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Title:
METHOD FOR THE OXIDATIVE TREATMENT OF AQUEOUS LIQUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/022844
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the oxidative treatment of aqueous liquids by means of oxidation agents. According to said method, the aqueous liquid is guided through an electrolysis reactor in which highly aggressive oxidation agents (OH-, O3, H2O2) are produced during the electrochemical decomposition of the water. Dirty and/or murky water constitutes the aqueous liquid which is freed from coarse materials and mechanically ground before being supplied to the electrolysis reactor. Gaseous parts are released and inorganic residual constituents are filtered out. The remaining residual liquid consisting essentially of water can be supplied to a fresh water, service water and/or rinse water system.

Inventors:
WOERMCKE HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/007362
Publication Date:
March 01, 2007
Filing Date:
July 25, 2006
Export Citation:
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Assignee:
EVAC GMBH (DE)
WOERMCKE HANS (DE)
International Classes:
C02F1/461; C02F1/72; C02F103/00
Domestic Patent References:
WO2005058761A12005-06-30
WO1994025402A11994-11-10
Foreign References:
US20030226810A12003-12-11
US6547947B12003-04-15
DE10352480A12005-06-16
EP0994074A22000-04-19
US4115876A1978-09-26
US4292175A1981-09-29
Attorney, Agent or Firm:
GLAESER, Joachim (Zippelhaus 5, Hamburg, DE)
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Claims:
Patentanspruch

Verfahren zur oxidativen Behandlung von wässrigen Flüssigkeiten vermittels von Oxidationsmitteln, bei welchem die wässrige Flüssigkeit durch einen Elektrolyse- Reaktor geleitet wird, in welchem Elektroden eingesetzt sind, die auf Grund hoher überspannungen (z.B. +3V an der Anode und -1 ,5V an der Katode) überwiegend hoch aggressive Oxidationsmittel (OH " , O 3 , H 2 O 2 ) bei der elektrochemischen Zersetzung des Wasser erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass als wässrige Flüssigkeit Schwarz- und/oder Grauwasser eingesetzt wird, dieses in einem Separator von Grobstoffen befreit, sodann mechanisch zerkleinert wird, bevor es in den Elektrolyse-Reaktor geleitet wird, gasförmige Anteile freigesetzt und anorganische Restbestandteile herausgefiltert werden und dass die verbleibende Restflüssigkeit, die im Wesentlichen aus Wasser besteht, in ein Frisch-, Brauch- und/oder Spülwassersystem eingeleitet wird.

Description:

Verfahren zur oxidativen Behandlung von wässrigen Flüssigkeiten

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur oxidativen Behandlung von wässrigen Flüssigkeiten vermittels von Oxidationsmitteln, bei welchem die wässrige Flüssigkeit durch einen Elektrolyse-Reaktor geleitet wird, in welchem solche Elektroden eingesetzt sind, die auf Grund hoher überspannungen (z.B. +3V an der Anode und -1 ,5V an der Katode) überwiegend hoch aggressive Oxidationsmittel (OH ' , O 3 , H 2 O 2 ) bei der elektrochemischen Zersetzung des Wasser erzeugen.

Es ist ein Verfahren zur oxidativen Behandlung von Oberflächen mittels einer Oxidationsmittel enthaltenden Elektrolytflüssigkeit bekannt (DE 102 19 688 A1). Hierbei wird eine Elektrolytflüssigkeit im Kreislauf umgepumpt. Die erforderlichen Oxidationsmittel werden elektrochemisch mit Hilfe von mit einer Diamantschicht versehenen Elektroden in einem Elektrolyse-Reaktor erzeugt. Derartige Elektroden haben die Eigenschaft, bei der Elektrolyse eine große Potentialdifferenz zwischen Katode und Anode zu erzeugen, die deutlich über die üblichen 1 ,4 Volt hinausgeht und beispielsweise ca. 4,5 Volt betragen kann. Hierbei entstehen vor allem sehr aggressive Hydroxyl-Radikale, aber auch Ozon- und Wasserstoffperoxid. Das bekannte Verfahren wird eingesetzt, um beispielsweise die Oberflächen von Silizium-Wafem zu reinigen, und zu diesem Zweck werden die Wafer in einen Behälter mit einer Elektrolytflüssigkeit, beispielsweise verdünnter Schwefelsäure, getan.

Bei der vorliegenden Erfindung geht es um ein Verfahren, um Schwarz- und/oder Grauwasser oxidativ zu behandeln, damit ein Endprodukt erzeugt werden kann, das m Wesentlichen aus Wasser besteht.

Unter dem Begriff Schwarzwasser sollen in dieser Anmeldung Fäkalien in mehr oder weniger flüssiger Form verstanden werden. Mit Grauwasser ist das Wasser bezeichnet worden, das beispielsweise von einem Handwaschbecken stammt.

Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung behandelte Wasser wird als Spül- oder Brauchwasser bezeichnet, das heißt also Wasser, welches zum Spülen in einer Toilette eingesetzt werden kann. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann das Schwarz- und/oder Grauwasser jedoch soweit aufbereitet werden, dass es, wenn man einmal von geringen Chloridanteilen absieht, durchaus als Frischwasser eingesetzt werden, wobei hier insbesondere der Einsatz als Waschwasser in Toiletten in Zügen oder Flugzeugen gedacht ist.

Ausgehend von dem bekannten Verfahren wird gemäß der Erfindung als wässrige Flüssigkeit Schwarz- und Grauwasser eingesetzt, dieses wird von Grobstoffen befreit, sodann mechanisch zerkleinert, bevor es in den Elektrolyse-Reaktor geleitet wird, um gasförmige Anteile freizusetzen und die verbleibende Restflüssigkeit, die im Wesentlichen aus Wasser besteht, in ein Frisch-, Brauch- und/oder Spülwassersystem einleiten zu können.

Bei einem bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung kann ein Umlaufverfahren eingesetzt werden, das heißt die zu behandelnde Flüssigkeit wird mehrfach durch den Elektrolyse-Reaktor geleitet, so dass dieser in Abhängigkeit von der anfallenden zu behandelnden Flüssigkeitsmenge relativ klein ausgebildet werden kann. Ebenso gut ist aber auch denkbar, hier ein nicht kontinuierliches Verfahren einzusetzen, das heißt, den Elektrolyse-Reaktor in seiner Länge so zu bemessen, dass die zu behandelnde Flüssigkeit bei dem Hindurchlaufen durch den Elektrolyse-Reaktor soweit aufbereitet wird, dass am Ausgang eine Flüssigkeit entnommen werden kann, die im Wesentlichen aus Wasser besteht.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der einzigen Figur der Zeichnung beispielsweise erläutert, wobei diese ein Fließbild der Aufbereitung von Schwarzwasser zu Frischwasser zeigt.

In der Figur ist mit 10 ein Schwarzwassertank bezeichnet, in dem beispielsweise Ablaufmasse von einer Toilette oder aber von einem Waschbecken einer Toilette in einem

Flugzeug oder in einem Zug aufgefangen wird. In diesem Zusammenhang ist nicht wesentlich, wie die Ablaufmasse dort hinbefördert wird, also über die üblichen Einrichtungen in Hausinstallationen oder über Vakuumeinrichtungen wie diese bei Vakuumtoiletten in Fahrzeugen bekannt sind.

Mit 101 und 102 sind Füllstandsanzeigen des Tanks bezeichnet.

Eine Schwarzwasserpumpe 11 fördert die Ablaufmasse in einen Häcksler 12, in dem die Ablaufmasse zerkleinert wird. Von hieraus gelangt die Ablaufmasse in ein Filter 13 und über ein Ablassventil 14 und ein Zulaufventil 15 in den Elektrolyse-Reaktor 20.

In der Figur nicht gezeigt ist ein Separator, der irgendwo zwischen der Toilette und dem Schwarzwassertank 10 angeordnet werden kann, um solche Teile aus der anfallenden Flüssigkeit zu beseitigen, die nicht der Behandlung unterliegen sollen. Hier werden Teile aussortiert, wie beispielsweise Feuerzeuge, die gelegentlich in einem Becken einer Toilette landen.

In dem Elektrolysereaktor 20 befindet sich eine Vielzahl von diamtbeschichteten Elektroden und sofern beide Elektroden, Katode und Anode, karbonbeschichtet sind, befindet sich zwischen beiden ein Stofftrennmembran. Für die vorliegende Erfindung wesentlich ist, dass derartige Elektroden ausgewählt werden, die eine relativ hohe Spannungsdifferenz erzeugen, von der man weiß, dass insbesondere OH ' -Radikale erzeugt werden. Diese entstehen aus dem wässrigen Anteil der Fäkalien bzw. des Brauch- und Grauwassers und wirken nun wiederum oxidierend auf die anderen Bestandteile des Brauch- und Grauwassers ein. Bei diesen Bestandteilen handelt es sich fast ausschließlich um organische Verbindungen, die über die OH " -Radikale zu Wasser und Kohlendioxid umgewandelt werden. Dies ist der gemäß der Erfindung gewünschte Vorgang, nämlich, dass aus den wässrigen Bestandteilen der Fäkalien die Oxidationsmittel erzeugt werden können, die nun wiederum die organischen Bestandteile der Fäkalien "verbrennen", so dass neben Wasser nur noch Kohlendioxid übrig bleibt.

Die Fäkalien werden in einem Kreislauf geführt, das heißt, sie verlassen den Elektrolyse- Reaktor 20 und über Durchfluss- und Transmissionsströmungs-Messungen, Ermittlung der Reduktion bzw. Oxidation und des PH-Wertes (30, 31 , 32) gelangen sie erneut in den Reaktor 20 hinein. Für den Umlauf der Flüssigkeit wird eine Kreiselpumpe 33 eingesetzt. In

der Figur ist der Einlauf des Reaktors 20 oben und der Auslauf unten angeordnet, obwohl dies bei einem bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung auch umgekehrt durchgeführt wird.

Nicht gezeigt ist in diesem Kreislauf der Elemente 20, 30, 31 , 32 und 33 ein ab- und zuschaltbarer Bypass mit einem Filter. Dieser Filter wird dazu eingesetzt, nicht umgewandelte Bestandteile herauszufiltem, also beispielsweise organische Bestandteile, die wenn auch in geringer Menge in Fäkalien auftreten könnten.

Der Reaktor 20 ist mit Füllstandsanzeigen 202, 203 und einem Temperaturmessgerät 201 versehen.

Weiterhin hat der Reaktor 20 einen nach oben geführten Auslass für Abluft, die mit Hilfe eines Abluftventilators 21 gesteuert über einen Luftstromwächter 22 aus der Anlage herausgeführt wird.

Ist die umlaufende Flüssigkeit genügend lange behandelt worden, kann sie über ein Auslassventil 40 in einen Frischwassertank 41 geleitet werden. Dieser ist mit einer Füllstandsanzeige 42 versehen. Frischwasser kann über ein Ventil 43 entnommen werden.

Bei einem bevorzugten Einsatz des Verfahrens gemäß der Erfindung, etwa in einer Zugtoilette, kann erreicht werden, dass das zur Toilettenspülung notwendige Frischwasser zurück gewonnen werden kann. Das darüber hinaus anfallende behandelte Frischwasser kann ohne Probleme auf der Schiene entsorgt werden.

Wesentlich ist in diesem Zusammenhang der geschlossene Kreislauf, das heißt, das anfallende Schwarzwasser wird solange im Kreislauf geführt, bis es die erforderliche Qualität erreicht hat.