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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PROCESSING MEASUREMENT DATA OF A VEHICLE IN ORDER TO DETERMINE THE START OF A SEARCH FOR A PARKING SPACE AND COMPUTER PROGRAM PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/034333
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for processing measurement data of a vehicle in order to determine the start of a search for a parking space. The method is characterized in that an estimate of a parking target point is carried out, that an earliest start of a search for a parking space is carried out and that a driving analysis is performed between these two points for determining the start of the search for a parking space using map data. Furthermore, a related computer program product is disclosed.

Inventors:
KOTZOR DANIEL (DE)
BELZNER HEIDRUN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/067029
Publication Date:
March 10, 2016
Filing Date:
July 24, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60W40/09; B60W50/10; G01C21/36; G08G1/01
Foreign References:
US20100052946A12010-03-04
JP2012177712A2012-09-13
US20080154497A12008-06-26
EP1729088A12006-12-06
US20060142940A12006-06-29
DE102012212347A12014-01-16
DE102012201472A12013-08-01
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Verarbeiten von Messdaten eines Fahrzeuges zur

Bestimmung des Beginns eines Parksuchverkehrs, dadurch gekennzeichnet, dass

eine Schätzung eines Parkzielpunktes durchgeführt wird,

eine Bestimmung eine frühesten Parksuchbeginn-Punktes durchgeführt wird und

eine Fahrtanalysen zwischen diesen beiden Punkten zur Ermittlung des Beginns des Parksuchverkehrs unter Verwendung von Kartendaten

durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die

Fahrtanalyse ausschließlich erfasste Positionsdaten und Kartendaten verwendet werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz zwischen Kartendaten und eine Luftliniendifferenz berechnet werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Insuffizienzfunktion der Zuwachs der Distanz zu dem Parkzielpunkt und der Abstand zwischen aufeinander folgenden Positionsdaten in Relation gesetzt werden.

Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein diskretes Integral über die Insuffizienzfunktion berechnet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das diskrete

Integral nur dann berechnet wird, wenn ein Fehlerzuwachs erkannt wurde.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten eines Schwellwertes des diskreten Integrals eine

Parksuchverkehr als erkannt gilt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Fahrtanalyse zwei Schwellwerte für das diskrete Integral betrachtet werden und ein Parksuchverkehr nur dann als erkannt gilt, wenn beide Schwellwerte überschritten werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Analyse von dem frühesten Parksuchbeginn-Punkt aus in Richtung auf den Parkzielpunkt durchgeführt wird.

10. Computerprogramm produkt, das in einem digitalen Rechner oder

Rechnersystem geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgeführt werden, wenn das Produkt auf dem Rechner oder Rechnersystem läuft.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Verarbeiten von Messdaten eines Fahrzeuges zur Bestimmung des Beginns eines Parksuchverkehrs und Computerprogrammprodukt

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten von Messdaten eines Fahrzeuges zur Bestimmung des Beginns eines Parksuchverkehrs sowie ein Computerprogramm produkt.

Die Bestimmung des Beginns einer Parkplatzsuche ist beispielsweise für

unterschiedliche Parkinformationsdienste und für die Städteplanung von großer Bedeutung.

Aktuelle Parkdienste bieten Informationen zu Parkhäusern sowie öffentlich oder gewerblich betriebenen P+R Anlagen (Standort, Auslastung, Reservierung). Die Parksituation im öffentlichen Straßenraum ist weitestgehend unbekannt. Dynamische Informationen zur Parkplatzsituation im Straßenraum sind mehr und mehr nachgefragt. Die Mehrzahl der Apps auf dem Markt nutzt singuläre Ein- und Ausparkereignisse, die entweder direkt durch den Nutzer kommuniziert oder mit Hilfe eines Smartphones (DE 10 2012 212 347 A1 ) oder Sensoren erkannt werden sollen. Um die Schätzung der Parkplatzverfügbarkeit zu verbessern ist eine Aussage zum aktuell vorliegenden Parksuchverkehr von entscheidendem Mehrwert. Viele Apps nutzen hierzu die Eingabe des Nutzers, ab wann er einen Parkplatz sucht.

Weiterhin ist in der DE 10 2012 201 472 A1 ein Verfahren zur Bereitstellung von Parkinformationen zu freien Parkplätzen beschrieben. Hierbei wird ein System zum Generieren von Parkinformationen verwendet. Bei diesem Verfahren wird der Parksuchverkehr bestimmt und in dem Verfahren als Eingangsgröße für das System verwendet.

Die Qualität von Community-basierten Apps ist stark abhängig von der Anzahl und Qualität der Eingaben der Nutzer. Daher ist ein automatisiert ablaufendes Verfahren wünschenswert.

Die Systeme, die bisher vorgestellt wurden, haben einige Nachteile. Beispielsweise ist bei dem in der DE 10 2012 201 472 A1 vorgestellten System nachteilig, dass es stark von der Kalibrierung der Parameter abhängig ist. Zudem kann der Start des Parksuchverkehrs nur an zwei speziellen Punkten erkannt werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Lösung zu schaffen, mittels derer auf einfache Weise der Beginn eines Parksuchverkehrs zuverlässig ermittelt werden kann.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass diese Aufgabe gelöst werden kann, indem mit in dem Fahrzeug vorliegenden Daten eine Bestimmung des Beginns des Parksuchverkehrs erfolgt.

Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung daher ein Verfahren zum

Verarbeiten von Messdaten eines Fahrzeuges zur Bestimmung des Beginns eines Parksuchverkehrs. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass

eine Schätzung eines Parkzielpunktes durchgeführt wird,

eine Bestimmung eines frühesten Parksuchbeginn-Punktes durchgeführt wird und eine Fahrtanalyse zwischen diesen beiden Punkten zur Ermittlung des Beginns des Parksuchverkehrs unter Verwendung von Kartendaten durchgeführt wird.

Die Messdaten eines Fahrzeuges sind erfindungsgemäß Positionsdaten. Als

Positionsdaten werden hierbei Koordinaten, insbesondere Längen- und

Breitengradangaben für eine Position bezeichnet. Zusätzlich enthalten die

Positionsdaten vorzugsweise einen Zeitstempel oder andere Zeitangaben über den Empfang oder das Ermitteln der Koordinaten enthalten. Diese Positionsdaten können über Global Positioning Systeme (GPS) oder andere Positioniersysteme ermittelt werden. Diese Positionsdaten werden an dem Fahrzeug empfangen oder dort ermittelt. Zusätzliche Informationen, wie beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeuges, werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht zur Bestimmung des Beginns einer Parkplatzsuche benötigt.

Der Beginn eines Parksuchverkehrs wird erfindungsgemäß auch als Beginn der Parkplatzsuche oder Erkennen eines Parksuchverkehrs bezeichnet. Der Beginn des Parksuchverkehrs wird hierbei durch Positionsdaten zu der Position angegeben, an der sich das Fahrzeug beim Beginn der Parkplatzsuche befindet.

Die erfindungsgemäße Verarbeitung der Messdaten, die im Folgenden als

Positionsdaten bezeichnet werden, kann in dem Fahrzeug oder in einer zu dem Fahrzeug separaten zentralen Rechnereinheit erfolgen. Bei der Verarbeitung im Fahrzeug erfolgt die Verarbeitung insbesondere in einer sogenannten On-Board- Unit. Die Verarbeitung in einer zentralen Rechnereinheit wird auch als off-board Verarbeitung bezeichnet. Die allgemeine Idee, die erfindungsgemäß für die Parksuchverkehrserkennung verwendet wird, ist dass eine Parkplatzsuche, das heißt ein Parksuchverkehr sich durch Änderungen in dem Verhalten des Fahrers ausdrückt. Erfindungsgemäß wird daher davon ausgegangen, dass bei einer normalen Fahrt, die auch als Zielfahrt bezeichnet wird und bei der der Fahrer nicht nach einem verfügbaren Parkplatz sucht, der Fahrer die kürzeste Route zu seinem Zielort wählt. Es kann daher überprüft werden, ob es zwischen dem Parkzielpunkt, das heißt der eigentlichen Parkposition des Fahrzeuges und dem frühesten Parksuchbeginn-Punktes einen Zeitpunkt gibt, ab dem der Fahrer von diesem Verhalten drastisch abweicht. Als Insuffizienz wird hierbei eine Abweichung von der kürzesten Verbindung zwischen einer Fahrtposition und der Parkposition bezeichnet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird hierzu zunächst der Parkzielpunkt, der auch als Endposition bezeichnet werden kann, geschätzt. Der Parkzielpunkt kann die tatsächliche Parkposition des Fahrzeuges oder die Zielposition des Fahrers sein. Im letzteren Fall wird davon ausgegangen, dass der Fahrer in der Nähe des von ihm angestrebten Ziel parken wird. Die Parkzielposition wird erfindungsgemäß durch Positionsdaten, insbesondere Längen- und Breitengrad ausgedrückt. Vorzugsweise ist zusätzlich zu diesen Koordinaten eine Zeitangabe in den Positionsdaten zu der Parkzielposition enthalten. Die Bestimmung der

Parkzielposition kann auch durch eine Zielführung erfolgen. Hierbei wird

beispielsweise von einem Navigationssystem eine Parkzielposition bestimmt oder von dem Benutzer des Fahrzeuges eingegeben. Zudem wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der früheste Parksuchbeginn- Punkt bestimmt. Der früheste Parksuchbeginn-Punkt wird vorzugsweise unter Verwendung des ermittelten Parkzielpunktes bestimmt. Der früheste

Parksuchbeginn-Punkt kann auch als der frühest mögliche Parksuchbeginn-Punkt oder als der erste mögliche Parksuchbeginn-Punkt bezeichnet werden.

Die Bestimmung des frühesten Parksuchbeginn-Punktes erfolgt vorzugsweise unter Verwendung von zwei Annahmen. Insbesondere wird ein maximaler

Luftlinienabstand zu dem ermittelten Parkzielpunkt angenommen. Zum anderen kann zusätzlich oder alternativ eine zeitliche Beschränkung angesetzt werden. Hierbei wird als zweite Annahme davon ausgegangen, dass ein Parksuchverkehr zeitlich erst nach dem Durchfahren des bestimmten Distanzmaximums, das heißt dem

maximalen Abstand zum Ziel, beginnen kann. Diese Annahme trägt der Tatsache Rechnung, dass der Parksuchverkehr auf keinem Fall in einem Bereich liegen kann, der zeitlich vor dem Zeitpunkt des frühesten Parksuchbeginn-Punktes liegt. Diese Annahme kann durch die folgende Formel ausgedrückt und in dem

erfindungsgemäßen Verfahren berücksichtigt werden: L parksuche_f ruhest

< maXi{Distanz GPS— Position (t^), GPS— Position GPS - Position(t ziel } Zwischen den so ermittelten Punkten, das heißt dem Parkzielpunkt und dem frühesten Parksuchbeginn-Punkt wird eine Fahrtanalysen zur Ermittlung des Beginns des Parksuchverkehrs unter Verwendung von Kartendaten durchgeführt.

Das Ergebnis der Fahrtanalyse kann mittelbar oder unmittelbar das Erkennen des Parksuchverkehrs darstellen, das heißt den Beginn des Parksuchverkehrs mittelbar oder unmittelbar angeben.

Das Erkennen des Parksuchverkehrs umfasst gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise die Ausgabe einer Information über zumindest die Position, an der der Parksuchverkehr begonnen hat. Diese Information kann beispielsweise einen Index darstellen, der Koordinaten und eine Zeitangabe, wann die Position durchfahren wurde, umfasst. Zudem können entsprechende Informationen auch bezüglich des betrachteten Parkzielpunktes ausgegeben werden. Diese Informationen können onboard verarbeitet, gespeichert und/oder einer externen Rechnereinheit zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt werden.

Indem zum einen eine Fahrtanalyse nur in einem begrenzten räumlichen und vorzugsweise auch zeitlichen Bereich zu dem Parkzielpunkt durchgeführt wird und diese zum anderen unter Verwendung von Kartendaten, die an dem Fahrzeug verfügbar sind, durchgeführt wird, kann das Verfahren schnell und zuverlässig ausgeführt werden und bedarf nur einer geringen Rechnerkapazität.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden für die Fahrtanalyse

ausschließlich erfasste Positionsdaten und Kartendaten verwendet.

Da im Gegensatz zum Stand der Technik bei der vorliegenden Erfindung lediglich erfasste Positionsdaten und Kartendaten zur Ermittlung der Insuffizienz verwendet werden, ist die Rechnerleistung, die zur Durchführung des Verfahrens erforderlich ist, minimiert. Insbesondere ist eine aufwändige Bestimmung von Merkmalen oder Vektoren für jede Fahrtposition nicht erforderlich. Das Verfahren kann somit auch auf einem in dem Fahrzeug vorgesehenen Gerät, beispielsweise einer sogenannten Onboard-Unit, ausgeführt werden, das heißt es kann eine onboard Ermittlung des Parksuchverkehrs und insbesondere des Beginns der Parkplatzsuche erfolgen.

Zudem kann das Verfahren auch online, das heißt während der Fahrt durchgeführt werden. Der Fahrtweg stellt den tatsächlich vom Fahrzeug zurückgelegten Weg dar. Der Fahrtweg kann durch eine Reihe aus aufeinanderfolgenden Positionen, das heisst erfasster Positionsdaten des Fahrzeuges ermittelt werden, an denen sich das

Fahrzeug während der Fahrt befunden hat oder aktuell befindet. Die erfassten Positionen auf dem Fahrtweg, die auch als Fahrtpositionen bezeichnet werden können, werden durch Positionsdaten, insbesondere Längen- und Breitegrade ausgedrückt. Diese Positionsdaten werden als Messdaten an dem Fahrzeug in regelmäßigen Zeitintervallen, beispielsweise jede Sekunde, empfangen oder ermittelt und somit erfasst. Somit kann der Fahrtweg oder ein Teil des Fahrtweges durch die Summe der Abstände zwischen den einzelnen Fahrtpositionen ermittelt werden.

Vorzugsweise wird erfindungsgemäß zusätzlich zu den Positionsdaten entlang des Fahrtweges auch der Abstand zu dem Parkzielpunkt entlang einer Route

berücksichtigt. Als Route oder Streckenführung wird hierbei eine Strecke bezeichnet, die anhand von Kartendaten ermittelt wird. Hierbei wird als Route die kürzeste Strecke, die entlang eines Straßenverlaufs, der auf der Karte vorhanden ist, zwischen einer Position des Fahrzeuges und der Parkzielposition bezeichnet.

Die anhand einer Karte ermittelte Strecke kann hierbei insbesondere eine durch ein Navigationssystem ermittelte Streckenführung, die auch als Fahrtroute oder Route bezeichnet werden kann, darstellen. Hierbei wird nicht nur das Vorhandensein von Strassen berücksichtigt, sondern gegebenenfalls auch die Nutzbarkeit der Strasse für den geplanten Fahrtweg. Beispielsweise können bei einer Streckenführung Hindernisse, wie Einbahnstrassen und dergleichen berücksichtigt werden. In einer einfachen Ausführungsform ist es aber auch ausreichend, wenn lediglich das

Vorhandensein einer Strasse anhand der Kartendaten überprüft wird und

entsprechend dieser Kartendaten die kürzeste Strecke berechnet wird. Kartendaten stellen hierbei digitale Kartenpositionsdaten dar. Diese sind vorzugsweise wie auch die Positionsdaten des Fahrzeuges als Koordinaten, insbesondere in Längen- und Breitengeraden angegeben. Hierdurch kann ein Vergleich zwischen den

Fahrtpositionen und der Karte auf einfache Weise erfolgen. Die Kartendaten liegen in dem Fahrzeug, beispielsweise in einem Navigationssystem vor oder es kann auf diese Daten zugegriffen werden. Zudem ist durch ein Navigationssystem eines Fahrzeuges die sogenannte Routing-Fähigkeit gegeben, das heißt die kürzestes Strecke wird als Streckenführung zwischen einer Fahrtposition, die den frühesten Parksuchbeginn-Punkt darstellen kann, und der Endposition, insbesondere der Parkzielposition, kann durch das Navigationssystem bestimmt werden und für das erfindungsgemäße Verfahren zur Verfügung gestellt werden. Die Begriffe Strecke auf der Karte und Streckenführung werden im Folgenden sofern nicht anders angegeben als Synonyme verwendet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden eine Differenz zwischen

Kartendaten und eine Luftliniendifferenz zwischen Fahrpositionen berechnet. Hierbei wird als Differenz zwischen Kartendaten der Zuwachs der Distanz zum Parkzielpunkt berechnet. Dieser Zuwachs wird für alle Punkte auf einer Route ab dem

frühestmöglichen Parksuchbeginn-Punkt durch Berechnung der Entfernung auf der Karte zum Parkzielpunkt bestimmt. Hierbei wird der Zuwachs durch Differenzbildung der Entfernungen zweier aufeinanderfolgender Punkte zu jeweils dem Parkzielpunkt entlang der Route berechnet. Zur Bestimmung Luftliniendifferenz wird zusätzlich der Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Fahrtpositionen, das heißt GPS- Punkten bestimmt. Dieser Abstand stellt den Luftlinienabstand zwischen erfassten GPS-Punkten dar. Dieser Abstand wird für jeden der Punkte auf der Route

berechnet. Diese beiden Werte, das heißt der Zuwachs der Distanz zu dem Parkzielpunkt und der Abstand zwischen aufeinander folgenden Positionsdaten werden in Relation gesetzt und so eine Insuffizienzfunktion definiert. Die Insuffizienzfunktion Ae stellt den Quotienten aus Admap und Adairiine , das heißt den Quotienten aus dem Zuwachs der Distanz zum Parkzielpunkt und dem Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden GPS-Punkten dar. Hierdurch wird die Abweichung der gefahrenen Route von der optimalen Route pro gefahrener Distanz berechnet. Zudem wird auch eine Abweichung der Route von der Luftlinienentfernung zwischen zwei GPS-Punkten, das heißt Fahrtpositionen erfasst.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein diskretes Integral über die Funktion der Insuffizienz, die durch die Kartendistanzen und eine Luftliniendifferenz definiert ist, berechnet. Für den frühesten Parksuchbeginn-Punkt wird das diskrete Integral hierbei mit Null festgelegt. Das diskrete Integral wird erfindungsgemäß über die Zeit ermittelt. Indem das Integral der Insuffizienzfunktion über die Zeit ermittelt wird, kann ein einmaliges Abweichen von der optimalen Strecke ausgeglichen werden. Zudem weist die Berechnung des diskreten Integrals den Vorteil auf, dass dieses auf einfache und schnelle Weise berechnet werden kann und somit die Bestimmung des Parksuchverkehrs einfach und schnell erfolgen kann.

Bei der Fahrtanalyse kann entweder fortlaufend der Wert der Insuffizienzfunktion bestimmt und das diskrete Integral für die jeweilige Fahrtposition berechnet werden.

Vorzugsweise wird das diskrete Integral aber nur dann berechnet, wenn ein

Fehlerzuwachs erkannt wurde. Als Fehlerzuwachs wird hierbei eine Position bezeichnet, bei der die Insuffizienzfunktion größer Null ist. Die Insuffizienzfunktion ist immer größer minus eins (-1 ). Im effizientesten Fall, das heißt bei einer Fahrt entlang der kürzesten Verbindung zwischen Fahrtposition und Parkzielpunkt entlang der Route, das heißt entlang der Luftlinie, ergibt sich ein Wert für die Insuffizienzfunktion von minus eins (-1 ). Im ineffizienten Fall ist der Wert für die Insuffizienzfunktion größer Null. Indem das Integral nur berechnet wird, wenn ein Fehlerzuwachs erkannt wurde, das heißt die Insuffizienzfunktion größer als Null ist, kann der Rechenaufwand minimiert werden und dennoch ein zuverlässiges Ermitteln des Beginns des Parksuchverkehrs erfolgen.

Erfindungsgemäß kann ein Parksuchverkehr als erkannt gelten, sobald der Wert des diskreten Integrals über die Insuffizienzfunktion einen Schwellwert überschreitet. In dem Fall wird ab der Position, für die das Integral den Schwellwert überstiegen hat, ein Parksuchverkehr als erkannt angenommen. Vorzugsweise werden aber bei der Fahrtanalyse aber zwei Schwellwerte für das diskrete Integral betrachtet.

Insbesondere wird ein Parksuchverkehr nur dann angenommen, wenn zum einen das Integral einen höheren Schwellwert überschreitet und zum anderen zu einem früheren Zeitpunkt bereits erstmals ein geringerer Schwellwert überschritten wurde. Die Position des früheren Zeitpunktes wird bei dieser bevorzugten Ausführungsform als Beginn der Parksuche erkannt. Hierdurch kann das Ergebnis des

erfindungsgemäßen Verfahrens weiter verbessert werden und insbesondere eine Plausibilisierung vorgenommen werden.

Die Analyse wird erfindungsgemäß vorzugsweise von dem frühesten

Parksuchbeginn-Punkt aus in Richtung auf den Zielpunkt durchgeführt. Dies weist den Vorteil auf, dass die Analyse abgebrochen werden kann, sobald ein

Parksuchverkehr erkannt ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt, das in einem digitalen Rechner oder Rechnersystem geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgeführt werden, wenn das Produkt auf dem Rechner oder Rechnersystem läuft.

Die Softwarecodeabschnitte können auch als Algorithmus bezeichnet werden.

Vorzugsweise umfasst das Computerprogrammprodukt zumindest zwei Sektionen, wobei eine Sektion den Schritt der Schätzung des Parkzielpunktes und der

Bestimmung des frühesten Parksuchbeginn-Punktes darstellt und die zweite Sektion der Fahrtanalyse zwischen diesen Punkten dient. Die beiden Sektionen des Computerprogrammprodukts, die vorzugsweise Softwarecodeabschnitte darstellen, sind vorzugsweise so miteinander verbunden, dass die Ergebnisse der ersten Sektion mittelbar oder unmittelbar der zweiten Sektion zur Verfügung gestellt werden können. Erfindungsgemäß können die Ergebnisse der ersten Sektion der zweiten Sektion mittelbar zur Verfügung gestellt werden und insbesondere zunächst in einem Speicher abgelegt werden.

Das Computerprogrammprodukt und insbesondere die Softwarecodeabschnitte oder Sektionen weisen vorzugweise mindestens eine Schnittstelle zu einem

Navigationssystem des Fahrzeuges auf. Diese Schnittstelle kann als ein Abrufbefehl in dem Softwarecodeabschnitt hinterlegt sein. Über diese Schnittstelle, kann eine für das erfindungsgemäße Verfahren notwendige Strecke oder Streckenführung oder andere Kartendaten von dem Navigationssystem abgefragt werden. Der oder die Softwarecodeabschnitt(e) können erfindungsgemäß vorzugsweise auf die Längen- und Breitengrade der Positionen des Fahrzeuges mit einer Frequenz von beispielsweise einer Sekunde zugreifen. Zudem kann der Softwarecodeabschnitt auch eine Funktion umfassen, die die Berechnung des gerouteten Abstandes innerhalb einer Karte von zwei Positionen erlaubt oder die auf eine solche Funktion zugreifen.

Vorteile und Merkmale, die bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens

beschrieben werden, gelten - soweit anwendbar - ebenfalls für das

erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt und umgekehrt. Die Vorteile und Merkmale werden hierbei gegebenenfalls nur einmalig beschrieben.

Erfindungsgemäß kann das Verfahren durchgeführt werden mit einem System, das aus einer Messeinheit im Fahrzeug besteht, die während der Fahrt in äquidistanten Zeitschritten t eine Position p, misst. Die Auswertung erfolgt direkt im Fahrzeug am Ende der Fahrt oder nach Übermittlung der Daten an eine zentrale Einheit. Die Auswertung der Daten erfolgt erfindungsgemäß in drei Schritten, nämlich der Zielschätzung, der Bestimmung des frühesten Parksuchbeginn-Punktes und der Fahrtanalyse. Die Zielschätzung kann durch Durchführung einer Zielführung, das heißt einer Streckenbestimmung beziehungsweise einem Routing erfolgen. In einer einfachen Ausführung kann als Schätzung angenommen werden, dass das tatsächliche Ziel des Fahrers äquivalent zu der finalen Parkposition, das heißt dem Parkzielpunkt ist. Die Bestimmung des frühesten Parksuchbeginn-Punktes, der auch als

frühestmöglicher Parksuchbeginn bezeichnet werden kann, erfolgt unter zwei Annahmen. Erstens wird davon ausgegangen, dass dieser Punkt innerhalb eines Maximalabstandes zum Parkzielpunkt liegt. Der Maximalabstand wird als

Luftlinienabstand berechnet, wodurch sich die Schätzung vereinfacht. Beispielsweise kann hier ein Abstand von 500m Luftlinie angenommen werden. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass der Beginn des Parksuchverkehrs später als das

Distanzmaximum, das heißt der oben genannte Maximalabstand zum Parkzielpunkt, liegen muss. Dies bedeutet, dass zusätzlich zu der Überprüfung des Abstandes per Luftlinie auch die Zeit, wann eine Position durchfahren wird, überprüft wird. Der frühestmögliche Parksuchbeginn-Punkt muss somit zeitlich nach dem Punkt auf der Route, der in dem Maximalabstand zu dem Parkzielpunkt liegt, durchfahren worden sein.

Damit die Verkehrssituation realistischer dargestellt wird, sind ab dem frühesten Parksuchbeginn-Punkt die Entfernungen auf der Karte, das heißt der durch Routing ermittelten Route oder Strecke, erforderlich. Bei der anschließend durchgeführten Fahrtanalyse zwischen dem so geschätzten Parkzielpunkt und dem Parksuchbeginn- Punkt werden daher die Kartendistanzen zum Parkzielpunkt von allen Punkten auf dieser Route und eine Luftliniendifferenz berechnet. Grundidee ist die Analyse der Fahrt auf Insuffizienz. In diesem Zusammenhang wird eine Insuffizientfunktion definiert

Zuwachs der Distanz zum Ziel α

Ae = = —

Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden GPS - Punkten Ad airline Diese berücksichtigt die Abweichung der gefahrenen Route von der optimalen Route pro gefahrener Distanz.

Der Zähler der Insuffizienzfunktion berechnet sich mit der Kartendistanz, der Nenner mit der Luftliniendistanz, nämlich der Differenz zweier aufeinander folgender GPS- Punkte, das heißt Fahrtpositionen.

Der Nenner kann daher durch folgende Formel ausgedrückt werden: dairline = GPS Position (t)— GPS Position (t— 1)

Für den Zuwachs der Distanz zum Ziel erfolgt erfindungsgemäß vorzugsweise für jeden Punkt, das heißt für jede Fahrtposition, eine Routenberechnung zum

Parkzielpunkt. Für jede Berechnung von Ae werden dann für aufeinanderfolgende Fahrtpositionen, das heißt GPS-Positionen die Differenz der Kartendistanz berechnet. Hierbei wird folgende Formel angewendet: dmap = Distanz Karte (GPS Position (t), Parkzielpunkt)

— Distanz Karte (GPS Position (t— 1), Parkzielposition)

Es wird davon ausgegangen, dass bei einem Punktabstand der GPS-Positionen von wenigen Metern die Route oder Strecke auf der Karte nur unwesentlich länger als die Luftlinienentfernung ist. Der Wert der Insuffizienzfunktion Ae ist immer größer als -1 . Im effizientesten Fall, das heißt bei einer Fahrt in die Richtung des Parkzielpunktes entlang der Luftlinie, ergibt sich ein Quotient von -1 , im ineffizienten Fall ein Wert von größer 0. Die Insuffizienzfunktion wird ab dem frühesten Parksuchbeginn-Punktes berechnet.

Anschließend wird das diskrete Integral über Ae berechnet. Hierbei wird zunächst überprüft, ob ein Fehlerzuwachs vorliegt, das heißt ob Ae > 0 ist. Das Integral wird wie folgt berechnet: /(ί) = /(ί - ΐ)+ Δβ · Δί falls Ae > 0

l{t) = I(t - \) falls Ae < {)

Mit 7(0) = 0 Überschreitet l(t) einen bestimmten Wert (beispielsweise 15.000[ms]), so kann von einem Parksuchverkehr ausgegangen werden und der Algorithmus, mittels dessen das Verfahren durchgeführt wird, kann das Vorliegen einer Parksuchfahrt melden. Als Beginn des Parksuchverkehrs wird dann die Position angegeben, an der das Integral vorher erstmals einen weiteren, geringeren Schwellwert (beispielsweise 500[ms]) überschritten hat.

Die Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf eine

Ausführungsform der Erfindung und die beiliegende Figur 1 genauer beschrieben. Hierbei zeigt

Figur 1 : eine schematische Darstellung von GPS-Punkten und einer Route.

Bei diesem Beispiel sollte sich das Fahrzeug entlang der Route R zu dem

Parkzielpunkt PZP, der in der Figur 1 in der unmittelbaren Nähe des Ziels Z liegt, bewegen. Ab einem Umkreis von beispielsweise 500m werden die Positionen des Fahrzeuges in Form von GPS-Positionen, die ohnehin an dem Fahrzeug empfangen werden erfasst und daraus die Insuffizienzfunktion berechnet. Bewegt sich das Fahrzeug in dem in Figur 1 gezeigten Beispiel von dem ersten GPS-Punkt GPS1 , der den frühesten Parksuchbeginn-Punkt fPSBP darstellt, zu dem zweiten GPS-Punkt GPS 2. Wird für diese Punkte die Insuffizienzfunktion wie oben angegeben

berechnet, ergibt sich hierbei ein Wert von minus eins (-1 ). Am GPS-Punkt GPS3 weicht das Fahrzeug von der Route R ab. Die Insuffizienzfunktion für diesen GPS- Punkt GPS 3 beträgt beispielsweise eins (1 ). In gleicher weise wird die

Insuffizienzfunktion für die weiteren GPS-Punkte berechnet. Nach der Berechnung Insuffizienzfunktion wird das diskrete Integral über die Zeit ermittelt. Hierbei wird beim Überschreiten eines Schwellwertes überprüft, ob zuvor bereits ein geringerer Schwellwert überschritten wurde. Die Position, an der dieser geringere Schwellwert überschritten wurde, wird dann als Beginn des

Parksuchverkehrs betrachtet und kann ausgegeben werden.

Mit der vorliegenden Erfindung kann eine Reihe von Vorteilen erzielt werden.

Beispielsweise kann die durch die Erfindung mögliche genauere Berechnung des Beginns des Parksuchverkehrs zu einer genaueren Prognose von Parkinformationen führen. Zusätzlich kann diese Information für Stadtplaner dienen. Das System, mit dem das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann, ist in einem

Serienfahrzeug umsetzbar.

Bezugszeichenliste

GPS-n Fahrtpositionen

R Route / Strecke

PZP Parkzielpunkt

Z Ziel

fPSBP frühester Parksuchbeg