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Title:
METHOD FOR PREVENTING TUMORAL GROWTH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/000228
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for preventing inflammations, auto-immune diseases and tumoral growth, whereby LTBR-mediated activation is suppressed.

Inventors:
MAENNEL DANIELA N (DE)
HEHLGANS THOMAS (DE)
SEITZ CAROLA (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/005738
Publication Date:
January 04, 2001
Filing Date:
June 21, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
MAENNEL DANIELA N (DE)
HEHLGANS THOMAS (DE)
SEITZ CAROLA (DE)
International Classes:
A61K31/70; A61K38/17; A61K48/00; A61K45/00; A61P29/00; A61P35/00; A61P37/02; A61P37/06; A61P43/00; C07K14/525; A61K38/00; (IPC1-7): A61K38/17; A61P29/00; A61P35/00; A61P37/06
Domestic Patent References:
WO1997003687A11997-02-06
WO1998017313A21998-04-30
WO1999038525A11999-08-05
Other References:
BROWNING JEFFREY L ET AL: "Signaling through the lymphotoxin beta receptor induces the death of some adenocarcinoma tumor lines.", JOURNAL OF EXPERIMENTAL MEDICINE, vol. 183, no. 3, 1996, pages 867 - 878, XP000971012, ISSN: 0022-1007
MURTHY S ET AL: "LYMPHOTOXIN BETA RECEPTOR-IMMUNOGLOBULIN FUSION PROTEIN (LTBRFT) AMELIORATES INFLAMMATION AND TISSUE DAMAGE IN THE DEXTRAIN SULFATE (DSS) MODEL OF MOUSE COLITIS", GASTROENTEROLOGY,US,ELSEVIER, NEW YORK, NY,, vol. 114, April 1998 (1998-04-01), pages A1047, XP000915171, ISSN: 0016-5085
HEHLGANS T ET AL: "Lymphotoxin-beta receptor activation promotes tumor growth by inducing angiogenesis.", SCANDINAVIAN JOURNAL OF IMMUNOLOGY, vol. 51, no. Supplement 1, June 2000 (2000-06-01), 8th International TNF Congress, Conference on Tumor Necrosis Factor and Related Molecules Scientific Advances and Medical Applications;Trondheim, Norway; May 14-18, 2000, pages 39, XP000971013, ISSN: 0300-9475
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Verhinderung von Entzündungen, Autoimmun erkrankungen und Tumorwachstum, indem man die LTBRver mittelte Aktivierung unterdrückt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die LTBRGenexpression unterdrückt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man LTBRantisense Moleküle einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die LTBR mRNA spezifisch hydrolysiert.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die LTBRTranskriptionssignalsequenzen spezifisch blockiert.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf die LTBRTranskriptionssignalsequenzen wirkenden Transkriptionsfaktoren spezifisch blockiert.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man LTBR Antagonisten verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die endogenen LTBRLiganden abfängt.
9. Verwendung von Substanzen, die die LTBRvermittelte Akti vierung unterdrücken zur Herstellung von cytostatischen und entzündungshemmenden Arzneimitteln.
10. Verwendung nach Anspruch 9 zur Hemmung der Tumorangiogenese.
Description:
Verfahren zur Verhinderung von Tumorwachstum Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung von Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Tumorwachstum, indem man die Aktivierung, die über den Lymphotoxin ß Rezeptor (LTBR) vermittelt wird, unterdrückt.

Das Membranprotein Lymphotoxin ß (Browning et al., Cell Vol. 72, 847-856,1993) bindet in homomerer und heteromerer Form an einen spezifischen Lymphotoxin ß Rezeptor (LTBR) (Crowe et al., Science Vol 264,29 April 1994,707-709).

Browning et al (J. Exp. Med. Vol. 183, March 1996,867-878) be- schreiben, daß die Signalvermittlung durch das LTBR-System den Zelltod für einige Adenocarcinoma Tumorzellen verursacht. Daher schlagen sie die LTBR-Aktivierung als mögliche Antikrebstherapie vor.

Degli-Esposti et al. (Journal of Immunology, 1997,158 : 1756-1762) berichten, daß Melanomzellen in ihrem Wachstum gehemmt werden können, wenn das LTBR-System aktiviert wird.

Daher schlagen auch sie die Behandlung von soliden Tumoren mit Lymphotoxin ß vor.

Demgegenüber zeigen unsere Befunde, daß sich Tumorwachstum ver- langsamen oder verhindern läßt, indem man die LTBR-Aktivierung unterdrückt.

Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verhinderung von Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Tumorwachstum, indem man die LTBR-vermittelte Aktivierung unterdrückt oder die Akti- vierung zumindest reduziert.

Das Verfahren ist besonders geeignet bei akuten und chronischen Entzündungen wie rheumatoide Arthritis oder Colitis und bei soli- den Tumoren.

Die Unterdrückung des LTBR-Systems kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen.

Beispielsweise kann die LTBR-Genexpression unterdrückt werden, indem man antisense Moleküle verwendet. Eine weitere Möglichkeit, die LTBR-Genexpression spezifisch zu unterdrücken, ist die mRNA

des LTBR zu eliminieren, beispielsweise durch spezifische Hydro- lyse mittels geeigneter Ribozyme.

Eine weitere Möglichkeit, die LTBR-Genexpression zu unterdrücken, ist die Blockade der entsprechenden Transkriptionssignalsequen- zen, beispielsweise des Promotorbereichs des LTBR-Gens.

Eine andere Möglichkeit, die Aktivierung des LTBR-Systems zu un- terdrücken, ist die Verwendung von Lymphotoxin ß-Antagonisten, d. h. von Molekülen, die an den LTBR binden können, jedoch keine Aktivierung des Rezeptorsystems bewirken können. Solche Substan- zen können aufgefunden werden, indem man die zu testenden Sub- stanzen in einem zellulären Testsystem auf ihre Fähigkeit über- prüft, die Aktivierung des LTBR-Systems in Gegenwart von zuge- setztem Lymphotoxin ß herabzusetzen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Sub- stanzen, die die LTBR-vermittelte Aktivierung unterdrücken zur Herstellung von cytostatischen und entzündungshemmenden Arznei- mitteln.

Es wurde beobachtet, daß die Unterdrückung der LTBR-Aktivierung eine Hemmung der Tumorangiogenese bewirkt und somit einen hemmen- den Einfluß auf das Wachstum von soliden Tumoren hat.

Die Verhinderung der LTBR-Aktivierung mit den oben ausgeführten Mitteln und Verfahren eignet sich daher insbesondere zur Hemmung der Tumorangiogenese.

Die folgenden Experimente erläutern die Erfindung.

Experiment 1 Tumorzellen (BFS-1) wurden mit einem Fusionsprotein aus LTBR und Immunglobulin transfiziert (BFS-LTR). Dieses Fusionsprotein aus LTBR und Immunglobulin agiert als LTBR-Inhibitor. Diese trans- fizierten Tumorzellen zeigten im Vergleich zu Wildtyp Tumorzellen ein gehemmtes Tumorwachstum, wenn sie in syngene Mäuse ein- gebracht wurden (Abb.).

Experiment 2 Wurden in einem zweiten Experiment diese Tumorzellen in Ligand- defiziente Mäuse eingebracht, (d. h. doppelt knock-out Mäuse, die weder Lymphotoxin alpha noch Lymphotoxin beta produzieren),

ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im Tumorwachstum der transfizierten gegenüber der Wildtyp Tumorzelle (Abb.).

Experiment 3 Intravitalmikroskopische Beobachtung des Tumorwachstums in Mäusen Mäusen (C57BL/6) wurden normale Tumorzellen bzw. Tumorzellen, die mit dem LTß-Rezeptor-Inhibitor (BSF-1-LTßR-Ig : Fc) oder mit einem Kontrollplasmid (p55TNF-Rezeptor-Ig-Fc) transfiziert waren, sub- kutan in einer Hautkammer appliziert und das Tumorzellwachstum bzw. die Angioneogenese intravitalmikroskopisch verfolgt. Schon die Ödembildung am Tag 2 nach Tumorzell-Applikation war bei den Tieren, die LTß-Rezeptor-Inhibitor transfizierte Tumorzellen erhielten, deutlich geringer als in den Kontrollen. Während die normalen Tumorzellen und mit einem Kontrollkonstrukt trans- fizierte Tumorzellen nach 5 bis 9 Tagen deutliche Angiogenese induzierten und dementsprechend dann als Tumoren wuchsen, zeigte sich bei den Tumoren, die mit dem LTß-Rezeptor-Inhibitor trans- fiziert sind, keinerlei Angioneogenese im Tumorbereich und Umfeld der Haut. Diese Tumoren wachsen dann auch nicht weiter.

Auf den Abbildungen sind Aufnahmen der Kontrolltumoren (oben) und der LTß-Rezeptor-Inhibitor transfizierten Tumoren (unten) am Tag 2 (Abb. 2) bzw. am Tag 9 (Abb. 3) nach Tumorzell-Applikation zu sehen.