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Title:
METHOD AND PLANT FOR CONTINUOUSLY PRODUCING BIOLOGICAL HUMUS-FORMING FERTILIZER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1986/000293
Kind Code:
A1
Abstract:
The method is used for the continuous production of a biological humus-forming fertilizer free of germs and medicinal residues, from animal and agricultural waste, and biogas by bacterial fermentation. The treatment for the preparation and anaerobic bacterial fermentation of the starting material mixed with starting material mixed with a liquid into a continuous and uniform flow is achieved in two steps. In the first step, life conditions are created within the suspension which are best adapted to cultures of mesophilic bacteria causing a hydrolysis and acidification of the starting material, particularly by heating at about 30o-40oC and, at predetermined time intervals, first part of the bacteria-containing liquid and at the end of the treatment optionally the other part is removed from the suspension and is added to the new starting material to be introduced and/or to the suspension. In the second step, the product released preferably partially from the liquid of the first step is mixed with the bacteria-containing liquid extracted from the suspension in the second step and life conditions best adapted to the cultures of thermophilic bacteria achieving the fermentation are created within said liquid, particularly by heating at a temperature of about 50o-60oC. The gases generated in both steps are sucked and collected; at least one portion is divided into separate jets and introduced into the suspension, the remaining being separated into CO2 gas and CH4 gas, the first one being divided into separate jets and again introduced into the suspension, the second one being used to cover the general energy requirement for implementing such method up to the obtention of the final product. The plant for implementing such method comprises two covered vat-like containers (11, 12) of which the bottom (15) presents a continuous slope of at least 2% from the loading end to the discharge end.

Inventors:
HUEBNER WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP1984/000203
Publication Date:
January 16, 1986
Filing Date:
June 29, 1984
Export Citation:
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Assignee:
INPROHOLD ETS (LI)
International Classes:
C02F3/28; C05F9/04; C05F17/00; C12M1/113; (IPC1-7): C05F9/04; C02F3/28
Domestic Patent References:
WO1984000038A11984-01-05
Foreign References:
US4100023A1978-07-11
US4022665A1977-05-10
FR2477522A11981-09-11
FR1144731A1957-10-17
NL8101821A1982-11-01
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Claims:
1. A n s p 'r e h e Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen von keim und medikamenteπrückstandsfreiem, biologischem, humus¬ bildendem Dünger aus vornehmlich tierischen und gege¬ benenfalls auch landwirtschaftlichen Abfallprodukten und von Biogas durch bakterielle Fermentation, dadurch gekennzeichnet, daß die anaerobe bakterielle Aufbereitungs¬ und Fermentationsbehandlung des mit Flüssigkeit versetzten Ausgangsmaterials in einem sich kontinuierlich und gleich¬ förmig bewegenden Massestrom zweistufig durchgeführt wird, wobei in der ersten Stufe in der Aufschwemmung den eine Hydrolyse und Versäueruπg des Ausgangsmaterials be¬ wirkenden mesophilen Bakterienkulturen optimal angepaßte Lebensbedingungen, insbesondere durch eine Erwärmung auf etwa 30 bis 40 C, geschaffen werden und der Aufsch.wem mung nach bestimmten Zeitabschnitten zunächst ein Teil und am Ende der Behandlung gegebenenfalls der andere Teil der bakterienhaltigen Flüssigkeit entzogen und dem neu zuzuführenden Ausgangsmaterial und bzw.
2. oder der Auf¬ schwemmung zugesetzt wird, und in der zweiten Stufe das vorzugsweise teilweise von Flüssigkeit befreite Produkt der ersten Stufe mit der der Aufschwemmung in der zweiten Stufe entzogenen bakterienhaltigen Flüssigkeit versetzt und in dieser den die Fermentation bewirken¬ den thermophilen Bakterienkulturen optimal angepaßte Lebensbedingungen, insbesondere durch eine Erwärmung auf etwa 50 bis 60 C, geschaffen werden, wobei die in beiden Stufen anfallenden Gase abgezogen und ge¬ sammelt werden, wovon zumindest ein Teil in einzelne Strahlen aufgeteilt wieder in die Aufschwemmung einge¬ leitet und der restliche Teil in C0„Gas und in CH,Gas getrennt wird, in welchen ersteres in einzelne Strahlen aufgeteilt wieder in die Aufschwemmung eingeleitet und letzteres zur Deckung des gesamten Energiebedarfs für die Durchführung des Verfahrens bis zum Erhalt des End¬ produkts eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen in der ersten Verfahrensstufe: a) das aus tierischen Abfallprodukten, insbesondere tierischen Exkrementen und gegebenenfalls land¬ wirtschaftlichen Abfallprodukten, bestehende Aus¬ gangsmaterial wird zerkleinert und mit Wasser und bzw. oder der Aufschwemmung in einem späteren Stadium des Verfahrens entnommenen Flüssigkeit versetzt, bis der Anteil an Trockensubstanz etwa 6 °a' bis 16 % , vorzugsweise etwa 7 ?ό bis 12 % , ent¬ spricht, und anschließend kontinuierlich dem sich gleichförmig bewegenden Massestrom an seinem hinteren Ende zugeführt; OMPI « .* Y^I O b) die Aufschwemmung wird mit einer, eine Hydrolyse und eine Versäuerung bewirkenden anaeroben, esophilen Bakterienkultur geimpft, mit dieser gründlich vermischt und einem Aufbereitungs¬ prozeß für die Fermentation in der zweiten Ver¬ fahrensstufe unterworfen; c) die Aufschwemmung wird auf eine Temperatur von etwa 30 bis 40 C, vorzugsweise etwa 32 bis 35 C, erwärmt und für eine Zeitdauer von etwa 1 bis etwa 4 Tagen, vorzugsweise etwa 2 Tagen, auf diesem Temperaturniveau gehalten; d) nach Ablauf von etwa einem Drittel und gegebenen¬ falls einem weiteren Drittel der Behandlungszeit wird der Aufschwemmung mit Bakterien versetzte Impfflüssigkeit entnommen, welche der Aufschwem¬ mung unmittelbar vor oder bei und gegebenenfalls nach ihrer Zuführung zu dem Massestrom zugesetzt wird; e) die während der Behandlungszeit entstehenden Gase (C0? und CH.) werden abgezogen und gesammelt; f) nach Ablauf der Behandluπgszeit wird die bakterien* haltige Flüssigkeit der Aufschwemmung weitgehend entzogen und der Aufschwemmung am Anfang des Masse¬ stroms wieder zugesetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Maßnahmen in der zweiten Verfahrensstufe: g) das am Ende der Behandlung in der ersten Verfahrens¬ stufe gegebenenfalls von der Flüssigkeit weitgehend befreite Produkt wird kontinuierlich einem zweiten, gleichförmig bewegten Massestrom an dessen hinteren Ende zugeführt, welchem gegebenenfalls neue anaerobe, ther ophile Bakterienkulturen und bzw. oder dem Massestrom an einem oder an mehreren Querschnitten entnommene bakterienhaltige Flüssigkeit in dem Maße zugesetzt und mit dieser vermischt ist, bis der Anteil der Trockensubstanz etwa 6 % bis 18 % , vor¬ zugsweise etwa 8 % bis 12 ?_, beträgt; h) die Aufschwemmung wird auf eine Temperatur von etwa 50 bis 60 C, vorzugsweise etwa 52 bis 55 C, er¬ wärmt und für eine Zeitdauer von etwa 3 bis 6, vor¬ zugsweise etwa 4 Tagen, auf diesem Temperaturniveau gehalten; i) nach Ablauf von etwa einem Drittel und gegebenenfalls einem weiteren Drittel der Behandlungszeit wird der Aufschwemmung mit Bakterien versetzte Impflüssigkeit entnommen, welche der Aufschwemmung unmittelbar vor oder bei und gegebenenfalls nach ihrer Zuführung zu dem Massestrom zugesetzt wird; k) die während der Behandlungszeit entstehenden Gase (C02, CH,) werden abgezogen und gesammelt; i) nach Ablauf der Behandlungszeit wird die bakterien¬ haltige Flüssigkeit der Aufschwemmung weitgehend entzogen und der Aufschwemmung am Anfang des Masse¬ stroms wieder zugesetzt. OMPI .
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß in jeder Verfahrensstufe das in dieser gewonnene und gesammelte Gas zumindest teilweise nach vorheriger Erwärmung in einer Vielzahl von Strahlen im Bereich mehrerer Querschnitte in den Massestrom eingeblasen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß in jeder Verfahrensstufe die im Bereich eines Querschnitts des Massestroms abgezogene bakterienhaltige, gegebenenfalls erwärmte Flüssigkeit im Bereich wenigstens eines in Bewegungsrichtung des Massestroms zurückliegenden Querschnitts dem Massestrom wieder zugesetzt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch zwei wannenför ige, abgedeckte Tröge (11,12), deren Böden (15) vom Beschickungsende bis hin zum Aus¬ tragsende ein kontinuierliches Gefälle von wenigstens etwa 2 % aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Größenverhältnis der beiden Tröge (11,12) etwa 1:1,5 bis 1:2 beträgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Böden (15) der Tröge (11,12) in Abschnitte (A,B,C,...) unterteilt sind, an deren Ende sich jeweils eine Schwelle (16) befindet, in deren Bereich Entnahme¬ einrichtungen (17) für abzuziehende Flüssigkeit ange¬ ordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß in den Trogwänden (19) und im Boden (15) Rohrleitungen (20) mit einer Vielzahl von gegen den Innenraum der Tröge (11,12) gerichteten Düsen (21) für die Gaseinleitung in den Massestrom angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwände (19) und Böden (15) der Tröge (11,12) mit einem eine glatte hydrophobe Oberfläche aufweisenden Belag ver¬ sehen sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröge (11,12) aus hintereinanderliegenden, zickzackförmig ange¬ ordneten Abschnitten (A,B,C,...) bestehen.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Beschickungs¬ ende eines jeden Troges (11,12) in Höhe des Masse¬ stromspiegels ein Impftopf (32) bzw. eine Impfrinne (24) mit einem Überlauf für die diesen zugeführte bakterienhaltige Impfflüssigkeit angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröge (11,12) gegebenenfalls in Mehrfachanordnung unter dem Boden einer Betriebshallte angeordnet sind, auf bzw. über welchem sich die für den Betrieb der Anlage erforder¬ lichen Maschinen und Rohrleitungen sowie Apparate u.dgl. befinden.
Description:
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Erzeugen von biologischem, humusbildenden Dünger

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine für dieses be¬ vorzugt zu verwendende Vorrichtung zum kontinuierlichen Er¬ zeugen von keim- und medikamentenrückstandsfreiem, biologi¬ schem, humusbildenden Dünger aus vornehmlich tierischen und gegebenenfalls auch landwirtschaftlichen Abfallprodukten und von Biogas durch bakterielle Fermentation.

Es ist bereits bekannt, aus den in Betracht kommenden Abfall¬ stoffen aus der Tierhaltung und Landwirtschaft durch anaerobe Fermentation Biogas zu gewinnen, wobei als Nebenprodukt ein Dünger erhalten wird. Bei diesen Verfahren steht somit die Gasgewinnung im Vordergrund und der anfallende Dünger stellt sich als Nebenprodukt dar. Wenn bei den bekannten Verfahren der Schwerpunkt auf der Gaserzeugung liegt, so deshalb, weil über diese versucht wird, die Wirtschaftlichkeit weitmöglich zu sichern. Eine Wirtschaftlichkeit derartiger Verfahren ist aber nur dann gewährleistet, wenn Großabnehmer für eine kon¬ stante und unmittelbare Übernahme des erzeugten Gases während eines langen Zeitraums sorgen. Dies läßt sich jedoch aus ver¬ schiedensten Gründen nicht realisieren, weshalb solche Ver¬ fahren nur in relativ kleinen Anlagen genutzt werden, wobei das erzeugte Gas zur Deckung des Energiebedarfs des eigenen Betriebes und der Dünger für die eigenen Ländereien genutzt wird.

Industriell verwe'rtete Verfahren und Anlagen der in Betracht kommenden Art sind bisher nicht bekanntgeworden. Soweit An¬ lagen zum Erzeugen von Biogas existieren, sind diese aus hinsichtlich ihrer Bauweise und ihres Betriebs aufwendigen Apparaturen zusammengesetzt. Bei diesen wird der anfallende

Abfall in einem Behälter aufbereitet, was komplizierte Steuerungsmechanismen erfordert. Für großindustrielle An¬ wendungen vermögen die bekannten Anlagen in keiner Weise ein Vorbild zu sein, weil die zu bewältigenden Mengen je Zeiteinheit so immens sind, daß notwendigerweise Wege be- schritten werden müssen, die zu einer spezifischen Auf¬ gabenstellung führen. Abfallprodukte industrieller Tier¬ haltungen, speziell hinsichtlich Geflügel aller Art, fallen in ungeheuren Mengen an und verursachen Umweltprobleme beachtlichen Ausmaßes. Selbst wenn diese Abfallprodukte für einen bestimmten Zeitraum zwischengelagert worden sind, konnte keine Gewähr dafür übernommen werden, daß diese dann bedenkenlos als Dünger auf die Felder aufge¬ bracht werden können. Sie enthalten nach wie vor Keime und Medikamentenrückstände, die schädliche Auswirkungen für Tier und Mensch haben können. Da nun die großen Mengen solcher Abfallprodukte irgendwo untergebracht werden müssen, werden sie häufig in viel zu großen relativen Mengen ausgebracht, d.h., daß die in Betracht kommenden Felder überdüngt werden. Abgesehen davon, dass derartiger Dünger nur von bestimmten Pflanzen vertragen wird, nehmen diese die Nährstoffe aus dem. Dünger nur zu einem Bruchteil auf; der Rest wird durch das Regenwasser in das Erdreich getragen und erreicht zu irgendeinem Zeitpunkt das Grund¬ wasser.

Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, daß die vorliegend in Betracht gezogenenen Abfallstoffe aufbereitet bzw. be¬ handelt und in solcher Form verwendbar gemacht werden, daß sie bedenkenlos einsetzbar und in der Lage sind, chemische Kunstdünger zumindest zu einem beachtlichen Teil zu ersetzen. Dünger der zu produzierenden Art beruht somit auf biologi¬ schen, natürlichen Ausgangsstoffen und bietet den Vorteil,

nicht nur alle wesentlichen Komponenten von Dünger, die Pflanzen benötigen, zu enthalten, sondern darüber hinaus auch noch wichtige Spurenelemente. Überdies ist der frag¬ liche Dünger in besonderem Maße als Humusbildner geeignet, wodurch die Ackerkrume verbessert wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, welches in großindustriellem Maßstab anwend¬ bar ist, bei der großen Menge des Durchsatzes mit kleinst- möglichen Anlagen und minimalem apparativen Aufwand auszu¬ kommen gestattet und einen wirtschaftlichen Betrieb ermög¬ licht. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren soll der Schwer¬ punkt der Technik auf der Erzeugung biologischen Düngers liegen, wobei die zwangsläufig anfallenden Biogasmengen lediglich dazu benutzt werden sollen, den Energiebedarf der Anlage bzw. des ganzen Werkes zu decken, und zwar sowohl in Bezug auf Wärmeenergie als auch elektrische Energie und gegebenenfalls die für den Betrieb von Fahrzeugen benötigte Energie.

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein kon¬ tinuierlich arbeitendes Verfahren zu schaffen im Gegensatz zu den bisher bekannten diskontinuierlichen Verfahren bei Anwendung einzelner Behälter.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorge¬ schlagen, diejenigen Maßnahmen anzuwenden, die im Patent¬ anspruch 1 angegeben sind. Weitere zweckmäßige Ausgestaltun¬ gen des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens gehen aus den Unteransprüchen hervor. Die für die Durchführung des er¬ findungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens in besonderem Maße geeignete Vorrichtung geht hinsichtlich ihrer Merkmale aus den die Vorrichtung betreffenden Ansprüchen hervor. Weitere Einzelheiten und Merkmale sind nachstehend näher erläutert,

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und zwar insbesondere anhand des in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels einer besonders zweck¬ mäßig gestalteten Vorrichtung. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil der Anlage, in welcher nach dem erfinduπgsgemäßen Verfahren biologischer Dünger erzeugbar ist;

Fig. 2 eine Aufsicht auf eine schematisch dargestellte Anlage in besonders vorteilhafter, raumsparender Ausführungsform.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besteht die Vorrichtung aus zwei langgestreckten Trögen 11 und 12, in welchen je eine der beiden Verfahrensstufen abläuft.

Im prinzipiellen Aufbau sind die beiden Tröge und die ihnen zugeordneten Einrichtungen im wesentlichen einander gleich; sie unterscheiden sich vornehmlich durch ihre Länge, weil die Verweilzeit der in ihnen behandelten Aufschwemmungen unterschiedlich ist; daher ist der Trog 12 für die zweite Verfahrensstufe etwa 1 1/2 bis 2 Mal länger als der Trog 11 für die erste Verfahrensstufe.

Die vorteilhafterweise aus Stahlbeton errichteten Tröge 11 und 12 sind mit einer gasdichten Abdeckung 13 bzw. 14 ver¬ sehen. Jeder der Tröge ist in einzelne Abschnitte A, B, C, D usw. unterteilt. Der Boden 15 der Tröge 11 bzw. 12 ist innerhalb eines jeden Abschnitts A, B, C, D, usw. in Durch¬ flußrichtung abwärts geneigt, und zwar um einen Winkel von mindestens 2 bis 3 . Am Ende eines jeden Abschnitts A, B, C, D usw. befindet sich eine Schwelle 16, in deren Nische ein mit Öffnungen versehenes Absaugrohr 17 angeordnet ist,

durch welches mittels der Pumpen 18 ein Teil der Flüssig¬ keit der Aufschwemmung abgezogen werden kann.

Weiterhin befinden sich im Boden 15 und in den Seitenwänden 19 der Tröge 11 bzw. 12 Rohrleitungen 20 mit Düsen 21, welche in den Innenraum der Tröge 11 und 12 einmünden, um Gas in die in ihnen befindliche Aufschwemmung einzuleiten. Zu diesem Zweck sind die Rohrleitungen 20 mit dem Verteiler¬ rohr 22 verbunden.

Am Beschickungsende mündet wenigstens eine Beschickungs¬ leitung 23 in den Trog 11 bzw. 12 in eine in diesen befind¬ liche Verteilerrinne 24, aus welcher das eingebrachte und gegebenenfalls mit weiterer Flüssigkeit vermischte Material in den Trog 11 bzw. 12 gelangt und dem Massestrom an seinem hinteren Ende zugefügt wird. Am Austragsende befinden sich in der hinteren Trogwand 25 mehrere Abzugstrichter 26 od. dgl., die. in eine Abzugsleitung 27 für die fertig ' behandelte Aufschwemmung einmünden, welche mittels der Pumpe 28 abge¬ saugt und einer Zentrifuge 29 zugeführt wird.

Am Beschickungsende des zweiten Troges 12 mündet die Be- schickuπgsleitung 30 für die Zufuhr der teilen wässerten Masse aus der ersten Verfahrensstufe in eine Verteilerrinne 31, in welcher sie mit Flüssigkeit aus der zweiten Verfah¬ rensstufe versetzt und vermischt und dann dem Massestrom im Trog 12 an dessen hinteren Ende zugefügt wird.

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Tröge 11' und 12' zick- zack-förmig ausgebildet; dies wird in einfachster Weise da¬ durch erreicht, daß in einem entsprechend breit bemessenen Kanal 41 gegeneinander versetzt Leitwände 42 angeordnet

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sind, so daß der Massestrom einen schlangenlinienförmigen bzw. zick-zack-förmigen Weg durch die beiden Stufen I und II nimmt.

Der Betrieb der in der Zeichnung dargestellten und zuvor beschriebenen Vorrichtung bzw. Anlage erfolgt in der in den Verfahrensansprüchen angegebenen Weise wie folgt.

Ausgangsprodukt ist beispielsweise der in Hühnerfarmen in großem Umfang anfallende Hühnerkot, der unter Zusatz von Wasser zerkleinert und aufgeschwemmt wird. Anstelle von Hühnerkot lassen sich selbstverständlich alle anderen in Tierhaltungen anfallenden Exkremente verwerten, auch wenn ihnen Streumaterial beigemischt sein sollte, was bei der Zerkleinerung in kleine Partikel aufgelöst wird.

Das so erhaltene Ausgangsmaterial wird durch die Beschik- kungsleitung 23 in den Trog 11 der ersten Verfahrensstufe eingebracht. Es gelangt zunächst in die Verteilerrinne 24, in welcher es mit bakterienhaltiger Flüssigkeit versetzt wird, welche mittels der Absaugrohre 17 der Aufschwemmung im Trog 11 entnommen worden ist. Weiterhin befindet sich in Höhe des Flüssigkeitsspiegels der Aufschwemmung ein Impftrog 32, mittels welchem gleichfalls der Aufschwemmung neue oder aus der Aufschwemmung rückgewonnene Bakterieπ- kulturen zugesetzt werden. Aus der Verteilerriπne 24 ge¬ langt das zugeführte Ausgangsmaterial am Beschickungsende in den Trog 11 und wird dem sich in diesem bewegenden Massestrom jeweils am hinteren Ende zugefügt, und zwar in einer Menge entsprechend der am Austragsende abgezogenen Aufschwemmung.

Während des Durchlaufs der Aufschwemmung durch den Trog 11 wird diese durch in sie eingeleitetes Gas aufgewirbelt und in gewisser Weise längs bestimmter Querschnittsprofile umgewälzt. Durch die zahlreichen Gasblasen, die in der Aufschwemmung aufsteigen, wird die Oberfläche in außer¬ gewöhnlicher Weise vergrößert, was eine rasche Aufberei¬ tung der Aufschwemmung in der Verfahrensstufe zur Folge hat.

Das Gas wird durch die im Trogboden 15 und in den Trog¬ seitenwänden 19 angeordneten Rohrleitungen 20 zugeführt, aus deren Düsen 21 das Gas in Form von Strahlen in die Aufschwemmung eingeleitet wird. Infolge des Gefälles der Bodenabschnitte A, B, C, D usw. und der dadurch bedingten hydrostatischen sowie der hydrodynamischen Verhältnisse im Trog wandert die Aufschwemmung durch den Trog hindurch, wobei die Verweildauer der zu einem bestimmten Zeitpunkt zugeführten Masse infolge der gleichförmigen Bewegung des Massestroms immer gleich ist.

In der ersten Verfahrensstufe, d.h. im Trog 11, bildet sich bereits eine gewisse, wenn auch geringe Menge an Gas. welches aus C0- und CH. besteht. Dieses Gas wird über die Rohrleitung 33 abgezogen und einem Sammelbehälter zuge¬ führt.

Man kann nun entweder dieses Gasgemisch benutzen, um es über die Rohrleitungen 22 und 20 in den Massestrom im Trog 11 einzublasen. Da für die weitere Verwertung des angefallenen CH, -Gases dieses sinnvollεrweise von dem C0_-Gas zu trennen ist, wird vorteilhafterweise anstelle des Gasgemisches C0_- Gas in der ersten Verfahrensstufe in den Massestrom einge-

blasen, zumal dadurch die Aufbereitung der Masse für die Fermentation in der zweiten Verfahrensstufe gefördert wird.

Am Austragsende des Trogs 11 wird die Aufschwemmung über die Abzugstrichter 26 und die Abzugsleitung 27 mittels der Förderpumpe 28 abgezogen. Zweckmässigerweise wird die Aufschwemmung mittels Zentrifugen bis zu einem be¬ stimmten, sich als zweckmässig erweisenden Grad von Flüssigkeit befreit, die dann, da sie in erheblichem Umfang Bakterien enthält, über die Rohrleitung 34 in den Trog 11 zurückgeleitet wird. Die von Flüssigkeit weitgehend be¬ freite und in der ersten Verfahrensstufe aufbereitete Masse wird dann über die Rohrleitung 35 der Verteiler¬ rinne 31 im zweiten Trog 12 zugeführt, in welcher sie mit der der Aufschwemmung im Trog 12 entnommenen Flüssigkeit versetzt wird. Aus der Rinne 31 gelangt die Aufschwemmung in den Trog 12, wo sie am Eintragsende dem hinteren Ende des Massestroms jeweils zugefügt wird. Die konstruktive Ausge¬ staltung des zweiten Troges 12 ist die gleiche wie die des ersten Troges 11. Der Unterschied zwischen den beiden Trögen besteht lediglich darin, dass der zweite Trog 12 um etwa das 1 1/2- bis 2-fache länger ist als der Trog 11.

Im Trog 12 erfolgt die Fermentation der in der Aufschwemmung enthaltenen Biomasse, wobei im gewünschten Ausmaß Biogas erzeugt wird. In geringem Ausmaße fällt in dieser Verfah¬ rensstufe auch noch C0„-Gas an. Das Gasgemisch wird abge¬ zogen und gleichfalls dem vorerwähnten Sammelbehälter 'zuge¬ führt. Es wird jeweils nur so viel Biogas erzeugt, als not¬ wendig ist, um einerseits genügend Prozeßwärme und anderer¬ seits einen Energieträger zur Deckung des Energiebedarfs des ganzen Betriebs zur Verfügung zu haben.

Am Austragsende wird, nachdem die Fermentierung der Bio¬ masse in der zweiten Verfahrensstufe abgeschlossen ist, die Aufschwemmung abgezogen und nach einer kurzzeitigen Erhitzung auf mindestens 70 C oder mehr mittels Zentri¬ fugen von der Flüssigkeit weitestgεhend befreit. Die feuchte und noch heiße Masse wird sodann durch eine Trocknungsanlage geschickt,. in welcher ihr die Rest¬ feuchtigkeit bis auf einen gestimmten gewünschten Prozent¬ satz entzogen w ird. Diese so erhaltene Masse ist der fertige, für Handelszwecke geeignete biologische Dünger, der von Keimen und sonstigen unerwünschten Rückständen befreit ist. Durch die Behandlung in der beschriebenen Weise vermag er auch nicht nachzugähren, d.h., daß er geruchfrei ist und bleibt.

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