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Title:
METHOD FOR PROCESSING MEASURED VALUES FROM A NITROGEN OXIDE SENSOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/053229
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for processing measured values from a first nitrogen oxide sensor (7), arranged upstream of a nitrogen oxide reduction catalyst (4) in the exhaust gas section (9) of a motor vehicle, and measured values from a second nitrogen oxide sensor (8), arranged downstream of the nitrogen oxide reduction catalyst (4) in the exhaust gas section (9) of the motor vehicle, in which measured values from the first and second nitrogen oxide sensors (7; 8) are recorded and compared with one another at least approximately at the same time. According to the invention, a sensitivity of the first nitrogen oxide sensor (7) and/or of the second nitrogen oxide sensor (8) is changed on the basis of the result of the comparison.

Inventors:
LAHR JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/002925
Publication Date:
April 10, 2014
Filing Date:
September 28, 2013
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER AG (DE)
International Classes:
G01N33/00
Foreign References:
DE102008005640A12009-07-30
DE10309422A12004-09-16
US20100257846A12010-10-14
US20090158813A12009-06-25
DE10049685A12002-04-11
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Verarbeitung von Messwerten eines ersten Stickoxid-Sensors (7), angeordnet stromauf eines Stickoxidreduktionskatalysators (4) im Abgasstrang (9) eines Kraftfahrzeugs, und von Messwerten eines zweiten Stickoxid-Sensors (8), angeordnet stromab des Stickoxidreduktionskatalysators (4) im Abgasstrang (9) des Kraftfahrzeugs, bei welchem wenigstens annähernd zeitgleich Messwerte des ersten und des zweiten Stickoxid-Sensors (7; 8) erfasst und miteinander verglichen werden, dadurch gekennzeichnet, dass

eine Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors (7) und/oder des zweiten

Stickoxid-Sensors (8) in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs verändert wird, wobei die Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors (7) und/oder des zweiten Stickoxid-Sensors (8) derart verändert wird, dass der erste Stickoxid-Sensor (7) und der zweite Stickoxid-Sensor (8) wenigstens annähernd gleiche Empfindlichkeiten gegenüber NO und/oder N02 aufweisen.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors (7) oder des zweiten Stickoxid- Sensors (8) derart verändert werden, dass der erste Stickoxid-Sensor (7) oder der zweite Stickoxid-Sensor (8) in seiner Empfindlichkeit an die unverändert gelassene Empfindlichkeit des jeweils anderen Stickoxid-Sensors (7, 8) angepasst wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors (7) oder des zweiten Stickoxid- Sensors (8) derart verändert werden, dass die Empfindlichkeit des Stickoxid-Sensors (7, 8), dessen Messwert stärker von einem rechnerischen NOx-Rohemissionswert abweicht, an die Empfindlichkeit des anderen Stickoxid-Sensors (2, 8) angepasst wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors (7) und des zweiten Stickoxid- Sensors (8) derart verändert werden, dass die Messwerte der Stickoxid-Sensoren (7, 8) einem Mittelwert der Messwerte der Stickoxid-Sensoren (7, 8) vor Durchführung der Empfindlichkeitsveränderung entsprechen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, bei dem am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors (7) und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors (8) wenigstens annähernd gleiche Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen und/oder NOx im Abgas vorhanden sind.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, bei dem am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors (7) und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors (8) die Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen und/oder Ammoniak im Abgas

vorgegebene Grenzwerte von jeweils weniger als 20 ppm nicht überschreiten.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, bei dem die Abgastemperatur am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors (7) und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors (8) 450 °C überschreitet.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass ein Fehlersignal ausgegeben wird, wenn die Messwerte der Stickoxid-Sensoren (7, 8) um mehr als ein vorgebbares Maß voneinander abweichen..

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Vergleich unmittelbar im Anschluss an eine thermische Regeneration eines im Abgasstrang (9) angeordneten Partikelfilters (3) erfolgt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

im Abgasstrang (8) in Abgasströmungsrichtung hintereinander ein

Oxidationskatalysator (2), ein Partikelfilter (3) und der

Stickoxidreduktionskatalysators (4) angeordnet sind, und der erste Stickoxid-Sensor (7) eingangsseitig des Oxidationskatalysators (2) und der zweite Stickoxid-Sensor (8) stromab des Stickoxidreduktionskatalysators (4) angeordnet ist.

Description:
Verfahren zur Verarbeitung von Messwerten eines Stickoxid-Sensors

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Messwerten eines Stickoxid- Sensors nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 10 2008 005 640 A1 ist ein Verfahren zur Ermittlung einer Stickstoffdioxidkonzentration in einem Abgasstrang einer Brennkraftmaschine bekannt, bei welchem die Ausgangssignale zweier Stickoxidsensoren miteinander verglichen werden. Dabei ist der erste Stickoxidsensor vor und der zweite Stickoxidsensor hinter einem Abgasbehandlungselement mit der Fähigkeit Stickstoffmonoxid (NO) zu Stickstoffdioxid (N0 2 ) umsetzen zu können, angeordnet. Auf diese Weise kann eine bei üblichen Stickoxid- Sensoren vorhandene unterschiedliche Ansprechempfindlichkeit gegenüber NO und N0 2 ausgeglichen werden.

Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, welches ein genaue Ermittlung eines Stickoxidgehalts im Abgas einer Brennkraftmaschine ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Messwerte eines ersten und eines zweiten Stickoxid-Sensors verarbeitet. Der erste Stickoxid-Sensor ist stromauf eines Stickoxidreduktionskatalysators im Abgasstrang eines Kraftfahrzeugs angeordnet und der zweite Stickoxid-Sensor ist stromab des Stickoxidreduktionskatalysators angeordnet. Bei dem Verfahren werden wenigstens annähernd zeitgleich Messwerte des ersten und des zweiten Stickoxid-Sensors erfasst und miteinander verglichen, wobei eine Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors und/oder des zweiten Stickoxid-Sensors in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleichs verändert wird. Auf diese Weise ist es ermöglicht, unerwünschte Empfindlichkeitstoleranzen der Stickoxid-Sensoren, typischerweise verursacht durch Exemplarstreuungen, auszugleichen. Bei den Stickoxid-Sensoren handelt es sich bevorzugt um solche gleicher Bauart.

Die Empfindlichkeitsveränderung des ersten und/oder des zweiten Stickoxid-Sensors kann beispielsweise durch Veränderung der Verstärkung erfolgen. Die Änderung kann dabei direkt am Ausgangssignal des Sensors erfolgen, sie kann aber auch durch

Signalkorrektur an einem Steuergerät erfolgen, an welchem der Sensor bzw. die

Sensoren angeschlossen sind und welches die Signale des Sensors bzw. der Sensoren verarbeitet.

In Ausgestaltung der Erfindung werden die Empfindlichkeit des ersten Stickoxid-Sensors und/oder des zweiten Stickoxid-Sensors derart verändert, dass der erste Stickoxid- Sensor und der zweite Stickoxid-Sensor wenigstens annähernd gleiche Empfindlichkeiten gegenüber NO und/oder N0 2 aufweisen. Typischerweise liefern die Sensoren ein

Ausgangssignal, welches mit der Summe von NO und N0 2 d.h. mit der Konzentration von Stickoxiden (NOx) im Abgas korreliert. Bei dem Ausgangssignal handelt es sich somit um ein NOx-Konzentrations- bzw. Gehaltssignal. Der Vergleich der Messwerte des ersten und des zweiten Stickoxid-Sensors erfolgt bevorzugt unter Bedingungen, bei den am Ort der Sensoren gleiche Konzentrationen bzw. Gehalte von NOx im Abgas erwartet werden können. Bei der Empfindlichkeitsveränderung in Abhängigkeit des Signalvergleichs kann beispielsweise dann das Signal des Sensors, welcher eine niedrigere NOx-Konzentration anzeigt, auf das Signal des Sensors mit der höheren Anzeige angehoben werden. Umgekehrt kann vorgesehen sein, das Signal des NOx-Sensors mit dem höheren Messwert entsprechend abzusenken. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die Signale beider Sensoren auf einen mittleren Wert einzustellen. In den genannten Fällen weisen die Stickoxid-Sensoren nach Durchführung des Signalvergleichs und der Empfindlichkeitsveränderung wenigstens annähernd gleich Signale auf oder die Signale sind auf einen wenigsten annähernd gleichen Wert korrigiert.

Zur Vermeidung des Einflusses einer gegebenenfalls vorhandenen Querempfindlichkeit der Stickoxid-Sensoren ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, bei dem am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors wenigstens annähernd gleiche Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen (HC) und/oder NOx im Abgas vorhanden sind. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wird, bei dem am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors die Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen und/oder Ammoniak (NH 3 ) im Abgas vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten. Dies ermöglicht eine besonders wirksame Ausschaltung von

Querempfindlichkeitseffekten der Sensoren in Bezug auf HC und NH 3 . Insbesondere ist es vorgesehen, die Grenzwerte niedrig anzusetzen. Vorzugsweise liegen die Grenzwerte unterhalb von 20 ppm, besonders bevorzugt unterhalb von 10 ppm oder sogar unterhalb von 5 ppm.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der Vergleich zu einem Zeitpunkt vorgenommen, bei dem die Abgastemperatur am Einbauort des ersten Stickoxid-Sensors und am Einbauort des zweiten Stickoxid-Sensors einen vorgebbaren Temperatur-Grenzwert überschreitet. Die Temperatur wird bevorzugt so gewählt, dass das thermodynamische NO - N02-Gleichgewicht überwiegend auf der Seite von NO liegt. Dies ist bei Temperaturen oberhalb von etwa 350 °C der Fall. Der Vergleich wird daher bevorzugt bei einem Temperatur-Grenzwert von 400 °C, insbesondere von 450 °C und besonders bevorzugt bei einem Temperatur-Grenzwert von 500 °C für die Abgastemperatur vorgenommen. Ist ein Partikelfilter in der entsprechenden Abgasanlage verbaut, so sind diese Bedingungen meist erfüllt, wenn eine thermische Regeneration des Partikelfilters durch Rußabbrand mit Sauerstoff erfolgt. Der Vergleich erfolgt daher in einer weiteren vorteilhaften

Ausgestaltung der Erfindung unmittelbar im Anschluss an eine solche thermische Partikelfilter-Regeneration.

Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnungen veranschaulicht und werden nachfolgend beschrieben. Dabei sind die vorstehend genannten und nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Merkmalskombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Dabei zeigt die einzige Figur ein schematisches Blockbild einer an eine Kraftfahrzeug- Brennkraftmaschine angeschlossenen Abgasreinigungsanlage.

In der Figur ist lediglich grob schematisch eine Abgasreinigungsanlage 1 einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, insbesondere eines Dieselmotors dargestellt. Abgas der nicht dargestellten Brennkraftmaschine tritt entsprechend der mit dem Pfeil 10 gekennzeichneten Richtung in die Abgasreinigungsanlage 1 ein. Diese weist in Abgasströmungs- richtung gesehen hintereinander einen Oxidationskatalysator 2, einen Partikelfilter 3 und einen SCR-Katalysator 4 in einer Abgasleitung 9 auf. Der SCR-Katalysator 4 kann auch als zweiflutige Katalysatoranordnung von zwei parallel geschalteten Katalysatoreinheiten ausgebildet sein.

Die Abgasreinigungseinrichtung 1 weist ferner eine Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 stromauf des Oxidationskatalysators 2 auf. Über die Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 kann ein kohlenwasserstoff- und/oder wasserstoffhaltiger Brennstoff in den Abgasstrang 9 eingebracht werden. Vorzugsweise ist die Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 dazu vorgesehen, einen an Bord des Fahrzeugs vorhandenen, insbesondere zu dessen Antrieb vorgesehenen Kraftstoff dem Abgas zuzuführen.

Über eine Reduktionsmittel-Zugabeeinrichtung 6 kann dem Abgas ein NH 3 in freier oder gebundener Form aufweisendes Reduktionsmittel zur selektiven katalytischen NOx- Reduktion zugeführt werden. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit wird nachfolgend davon ausgegangen, dass es sich bei dem Reduktionsmittel um eine wässrige Harnstofflösung (HWL) handelt. Die HWL weist bevorzugt eine Harnstoff-Sollkonzentration von etwa 32 % auf und wird einem nicht dargestellten Vorratsbehälter entnommen.

Weiterhin ist ein erster in Bezug auf NOx empfindlicher Sensor 7 stromauf des SCR- Katalysators 4 vorgesehen. Wie dargestellt, ist dieser zwischen der Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 und dem Oxidationskatalysator 2 in der Abgasleitung 9 angeordnet. Eine Anordnung an einer anderen Stelle stromauf des SCR-Katalysators 4, beispielsweise zwischen dem Partikelfilter 3 und der Reduktionsmittel-Zugabeeinrichtung 6 kann ebenfalls vorgesehen sein. Ein weiterer, zweiter NOx-Sensor 8 ist stromab des SCR-Katalysators 4 in der Abgasleitung 9 angeordnet. Die NOx-Sensoren sind dabei bevorzugt von gleicher Bauart. Vorzugsweise wird durch Auswertung der von den NOx-Sensoren 7, 8 abgegebenen Signale der NOx-Umsatz des SCR-Katalysators 4 ermittelt und eine HWL- Zugabemenge zur Stickoxidreduktion am SCR-Katalysator entsprechend eingestellt. Hierfür ist vorzugsweise ein nicht dargestelltes Steuergerät vorgesehen, welches die Signale der NOx-Sensoren 7, 8 empfängt und verarbeiten kann. Diese Steuergerät kann bevorzugt außerdem den Betrieb der Zugabeeinrichtungen 5, 6 steuern und weitere Steuerungs- und Auswertefunktionen betreffend den Betrieb der Brennkraftmaschine und der Abgasreinigungsanlage 1 ausführen. Es versteht sich, dass die Abgasreinigungsanlage 1 weitere hier nicht gesondert dargestellte der Abgasreinigung dienende katalytische oder filterwirksame Komponenten aufweisen kann. Insbesondere kann ein Stickoxid-Speicherkatalysator stromauf des Oxidatlonskatalysators und/oder zwischen dem Oxidationskatalysator 2 und dem Partikelfilter 3 und/oder zwischen dem Partikelfilter 3 und dem SCR-Katalysator 4 vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist ein Ammoniak-Sperrkatalysator zur Oxidation von NH 3 - Schlupf hinter dem SCR-Katalysator 4 vorgesehen. Weiterhin sind vorzugsweise zusätzliche, nicht dargestellte Abgas-, Druck- und Temperatursensoren vorgesehen, über deren Signale der Betrieb der Abgasreinigungsanlage 1 und der Brennkraftmaschine bedarfsgerecht eingestellt werden kann. Temperatursensoren sind bevorzugt jeweils vor und hinter dem Oxidationskatalysator 2 und/oder dem Partikelfilter 3 und/oder dem SCR- Katalysator 4 vorgesehen.

Der Oxidationskatalysator 2 ist bevorzugt als so genannter Diesel-Oxidationskatalysator mit einer Beschichtung mit geringer oder fehlender Sauerstoffspeicherfähigkeit ausgebildet. Es kann auch eine Beschichtung mit einer Drei-Wege-Katalysator-Funktion vorgesehen sein. Ein Träger für die Beschichtung ist vorzugsweise als Keramikträger oder als Metallfolien-Trägerkörper ausgebildet. Es kann zudem ein unmittelbar vorgeschaltetes Heizelement, bevorzugt als beschichteter Metallfolien-Trägerkörper (so genannter E-Kat) ausgebildet, vorgesehen sein.

Der Partikelfilter 3 kann in Sintermetallausführung oder als wanddurchströmte Filtereinheit in Wabenkörperbauweise ausgebildet sein. Vorzugsweise ist für den Partikelfilter 3 eine katalytische Beschichtung, beispielsweise mit einem oxidationskatalytisch wirksamen Material und/oder mit einem SCR-Katalysatormaterial vorgesehen. Das SCR-Katalysator- material kann unter oxidierenden Bedingungen eine selektive, kontinuierliche Reduktion von NOx mittels eingespeichertem und/oder zugeführtem Ammoniak (NH 3 ) als selektivem NOx-Reduktionsmittel katalysieren. Bevorzugt als Katalysatormaterial ist ein Eisen oder Kupfer enthaltender Zeolith. Das SCR-Katalysatormaterial kann dabei auf der Rohgasseite und/oder auf der Reingasseite der filterwirksamen Flächen des Partikelfilters 3 vorgesehen sein. Bei der bevorzugten Ausführung des Partikelfilters 3 als üblicher wanddurchströmter Filter in Wabenkörperbauweise ist eine gegebenenfalls vorhandene Beschichtung mit dem entsprechenden SCR-Katalysatormaterial bevorzugt auf den rohgasexponierten Kanalwänden vorgesehen. Insbesondere in diesem Fall kann es vorteilhaft sein, die SCR-Katalysatorbeschichtung lediglich abschnittsweise eintrittsseitig oder austrittsseitig auf Kanalwänden des Partikelfilters 3 vorzusehen. Beispielsweise kann über einen ersten Teil der axialen Ausdehnung des Partikelfilters 3 von etwa 50 % der Länge eine Beschichtung mit dem SCR-Katalysatormaterial vorgesehen sein. Der in axialer Richtung gesehen hintere Teil kann unbeschichtet oder mit einer oxidations- katalytisch wirksamen Beschichtung versehen sein.

Der stromab des Partikelfilters 3 angeordnete SCR-Katalysator 4 ist analog zu einer gegebenenfalls vorhandenen SCR-Beschichtung des Partikelfilters 3 zur selektiven Reduktion von NOx mit NH 3 befähigt und bezüglich einer solchen Beschichtung bevorzugt gleichartig ausgebildet. Es können auch zwei in Abgasströmungsrichtung hintereinander angeordnete, unterschiedliche SCR-Beschichtungen mit unterschiedlichem Temperaturbereich für maximale Wirksamkeit auf ein und demselben Trägerkörper oder auf zwei mit kurzem Abstand hintereinander angeordneten Trägerkörpern vorgesehen sein. Bevorzugt sind gezonte Beschichtungen umfassend einen Eisen und einen Kupfer enthaltenden Zeolith. Vorzugsweise ist der SCR-Katalysator 4 motorfern im Unterbodenbereich des Fahrzeugs angeordnet. Besonders bevorzugt ist jedenfalls eine Anordnung im Abgasstrang 9 derart, dass bei einer thermischen Partikelfilterregeneration die Temperatur des SCR-Katalysators 4 nicht über 650 °C ansteigt. Durch geometrische Entfernung vom Partikelfilter 3 in Verbindung mit einer entsprechenden Dimensionierung der Abgasleitung 9 in Bezug auf Wärmeabgabe kann erreicht werden, dass zwischen einem auf etwa 800 °C aufgeheizten Partikelfilter 3 und dem SCR-Katalysator 4 ein Temperaturgefälle von mehr als 200 °C oder mehr besteht.

Zur Durchführung einer thermischen Regeneration des Partikelfilters 3 durch Rußabbrand wird die Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 aktiviert und Brennstoff, insbesondere Dieselkraftstoff dem Abgas zugegeben. Durch Oxidation des Brennstoffs am Oxidationskataly- sator 2 wird das dem Partikelfilter 3 zugeführte Abgas und der Partikelfilter 3 auf eine für einen Rußabbrand erforderliche Temperatur von etwa 650 °C bis 850 °C aufgeheizt. Meist ist für die gesamte Dauer der thermischen Partikelfilterregeneration eine Brennstoffzufuhr, gegebenenfalls mit Unterbrechungen erforderlich, um die Temperatur des Partikelfilters 3 auf der für einen Rußabbrand erforderlichen Temperatur zu halten.

Die Signale der beiden NOx-Sensoren 7, 8 werden in Bezug auf verschiedene

Funktionen, wie beispielsweise zur Ermittlung einer HWL-Dosiermenge, einer

Alterungsbestimmung von Oxidationskatalysator 2, Partikelfilter 3 und/oder SCR- Katalysator 4 und verschiedener anderer Diagnosefunktionen ausgewertet. Aus diesem Grund kommt der Zuverlässigkeit und der Genauigkeit der bereitgestellten Signale bzw. Messwert eine besondere Bedeutung zu. Die Genauigkeit der Signale in Bezug auf einen die NOx-Konzentration im Abgas anzeigenden Messwert ist jedoch typischerweise durch Toleranzen von bis etwa +/- 15 % eingeschränkt. Daneben existieren meist mehr oder weniger starke Querempfindlichkeiten, insbesondere gegenüber HC und NH 3 . Zudem sind auch die Empfindlichkeiten gegenüber NO und N0 2 typischerweise unterschiedlich. Nachfolgend wird erläutert, wie unter besonderer Berücksichtigung der Querempfindlichkeiten ein Sensorabgleich insbesondere in Bezug auf die Anzeigeempfindlichkeit gegenüber NOx bevorzugt vorgenommen wird.

Der Sensorabgleich erfolgt erfindungsgemäß unmittelbar oder mit kurzem zeitlichem Abstand nach einer thermischen Regeneration des Partikelfilters 3. Bei dieser wird die Temperatur des Partikelfilters 3 auf einen für einen Rußabbrand mit Sauerstoff ausreichenden Wert angehoben. Typischerweise wird der Partikelfilter auf 550 °C oder mehr aufgeheizt. Hierzu werden zunächst innermotorische Maßnahmen, wie beispielsweise eine frühe Kraftstoffnacheinspritzung, ergriffen. Diese Maßnahmen bleiben bevorzugt aufrechterhalten, bis der Oxidationskatalysator 2 Kohlenwasserstoffe zuverlässig oxidativ umsetzen kann. Daraufhin wird die Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 aktiviert und Kraftstoff dem Abgas zugeführt. Dies führt durch Oxidieren des zugegebenen Kraftstoffs am

Oxidationskatalysator 2 zu einer weiteren Aufheizung des Partikelfilters 3 auf eine für einen Rußabbrand erforderlich Temperatur.

Die Bedingungen für die thermische Partikelfilter-Regeneration bleiben vorzugsweise solange aufrechterhalten, bis im Partikelfilter 3 angesammelter Ruß weitestgehend oder bis zu einem vorgebbaren Grad entfernt ist. In dieser Zeit ist ein Statusbit des Steuergeräts gesetzt, wodurch eine aktive Partikelfilter-Regeneration angezeigt wird. Die Partikelfilter-Regeneration kann bis zu 15 min oder auch eine längere Zeitspanne dauern. Mit Beendigung der Partikelfilter-Regeneration, d.h. nach Zurücksetzen des entsprechenden Statusbits, liegen die für einen Vergleich der Messwerte und für eine gegebenenfalls erforderliche Messwert- oder Signalkorrektur bzw. einen Empfindlichkeitsabgleich der NOx-Sensoren 7, 8 bevorzugten Bedingungen vor. Die Bedingungen sind derart, dass davon ausgegangen werden kann, dass der erste NOx-Sensor 7 und der zweite NOx- Sensor 8 gleiche Messwerte liefern. Zu den Bedingungen gehört im Einzelnen: Die NOx-Konzentrationen im Abgas sind am Einbauort der NOx-Sensoren 7, 8

wenigstens annähernd gleich und entsprechen weitestgehend der NOx-Rohemission der Brennkraftmaschine. Dies ist vorliegend deshalb gewährleistet, weil der Abgasstrang weitestgehend frei von Bestandteilen ist, welche NOx reduzieren können. Genauer gesagt ist eine Zufuhr von HC, CO und/oder H 2 enthaltendem Brennstoff über die Brennstoff-Zugabeeinrichtung 5 beendet und die Brennkraftmaschine wird mager und mit wenigstens annähernd vollständiger Kraftstoffverbrennung betrieben. Damit ist jedoch auch die weitere Bedingung erfüllt, dass die NOx-Sensoren 7, 8 mit Abgas beaufschlagt werden, welches weitgehend frei von reduzierenden Bestandteilen ist, welche aufgrund von Querempfindlichkeiten die Messwerte der NOx-Sensoren 7, 8 beeinflussen oder mit NOx reduktiv reagieren könnten. Insbesondere liegt die HC-Konzentration im Abgas unterhalb eines vorgebbaren Grenzwerts von 10 ppm oder niedriger.

Eine HWL-Dosierung ist spätestens zu diesem Zeitpunkt beendet. Vorzugsweise wurde sie bereits vorher, beispielsweise mit Abschluss der innermotorischen Heizmaßnahmen zur Aufheizung des Partikelfilters 3 beendet. Aufgrund der vorangegangenen Partikelfilter-Regeneration weist der SCR-Katalysator 4 eine erhöhte Temperatur von wenigstens 400 °C auf, die typischerweise ebenfalls wenigstens einige Minuten vorhanden war. Damit ist gewährleistet, dass gegebenenfalls im SCR-Katalysator 4 adsorbiertes NH 3

wenigstens annähernd vollständig desorbiert und der SCR-Katalysator 4 somit weitestgehend frei von gespeichertem NH 3 ist. Aufgrund der vergleichsweise hohen Temperaturen der Partikelfilter-Regeneration sind gegebenenfalls im Abgasstrang 9 vorhandene Harnstoffablagerungen verdampft. Somit ist gewährleistet, dass die NH 3 -Konzentration im Abgas im gesamten Abgasstrang 9 und insbesondere auch am Ort des zweiten NOx- Sensors 8 vernachlässigbar ist, bzw. unter einem Grenzwert von vorzugsweise 10 ppm oder niedriger liegt. Damit sind insgesamt eine Beeinflussung des Signals des zweiten NOx-Sensors 8 durch NH 3 und ein durch den SCR-Katalysator 4 ermöglichter NOx- Umsatz vermieden.

Ferner ist eine Grenztemperatur von wenigstens 400 °C, vorzugsweise wenigstens 450 °C und besonders bevorzugt von wenigstens 500 °C am Ort des ersten NOx-Sensors 7 und/oder am Ort des zweiten NOx-Sensors 8 überschritten. Damit ist der N0 2 -Anteil des im Abgas enthaltenen NOx aus thermodynamischen Gründen vergleichsweise niedrig und eine gegebenenfalls vorhandene unterschiedliche Empfindlichkeit der NOx-Sensoren 7, 8 gegenüber NO und N0 2 schlägt auf das jeweilige Mess-Signal nicht oder nur in geringem Maß durch.

Insgesamt ist somit zu erwarten, dass die NOx-Sensoren 7, 8 Signale derselben Größe abgegeben, bzw. dieselben Messwerte vorliegen. Unter diesen Bedingungen, vorzugsweise unmittelbar oder mit einem vorgebbaren kurzem Zeitabstand nach Beendigung einer thermischen Partikelfilter-Regeneration werden daher Messwerte der NOx- Sensoren 7, 8 wenigstens annähernd zeitgleich erfasst und anschließend miteinander verglichen. Dabei ist es bevorzugt, ein Messwertkollektiv von mehreren kurz hintereinander erfassten Messwerten zu mittein.

Liegen die Messwerte mehr als ein vorgebbares Maß von beispielsweise 15 % auseinander, so kann davon ausgegangen werden, dass zumindest einer der beiden NOx- Sensoren 7, 8 fehlerhaft ist. In diesem Fall kann die Ausgabe eines Fehlersignals vorgesehen sein. Liegen die Messwerte weniger stark auseinander, so wird ein Messwert- abgleich vorgenommen. Dabei kann der Messwert eines der NOx-Sensoren 7, 8, derart korrigiert werden, dass er dem unverändert gelassenen Messwert des anderen NOx- Sensors entspricht. Es kann auch vorgesehen sein, den Messwert des NOx-Sensors, welcher näher an einem rechnerisch für den vorhandenen Motorbetriebspunkt ermittelten NOx-Rohemissionswert liegt, als Bezugswert vorzugeben, und den Messwert des anderen NOx-Sensors auf diesen Wert zu korrigieren. Es können auch beide Messwerte verändert, vorzugsweise auf den gemeinsamen Mittelwert korrigiert werden. In jedem Fall sind die Empfindlichkeiten der NOx-Sensoren 7, 8 gegenüber NOx also nach Durchführen des Abgleiche bzw. der Korrektur gleich groß. Die Korrektur kann am Sensor selbst oder im angeschlossenen Steuergerät, welches die Signale verarbeitet und aufbereitet, vorgenommen werden.

Durch das erläuterte erfindungsgemäße Verfahren sind ein Toleranzausgleich der NOx- Sensoren 7, 8 sowie in der Folge eine verbesserte HWL-Dosiergenauigkeit sowie eine zuverlässigere Überwachung nahezu der gesamten Abgasreinigungsanlage 1 ermöglicht.