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Title:
METHOD FOR PRECONDITIONING LATENT HEAT STORAGE ELEMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/094995
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for preconditioning at least one latent heat storage element, which is arranged in a thermally insulated, closed container having a space for accommodating goods to be transported, wherein the latent heat storage element has a target temperature preferably slightly in excess of 0°C. In such an arrangement, it is particularly practical for the accommodation space in the container to be filled with a certain amount of a coolant, particularly ice, and for the container to be closed, and therefore the latent heat storage element located in the container is cooled to the target temperature.

Inventors:
KUHN JOACHIM (DE)
ESCHENBACH FABIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/003706
Publication Date:
June 26, 2014
Filing Date:
December 09, 2013
Export Citation:
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Assignee:
VA Q TEC AG (DE)
International Classes:
F25D3/00
Attorney, Agent or Firm:
VON ROHR (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Vorkonditionierung mindestens eines Latentwärmespeicherelemen- tes, das in einem wärmeisolierten, geschlossenen, einen Aufnahmeraum für zu transportierende Güter aufweisenden Behälter angeordnet ist,

wobei das Latentwärmespeicherelement eine bestimmte Zieltemperatur aufweist, wobei aus der Ausgangstemperatur des Latentwärmespeicherelementes, der Wärmekapazität des Latentwärmespeicherelementes und der Zieltemperatur des Latentwärme- speicherelementes errechnet wird, welche Masse eines zu der Zieltemperatur des Latentwärmespeicherelementes passenden Kühlmittels in den Aufnahmeraum eingefüllt werden muss, damit das Latentwärmespeicherelement seine Zieltemperatur erreicht, wobei die so berechnete Masse an Kühlmittel in den Aufnahmeraum eingefüllt wird und wobei festgestellt wird, wann das Kühlmittel in dem Aufnahmeraum im Wesentlichen vollständig geschmolzen ist, wobei dadurch indiziert ist, dass das im Behälter befindliche Latentwärmespeicherelement seine Zieltemperatur erreicht hat.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass das Kühlmittel zum Abschluss des Verfahrens aus dem Aufnahmeraum entfernt wird.

3. Verfahren zur Vorkonditionierung mindestens eines Latentwärmespeicherelementes, das in einem wärmeisolierten, geschlossenen, einen Aufnahmeraum für zu transportierende Güter aufweisenden Behälter angeordnet ist,

wobei das Latentwärmespeicherelement eine bestimmte Zieltemperatur aufweist, wobei aus der Ausgangstemperatur des Latentwärmespeicherelementes, der Wärmekapazität des Latentwärmespeicherelementes und der Zieltemperatur des Latentwärmespeicherelementes errechnet wird, welche Zeitspanne nach Einfüllen einer überreichlichen Masse an Kühlmittel in den Aufnahmeraum erforderlich ist, damit das Latentwär- mespeicherelement seine Zieltemperatur erreicht,

wobei eine übermäßig große Masse an Kühlmittel in den Aufnahmeraum eingefüllt wird und

wobei die zuvor errechnete Zeitspanne gemessen und das Kühlmittel nach Erreichen der Zeitspanne zum Abschluss des Verfahrens aus dem Aufnahmeraum entfernt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,

dass nach dem Einfüllen des Kühlmittels in den Aufnahmeraum des Behälters der Behälter geschlossen wird. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,

dass das Kühlmittel in einem separaten geschlossenen Behältnis, insbesondere in einem Kunststoffbeutel, in den Aufnahmeraum des Behälters eingefüllt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

dass das Latentwärmespeicherelement eine Zieltemperatur von etwas mehr als 0°C aufweist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,

dass als Kühlmittel Wassereis verwendet wird.

Description:
Verfahren zur Vorkonditionierung von

Latentwärmespeicherelementen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorkonditionierung mindestens eines Latentwärmespeicherelementes.

Bei der Speicherung von Wärme in einem dafür geeigneten Speichermaterial erhöht sich normalerweise dessen Temperatur. Diese Form der Wärmespeicherung wird fühlbare oder sensible Wärmespeicherung genannt.

Dann, wenn bei einem dafür geeigneten Material ein Phasenübergang erfolgt, z.B. der Übergang von der festen in die flüssige Phase (oder umgekehrt), ist der Zusammenhang zwischen der Temperatur des Speichermaterials und der vom Speichermaterial aufge- nommenen (oder abgegebenen) Wärme nicht mehr linear. Bei einem Übergang von fest auf flüssig beginnt das Wärmespeichermaterial beim Erreichen der Temperatur des Phasenübergangs zu schmelzen. Diese Temperatur hält das Speichermaterial unter Zufuhr von Wärme so lange ein, bis das Speichermaterial komplett geschmolzen ist. Erst danach tritt wieder eine Erhöhung der Temperatur bei weiterer Aufnahme von Wärme auf.

Da für längere Zeit trotz der Zufuhr von Wärme praktisch keine Erhöhung der Temperatur auftritt, nennt man dies latente Wärme. Im Falle beispielsweise des typischen Phasenübergangs fest/flüssig ist die latente Wärme gleich der Schmelz- oder Kristallisati- onswärme des Speichermaterials.

Ein Latentwärmespeichermaterial hat den großen Vorteil, dass man mit ihm in einem kleinen Temperaturintervall verhältnismäßig große Wärmemengen speichern kann. Da der Phasenübergang bei im Wesentlichen konstanter Temperatur über einen gewissen Zeitraum vonstatten geht, hat man die Möglichkeit, Temperaturschwankungen auszugleichen und Temperaturspitzen zu vermeiden.

Latentwärmespeichermaterialien sind in verschiedener Form bekannt. Man nennt diese Materialien aus der englischen Terminologie auch PCM-Materialien (phase change ma- terial). Liegt man bei einer Zieltemperatur (Temperatur des Phasenübergangs) von etwa 0 °C, so kann man Wasser mit unterschiedlichen Zusätzen als Latentwärmespeichermaterial einsetzen. Für eine Kältespeicherung unterhalb von 0 °C werden passend zubereitete Salzlösungen verwendet.

Im Bereich knapp oberhalb 0 °C sind andere Materialien, z.B. solche auf der Basis von Paraffinen, besser geeignet.

Im Einzelnen wird als Hintergrund verwiesen auf den Übersichtsartikel des BINE- Informationsdienstes "Themeninfo IV/02 aus dem Jahre 2002", (Fachinformationszentrum Karlsruhe, Projektkennzeichen 0329840A-D, abrufbar bei www.bine.info, Stichwort: "Latentwärmespeicher"). Auf den Inhalt dieser Literaturstelle zum generellen Hintergrund von Latentwärmespeichermaterialien und deren Einsatzmöglichkeiten wird hiermit durch Bezugnahme verwiesen.

Ein Latentwärmespeicherelement gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Latentwärmespeichermaterial in einer geschlossenen, ggf. auch mit einem Druckausgleichsventil versehenen Umhüllung. Man spricht dabei auch von einem makroverkapselten PCM- Material. Die Umhüllung ist häufig aus Kunststoff. Man kennt die grundlegende Kon- struktion beispielsweise von sog. Kühlakkus.

Latentwärmespeicherelemente der in Rede stehenden Art gibt es mittlerweile für eine Fülle von Zieltemperaturen, insbesondere auch von der Anmelderin (Prospekt "va-Q-tec Packaging Portfolio, January 2011 "). Dort findet man Latentwärmespei- cherelemente für Zieltemperaturen von 37 °C, 22 °C, 4 °C, 0 °C, -19 °C, -21 °C und -32 °C. Andere Anbieter haben vergleichbare Latentwärmespeicherelemente im Vertriebsprogramm, teilweise auch für andere Zieltemperaturen.

Latentwärmespeicherelemente der in Rede stehenden Art werden in einem besonderen Anwendungsfeld in wärmegedämmten Behältern, insbesondere für Transportzwecke, eingesetzt. Beispielsweise gilt das für den Transport von temperatursensiblen Gütern wie Pharmazeutika, biotechnologische Produkte, Transplantationsgüter oder Blutkonserven. In diesem Anwendungsfeld beträgt die optimale, unbedingt einzuhaltende Transport- und Lagertemperatur beispielsweise 2 °C bis 8 °C. Häufig sind die Produkte über- haupt nur in einem engen Temperaturbereich stabil. Diese Produkte müssen daher in diesem Temperaturbereich transportiert und gelagert werden. Häufig dürfen solche hin- sichtlich der Transporttemperatur sehr sensiblen Produkte zudem auf keinen Fall einfrieren. Temperaturen unter 0 °C müssen dann sicher vermieden werden. Es geht somit um eine sichere Erreichung und Einhaltung der Zieltemperatur mit einer vergleichsweise geringen Abweichung.

Als Zieltemperatur bezeichnen wir nachfolgend die Temperatur, die vom Latentwärmespeicherelement während des Phasenübergangs mit geringer Abweichung eingehalten wird und die sich aus dem verwendeten Latentwärmespeichermaterial des Latentwärmespeicherelementes ergibt.

Vorliegend geht es um die Vorkonditionierung mindestens eines Latentwämespei- cherelementes in einem wärmeisolierten, geschlossenen, einen Aufnahmeraum für zu transportierende Güter aufweisenden Behälter, bei dem das Latentspeicherelement eine Zieltemperatur von vorzugsweise etwas über 0 °C aufweist.

Ein diesbezüglicher Stand der Technik (WO 2004/104498 A2) betrifft einen wärmegedämmten Behälter, insbesondere für Transportzwecke, wobei der Behälter gegen Wärmeaustausch mit der Umgebungsatmosphäre durch Vakuumisolationspaneele isoliert ist und im Inneren mindestens ein Latentwärmespeicherelement der in Rede stehenden Art aufweist. Insoweit wird auf den Offenbarungsgehalt dieser vorveröffentlichten Druckschrift verwiesen, der sich viele Aspekte der Verwendung von Latentwärmespeicherelementen in Transportbehältern entnehmen lassen.

Die Technik von Vakuumisolationspaneelen ist im Grundsatz bereits seit längerer Zeit bekannt, wird aber laufend in herstellungstechnischer und werkstofftechnischer Hinsicht perfektioniert. Grundsätzlich darf für Vakuumisolationspaneele insoweit auf die DE 100 58 566 C2 verwiesen werden, die auf die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung zurückgeht. Derartige Vakuumisolationspaneele sind derzeit die leistungsfähigsten Wärmeisolationselemente.

Im vorliegenden Fall geht es nun um ein Verfahren zur Vorkonditionierung von Latentwärmespeicherelementen, die in einem Behälter anordenbar oder angeordnet sind.

Damit das Latentwärmespeicherelement im Einsatz in dem Transportbehälter seine Wir- kung tun kann, muss es zuvor auf eine unter der Zieltemperatur liegende Temperatur abgekühlt werden. Beispielsweise ist ein Latentwärmespeichermaterial, das zwischen 3 °C und 5 °C schmilzt, möglichst auf eine Temperatur nahe diesem Wert abzukühlen. Am besten erfolgt (bei einer positiven Zieltemperatur) eine Vorkonditionierung auf die Untergrenze des Toleranzbereichs der Zieltemperatur, beispielsweise also hier auf etwa 3 °C, so dass während des Einsatzes im wärmeisolierten Transportbehälter noch eine mög- liehst große Wärmemenge aufgenommen werden kann. Das ist nämlich gleichbedeutend damit, dass über einen vergleichsweise langen Zeitraum die Zieltemperatur im Transportbehälter relativ genau eingehalten werden kann.

Zur Vorkonditionierung von Latentwärmespeicherelementen benötigt man also eine möglichst genaue Vorkühltemperatur, die - wie erläutert - möglichst nahe am oder im Toleranzbereich der Zieltemperatur des eingesetzten Latentwärmespeichermaterials liegen sollte.

Zur Vorkonditionierung von derartigen Latentwärmespeicherelementen werden diese häufig in einen Kühlraum eingebracht. Ein Kühlraum hat normalerweise keine sonderlich genaue Temperatureinstellung. Beispielsweise liegt eine typische Kühlraumtemperatur bei 5 °C mit einem Toleranzbereich von ± 2 °C, also irgendwo zwischen 3 °C und 7 °C. Das ist für Einsatzzwecke wie im Bereich der biotechnologischen Produkte etc., wie oben angegeben, nicht ausreichend. Will man die Anforderungen zum Transport oder zu sonstigen Handhabungen von temperaturempfindlichen Gütern erreichen, so muss man kompliziertere Verfahren zur Vorkonditionierung oder besonders präzise regelbare Kühleinrichtungen einsetzen. Derartige komplizierte Verfahren zur Vorkonditionierung sind fehleranfällig. Sie sind auch nicht in allen Ländern durchführbar, insbesondere nicht in Ländern mit einem niedrigeren Entwicklungsstandard.

In jüngerer Zeit bekannt geworden ist auch ein weniger kompliziertes Verfahren zur Vorkonditionierung von Latentwärmespeicherelementen (DE 20 2006 004 344 U1 ). Bei diesem Verfahren wird vor der Einlagerung eines Probenbehälters in den Aufnahmeraum das Latentwärmespeicherelement energetisch beladen, d. h. eingefroren. Dies geschieht hier dadurch, dass ein Kühlmittel, dessen Temperatur unterhalb der Gefriertemperatur des Latentwärmespeicherelementes liegt, in den Aufnahmeraum des Behälters eingefüllt wird. Es wird dort so lange belassen, bis das Latentwärmespeicherelement komplett durchgefroren und verfestigt ist. Dazu ist eine Sichtkontrolle erforderlich. Man muss also von Zeit zu Zeit den Aufnahmeraum des Behälters öffnen, hineinsehen und feststellen, ob das Latentwärmespeicherelement jetzt einen komplett durchgefrorenen und verfestigten Eindruck macht. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Vorkonditionierung mindestens eines Latentwärmespeicherelementes in einem Behälter anzugeben, das einfach und sicher gewährleistet, dass das Latentwärmespeicherelement bei seinem Einsatz im Behälter sicher nahe seiner Zieltemperatur vorkonditioniert ist.

Das zuvor aufgezeigte Problem ist in einer ersten Variante durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. In einer Alternative ist das zuvor aufgezeigte Problem durch ein Verfahren nach Anspruch 3 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

In den Ansprüchen wird für das Latentwärmespeicherelement das Singular verwendet. Der Hinweis auf "mindestens ein Latentwärmespeicherelement" macht aber deutlich, dass das vorliegende Verfahren auch dann anwendbar ist, wenn gleichzeitig mehrere Latentwärmespeicherelemente vorkonditioniert werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft speziell die Vorkonditionierung eines Latentwärmespeicherelementes mit einer bestimmten Zieltemperatur. Ein besonders interessanter Bereich liegt bei Latentwärmespeicherelementen mit einer Zieltemperatur von et- was mehr als 0 °C. Diese Zieltemperatur ist typisch für den Transport der oben angesprochenen temperatursensiblen Güter wie Pharmazeutika, biotechnologische Produkte, Transplantationsgüter oder Blutkonserven. Für diesen Bereich sind Zieltemperaturen zwischen 2 °C und 8 °C typisch, wie oben bereits erläutert. Erfindungsgemäß wird der Behälter selbst mit seinem Aufnahmeraum genutzt, um das mindestens eine Latentwärmespeicherelement in dem Behälter zu konditionieren. Dies geschieht durch Verwendung eines passenden Kühlmittels.

Ganz besonders bevorzugt erfolgt die Vorkonditionierung mit einem überall in der Welt verfügbare Mittel, nämlich mit Wassereis. Auch Trockeneis ist ein gutes Mittel zur Vorkonditionierung.

Besonders bevorzugt ist es insbesondere bei Wassereis oder Trockeneis, dass das Kühlmittel in einem separaten geschlossenen Behältnis, insbesondere einem Kunst- Stoffbeutel, in den Aufnahmeraum des Behälters eingefüllt wird. Nachfolgend wird die Erfindung mit dem speziellen, bevorzugten Ausführungsbeispiel von Wassereis als Kühlmittel erläutert. Das schließt aber nicht aus, dass man dieses Verfahren auch mit anderen passenden, nämlich den interessierenden Temperaturbereich erreichenden Kühlmitteln umsetzen kann. Immer dann, wenn nachfolgend als be- sonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel von Wassereis gesprochen wird, ist dies somit nicht einschränkend zu verstehen. Allerdings ist Wassereis die ganz bevorzugte, weil besonders zweckmäßig nutzbare und überall verfügbare Variante des zu verwenden Kühlmittels. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Latentwärmespeicherelement sich bereits im Behälter befindet. Erfindungsgemäß wird in den Aufnahmeraum, der später, nach der Vorkonditionierung des Latentwärmespeicherelementes, für den Transport der Güter im Behälter genutzt wird, zunächst Wassereis eingefüllt. Dann wird der Behälter geschlossen, so dass die vorzügliche Wärmeisolation das ihre tun kann. Der Behälter ist mittels insbesondere Vakuumisolationspaneelen sehr gut wärmeisoliert und kann für einen Temperaturausgleich mit geringen thermischen Verlusten sorgen. Das Wassereis kühlt das Latentwärmespeicherelement auf seine Zieltemperatur ab. Wegen der hohen Wärmekapazität des Latentwärmespeicherelementes im Bereich seiner Zieltemperatur (Phasenübergang flüssig/fest) ist hier für die Masse an Wassereis eine erhebliche Bandbreite zulässig.

Nach der Vorkonditionierung des Latentwärmespeicherelementes befindet sich der Innenraum des Behälters auf der Temperatur, die er haben muss, um die temperatursensiblen Güter zu transportieren. Das Wasser oder Wassereis/Wasser-Gemisch wird aus dem Aufnahmeraum entfernt (also einfach ausgegossen). Der Aufnahmeraum wird ausgewischt und getrocknet und dann werden die zu transportierenden Güter eingefüllt. Das Latentwärmespeicherelement sorgt für die gewünschte konstante Temperatur im Beispielfall knapp oberhalb von 0 °C. Eine Einfriersicherung ist damit automatisch gewährleistet.

Alternativ ist es auch möglich, dass das Kühlmittel nach Erreichen der Zieltemperatur des Latentwärmespeicherelementes weiterhin im Aufnahmeraum verbleibt. Das ist insbesondere dann möglich, wenn das Kühlmittel sich in einem separaten, geschlossenen Behältnis befindet. In diesem Fall wirkt das Latentwärmespeicherelement lediglich so, dass sich die Temperatur im Behälter insgesamt etwas oberhalb der Temperatur des Kühlmittels einstellt. Bei Wassereis ist auch auf diese Weise eine Einfriersicherung gewährleistet.

Bei der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorweg berechnet, welche Masse an Kühlmittel, insbesondere also an Wassereis, in den Aufnahmeraum eingefüllt werden muss, um das Latentwärmespeicherelement seine Zieltemperatur erreichen zu lassen. Der Algorithmus des Berechnungsschrittes zielt also auf die genau richtige Masse an Kühlmittel, insbesondere also an Wassereis. Die Alternative nach Anspruch 3 geht einen anderen Weg. Hier wird Kühlmittel, insbesondere also Wassereis, im Überfluss in den Aufnahmeraum eingefüllt. Der Berechnungsalgorithmus setzt hier an der benötigten Zeit für das Erreichen der Zieltemperatur des Latentwärmespeicherelementes an. Der Verwender muss eine bestimmte, ihm bekannte Zeit abwarten, um die passende Vorkonditionierung des Latentwärmespei- cherelementes zu erreichen. Nach Erreichen der Zeitspanne wird wiederum der Aufnahmeraum entleert, ausgewischt und kann dann mit den zu transportierenden Gütern befüllt werden. Auch hier besteht die Alternative, dass Kühlmittel unter bestimmten Randbedingungen im Aufnahmeraum zu belassen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderer Weise für den Transport von Organen und Blutkonserven, bei denen aus logistischen Gründen hauptsächlich Wassereis als Kühlmedium schnell zur Verfügung steht, ein Einfrieren des Transportgutes aber unter allen Umständen vermieden werden muss. Für die weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich noch verschiedene Einflussgrößen, die im Berechnungsschritt verwendet werden können, um das Ergebnis noch zu optimieren. Vor dem Einfüllen des Kühlmittels, insbesondere des Wassereises, in den Behälter und vor dem Berechnungsschritt wird zweckmäßigerweise die Ausgangstemperatur des Latentwärmespeicherelementes ermittelt. Weiter ist es zweckmäßig, dass vor dem Berechnungsschritt die Temperatur des zu verwendenden Kühlmittels, insbesondere des Wassereises, ermittelt und im anschließenden Berechnungsschritt verwendet wird.

Schließlich empfiehlt es sich, den Behälter mit Hilfe der eingangs erläuterten Vakuumi- solationspaneele zu isolieren. Das ist besonders wirksam. Schließlich ist es auch möglich, die zu transportierenden Güter gemeinsam mit dem Kühlmittel in dem Aufnahmeraum anzuordnen. Auch in diesem Fall wirkt das Latentwärmespeicherelement so, dass sich die Temperatur im Behälter insgesamt etwas oberhalb der Temperatur des Kühlmittels einstellt. Insbesondere ist auch hier bei dem besonderen Beispiel von Wassereis als Kühlmittel auf diese Weise eine Einfriersicherung gewährleistet.

Im Folgenden wird nun die Erfindung anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.

Der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Behälter 1 hat eine Behälterwandung 2, in der sich Vakuumisolationspaneele 2' als Wärmeisolation befinden. Die Vakuumisolationspaneele 2' des dargestellten Ausführungsbeispiels sind in den Wandungen 2 verdeckt angeordnet und deshalb nur gestrichelt angedeutet. Auf den dazu genannten Stand der Technik darf aber hingewiesen werden.

Der Behälter 1 ist durch einen oben am Behälter 1 anscharnierten Deckel 3 verschließbar, wobei der Deckel 3 in der einzigen Figur der Zeichnung in geöffneter Stellung dargestellt ist. Auch der Deckel 3 hat einen wärmeisolierenden Einbau in Form eines Vaku- umisolationspaneels oder mehrerer Vakuumisolationspaneele.

Um im Inneren des Behälters 1 temperatursensible Güter 4 transportieren zu können, befindet sich im Inneren des Behälters 1 ein Aufnahmeraum 5. In der einzigen Figur der Zeichnung ist gestrichelt angedeutet, wie sich im Aufnahmeraum 5 entsprechende Güter 4 befinden können. Bei diesem Gut 4 kann es sich um ein entsprechend temperatursensibles Produkt, beispielsweise um ein für eine Transplantation bestimmtes Organ handeln, das ggf. seinerseits in einem Aufbewahrungsbehälter 4 angeordnet ist.

Rechts und links vom Aufnahmeraum 5 sieht man dünne Wandungen 6, beispielsweise in Form einer dünnen Innenwand aus Kunststoff. Aber auch Bleche aller Art oder ein Karton oder eine entsprechende Schichtstoffplatte könnte hier in Frage kommen. Durch die Wandung 6 ist zur Behälterwandung 2 hin jeweils ein schmaler Raum geschaffen. In jedem dieser beiden Räume befindet sich hier ein Latentwärmespeicherelement 7. Dieses Latentwärmespeicherelement 7 (PCM) ähnelt einem Kühlakku. Die Besonderheiten eines Latentwärmespeicherelementes 7 sind in der Beschreibung einleitend erläutert worden. Ergänzend bevorzugt ist es so, dass zwischen dem Aufnahmeraum 5 und dem Latentwärmespeicherelement 7 keine Verbindung besteht außer der wärmeübertragenden Verbindung durch die Wandlung 6 hindurch.

Die Anordnung des Latentwärmespeicherelementes 7 im Behälter 1 ist nicht auf die Seitenwandungen beschränkt. Grundsätzlich könnte das Latentwärmespeicherelement 7 auch im Boden und/oder im Deckel 3, oder beispielsweise auch nur an einer Seite angeordnet sein.

Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeichnet sich ferner dadurch aus, dass der Boden des Behälters 1 auf der Innenseite ebenfalls mit einem Latentwärmespeicherelement 8 bedeckt ist. Dieses erstreckt sich von links nach rechts zwischen den beiden Latentwärmespeicherelementen 7 und bildet den Boden des Aufnahmeraums 5. Dadurch ergibt sich eine umfassende, gleichmäßige Temperierung des Aufnahmeraums 5 und eine Wärmekopplung der seitlichen Latentwärmespeicherelemente 7. Das ist aber nur eine bevorzugte, keine notwendige Ausgestaltung für den erfindungsgemäßen Behälter 1. Erfindungsgemäß ist im Rahmen des hier beschriebenen, besonders bevorzugten, jedoch nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels von Bedeutung, wie die Latentwärmespeicherelemente 7 im Inneren des Behälters 1 vorkonditioniert werden. Um dies besser zu verstehen, sollte Fig. 2 der Zeichnung herangezogen werden. In Fig. 2 der Zeichnung fehlt das in Fig. 1 der Zeichnung gestrichelt angedeutete temperatursensible Gut 4 bzw. dessen Aufbewahrungsbehälter 4. Fig. 2 zeigt die Situation, in der der Behälter 1 für die spätere Aufnahme eines temperatursensiblen Gutes 4 vorbereitet wird. Das geschieht wie oben erläutert dadurch, dass der Benutzer in den Aufnahmeraum 5 eine entsprechend passende Menge eines Kühlmittels 9, im bevorzugten Beispiel von Wassereis, hinein schüttet. Das sollte vorzugsweise "crushed ice" sein, damit es sich möglichst breit verteilt. In Fig. 2 der Zeichnung sieht man angedeutet das im Aufnahmeraum 5 befindliche Kühlmittel 9 in Form von "crushed ice" dieses Ausführungsbeispiels. Hier ist der Deckel 3 des Behälters 1 noch geöffnet. Der Deckel 3 des Behälters 1 wird geschlossen. Im Inneren des Behälters 1 bildet sich eine von der Ausgangstemperatur der Latentwärmespeicherelemente 7 und der Innenwandungen des Behälters 1 sowie der Temperatur des Kühlmittels 9, insbesondere also des Wassereises, bestimmte Mischtemperatur aus. Nach einer Weile sind die Latent- Wärmespeicherelemente 7 auf ihrer Zieltemperatur angelangt. Dann wird das verbleibende kalte Wasser aus dem Aufnahmeraum 5 abgegossen, der Aufnahmeraum 5 wird ausgetrocknet und der Behälter 1 ist bereit zum Transport des Gutes 4 (Fig. 1 ).

Generell gelten für alle Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens die Ausführungen im allgemeinen Teil der Beschreibung und in den Ansprüchen. Das Funktionsprinzip der Erfindung besteht im Grunde darin, dass durch die Latentwärmespeicherelemente 7 aus dem Aufnahmeraum 5 des Behälters 1 keine Wärme abfließt, sondern dass diesem Innenraum durch die Latentwärmespeicherelemente 7/8 in bestimmtem Umfang Wärme zugeführt wird. Dadurch stellt sich im Aufnahmeraum 5 des Behälters 1 eine etwas hö- here Temperatur ein als sie durch das dort befindliche Kühlmittel 9 an sich vorgegeben wäre. Handelt es sich bei diesem Kühlmittel um Wassereis, so kann man mit dieser Methodik die Temperatur im Innenraum für später oder zeitgleich eingesetzte Güter 4 in der gewünschten Weise knapp oberhalb der Grenztemperatur, insbesondere oberhalb des Gefrierpunktes, halten.

Im Einzelnen darf auf die verschiedenen möglichen Verfahrensschritte verwiesen werden, die im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert worden sind.