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Title:
METHOD FOR PREPARING WASTE POWDER FROM GENERATIVE PRODUCTION PROCESSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/028728
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for preparing waste powder from generative production processes, by means of which three-dimensional objects are produced in layers from a powdery base material. The aim of the invention is to provide a method for the combined mechanical and material preparation of waste powder, wherein the waste powder is brought into such a structure that subsequently, by mixing with or even without new powder or mixtures of new and waste powders, a high-quality powdery material becomes available for generative production processes. This aim is achieved in that the waste powder is subjected to a mechanical treatment by reducing the waste powder to small pieces with a grinding mill.

Inventors:
GRIESSBACH SOEREN (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/000233
Publication Date:
February 15, 2018
Filing Date:
July 26, 2017
Export Citation:
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Assignee:
GRIESSBACH SOEREN (DE)
International Classes:
B29B17/04; B01F3/18; B01F5/10; B01F5/24; B22F3/00; B29C64/153; B33Y30/00; B22F3/105
Domestic Patent References:
WO2012053922A12012-04-26
WO2001038061A12001-05-31
Foreign References:
DE102013005008A12014-09-25
EP1663622A12006-06-07
DE19747309B42007-11-15
DE10330590A12004-04-29
EP2368696B12012-05-16
Attorney, Agent or Firm:
FINDEISEN, Andreas et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Aufbereitung von Altpulver aus generativen Fertigungsverfahren, mit denen dreidimensionale Objekte schichtweise aus einem pulverförmigen Grundmaterial hergestellt werden, indem auf einer Bauplattform zunächst eine erste Schicht des Grundmaterials aufgetragen wird, das danach entsprechend den Koordinaten einer ersten Ebene des aufzubauenden Objektes mit einem Laser oder einer anderen Strahlenquelle bestrahlt und verfestigt wird, wobei nach Abschluss der Bearbeitung in dieser ersten Ebene die Bauplattform um die Schichtdicke einer weiteren Ebene abgesenkt und eine neue Pulverschicht aufgetragen wird und wobei diese Verfahrensschritte entsprechend der Anzahl der Ebenen solange wiederholt werden, bis ein dreidimensionales Objekt aufgebaut ist, nach dessen Fertigstellung außerhalb der vom Laser erfassten Bereiche pulverförmiges Material als Altpulver verbleibt, dadurch gekennzeichnet,

dass das Altpulver einer mechanischen Bearbeitung unterzogen wird, indem es mit einem Mahlwerk zerkleinert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass die mechanische Bearbeitung des Altpulvers unter einer Beaufschlagung mit Stickstoff durchgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass die mechanische Bearbeitung des Altpulvers in einem Temperaturbereich zwischen "- 40°C und + 80°C" durchgeführt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass das Altpulver während der mechanischen Bearbeitung zunächst mit Wasser und/oder mit Ethanol besprüht und nachfolgend wieder getrocknet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass das Altpulver auf eine Korngröße zerkleinert wird, die der ursprünglichen Korngröße im Zustand als Neupulver entspricht.

6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,

dass das Altpulver auf eine Korngröße zerkleinert wird, die kleiner ist als die ursprüngliche Korngröße im Zustand als Neupulver.

Description:
Verfahren zur Aufbereitung von Altpulver aus generativen Fertigungsverfahren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Altpulver aus generativen Fertigungsverfahren, mit denen dreidimensionale Objekte schichtweise aus einem pulverförmigen Grundmaterial hergestellt werden, indem auf einer Bauplattform zunächst eine erste Schicht des Grundmaterials aufgetragen wird, das danach entsprechend den Koordinaten einer ersten Ebene des aufzubauenden Objektes mit einem Laser oder einer anderen Strahlenquelle bestrahlt und verfestigt wird, wobei nach Abschluss der Bearbeitung in dieser ersten Ebene die Bauplattform um die Schichtdicke einer weiteren Ebene abgesenkt und eine neue Pulverschicht aufgetragen wird und wobei diese Verfahrensschritte entsprechend der Anzahl der Ebenen solange wiederholt werden, bis ein dreidimensionales Objekt aufgebaut ist, nach dessen Fertigstellung außerhalb der vom Laser erfassten Bereiche pulverförmiges Material als Altpulver verbleibt.

Für generative Fertigungsverfahren sind verschiedenartige technische Lösungen bekannt, bei denen ein dreidimensionales Objekt schichtweise durch Sintern oder Schmelzen eines pulverförmigen Grundmaterials hergestellt wird. Dabei werden oftmals Kunststoffpulver als Ausgangsmaterial verwendet, die aufgrund ihrer niedrigen Schmelzpunkte und geringen Wärmeleitfähigkeit gut zu verarbeiten sind.

Diesbezüglich typische Verfahren sind Selektives Lasersintern (SLS), Stereolithografie (STL) und Fused Deposition Modeling (FDM). Beispielsweise wird beim selektiven Lasersintern ein 3D-CAD-File in zweidimensionale Ebenen zerlegt, die eine Dicke von etwa 0,1 mm aufweisen. Die Koordinaten dieser Ebenen werden als Datensätze zu einem Steuerrechner übertragen. Danach wird auf einer Bauplattform zunächst eine Schicht des pulverförmigen Ausgangsmaterials aufgetragen, Solche Materialien sind bereits Gegenstand zahlreicher Schutzrechte. So beschreibt z.B. DE 197 47 309 B4 ein Polyamidpulver, das für das selektive Lasersintern konzipiert ist. Das auf die Bauplattform aufgetragene Pulver wird dann an seiner Oberfläche entsprechend der Koordinaten der ersten Ebene mit einem Laser bestrahlt. Durch diese Energieeinwirkung wird das mit dem Laser bestrahlte Pulver gesintert, so dass sich ein festes Gefüge ausbildet. Nach Abschluss der Bearbeitung in dieser ersten Ebene wird die Bauplattform um die Schichtdicke einer Ebene abgesenkt und eine neue Pulverschicht wird aufgetragen. Entsprechend der Anzahl der Ebenen werden diese Schritte wiederholt und somit wird schichtweise ein dreidimensionales Objekt aufgebaut.

Während der von Ebene zu Ebene fortschreitenden Bearbeitung verbleibt außerhalb der vom Laser erfassten Bereiche weiterhin pulverförmiges Material. Dieses Pulver umgibt das sich aufbauende dreidimensionale Objekt und bewirkt somit während der weiteren Bearbeitung zunächst eine gewisse Abstützung. Allerdings verbleibt dieses Pulver auch, nachdem das dreidimensionale Objekt vollständig aufgebaut ist und von der Bauplattform entnommen wird.

Somit ist es an sich naheliegend, dieses nicht verfestigte und üblicherweise als„Altpulver" bezeichnete pulverförmige Material für den Aufbau eines weiteren dreidimensionalen Objektes zu verwenden. Dies ist jedoch nur bedingt möglich, weil zumindest die nahe am aufgebauten Objekt angeordneten Anteile des Altpulvers bei der vorherigen Bearbeitung mit Temperaturen knapp unterhalb vom Schmelzpunkt beaufschlagt worden sind. Diese thermische Belastung führt zwangsläufig zu einem Alterungsprozess, in dessen Ergebnis sich die ursprünglichen Eigenschaften des pulverförmigen Ausgangsmaterials überwiegend etwas verändern. Dies hat dazu geführt, dass Altpulver nicht als alleiniges Ausgangsmaterial verwendet wird, sondern stets mit neuem Pulver gemischt wird,

In DE 103 30 590 A1 wird dargelegt, dass der Anteil an Altpulver erhöht werden kann, sofern eine Mischung aus Altpulver und Neupulver ein Polyamid aufweist, dessen Verhältnis von Carboxyl-Endgruppen zu Amino-Endgruppen mindestens 2:1 beträgt.

EP 2 368 696 B1 beschreibt eine Pulvermischung aus zwei Polyamid 12-Pulvem, die jeweils unterschiedliche Anstiege der Viskositätszahlen aufweisen und in einem Verhältnis zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent miteinander gemischt werden.

Die benannten Fundstellen zum Stand der Technik betreffen primär chemisch aufeinander abgestimmte Zusammensetzungen von Altpulver und Neupulver. Allerdings haben Versuche ergeben, dass eine lediglich chemische Abstimmung der Komponenten zumindest in einigen Einsatzfällen nicht ausreichend ist, um durch die Vermischung von Altpulver und Neupulver ein qualitativ hochwertiges Grundmaterial zur Nutzung in generativen Fertigungsverfahren zu erzielen. Offensichtlich sind weitere Aufbereitungsschritte zweckmäßig, wobei diesbezüglich jedoch kaum exakte Angaben aus der Fachliteratur bekannt sind.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur kombinierten mechanischen und stofflichen Aufbereitung von Altpulver zu schaffen, mit dem das Altpulver in eine derartige Struktur gebracht wird, das nachfolgend durch Mischung mit oder auch ohne Neupulver bzw. Mischungen von Neu- und Altpulver ein hochwertiges pulverförmiges Material für generative Fertigungsverfahren verfügbar wird. Diese Aufgabe wird gelöst, indem das Altpulver einer mechanischen Bearbeitung unterzogen wird, indem es mit einem Mahlwerk zerkleinert wird. Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen, deren technische Merkmale in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

Somit wird ein Verfahren für eine kombinierte mechanische und stoffliche Aufbereitung von Altpulver aus generativen Fertigungsverfahren verfügbar. Bevorzugtes Anwendungsgebiet sind Lasersinterprozesse, bei denen agglomeriertes Altpulver auf Polymerbasis wieder auf seine eigentliche bzw. sogar feinere Ausgangsform durch eine mechanische Bearbeitung gebracht wird. Gleichzeitig wird durch definierte Temperaturverläufe und temporäre Beaufschlagungen mit flüssigen Medien eine stoffliche Bearbeitung realisiert.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben:

Das erfindungsgemäße Verfahren ist für eine Aufbereitung von Altpulver aus generativen Fertigungsverfahren geeignet, bei denen dreidimensionale Objekte schichtweise aus einem pulverförmigen Grundmaterial hergestellt werden. Hierbei wird auf einer Bauplattform zunächst eine erste Schicht des Grundmaterials aufgetragen, das danach entsprechend den Koordinaten einer ersten Ebene des aufzubauenden Objektes mit einem Laser oder einer anderen Strahlenquelle bestrahlt und verfestigt wird. Nach Abschluss der Bearbeitung in der ersten Ebene wird die Bauplattform um die Schichtdicke einer weiteren Ebene abgesenkt und es wird eine neue Pulverschicht aufgetragen. Gleichartige Verfahrensschritte werden entsprechend der Anzahl der Ebenen solange wiederholt, bis ein dreidimensionales Objekt aufgebaut ist. Ein derartiger Ablauf ist bekannt, so dass hierzu auf nähere Darlegungen verzichtet werden kann.

Wesentlich im vorliegenden Sachverhalt ist jedoch, wie das nach der Fertigstellung des dreidimensionalen Objektes verbleibende pulverförmige Material als sog. Altpulver behandelt wird.

Dieses Altpulver wird einer mechanischen Bearbeitung unterzogen, indem es mit einem Mahlwerk zerkleinert wird. Dabei wird das Altpulver vorzugsweise auf eine Korngröße zerkleinert, die der ursprünglichen Korngröße im Zustand als Neupulver entspricht. Ebenso ist es möglich, dass das Altpulver auf eine noch kleinere Korngröße zerkleinert wird, also auf eine Größe, die kleiner ist als die ursprüngliche Korngröße im Zustand als Neupulver. Vorteilhaft ist dabei eine Beaufschlagung mit Stickstoff. Insbesondere wird die mechanische Bearbeitung des Altpulvers in einem Temperaturbereich zwischen - 40°C und + 80°C durchgeführt.

Weiterhin ist vorgesehen, dass das Altpulver während der mechanischen Bearbeitung zunächst mit Wasser und/oder mit Ethanol besprüht und nachfolgend wieder getrocknet wird.