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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PREPARING ORGANIC WASTE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/124131
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for preparing organic waste, such as biomass or waste waters, for further processing, in particular for gasification. According to said method, in a first process step the organic waste is fed to an aerobic digester (1) and mixed with an inoculum, and in a second process step the CO2 produced in the digester (1) is fed to a gas reformer (7) in which it is converted to methane gas.

Inventors:
DEGER HANNELORE (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/000055
Publication Date:
August 27, 2015
Filing Date:
February 10, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DEGER HANNELORE (DE)
International Classes:
C12M1/107; C02F3/30; C12M1/00; C12P5/02
Foreign References:
DE102006032039A12008-01-17
EP1118671A12001-07-25
DE4415017A11995-11-02
DE3428556A11986-02-13
EP1118671A12001-07-25
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen, wie Biomassen oder Abwässern, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung, wobei

- in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfälle in einen aeroben Fermenter (1 ) eingegeben und mit einem Inoculum versetzt werden und

- in einer zweiten Verfahrensstufe das in dem Fermenter (1 ) entstehende C02 einem Gasreformer (7) zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung in Methangas erfolgt. 2. Verfahren nach Anspruch eins, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse in den Fermenter (1 ) als flüssige, breiige Masse eingegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in dem Fermenter (1 ) bei 37-38 °C gehalten wird.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fermenter (1 ) Sauerstoff zugeführt wird.

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Fermenter (1 ) entstehende Gas bezüglich des Sauerstoffs Anteils limitiert wird.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem Gasdom (4) des Fermenters (1 ) sich ansammelnde C02 erst dann an den Gasreformer (7) weitergeleitet wird, wenn der in dem Gasdom (4) ebenfalls vorhandene Sauerstoff auf ein Minimum reduziert ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas, welches sich im Gasdom (4) ansammelt, so lange im Kreislauf geführt wird, bis der Sauerstoffgehalt auf ein Minimum reduziert ist bzw. kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.

8. Verfahren- nach einem der- vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rest Biomasse aus dem Fermenter (1 ) ausgetragen und weiterverarbeitet wird.

9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung des C02 in dem Gasreformer (7) in Methan auf mikrobiellem Wege geschieht. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mikrobielle Beschickung des Gasreformers (7) durch einen Methanosarcinastamm und einem Bakterium Thermoautotrophicum auf einem Braunkohle-Industriekoks mit grosser Oberfläche erfolgt. 1 1 . Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gasreformer (7) eine Temperatur bei 75-78 °C gehalten wird.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 08. August 2015 (08.08.2015)

Patentansprüche

Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfallen, wie Biomassen oder Abwässern, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung, wobei

- in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfalle jn einen aeroben Fermenter (1) eingegeben und mit einem speziellen Inoculum und/oder Mikroorganismus versetzt werden, so dass das C02 enthaltene Gas in dem aeroben Fermenter (1) entsteht und

- in einer zweiten Verfahrensstufe das im Fermenter (1) entstehende C02 einem Gasreformer (7) zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung in hochwertiges Methangas erfolgt.

Verfahren nach Anspruch eins, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse in den Fermenter (1) als flüssige, breiige Masse eingegeben wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzei hnet, dass die Temperatur in dem Fermenter (1) bei 37° bis 38°C gehalten wird.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fermenter (1) Sauerstoff

35 zugeführt wird.

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Fermenter (1) entstehende

40 Gas bezüglich des Sauerstoffanteils limitiert wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem Gasdom (4) des Fermenters (1) sich ansammelnde C02 erst dann an den Gasreformer (7) weitergeleitet wird, wenn der in dem Gasdom (4) ebenfalls vorhandene Sauerstoff auf ein Minimum reduziert ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas, welches sich im Gasdom (4) ansammelt, so lange im Kreislauf geführt wird, bis der Sauerstoffgehalt auf ein Minimum reduziert ist bzw. kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rest der Biomasse aus dem Fennenter (1.) ausgetragen und weiterverarbeitet wird.

9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung des C02 in dem Gasreformer (7) in Methan auf mikrobiellem Wege geschieht.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mikrobielle Beschickung des Gasreformers (7) durch einen Methanosarcinastamm und einem Bakterium Thermoautotrophicum auf einem Braunkohle-Industriekoks mit großer Oberfläche erfolgt.

11. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gasreformer (7) eine Temperatur bei 75ö bis 78s C gehalten wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen, wie Biomasse oder Abwässer, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung oder Ableitung in bestehende Systeme.

Stand der Technik

Bei der Zersetzung organischer Substanzen entsteht Gas, und zwar in wesentlichen Umfang C02 und Methan. Ein wichtiger Bestandteil dieses Biogases ist Methan, welches als Heizgas und für Verbrennungsantriebe sowie als Ausgangsmaterial für synthetische Produkte, bspw. Acetylen, Synthesegase, HCN und Chlorsubstitutionsprodukte, verwendet werden kann. Auf Grund der Bedeutung des Methans gehen die Bestrebungen dahin, bei der Erzeugung von Biogas einen hohen Methananteil zu erzielen. Nach dem Stand der Technik werden hierzu ein- oder zweistufige Fermentationsverfahren eingesetzt, bei den aus organischen Stoffen mittels anaerober Fermentation Biogas gewonnen wird. Ein grosser Bestandteil dieses Gases ist aber auch C02, sowie kleinere Anteile von Stickstoff, Schwefelwasserstoff und anderen Komponenten. Diese bekannten Verfahren sind aber bezüglich der erzielten Qualität des erzeugten Biogases und insbesondere der Methanausbeute nicht befriedigend. Dabei ist insbesondere der hohe Schwefel- bzw. Schwefelwasserstoffanteil von etwa 2% unerwünscht, da sich dieser beim Betrieb von Motoren und dem damit verbundenen Einsatz von Katalysatoren störend auswirkt.

Aus diesem Grunde schlägt die EP 1 118 671 ein dreistufiges Verfahren vor, wobei in einem ersten Verfahrensschritt der aeroben Fermentation organsicher Stoff unter aeroben Bedingungen mittels Fermentationsmikroorganismen fermentiert wird, wobei feste und/oder flüssige Rückstände und C02-haltige Abgase gebildet werden, in einem zweiten Verfahrensschritt Rückstände aus dem ersten Verfahrensschritt verschwelt werden, wobei ein Holzkohlenprodukt und Holzgas gebildet werden, und in einem dritten Verfahrensschritt der thermophilen Methanfermentation Holzgas aus dem zweiten Verfahrensschritt unter anaeroben Bedingungen mittels thermophiler Fermentationsmikroorganismen zu methanhaltigen Biogas fermentiert wird.

Aufgabe der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung liegt vor allem die Aufgabe zugrunde, nochmals das erzeugte Methangas zu verbessern, d. h. ein Biogas zu schaffen, welches über 90% Methan beinhaltet. Lösung der Aufgabe

Zur Lösung der Aufgabe führt, dass - in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfällen in einen aeroben Fermenter eingegeben und mit einem Inoculum und/oder Mikroorganismus versetzt werden und

- in einer zweiten Verfahrensstufe das in dem Fermenter entstehende C02 einem Gasreformer zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung in Methangas erfolgt. Das bedeutet, dass eine klare Trennung zwischen dem aeroben Fermenter und dem Gasreformer durchgeführt wird. Der Gasreformer ist ausschliesslich dazu da, das C02 aus dem Fermenter zu übernehmen und daraus ein verbessertes Methangas zu machen. Der aerobe Fermenter, der mit einem entsprechenden aeroben Inoculum geimpft ist, erzeugt durch die Fermentierung zum einen das oben erwähnte C02 und zum anderen eine Restbiomasse, die ausgetragen, gepresst, pelletiert und z.B. einem Biomassevergaser zugeführt werden kann. Noch vorhandenes Prozesswasser wird abgeführt und gegebenenfalls weiter verarbeitet. Das C02 wird an den Gasreformer übergeführt.

Durch spezielle mikrobielle Beschickung auf einer sehr grossen Oberfläche erfolgt dann in dem Gasreformer die Aufarbeitung von C02 zu einem Methan, wobei ein Methan von über 90% erreicht werden kann.

Figurenbeschreibung

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur eine schematische Darstellung einer Anlage zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Vorbereitung von organischen Abfällen für eine weitere Verarbeitung.

Dabei ist mit 1 ein aerober Fermenter bezeichnet, der einen Einlass 2 für Biomasse aufweist. Bevorzugt wird die Masse bis zu einem Feststoffgehalt von 20% in diesen aeroben Fermenter eingebracht und dort mit einem entsprechenden Inoculum beimpft. Bei der Masse handelt es sich infolge des hohen Flüssiganteils um eine flüssige, breiige Masse. Die Prozesstemperatur wird durch eine eingebrachte, nicht näher gezeigte Heizschlange bei konstant 37 bis 38 °C eingeregelt. Die Heizschlange steht bevorzugt mit einem Warmwasserkreislauf in Verbindung.

Mit Hilfe von Luft bzw. Sauerstoffdüsen wird die Biomasse zusätzlich umgewälzt.

Die schnell abbaubaren Anteile der Biomasse (Zucker, Fette, Eiweisse) werden unter Luft und/oder 02-Zufuhr zu C02, CO, H2 und 02 reduziert. Das bei Luftzufuhr dabei entstehende Gas hat einen relativ hohen 02-Gehalt und muss daher einem Sauerstofflimitationsprozess unterzogen werden.

Im oberen Bereich des Fermenters 1 bildet sich ein Gasdom, in dem sich dieses Gas ansammelt. Hier erfolgt auch eine ständige Kontrolle des sich sammelnden Gases. Insbesondere bei der Applikation von reinem Sauerstoff sollte das Gas, das noch zuviel Sauerstoff enthält, in einer Schleife 3 von dem Gasdom 4 wieder zurück zu einem Einlass 5 am Boden 6 des Fermenters 1 geführt werden. Dies geschieht solange, bis kein oder nur wenig 02 im Gasdom 4 vorhanden ist. Dann wird das Gas aus dem Gasdom 4, welches im Wesentlichen C02 beinhaltet, an einem Gasreformer 7 übergeführt.

Nach ca. einem Tag wird die Restbiomasse ausgetragen und z.B. gepresst und pelletiert einem nicht näher gezeigten Biomassevergaser zugeführt. Dort wird es bis auf die mineralischen Bestandteile abgebaut. Das Prozesswasser wird über eine Leitung 8 abgeführt.

Bei dem aeroben Fermenter 1 erfolgt neben einer Temperaturkontrolle auch eine ständige pH-Wert-Bestimmung zur Optimierung des Prozesses.

Der Gasreformer 7 zeichnet sich durch seine besondere Fähigkeit aus, C02 in einem Hochtemperatur-Methanogenese-Prozess in CH4 umzubauen. Dazu benötigt er vor allem eine möglichst grosse Oberfläche als Trägersubstanz für die thermophilen Mikroben. Die mikrobielle Beschickung erfolgt durch einen Methanolsarcinastamm und einem Bakterium Thermoautotrophikum auf einem speziellen Braunkohle-Industriekoks mit grosser Oberfläche. Innerhalb des Reformers befindet sich ca. 500 kg. Industriekoks. Ein Gramm von diesem Industriekoks hat eine Oberfläche von 220 qm, so dass die Koksfüllung somit ungefähr einer Oberfläche von 1 10 qkm bzw. 110.000.000 qm bietet.

Im Reaktor befindet sich dieser Industriekoks oberhalb einer Nährlösung für die Mikroben und dem Wasser, das sich bei der Reaktion bildet, getrennt durch einen Gitterrost..

Eine Temperatursteuerung von 75 bis 78 °C wird durch eine Heizspirale, die in dem Gasreformer 7 eingebracht ist, von aussen durch Heisswasser gesteuert. Neben der mehrfachen Temperaturkontrolle wird eine permanente Messung von C02, CO sowie CH4 durchgeführt, ebenso wird der PH-Wert zur Steuerung des optimalen Prozesses kontrolliert. Bei höheren C02 Anteilen kann das Gas aus dem Gasdom 15 im Kreislauf zurückgeführt werden, bis der gewünschte CH4 Gehalt (z.B. Gehalt von über 90%) erreicht ist. Dieser Gasreformer 7 ist in besonderer Weise dazu geeignet, C02-Abgase in CH4 umzuwandeln, um eine C02-Emmision zu ersetzen. Das ist in besonderer Weise wichtig unter anderem für Holzvergaser, Holz- und Kohlekraftwerke und Grossmotoren, die ihr Gas aus mesophilen Methanogeneseprozessen (niedriger CH4-Gehalt) erhalten. Jedoch können mit einem solchem Gasreformer 7 auch alle herkömmlichen Kläranlagen bzw. Biogasanlagen nachgerüstet werden.

Das Methangas mit einem Methangehalt von 80 bis 95% Methan wird aus einem Auslass 16 einer weiteren Verwertung zugeführt.

Bezugszeichenliste

aerober Fermenter 34 67

Einlass 35 68

Schleife 36 69

Gasdom 37 70

Einlass 38 71

Boden 39 72

Gasreformer 40 73

Leitung 41 74

42 75

43 76

44 77

45 78

46 79

47

Gasdom 48

Auslass 49

50

51

52

53

54

55

56

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58

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