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Title:
METHOD FOR PREPARING ORGANIC WASTE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/124136
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for preparing organic waste, such as biomass or waste waters, for further processing, in particular for gasification. According to said method, in a first process step the organic waste is fed to an aerobic and/or anaerobic digester (1) and is mixed with an inoculum, and in a second process step the CO2 produced in the digester (1) is fed to a gas reformer (7) in which it is converted to methane gas.

Inventors:
DEGER OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/000071
Publication Date:
August 27, 2015
Filing Date:
February 13, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DEGER OLIVER (DE)
International Classes:
C12M1/107; C02F3/30; C12M1/00; C12P5/02
Foreign References:
DE102006032039A12008-01-17
EP1118671A12001-07-25
DE4415017A11995-11-02
DE3428556A11986-02-13
EP1118671A12001-07-25
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen, wie Biomassen oder Abwässern, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung, wobei

- in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfälle in einen aeroben und/oder anaeroben Fermenter (1 , 9) eingegeben und mit einem

Inoculum versetzt werden und

- in einer zweiten Verfahrensstufe das in dem Fermenter (1 , 9) entstehende C02 einem Gasreformer (7) zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung in Methangas erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse in den Fermenter (1 ) als flüssige, breiige Masse eingegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in dem Fermenter (1 ) bei 37-38 "C gehalten wird.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fermenter (1 ) Sauerstoff zugeführt wird. 5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Fermenter (1 ) entstehende Gas bezüglich des Sauerstoffs Anteils limitiert wird.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem Gasdom (4) des Fermenters (1 ) sich ansammelnde C02 erst dann an den Gasreformer (7) weitergeleitet wird, wenn der in dem Gasdom (4) ebenfalls vorhandene Sauerstoff auf ein Minimum reduziert ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas, welches sich im Gasdom (4) ansammelt, so lange im Kreislauf geführt wird, bis der Sauerstoffgehalt auf ein Minimum reduziert ist bzw. kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Rest Biomasse aus dem Fermenter (1 ) ausgetragen und weiterverarbeitet wird.

9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung des C02 in dem Gasreformer (7) in Methan auf mikrobiellem Wege geschieht.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mikrobielle Beschickung des Gasreformers (7) durch einen Methanosarcinastamm und einem Bakterium Thermoautotrophicum auf einem Braunkohle-Industriekoks mit grosser Oberfläche erfolgt.

1 1 . Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gasreformer (7) eine Temperatur bei 75-78 °C gehalten wird.

12. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Fermenter (1 ) und den Gasreformer (7) ein anaerober Fermenter (9) eingeschaltet ist. 13. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperatur in dem anaeroben Fermenter (9) bei 55-56 °C gehalten wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Fermenter (9) mit Abwässern beschickt wird.

15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 12-14, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einem Gasdom (14) des anaeroben Fermenters

(9) C02 und Methan ansammelt, welches zu dem nachfolgenden Gasreformer (7) geführt wird.

16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 12-15, dadurch gekennzeichnet, dass Gas aus dem aeroben Fermenter (1 ) auch in den anaeroben Fermenter (9) überführt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das sich im Gasdom (14) des anaeroben Fermenter (9) ansammelnde Gas zumindest teilweise im Kreislauf geführt wird, bis im Gasdom (14) nur C02 und Methan vorhanden ist.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 31. Juli 2015 (31.07.2015)

Patentansprüche

10 1. Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfallen, wie Biomasse oder Abwässer, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung, wobei

- in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfalle in einen 15 aeroben und oder anaeroben Fermenter (1,9) eingegeben und mit einem speziellen Inoculum und/oder Mikroorganismus versetzt werden, so dass das C02 enthaltene Gas in dem aeroben und/oder anaeroben Fermenter (1,9) entsteht und

20 - in einer ..weiten Verfahrensstufe das in dem aeroben und/oder anaeroben Fermenter (1,9) entstehende C02 einem Gasreformer (7) zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung zu hochwertigem Methangas erfolgt.

25 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Biomasse in den Fermenter (1) als flüssige, breiige Masse eingegeben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass 30 die Temperatur in dem Fermenter (1) bei 37° bis 38* C gehalten wird.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Fermenter (1) Sauerstoff zugeführt wird.

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5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Fennenter (1) entstehende Gas bezüglich des Sauerstoffanteils limitiert wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in einem Gasdom (4) des Fermenters (1) sich ansammelnde C02 erst dann an den Gasreformer (7) weitergeleitet wird, wenn der in dem Gasdom (4) ebenfalls vorhandene Sauerstoff auf ein Minimum reduziert ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas, welches sich im Gasdom (4) ansammelt, so lange im Kreislauf geführt wird, bis der Sauerstoffgehalt auf ein Minimum reduziert ist bzw. kein Sauerstoff mehr vorhanden ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Restbiomasse aus dem Fermenter (1) ausgetragen und weiterverarbeitet wird.

9. Verfahren nach wenigstens eine der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umwandlung des C02 in dem Gasrefbrmer (7) in Methan auf mikrobiellem Wege geschieht.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mikrobielle Beschickung des Gasreformers (7) durch einen

Methanosarcinastamm und ein Bakterium Thermoautotrophicum auf einem Braunkohle-Industriekoks mit großer Oberfläche erfolgt

11. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gasrefbrmer (7) eine Temperatur bei

75° bis 78° C gehalten wird

12. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Fermenter (1) und den Gasreformer (7) ein anaerober Fermenter (9) eingeschaltet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperatur in dem anaeroben Fermenter (9) bei 55° bis 56° C gehalten wird.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der anaerobe Fermenter (9) mit Abwässern beschickt wird.

15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich in einem Gasdom (14) des anaeroben Fermenters (9) C02 und Methan ansammelt, welches zu dem nachfolgenden Gasreformer (7) gefuhrt wird.

16. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Gas aus dem aeroben Fermenter (1) auch in den anaeroben Fermenter (9) überfuhrt wird,

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass das sich im Gasdom (14) des anaeroben Fermenters (9) ansammelnde Gas zumindest teilweise im Kreislauf gefuhrt wird, bis im Gasdom (14) nur C02 und Methan vorhanden isL

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung von organischen Abfällen, wie Biomasse oder Abwässer, für eine weitere Verarbeitung, insbesondere für eine Vergasung oder Ableitung in bestehende Systeme.

Stand der Technik

Bei der Zersetzung organischer Substanzen entsteht Gas, und zwar in wesentlichen Umfang C02 und Methan. Ein wichtiger Bestandteil dieses Biogases ist Methan, welches als Heizgas und für Verbrennungsantriebe sowie als Ausgangsmaterial für synthetische Produkte, bspw. Acetylen, Synthesegase, HCN und Chlorsubstitutionsprodukte, verwendet werden kann. Auf Grund der Bedeutung des Methans gehen die Bestrebungen dahin, bei der Erzeugung von Biogas einen hohen Methananteil zu erzielen. Nach dem Stand der Technik werden hierzu ein- oder zweistufige Fermentationsverfahren eingesetzt, bei den aus organischen Stoffen mittels anaerober Fermentation Biogas gewonnen wird. Ein grosser Bestandteil dieses Gases ist aber auch C02, sowie kleinere Anteile von Stickstoff, Schwefelwasserstoff und anderen Komponenten. Diese bekannten Verfahren sind aber bezüglich der erzielten Qualität des erzeugten Biogases und insbesondere der Methanausbeute nicht befriedigend. Dabei ist insbesondere der hohe Schwefel- bzw. Schwefelwasserstoffanteil von etwa 2% unerwünscht, da sich dieser beim Betrieb von Motoren und dem damit verbundenen Einsatz von Katalysatoren störend auswirkt.

Aus diesem Grunde schlägt die EP 1 1 18 671 ein dreistufiges Verfahren vor, wobei in einem ersten Verfahrensschritt der aeroben Fermentation organsicher Stoff unter aeroben Bedingungen mittels Fermentationsmikroorganismen fermentiert wird, wobei feste und/oder flüssige Rückstände und C02-haltige Abgase gebildet werden, in einem zweiten Verfahrensschritt Rückstände aus dem ersten Verfahrensschritt verschwelt werden, wobei ein Holzkohlenprodukt und Holzgas gebildet werden, und in einem dritten Verfahrensschritt der thermophilen Methanfermentation Holzgas aus dem zweiten Verfahrensschritt unter anaeroben Bedingungen mittels thermophiler

Fermentationsmikroorganismen zu methanhaltigen Biogas fermentiert wird.

Aufgabe der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung liegt vor allem die Aufgabe zugrunde, nochmals das erzeugte Methangas zu verbessern, d. h. ein Biogas zu schaffen, welches über 90% Methan beinhaltet. Lösung der Aufgabe

Zur Lösung der Aufgabe führt, dass - in einer ersten Verfahrensstufe die organischen Abfällen in einen aeroben und/oder anaeroben Fermenter eingegeben und mit einem Inoculum und/oder Mikroorganismus versetzt werden und

- in einer zweiten Verfahrensstufe das in dem Fermenter entstehende C02 einem Gasreformer zugeführt wird, in welchem eine Umwandlung in Methangas erfolgt. Das bedeutet, dass eine klare Trennung zwischen dem aeroben und dem anaeroben Fermenter und dem Gasreformer durchgeführt wird. Der Gasreformer ist ausschliesslich dazu da, das C02 aus den beiden Fermentern zu übernehmen und daraus ein verbessertes Methangas zu machen. Der aerobe Fermenter, der mit einem entsprechenden aeroben Inoculum geimpft ist, erzeugt durch die Fermentierung zum einen das oben erwähnte C02 und zum anderen eine Restbiomasse, die ausgetragen, gepresst, pelletiert und z.B. einem Biomassevergaser zugeführt werden kann. Noch vorhandenes Prozesswasser wird in den anaeroben Fermenter eingeführt und dort weiter verarbeitet. Das C02 wird an dem Gasreformer übergeführt.

In dem anaeroben Fermenter befindet sich ein entsprechendes anaerobes Inoculum. In dem anaeroben Fermenter werden vor allem die flüssigen Biomassen zu C02 und Methan verarbeitet, wobei letztendlich durch diese Verarbeitung die flüssigen Abwässer in Brauchwasser umgewandelt werden, das in die Kanalisation abgeleitet werden kann. Das entstehende C02 und Methan wird dann wiederum dem Gasreformer zugeführt.

Durch spezielle mikrobielle Beschickung auf einer sehr grossen Oberfläche erfolgt dann in dem Gasreformer die Aufarbeitung von C02 zu einem Methan, wobei ein Methan von über 90% erreicht werden kann. Figurenbeschreibung

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur eine schematische Darstellung einer Anlage zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Vorbereitung von organischen Abfällen für eine weitere Verarbeitung.

Dabei ist mit 1 ein aerober Fermenter bezeichnet, der einen Einlass 2 für Biomasse aufweist. Bevorzugt wird die Masse bis zu einem Feststoffgehalt von 20% in diesen aeroben Fermenter eingebracht und dort mit einem entsprechenden Inoculum beimpft. Bei der Masse handelt es sich infolge des hohen Flüssiganteils um eine flüssige, breiige Masse. Die Prozesstemperatur wird durch eine eingebrachte, nicht näher gezeigte Heizschlange bei konstant 37 bis 38 °C eingeregelt. Die Heizschlange steht bevorzugt mit einem Warmwasserkreislauf in Verbindung.

Mit Hilfe von Luft bzw. Sauerstoffdüsen wird die Biomasse zusätzlich umgewälzt.

Die schnell abbaubaren Anteile der Biomasse (Zucker, Fette, Eiweisse) werden unter Luft und/oder 02-Zufuhr zu C02, CO, H2 und 02 reduziert. Das bei Luftzufuhr dabei entstehende Gas hat einen relativ hohen 02-Gehalt und muss daher einem Sauerstofflimitationsprozess unterzogen werden.

Im oberen Bereich des Fermenters 1 bildet sich ein Gasdom, in dem sich dieses Gas ansammelt. Hier erfolgt auch eine ständige Kontrolle des sich sammelnden Gases. Insbesondere bei der Applikation von reinem Sauerstoff sollte das Gas, das noch zuviel Sauerstoff enthält, in einer Schleife 3 von dem Gasdom 4 wieder zurück zu einem Einlass 5 am Boden 6 des Fermenters 1 geführt werden. Dies geschieht solange, bis kein oder nur wenig 02 im Gasdom 4 vorhanden ist. Dann wird das Gas aus dem Gasdom 4, welches im Wesentlichen C02 beinhaltet, an einem Gasreformer 7 übergeführt.

Nach ca. einem Tag wird die Restbiomasse ausgetragen und z.B. gepresst und pelletiert einem nicht näher gezeigten Biomassevergaser zugeführt. Dort wird es bis auf die mineralischen Bestandteile abgebaut. Das Prozesswasser wird über eine Leitung 8 an einen anaeroben Fermenter 9 übergeführt und dort bis zu Brauchwasser abgebaut. Bei dem aeroben Fermenter 1 erfolgt neben einer Temperaturkontrolle auch eine ständige pH-Wert-Bestimmung zur Optimierung des Prozesses.

In den anaeroben Fermenter 9 können neben dem Prozesswasser aus dem aeroben Fermenter 1 auch durch einen weiteren, nicht gezeigten Einlass biologische Abwässer eingeführt werden. Er ist in besonderer Weise dazu bestimmt, diese Abwässer zu reinigen. Hierzu zählen vor allem Abwässer aus der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion, z.B Gülle, Presswasser, Abwasser von Schlachthöfen, Leimhersteller usw.. Erste Versuche haben auch gezeigt, dass der Reaktor zur Reinigung von Deponie-Sickerwässer eingesetzt werden kann.

Eine mikrobielle Beschickung geschieht nach Anzüchtung und Vermehrung eines jeweiligen anaeroben Inoculums durch Besiedlung der im Reaktor befindlichen Trägersysteme. Hierbei werden in unterschiedlicher Dichte ikrobenbesiedlungsschnüre in dem Reaktor gespannt, die eine grossflächige Ansiedungsmöglichkeit bieten. Diese können aus Plastikschnüren, Hanfseilen oder aus Bahnen von reinen Kohlenstoffgeweben bestehen. Vor allem das letztere Material hat eine sehr grosse Oberfläche von bis zum 1800 qm/g als Träger für die Bakterien.

Der Flüssigkeitstransport im Reaktor erfolgt auch über eine Aussenleitung 10. Die Flüssigkeit steigt in zwei äusseren Kammern 1 1 und 12 auf und wird dann durch ein Zentralrohr 13 wieder nach unten geführt. Dieser Kreislauf wird bis zu einem ausreichenden Abbau zirkulär geführt und danach die Restmasse ausgetragen, gepresst bzw. pelletiert. Die Flüssigkeit kann als Brauchwasser in die Kanalisation verbracht werden.

Der anaeroben Fermenter 9 baut verflüssigte Biomasse bzw. Wasser bis zu einem Feststoffanteil von ca. 10% in einem Zeitraum von maximal 2 bis 3 Tagen ab. In einem Gasdom 14 sammelt sich C02 und Methan an, wobei ein Methangehalt von 60 bis 82% in nicht unerheblicher Menge erreicht wird. H2S wird dagegen auf unter 0,1 ppm reduziert.

Die Temperatursteuerung von 55 bis 56 °C erfolgt bevorzugt durch eine Heizspirale, die ebenfalls von aussen mit heissem Wasser gesteuert wird. Neben einer ständigen Temperaturkontrolle werden auch permanente pH- Messungen und CH4-Kontrollen durchgeführt.

Der Gasreformer 7 zeichnet sich durch seine besondere Fähigkeit aus, C02 in einem Hochtemperatur-Methanogenese-Prozess in CH4 umzubauen. Dazu benötigt er vor allem eine möglichst grosse Oberfläche als Trägersubstanz für die thermophilen Mikroben. Die mikrobielle Beschickung erfolgt durch einen Methanolsarcinastamm und einem Bakterium Thermoautotrophikum auf einem speziellen Braunkohle-Industriekoks mit grosser Oberfläche. Innerhalb des Reformers befindet sich ca. 500 kg. Industriekoks. Ein Gramm von diesem Industriekoks hat eine Oberfläche von 220 qm, so dass die Koksfüllung somit ungefähr einer Oberfläche von 1 10 qkm bzw. 1 0.000.000 qm bietet.

Im Reaktor befindet sich dieser Industriekoks oberhalb einer Nährlösung für die Mikroben und dem Wasser, das sich bei der Reaktion bildet, getrennt durch einen Gitterrost. Eine Temperatursteuerung von 75 bis 78 °C wird durch eine Heizspirale, die in dem Gasreformer 7 eingebracht ist, von aussen durch Heisswasser gesteuert. Neben der mehrfachen Temperaturkontrolle wird eine permanente Messung von C02, CO sowie CH4 durchgeführt, ebenso wird der PH-Wert zur Steuerung des optimalen Prozesses kontrolliert.

Bei höheren C02 Anteilen kann das Gas aus dem Gasdom 15 im Kreislauf zurückgeführt werden, bis der gewünschte CH4 Gehalt (z.B. Gehalt von über 90%) erreicht ist.

Dieser Gasreformer 7 ist in besonderer Weise dazu geeignet, C02-Abgase in CH4 umzuwandeln, um eine C02-Emmision zu ersetzen. Das ist in besonderer Weise wichtig unter anderem für Holzvergaser, Holz- und Kohlekraftwerke und Grossmotoren, die ihr Gas aus mesophilen Methanogeneseprozessen (niedriger CH4-Gehalt) erhalten. Jedoch können mit einem solchem Gasreformer 7 auch alle herkömmlichen Kläranlagen bzw. Biogasanlagen nachgerüstet werden.

Das Methangas mit einem Methangehalt von 80 bis 95% Methan wird aus einem Auslass 16 einer weiteren Verwertung zugeführt.

Dres. WEISS & ARAT

Patentanwälte und Rechtsanwalt

European Patent Attorney

Aktenzeichen: P 4641/DE-II Datum: 03.02.14 W/ST

Bezugszeichenliste

1 aerober Fermenter 34 67

2 Einlass 35 68

3 Schleife 36 69

4 Gasdom 37 70

5 Einlass 38 71

6 Boden 39 72

7 Gasreformer 40 73

8 Leitung 41 74

9 Anaerober Fermenter 42 75

10 Aussenleitung 43 76

1 1 Aussenkammer 44 77

12 Aussenkammer 45 78

13 Zentralrohr 46 79

14 Gasdom 47

15 Gasdom 48

16 Auslass 49

17 50

18 51

19 52

20 53

21 54

22 55

23 56

24 57

25 58

26 59

27 60

28 61

29 62

30 63

31 64

32 65

33 66