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Title:
METHOD AND PLANT FOR THE PRODUCTION OF STARCH- FAT- OR PROTEIN-BASED HUMAN OR ANIMAL FOODSTUFFS WITH DEFINED BULK DENSITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/092070
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a plant and a method for continuous production of starch-, fat- or protein-based bulk human or animal foodstuffs, or technical intermediates from a starch-, fat- or protein-based water-containing mass. The plant comprise the following sequence of regions along which the mass may be transported: a first region (2; 1, 7a), in which mechanical or thermal energy is introduced, a second region (4; 7b), in which a pressure builds up and a third region (6) to accommodate the discharged mass, whereby a forming unit (5) is arranged between the second region (4; 7b) and the third region (6). According to the invention, the plant comprises an adjustable barrier (3), between the first region (2; 1, 7a) and the second region (4; 7b) restricting the transport of the mass and a measuring device (S) is provided in the third region (6) by means of which a product parameter may be determined.

Inventors:
RUTISHAUSER STEFAN (CH)
MEYER MARKUS (CH)
MUNZ KONRAD (CH)
Application Number:
PCT/CH2006/000067
Publication Date:
September 08, 2006
Filing Date:
February 02, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BUEHLER AG (CH)
RUTISHAUSER STEFAN (CH)
MEYER MARKUS (CH)
MUNZ KONRAD (CH)
International Classes:
A23N17/00; A23K1/00; A23P1/12; B29C48/395; B29C48/41; B29C48/92; B29C48/405
Foreign References:
US5714187A1998-02-03
DE19714713A11997-11-06
US5700510A1997-12-23
CH686396A51996-03-29
FR2658393A31991-08-23
Attorney, Agent or Firm:
BÜHLER AG (Uzwil, CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Anlage zur kontinuierlichen Herstellung stärke, fett oder proteinbasierter, schüttgutartiger Nahrungs oder Futtermitte! oder technischer Zwischenprodukte aus einer stärke, fett oder proteinbasierten Wasser aufweisenden Masse, wobei die Anlage die folgenden aufeinanderfolgenden Bereiche aufweist, entlang derer die Masse förderbar ist: > einen ersten Bereich (2; 1 , 7a) mit einem ersten Prozessraum (7a), in welchem eine Durchmischung der Masse erfolgt und in die Masse mechanische und/oder thermische Energie eingetragen wird; > einen zweiten Bereich (4; 7b) mit einem zweiten Prozessraum (7b), in welchem ein Druckaufbau in der Masse erfolgt; und > einen dritten Bereich (6) zur Aufnahme der aus dem zweiten Bereich (4; 7b) ausgestossenen Masse; wobei zwischen dem zweiten Bereich (4; 7b) und dem dritten Bereich (6) eine Umformeinheit (5) angeordnet ist, mit welcher die druckbeaufschlagte Masse vor ihrem Ausstoss in den dritten Bereich (6) zu einer bestimmten Form von Schüttgut umformbar ist; dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage zwischen dem ersten Bereich (2; 1 , 7a) und dem zweiten Bereich (4; 7b) eine die Förderung der Masse hemmende einstellbare Barriere (3) aufweist, und dass dem dritten Bereich (6) eine Messvorrichtung (S) zugeordnet ist, mit der ein Produktparameter bestimmbar ist, der zu der Schüttdichte und/oder Dichte des schüttgutartigen fertigen Nahrungs oder Futtermittels oder technischen Zwischenproduktes in dem dritten Bereich (6) in Beziehung steht.
2. Anlage nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) über eine Datenübertragungsstrecke (L) mit einer Barriere Ansteuerungsvorrichtung (A1) verbunden ist, um die einstellbare Barriere (3) in Abhängigkeit von dem durch die Messvorrichtung (S) bestimmbaren Produktparameter einzustellen.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragungsstrecke (L) eine Datenverarbeitungseinheit (V) aufweist, um die von der Messvorrichtung (S) empfangenen ProduktparameterDaten zu Steuerungsdaten für die BarriereAnsteuerungsvorrichtung (A1) zu verarbeiten.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) einen Probennehmer zum Entnehmen eines vorbestimmten SchüttgutProbevolumens und zum Einfüllen des SchüttgutProbevolumens in eine Messzelle aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) eine Waage zum Bestimmen der Masse des SchüttgutProbevolumens aufweist.
6. Anlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) eine Quelle und einen Empfänger für elektromagnetische Strahlung (EM) aufweist, zwischen denen eine die Messzelle durchquerende EM Strahlungsstrecke besteht.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schüttgut des SchüttgutProbevolumens in der Messzelle der Messvorrichtung (S) fixierbar ist, und dass die Messvorrichtung (S) eine die Messzelle durchquerenden Fluidstrecke zwischen einem Fluideinlass und einem Fluidauslass aufweist.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) eine Schallquelle und einen Schallempfänger aufweist, zwischen denen eine die Messzelle durchquerende Schallstrecke besteht.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) eine in oder nach dem Bereich (6) angeordnete Prallfläche, die in den im dritten Bereich (6) gebildeten Schüttgutstrom ragt, sowie einen Schallempfänger zur Aufnahme des Schallspektrums des Prallgeräusches aufweist, wobei die Datenverarbeitungseinheit (V) einen Spektrumsanalysator zum Analysieren des aufgenommenen Schallspektrums enthält.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) eine Vereinzelungsvorrichtung zum Vereinzeln der Schüttgutteilchen des im dritten Bereich (6) gebildeten Schüttgutstromes sowie ein optisches Abbildungssystem zum Erfassen einer Projektionsfläche der jeweiligen einzelnen Schüttgutteilchen aufweist, wobei die Datenverarbeitungseinheit (V) einen Spektrumsanalysator zum Analysieren des aufgenommenen Projektionsflächen Spektrums enthält.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (V) einen Speicher zum Abspeichern eines Sollparameters enthält, der einer SollSchüttdichte des Schüttgutes entspricht, sowie einen Komparator zum Vergleichen eines erfassten IstParameters des Schüttgutes mit dem Sollparameter enthält.
12. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Barriere (3) eine einstellbare Querschnittsverengung ist.
13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem dritten Bereich ein Druck herrscht, der kleiner als der Sättigungsdampfdruck des in der Masse enthaltenen Wassers ist.
14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in dem dritten Bereich ein Druck herrscht, der grösser als der Sättigungsdampfdruck des in der Masse enthaltenen Wassers ist.
15. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich (2; 1 , 7a) und der zweite Bereich (4; 7b) durch den Prozessraum eines MehrwellenExtruders, insbesondere eines gleichläufigen Zweiwellen Extruders (7) gebildet sind.
16. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bereich durch den Prozessraum eines MehrwellenExtruders, insbesondere eines gegenläufigen Zweiwellenextruders, gebildet ist und der zweite Bereich durch den Prozessraum eines EinwellenExtruders, eines gegenläufigen ZweiwellenExtruders oder einer Zahnradpumpe gebildet ist.
17. Anlage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass dem MehrwellenExtruder (7) ein Vorkonditionierer (1 ) vorgeschaltet ist.
18. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Barriere (3) innerhalb eines Längenabschnitts des MehrwellenExtruders bzw. des ZweiwellenExtruders (7) an einem Ort angeordnet ist, der sich zwischen 1/5 und 4/5, insbesondere zwischen 2/5 und 3/5, der Gesamtlänge des MehrwellenExtruders bzw. des ZweiwellenExtruders (7) befindet.
19. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Barriere am förderabseitigen Ende des durch den MehrwellenExtruder bzw. den ZweiwellenExtruder gebildeten ersten Bereichs angeordnet ist.
20. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Barriere am förderaufseiten Ende des durch den EinwellenExtruder, den gegenläufigen ZweiwellenExtruder oder die Zahnradpumpe gebildeten zweiten Bereichs angeordnet ist.
21. Anlage nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die einstellbare Barriere (3) durch einen jeweiligen schneckenfreien, rotationssymmetrischen Abschnitt (8a) der Schneckenwelle bzw. Schneckenwellen (8) des Extruders (7) und mindestens ein relativ zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt (8a) bewegbares Sperrglied (9) mit einer zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt (8a) komplementären Aussparung (9a) gebildet ist, so dass ein Spalt (10) mit einstellbarer Spaltbreite zwischen dem jeweiligen rotationssym metrischen Abschnitt (8a) und der komplementären Aussparung (9a) des Sperrglieds (9) vorliegt.
22. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den zweiten Bereich (4) ein Druckeinstellungsmittel (11 ; 20) zur Einstellung des in der Masse herrschenden Druckes angeschlossen ist.
23. Anlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckeinstellungsmittel (11 ; 20) eine Einrichtung zum Verändern der Menge des in der Masse vorliegenden Wassers aufweist.
24. Anlage nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckeinstellungsmittel (11 ) eine Einrichtung (12, 13, 14) zum wahlweisen Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in bzw. aus dem zweiten Bereich (7b) aufweist.
25. Anlage nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckeinstellungsmittel (11) eine Zufuhrleitung (12) und eine Abfuhrleitung (13, 14) zum Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in bzw. aus dem zweiten Bereich (7b) aufweist, wobei die Zufuhrleitung (12) und die Abfuhrleitung (13, 14) wahlweise freigegeben oder gesperrt werden können.
26. Anlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckeinstellungsmittel (11) eine Zufuhrleitung (12), die den zweiten Bereich (7b) mit einem WasserdampfErzeugungssystem verbindet, eine erste Abfuhrleitung (13), die den zweiten Bereich (7b) mit einem Vakuumsystem verbindet, und eine zweite Abfuhrleitung (14), die den zweiten Bereich mit dem ersten Bereich verbindet, aufweist, wobei die Zufuhrleitung (12) sowie die erste und die zweite Abfuhrleitung (13, 14) wahlweise freigegeben oder gesperrt werden können.
27. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) einen Drucksensor in dem dritten Bereich (6) aufweist, und dass an den dritten Bereich (6) ein Druckeinstellungsmittel (20) angeschlossen ist, um den Druck in dem dritten Bereich einzustellen.
28. Anlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (S) über eine Datenübertragungsstrecke (L) mit einer Druckeinstellungsmittel Ansteuerungsvorrichtung (A2) verbunden ist, um das Druckeinstellungsmittel (20) in Abhängigkeit von dem durch die Messvorrichtung (S) bestimmbaren Druck im dritten Bereich (6) einzustellen.
29. Anlage nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenübertragungsstrecke (L) eine Datenverarbeitungseinheit (V) aufweist, um die von der Messvorrichtung (S) empfangenen ProduktparameterDaten oder Druckwerte aus dem dritten Bereich (6) zu Steuerungsdaten für die Druckeinstellungsmittel Ansteuerungsvorrichtung (A2) zu verarbeiten.
30. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umformeinheit (5) eine Düsenplatte mit einem rotierbaren Schneidmesser ist.
31. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung stärke, fett oder proteinbasierter, schüttgutartiger Nahrungs oder Futtermittel oder technischer Zwischenprodukte aus einer stärke, fett oder proteinbasierten Wasser aufweisenden Masse unter Verwendung einer Anlage gemäss einem der Ansprüche 1 bis 28, wobei das Verfahren die folgenden aufeinanderfolgenden Schritte in aufeinanderfolgenden Bereichen aufweist: a) Fördern der Masse durch einen ersten Bereich hindurch, welcher einen ersten Prozessraum aufweist, wobei die Masse unter Eintragung mechanischer und/oder thermischer Energie durchmischt und geknetet wird und das Wasser auf die Masse einwirkt; b) Fördern der Masse durch einen zweiten Bereich hindurch, welcher einen zweiten Prozessraum aufweist, wobei in der Masse Druck aufgebaut wird; c) Umformen der druckbeaufschlagten Masse mittels einer zwischen dem zweiten Bereich und einem dritten Bereich angeordneten Umformeinheit; d) Ausstossen der druckbeaufschlagten und geformten Masse in Form eines Schüttgutes in den dritten Bereich; dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des in dem ersten Bereich stattfindenden spezifischen mechanischen Energieeintrags (SME) in die Masse durch Einstellen einer die Förderung der Masse zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich hemmenden Barriere erfolgt, und dass in dem dritten Bereich mittels einer Messvorrichtung ein Produktparameter bestimmt wird, der zu der Schüttdichte und/oder Dichte des fertigen Nahrungs oder Futtermittels oder technischen Zwischenproduktes in Beziehung steht.
32. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen der Barriere in Abhängigkeit von dem in der Messvorrichtung bestimmten Produktparameter erfolgt.
33. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Messvorrichtung bestimmte Istwert des Produktparameters mit einem vorbestimmten Sollwert des Produktparameters verglichen wird und das Einstellen der Barriere in Abhängigkeit von der Istwert/SollwertAbweichung des Produktparameters erfolgt.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, dass ein SchüttgutProbevolumen aus dem Schüttgutstrom in dem dritten Bereich entnommen wird und mindestens eine der folgenden Messgrössen als Produktparameter bestimmt und verwendet wird bzw. werden: > Masse des SchüttgutProbevolumens > Abschwächung elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Gammastrahlung, beim Durchtritt durch das SchüttgutProbevolumen > Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Mikrowellenstrahlung, beim Durchtritt durch das Schüttgut Probevolumen > Druckabfall eines Fluids, insbesondere von Druckluft, beim Durchtritt durch das fixierte SchüttgutProbevolumen > Abschwächung mechanischer Wellen, insbesondere von Schallwellen, beim Durchtritt durch das SchüttgutProbevolumen.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass als Produktparameter das SchallSpektrum des Prallgeräusches erfasst wird, das der Schüttgutstrom in oder nach dem dritten Bereich erzeugt, wenn er auf eine Prallfläche auftrifft bzw. umgelenkt wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilchen des Schüttgutstromes aus dem dritten Bereich vereinzelt werden und jedes Schüttgutteilchen optisch separat erfasst und als Produktparameter das ProjektionsflächenSpektrum verwendet wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in dem dritten Bereich gemessen wird.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass in dem dritten Bereich ein Druck herrscht, der kleiner als der Sättigungsdampfdruck des in der Masse enthaltenen Wassers ist, so dass die unter Druck stehende geformte Masse bei ihrem Eintritt in den dritten Bereich expandiert.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass in dem dritten Bereich ein Druck herrscht, der grösser als der Sättigungsdampfdruck des in der Masse enthaltenen Wassers ist, so dass die unter Druck stehende geformte Masse bei ihrem Eintritt in den dritten Bereich nicht expandiert.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Bereich eine Einstellung des in der Masse herrschenden Druckes erfolgt.
41. Verfahren nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des Druckes durch Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in dem zweiten Bereich erfolgt, um den Wassergehalt bzw. die Produktfeuchte der Masse zu verändern.
42. Verfahren nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass wahlweise dem zweiten Bereich Wasserdampf von einem WasserdampfErzeugungssystem zugeführt wird oder dem zweiten Bereich Wasserdampf zu einem Vakuumsystem entzogen wird oder aus dem zweiten Bereich Wasserdampf in den ersten Bereich zurückgeführt wird.
Description:
Verfahren und Anlage zur Herstellung stärke-, fett- oder proteinbasierter Nahrungs- oder Futtermittel mit definiertem Schüttgewicht

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage und ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung stärke-, fett- oder proteinbasierter, schüttgutartiger Nahrungs- oder Futtermittel oder technischer Zwischenprodukte aus einer stärke-, fett- oder proteinbasierten Wasser aufweisenden Masse gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. Anspruch 29.

Bei der Herstellung stärke-, fett- oder proteinbasierter Nahrungs- oder Futtermittel oder technischer Zwischenprodukte aus einer stärke-, fett- oder proteinbasierten Wasser aufweisenden Masse sind im wesentlichen zwei Parameter für die Produktqualität von grosser Bedeutung. Dabei handelt es sich einerseits um die in das Produkt während des Verfahrens eingetragene spezifische mechanische Energie (SME) und andererseits um das Schüttgewicht bzw. die Pellet-Dichte des hergestellten Produkts.

Bekannte Verfahren zur Herstellung der eingangs genannten Produkte verwenden hierfür z.B. einen oder mehrere Extruder. Dabei wird die SME dem Produkt im Prozessraum des Extruders über sich drehende Schneckenwellen durch Scherkräfte zugeführt. Die hier verwendeten Extruder weisen in der Regel einen Einzugsbereich, einen Prozessbereich und einen Formgebungsbereich auf.

Die SME wird durch die folgenden Prozess- und Systemparameter (Prozessgrössen) beeinflusst:

> Rohmaterialeigenschaften (Rezeptur)

> Feuchtigkeit (Produktfeuchte)

> Konfiguration der Extruderschnecken

> Schneckendrehzahl

> Füllgrad.

In der Regel sind die Rohmaterialeigenschaften bzw. das Rezept vorgegeben und können daher grundsätzlich nicht beeinflusst werden.

Die Beeinflussung der SME über die Feuchtigkeit (Produktfeuchte) ist teuer, da dem Produkt zusätzlich hinzugegebenes Wasser in einer anschliessenden Trocknung unter zusätzlichem Energieaufwand wieder entfernt werden muss.

Eine Anpassung der Schneckenkonfiguration ist mit Umbauarbeiten zumindest an den Schneckenwellen verbunden und ist sehr aufwändig.

Eine Veränderung der Schneckendrehzahl führt zu einer Veränderung des Durchsatzes. In der Regel wird aber beim Drehzahl-Maximum gearbeitet, um einen maximalen Durchsatz zu erzielen. Eine Verringerung der Drehzahl würde daher zu Durchsatzeinbussen führen.

Somit bleibt lediglich die Beeinflussung des Füllgrades. Bei den bisher bekannten extruder-basierten Verfahren ist jedoch eine Beeinflussung des Füllgrades ohne eine Veränderung der anderen Prozessgrössen nicht möglich.

Eine Anpassung bzw. Einstellung der SME, ohne die genannten anderen Prozessgrössen verändern zu müssen, ist somit praktisch unmöglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der eingangs genannten Anlage bzw. dem eingangs genannten Verfahren eine Anpassung bzw. Einstellung der SME und eine Überwachung und Steuerung der Schüttdichte bzw. der Dichte (Pellet-Dichte) des Produktes ohne Veränderung anderer Prozessgrössen zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch die Anlage und das Verfahren gemäss Anspruch 1 bzw. Anspruch 29 erfindungsgemäss gelöst.

Die erfindungsgemässe Anlage weist folgende aufeinanderfolgenden Bereiche auf, entlang derer die Masse förderbar ist:

> einen ersten Bereich mit einem ersten Prozessraum, in welchem eine Durchmischung der Masse erfolgt und in die Masse mechanische und/oder thermische Energie eingetragen wird;

> einen zweiten Bereich mit einem zweiten Prozessraum, in welchem ein Druckaufbau in der Masse erfolgt; und

> einen dritten Bereich zur Aufnahme der aus dem zweiten Bereich ausgestossenen Masse;

wobei zwischen dem zweiten Bereich und dem dritten Bereich eine Umformeinheit angeordnet ist, mit welcher die druckbeaufschlagte Masse vor ihrem Ausstoss in den dritten Bereich zu einer bestimmten Form umformbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich eine die Förderung der Masse hemmende einstellbare Barriere aufweist, und dass dem dritten Bereich eine Messvorrichtung zugeordnet ist, mit der ein Produktparameter bestimmbar ist, der zu der Schüttdichte und/oder Dichte des in dem dritten Bereich gebildeten schüttgutartigen fertigen Nahrungs- oder Futtermittels oder technischen Zwischenproduktes in Beziehung steht.

Diese einstellbare Barriere zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich ermöglicht es, den Füllgrad und somit die SME im ersten Bereich unabhängig von allen übrigen Prozessgrössen zu beeinflussen. Es ist sogar eine Online-Überwachung sowie ggf. Beeinflussung des Füllgrads und der SME während des Verfahrens möglich.

Man gewinnt somit gegenüber den bekannten herkömmlichen Verfahren und Anlagen zusätzliche Freiheit bei der Einstellung oder Steuerung des Verfahrens, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität zu sichern.

Zweckmässigerweise ist die Messvorrichtung über eine Datenübertragungsstrecke mit einer Barriere-Ansteuerungsvorrichtung verbunden, um die einstellbare Barriere in Abhängigkeit von dem durch die Messvorrichtung bestimmbaren Produktparameter einzustellen.

Vorzugsweise weist die Datenübertragungsstrecke eine Datenverarbeitungseinheit auf, um die von der Messvorrichtung empfangenen Produktparameter-Daten zu Steuerungsdaten für die Barriere-Ansteuerungsvorrichtung zu verarbeiten. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Datenverarbeitungseinheit programmierbar ist, so dass sie an verschiedene Messvorrichtungen und Ansteuerungsvorrichtungen anpassbar ist.

Die Messvorrichtung enthält vorzugsweise einen Probennehmer zum Entnehmen eines vorbestimmten Schüttgut-Probevolumens und zum Einfüllen des Schüttgut-Probevolumens in eine Messzelle. Dadurch können in zeitlich konstanten Abständen Proben aus dem in dem dritten Bereich gebildeten Schüttgutstrom entnommen werden, so dass eine quasi-kontinuierliche Untersuchung der Proben und somit eine Produktüberwachung und ggf. Korrektur der Verfahrensbedingungen, insbesondere des SME, durchgeführt werden kann.

Vorzugsweise weist die Messvorrichtung eine Waage zum Bestimmen der Masse des Schüttgut-Probevolumens auf. Damit lässt sich die Schüttdichte des Produktes definiti- onsgemäss bestimmen.

Die Messvorrichtung kann auch eine Quelle und einen Empfänger für elektromagnetische (EM) Strahlung aufweisen, zwischen denen eine die Messzelle durchquerende EM-Strahlungsstrecke besteht. Die Abschwächung von eingestrahlter EM-Strahlung vorgegebener Intensität und die Änderung ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probenvolumen können ebenfalls zur indirekten Bestimmung des Schüttgewichts herangezogen werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Schüttgut des Schüttgut-Probevolumens in der Messzelle der Messvorrichtung fixierbar, und die Messvorrichtung weist eine die Messzelle durchquerenden Fiuidstrecke zwischen einem Fluideinlass und einem Fluidauslass auf. Misst man den Druckabfall des Fluids und den Durchsatz des Fluids beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen in der Messzelle, so erhält man dessen Fluidwiderstand, insbesondere dessen pneumatischen Widerstand, der ebenfalls zur indirekten Bestimmung des Schüttgewichts herangezogen werden kann.

Bei einer an deren vorteilhaften Ausführung weist die Messvorrichtung eine Schallquelle und einen Schallempfänger auf, zwischen denen eine die Messzelle durchquerende Schallstrecke besteht. Ähnlich wie bei den EM-Wellen können die Abschwächung eingestrahlter Schallwellen vorgegebener Intensität und die Änderung ihrer Ausbreitungsgeschwindigkeit beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probenvolumen zur indirekten Bestimmung des Schüttgewichts herangezogen werden.

Bei einer besonders vorteilhaften und eine praktisch kontinuierliche Überwachung des Schüttgewichts ermöglichenden Ausführung weist die Messvorrichtung eine in oder nach dem dritten Bereich angeordnete Prallfläche auf, die in den im dritten Bereich gebildeten Schüttgutstrom ragt. Ausserdem weist sie einen Schallempfänger zur Aufnahme des Schalispektrums des Prallgeräusches auf, und die Datenverarbeitungseinheit enthält einen Spektrumsanalysator zum Analysieren des aufgenommenen Schallspektrums. Das Schall-Spektrum des Prallgeräusches ist kennzeichnend für das Schüttgewicht ("Schall-Fingerabdruck") und kann zu dessen Überwachung herangezogen werden.

Bei einer weiteren besonders vorteilhaften und eine quasi-kontinuierliche Überwachung des Schüttgewichts ermöglichenden Ausführung enthält die Messvorrichtung eine Vereinzelungsvorrichtung zum Vereinzeln der Schüttgutteilchen des im dritten Bereich gebildeten Schüttgutstromes sowie ein optisches Abbildungssystem zum Erfassen einer Projektionsfläche der jeweiligen einzelnen Schüttgutteilchen. In diesem Fall stellt die Datenverarbeitungseinheit einen Spektrumsanalysator zum Analysieren des aufgenommenen Projektionsflächen-Spektrums dar.

Vorzugsweise enthält die Datenverarbeitungseinheit einen Speicher zum Abspeichern eines Sollwerts des jeweiligen Produktparameters, der einer Soll-Schüttdichte des Schüttgutes entspricht, sowie einen Komparator zum Vergleichen eines durch die Messvorrichtung erfassten Istwerts des jeweiligen Produktparameters des Schüttgutes mit dessen Sollwert.

Vorzugsweise werden die oben genannten Produktparameter-Messverfahren an den Schüttgutproben in der Messzelle in Kombination durchgeführt, wodurch sich die Korre-

lation zwischen den in der Messvorrichiung bestimmten Produktparametern und dem zu überwachenden Schüttgewicht des Produktes deutlich verbessern lässt.

Bei der einstellbaren Barriere handelt es sich vorzugsweise um eine einstellbare Querschnittsverengung.

In dem dritten Bereich kann ein Druck herrschen, der kleiner oder grösser als der Sättigungsdampfdruck des in der Masse enthaltenen Wassers ist. Dadurch lassen sich die eingangs beschriebenen Produkte in expandierter bzw. nicht-expandierter Form herstellen.

Gemäss einer bevorzugten Ausführung sind der erste Bereich und der zweite Bereich durch den Prozessraum eines Mehrwellen-Extruders, insbesondere eines gleichläufigen Zweiwellen-Extruders gebildet. Diese Ausführung zeichnet sich durch die Kompaktheit der Anlage aus.

Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführung sind der erste Bereich durch den Prozessraum eines Mehrwellen-Extruders, insbesondere eines gegenläufigen Zweiwellenextruders, gebildet und der zweite Bereich durch den Prozessraum eines Einwellen- Extruders, eines gegenläufigen Zweiwellen-Extruders oder einer Zahnradpumpe gebildet. Diese Ausführung ermöglicht einerseits eine starke Schereinwirkung und somit einen hohen SME-Eintrag in das Produkt im ersten Bereich und andererseits eine starke Pumpwirkung und somit einen starken Druckaufbau im Produkt im zweiten Bereich.

Zweckmässigerweise ist dem Mehrwellen-Extruder ein Vorkonditionierer vorgeschaltet. Der Vorkonditionierer und der Mehrwellen-Extruder bilden dann zusammen den ersten Bereich der erfindungsgemässen Anlage. Der Vorkonditionierer besitzt vorzugsweise zwei in Serie geschaltete Kammern. In der ersten Kammer findet dabei während einer relativ kurzen Verweilzeit des Produktes eine Benetzung der Ausgangsmaterialien statt, während in der zweiten Kammer das Wasser während einer relativ langen Verweilzeit auf die Ausgangsmaterialien einwirken kann.

Vorzugsweise ist die einstellbare Barriere innerhalb eines Längenabschnitts des Mehrwellen-Extruders bzw. des Zweiwellen-Extruders an einem Ort angeordnet, der sich zwischen 1/5 und 4/5, insbesondere zwischen 2/5 und 3/5, der Gesamtlänge des Mehrwellen-Extruders bzw. des Zweiwellen-Extruders befindet. Dadurch wird gewährleistet, dass förderaufseitig von der einstellbaren Barriere ausreichend viel Prozessraum für den durch die Barriere einstellbaren SME-Eintrag in das Produkt vorhanden ist und förderabseitig von der einstellbaren Barriere ausreichend viel Prozessraum für den Druckaufbau in dem Produkt vorhanden ist.

Die einstellbare Barriere kann auch am förderabseitigen Ende des durch den Mehrwellen-Extruder bzw. den Zweiwellen-Extruder gebildeten ersten Bereichs angeordnet sein, oder sie kann am förderaufseitigen Ende des durch den Einwellen-Extruder, den gegenläufigen Zweiwellen-Extruder oder die Zahnradpumpe gebildeten zweiten Bereichs angeordnet sein. Somit besitzt man förderaufseitig von der Barriere die Möglichkeit, die SME auf einem relativ hohen Niveau einzustellen und ggf. zu steuern, während man förderabseitig von der Barriere eine starke Pumpwirkung hat, die einen Druckaufbau über einen grossen Druckbereich ermöglicht.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung ist die einstellbare Barriere durch einen jeweiligen schneckenfreien, rotationssymmetrischen Abschnitt der Schneckenwelle bzw. Schneckenwellen des Extruders und durch mindestens ein relativ zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt bewegbares Sperrglied mit einer zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt komplementären Aussparung gebildet ist, so dass ein Spalt mit einstellbarer Spaltbreite zwischen dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt und der komplementären Aussparung des Sperrglieds vorliegt. Durch die Bewegung des Sperrglieds relativ zu dem ihm zugeordneten rotationssymmetrischen Abschnitt lässt sich die Sperrwirkung der Barriere im Extruder von ausserhalb des Extruders leicht einstellen.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung weist die erfindungsgemässe Anlage in dem zweiten Bereich ein Druckeinstellungsmittel zur Einstellung des in der Masse herrschenden Druckes auf. Das Druckeinstellungsmittel kann eine Einrichtung zum Verändern der Menge des in der Masse vorliegenden Wassers, insbesondere eine Einrich-

tung zum wahlweisen Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in bzw. aus dem zweiten Bereich aufweisen. Dadurch lässt sich der Druck im Produkt einstellen. Dies ist besonders wichtig, wenn man expandierte Extrudate herstellen möchte, deren Schüttgewicht durch den Gehalt an Wasserdampf und den Druck im Produkt bestimmt wird.

Durch diese Hintereinanderschaltung der einstellbaren Barriere (SME-Steuerungs- modul) und des Druckeinstellungsmittels (Dichte-Steuerungsmodul) wird eine unabhängige Beeinflussung des Kochgrades aufgrund der Produktbearbeitung (SME) einerseits und der Dichte bzw. des Schüttgewichts der Produkte andererseits ermöglicht. Beide Module können z.B. innerhalb eines einzigen Extruders (gleichläufiger Zweiwellen- Extruder) oder auf zwei verschiedene Extruder verteilt (SME-Steuerungsmodul am Ende eines gleichläufigen Zweiwellen-Extruders und Dichte-Steuerungsmodul am Anfang eines gegenläufigen Zweiwellen-Extruders, eines Einwellen-Extruders oder einer Zahnradpumpe) angeordnet sein.

Vorzugsweise weist das Druckeinstellungsmittel eine Zufuhrleitung und eine Abfuhrleitung zum Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in bzw. aus dem zweiten Bereich auf, wobei die Zufuhrleitung und die Abfuhrleitung wahlweise freigegeben oder gesperrt werden können. Durch gezieltes Sperren oder Freigeben der jeweiligen Leitungen kann somit das Schüttgewicht expandierter Extrudate eingestellt werden oder verhindert werden, dass eine Expansion der Extrudate stattfindet.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführung umfasst das Druckeinstellungsmittel eine Zufuhrleitung, die den zweiten Bereich mit einem Wasserdampf-Erzeugungssystem verbindet, eine erste Abfuhrleitung, die den zweiten Bereich mit einem Vakuumsystem verbindet, und eine zweite Abfuhrieitung, die den zweiten Bereich mit dem ersten Bereich verbindet, wobei die Zufuhrleitung sowie die erste und die zweite Abfuhrleitung wahlweise freigegeben oder gesperrt werden können. Die Verbindung des zweiten Bereichs mit dem ersten Bereichs ermöglicht z.B. eine Rückführung des aus dem zweiten Bereich zur Druckeinstellung abgezogenen Wasserdampfs in den ersten Bereich, insbesondere in den Vorkonditionierer. Dadurch wird einerseits Energie eingespart und andererseits der Ausstoss geruchsintensiven Dampfes in die Umgebungsluft weitgehend vermieden.

Bei einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführung enthält die Messvorrichtung einen Drucksensor in dem dritten Bereich, wobei an den dritten Bereich ein Druckeinstellungsmittel angeschlossen ist, mit dem der Druck in dem dritten Bereich eingestellt werden kann. Dies ermöglicht eine weitere Beeinflussung des Expansionsverhaltens des Produktes im dritten Bereich.

In diesem Fall ist die Messvorrichtung über eine Datenübertragungsstrecke mit einer Druckeinsteilungsmittel-Ansteuerungsvorrichtung verbunden, um das Druckeinstellungsmittel in Abhängigkeit von dem durch die Messvorrichtung bestimmbaren Druck oder einem der oben genannten Produktparameter im dritten Bereich einzustellen.

Die Datenübertragungsstrecke enthält dabei eine Datenverarbeitungseinheit, um die von der Messvorrichtung empfangenen Produktparameter-Daten oder Druckwerte aus dem dritten Bereich zu Steuerungsdaten für die Druckeinstellungsmittel- Ansteuerungsvorrichtung zu verarbeiten.

Die Umformeinheit ist zweckmässigerweise eine Düsenplatte mit einem rotierbaren Schneidmesser. Dadurch lassen sich die eingangs beschriebenen Produkte in Form von Pellets herstellen, deren Schüttgewicht einstellbar ist, indem beim Austritt des Produktes aus der Düsenplatte entweder gar nicht oder mehr oder weniger stark expandiert wird.

Das erfindungsgemässe Verfahren weist die folgenden aufeinanderfolgenden Schritte in aufeinanderfolgenden Bereichen auf:

a) Fördern der Masse durch einen ersten Bereich hindurch, welcher einen ersten Prozessraum aufweist, wobei die Masse unter Eintragung mechanischer und/oder thermischer Energie durchmischt und geknetet wird und das Wasser auf die Masse einwirkt; b) Fördern der Masse durch einen zweiten Bereich hindurch, welcher einen zweiten Prozessraum aufweist, wobei in der Masse Druck aufgebaut wird;

c) Umformen der druckbeaufschlagten Masse mittels einer zwischen dem zweiten Bereich und einem dritten Bereich angeordneten Umformeinheit; d) Ausstossen der druckbeaufschlagten und geformten Masse in den dritten Bereich;

) dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung des in dem ersten Bereich stattfindenden spezifischen mechanischen Energieeintrags in die Masse durch Einstellen einer die Förderung der Masse zwischen dem ersten Bereich und dem zweiten Bereich hemmenden Barriere erfolgt, und dass in dem dritten Bereich mittels einer Messvorrichtung ein Produktparameter bestimmt wird, der zu der Schüttdichte und/oder Dichte des fertigen Nahrungs- oder Futtermittels oder technischen Zwischenproduktes in Beziehung steht.

Zweckmässigerweise erfolgt das Einstellen der Barriere in Abhängigkeit von dem in der Messvorrichtung bestimmten Produktparameter, wobei vorzugsweise der in der Messvorrichtung bestimmte Istwert des Produktparameters mit einem vorbestimmten Sollwert des Produktparameters verglichen wird und das Einstellen der Barriere in Abhängigkeit von der Istwert/Sollwert-Abweichung des Produktparameters erfolgt.

Vorzugsweise wird während der Produktion des schüttgutartigen Nahrungs- oder Futtermittels wiederholt ein Schüttgut-Probevolumen aus dem Schüttgutstrom in dem dritten Bereich entnommen. Anhand dieses Schüttgut-Probevolumens, das vorzugsweise in einer Messzelle gehalten wird, kann mindestens eine der folgenden Messgrössen als Produktparameter bestimmt und verwendet werden: Masse des Schüttgut-Probevolumens; Abschwächung elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Gamma-Strah- lung, beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen; Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Mikrowellenstrahlung, beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen; Druckabfall eines Fluids, insbesondere von Druckluft, beim Durchtritt durch das fixierte Schüttgut-Probevolumen; Abschwächung mechanischer Wellen, insbesondere von Schallwellen, beim Durchtritt durch das Schüttgut- Probevolumen.

Als Produktparameter kann auch das Schall-Spektrum des Prallgeräusches erfasst werden, das der Schüttgutstrom in oder nach dem dritten Bereich erzeugt, wenn er auf eine Prallfläche auftrifft bzw. umgelenkt wird. Hierzu können auch Schallspektren des

Schüttgutstromes bei dessen Ablenkung in einer Rohrkrümmung eines pneumatischen Schüttgut-Fördersystems verwendet werden.

Zur Erfassung eines weiteren Produktparameters werden die Teilchen des Schüttgutstromes aus dem dritten Bereich vereinzelt, wobei jedes Schüttgutteilchen optisch separat erfasst wird und als Produktparameter dann das Projektionsflächen-Spektrum der Schüttgutteilchen verwendet wird.

Wie schon erwähnt, kann auch der Druck in dem dritten Bereich gemessen werden. Er lässt sich besonders leicht mit dem Schüttgewicht bzw. mit der Pellet-Dichte eines expandierten Produktes korrelieren.

Zweckmässigerweise erfolgt in dem zweiten Bereich eine Einstellung des in der Masse herrschenden Druckes, wobei die Einstellung des Druckes vorzugsweise durch Zuführen oder Abführen von Wasserdampf in dem zweiten Bereich erfolgt, um den Wassergehalt bzw. die Produktfeuchte der Masse zu verändern.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn man wahlweise dem zweiten Bereich Wasserdampf von einem Wasserdampf-Erzeugungssystem zuführt oder dem zweiten Bereich Wasserdampf zu einem Vakuumsystem entzieht oder aus dem zweiten Bereich Wasserdampf in den ersten Bereich zurückführt.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung nicht einschränkend aufzufassenden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung, wobei

Fig. 1 eine rein schematische Darstellung der erfindungsgemässen Anlage und des erfindungsgemässen Verfahrens zeigt;

Fig. 2 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage zeigt;

Fig. 3 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage zeigt;

Fig. 4 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage zeigt;

Fig. 5 eine schematische, teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer ersten

Ausführung der erfindungsgemässen einstellbaren Barriere zeigt; und

Fig. 6A, 6B,

6C, 6D schematische Perspektivansichten einer zweiten Ausführung der erfindungsgemässen einstellbaren Barriere in verschiedenen Betriebsstellungen sind.

Fig. 1 zeigt eine rein schematische Darstellung der erfindungsgemässen Anlage sowie des erfindungsgemässen Verfahrens. Die Pfeile F stellen den Produktfluss der Masse durch die Anlage dar.

Die Anlage weist entlang des Produktflusses folgende Bereiche auf:

> einen ersten Bereich 2, in welchem eine Durchmischung der Masse erfolgt und in die Masse mechanische und/oder thermische Energie eingetragen wird (Schritt a);

> einen zweiten Bereich 4, in welchem ein Druckaufbau in der Masse erfolgt (Schritt b);

> einen dritten Bereich 6 zur Aufnahme der aus dem zweiten Bereich 4 ausgestos- senen Masse (Schritt d).

Zwischen dem zweiten Bereich 4 und dem dritten Bereich 6 befindet sich eine Umformeinheit 5, mit welcher die druckbeaufschlagte Masse vor ihrem Ausstoss in den dritten Bereich 6 zu einer bestimmten Form umgeformt wird (Schritt c).

Ausserdem besitzt die Anlage zwischen dem ersten Bereich 2 und dem zweiten Bereich 4 eine die Förderung der Masse hemmende einstellbare Barriere 3 sowie eine Produkt-

parameter-Messvorrichtung S, eine Datenübertragungsstrecke L, eine Messdaten- Verarbeitungsvorrichtung V und eine Barriere-Ansteuerungsvorrichtung A1. Die Messvorrichtung S dient zur Messung eines Produktparameters an dem in den dritten Bereich 6 austretenden Produkt. Hierzu wird durch einen (nicht dargestellten) Probenneh- mer aus dem Schüttgutstrom im dritten Bereich 6 eine Schüttgutprobe entnommen und in eine Messkammer bzw. Messzelle überführt. Als Messzelle kann auch der vorzugsweise becherförmige Probennehmer dienen.

Der in der Messzelle bestimmte Produktparameter kann irgendein Produktparameter sein, der zu der Schüttdichte bzw. der (Pellet-)Dichte des Produktes in Beziehung steht. Folgende Parameter können z.B. gemessen werden:

> Masse des Schüttgut-Probevolumens

> Abschwächung elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Gammastrahlung, beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen

> Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung, insbesondere von Mikrowellenstrahlung, beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen

> Druckabfall eines Fluids, insbesondere von Druckluft, beim Durchtritt durch das fixierte Schüttgut-Probevolumen

> Abschwächung mechanischer Wellen, insbesondere von Schallwellen, beim Durchtritt durch das Schüttgut-Probevolumen.

Die in der Messvorrichtung S gewonnenen Messdaten für den jeweiligen Produktparameter werden über die Datenübertragungsstrecke L der Messdaten-Verarbeitungsvorrichtung V zugeführt. Dort werden sie zu Ansteuerungsdaten für die Barriere-Ansteuer- ungsvorrichtung A1 verarbeitet, die dann über die Datenübertragungsstrecke L der Bar- riere-Ansteuerungsvorrichtung A1 zugeführt werden, um die Barriere 3 entsprechend einzustellen. Dadurch wird der jeweilige erfasste Produktparameter beeinflusst. Auf diese Weise lässt sich der jeweilige Produktparameter regeln und überwachen.

Die eingeklammerten Bezugsziffern der Fig. 1 weisen auf die entsprechenden Bezugs- ziffern in Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 hin.

Fig. 2 zeigt eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage.

Die Anlage weist entlang des Produktflusses die folgenden Abschnitte auf:

> einen Vorkonditionierer 1 mit einer ersten Kammer 1a und einer zweiten Kammer 1 b, in denen (nicht gezeigte) Werkzeuge von den Motoren M1 bzw. M2 angetrieben werden, wobei die erste und die zweite Kammer in Serie zueinander geschaltet sind;

> einen gleichläufigen Zweiwellen-Extruder 7 mit einem ersten Teil-Prozessraum 7a und einem zweiten Teil-Prozessraum 7b, zwischen denen eine einstellbare Barriere 3 angeordnet ist;

> am förderabseitigen Ende des Extruders 7 eine Umformeinheit 5, z.B. in Form einer Düsenplatte und einem rotierenden Schneidmesser; und

> schliesslich einen dritter Bereich 6, in dem das fertig geformte Produkt, z.B. in Form eines Schüttgutstromes aus ausgestossenen Schüttgutteilchen, aufgenommen wird.

Der durch einen Motor M3 über ein Getriebe G angetriebene Zweiwellen-Extruder 7 weist entlang der Produktförderrichtung einen Einzugsbereich E, einen Kochbereich SME (SME-Eintragungsbereich), die einstellbare Barriere 3, einen Dichte-Einstellbereich D sowie einen Druck-Aufbaubereich P auf. Innerhalb des Dichte-Einstellbereichs D befindet sich ein Druckeinstellungsmittel 11.

Das Druckeinstellungsmittel 11 ist einerseits mit dem Dichte-Einstellbereich D des Extruders 7 und andererseits mit einer Zufuhrleitung 12, einer ersten Abfuhrleitung 13 und einer zweiten Abfuhrleitung 14 verbunden. Das Druckeinstellungsmittel kann ein Rückhaltewerk (in den Extruder zurückfördernde Schnecken) aufweisen, um zu verhindern, dass zusammen mit abgezogenem Dampf auch Produkt aus dem Extruder 7 austritt. Durch ein Ventil 12a in der Zufuhrleitung 12, ein Ventil 13a in der ersten Abfuhrleitung 13 und ein Ventil 14a in der zweiten Abfuhrleitung 14 kann dem zweiten Teil- Prozessraum 7b des Extruders wahlweise Wasserdampf zugeführt oder entzogen wer-

den, wobei vorzugsweise der entzogene Wasserdampf über die Abfuhrleitung 14 in den Vorkonditionierer 1 rückgeführt wird.

Dem Druckeinstellungsmittel 11 sind zugeordnet, bzw. es sind mit ihm verbunden:

> eine Zufuhrleitung 12, die den zweiten Teil-Prozessraum 7b mit einem (nicht- gezeigten) Wasserdampf-Erzeugungssystem verbindet;

> eine erste Abfuhrleitung 13, die den zweiten Teil-Prozessraum 7b mit einem (nicht-gezeigten) Vakuumsystem verbindet; und

> eine zweite Abfuhrleitung 14, die den zweiten Teil-Prozessraum 7b mit dem Vorkonditionierer 1 verbindet,

wobei die Zufuhrleitung 12 sowie die erste und die zweite Abfuhrleitung 13, 14 über die jeweiligen Ventile 12a, 13a und 14a wahlweise freigegeben oder gesperrt werden können.

Das Ausgangsmaterial (Rohmaterialien) zur Herstellung des stärke-, fett- oder proteinbasierten Nahrungs- oder Futtermittels weist stärke-, fett- oder proteinhaltige Rohmaterialien sowie Wasser auf. Diese werden dem ersten Bereich 2 (siehe Fig. 1) entweder allesamt schon im Vorkonditionierer 1 zugeführt oder nach und nach im Vorkonditionierer und im ersten Teil-Prozessraum 7a des Extruders 7 zugeführt.

Im Vorkonditionierer 1 wird nur relativ wenig SME eingetragen, und das Produkt wird in ihm noch nicht gekocht. Erst im ersten Teil-Prozessraum 7a des Extruders 7 findet der wesentliche SME-Eintrag und der eigentliche Kochvorgang statt.

Die in Fig. 2 gezeigte Anlage ermöglicht einerseits eine Einstellung des SME-Eintrags im Extruder 7 durch Einstellen des Füllgrads im ersten Teil-Prozessraum 7a des Extruders 7 mittels der einstellbaren Barriere 3 und andererseits eine Einstellung der Dichte bzw. des Schüttgewichts des Produktes durch Einstellen des Wassergehalts im Produkt im zweiten Teil-Prozessraum 7b des Extruders 7 mittels des Druckeinstellungsmittels 11.

Die erfindungsgemässe Anordnung der einstellbaren Barriere 3 zwischen dem ersten Teil-Prozessraum 7a und dem zweiten Teil-Prozessraum 7b des Extruders 7 ermöglicht gegenüber herkömmlichen Anlagen eine Entkoppelung der Einstellung des SME- Eintrags und der Einstellung des Schüttgewichts, d.h. SME-Eintrag und Schüttgewicht (Produktdichte) lassen sich unabhängig voneinander einstellen.

Ähnlich wie in Fig. 1 besitzt dieses erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Anlage eine Produktparameter-Messvorrichtung S, eine Datenübertragungsstrecke L, eine Messdaten-Verarbeitungsvprrichtung V und eine Barriere-Ansteuerungsvorrichtung Al

Zusätzlich kann bei diesem ersten Ausführungsbeispiel (ähnlich wie im zweiten Ausführungsbeispiel der Fig. 3) mit der Messdaten-Verarbeitungsvorrichtüng S auch noch eine Druckeinstellungsmittel-Ansteuerüngsvorrichtung A2 über eine Datenübertragungsstrecke L verbunden sein. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn die Messvorrichtung S einen Drucksensor aufweist, der den Druck der Atmosphäre im dritten Bereich 6 erfasst.

Fig. 3 zeigt eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage. Sämtliche Elemente, die mit den entsprechenden Elementen der Fig. 2 identisch sind, tragen in Fig. 3 dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 2.

Die Anlage der Fig. 3 unterscheidet sich von der Anlage der Fig. 2 dadurch, dass das Druckeinstellungsmittel 11 einer Dampfstrahlpumpe 20 zugeordnet ist, die einen Dampfstrahl-Einlass 20a, einen Dampfstrahl-Auslass 20b und einen Saug-Einlass 20c aufweist. Die Dampfstrahl-Pumpe 20 ermöglicht die Erzeugung eines Unterdrucks an ihrem Saug-Einlass 20c, wenn sie von einem Dampfstrahl von ihrem Einlass 20a zu ihrem Auslass 20b durchströmt wird. Im Grunde genommen bildet die Dampfstrahl- Pumpe 20 in diesem Ausführungsbeispiel das Druckeinstellungsmittel, da durch sie der an den Dichte-Einstellbereich D angelegte Unterdruck einstellbar ist.

Bei der Dampfstrahlpumpe 20 ist der Dampfstrahl-Einlass 20a mit einem (nicht gezeigten) Wasserdampf-Erzeugungssystem über eine erste Dampfleitung 21 verbunden, der

Dampfstrahl-Auslass 20b mit dem Vorkonditionierer 1 über eine zweite Dampfleitung 22 verbunden und der Saug-Einlass 20c mit dem zweiten Teil-Prozessraum 7b über eine dritte Dampfleitung 23 verbunden, wobei die erste, die zweite und die dritte Dampfleitung 21, 22, 23 jeweils ein (nicht-gezeigtes) erstes, zweites und drittes Ventil aufweisen, mit dem jede von ihnen wahlweise freigegeben oder blockiert werden kann.

Ausserdem ist eine die erste Dampfleitung 21 und die dritte Dampfleitung 23 verbindende vierte Dampfleitung (nicht-gezeigt) vorgesehen, die eine Überbrückungsleitung (Umgehungsleitung) um die Dampfstrahlpumpe 20 bildet, wobei die vierte Dampfleitung ein viertes Ventil (nicht-gezeigt) aufweist, mit dem sie wahlweise blockiert oder freigegeben werden kann.

Wenn die Überbrückungsleitung blockiert und die Dampfleitungen 21 , 22 und 23 freigegeben sind, befindet sich die Dampfstrahlpumpe im Saugmodus und saugt aus dem Teil-Prozessraum 7b Wasserdampf ab. Dies führt bei der später stattfindenden Expansion in der Umformeinheit 5 zu einer Erhöhung der Produktdichte bzw. des Schüttgewichts.

Wenn hingegen die Überbrückungsleitung sowie die Dampfleitungen 21 und 23 freigegeben sind und die Dampfleitung 22 blockiert ist, befindet sich die Dampfstrahlpumpe im Druckmodus und drückt aus dem Wasserdampf-Erzeugungssystem über die Dampfleitung 21 herangeführten Wasserdampf in den Teil-Prozessraum 7b. Dies führt bei der später stattfindenden Expansion in der Umformeinheit 5 zu einer Verringerung der Produktdichte bzw. des Schüttgewichts.

Je nach gewünschtem Schüttgewicht kann die Dichte der expandierten Extrudate (Pellets) bzw. der Expansionsgrad an der Umformeinheit 5 (z.B. Düsenplatte) stufenlos und in einem grossen Bereich eingestellt werden.

Ähnlich wie in Fig. 1 besitzt die dieses zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsge- mässen Anlage eine Produktparameter-Messvorrichtung S, eine Datenübertragungsstrecke L, eine Messdaten-Verarbeitungsvorrichtung V und eine Druckeinstellungsmit- tel-Ansteuerungsvorrichtung A2.

Fig. 4 zeigt eine schematische, teilweise aufgeschnittene Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Anlage. Sämtliche Elemente, die mit den entsprechenden Elementen der Fig. 2 oder der Fig. 3 identisch sind, tragen in Fig. 4 dieselben Bezugszeichen wie in Fig. 2 oder in Fig. 3.

Die Anlage der Fig. 4 unterscheidet sich von der Anlage der Fig. 3 dadurch, dass der Saug-Einlass 20c der Dampfstrahlpumpe 20 sowohl mit dem zweiten Teilprozessraum 7b des Extruders (zweiter Bereich 4) als auch mit dem dritten Bereich 6 verbunden ist, der eine Schneidapparat-Kammer 26 ist, in der ein definierter Druck herrscht und in der sich eine Düsenplatte mit einem rotierenden Schneidmesser befindet. Das in der Kammer 26 erzeugte Schüttgut verlässt die Kammer 26 über ein Schleusenrad 27.

Der Dampfstrahl-Einlass 20a der Dampfstrahlpumpe 20 ist über eine erste Dampfleitung 21 mit einem (nicht gezeigten) Wasserdampf-Erzeugungssystem verbunden, während der Dampfstrahl-Auslass 20b der Dampfstrahlpumpe 20 über eine zweite Dampfleitung 22 mit dem Vorkonditionierer 1 verbunden ist. In der Dampfleitung 21 sind Ventile 21a und 21 b enthalten, die bei Bedarf gesteuert werden können.

Die Dampfstrahl-Pumpe 20 ermöglicht die Erzeugung eines Unterdrucks an ihrem Saug-Einlass 20c. Dieser Unterdruck wird über eine dritte Dampfleitung 23 dem Teilprozessraum 7b des Extruders (zweiter Bereich 4) zugeführt und über eine vierte Dampfleitung 24 dem dritten Bereich 6 bzw. der Schneidapparat-Kammer 26 zugeführt.

An der dritten Dampfleitung 23 ist ein Druck- oder Temperatursensor S23 angebracht, der ein Ventil 23a in der dritten Dampfleitung 23 ansteuert.

An der Schneidapparat-Kammer 26 ist ein Druck- oder Temperatursensor S26 angebracht, der ein Ventil 24a in der vierten Dampfleitung 24 ansteuert.

Über eine fünfte Dampfleitung 25 ist das (nicht gezeigte) Wasserdampf-Erzeugungssystem auch mit dem Teilprozessraum 7b des Extruders verbunden. Dadurch kann

Dampf direkt in den Extruder 7 eingebracht werden (Direktdampf). Die fünfte Dampfleitung 25 enthält ein Ventil 25a, das ebenfalls von dem Sensor S23 angesteuert wird.

Durch das Zusammenspiel der Dampfleitungen 23, 24 und 25 mit den jeweiligen Ventilen 23a, 24a und 25a sowie deren Ansteuerung über die Sensoren S26 und S23 ist eine Regelung der Schüttdichte bzw. der Pellet-Dichte des hergestellten Schüttgutes möglich.

Die Ventile 23a und 25a könnten auch durch ein Drei-Wege-Ventil ersetzt werden.

Diese Anordnung ermöglicht die Erzeugung eines Unterdrucks im zweiten Bereich 4 (= Extruder-Teilbereich 7b) und/oder im dritten Bereich 6 (=Schneidapparat-Kammer 26) mittels der Dampfstrahlpumpe 20. Diese Dampfstrahlpumpe wird mit Prozessdampf aus dem (nicht gezeigten) Wasserdampf-Erzeugungssystem betrieben und erlaubt eine vollständige Rückführung der durch den SME erzeugten thermischen Energie des Extruders 7 und der Schneidapparat-Kammer 26.

Durch das Ziehen eines Vakuums über die dritte Dampfleitung 23 am Extruder 7 und/oder über die vierte Dampfleitung 24 an der Schneidapparat-Kammer 26 sowie durch die Direktdampfzuführung über die Dampfleitung 25 an den Extruder 7 kann das Schüttgewicht bzw. die Pellet-Dichte des im Schneidapparat 26 erzeugten Schüttgutes eingestellt werden. Die Sensoren S23 und S26 zusammen mit den durch sie angesteuerten Ventilen 23a und 25a bzw. 24a ermöglichen eine Variierung des Schüttgewichts in weiten Grenzen.

Mit diesem System gemäss dem dritten Ausführungsbeispiel lassen sich typischerweise die folgenden Bereiche einstellen:

> Schüttgewicht von 200 kg/m 3 bis 650 kg/m 3

> Druck im Extruder von 0,5 bar bis 10 bar

> Druck im Schneidapparat von 0,5 bar bis 2 bar.

Ähnlich wie in Fig. 1 , Fig. 2 und Fig. 3 kann dieses dritte Ausführungsbeispiel der erfin- dungsgemässen Anlage zusätzlich eine einstellbare Barriere 3, eine Produktparameter- Messvorrichtung S, eine Datenübertragungsstrecke L, eine Messdaten-Verarbeitungsvorrichtung V sowie eine Barriere-Ansteuerungsvorrichtung A1 und/oder eine Druckein- stellungsmittel-Ansteuerungsvorrichtung A2 enthalten. Um die Übersichtlichkeit zu wahren, wurden diese Elemente S, L, V sowie A1 und/oder A2 in Fig. 4 nicht dargestellt.

Fig. 5 zeigt eine schematische, teilweise aufgeschnittene Seitenansicht einer ersten Ausführung der erfindungsgemässen einstellbaren Barriere.

Die einstellbare Barriere 3 wird gebildet durch:

> einen jeweiligen schneckenfreien, rotationssymmetrischen Abschnitt 8a der Schneckenwelle bzw. Schneckenwellen 8 des Extruders 7; und

> mindestens ein relativ zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt 8a bewegbares Sperrglied 9 mit einer zu dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt 8a komplementären Aussparung 9a.

Somit liegt ein Spalt 10 mit einstellbarer Spaltbreite zwischen dem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt 8a und der komplementären Aussparung 9a des Sperrglieds 9 vor.

In dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel sind der rotationssymmetrische Abschnitt 8a und die komplementäre Aussparung 9a kegelförmig ausgebildet.

Eine axiale Verschiebung des Sperrglieds 9 nach links bewirkt eine Verkleinerung des Spalts 10 und damit eine Erhöhung des Füllgrades im Teil-Prozessraum 7a, wodurch eine Erhöhung der eingetragenen SME erzielt wird.

Eine axiale Verschiebung des Sperrglieds 9 nach rechts bewirkt eine Vergrösserung des Spalts 10 und damit eine Absenkung des Füllgrades im Teil-Prozessraum 7a, wodurch eine Verringerung der eingetragenen SME erzielt wird.

Die durch die Veränderung des Spaltes 10 einstellbare Barriere 3 ermöglicht auf diese Weise eine Einstellung der in den ersten Teil-Prozessraum 7a eingetragenen SME unabhängig von allen übrigen Prozessgrössen und insbesondere unabhängig von der Einstellung der Produktdichte bzw. des Produkt-Schüttgewichts in dem zweiten Teil- Prozessraum 7b.

Fig. 6A, 6B, 6C und 6D zeigen schematische Perspektivansichten einer zweiten Ausführung der erfindungsgemässen einstellbaren Barriere in verschiedenen Betriebsstellungen.

Das hier abgebildete SME-Steuerungsmodul 3 besteht im wesentlichen aus zwei zylinderförmigen Sperrgliedern 9, die nebeneinanderliegend und mit parallel verlaufenden Zylinderachsen angeordnet sind. Jedes der beiden Sperrglieder 9 besitzt zwei Aussparungen 9a, die komplementär zu einem jeweiligen rotationssymmetrischen Abschnitt 8a zweier parallel angeordneter, miteinander kämmender Schneckenwellen 8 sind. Das untere der beiden zylinderförmigen Sperrglieder 9 wird über einen Sperrgliedmotor M4 angetrieben. An den motorabgewandten Enden besitzt jedes der beiden Sperrglieder 9 ein Zahnrad 9b. Der Radius der beiden Zahnräder (Stirnräder) und ihre Zähne sind so ausgebildet, dass sie miteinander kämmen. Dadurch wird das obere Sperrglied 9 über das untere durch den Motor M4 angetriebene Sperrglied 9 angetrieben. Dadurch bewegen sich die betätigten Sperrglieder 9, 9 gegenläufig, wodurch der Spalt 10 zwischen den rotationssymmetrischen Abschnitten 8a und den komplementären Aussparungen 9a je nach der Drehrichtung des Motors M4 verkleinert oder vergrössert werden kann.

In dem hier gezeigten Beispiel sind die rotationssymmetrischen Abschnitte 8a und die komplementären Aussparungen 9a zylinderförmig ausgebildet.

Fig. 6A zeigt das SME-Steuerungsmodul 3 in einer vollständig geöffneten Stellung. Die beiden Sperrglieder 9, 9 sind hier weitestmöglich voneinander weg gedreht. Diese Stellung ermöglicht es, die Schnecken 8 auszubauen.

Fig. 6B zeigt das SME-Steuerungsmodul 3 in einer um ca. 60° geschwenkten Stellung. Die beiden Sperrglieder 9, 9 sind hier teilweise einander zugedreht. Diese und andere

Winkelstellungen der Sperrglieder 9, 9 ermöglichen die Einstellung eines gewünschten Strömungswiderstands in dem Modul 3 und somit des Füllgrads in dem ersten Teil- Prozessraum 7a (siehe Fig. 2).

Fig. 6C zeigt das SME-Steuerungsmodul 3 in einer um 90° geschwenkten Stellung. Die beiden Sperrglieder 9, 9 sind hier weitestmöglich aufeinander zu gedreht. Diese Winkelstellung der Sperrglieder 9, 9 ermöglicht eine fast vollständige Sperrung und somit eine Maximierung des Strömungswiderstands in dem Modul 3 und somit des Füllgrads in dem ersten Teil-Prozessraum 7a (siehe Fig. 2). In dieser Stellung beträgt der Spalt 10 zwischen den zylinderförmigen Abschnitten 8a der Schneckenwellen 8 und den komplementären Aussparungen 9a der Sperrglieder 9, 9 etwa 0,5mm.

Fig. 6D zeigt die komplette Einheit des SME-Steuerungsmoduls einschliesslich des in den Fig. 6A, 6B und 6C nicht gezeigten Sperrgliedgehäuses H.

Bezugszeichen:

1 Vorkonditionierer 8a rotationssymmetrischer Ab¬

1a erste Kammer schnitt

1 b zweite Kammer 9 Sperrglied

2 erster Bereich 9a komplementäre Aussparung

3 einstellbare Barriere 9b Zahnrad

4 zweiter Bereich M4 Sperrgiiedmotor

5 Umformeinheit, Düsenplatte H Sperrgliedgehäuse

6 dritter Bereich 10 Spalt

S Produktparameter- 11 Druckeinstellungsmittel

Messvorrichtung 12 Zufuhrleitung

V Messdaten- 12a Ventil

Verarbeitungsvorrichtung 13 erste Abfuhrleitung

L Daten-Übertragungsstrecke 13a Ventil

A1 Barriere- 14 zweite Abfuhrleitung

Ansteuerungsvorrichtung 14a Ventil

A2 Druckeinstellungsmittel- 20 Druckeinstellungsmittel, Dampf¬

Ansteuerungsvorrichtung strahlpumpe

7 7 gglleeiicchhllääuuffiiggeerr M Meehhrrwweelllleenn-- 20a Dampfstrahl-Einlass

E Exxttrruuddeerr ooddeerr ZZwweeiiwweelllleenn-- 20b Dampfstrahl-Auslass

E Exxttrruuddeerr 20c Saug-Einlass

7 7aa eerrsstteerr TTeeiill--PPrroozzeessssrraauumm ddeess 21 erste Dampfleitung

M MWWEE ooddeerr ZZWWEE 22 zweite Dampfleitung

7 7bb zzwweeiitteerr TTeeiill--PPrroozzeessssrraauumm ddeess 23 dritte Dampfleitung

M MWWEE ooddeerr ZZWWEE 24 vierte Dampfleitung

M M11 eerrsstteerr MMoottoorr ddeess VVoorrkkoonnddiittiioonniiee-- 25 fünfte Dampfleitung rers 21a Ventil

M2 zweiter Motor des Vorkonditio- 21b Ventil nierers 23a Ventil

M3 Extrudermotor 24a Ventil

F Produkt-Förderrichtung 25a Ventil

G Extrudergetriebe 26 Schneidapparat-Kammer

E Einzugsbereich 27 Schleusenrad

SME SME-Eintragungsbereich (KochS23 Druck- und/oder Temperaturbereich) sensor

D Dichte-Einstellbereich S26 Druck- und/oder Temperatur¬

P Druck-Aufbaubereich sensor

8 Schneckenwelle