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Title:
METHOD FOR PREPARING DECONTAMINATION MEASURES, DEVICE AND METHOD FOR CARRYING OUT DECONTAMINATION MEASURES AND METHOD FOR MONITORING DECONTAMINATION MEASURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/229074
Kind Code:
A2
Abstract:
In a method for preparing decontamination measures within a space (1) located in a building and used by people (19), in a plan assessment step, multiple usage areas (7, 9) are identified within the space (1) based on a predefined usage concept and an expected usage intensity is determined for each usage area (7, 9) based on previously determined characteristic variables. In a subsequent plan implementation step, for each usage area (7, 9), based on the expected usage intensity, an extraction unit (20, 21) assigned to this usage area (7, 9) is specified with an associated suction volume flow. In a method for carrying out the decontamination measures, during the execution of the decontamination measures, an operation of individual extraction units (20, 21) is adapted to an actual usage of the associated usage area (7, 9) by people (19), and a suction volume flow extracted by means of the relevant extraction unit (20, 21) is specified between a minimum value specified for the relevant extraction unit (20, 21) and a maximum value.

Inventors:
DECHERT MICHAEL DIETER (DE)
GEORG SILVANO (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/062872
Publication Date:
November 18, 2021
Filing Date:
May 14, 2021
Export Citation:
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Assignee:
DECHERT MICHAEL DIETER (DE)
GEORG SILVANO (DE)
International Classes:
F24F11/00; F24C15/20; F24F3/163; F24F7/00; F24F7/08; F24F8/97; F24F9/00; F24F120/10
Attorney, Agent or Firm:
HABERMANN INTELLECTUAL PROPERTY PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n sp r ü c h e

1. Vorrichtung zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen innerhalb eines in einem Gebäude befindlichen und von Personen (19) genutzten Raumes (1), wobei die Vorrichtung für einen Nutzungsbereich (7, 9) mit mindestens zwei Nutzungszellen (42) innerhalb des Nutzungsbereichs (7, 9) eine diesem Nutzungsbereich (7, 9) zugeordnete Absaugeinrichtung (20, 21, 32) und eine

LuftZuführungseinrichtung (28) aufweist, wobei die Absaugeinrichtung (20, 21, 32) eine Absaugöffnung (34) aufweist, die in einer die Absaugöffnung (34) umgebenden Strömungsführungsplatte (33) angeordnet ist, die oberhalb einer vorgebbaren Atemlufthöhe (31) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die LuftZuführungseinrichtung (28) eine zwischen zwei Nutzungszellen (42) und unterhalb der Absaugöffnung (34) angeordnete streifenförmige Luftzuführungsdüse (38) aufweist, die eine streifenförmige Zuluftströmung (41) erzeugt, sodass bei einem bestimmungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung eine zunächst streifenförmige Zuluftströmung (41) in eine Absaugströmung (30) überführt wird, welche Luft aus der Atemlufthöhe (31) zu der Absaugeinrichtung (20) hin fördert und durch die Absaugöffnung (34) hindurch absaugt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsführungsplatte (33) eine der

LuftZuführungseinrichtung (28) zugewandte konvexe oder ebene Strömungsführungsoberfläche (44) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsführungsplatte (33) entlang ihres Umfangsrandes (45) auf ihrer der

LuftZuführungseinrichtung (28) zugesandten Seite mindestens abschnittsweise einen Ansaugspalt (46) aufweist, durch welchen für eine entlang einer Strömungsführungsoberfläche (44) der Strömungsführungsplatte (33) in Richtung der Absaugöffnung (34) strömenden Abluftströmung ein die Abluftströmung an der Strömungsführungsoberfläche (44) entlangführender Coandä-Effekt erzeugt wird.

4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens ein Diffusorrohr (43) aufweist, welches eine Anzahl von in axialer Richtung beabstandet und in Umfangsrichtung unterschiedlich ausgerichteten Diffusoröffnungen aufweist, durch welche hindurch Frischluft dem Nutzungsbereich zugeführt werden kann.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Diffusorrohr (43) in einem Abstand zu der

LuftZuführungseinrichtung (28) und der Absaugeinrichtung (32) entlang einer Raumkante (54) des Raums (1) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Diffusorrohr (43) seitlich neben der Strömungsführungsplatte (33) oder oberhalb der Strömungsführungsplatte (33) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Raumluftabsaugeinrichtung (49) aufweist, die oberhalb der Strömungsführungsplatte (33) Raumluftabsaugöffnungen (51) aufweist .

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumluftabsaugeinrichtung (49) in einem Abstand zu der Absaugöffnung (34) einen die Absaugöffnung (34) ringförmig umgebenden Raumluftabsaugkanal (50) mit einer Anzahl von Raumluftabsaugöffnungen (51) aufweist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumluftabsaugeinrichtung (49) in einem in die Absaugöffnung (34) mündenden Absaugkanal (35) mindestens eine Raumluftabsaugöffnung (51) aufweist.

10. Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen innerhalb eines in einem Gebäude befindlichen und von Personen (19) genutzten Raumes (1), wobei in einem Planungserfassungsschritt anhand eines vorgegebenen Nutzungskonzepts mehrere Nutzungsbereiche (6, 7, 8, 9, 25) innerhalb des Raums (1) identifiziert und für jeden Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) anhand von vorab ermittelten Kenngrößen eine erwartete Nutzungsintensität ermittelt werden, und wobei in einem nachfolgenden

Planungsumsetzungsschritt für jeden Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität eine diesem Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) zugeordnete Absaugeinrichtung (20, 21, 26) mit einem zugeordneten Saugvolumenstrom vorgegeben werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Planungsumsetzungsschritt für jeden Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität eine diesem Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) zugeordnete LuftZuführungseinrichtung (28) mit einem zugeordneten Zuluftvolumenstrom vorgegeben wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Planungsumsetzungsschritt für jeden Nutzungsbereich (7, 9) durch die diesem Nutzungsbereich

(7, 9) zugeordnete Absaugeinrichtung (20, 21) und gegebenenfalls durch die diesem Nutzungsbereich zugeordnete LuftZuführungseinrichtung (28) in einer vorgebbaren Atemlufthöhe (31) eine Absaugströmung (30) vorgegeben wird, welche Luft aus der Atemlufthöhe (31) zu der Absaugeinrichtung (20) hin fördert.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Nutzungsbereich (9) durch die diesem Nutzungsbereich (9) zugeordnete Absaugeinrichtung (20) und gegebenenfalls durch die diesem Nutzungsbereich (9) zugeordnete LuftZuführungseinrichtung (28) die Absaugströmung (30) einen zu der Absaugeinrichtung (20) hin gerichteten Luftschleier bildet, mit welchem mindestens zwei Nutzungszellen innerhalb des Nutzungsbereichs (9) vorgegeben werden, zwischen denen zumindest in der vorgebbaren Atemlufthöhe (31) ein Luftaustausch verhindert wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität aller Nutzungsbereiche (6, 7, 8, 9, 25) innerhalb des Raums (1) in zeitlichen Abständen durchzuführende Desinfektionsmaßnahmen vorgegeben werden, die mit einer Desinfektionseinrichtung (29) in dem Raum (1) ausgeführt werden.

15. Verfahren durch Durchführung von

Dekontaminationsmaßnahmen in einem in einem Gebäude befindlichen und von Personen (19) genutzten Raum (1), zu denen das in den Ansprüchen 1 bis 3 beschriebene Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführt wurde, wobei während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen ein Betrieb einzelner Absaugeinrichtungen (20, 21, 26) an eine tatsächliche Nutzung des zugeordneten Nutzungsbereichs (6, 7, 8, 9, 25) von Personen (19) angepasst und ein mit der betreffenden Absaugeinrichtung (20, 21, 26) abgesaugter Saugvolumenstrom zwischen einem für die betreffende Absaugeinrichtung (20, 21, 26) vorgegebenen Minimalwert und einem Maximalwert vorgegeben wird.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine tatsächliche Nutzung eines Nutzungsbereichs (6, 7, 8, 9, 25) mit einer diesem Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) zugeordneten Sensoreinrichtung (22, 23) überwacht wird, und dass ausgehend von den Sensorsignalen der Sensoreinrichtung der Betrieb der zugeordneten Absaugeinrichtung angepasst wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung (22, 23) eine Dezibelmesseinrichtung (22) und/oder einen Bewegungssensor (23) aufweist, mit welchem eine in dem Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) herrschende Lautstärke oder eine Bewegung von Personen (19) in dem Nutzungsbereich (6, 7, 8, 9, 25) erfasst wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass während der Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen ein Betrieb von

LuftZuführungseinrichtungen (28) an den Betrieb der Absaugeinrichtungen (26) angepasst und ein mit einer LuftZuführungseinrichtung (28) zugeführter Zuluftvolumenstrom an einen mit der Absaugeinrichtung (26) abgesaugten Abluftstrom angepasst wird.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass in zeitlichen Abständen mit einer Desinfektionseinrichtung (29) eine Desinfektion des Raums (1) erfolgt .

20. Verfahren zur Überwachung der mit einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 15 bis 19 durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen in einem in einem Gebäude befindlichen und von Personen (19) genutzten Raum (1), dadurch gekennzeichnet, dass mit einer

Überwachungseinrichtung mindestens eine Eigenschaft des in dem Raum befindlichen Luftvolumens erfasst wird und ein Überwachungssignal erzeugt wird, falls für die mindestens eine überwachte Eigenschaft ein Wert außerhalb eines vorgegebenen Eigenschaftenbereichs erfasst wird.

21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Überwachungseinrichtung eine Druckdifferenz zwischen dem mit dem Verfahren überwachten Luftvolumen und einem Umgebungsdruck außerhalb des überwachten Raums (1) erfasst wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20 oder Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kontaminationsgehalt des mit dem Verfahren überwachten Luftvolumens erfasst wird.

Description:
Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen, Vorrichtung und Verfahren zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen und Verfahren zur Überwachung von Dekontaminationsmaßnahmen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen innerhalb eines in einem Gebäude befindlichen und von Personen genutzten Raumes. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen in dem in einem Gebäude befindlichen und von Personen genutzten Raum, wobei vorab das Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführt wurde. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Überwachung der mit dem voranstehend genannten Verfahren durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen.

Aus der Praxis sind Dekontaminationsmaßnahmen bekannt, mit welchen beispielsweise ein mit umweltgefährdenden oder personengefährdenden Kontaminationen verunreinigtes Objekt dekontaminiert werden kann. Bei den zu entfernenden Kontaminationen kann es sich beispielsweise um radioaktive, biologische oder chemische Verunreinigungen handeln. Die betreffenden Objekte können in einen dafür vorgesehenen Reinigungsraum gebracht und dort gereinigt und dekontaminiert werden. Es ist ebenfalls aus der Praxis bekannt, dass mit transportablen Reinigungsvorrichtungen eine Dekontamination von Objekten oder Personen an einem Ort stattfinden kann, an welchem Kontaminationen auftreten oder an welchem zeitweilig Dekontaminationen durchgeführt werden sollen.

In verschiedenen Bereichen wie beispielsweise in der Pharmazie oder bei der Halbleiterherstellung werden industrielle Verfahrensschritte, bei denen eine möglichst reine Umgebung notwendig ist, in speziell dafür vorgesehenen Reinräumen durchgeführt. Eine oftmals unerwünschte Verunreinigung betrifft Schwebepartikel in der Luft, die je nach Größe der Schwebepartikel über einen längeren Zeitraum schwebend in der Luft verbleiben und sich auf allen zugänglichen Oberflächen ablagern und ansammeln können. In diesen Reinräumen wird ein darin befindliches Luftvolumen üblicherweise kontinuierlich abgesaugt und durch gefilterte und gereinigte Zuluft ersetzt. Auf diese Weise können Verunreinigungen, die sich in der Raumluft befinden, aus dem Reinraum abgeführt und der Reinraum dadurch dekontaminiert werden. Um eine Kontamination durch Personen oder durch mit den Personen mitgeführten Objekten zu vermeiden sind oftmals Schleusensysteme erforderlich. Zudem kann vorgesehen sein, dass eine Person während des Aufenthalts in dem Reinraum eine gesonderte Reinraumkleidung trägt, die gereinigt ist und keine kontaminierenden Verunreinigungen aufweist.

In Abhängigkeit von der Intensität der durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen wie beispielsweise der Umwälzung des Luftvolumens in dem Reinraum sowie der Filterung der Zuluft kann eine unterschiedliche Reinraumqualität erreicht werden. Es sind standardisierte Reinraumklassen bekannt, wobei die Klassifizierung der Luftreinheit anhand der Partikelkonzentrationen für einzelne Partikelgrößenbereiche unterteilt sind. Da in vielen Fällen eine Kontamination eines Reinraumes vor allem durch die in den Raum eintretenden und sich in dem Raum aufhaltenden Personen erfolgt, sind viele Reinräume darauf ausgelegt, dass die Anzahl der sich darin aufhaltenden Personen möglichst gering gehalten wird und insbesondere die Häufigkeit möglichst minimiert wird, mit welcher einzelne Personen den Reinraum betreten oder verlassen.

Die für derartige Reinräume entwickelten und entsprechend ausgelegten Dekontaminationsmaßnahmen sind für Räume mit einem wechselnden Publikumsverkehr nicht ohne weiteres zweckmäßig. Gleichwohl kann es vorteilhaft sein, in einem von mehreren oder vielen Personen genutzten Raum innerhalb eines Gebäudes kontinuierlich Dekontaminationsmaßnahmen durchzuführen, um das Risiko einer Kontamination einzelner Personen, die sich in dem Raum befinden, möglichst gering zu halten.

Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, ein Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen so auszugestalten, dass in Abhängigkeit von dem angestrebten Ergebnis der Dekontaminationsmaßnahmen eine möglichst effiziente Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen mit möglichst geringem Aufwand möglich wird, und dass die Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen zu einer möglichst geringen Beeinträchtigung der in dem Raum befindlichen Personen führt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem Planungserfassungsschritt anhand eines vorgegebenen Nutzungskonzepts mehrere Nutzungsbereiche innerhalb des Raums identifiziert und für jeden Nutzungsbereich anhand von vorab ermittelten Kenngrößen eine erwartete Nutzungsintensität ermittelt werden, und wobei in einem nachfolgenden Planungsumsetzungsschritt für jeden Nutzungsbereich ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität eine diesem Nutzungsbereich zugeordnete Absaugeinrichtung mit einem zugeordneten Saugvolumenstrom vorgegeben werden. Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die individuell an ein Nutzungskonzept des Raumes angepasste Aufteilung des Raumes in verschiedene Nutzungsbereiche. Der entsprechend aufgeteilte Raum weist dann mehrere Nutzungsbereiche sowie einen oder gegebenenfalls mehrere voneinander getrennte Nichtnutzungsbereiche auf. Für jeden Nutzungsbereich wird eine bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Raumes voraussichtlich erfolgende Nutzungsintensität durch Personen ermittelt, welche sich in dem betreffenden Nutzungsbereich aufhalten. Die einzelnen Personen werden dabei als potentielle Ursache für eine Kontamination des Raumes angesehen, sodass in Nutzungsbereichen mit einer hohen Nutzungsintensität von einer höheren Kontaminationsgefahr ausgegangen wird. Die Kontamination kann dabei beispielsweise durch von außerhalb des Raumes mitgeführte Verunreinigungen erfolgen. Es ist ebenfalls möglich, dass die einzelnen Personen

Krankheitserreger wie beispielsweise Bakterien oder Viren mit sich bringen oder in sich tragen, die während des Aufenthalts der Person in dem betreffenden Nutzungsbereich abgegeben werden können. Ein besonders hohes Kontaminationsrisiko besteht dabei erfahrungsgemäß bei Personen, die mit einer Virenkrankheit infiziert sind und während der Atmung ständig Viren in die Umgebungsluft abgeben. Die Wahrscheinlichkeit und Intensität, mit welcher eine Person bestimmte Verunreinigungen in die Luft abgibt, kann durch vorausgehende Schätzverfahren und Tests anhand von vorab ermittelten Kenngrößen abgeschätzt werden. Einzelne Kenngrößen können beispielsweise das ausgeatmete Atemvolumen einzelner Personen bei unterschiedlichen Tätigkeiten oder die Schwebeeigenschaften und die Verweildauer von Schwebepartikeln sein, die als unerwünschte Kontamination angesehen und mit den Dekontaminationsmaßnahmen reduziert werden sollen.

Auf der Grundlage derartiger Informationen kann für jeden Nutzungsbereich die zugeordnete Nutzungsintensität ermittelt werden, auf deren Grundlage die dann erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen bestimmt und vorgegeben werden. Die Dekontaminationsmaßnahmen umfassen insbesondere das Absaugen von Luft aus dem Nutzungsbereich, um die in der Luft befindlichen Schwebepartikel wie beispielsweise Staub oder Viren aus dem Nutzungsbereich abzusaugen, bevor eine Kontamination anderer Personen erfolgen kann, die sich ebenfalls in demselben Nutzungsbereich oder an einer anderen Position innerhalb des Raumes befinden. In dem Planungsumsetzungsschritt werden für jede Absaugeinrichtung die relevanten Kenngrößen wie beispielsweise eine Querschnittsfläche einer Ansaugöffnung, der Abstand und die Ausrichtung der Ansaugöffnung relativ zu den Personen bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des betreffenden Nutzungsbereichs sowie die maximale Saugleistung bzw. der maximal mit der Absaugeinrichtung erzeugbare Saugvolumenstrom bestimmt und vorgegeben.

Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass jedem Nutzungsbereich eine gesonderte Absaugeinrichtung zugeordnet wird und für die betreffende Absaugeinrichtung ein Saugvolumenstrom vorgegeben wird, mit welchem eine ausreichend große Saugleistung realisiert werden kann, um die von einer Person in die Luft abgegebenen Verunreinigungen ausreichend schnell und effizient absaugen zu können und dadurch eine Kontamination von anderen Personen in demselben Raum zu verhindern.

Untersuchungen haben ergeben, dass eine Person beim Ausatmen einen Luftstrom mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 0,3 m/s bis 0,5 m/s ausatmet, wobei bei etwa 12 bis 15 Atemzügen in einer Minute ein Atemvolumen von durchschnittlich 8 Litern je Minute ausgeatmet wird. Beim Sprechen wird dagegen ein Luftstrom mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 0,5 m/s bis 1,25 m/s ausgeatmet. In jedem ausgeatmeten Luftstrom ist eine Tröpfchenwolke mit zahlreichen Aerosolen unterschiedlichster Größe enthalten.

Die Größe der Aerosolpartikel kann dabei von nicht sichtbaren Tröpfchen mit einem Durchmesser von weniger als 10 gm bis zu deutlich sichtbaren Tröpfchen mit einem Durchmesser von mehr als 50 gm reichen. Während die größeren Tröpfchen aus dem ausgeatmeten Luftstrom rasch nach unten absinken und sich auf dort befindlichen Oberflächen niederschlagen, verbleiben insbesondere kleine Tröpfchen lange in dem ausgeatmeten Luftstrom und können sich als Schwebeteilchen in der Umgebung verteilen. Auf der Grundlage von solchen Informationen kann für jeden Nutzungsbereich ausgehend von der zugeordneten Nutzungsintensität diejenige Saugleistung ermittelt werden, die erforderlich ist, um die von den Personen in dem Nutzungsbereich ausgeatmeten Aerosole möglichst umfassend aus dem Nutzungsbereich abzusaugen und dadurch zu verhindern, dass ausgeatmete Aerosole sich in benachbarte Nutzungsbereiche verteilen können.

Es ist ebenfalls möglich, dass eine einzelne Absaugeinrichtung mehreren getrennten Nutzungsbereichen innerhalb des Raumes zugeordnet wird. In diesem Fall wird es als nicht notwendig, jedoch vorteilhaft angesehen, wenn die Absaugeinrichtung für jeden Nutzungsbereich mindestens eine Absaugöffnung aufweist, durch welche ein Anteil des von der Absaugeinrichtung erzeugten Saugvolumenstroms angesaugt werden kann. Die Zuordnung einer einzelnen Absaugeinrichtung zu mehreren Nutzungsbereichen ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich um Nutzungsbereiche mit einer vergleichbaren Nutzungsintensität handelt.

In dem Planungsumsetzungsschritt kann für jede einzelne Absaugeinrichtung eine gezielte Luftführung vorgegeben werden. Eine gezielte Luftführung beinhaltet insbesondere den Ansaugbereich, der von der Absaugeinrichtung erfasst wird und aus welchem der Saugvolumenstrom abgesaugt wird. Durch Vorgaben über die Abmessungen einer Ansaugöffnung der Absaugeinrichtung sowie über die Anordnung und Ausrichtung der Ansaugöffnung relativ zu dem zugeordneten Nutzungsbereich kann beispielsweise erreicht werden, dass die mit der Absaugeinrichtung aus dem Nutzungsbereich abgesaugte Luft überwiegend oder nahezu ausschließlich aus einem kleineren Risikobereich innerhalb des größeren Nutzungsbereichs angesaugt wird, wobei der Risikobereich derjenige Teilbereich des Nutzungsbereichs ist, in welchem sich bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung die Köpfe der Personen befinden. Eine Standard-Saugleistung kann so vorgegeben werden, dass bei einem Betrieb der Absaugeinrichtung mit der vorgegebenen Standard-Saugleistung die angesaugte Luft überwiegend oder ausschließlich in einer vorgegebenen Umgebung um die Ansaugöffnung angesaugt wird und gleichzeitig eine unerwünschte Verwirbelung innerhalb des Nutzungsbereichs oder für Personen fühlbare Ausgleichsströmungen von außerhalb des Nutzungsbereichs reduziert oder vermieden werden.

Gegebenenfalls können in dem Planungsumsetzungsschritt auch ergänzende bauliche Maßnahmen vorgegeben werden, um beispielsweise durch Trennwände oder in geeigneter Weise angeordnete Oberflächen innerhalb oder in der unmittelbaren Umgebung des Nutzungsbereichs eine gezielte Luftführung bzw. ein durch diese baulichen Maßnahmen vorgegebener oder unterstützter Luftströmungsverlauf innerhalb des Nutzungsbereichs bewirkt wird.

Ein Nichtnutzungsbereich in einem Raum unterscheidet sich von einem Nutzungsbereich in dem Raum dadurch, dass davon ausgegangen wird, dass sich Personen nur vergleichsweise selten in dem Nichtnutzungsbereich aufhalten, sodass keine gesonderte Absaugung von Raumluft aus dem

Nichtnutzungsbereich erforderlich ist. Durch die Absaugung von Luft aus den Nutzungsbereichen wird eine Luftumwälzung innerhalb des Raumes erzwungen, sodass auch Luft aus dem Nichtnutzungsbereich in einen Nutzungsbereich strömen und dort abgesaugt wird.

Es kann jedoch zusätzlich zu der Absaugung von Luft aus den Nutzungsbereichen zweckmäßig sein, dass an einer geeigneten Stelle innerhalb des Raums zusätzlich eine Absaugeinrichtung vorgesehen ist, die neben den einzelnen Absaugeinrichtungen in den Nutzungsbereichen Raumluft aus dem Nichtnutzungsbereich absaugt. In diesem Fall ist es jedoch vorgesehen, dass die Absaugung von Raumluft aus dem Nichtnutzungsbereich mit einer geringeren Saugleistung bzw. mit einem geringeren Saugvolumenstrom als bei der Absaugung aus den Nutzungsbereichen betrieben wird, um die gezielte Absaugung von Luft aus den Nutzungsbereichen nicht zu beeinträchtigen. An Stelle einer zusätzlichen Absaugeinrichtung kann auch vorgesehen sein, dass alle einzelnen Absaugeinrichtungen, die den Nutzungsbereichen zugeordnet sind, mit einer etwas höheren Saugleistung betrieben werden, um eine Austauschdauer für einen vollständigen Austausch der Raumluft auch aus den Nichtnutzungsbereichen in dem Raum zu reduzieren. Es hat sich gezeigt, dass ein 30-facher Austausch der Raumluft je Stunde die Kontaminationsgefahr für die sich in dem Raum aufhaltenden Personen deutlich reduziert.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass in dem Planungsumsetzungsschritt für jeden Nutzungsbereich ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität eine diesem Nutzungsbereich zugeordnete LuftZuführungseinrichtung mit einem zugeordneten Zuluftvolumenstrom vorgegeben wird. Die mit einer Absaugeinrichtung abgesaugte Luftmenge muss dem Nutzungsbereich wieder zugeführt werden, um einen übermäßigen Unterdrück in dem Nutzungsbereich zu vermeiden, der die bestimmungsgemäße Nutzung des Nutzungsbereichs durch Personen beeinträchtigen könnte. Um das Risiko einer Kontamination eines einzelnen Nutzungsbereichs durch ein unkontrolliertes Zuströmen von Luft aus der Umgebung zu reduzieren wird die Verwendung einer dem betreffenden Nutzungsbereich zugeordneten LuftZuführungseinrichtung als vorteilhaft angesehen. In Abhängigkeit von der erwarteten

Nutzungsintensität kann für die LuftZuführungseinrichtung ein daran angepasster Zuluftvolumenstrom vorgegeben werden.

Als Ausgleich für die mit den einzelnen Absaugeinrichtungen abgesaugte Raumluft wird dem Raum mit einer geeigneten LuftZuführungseinrichtung frische Luft zugeführt. Als frische Luft kann dabei entweder unbelastete Luft aus der Umgebung, beispielsweise von außerhalb eines Gebäudes zugeführt werden. Es ist ebenfalls möglich, dass die abgesaugte Raumluft mit geeigneten Aufbereitungseinrichtungen wie beispielsweise Filtereinrichtungen oder Behandlungen mit UV-Licht oder mit einer dielektrisch behinderten Plasmaerzeugung gereinigt und aufbereitet wird, um anschließend als Frischluft wieder dem Raum zugeführt zu werden. Sowohl eine einzelne LuftZuführungseinrichtung, welche an einer geeigneten Stelle dem Raum frische Luft zuführt, als auch die gegebenenfalls den einzelnen Nutzungsbereichen zugeordneten LuftZuführungseinrichtungen sind mit einem

Frischluftreservoir oder mit mehreren Frischluftreservoirs verbunden, wobei die Frischluft vor der Zuführung in den Raum vorab gefiltert und gereinigt wird. Dazu können beispielsweise transportable oder dauerhaft installierte Filtereinrichtungen vorgegeben werden. Für viele Anwendungsfälle sind Schwebstofffilter geeignet, welche die Anforderungen an die Filterklassen H13 oder H14 gemäß der Norm EN 1822-1:2009 erfüllen und als HEPA-Filter bezeichnet werden.

Durch die individuelle Anpassung der Absaugeinrichtungen und der LuftZuführungseinrichtungen an einzelne Nutzungsbereiche und die für die betreffende Nutzungsbereiche erwartete Nutzungsintensität ist es grundsätzlich möglich, unterschiedliche und für jeden Nutzungsbereich möglichst effiziente und kostengünstig verwendbare Absaugeinrichtungen, beziehungsweise LuftZuführungseinrichtungen zu planen und vorzusehen. Auf diese Weise kann ein derart erfindungsgemäß geplantes Konzept von Dekontaminationsmaßnahmen mit möglichst geringem Aufwand und zu geringen Kosten umgesetzt und während der Nutzung des Raumes durch Personen durchgeführt werden.

Mit einer geeigneten Vorgabe der LuftZuführungseinrichtung kann zudem eine gezielte Luftführung innerhalb eines Nutzungsbereichs unterstützt werden. So könnte beispielsweise vorgegeben werden, dass eine Einblasöffnung der LuftZuführungseinrichtung hinsichtlich ihrer Abmessungen und Anordnung an die Ansaugöffnung der Absaugeinrichtung für den betreffenden Nutzungsbereich angepasst ist und dass die Einblasöffnung der Ansaugöffnung gegenüberliegend angeordnet wird, sodass mit der Absaugeinrichtung im Wesentlichen die mit der LuftZuführungseinrichtung zugeführte Luftmenge abgesaugt wird. Gegebenenfalls kann dabei eine im Wesentlichen laminare Strömung von der Einblasöffnung zu der Ansaugöffnung vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise werden dann die Saugleistung der Absaugeinrichtung und die Förderleistung der LuftZuführungseinrichtung aufeinander abgestimmt, sodass sich während des Betriebs keine Druckdifferenz aufbauen kann.

Es kann auch vorgesehen sein, dass durch eine geeignete Anordnung und Ausgestaltung der Absaugeinrichtung und der LuftZuführungseinrichtung ein längs eines Umfangsrandes des Nutzungsbereichs den Nutzungsbereich umgebender Luftschleier erzeugt wird, mit welchem ein Austausch von Luftmengen zwischen dem Nutzungsbereich und der Umgebung reduziert oder weitgehend verhindert wird. In Abhängigkeit von einem Raumnutzungskonzept und den einzelnen Nutzungsbereichen sowie der jeweils zugeordneten Nutzungsintensität kann es ebenfalls zweckmäßig sein, einen Nutzungsbereich mit einem derartigen Luftschleier lediglich entlang eines Teilabschnitts des Umfangsrandes des Nutzungsbereichs gegenüber der Umgebung abzuschirmen, um beispielsweise zwei benachbarte Nutzungsbereich mit einer hohen Nutzungsintensität voneinander zu trennen, während ein Luftschleier zu benachbarten Bereichen ohne größere Nutzungsintensität nicht erforderlich ist.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass für jeden Nutzungsbereich durch die diesem Nutzungsbereich zugeordnete Absaugeinrichtung und gegebenenfalls durch die diesem Nutzungsbereich LuftZuführungseinrichtung in einer vorgebbaren Atemlufthöhe eine Absaugströmung vorgegeben wird, welche Luft aus der Atemlufthöhe zu der Absaugeinrichtung hin fördert. Als Atemlufthöhe kann diejenige Höhe innerhalb des Nutzungsbereichs vorgegeben werden, in welcher die den Nutzungsbereich nutzenden Personen bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Nutzungsbereichs das meiste Atemluftvolumen ausatmen. Um zu vermeiden, dass sich die in einem ausgeatmeten Atemvolumen enthaltenen Aerosole ungehindert in der Umgebung verteilen kann durch die Anordnung und die Betriebseigenschaften der Absaugeinrichtung sowie gegebenenfalls der LuftZuführungseinrichtung eine Absaugströmung in dem Nutzungsbereich erzeugt werden, die ausreichend ist, um in der Atemlufthöhe ausgeatmete Aerosole bis zu einer vorgebbaren Größe zu erfassen und mit der Absaugströmung mitzuführen. Untersuchungen haben ergeben, dass in vielen Anwendungsfällen die Absaugströmung so vorgegeben werden kann, dass Aerosole bis zu einem Durchmesser von etwa 50 gm von der Absaugströmung erfasst und zu der Absaugeinrichtung gefördert werden, ohne dass die Absaugströmung von Personen innerhalb des Nutzungsbereichs als unangemessene Beeinträchtigung während des Aufenthalts in dem Nutzungsbereich wahrgenommen wird.

In besonders vorteilhafter Weise kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass für jeden Nutzungsbereich durch die diesem Nutzungsbereich zugeordnete Absaugeinrichtung und gegebenenfalls durch die diesem Nutzungsbereich zugeordnete LuftZuführungseinrichtung die Absaugströmung einen zu der Absaugeinrichtung hin gerichteten Luftschleier bildet, mit welchem mindestens zwei Nutzungszellen innerhalb des Nutzungsbereichs vorgegeben werden, zwischen denen zumindest in der vorgebbaren Atemlufthöhe ein Luftaustausch verhindert wird. Der Luftschleier bildet einen vertikalen Luftvorhang, der einen Austausch von Luft zwischen gegenüberliegenden Seiten des Luftschleiers reduziert oder vollständig verhindern kann. Die Absaugströmung kann dabei je nach Anordnung und Ausrichtung der Absaugeinrichtung und der LuftZuführungseinrichtung in dem Nutzungsbereich von unten nach oben oder von oben nach unten strömen.

In vielen Anwendungsfällen kann vorgesehen sein, dass Möbel innerhalb des Nutzungsbereichs angeordnet sind und sich Personen bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Nutzungsbereichs an diesen Möbeln aufhalten. Ein Beispiel hierfür ist ein Esstisch in einem Restaurant, an welchem auf gegenüberliegenden Seiten jeweils eine oder mehrere Personen bewirtet werden können. Die LuftZuführungseinrichtung kann dann beispielsweise eine auf dem Esstisch angeordnete und nach oben geöffnete streifenförmige Auslassöffnung aufweisen und die Absaugeinrichtung oberhalb der Auslassöffnung über der Atemlufthöhe angeordnet sein, sodass ein streifenförmiger vertikaler Luftschleier von der Auslassöffnung hin zu der Absaugeinrichtung erzeugt wird. Die streifenförmige Auslassöffnung kann beispielsweise entlang der Tischmitte des Esstischs verlaufen und auf beiden Seiten des Esstischs befindliche Nutzungszellen innerhalb des Nutzungsbereichs mit dem Luftschleier voneinander trennen, sodass die von einer Person auf einer ersten Seite des Esstischs ausgeatmete Atemluft nicht zu einer Person auf der gegenüberliegenden Seite des Esstischs gelangen kann. Es ist ebenfalls möglich, dass jeder einzelne Sitzplatz an dem Esstisch von einem Luftschleier umgeben und dadurch gegenüber benachbarten oder gegenüberliegenden Sitzplätzen abgegrenzt wird.

Es kann vorgesehen sein, dass in dem Raum während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen ein Unterdrück erzeugt wird. Die Vorgaben für die einzelnen Absaugeinrichtungen mit dem jeweils zugeordneten Saugvolumenstrom für die einzelnen Nutzungsbereiche und für gegebenenfalls zusätzlich vorgesehene

LuftZuführungseinrichtungen mit einem jeweils zugeordneten Zuluftvolumenstrom können einen in dem Raum herrschenden Unterdrück berücksichtigen, sodass andere Vorgaben als bei einem Raum ohne Unterdrück bestimmt und vorgegeben werden.

Es kann ebenfalls zweckmäßig sein, dass in dem Raum während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen kein Unterdrück erzeugt wird, sondern der mit einer Absaugeinrichtung abgesaugte Saugvolumenstrom gereinigt und als Frischluftstrom wieder in den Raum zugeführt wird, oder aber durch einen von außerhalb des Raums oder des Gebäudes angesaugten Frischluftstrom ersetzt wird, sodass keine Druckdifferenz zwischen dem Raum und umgebenden Bereichen innerhalb oder außerhalb des Gebäudes erzeugt wird.

Gemäß einer optionalen Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass in dem Planungsumsetzungsschritt ausgehend von der erwarteten Nutzungsintensität aller Nutzungsbereiche innerhalb des Raums in zeitlichen Abständen durchzuführende Desinfektionsmaßnahmen vorgegeben werden, die mit einer Desinfektionseinrichtung in dem Raum ausgeführt werden. So kann beispielsweise vorgegeben werden, dass der Raum in regelmäßigen Abständen während eines Zeitraums der Nichtnutzung durch Personen, beispielsweise über Nacht, mit einer Kaltvernebelungseinrichtung desinfiziert wird. Es kann ebenfalls zusätzlich oder alternativ vorgegeben werden, dass einzelne oder alle Oberflächen in dem Raum in regelmäßigen Abständen dekontaminiert werden, indem beispielsweise die Oberflächen abgewischt oder mit einem Dekontaminationsmittel eingesprüht werden.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beispielsweise geeignete Dekontaminationsmaßnahmen vorbereitet werden, die in einem Restaurant oder an einem Arbeitsplatz umgesetzt werden können, um das Risiko einer Kontamination von Personen zu reduzieren, die sich in demselben Raum aufhalten. Dabei kann auch vorgegeben werden, dass in Zeiträumen, in denen erwartungsgemäß von vielen Personen eine erhebliche Kontaminationsgefahr ausgeht, vergleichsweise intensive Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführt werden, um während anderer Zeiten mit einem geringen Kontaminationsrisiko die Dekontaminationsmaßnahmen nur mit einer geringen Intensität durchgeführt oder zeitweilig ausgesetzt werden.

Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen innerhalb eines in einem Gebäude befindlichen und von Personen genutzten Raumes, wobei die Vorrichtung für einen Nutzungsbereich mit mindestens zwei Nutzungszellen innerhalb des Nutzungsbereichs eine diesem Nutzungsbereich zugeordnete Absaugeinrichtung und eine LuftZuführungseinrichtung aufweist, wobei die Absaugeinrichtung eine Absaugöffnung aufweist, die in einer die Absaugöffnung umgebenden Strömungsführungsplatte angeordnet ist, die oberhalb einer vorgebbaren Atemlufthöhe angeordnet ist. Aus der Praxis sind beispielsweise Kabinen bekannt, bei denen durch Vorhänge oder Trennwände ein Nutzungsbereich umgeben ist und mit einer Absaugeinrichtung Luft aus dieser Kabine abgesaugt wird. Die Absaugeinrichtung kann wie eine haushaltsübliche Dunstabzugshaube ausgebildet sein, die üblicherweise eine ebene oder konkav gekrümmte Sammelplatte aufweist. Eine Absaugöffnung ist oftmals in der Mitte der Sammelplatte oder entlang eines Umfangsrands der Sammelplatte angeordnet. Eine solche Absaugeinrichtung könnte auch innerhalb eines größeren Raumes betrieben werden, um aus einem Erfassungsbereich der Absaugeinrichtung die dort befindliche Raumluft abzusaugen und einer Filter- oder Dekontaminationseinrichtung zuzuführen.

Derartige Absaugeinrichtungen sind jedoch nicht dafür ausgelegt, innerhalb eines Nutzungsbereichs eine Kontamination einzelner Nutzungszellen aus benachbarten Nutzungszellen effizient zu verhindern. So werden beispielsweise in Büroräumen mit mehreren Nutzern oftmals bewegliche Trennwände zwischen einzelnen Tischen oder Nutzungszellen oder durchsichtige Trennscheiben zwischen zwei Bürotischbereichen aufgestellt, um eine Trennung der jeweiligen Bereiche der verschiedenen Nutzungszellen zu bewirken .

Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, eine Vorrichtung zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen so auszugestalten, dass verschiedene Nutzungszellen innerhalb eines Nutzungsbereichs möglichst effektiv voneinander abgegrenzt werden und die Ausbreitung von Krankheitserregern über mehrere Nutzungszellen hinweg verhindert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die zusätzlich eine LuftZuführungseinrichtung mit einer zwischen zwei Nutzungszellen und unterhalb der Absaugöffnung angeordneten streifenförmigen Luftzuführungsdüse aufweist, die eine streifenförmige Zuluftströmung erzeugt, sodass bei einem bestimmungsgemäßen Betrieb der Vorrichtung eine zunächst streifenförmige Zuluftströmung aus der Luftzuführungsdüse in eine Absaugströmung überführt wird, welche Luft aus der Atemlufthöhe zu der Absaugeinrichtung hin fördert und durch die Absaugöffnung hindurch absaugt. Durch die streifenförmige Luftzuführungsdüse wird eine streifenförmige und über eine große Distanz hinweg laminare Zuluftströmung erzeugt, die so angeordnet und ausgerichtet ist, dass mit dieser streifenförmigen Zuluftströmung zwei benachbarte Nutzungszellen voneinander getrennt und in zwei Raumluftbereiche unterteilt wird, zwischen denen über die streifenförmige Zuluftströmung hinweg kein größerer Luftaustausch stattfinden kann. Die streifenförmige Zuluftströmung ist zweckmäßigerweise so ausgerichtet und wird mit einer ausreichend großen Strömungsgeschwindigkeit aus der Luftzuführungsdüse ausgeblasen, dass die Zuluftströmung im Wesentlichen vollständig in den Erfassungsbereich der Absaugeinrichtung gelangt und ohne größere Verwirbelung von der Absaugeinrichtung erfasst und durch die Absaugöffnung hindurch abgesaugt wird. Durch die Anordnung der Luftzuführungsdüse unterhalb der Absaugeinrichtung und insbesondere unmittelbar unterhalb der Absaugöffnung der Absaugeinrichtung kann eine sehr effiziente Trennung von Nutzungszellen innerhalb eines Nutzungsbereichs und eine entsprechend effektive Dekontamination der einzelnen Nutzungszellen bewirkt werden.

Die Absaugöffnung kann eine an die Luftzuführungsdüse angepasste und beispielsweise ebenfalls streifenförmige Formgebung bzw. Querschnittsfläche aufweisen. Es ist ebenfalls denkbar und gemäß ersten Erkenntnissen vorteilhaft, dass die Absaugöffnung eine runde oder ovale

Querschnittsfläche mit einem Durchmesser zwischen 10 cm und 30 cm, vorzugsweise zwischen 15 cm und 18 cm aufweist. Mit einer runden Absaugöffnung kann die Raumluft aus unterschiedlichen Richtungen gleichermaßen gut erfasst und abgesaugt werden.

Es hat sich gezeigt, dass eine Luftzuführungsdüsenbreite zwischen 0,2 cm und 0,7 cm sowie eine

LuftZuführungsströmungsgeschwindigkeit zwischen 1,5 m/s und 2,9 m/s eine streifenförmige Zuluftströmung erzeugt, die sich zunächst mit überwiegend laminarer Strömung bis an oder zumindest nahe an die Absaugeinrichtung erstreckt, sofern sich diese zwischen 60 cm und 120 cm und vorzugsweise etwa 80 cm bis 100 cm oberhalb der Luftzuführungsdüse befindet. Besonders vorteilhafte Eigenschaften der Zuluftströmung konnten in Untersuchungen für eine Luftzuführungsdüsenbreite zwischen 0,4 cm und 0,6 cm sowie für eine

LuftZuführungsströmungsgeschwindigkeit zwischen 1,9 m/s und 2,4 m/s festgestellt werden. Eine derartige Anordnung kann beispielsweise durch eine etwa 90 cm über einer Tischplatte angeordnete Absaugeinrichtung und eine in der Tischplatte befindliche Luftzuführungsdüse verwirklicht werden. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass bei einer runden Querschnittsfläche der Absaugöffnung mit einem Durchmesser von 16 cm eine Absauggeschwindigkeit von etwa 4,5 m/s ausreicht, um mehr als 98% aller Aerosole und Schwebteilchen mit der Absaugeinrichtung abzusaugen, die im Bereich zwischen der Tischplatte und der darüber angeordneten Absaugeinrichtung auf einer der beiden Seiten der streifenförmigen Lustzuführungsdüse freigesetzt werden.

Untersuchungen haben ergeben, dass ein Mensch beim Atmen oder Sprechen die zuvor eingeatmete Luft mit einer Geschwindigkeit im Bereich zwischen 0,3 m/s bis 0,9 m/s wieder ausatmet. Die durch die Luftzuführungsdüse zugeführte Zuluftströmung und insbesondere die mit der Absaugeinrichtung abgesaugte Abluftströmung strömt demgegenüber mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit, sodass die beim Atmen oder Sprechen ausgeatmeten Luftmengen nicht über die streifenförmige Zuluftströmung hinweg in eine angrenzende Nutzungszelle gelangen können.

Mit einer erfindungsgemäß ausgestalteten und geeignet dimensionierten und betriebenen Vorrichtung können sich beispielsweise zwei Personen auf gegenüberliegenden Seiten bzw. Nutzungszellen an einer gemeinsam genutzten Tischplatte aufhalten, wobei eine Kontamination der jeweils gegenüberliegenden Nutzungszelle durch die erfindungsgemäße Vorrichtung verhindert wird, ohne dass zusätzliche Trennwände oder Barrieren zwischen den gegenüberliegenden Nutzungszellen errichtet werden müssen. Die Abmessungen der Strömungsführungsplatte können dabei geringer sein als die Abmessungen der Tischplatte, über der die

Strömungsführungsplatte der Absaugeinrichtung angeordnet ist. Dadurch können sich Personen an den Tisch setzen und aus einer Sitzposition aufstehen, ohne Gefahr zu laufen, mit dem Kopf an die Strömungsführungsplatte anzustoßen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Strömungsführungsplatte eine der LuftZuführungseinrichtung zugewandte konvexe oder ebene Strömungsführungsoberfläche aufweist. Es hat sich gezeigt, dass durch eine konvexe Strömungsführungsoberfläche der Strömungsführungsplatte eine Strömungsführung in der Umgebung der Absaugöffnung erzeugt werden kann, durch welche eine effektive Absaugung der Raumluft aus den angrenzenden Nutzungszellen begünstigt wird.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die

Strömungsführungsplatte entlang ihres Umfangsrandes auf ihrer der LuftZuführungseinrichtung zugesandten Seite mindestens abschnittsweise einen Ansaugspalt aufweist, durch welchen für eine entlang einer Strömungsführungsoberfläche der Strömungsführungsplatte in Richtung der Absaugöffnung strömenden Abluftströmung ein die Abluftströmung an der Strömungsführungsfläche entlangführender Coandä-Effekt erzeugt wird. Es hat sich gezeigt, dass durch einen derartigen Ansaugspalt entlang eines Umfangsrandes der Strömungsführungsplatte eine besonders lange laminar entlang der Strömungsführungsfläche entlangströmende Abluftströmung begünstigt wird und dadurch ein besonders großer Erfassungsbereich und eine sehr effiziente Erfassung der Raumluft in der Nähe der Strömungsführungsplatte begünstigt werden kann, ohne dass die Herstellung einer derartigen Strömungsführungsplatte dadurch deutlich aufwändiger wird.

Auf diese Weise kann auch eine Verwirbelung der Absaugströmung und damit einhergehend eine unerwünschte Geräuschentwicklung durch die Absaugeinrichtung reduziert werden.

Um zu vermeiden, dass bei einem lange andauernden oder leistungsintensiven Betrieb der Absaugeinrichtung ein übermäßiger Anteil der Raumluft aus einem Raum abgesaugt wird kann es zweckmäßig sein, dass die Vorrichtung mindestens ein Diffusorrohr aufweist, welches eine Anzahl von in axialer Richtung beabstandet und in Umfangsrichtung unterschiedlich ausgerichteten Diffusoröffnungen aufweist, durch welche hindurch Frischluft dem Nutzungsbereich zugeführt werden kann. Das Diffusorrohr kann beispielsweise eine kreisrunde Querschnittsfläche mit einem Durchmesser zwischen 10 cm und 25 cm, vorzugsweise zwischen 10 cm und 16 cm aufweisen. Als besonders vorteilhaft werden Auslassgeschwindigkeiten zwischen 0,15 m/s bis 0,4 m/s für die durch die Diffusoröffnungen aus dem Diffusorrohr ausströmende Frischluft erachtet. In Abhängigkeit von der jeweiligen Raumgröße und der Anordnung des Diffusorrohrs innerhalb des Raums kann ein einzelnes Diffusorrohr in dem Raum ausreichen oder aber mehrere Diffusorrohre innerhalb des Raums angeordnet sein.

Das Diffusorrohr kann auch eine rechteckige oder dreieckige Querschnittsfläche aufweisen. In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Diffusorrohr eine lochblechartige Mantelfläche mit zahlreichen Öffnungen aufweist, durch welche Frischluft in den Nutzungsbereich einströmen kann. Eine durch das Diffusorrohr in den Nutzungsbereich eingeblasene Frischluftmenge ist zweckmäßigerweise an die mit der Absaugeinrichtung abgesaugte Raumluftmenge angepasst, sodass kein für Personen unangenehmes Druckgefälle in Richtung der Absaugöffnung entsteht.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Diffusorrohr in einem Abstand zu der LuftZuführungseinrichtung und der Absaugeinrichtung entlang einer Raumkante des Raums angeordnet ist. Das Diffusorrohr kann beispielsweise entlang einer zwischen dem Boden und einer Raumwand ausgebildeten Raumkante verlegt werden. Dadurch kann eine entlang der Raumwand aufsteigende Luftströmung und eine entlang des Bodens verlaufende Luftströmung erzeugt werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass auf diese Weise insbesondere für Nutzungszellen an Tischen günstige Strömungsverhältnisse innerhalb des Raums vorgegeben werden können, die unerwünschte Turbulenzen und eine dadurch begünstigte unerwünschte Verbreitung von Atemluft innerhalb der Nutzungszellen erheblich reduzieren.

Weiterhin kann gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens vorgesehen sein, dass mindestens ein Diffusorrohr seitlich neben der Strömungsführungsplatte oder oberhalb der Strömungsführungsplatte angeordnet ist. In Abhängigkeit von der jeweiligen Raumgröße und der Größe der Nutzungszellen, die einer Strömungsführungsplatte zugeordnet sind, kann es vorteilhaft sein, dass ein Diffusorrohr oder mehrere Diffusorrohre entweder in unmittelbarer Nähe zu der Strömungsführungsplatte angeordnet sind oder aber oberhalb der Strömungsführungsplatte.

Es kann auch vorgesehen sein, die mit der Absaugeinrichtung abgesaugte Raumluft durch eine Filtereinrichtung oder durch eine Luftaufbereitungsanlage hindurchströmen zu lassen und im Umluftbetrieb die gefilterte oder aufbereitete Luftmenge durch die Luftzuführungsdüse und gegebenenfalls das Diffusorrohr hindurch dem Nutzungsbereich wieder zuzuführen. Durch eine geeignete Dimensionierung und Vorgabe der strömungsrelevanten Parameter kann eine Luftwechselrate von mehr als 5/h und gegebenenfalls von etwa 7/h und mehr erreicht werden. Durch eine geeignete Vorgabe der jeweiligen Anordnung und Abmessungen der Luftzuführungsdüse, der Absaugöffnung der Absaugeinrichtung sowie der Diffusoröffnungen der Diffusorrohre kann erreicht werden, dass ein besonders leiser und als angenehm empfundener Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist. Die Geräuschentwicklung während des Betriebs kann deutlich weniger als 50 Dezibel und gegebenenfalls weniger als 45 Dezibel betragen, sodass der Betrieb der Vorrichtung auch bei einer geräuscharmen Nutzung des Raums als Büro nicht unangenehm auffällt.

Um eine unerwünschte Kontamination der Raumluft mit virenhaltigen Aerosolen zusätzlich zu reduzieren kann optional vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Raumluftabsaugeinrichtung aufweist, die oberhalb der Strömungsführungsplatte Raumluftabsaugöffnungen aufweist. Mit einer zusätzlichen Raumluftabsaugeinrichtung kann eine größere Luftmenge an Raumluft aus dem Raum abgesaugt werden, ohne dass eine eventuell als unangenehm wahrgenommene Luftströmung mit einer hohen Strömungsgeschwindigkeit erzeugt wird. Zudem können mit der Raumluftabsaugeinrichtung Aerosole erfasst und abgesaugt werden, die nicht unterhalb der Strömungsführungsplatte verweilen und dort über die Absaugöffnung in der Strömungsführungsplatte abgesaugt werden, sondern die seitlich neben der Strömungsführungsplatte vorbei in den umgebenden Raum gelangen und sich dann vorzugsweise oberhalb der Strömungsführungsplatte ansammeln und aufhalten können.

Die Raumluftabsaugeinrichtung ist zweckmäßigerweise ringförmig um die Absaugöffnung angeordnet, sodass insbesondere Luftmengen, die sich zunächst in einer Umgebung der Absaugöffnung befinden, jedoch nicht unmittelbar von der Absaugöffnung abgesaugt werden, zuverlässig von der Raumluftabsaugeinrichtung erfasst und abgesaugt werden können. Da die Absaugöffnung in vorteilhafter Weise in unmittelbarer Nähe zu einer oder mehreren Nutzungszellen innerhalb eines Raumes angeordnet ist, in denen ein erhöhtes Risiko von kontaminierter Atemluft besteht, kann durch eine zusätzliche und die Absaugöffnung umgebenden Raumluftabsaugeinrichtung gezielt eine risikobehaftete Raumluftmenge abgesaugt werden.

Die Raumluftabsaugeinrichtung weist optional in einem Abstand zu der Absaugöffnung einen die Absaugöffnung ringförmig umgebenden Raumluftabsaugkanal mit einer Anzahl von Raumluftabsaugöffnungen auf. Der Raumluftabsaugkanal kann beispielsweise an einer Raumdecke angeordnet und festgelegt sein. Es ist ebenfalls denkbar, dass der Raumluftabsaugkanal von der Raumdecke abgehängt ist und in einem Abstand zu der Raumdecke angeordnet ist und verläuft. Die mehreren Raumluftabsaugöffnungen sind jeweils so ausgestaltet, dimensioniert und ausgerichtet, dass sich innerhalb des Raums eine vorteilhafte Umwälzluftströmung ausbildet, die möglichst gleichmäßig und gleichbleibend ist, um unerwünschte Verwirbelungen der Raumluft zu reduzieren.

Die Raumluftabsaugeinrichtung kann ebenfalls in einem in die Absaugöffnung mündenden Absaugkanal mindestens eine Raumluftabsaugöffnung aufweisen. In diesem Fall ist kein zusätzlicher Raumluftabsaugkanal erforderlich. Zudem können Aerosole, die seitlich neben der Strömungsführungsplatte vorbei in höhere Bereiche des Raumes aufsteigen, oberhalb der Strömungsführungsplatte erfasst und durch den Absaugkanal abgesaugt werden.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen in einem Raum, der sich in einem Gebäude befindet und von Personen genutzt wird, wobei für die Dekontaminationsmaßnahmen das vorangehend beschriebene Verfahren zur Vorbereitung dieser Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführt wurde. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen ein Betrieb einzelner Absaugeinrichtungen an eine tatsächliche Nutzung des zugeordneten Nutzungsbereichs von Personen angepasst und ein mit dem betreffenden Absaugeinrichtung abgesaugter Saugvolumenstrom zwischen einem für die betreffende Absaugeinrichtung vorgegebenen Minimalwert und einem Maximalwert vorgegeben wird. Als Minimalwert kann in vielen Fällen ein auf Null reduzierter Saugvolumenstrom, beziehungsweise das Abschalten der betreffenden Absaugeinrichtung vorgegeben sein. Der für eine Absaugeinrichtung vorgegebene Maximalwert kann entweder einer maximal möglichen Betriebsleistung der Absaugeinrichtung entsprechen, oder aber während der Vorbereitung der Dekontaminationsmaßnahmen in Abhängigkeit von der erwarteten Nutzungsintensität des Nutzungsbereichs angepasst und vorgegeben sein.

Während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen wird der Betrieb einzelner Absaugeinrichtungen zweckmäßigerweise an die tatsächliche Nutzung des zugeordneten Nutzungsbereichs angepasst und dadurch eine besonders effiziente Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen ermöglicht. Falls sich keine oder nur wenige Personen in dem Nutzungsbereich aufhalten kann die Saugleistung der diesem Nutzungsbereich zugeordneten Absaugeinrichtung reduziert werden. Im Falle einer im Vergleich dazu höheren Nutzungsintensität kann der Betrieb der zugeordneten Absaugeinrichtung angepasst und intensiviert werden. Da die in den einzelnen Nutzungsbereichen durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen individuell an die tatsächliche Nutzung, beziehungsweise an den Aufenthalt und die Tätigkeit von Personen innerhalb des Nutzungsbereichs angepasst werden kann, werden lediglich die tatsächlich erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen beziehungsweise die erforderlichen Dekontaminationsmaßnahmen lediglich mit der notwendigen Intensität durchgeführt. Dadurch können erhebliche Betriebskosten bei der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen eingespart werden. Zudem kann die Beeinträchtigung einzelner Personen durch die in dem Raum durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen verringert und dadurch die Akzeptanz der Personen für die Dekontaminationsmaßnahmen erhöht werden.

Die Anpassung des Betriebs einzelner Absaugeinrichtungen an die tatsächliche Nutzung des jeweils zugeordneten Nutzungsbereichs kann manuell erfolgen. So könnte beispielsweise mit einer geeigneten Steuereinrichtung für jede Absaugeinrichtung die aktuell gewünschte Saugleistung, beziehungsweise der mit der Absaugeinrichtung abgesaugte Saugvolumenstrom individuell vorgegeben werden.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist es möglich und vorgesehen, dass eine tatsächliche Nutzung eines Nutzungsbereichs mit einer diesem Nutzungsbereich zugeordneten Sensoreinrichtung überwacht wird, und das ausgehend von den Sensorsignalen der Sensoreinrichtung der Betrieb der zugeordneten Absaugeinrichtung angepasst wird. Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine Dezibelmesseinrichtung und/oder einen Bewegungssensor aufweisen, mit welchem eine in dem Nutzungsbereich herrschende Lautstärke oder eine Bewegung von Personen in dem Nutzungsbereich erfasst wird. Es hat sich gezeigt, dass für viele Anwendungsbereiche die in einem Nutzungsbereich herrschende Lautstärke eine geeignete Kenngröße für eine tatsächliche Nutzung dieses Nutzungsbereichs darstellt. Je intensiver und lauter einzelne Gespräche innerhalb eines Nutzungsbereichs geführt werden, umso höher ist das Risiko, dass dabei Kontaminationen wie beispielsweise Viren an die Umgebungsluft abgegeben werden. Mit einem Bewegungssensor kann die Anwesenheit von Personen in einem Nutzungsbereich überwacht werden. Anhand der Sensorsignale der Dezibelmesseinrichtung oder des Bewegungssensors kann dann der Betrieb der diesem Nutzungsbereich zugeordneten Absaugeinrichtung gesteuert werden, sodass eine automatische Anpassung an sich verändernde Nutzungsbedingungen innerhalb der einzelnen Nutzungsbereiche möglich ist. Werden die erfindungsgemäßen Dekontaminationsmaßnahmen beispielsweise in einem Restaurant durchgeführt, so können die Nutzungsbereiche an einzelne Tische innerhalb eines Gastraumes angepasst und entsprechend vorgegeben werden. Mit einer optional an der zugeordneten Absaugeinrichtung angeordneten Dezibelmesseinrichtung kann eine in dem Nutzungsbereich vorherrschende Lautstärke erfasst werden. Mit Hilfe eines zusätzlichen Bewegungssensors kann festgestellt werden, ob sich an dem Tisch in dem Nutzungsbereich Personen aufhalten, oder ob die mit der Dezibelmesseinrichtung erfassten Geräusche von benachbarten Tischen oder von Personen stammen, die sich außerhalb des Nutzungsbereichs aufhalten. In diesen Fällen kann jeweils ein individuell angepasster Betrieb der diesem Nutzungsbereich zugeordneten Absaugeinrichtung eingestellt und vorgegeben werden.

Es können je nach Art der befürchteten Kontamination auch andere Sensoreinrichtungen verwendet werden, um eine automatisierte Anpassung der einzelnen

Dekontaminationsmaßnahmen, beziehungsweise des Betriebs der jeweiligen Absaugeinrichtungen zu ermöglichen.

Einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass während der Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen ein Betrieb von LuftZuführungseinrichtungen an den Betrieb der Absaugeinrichtungen angepasst und ein mit einer LuftZuführungseinrichtung zugeführter Zuluftvolumenstrom an einen mit der Absaugeinrichtung abgesaugten Abluftstrom angepasst wird. Durch eine kontinuierliche Anpassung des mit der LuftZuführungseinrichtung zugeführten Zuluftvolumenstroms an den mit der Absaugeinrichtung abgesaugten Abluftstrom kann erreicht werden, dass innerhalb eines Nutzungsbereichs keine übermäßige Druckdifferenz zu angrenzenden Bereichen beziehungsweise zu der Umgebung erzeugt wird. Dadurch können unerwünschte Luftströmungen über mehrere Nutzungsbereiche hinweg oder unerwünschte Luftumwälzungen innerhalb des Raums reduziert oder vollständig vermieden werden.

Um zusätzlich zu den kontinuierlich durchgeführten Dekontaminationsmaßnahmen eine weitere Verringerung eines Kontaminationsrisikos in dem Raum zu ermöglichen ist optional vorgesehen, dass in zeitlichen Abständen mit einer Desinfektionseinrichtung eine Desinfektion des Raums erfolgt. So kann beispielsweise in Zeiträumen, in denen sich lediglich eine sehr geringe Anzahl von Personen oder keine Personen in dem Raum aufhalten, mit geeigneten Desinfektionseinrichtungen eine Desinfektion des Raums durchgeführt werden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise mit einer

Kaltvernebelungseinrichtung ein Desinfektionsmittel in dem Raum vernebelt werden, sodass sich das Desinfektionsmittel auf allen zugänglichen Oberflächen niederschlägt und die Oberflächen dekontaminiert. Es kann auch vorgesehen sein, dass in zeitlichen Abständen alle Oberflächen oder Oberflächen innerhalb von Nutzungsbereichen mit einer erhöhten Nutzungsintensität desinfiziert werden. Die Intensität einer derartigen zusätzlichen Desinfektion des Raums mit Desinfektionsmitteln sowie gesonderten Desinfektionseinrichtungen kann manuell oder aber automatisiert an die tatsächliche Nutzung des Raumes angepasst werden. Die Nutzung des Raums kann ausgehend von der erfassten Nutzung der einzelnen Nutzungsbereiche abgeschätzt oder ermittelt werden.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Überwachung der vorangehend genannten Dekontaminationsmaßnahmen. Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mit einer

Überwachungseinrichtung mindestens eine Eigenschaft des in dem Raum befindlichen Luftvolumens erfasst wird und ein Überwachungssignal erzeugt wird, falls für die mindestens eine überwachte Eigenschaft ein Wert außerhalb eines vorgegebenen Eigenschaftenbereichs erfasst wird. Die Überwachungseinrichtung kann mindestens einen und gegebenenfalls mehrere Messsensoren aufweisen, mit denen eine für die Dekontaminationsmaßnahmen relevante Eigenschaft des in dem Raum befindlichen Luftvolumens gemessen werden kann. Solange die Messwerte der Messsensoren innerhalb eines Bereichs liegen, der für die betreffende Eigenschaft vorgegeben wurde, ist keine Veränderung und Anpassung der Dekontaminationsmaßnahmen erforderlich. Sobald jedoch ein Messwert außerhalb des vorgegebenen Eigenschaftenbereichs liegt, kann eine Anpassung der Dekontaminationsmaßnahmen zweckmäßig sein und entweder durch ein manuelles Eingreifen oder automatisiert vorgenommen werden. Die überwachten Eigenschaften des in dem Raum befindlichen Luftvolumens können alle beliebigen Eigenschaften sein, die für die in dem Raum befindlichen Personen sowie für die erwartete Nutzung des Raums durch diese Personen relevant sein können. So kann beispielsweise der Kohlenstoffdioxid-Gehalt der Raumluft überwacht werden.

Optional ist vorgesehen, dass mit der Überwachungseinrichtung eine Druckdifferenz zwischen dem mit dem Verfahren überwachten Luftvolumen und einem Umgebungsdruck außerhalb des überwachten Raums erfasst wird. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei einem längeren Aufenthalt einzelner Personen in dem Raum eine übermäßige Druckdifferenz zwischen dem innerhalb des Raumes befindlichen Luftvolumen und dem üblichen Luftdruck in der Umgebung, beziehungsweise außerhalb des überwachten Raums als unangenehm empfunden wird und sogar zu einer merklichen Beeinträchtigung der Person führen kann. Es ist bekannt, dass eine übermäßige Druckdifferenz und insbesondere ein länger andauernder Unterdrück in einem Raum zu erheblichen Schäden der sich darin aufhaltenden Personen bis hin zum Tod führen kann. Eine Druckdifferenz geringer als 10 Pa wird als vorteilhaft erachtet. Aus diesem Grund ist eine kontinuierliche Überwachung der Druckdifferenz, die durch den Betrieb der Absaugeinrichtungen erzeugt wird, eine wichtige Maßnahme begleitend zu der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen. Die Druckdifferenz kann mit handelsüblichen Druckdifferenz-Messvorrichtungen durchgeführt werden, wie sie auch für die aus der Praxis bekannten Blower- Door-Tests verwendet werden.

Einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass mit der Überwachungseinrichtung ein Kontaminationsgehalt des mit dem Verfahren überwachten Luftvolumens erfasst wird. So können beispielsweise die Anzahl von Schwebepartikeln erfasst oder abgeschätzt werden, die innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums mit der Überwachungseinrichtung erfasst werden. Diese Anzahl kann als Kenngröße für eine Kontamination des Raums mit den betreffenden Schwebepartikeln angesehen werden. Die Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen und insbesondere der Betrieb der einzelnen Absaugeinrichtungen kann dann in Abhängigkeit von den Überwachungssignalen der Überwachungseinrichtung und demzufolge beispielsweise in Abhängigkeit von einem mit der Überwachungseinrichtung erfassten Kontaminationsgehalt angepasst werden, sodass bei einem höheren Kontaminationsgehalt eine höhere Saugleistung für die Absaugeinrichtungen vorgegeben wird.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens näher erläutert, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Es zeigt:

Figur 1 eine schematische Ansicht eines Grundrisses eines Gastraums eines Restaurants, in welchem verschiedene Nutzungsbereiche eingetragen sind,

Figur 2 ein Flussdiagramm für einen exemplarischen Ablauf der Verfahren zur Vorbereitung, Durchführung und Überprüfung von Dekontaminationsmaßnahmen,

Figur 3 eine schematische Teilansicht des in Figur 1 dargestellten Gastraums während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen,

Figur 4 eine Ansicht eines Arbeitsplatzes in einem Produktionsbetrieb während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen, Figur 5 eine Darstellung des Gastraums gemäß Figur 3, wobei in den Nutzungsbereichen jeweils Luftschleier vorgegeben sind, um eine Ausbreitung von Atemluft von Personen zu reduzieren,

Figur 6 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen in einem Bürobereich,

Figur 7 eine Draufsicht auf den in Figur 6 gezeigten Bürobereich,

Figur 8 eine Schnittansicht längs einer Linie VIII-VIII in Figur 7 durch einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

Figur 9 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Büroraum, wobei eine zusätzliche Raumluftabsaugeinrichtung in einer teilweise geschnittenen Ansicht mit dargestellt ist,

Figur 10 eine schematische Seitenansicht durch einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie in Figur 8,

Figur 11 eine schematische Darstellung einer sich während des Betriebs der Vorrichtung in einem Büroraum ausbildenden Luftströmung,

Figur 12 eine schematische Ansicht eines Büroraums mit einem entlang einer Raumkante in einem Übergangsbereich zwischen einem Raumboden und einer Raumwand angeordneten Diffusorrohr für die Zuführung von Frischluft, Figur 13 eine schematische Ansicht gemäß Figur 12, wobei mehrere Diffusorrohre unterhalb einer Raumdecke angeordnet sind, und

Figur 14 eine schematische Ansicht gemäß den Figuren 12 und 13, wobei ein Diffusorrohr angrenzend zu der Strömungsführungsplatte angeordnet ist.

In Figur 1 ist exemplarisch für einen in einem Gebäude befindlichen und von Personen genutzten Raum 1 ein Gastraum eines Restaurants dargestellt. In dem lediglich schematisch dargestellten Grundriss des Raumes 1 sind mehrere Tische 2 für Gäste, eine lange Theke 3 sowie ein Eingangsbereich 4 und ein Garderobenbereich 5 eingezeichnet. Bei dem Verfahren zur Vorbereitung von Dekontaminationsmaßnahmen werden zunächst in einem Planungserfassungsschritt verschiedene Nutzungsbereiche 6, 7, 8, 9 innerhalb des Raums 1 identifiziert, in denen sich Personen bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Raums 1 häufiger oder länger aufhalten werden. Die bei dem exemplarischen Ausführungsbeispiel identifizierten Nutzungsbereiche 6, 7, 8, 9 umfassen die Tische 2 sowie einen Thekengastbereich 10 vor der Theke 3 und einen Thekenbedienungsbereich 11 hinter der Theke 3. In dem Thekengastbereich 10 können sich einzelne Gäste sitzend oder stehend an der Theke 3 aufhalten und dort Getränke oder kleine Speisen zu sich nehmen. Die Theke 3 wird von einer Bedienung bewirtschaftet, die sich üblicherweise in dem Thekenbedienungsbereich 11 aufhält.

Die einzelnen Nutzungsbereiche 6, 7, 8, 9 sind jeweils abgegrenzte Bereiche innerhalb des Raumes 1. Eine nicht von den Nutzungsbereichen 6, 7, 8, 9 abgedeckte Nutzungsfläche des Raums 1 wird als Nichtnutzungsbereich 12 angesehen.

Für jeden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 wird in einem

Planungsumsetzungsschritt eine erwartete Nutzungsintensität bei einer bestimmungsgemäßen und üblichen Nutzung des Raums 1 durch Personen ermittelt. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass die Sitzplätze an den Tischen 2 während des Betriebs des Restaurants im Wesentlichen durchgehend von Personen genutzt werden, die sich jeweils länger dort aufhalten und dabei eine erhebliche Kontaminationsgefahr für andere Personen bilden, die sich in demselben Raum 1 befinden. Diesen beiden mit einer doppelt strichpunktierten Linie sowie einer dreifach strichpunktierten Linie begrenzten Nutzungsbereichen 8, 9 wird eine hohe Nutzungsintensität zugeordnet .

Dem Nutzungsbereich 7, der dem Thekengastbereich 10 zugeordnet wird und mit einer einfach strichpunktierten Linie dargestellt ist, wird eine mittlere Nutzungsintensität zugeordnet. Dem Nutzungsbereich 6, der dem Thekenbedienungsbereich 11 entspricht, wird eine geringe Nutzungsintensität zugeordnet, da bei dem Nutzungskonzept dieses Raumes 1 vorgesehen ist, dass sich das Bedienpersonal lediglich bei Bedarf in dem Thekenbedienungsbereich 11 aufhält und ansonsten auch für die Bedienung der Tische 2 zuständig ist.

Ausgehend von der derart ermittelten Nutzungsintensität wird für jeden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 eine dem betreffenden

Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 zugeordnete Absaugeinrichtung vorgegeben und für jede Absaugeinrichtung ein für den betreffenden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 und die erwartete

Nutzungsintensität angepasste Saugvolumenstrom vorgegeben.

Bei der Vorgabe der Absaugeinrichtung und deren Saugleistung, beziehungsweise einem von der betreffenden Absaugeinrichtung erzeugbaren maximalen Saugvolumenstrom wird auf Informationen und Simulationen zu einzelnen Schwebepartikeln zurückgegriffen, die von den Personen in den jeweiligen Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 eingebracht werden können und sich dort in einer erhöhten Konzentration im Vergleich zu dem Nichtnutzungsbereich 12 innerhalb des Raumes 1 befinden, beziehungsweise in der Luft schweben. Die Saugleistung der den einzelnen Nutzungsbereichen 6, 7, 8, 9 zugeordneten

Absaugeinrichtungen wird auf der Grundlage dieser Informationen so berechnet und vorgegeben, dass die in dem Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 in der Luft befindlichen

Schwebepartikel mit einer ausreichend großen

Wahrscheinlichkeit abgesaugt werden können, bevor durch diese Schwebepartikel eine Kontamination einer anderen Person erfolgen kann, die sich ebenfalls innerhalb des betreffenden Nutzungsbereichs 6, 7, 8, 9 aufhält. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Saugleistung der

Absaugeinrichtungen, die den Nutzungsbereichen 8, 9 bei den

Tischen 2 zugeordnet ist, am höchsten. Die Saugleistung der Absaugeinrichtung, welche dem Nutzungsbereich 7 des Thekengastbereichs 10 zugeordnet ist, ist im Vergleich dazu geringer. Die geringste Saugleistung wird für die Absaugeinrichtung vorgegeben, die dem Nutzungsbereich 6 des Thekenbedienungsbereichs 11 zugeordnet ist.

In Figur 2 ist schematisch ein exemplarischer Ablauf der Verfahren zur Dekontamination eines Raums, beispielsweise des Raums 1 in dem Restaurant dargestellt. In einem Planungserfassungsschritt 13 werden anhand eines vorgegebenen Nutzungskonzepts mehrere Nutzungsbereiche 6, 7, 8, 9 innerhalb des Raums 1 identifiziert und für jeden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 anhand von vorab ermittelten

Kenngrößen eine erwartete Nutzungsintensität ermittelt. In einem nachfolgenden Planungsumsetzungsschritt 14 werden für jeden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 ausgehend von der erwarteten

Nutzungsintensität eine diesem Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 zugeordnete Absaugeinrichtung mit einem zugeordneten Saugvolumenstrom vorgegeben.

Sobald die Vorbereitung der Dekontaminationsmaßnahmen abgeschlossen ist können in einem nachfolgenden Herrichtungsschritt 15 alle erforderlichen Baumaßnahmen durchgeführt werden, um anschließend die vorbereiteten Dekontaminationsmaßnahmen in dem Raum 1 durchführen zu können. Dabei werden für jeden Nutzungsbereich 6, 7, 8, 9 die zugeordneten Absaugeinrichtungen und mindestens eine LuftZuführungseinrichtung für gefilterte und gereinigte Frischluft installiert. An allen Zugängen, durch welche Personen den Raum 1 betreten können, werden Schleusensysteme installiert. In diesen Schleusensystemen kann zudem beispielsweise eine Handdesinfektion oder eine Fiebermessung von Personen erfolgen, welche durch das Schleusensystem hindurch den Raum 1 betreten. Die für eine Überwachung der Dekontaminationsmaßnahmen erforderlichen Überwachungseinrichtungen sowie eine für gesonderte Desinfizierungsmaßnahmen gegebenenfalls erforderlich Desinfektionseinrichtung werden installiert. Zusätzlich können ein Unterdrück erzeugt und eine Unterdruck- Differenzmessung durchgeführt werden, um festzustellen, ob der Raum 1 an einigen Stellen zusätzlich abgedichtet werden sollte, um das Eindringen von ungereinigter Luft während der Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen zu verhindern.

Während eines Durchführungsschritts 16 werden zeitgleich zu einer Nutzung des Raums 1 von Personen die Absaugeinrichtungen betrieben. Mit Beginn des Durchführungsschritts 16 wird auch ein zeitgleich und über die Dauer der Dekontaminationsmaßnahmen durchgeführter Überwachungsschritt 17 eingeleitet. Während des Überwachungsschritts 17 wird mit einer

Überwachungseinrichtung mindestens eine Eigenschaft des in dem Raum 1 befindlichen Luftvolumens erfasst und ein Überwachungssignal erzeugt wird, falls für die mindestens eine überwachte Eigenschaft ein Wert außerhalb eines vorgegebenen Eigenschaftenbereichs erfasst wird. In Abhängigkeit von den erfassten und überwachten Eigenschaften können die Dekontaminationsmaßnahmen angepasst oder geeignete zusätzliche Maßnahmen veranlasst werden.

Unabhängig davon kann während der Durchführung der Dekontaminationsmaßnahmen ein Betrieb einzelner Absaugeinrichtungen an eine tatsächliche Nutzung des zugeordneten Nutzungsbereichs von Personen angepasst und ein mit der betreffenden Absaugeinrichtung abgesaugter Saugvolumenstrom zwischen einem für die betreffende Absaugeinrichtung vorgegebenen Minimalwert und einem Maximalwert vorgegeben werden. Zu diesem Zweck kann in zeitlichen Abständen oder kontinuierlich ein Nutzungserfassungsschritt 18 durchgeführt und mit einer geeigneten Sensoreinrichtung eine Kenngröße für eine tatsächliche Nutzung der Nutzungsbereiche 6, 7, 8, 9 in dem Raum 1 ermittelt werden. In Abhängigkeit von den ermittelten Kenngrößen kann dann jeweils die betreffende Absaugeinrichtung angepasst und gegebenenfalls stärker oder schwächer betrieben werden.

In Figur 3 ist eine Ansicht eines Teils des Raums 1 während einer Nutzung durch mehrere Personen 19 dargestellt. An dem Tisch 2 in dem Nutzungsbereich 9 sitzen zwei Personen 19. An der Theke 3 in dem Thekengastbereich 10 sitzt eine Person 19

Über dem Tisch 2 ist eine Absaugeinrichtung 20 angeordnet. Über dem Thekengastbereich 10 ist eine weitere Absaugeinrichtung 21 angeordnet. Der Abstand der Absaugeinrichtungen 20, 21 von Köpfen der Personen 19 ist an die jeweils erwartete Nutzung des betreffenden Nutzungsbereichs 9, 10 durch die Personen 19 angepasst. Dadurch wird eine gezielte Luftführung begünstigt und der Erfassungsbereich der Absaugeinrichtungen 20, 21 so vorgegeben, dass sich bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung die Köpfe der Personen 19 überwiegend in diesem Erfassungsbereich befinden.

Beide Absaugeinrichtungen 20, 21 sind jeweils mit einem Dezibelmesssensor 22 und mit einem Bewegungssensor 23 ausgestattet. Falls über einen längeren Zeitraum keine Bewegung mit dem Bewegungssensor 23 festgestellt wird kann die zugeordnete Absaugeinrichtung 20, 21 in der Leistung reduziert oder deaktiviert werden. Zusätzlich kann über die Messung des Geräuschpegels mit dem Dezibelmesssensor 22 eine Anpassung der Saugleistung der Absaugeinrichtungen 20, 21 vorgenommen werden. In Figur 4 ist exemplarisch ein Arbeitsplatz 24 in einem Produktionsunternehmen dargestellt, der einen mit einer vierfach strichpunktierten Linie angedeuteten Nutzungsbereich

25 bildet. Zusätzlich zu einer Absaugeinrichtung 26 ist unter dem Arbeitsplatz 24 ein luftdurchlässiges Gitter 27 und darunter eine LuftZuführungseinrichtung 28 angeordnet. Mit der LuftZuführungseinrichtung 28 wird gefilterte und gereinigte Frischluft zugeführt. Mit der Absaugeinrichtung 26 wird gegebenenfalls kontaminierte Luft aus dem Nutzungsbereich 25 abgesaugt. Die Absaugeinrichtung 26 weist lediglich einen Bewegungssensor 23 auf, da der in dem Produktionsunternehmen üblicherweise vorherrschende Geräuschpegel die Geräusche der Person 19 an dem Arbeitsplatz 24 überlagert und eine an die Lautstärke in dem Arbeitsplatz 24 angepasste Ansteuerung der Absaugeinrichtung 26 nicht zweckdienlich ist.

Durch die Anordnung der LuftZuführungseinrichtung 28 unterhalb des Nutzungsbereichs 25 und der Absaugeinrichtung

26 oberhalb des Nutzungsbereichs 25 kann eine gezielte Luftführung unterstützt werden. Die Förderleistung der LuftZuführungseinrichtung 28 ist an die Saugleistung der Absaugeinrichtung 26 angepasst, sodass eine von der LuftZuführungseinrichtung 28 zu der Absaugeinrichtung 26 verlaufender Luftströmungsverlauf erreicht wird und damit auch ohne zusätzliche bauliche Maßnahmen in dem Nutzungsbereich 25 eine gezielte Luftführung bewirkt wird.

In dem Produktionsunternehmen ist neben dem Arbeitsplatz 24 eine Desinfektionseinrichtung 29 angeordnet, die ein Kaltvernebelungsgerät aufweist, mit welchem der Arbeitsplatz 24 und alle dort befindlichen Oberflächen mit einem vernebelten Desinfektionsmittel in zeitlichen Abständen beispielsweise in jeder Nacht desinfiziert werden.

In Figur 5 ist eine weitere Ansicht des in Figur 3 gezeigten Raums 1 dargestellt. Auf einer Oberseite des Tischs 2 in dem Nutzungsbereich 9 ist eine streifenförmige Auslassöffnung 29 der nur schematisch angedeuteten LuftZuführungseinrichtung 28 angeordnet. Die streifenförmige Auslassöffnung 29 ist in der Mitte des Tischs 2 zwischen den beiden Sitzplätzen an gegenüberliegenden Seiten des Tischs 2 angeordnet und erstreckt sich im Wesentlichen über die Länge des Tischs 2. Die durch die streifenförmige Auslassöffnung 29 ausströmende gefilterte und gereinigte Frischluft wird von der Absaugeinrichtung 20 angesaugt, die oberhalb des Tischs 2 angeordnet ist. Auf diese Weise wird ein Luftschleier mit einer ganz überwiegend laminaren Absaugströmung 30 von der streifenförmigen Auslassöffnung 29 der

LuftZuführungseinrichtung 28 auf der Oberseite des Tischs 2 bis zu der Absaugeinrichtung 20 gebildet. Die Absaugströmung 30 erstreckt sich in vertikaler Richtung insbesondere über die Atemlufthöhe 31 hinweg, in welcher die Personen 19 bei einer bestimmungsgemäßen Nutzung des Nutzungsbereichs 9 das meiste Atemvolumen ausatmen. Dies ist bei dem gezeigten Beispiel die mittlere Kopfhöhe der an dem Tisch 2 sitzenden Personen 19. Durch den von der Absaugströmung 30 gebildeten Luftschleier wird der Nutzungsbereich 9 in zwei Nutzungszellen unterteilt, die im Wesentlichen den beiden Sitzplätzen entsprechen. Jede Person 19 hält sich über einen längeren Zeitraum in der dieser Person 19 zugeordneten Nutzungszelle auf. Durch den Luftschleier wird ein Luftaustausch zwischen den beiden Nutzungszellen reduziert. Zudem werden durch die Absaugströmung 30 die von den Personen 19 ausgeatmeten Aerosole, die Viren oder Bakterien enthalten können, insbesondere aus der Umgebung der Atemlufthöhe 31 erfasst und mitgeführt, sodass die Aerosole besonders effektiv durch die Absaugeinrichtung 20 abgesaugt werden und sich nicht in der Umgebung verbreiten können.

Auch in dem Nutzungsbereich 7 ist auf der Theke 3 ebenfalls eine streifenförmige Auslassöffnung 29 der nicht näher dargestellten LuftZuführungseinrichtung 28 angeordnet. Die streifenförmige Auslassöffnung 29 erstreckt sich über die gesamte Länge der Theke 3. Durch die streifenförmige Auslassöffnung 29 wird Frischluft in den Nutzungsbereich 7 zugeführt, die von der Absaugeinrichtung 21 oberhalb der Theke 3 abgesaugt wird. Dadurch wird auch in diesem Nutzungsbereich 7 ein Luftschleier aus einer im Wesentlichen laminar nach oben strömenden Absaugströmung 30 gebildet, der die vor der Theke 3 sitzende Person 19 von einer hinter der Theke 3 stehenden Person abschirmt. Dabei ist die Atemlufthöhe 31 aufgrund der abweichenden Sitzposition und Haltung der Person 19 höher als in dem Nutzungsbereich 9 vorgegeben .

In den Figuren 6 bis 8 ist eine abweichende Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen exemplarisch dargestellt. Dabei ist exemplarisch für einen typischen Nutzungsbereich 7 in einem Büroraum ein von zwei Personen genutzter Schreibtisch dargestellt. Die Vorrichtung weist eine Absaugeinrichtung 32 mit einer Strömungsführungsplatte 33 auf, in deren Mitte eine kreisförmige Absaugöffnung 34 mit einem Durchmesser zwischen etwa 12 cm und 18 cm angeordnet ist. Über einen Absaugkanal 35 kann durch die Absaugöffnung 34 aus einem darunter befindlichen Erfassungsbereich 36 Raumluft abgesaugt werden.

Die Absaugeinrichtung 32 ist über einer Tischplatte 37 eines Tischs 2 angeordnet. In der Tischplatte 37 ist eine LuftZuführungseinrichtung 28 mit einer streifenförmigen Luftzuführungsdüse 38 angeordnet. Über

Luftzuführungsdüsenansaugöf fnungen 39 in den Tischbeinen 40 des Tischs 2 kann Raumluft von unterhalb der Tischplatte 37 angesaugt und als streifenförmige Zuluftströmung 41 durch die Luftzuführungsdüse 38 in Richtung der Absaugeinrichtung 32 geblasen werden. Dadurch entsteht ein streifenförmige Strömungskeil, der sich mit zunächst überwiegend laminarer Strömung in Richtung zur Absaugeinrichtung 32 erstreckt und zwei Nutzungszellen 42 auf den beiden gegenüberliegenden Seiten der Tischplatte 37 voneinander trennt.

Ein Diffusorrohr 43 mit einem Durchmesser zwischen etwa 5 cm bis 15 cm und einer lochblechartigen Mantelfläche liegt in einer Raumecke. Über das Diffusorrohr 43 wird Frischluft dem Raum und auch den Nutzungszellen 42 zugeführt.

Die in der Draufsicht gemäß Figur 7 schematisch dargestellten Abmessungen der Strömungsführungsplatte 33 sind etwas geringer als die Abmessungen der Tischplatte 37, über welcher die Absaugeinrichtung 32 in etwa 80 cm bis 100 cm Höhe über der Tischplatte 37 angeordnet ist.

Die Strömungsführungsplatte 33 weist in Richtung der Tischplatte 37 eine konvex gekrümmte Strömungsführungsoberfläche 44 auf. Die Strömungsführungsoberfläche 44 kann auch ebenflächig ausgebildet sein. Entlang eines Umfangsrands 45 der Strömungsführungsplatte 33 ist auf einer der Luftzuführungsdüse 38 zugewandten Seite ein Ansaugspalt 46 ausgebildet, der durch einen in einem Abstand von etwa 1 cm bis 2 cm parallel zu der Strömungsführungsoberfläche 44 am Umfangsrand 45 angeordneten Spaltstreifen 47 begrenzt wird. Durch den Ansaugspalt 46 wird die in dem Erfassungsbereich 36 abgesaugte Raumluft nachgesaugt, wobei durch den Ansaugspalt 46 ein Coandä-Effekt erzeugt wird und die durch den Ansaugspalt 46 angesaugte Abluftströmung 48 über eine vergleichsweise große Distanz in Richtung der Absaugöffnung 34 an der Strömungsführungsoberfläche 44 entlang geführt wird und sich erst sehr spät, falls überhaupt, von der Strömungsführungsoberfläche 44 ablöst. Dadurch wird eine sehr effiziente Erfassung und Absaugung der Raumluft aus einem großen Erfassungsbereich 36 begünstigt.

In Figur 9 ist zusätzlich zu der in den Figuren 6 bis 8 gezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung eine die Vorrichtung ergänzende Raumluftabsaugeinrichtung 49 dargestellt. Die Raumluftabsaugeinrichtung 49 weist einen ringförmig ausgebildeten Raumluftabsaugkanal 50 auf, der die Absaugeinrichtung 32 mit der Strömungsführungsplatte 33 und der darin ausgebildete Absaugöffnung 34 umgibt. In dem Raumluftabsaugkanal 50 ist eine Anzahl von

Raumluftabsaugöffnungen 51 ausgebildet, durch welche hindurch Raumluft abgesaugt werden kann. Die Raumluftabsaugöffnungen 51 nehmen etwa 20 % bis 50 % einer dem Raum zugewandten Außenfläche des Raumluftabsaugkanals 50 ein. Bei einer als besonders vorteilhaft erachteten Ausgestaltung des Raumluftabsaugkanals 50 nehmen die Raumluftabsaugöffnungen 51 eine Fläche von etwa 30 % der dem Raum zugewandten Außenfläche des Raumluftabsaugkanals 50 ein, wobei durch diese Raumluftabsaugöffnungen 51 die Raumluft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 0,3 m/s abgesaugt werden kann.

Bei einer in Figur 10 schematisch dargestellten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die ansonsten nicht gesondert dargestellte Raumluftabsaugvorrichtung 49 mehrere Raumluftabsaugöffnungen 51 auf, die in dem Absaugkanal 35 angeordnet sind, durch den hindurch die durch die Absaugöffnung 34 aus dem Erfassungsbereich 36 abgesaugte Raumluft abgesaugt wird. Durch die in dem Absaugkanal 35 ausgebildeten Raumluftabsaugöffnungen 51 wird Raumluft insbesondere aus einem Bereich unmittelbar oberhalb der Strömungsführungsplatte 33 abgesaugt. Auf diese Weise können auch Aerosole, die in einer ganz geringen Menge seitlich um die Strömungsführungsplatte 33 herumströmen und sich oberhalb der Strömungsführungsplatte 33 ansammeln könnten, effizient abgesaugt werden. Der Absaugkanal 35 kann gegebenenfalls durch in seinem Innenraum angeordnete Leitbleche oder Wulste um die Raumluftabsaugöffnungen 51 so ausgebildet sein, dass die durch die Absaugöffnung 34 abgesaugte Raumluft nicht durch die Raumluftabsaugöffnungen 51 wieder austreten kann.

In Figur 11 sind schematisch die Ergebnisse einer Simulation eines Betriebs der erfindungsgemäßen Vorrichtung innerhalb eines Büroraums 52 dargestellt. Dabei symbolisieren die Pfeile 53 innerhalb des Büroraums 52 den Verlauf und die Intensität von sich einstellenden Raumluftströmungen innerhalb des Büroraums 52. Über das entlang einer Raumkante 54 auf einem Raumboden 55 verlaufende Diffusorrohr 43 wird Frischluft in den Büroraum eingeblasen. Dabei bilden sich vorzugsweise Luftströmungen aufsteigend entlang einer Raumwand 56 sowie horizontal verlaufend entlang des Raumbodens 55 aus. Durch die zwischen der Tischplatte 37 und der Absaugöffnung 34 in der Strömungsführungsplatte 33 erzeugte streifenförmige Zuluftströmung 41 entsteht ein streifenförmige Strömungskeil, der sich mit zunächst überwiegend laminarer Strömung in Richtung zu der Absaugöffnung 34 der Absaugeinrichtung 32 erstreckt und verhindert, dass sich Raumluft von einer Nutzungsraumzelle 42 in die gegenüberliegende Nutzungszelle 42 ausbreitet. Insbesondere wird durch die streifenförmige Zuluftströmung 41 verhindert, dass von einer Person 57 innerhalb einer Nutzungszelle 42 ausgeatmete Luft in die gegenüberliegende Nutzungszelle 42 strömen kann.

In den Figuren 12 bis 14 sind verschiedene Varianten der Strömungsführung innerhalb des Büroraums 52 exemplarisch und schematisch dargestellt. Die Raumluft wird in allen dargestellten Ausführungsbeispielen lediglich umgewälzt. Die von der Luftzuführungsdüse 38 ausgeblasene Zuluftströmung 41 wird zusammen mit weiterer Raumluft aus dem Erfassungsbereich 36 der Strömungsführungsplatte 33 durch die Absaugöffnung 34 in den Absaugkanal 35 abgesaugt und einer Reinigungseinrichtung 58 zugeführt, die oberhalb der Strömungsführungsplatte 33 an einer Raumdecke 59 angeordnet ist. Dort wird die abgesaugte Zuluftströmung 41 mit Hilfe von geeigneten Filtereinrichtungen und gegebenenfalls zusätzlichen Luftbehandlungseinrichtungen wie beispielsweise UV-Lichtquellen oder Plasmareinigungsvorrichtungen gereinigt und in der abgesaugten Zuluftströmung 41 enthaltene Verunreinigungen herausgefiltert. Hierzu eignen sich insbesondere HEPA-Filter der Filterklasse H 13/14. Anschließend wird die gereinigte Abluft als Frischluft über Frischluftkanäle 60 den jeweiligen Diffusorrohren 43 zugeführt . Das in Figur 12 dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen der auch in den Figuren 9 und 11 dargestellten Variante. Die Frischluft wird dem Büroraum 52 über ein längs der Raumkante 54 auf dem Raumboden 55 verlaufendes Diffusorrohr 43 dem Büroraum 52 wieder zugeführt. Es bilden sich vorteilhaft um die Nutzungszellen 42 herum verlaufende Raumluftströmungen aus.

Bei dem in Figur 13 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei oder mehr Diffusorrohre 43 unterhalb der Raumdecke 59, aber oberhalb der Strömungsführungsplatte 33 angeordnet.

Bei dem in Figur 14 dargestellten Ausführungsbeispiel umgibt ein ringförmig ausgebildetes Diffusorrohr 43 seitlich die Strömungsführungsplatte 33.