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Title:
METHOD FOR PLACING A CALL FOR A LIFT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/207638
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention discloses a method for placing a call for a lift system. The method (10) comprises: - a mobile communication device (52) which is carried by a user (50) of the lift system (10), - a beacon (20) of the lift system (10) which is designed to emit a beacon signal (22), and - a controller (28) of the lift system (10), wherein the method comprises the following steps of: - capturing the beacon signal (22) by means of the mobile communication device (52), - recognizing a gesture of the user (50) by means of the mobile communication device (52), - identifying an intention of the user to use the lift system (100), wherein the recognized gesture and the captured beacon signal (22) are used for this purpose, - displaying a user interface on the mobile communication device (52) for the purpose of sending a call, and - sending the call to the controller (28) of the lift system (10).

Inventors:
STUDER CHRISTIAN (CH)
KUSSEROW MARTIN (CH)
ZHANG QIXUAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2022/058263
Publication Date:
October 06, 2022
Filing Date:
March 29, 2022
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
B66B1/46; B66B1/34
Domestic Patent References:
WO2012130729A12012-10-04
Foreign References:
KR20160009852A2016-01-27
US20190161318A12019-05-30
US20200087108A12020-03-19
US6209685B12001-04-03
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Absetzen eines Rufes für eine Aufzugsanlage (10) umfassend:

- ein mobiles Kommunikationsgerät (52), welches von einem Benutzer (50) der Aufzugsanlage (10) getragen wird,

- ein Beacon (20) der Aufzugsanlage (10), welcher dazu ausgebildet ist, ein Beacon-Signal (22) auszusenden, und

- eine Steuerung (28) der Aufzugsanlage (10), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

- Erfassen des Beacon-Signals (22) durch das mobile Kommunikationsgerät (52),

- Erkennen einer Geste des Benutzers (50) durch das mobiles Kommunikationsgerät (52),

- Erkennen einer Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage (100) zu benutzen, wobei hierzu die erkannte Geste und das erfasste Beacon-Signal (22) verwendet werden,

- Anzeigen einer Benutzerschnittstelle auf dem mobilen Kommunikationsgerät (52) zum Absenden eines Rufes, und

- Senden des Rufes an die Steuerung (28) der Aufzugsanlage (10).

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zum Erkennen der Geste zumindest einer der folgenden Sensoren des mobilen Kommunikationsgerätes (52) verwendet wird:

- Beschleunigungssensor, mittels welchem eine Bewegung des Gerätes erkannt werden kann,

- Gyroskop, mittels welchem eine Orientierung und/oder eine Orientierungsänderung des Gerätes erkannt werden kann,

- Helligkeitssensor, der eine Veränderung der Helligkeit des Umgebungslichtes erkennen kann,

- Kamera, mittels welcher erkannt werden kann, ob ein Benutzer des Gerätes auf dessen Bildschirm zur Anzeige der Benutzerschnittstelle blickt,

- Abstandssensor, um einen Abstand zu einem anderen Objekt zu bestimmen,

- Kompass,

- Druckknopf,

- berührungsempfmdlicher Bildschirm oder

- kapazitiver Schalter.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei beim Erkennen der Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage zu benutzen, ein zeitlicher Verlauf einer Signal-Stärke des Beacon-Signals (22) verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei beim Erkennen der Absicht des

Benutzers, die Aufzugsanlage (10) zu benutzen, eine aktuelle Signal-Stärke des Beacon-Signals (22) verwendet wird.

Description:
Verfahren zum Absetzen eines Rufes für eine Aufzugsanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Absetzen eines Rufes für eine Aufzugsanlage mittels eines mobilen Kommunikationsgerät, welches von einem Benutzer der Aufzugsanlage getragen wird.

Derartige Verfahren sind im Stand der Technik bekannt.

Beispielsweise ist aus US 6,209,685 Bl ein Verfahren bekannt, welches unter Verwendung eines Mobiltelefons und unter Verwendung eines Beacons einen Aufzugsruf automatisch ausführt. Dies kann jedoch zu unnötigen Aufzugsrufen führen.

Weiter ist aus WO 2012/130729 eine Benutzerführung innerhalb eines Gebäudes unter Verwendung einer Aufzugsanlage mit Zielrufsteuerung bekannt. Der Benutzer verwendet für die Benutzerführung sein Mobiltelefon. Die Position des Mobiltelefons innerhalb des Gebäudes wird über bekannte Technologie bestimmt. Um das aus WO 2012/130729 bekannte System zu benutzen, muss der Benutzer aber zunächst die Entsprechende Anwendung auf seinem Gerät finden und aufstarten oder aktivieren. Dies kann zeitraubend sein.

Weiter ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass Mobiltelefone ein Bluetooth-Signal eines Beacon erkennen und das Erkennen dem Benutzer des Mobiltelefons auch mitteilen können. Dies kann jedoch zu unnötigen Mitteilungen an den Benutzer des Mobiltelefons führen und sogar lästig sein: Falls der Weg des Benutzers an viele Bluetooth-Sendem beziehungsweise Beacons vorbei führt, der Benutzer aber nicht beabsichtigt einen dieser Dienste zu nutzen, führt dies zu vielen störenden Mitteilungen an den Benutzer. Derartige Mitteilungen können beispielsweise visuelle Mitteilungen auf dem Bildschirm, hörbare Mitteilung wie zum Beispiel ein Piepsen oder auch ein Vibrieren des Mobiltelefons sein.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Benutzerfreundliches, möglichst zuverlässiges Verfahren zum Rufen eines Aufzuges anzugeben.

Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Erfindungsgemäss wird erkannt, ob der Benutzer beabsichtigt, die Aufzugsanlage zu Benutzen. Falls dies Erkannt wird, wird dem Benutzer eine Benutzerschnittstelle zum Absenden eines Rufes für einen Aufzug der Aufzugsanlage angezeigt. Das Erkennen, ob der Benutzer die Aufzugsanlage benutzen möchte erfolgt durch ein Erkennen einer Geste. Eine Geste ist allgemein eine typische Benutzung des mobilen Kommunikationsgerätes und sind von den Betriebssystemen für mobile Kommunikationsgeräte wie zum Beispiel iOS und Android bestens bekannt. Weiter wird das Beacon-Signal des Beacon der Aufzugsanlage erfasst. Mithilfe des erfassten Beacon-Signals und der erkannten Geste wird erkannt, ob der Benutzer beabsichtigt, die Aufzugsanlage zu benutzen oder nicht. Falls eine Absicht die Aufzugsanlage zu benutzen erkannt wird, wird eine Benutzerschnittstelle auf dem mobilen Kommunikationsgerät zum Absenden eines Rufes angezeigt und eine allfällige Eingabe des Rufes an die Steuerung der Aufzugsanlage übermittelt.

Der Ruf kann dabei ein herkömmlicher Stockwerkruf aber auch eine sogenannter Zielruf sein, wie er beispielsweise in WO 2012/130729 wie auch in US 6,209,685 Bl beschrieben ist.

Eine Geste, welche auf eine beabsichtigte Rufeingabe hindeutet, kann dabei sein:

- ein Herausnehmen des mobile Kommunikationsgerät aus einer Tasche, wie beispielsweise eine Hosentasche, Jackentasche, Umhängetasche, Aktenkoffer oder dergleichen,

- ein aktivieren des Bildschirmes des mobile Kommunikationsgerät,

- ein entsperren des Bildschirmes oder einer Tastatur des mobile Kommunikationsgerät,

- ein Anschauen des Bildschirmes des mobile Kommunikationsgerät,

- ein Schütteln des mobile Kommunikationsgerät,

- ein Bewegen des mobile Kommunikationsgerät, in eine Position, welche typisch ist, um eine Eingabe zu tätigen und/oder

- eine Eingebe über eine Taste beziehungsweise Druckknopf, Schalter und/oder Tastatur oder einen berührungsempfmdlichen Bildschirm.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird zum Erkennen der Geste zumindest einer der folgenden Sensoren des mobilen Kommunikationsgerätes verwendet:

- Beschleunigungssensor, mittels welchem eine Bewegung des Gerätes erkannt werden kann,

- Gyroskop, mittels welchem eine Orientierungsänderung des Gerätes erkannt werden kann,

- Helligkeitssensor, der eine Veränderung der Helligkeit des Umgebungslichtes erkennen kann,

- Kamera, mittels welcher erkannt werden kann, ob ein Benutzer des Gerätes auf dessen Bildschirm zur Anzeige der Benutzerschnittstelle blickt,

- Abstandssensor, um einen Abstand zu einem anderen Objekt zu bestimmen,

- Kompass,

- Druckknopf,

- berührungsempfmdlicher Bildschirm oder

- kapazitiver Schalter.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird beim Erkennen der Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage zu benutzen, ein zeitlicher Verlauf einer Signal-Stärke des Beacon-Signals verwendet. Mittels dieser Ausführungsform wird neben der aktuellen Benutzung des mobilen Kommunikationsgerätes durch den Benutzer, welche durch eine Geste erkannt wird, auch eine Position des Benutzers absolut und/oder relativ zum Beacon beim Erkennen der Absicht des Benutzers verwendet. Dies ermöglicht ein besonders zuverlässiges Erkennen seiner Absicht.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform wird beim Erkennen der Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage zu benutzen, eine aktuelle Signal-Stärke des Beacon-Signals verwendet.

Mittels dieser Ausführungsform wird neben der aktuellen Benutzung des mobilen Kommunikationsgerätes durch den Benutzer, welche durch eine Geste erkannt wird, auch ein Verlauf der Position des Benutzers absolut und/oder relativ zum Beacon beim Erkennen der Absicht des Benutzers verwendet. Dies ermöglicht ein besonders zuverlässiges Erkennen seiner Absicht.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind.

Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht massstabsgetreu.

Fig. 1 zeigt einen Zugangsbereich zu einer Aufzugsanlage.

Fig. 2 zeigt eine Aufzugsanlage.

Fig. 3 zeigt rein schematisch ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage.

Fig. 1 zeigt einen Zugangsbereich 12 zu einer in Fig. 2 gezeigten Aufzugsanlage 10. In Fig. 1 ist eine Schachttüre 14 der Aufzugsanlage 10 sichtbar.

Im um die Schachttüre 14 ausgebildeten Zugangsbereich 12 ist ein Beacon 20 angeordnet. Dieser ist in diesem Ausführungsbeispiel als ein Bluetooth Low Energy Beacon ausgebildet und sendet ein Beacon-Signal 22 aus.

Der Beacon 20 kann wie in Fig. 1 gezeigt über eine Datenverbindung 24 mit einem lokalen Teil 26 einer Aufzugssteuerung 28 verbunden sein, um mit der Aufzugssteuerung 28 Daten auszutauschen.

Die Aufzugssteuerung kann auch verkürzt als Steuerung bezeichnet werden. Auf diese Datenverbindung 24 kann aber auch verzichtet werden. Der lokale Teil 26 der Aufzugssteuerung 28 ist weiter über ein Datennetzwerk 30 wie beispielsweise dem Internet oder einem lokalen Netzwerk mit einem Server 32 der Aufzugssteuerung 28 verbunden. Der Server 32 ist dazu ausgebildet, einen Ruf von einem mobilen Kommunikationsgerät 52 entgegenzunehmen und zu verarbeiten und einen Rufbefehl oder Fahrbefehl an den lokalen Teil 26 der Aufzugssteuerung 28 zu geben. Der Server 32 ist ebenfalls Bestandteil der Aufzugssteuerung 28. Der Server 28 kann dabei auch mit mehreren, in Fig. 1 nicht dargestellten lokalen Aufzugssteuerungen anderer Aufzugsanlagen kommunizieren. Mit anderen Worten ausgedrückt, kann der Server 28 mehreren lokalen Aufzugsanlagen zugeordnet sein.

Weiter zeigt Fig. 1 einen Benutzer 50, welcher ein mobiles Kommunikationsgerät 52 trägt. Beim mobilen Kommunikationsgerät 52 kann es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon handeln. Dieses ist dazu ausgebildet, das Beacon-Signal 22 zu empfangen. Dies ist in Fig. 1 durch den mit unterbrochener Linienführung dargestellten Pfeil 54 dargestellt. Weiter ist das mobile Kommunikationsgerät 52 dazu ausgebildet, mit der Aufzugssteuerung 28 über eine Datenverbindung 58 zu kommunizieren, um einen Ruf an die Aufzugsanlage 10 abzusetzen, d.h. um beispielsweise einen Zielruf auszulösen. Die Datenverbindung 58 erfolgt typischerweise über ein zumindest teilweise drahtlos ausgebildetes Datennetzwerk, wie beispielsweise über ein mobiles Datennetz eines Telefonanbieters wie zum Beispiel 3G, 5G oder LTE. Andere drahtlose Datennetzwerke wie Wi-Fi oder Bluetooth sind ebenso möglich. Die Datenverbindung 58 kann auch teilweise über ein elektrisch leitendes Kabel oder Lichtwellenleiter erfolgen, wie dies in Datenkommunikationsnetzwerken üblich ist.

In Fig. 1 sind weiter zwei mögliche Wege 60, 62 eines allfälligen Benutzers 50 der Aufzugsanlage 10 dargestellt. Auf dem ersten Weg 60 geht der Benutzer 50 auf die Schachttüre 14 der Aufzugsanlage 10 zu. Es ist folglich anzunehmen, dass der Benutzer 50 beabsichtigt, die Aufzugsanlage zu benutzen.

Auf dem anderen Weg, dem Weg 62, möchte der Benutzer 50 allem Anschein nach, die Aufzugsanlage 10 nicht benutzen, da der Weg 62 in einem Bogen an der Schachttüre 14 vorbeiführt.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben, welches dem Benutzer 50 eine Rufeingabemaske auf seinem Kommunikationsgerät 52 anzeigt und ihn darüber hinweist, dass er einen Ruf über sein Kommunikationsgerät 52 eingeben kann. Hingegen soll der Benutzer 50 auf seinem Weg 62 an der Aufzugsanlage 10 vorbei möglichst nicht gestört werden.

Erfmdungsgemäss wir diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das mobile Kommunikationsgerät 52 des Benutzers 52 eine typische Geste erkennt, welche daraufhinweist, dass der Benutzer die Aufzuganlage 10 benutzen und eine Rufeingabe über sein mobiles Kommunikationsgerät 52 tätigen möchte. Folglich wird erfmdungsgemäss zum einen erkannt, ob der Benutzer 52 eine Geste ausführt, welche typisch ist, falls der Benutzer einen Ruf an die Aufzugssteuerung absetzen möchte. Falls keine derartige Geste ausgeführt wird, wird das Verfahren abgebrochen. Weiter wird dabei auch das Beacon-Signal 22 verwendet.

Falls eine Geste erkannt wurde, wird die Geste dahingehend ausgewertet, ob eine Absicht des Benutzers besteht, die Aufzugsanlage 10 zu benutzen. Falls die Absicht des Benutzers erkannt wurde, dass dieser die Aufzugsanlage benutzen möchte und falls das mobile Kommunikationsgerät 52 das Beacon-Signal 22 erfasst, zeigt das mobile Kommunikationsgerät 52 dem Benutzer eine Rufeingabemaske für die Aufzugsanlage 10 an. Eine Geste, welche auf eine beabsichtigte Rufeingabe hindeutet, kann dabei sein:

- ein Herausnehmen des mobile Kommunikationsgerät 52 aus einer Tasche, wie beispielsweise eine Hosentasche, Jackentasche, Umhängetasche, Aktenkoffer oder dergleichen,

- ein aktivieren des Bildschirmes des mobile Kommunikationsgerät 52,

- ein entsperren des Bildschirmes oder einer Tastatur des mobile Kommunikationsgerät 52,

- ein Anschauen des Bildschirmes des mobile Kommunikationsgerät 52,

- ein Schütteln des mobile Kommunikationsgerät 52,

- ein Bewegen des mobile Kommunikationsgerät 52, in eine Position, welche typisch ist, um eine Eingabe zu tätigen und/oder

- eine Eingebe über eine Taste beziehungsweise Druckknopf, Schalter und/oder Tastatur oder einen berührungsempfmdlichen Bildschirm.

Eine Tastatur kann beispielsweise mechanisch oder auch auf einem berührungsempfmdlichen Bildschirm ausgebildet sein, ebenso kann eine Taste, ein Druckknopf oder Schalter mechanisch als auch berührungsempfmdlich ausgebildet sein, wie beispielsweise durch eine entsprechende Anzeige auf einem berührungsempfmdlichen Bildschirm. Ein berührungsempfmdlicher Bildschirm kann auch eine Geste wie beispielsweise eine bestimmte Figur oder Muster erkennen, ohne dass eine spezielle Anzeige dafür erfolgt.

Falls entweder keine Geste erkannt wird, welche auf eine beabsichtigte Rufeingabe hindeutet, oder das Beacon-Signal 22 nicht empfangen wird, führt das mobile Kommunikationsgerät 52 keine weitere Aktion hinsichtlich des Absetzens eines Rufes aus, insbesondere wird keine Rufeingabemaske angezeigt.

Falls die Rufeingabemaske angezeigt wird, kann der Benutzer über die Rufeingabemaste einen Ruf eingeben. Dieser wird von dem mobilen Kommunikationsgerät 52 an die Aufzugssteuerung 28 der Aufzugsanlage 10 gesendet.

Für das Erkennen der Geste kann das mobile Kommunikationsgerät einen oder mehrere der folgenden Sensoren verwenden:

- ein Beschleunigungssensor, mittels welchem eine Bewegung des Gerätes erkannt werden kann,

- ein Gyroskop, mittels welchem eine Orientierung und/oder eine Orientierungsänderung des Gerätes erkannt werden kann,

- ein Helligkeitssensor, der eine Veränderung der Helligkeit des Umgebungslichtes erkennen kann, hierzu kann beispielsweise ein Infrarotsensor verwendet werden,

- eine Kamera, mittels welcher erkannt werden kann, ob ein Benutzer des Gerätes auf dessen Bildschirm zur Anzeige der Benutzerschnittstelle blickt,

- ein Abstandssensor, um einen Abstand zu einem anderen Objekt zu bestimmen, - ein Kompass, um beispielsweise eine Ausrichtung des mobilen Kommunikationsgerätes 52 zur Schachttüre 14 zu bestimmen,

- ein Druckknopf, um beispielsweise ein Drücken eines Druckknopf oder Druckschalters zu erkenne,

- ein kapazitiver Schalter, oder

- ein berührungsempfmdlicher Bildschirm.

Es kann sich auch als vorteilhaft erweisen, dass beim Erkennen einer Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage zu benutzen, zusätzlich zur Geste auch das Beacon-Signal 22 verwendet wird.

Beispielsweise kann das Beacon-Signal hinsichtlich der absoluten Signal-Stärke ausgewertet werden. Beispielsweise kann für das Erkennen der Absicht, die Aufzugsanlage zu benutzen, die Signal-Stärke dahingehend geprüft werden, ob diese eine minimale Signal-Stärke überschreitet. Falls mehrere Signale von unterschiedlichen Beacons empfangen werden, könnte auch gefordert werden, dass das Beacon-Signal 22 der Aufzugsanlage 10 das stärkste Signal sein muss. Beispielsweise könnten weitere Geräte in der Umgebung der Schachttüre aufgestellt sein, welche ebenfalls einen Beacon haben und ein entsprechendes Signal aussenden.

Weiter könnte das Beacon-Signal 22 hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs der Signal-Stärke ausgewertet werden. Beispielsweise würde die Signal-Stärke des Beacon 20 auf dem Weg 62 zunächst zunehmen, jedoch ab einer gewissen Stelle, welcher in Fig. 1 mit Punkt 64 gekennzeichnet ist, auch wieder abnehmen. Sobald das Beacon-Signal wieder abnimmt, kann daraus gefolgert werden, dass der Benutzer 50 die Aufzugsanlage nicht benutzen möchte, da er sich nicht mehr auf den Beacon 22 zu bewegt. Falls der Benutzer 50 beim Vorbeigehen an der Aufzugsanlage 10 beispielsweise beim Punkt 66 sein mobiles Kommunikationsgerät 52 in die Hand nimmt und auf dessen Bildschirm blickt, würde dies korrekter Weise nicht als beabsichtigte Benutzung der Aufzugsanlage erkannt. Eine Anzeige der Benutzerschnittstelle zum Absenden eines Rufes würde unterbleiben.

Hingegen nimmt auf dem Weg 60 das Beacon-Signal 22 kontinuierlich zu. Daraus kann gefolgert werden, dass sich der Benutzer 50 auf den Beacon 20 und folglich auf die Aufzugsanlage 10 zu bewegt und folglich beabsichtigt, die Aufzugsanlage zu benutzen. Falls der Benutzer 50 auf dem Weg 60 zur Aufzugsanlage 10 hin sein mobiles Kommunikationsgerät 52 in die Hand nimmt und auf dessen Bildschirm blickt, würde dies als beabsichtigte Benutzung der Aufzugsanlage erkannt. Eine Anzeige der Benutzerschnittstelle zum Absenden eines Rufes würde erfolgen.

Der Beacon 20 sendet als Beacon-Signal 22 in einem Ausführungsbeispiel zumindest folgende Information:

- Einen Uniform Resource Locator, abgekürzt als URL, welche die Netzwerkadresse des Servers 32 oder dessen Netzwerkname angibt, - Eine Identifikation der Aufzugsanlage 10

- Eine Identifikation des Stockwerkes beziehungsweise der Schachttüre 14

Die Identifikation der Aufzugsanlage 10 und/oder des Stockwerkes können auch als Bestandteil der URL übermittelt werden.

In einem Ausführungsbeispiel kann das mobile Kommunikationsgerät 52 dazu ausgebildet sein, die mit dem Beacon-Signal 54 erhaltene URL direkt mittels eines Webbrowsers zu öffnen. Der Server, sendet als Antwort eine Website zurück, welche die Benutzerschnittstelle, insbesondere die graphische Benutzerschnittstelle für die Aufzugsanlage 10 auf dem mobilen Kommunikationsgerätes 52 anzeigt. Daraufhin kann der Benutzer seinen Ruf über das mobile Kommunikationsgerät 52 eingeben und der Browser sendet die Eingabe an den Server zurück.

In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann des mobile Kommunikationsgerät 52 auch eine dedizierte Anwendung anstelle des zuvor beschriebenen Webbrowsers auf dem mobilen Kommunikationsgerät 52 zum Öffnen der URL verwenden. In diesem Fall könnte beispielsweise auf das übersenden der Daten zum Anzeigen der Benutzerschnittstelle vom Server 32 an das mobile Kommunikationsgerät 52 verzichtet werden.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann, falls eine dedizierte Anwendung verwendet wird, der Beacon 20 auch nur eine Identifikation versenden, wie beispielsweise ein Universally Unique Identifier, welche typischerweise mit UUID abgekürzt wird.

Weitere Protokolle für Beacon-Signale sind dem Fachmann bekannt und können ebenso verwendet werden.

Fig. 2 zeigt die Aufzugsanlage 10, wobei die in Zusammenhang mit Fig. 1 gezeigten Komponenten der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt sind. Die Aufzugsanlage 10 weist einen Schacht 16 auf, in welchem eine Kabine 18 im Wesentlichen in vertikaler Richtung zwischen den einzelnen Stockwerken, welche die Aufzugsanlage 10 bedient, fahren kann. Der Schacht 16 ist auf jedem Stockwerk durch die Schachttüre 14 verschlossen. Auf jedem Stockwerk ist vor der Schachttüre 14 der Zugangsbereich 12 zur Aufzugsanalage 10 ausgebildet.

Die in Fig. 12 gezeigte Aufzugsanlage 10 ist als Traktionsaufzug ausgeführt. Alternativ könnte die Aufzugsanlage als Hydraulikaufzug oder mit Kabinen, die jeweils von einem Linearmotor angetrieben sind, ausgeführt sein. Bei einer Ausführungsform mit Linearmotor kann sich die Kabine typischerweise auch in horizontaler Richtung bewegen. Weitere Typen von Aufzugsanalgen sind dem Fachmann bekannt und können ebenfalls verwendet werden. Weiter kann die Aufzugsanalage auch mehrere Aufzugsschächte und/oder mehrere Kabinen, die in demselben Aufzugsschacht sich bewegen, aufweisen. Falls mehrere Kabinen dieselben Stockwerke oder gemeinsame Stockwerke bedienen und/oder gemeinsame Zugangsbereiche 12 haben, kann die Steuerung der Aufzugsanlage typischerweise durch eine sogenannte Gruppensteuerung erfolgen. Die Aufzugsanlage 10 kann auf jedem Stockwerk mit dem Beacon 20 ausgerüstet sein. Es ist aber auch denkbar, dass der Beacon 20 nur auf ausgewählten Stockwerken bzw. Zugangsbereichen 12 installiert ist. Falls kein Beacon in einem Zugangsbereich 12 installiert ist, kann der Ruf des Aufzuges auf herkömmliche Art und Weise erfolgen oder auch auf herkömmliche Art und Weise mit dem mobilen Kommunikationsgerät52, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Das bereits oben beschriebene Verfahren zum Absetzen eines Rufes für eine Aufzugsanlage 10 ist schematisch in Fig. 3 dargestellt und umfasst folgende Schritte:

In einem Schritt S 1 erfolgt das Erfassen des Beacon-Signals 22 durch das mobile Kommunikationsgerät 52.

In einem Schritt S2 erfolgt das Erkennen einer Geste des Benutzers 50 durch das mobiles Kommunikationsgerät 52.

In einem Schritt S3 erfolgt das Erkennen einer Absicht des Benutzers, die Aufzugsanlage 10 zu benutzen, wobei hierzu die erkannte Geste und das erfasste Beacon-Signal 22 verwendet werden.

In einem Schritt S4 erfolgt das Anzeigen einer Benutzerschnittstelle auf dem mobilen Kommunikationsgerät 52 zum Absenden eines Rufes. In einem Schritt S5 erfolgt das Senden des Rufes an die Steuerung 28 der Aufzugsanlage 10.

Die Schritte S1 und S2 sind in Fig. 3 nacheinander dargestellt. Der Schritt S2 kann jedoch auch vor dem Schritt S1 oder auch zeitlich parallel zum Schritt S1 erfolgen.