprimierungseinheit 20 begonnen.

Das Verfahren wird anschließend in einem Verfahrensschritt 116 mit neuen Parameter (d. h. Kanälen) fortgesetzt.

Wird nach dem Verfahrensschritt 108 unerwarteter Weise nicht das vorsorglich ausgewählte zu dekomprimierende Programm P2 durch die Bedienperson ausgewählt, so folgt nach dem Verfahrensschritt 108 unmittelbar ein Verfahrensschritt 118, in dem die Bedienperson beispielsweise das Programm P3 auswählt. In diesem Fall muss durch die Steuereinheit 14 veranlasst werden, dass die Tunereinheit T2 bzw. die Tunereinheit Tl auf das Programm P3 abgestimmt wird. Da erst nach der Auswahl des Programms P3 durch die Bedienperson mit der Dekomprimierung begonnen werden kann, kommt es zu einer erheblichen Verzöge- rung beim Umschalten zwischen dem Programm Pl und dem Programm P3, siehe Verfahrensschritte 120.

Bei anderen Ausführungsbeispielen wird der Verfahrensschritt 108 vor dem Verfahrensschritt 106 ausgeführt bzw. der Verfah- rensschritt 114 wird vor dem Verfahrensschritt 112 durchgeführt. Auch eine gleichzeitige Ausführung der Verfahrensschritte 106, 108 bzw. 112, 114 ist möglich.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel werden die anhand der Figur 2 erläuterten Verfahrensschritte durchgeführt, wenn die Bedienperson Programme in absteigender Richtung durchläuft, siehe Pfeil 30 in Figur 1. Bei einem nächsten Ausführungsbei- spiel werden die anhand der Figur 2 erläuterten Verfahrensschritte auch dann durchgeführt, wenn nur eine Tunereinheit Tl in der Fernsehempfangseinheit 10 vorhanden ist. In diesem Fall liegen die Programme Pl bis P3 bspw. in Zeitschlitzen liegen, die auf der gleichen Frequenz übertragen werden.

Figur 3 zeigt Verfahrensschritte eines weiteren Ausführungsbeispiels. Das Verfahren beginnt in einem Verfahrensschritt 200. Die Bedienperson wählt in einem dem Verfahrensschritt 200 nachfolgenden Verfahrensschritt 202 das Programm Pl aus, weil es auf der Anzeigeeinheit 12 dargestellt werden soll.

In einem nachfolgenden Verfahrensschritt 204 veranlasst die Steuereinheit 14, dass die Tunereinheit Tl auf das Programm Pl abgestimmt wird und dass in der Dekomprimiereinheit 20 mit der Dekomprimierung der Videodaten des Programms Pl begonnen wird. Liegen die Videodaten des Programms Pl vor, so werden sie in einem Verfahrensschritt 206 auf der Anzeigeeinheit 12 angezeigt .

Weil der Bedienperson das Programm Pl jedoch nicht gefällt, wählt sie in einem Verfahrensschritt 208 das Programm P2 aus, das dem Programm Pl in aufsteigender Reihenfolge benachbart ist, siehe Pfeil 32. Beispielsweise benutzt die Bedienperson dazu eine Pfeiltaste auf der Fernbedienung 24. Programm Pl wird weiterhin dekomprimiert.

In einem dem Verfahrensschritt 208 unmittelbar folgenden Verfahrensschritt 210 wird die Tunereinheit T2 von der Steuereinheit 14 auf das Programm P2 abgestimmt. Diese wird im Rah- men der Bearbeitung des Steuerbefehls zur Auswahl des Programms P2 durchgeführt. Außerdem wird in der Dekomprimierung- seinheit 22 mit der Dekomprimierung der Videodaten des Programms P2 begonnen, bspw. auf Veranlassung der Steuereinheit

14 oder weil die Dekomprimierungseinheit dekomprimiert, sobald an ihrem Eingang Videodaten anliegen. Programm Pl wird weiterhin dekomprimiert.

In einem Verfahrensschritt 211 werden die Videodaten des Programms P2 auf der Anzeigeinheit 12 dargestellt. In einem Verfahrensschritt 212 wählt die Bedienperson beispielsweise durch Betätigen der Pfeiltaste das Programm P3 aus. Deshalb veranlasst die Steuereinheit 14 in einem folgenden Verfah- rensschritt 214, dass die Tunereinheit Tl auf das Programm P3 abgestimmt wird. Damit wird in der Dekomprimierungseinheit 20 mit der Dekomprimierung des Programms P3 begonnen, so dass Programm Pl nicht mehr dekodiert bzw. dekomprimiert wird. Programm P2 wird jedoch noch weiter dekomprimiert. Anschlie- ßend wird das Programm P3 auf der Anzeigeeinheit 12 dargestellt, siehe Verfahrensschritte 216. Danach wird das Verfahren in einem Verfahrensschritt 218 mit entsprechend neuen Parametern (= Kanäle) fortgesetzt. Damit wird abwechselnd die Tunereinheit Tl bzw. T2 abgestimmt, wodurch abwechselnd mit Dekomprimierverfahren in den Dekomprimiereinheiten 20 und 22 begonnen wird. Dieses Vorgehen ermöglicht es, auf einen zuvor gesehenen Kanal mit einer geringen Kanalwechselzeit zurückzugreifen, falls der aktuell angezeigte Kanal bzw. das aktuell angezeigte Programm der Bedienperson weniger gefällt.

Es sei beispielsweise angenommen, dass die Bedienperson nach der Durchführung des Verfahrensschritts 210 nicht das Programm P3 auswählt, sondern in einem Verfahrensschritt 220 das Programm Pl. In diesem Fall folgt nach dem Verfahrensschritt 220 unmittelbar der Verfahrensschritt 206, in dem das Programm Pl wieder auf der Anzeigeeinheit 12 angezeigt wird. Dies ist ohne Verzögerung bzw. mit einer nur geringen Verzögerung möglich, weil die Tunereinheit Tl noch auf das Programm Pl abgestimmt ist und insbesondere weil die Dekompri- mierung des Programms Pl immer noch in der Dekomprimierein- heit 20 läuft. Das Programm Pl wird beispielsweise über eine sogenannte "Recall-Taste" oder durch eine Pfeiltaste ausge-

wählt, die in die andere Richtung als die zuvor benutzte Pfeiltaste zeigt.

Bei anderen Ausführungsbeispielen werden die anhand der Figur 3 erläuterten Verfahrensschritte auch durchgeführt, wenn die Bedienperson die im Programmspeicher 15 gespeicherte Programmliste in absteigender Reihenfolge durchläuft, siehe Pfeil 30. Bei einem nächsten Ausführungsbeispiel wird das anhand der Figur 3 erläuterte Verfahren auch dann durchgeführt, wenn die Programme über eine Programmnummer oder über ein anderes Programmkennzeichen ausgewählt werden.

Bei einer nächsten Weiterbildung werden die anhand der Figur 3 erläuterten Verfahrensschritte auch durchgeführt, wenn die Fernsehempfangseinheit 10 nur eine Tunereinheit Tl enthält.

In diesem Fall liegen die Programme PO bis P3 vorzugsweise in Zeitschlitzen, die auf der gleichen Frequenz übertragen werden.

Zwei Tunereinheiten Tl und T2 werden also insbesondere dann verwendet, wenn Programme in das Verfahren einbezogen sind, die auf verschiedenen Frequenzen übertragen werden.

Die erläuterten Verfahren lassen sich insbesondere bei allen Arten des digitalen Fernsehens (Digital Video Broadcasting) verwenden, insbesondere bei DVB-S (Satellite) , DVB-C (Cable) und DVB-T (Terrestrical) . Durch die erläuterten Verfahren lässt sich insbesondere eine erhebliche Verkürzung der Umschaltzeiten erreichen, insbesondere ohne zusätzlichen schal- tungstechnischen Aufwand.

Bspw. kann das Dekomprimieren des Hintergrundprogramms ständig durchgeführt werden. Eine Empfangseinheit kann ein oder mehrere Tuner (z. B. 2) besitzen. Jeder Tuner kann auf einen Transponder eingestellt werden, in dem ein bis ca. sechs Programme übertragen werden. Damit können je Tuner bis zu sechs Programme empfangen werden. Beispiel: 2 Tuner, 6 Kanä-

le/Transponder, so dass die Hardware bis zu 12 Kanäle gleichzeitig decodieren könnte, wenn die Rechenkapazität ausreicht.

Bspw. benutzt man die verfügbare Rechenkapazität, um so viele Kanäle wie möglich zu dekodieren. Wenn die Rechenleistung nicht zum vollständigen schritthaltenden Dekodieren ausreicht, kann ersatzweise auch nur das letzte Vollbild nachgehalten bzw. gespeichert werden.

Ein Beispiel für die Priorität bei Kanalauswahl zum (vorsorg-- liehen) Dekodieren lautet: a) anzuzeigender Kanal, b) ggf. aufzuzeichnender Kanal, c) benachbarter Kanal in der Zap-Richtung, d) benachbarter Kanal entgegen der Zap-Richtung (= vorhergehender Kanal) , e) der letzte Kanal (falls dieser ungleich dem benachbarten Kanal) . Falls die letzte Bedienaktion eine direkte Ka- nalanwahl war, hat dies die Priorität c. f) übernächste benachbarte Kanäle, falls der Anwender 2x schnell umschaltet, g) über-übernächste benachbarte Kanäle.

Bspw. werden nach jedem Umschalten die vorsorglich zu deko- dierenden Kanäle nach dem oben stehendem Algorithmus neu berechnet. Mit dem vorsorglichen Dekomprimieren wird bspw. erst aufgehört beim Ausschalten, bzw. Standby. Alternativ wird nach einer vorgegebenen Zeit nach der letzten Bedieneingabe mit dem vorsorglichen Dekomprimieren aufgehört; z. B. nach einer Minute, wenn davon ausgegangen werden kann, das sich die Bedienperson für einen Kanal entschieden hat.

Bei anderen Ausführungsbeispielen werden keine Tunereinheiten verwendet, bspw. wenn Videodatenströme über das Internet oder über Kabel übertragen werden.

Bezugszeichenliste

10 Fernsehempfangseinheit

12 Anzeigeeinheit

Tl, T2 Tunereinheit

14 Steuereinheit

15 Programmspeicher

16 Empfangseinheit

18 Bearbeitungseinheit

20, 22 Dekomprimierungseinheit

24 Fernbedienung

26 Infrarot-übertragungsstrecke

28 aktuelles Programm

30, 32 Programmauswahlrichtung

34, 36 Ansteuerleitung

38, 40 komprimierter Transportstream

44 Bildsignal

48 Leitung

100 bis 220 Verfahrensschritt

130 , 132 Pfeil

PO bis P3 Programm