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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A 3D STRUCTURE BY MEANS OF LASER LITHOGRAPHY WITH A MODIFIED EXPOSURE DOSE AT EDGE PORTIONS, AND CORRESPONDING COMPUTER PROGRAM PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/206161
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a three-dimensional overall structure (10) by means of laser lithography, the overall structure (10) being approximated by at least one partial structure (14), wherein, for the purposes of writing the partial structure (14), an exposure dose is radiated into the lithography material in a focal region of a laser writing beam while exploiting multi-photon absorption. Here, in the partial structure (14), the exposure dose in those edge portions (20) that immediately adjoin an external surface (12) of the overall structure (10) to be produced is modified in comparison with the remaining partial structure (14). The invention also relates to a computer program product adapted to the method.

Inventors:
TANGUY YANN (FR)
LINDENMANN NICOLE (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/053016
Publication Date:
November 15, 2018
Filing Date:
February 07, 2018
Export Citation:
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Assignee:
NANOSCRIBE GMBH (DE)
International Classes:
B23K26/06; B22F3/105; B23K26/082; B23K26/342; B29C64/10
Foreign References:
US20160046070A12016-02-18
US20150183165A12015-07-02
JP2015124395A2015-07-06
US20170066052A12017-03-09
EP3093123A12016-11-16
EP0606839A11994-07-20
US4575330A1986-03-11
US5247180A1993-09-21
Attorney, Agent or Firm:
DREISS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Erzeugen einer dreidimensionalen

Gesamtstruktur (10) mittels Laserlithographie in einem Lithographiematerial ,

wobei die Gesamtstruktur (10) dadurch definiert wird, dass wenigstens eine Teilstruktur (14) definiert wird, wobei die wenigstens eine Teilstruktur (14) die

Gesamtstruktur (10) annähert,

wobei zum Schreiben der Teilstruktur (14) in einem Fokusbereich (26) eines Laser-Schreibstrahls (28) unter Ausnutzung von Multi -Photonen-Absorption eine Belichtungsdosis in das Lithographiematerial

eingestrahlt wird,

dadurch gekennzeichnet, dass in der wenigstens einen Teilstruktur (14) in solchen Randabschnitten (20) , welche unmittelbar an eine Außenfläche (12) der zu erzeugenden Gesamtstruktur (10) angrenzen, die

Belichtungsdosis im Vergleich zur übrigen Teilstruktur (14) verändert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Gesamtstruktur (10) dadurch definiert wird, dass eine Mehrzahl von Teilstrukturen (14) sequentiell definiert werden, wobei die Teilstrukturen (14) zusammen die

Gesamtstruktur (10) annähern.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die

Belichtungsdosis in dem Randabschnitt (20) im

Vergleich zur übrigen Teilstruktur (14) erhöht wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die

Belichtungsdosis in dem Randabschnitt (20) im

Vergleich zur übrigen Teilstruktur (14) verringert wird .

Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zur Veränderung der Belichtungsdosis eine

Strahlungsleistung des Laser-Schreibstrahls (28) verändert wird.

6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zum Schreiben der Teilstruktur (14) der Fokusbereich (26) des Laser-Schreibstrahls (28) durch das

Lithographiematerial verlagert wird und zur

Veränderung der Belichtungsdosis eine Geschwindigkeit der Verlagerung des Fokusbereichs (26) verändert wird 7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zum Schreiben der Teilstruktur (14) der Fokusbereich (26) des Laser-Schreibstrahls (28) eine Scan-Kurve (22) durch das Lithographiematerial mit mehreren unmittelbar nebeneinander liegenden Kurvenabschnitten durchläuft, wobei zwischen dem Durchlaufen zweier aufeinander folgend durchlaufener Kurvenabschnitte eine Wartezeit abgewartet wird, während welcher

Wartezeit keine Belichtungsdosis eingestrahlt wird.

Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zum Schreiben der Teilstruktur (14) der Fokusbereich (26) des Laser-Schreibstrahls (28) eine Scan-Kurve (22) durch das Lithographiematerial mit mehreren unmittelbar benachbart liegenden Kurvenabschnitten durchläuft, wobei die Belichtungsdosis in dem

Randabschnitt (20) der jeweiligen Teilstruktur (14) dadurch verändert wird, dass die unmittelbar

benachbart liegenden Kurvenabschnitte in dem

Randabschnitt (20) einen anderen mittleren Abstand voneinander aufweisen, als in den übrigen Abschnitten der jeweiligen Teilstruktur (14) .

9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zum Schreiben der Teilstruktur (14) der Fokusbereich (26) des Laser-Schreibstrahls (28) eine Scan-Kurve (22) durch das Lithographiematerial durchläuft, und die Belichtungsdosis in dem Randabschnitt (20) dadurch verändert wird, dass die Scan-Kurve (22) innerhalb des Randabschnitts (20) mehrfach durchlaufen wird.

10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Teilstruktur (14) aus einer Menge von

Volumenelementen (24) zusammengesetzt ist, und wobei der Laser-Schreibstrahl (28) als eine Folge von

Laserpulsen ausgebildet ist, die mit einer Pulsrate eingestrahlt werden, wobei ein Laserpuls jeweils zum Schreiben eines Volumenelements (24) dient, und wobei die Belichtungsdosis dadurch verändert wird, dass die Pulsrate und/oder die Pulslänge variiert wird.

11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei ein die Gesamtstruktur (10) repräsentierender

Datensatz bereitgestellt wird, und hieraus wenigstens ein weiter Datensatz ermittelt wird, welcher die wenigstens eine Teilstruktur (14) repräsentiert, wobei außerdem ein wiederum weiterer Datensatz ermittelt wird, welcher Abweichungen (18) der wenigstens einen Teilstruktur (14) von der Gesamtstruktur (10)

repräsentiert, wobei die Veränderung der

Belichtungsdosis in Abhängigkeit der lokalen

Abweichung (18) in den Randabschnitten (20) erfolgt.

12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Abhängigkeit

durch eine Funktion gegeben ist, gemäß welcher die Belichtungsdosis mit der lokalen Abweichung (18) monoton steigt.

13. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Abhängigkeit

durch eine Funktion gegeben ist, gemäß welcher die Belichtungsdosis mit der lokalen Abweichung (18) monoton fällt.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 10, wobei ein die Außenfläche (12) der Gesamtstruktur (10)

repräsentierender Datensatz bereitgestellt wird, wobei lokale Steigungen und/oder Krümmungen der Außenfläche ermittelt werden, wobei die Veränderung der

Belichtungsdosis in Abhängigkeit der lokalen Steigung und/oder Krümmung desjenigen Bereiches (36) der

Außenfläche (12) erfolgt, welcher an den Randabschnitt (20) der Teilstruktur (14) angrenzt.

15. Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 14 auszuführen.

Description:
VERFAHREN ZUM ERZEUGEN EINER 3D-STRUKTUR MITTELS LASERLITHOGRAPHIE MIT GEÄNDERTER BELICHTDOSIS AN RANDABSCHNITTEN, SOWIE ENTSPRECHENDES

COMPUTERPROGRAMMPRODUKT

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer dreidimensionalen Gesamtstruktur mittels Laserlithographie gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein hierzu angepasstes Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 15.

Derartige Verfahren finden insbesondere Verwendung bei der Erzeugung von Mikro- oder Nanostrukturen in Bereichen, in welchen hohe Präzision und gleichzeitig Gestaltungsfreiheit für die zu erzeugende Struktur erwünscht sind. Im Bereich der Laserlithographie, insbesondere dem sogenanntem direktem Laserschreiben (direct laser writing) ist es bekannt, dass die gewünschte Gesamtstruktur dadurch erzeugt wird, dass sequenziell eine Reihe von Teilstrukturen geschrieben werden, die sich insgesamt zu der gewünschten Struktur ergänzen. Üblicherweise wird die Gesamtstruktur lagenweise oder scheibenweise geschrieben.

Die einzelnen Teilstrukturen werden in der Regel

rechnerisch aus der bekannten Gesamtstruktur ermittelt. Hierzu ist es bekannt, die Gesamtstruktur rechentechnisch in einer Gitterstruktur zu erfassen und in die

Teilstrukturen zu zerlegen. Dabei tritt das Problem auf, dass die Teilstrukturen wiederum in der Gitterstruktur ermittelt werden und somit den exakten Verlauf der

Gesamtstruktur nicht exakt wiedergeben. Außerdem hat die Laserlithographie prinzipbedingt eine gewisse

Auflösungsgrenze , insbesondere gegeben durch die räumliche Ausdehnung des Fokusbereichs. Im Ergebnis können bei den aus verschiedenen Teilstrukturen zusammengesetzten

Strukturen stufenartige Oberflächenverläufe auftreten.

Dieser sogenannte "Step" -Effekt macht es problematisch, Gesamtstrukturen mit kontinuierlichen Oberflächenverläufen zu erzeugen. Ein anderes Problem besteht darin, dass bei der Erzeugung sehr dicht gepackter Strukturen sogenannte "Bulging" -Effekte auftreten können. Hierbei können

bestimmte Strukturbereiche unerwünscht vergrößert oder aufgebläht geschrieben werden, was auf einen effektiv überhöhten Energieeintrag in das Lithographiematerial zurückzuführen ist, wenn Strukturdetails in unmittelbarer Nachbarschaft nacheinander geschrieben werden. Insgesamt kann es bei den bekannten Laserlithographie-Verfahren zu unerwünschten Abweichung zwischen der zu schreibenden

Gesamtstruktur und der tatsächlich aus den

zusammengesetzten Teilstrukturen resultierenden Struktur kommen .

Im Stand der Technik sind verschiedene Methoden bekannt, mit den genannten Problemen und Ungenauigkeiten umzugehen. Insbesondere kann eine erhöhte Genauigkeit dadurch erreicht werden, dass eine Zerlegung in kleinere Teilstrukturen erfolgt. Da damit aber auch die Anzahl der zu erzeugenden Teilstrukturen steigt, ist dieses Vorgehen zeitaufwendig. Denkbar ist auch, nur in Bereichen mit starken

Konturänderungen eine feinere Rasterung der Gesamtstruktur vorzunehmen. Dies erhöht den Rechenaufwand bei der

Erzeugung der Teilstrukturen und ist daher ebenfalls zeitaufwendig .

Aus der US 4,575,330 AI oder der US 5,247,180 A sind

Stereolithographie-Verfahren bekannt, wobei eine gewünschte Struktur aus blockartigen Teilstrukturen oder schichtweise in einem Bad aus flüssigem Lithographiematerial durch lokale Belichtung mit einem Schreibstrahl aufgebaut wird. Hierbei härtet der Schreibstrahl durch lokale Belichtung jeweils Strukturbereiche in einer Schicht unmittelbar an der Oberfläche eines Bades aus dem Lithographiematerial aus. Durch schrittweises Absenken eines Trägersubstrates in dem Bad aus Lithographiematerial wird dann die Struktur lageweise aufgebaut. Ein direktes Aufbauen der gewünschten Struktur in einem Volumen aus dem Lithographiematerial ist mit diesem Verfahren nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei den eingangs genannten Laserlithographie-Verfahren unerwünschte

Ungenauigkeiten zu kompensieren und größere

Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der zu erzeugenden

Strukturen bereitzustellen. Außerdem ist es Ziel, die

Prozesszeiten möglichst zu verkürzen.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Hierbei handelt es sich um ein Laserlithographie- Verfahren, insbesondere sogenanntes direktes

Laserschreiben, mittels einer Laserlithographie-Vorrichtung in einem Volumen an Lithographiematerial bzw. in einem mit Lithographiematerial ausgefüllten Volumen. Die

Gesamtstruktur wird dadurch in dem Lithographiematerial geschrieben bzw. definiert, dass wenigstens eine

Teilstruktur definiert wird (d.h. mit der

Laserlithographie-Vorrichtung in das Lithographiematerial

"geschrieben" wird) , wobei die wenigstens eine Teilstruktur die gewünschte Gesamtstruktur zumindest annähert.

Zum Schreiben der Teilstruktur wird ortsaufgelöst in einem Fokusbereich eines Laser-Schreibstrahls unter Ausnutzung von zwei -Photonen-Absorption oder allgemein Multi-Photonen- Absorption eine Belichtungsdosis in das

Lithographiematerial eingestrahlt. Dadurch wird das

Lithographiematerial lokal verändert und insofern

strukturiert. Zur finalen Definition der Struktur können sich in Entwicklungsschritte anschließen, z.B. zur

Auslösung der nicht zur Gesamtstruktur beitragenden

Bereiche des Lithographiematerials oder zur Aushärtung der Gesamtstruktur .

Zur Lösung der Aufgabe wird insbesondere vorgeschlagen, dass in der wenigstens einen Teilstruktur in denjenigen Randabschnitten, welche unmittelbar an eine Außenfläche der zu erzeugenden Gesamtstruktur angrenzen (und insofern von der Außenfläche selbst begrenzt sind) , die Belichtungsdosis im Vergleich zu übrigen Bereichen der Teilstruktur

verändert wird.

Zur Erzeugung der Teilstruktur wird der Fokusbereich des Laser-Schreibstrahls durch das Lithographiematerial

verlagert und dadurch die Belichtungsdosis eingebracht. Zur Verlagerung des Fokusbereichs kann der Laser-Schreibstrahl z.B. mittels einer Strahlführungseinrichtung kontrolliert abgelenkt werden. Denkbar ist aber auch, dass das

Lithographiematerial oder ein Substrat mit dem

Lithographiematerial mittels einer Positioniereinrichtung kontrolliert relativ zu dem Laser-Schreibstrahl verlagert wird. Beide Konzepte zur Verlagerung können auch gemeinsam angewendet werden. Die Belichtungsdosis ist insbesondere eine Volumendosis an Strahlungsenergie. Wenn der

Fokusbereich in den jeweiligen Randabschnitt verlagert wird, so wird gemäß der Erfindung die Belichtungsdosis verändert . Das Einbringen der Belichtungsdosis mittels Multi-Photonen- Absorption ist bei der vorliegend angewandten Art des SD- Laserschreibens besonders vorteilhaft. Hierzu ist das

Lithographiematerial vorzugsweise derart ausgebildet und der Laser-Schreibestrahl derart auf das

Lithographiematerial abgestimmt, dass eine Veränderung des Lithographiematerials (zum Beispiel lokale Polymerisation) nur mittels Absorption mehrerer Photonen möglich ist.

Hierzu kann beispielsweise die Wellenlänge des Laser- Schreibstrahls derart gewählt (und damit die zugeordnete Quantenenergie derart bemessen sein) , dass der für die Veränderung des Lithographiematerials erforderliche

Energieeintrag nur durch gleichzeitige Absorption zweier oder mehrerer Quanten erreicht wird. Die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Prozess ist intensitätsabhängig und im Fokusbereich gegenüber dem übrigen Schreibstrahl deutlich erhöht. Aus grundsätzlichen Überlegungen ergibt sich, dass die Wahrscheinlichkeit zur Absorption von zwei oder mehr Quanten vom Quadrat oder einer höheren Potenz der

Strahlungsintensität abhängen kann. Im Gegensatz hierzu weist die Wahrscheinlichkeit für lineare

Absorptionsprozesse eine andere Intensitätsabhängigkeit auf, insbesondere mit einer geringeren Potenz der

Strahlungsintensität. Da beim Eindringen des Laser- Schreibstrahls in das Lithographiematerial eine Dämpfung erfolgt (zum Beispiel gemäß dem Beer' sehen Gesetz), wäre ein Schreiben im Fokusbereich unter Ausnutzung linearer Absorptionsprozesse tief unter der Flüssigkeitsoberfläche des Lithographiematerials problematisch, das aufgrund der Dämpfung selbst bei einer Fokussierung unterhalb der Oberfläche in dem Fokusbereich nicht zwingend die höchste Absorptionswahrscheinlicht vorliegt. Der Mechanismus der Multi-Photonen-Absorption ermöglicht es hingegen, auch im Inneren eines Volumens aus Lithographiematerial die gewünschte Belichtungsdosis einzubringen und das

Lithographiematerial lokal zu verändern. Vorrichtungen zum schrittweisen Absenken einer Trägerstruktur in einem Bad aus Lithographiematerial, wie es im Stand der Technik bekannt ist, ist somit nicht erforderlich.

Durch Einstrahlen der Belichtungsdosis wird das

Lithographiematerial lokal chemisch und/oder physikalisch verändert, beispielsweise ausgehärtet oder polymerisiert . Die Größe des veränderten Bereichs bzw. "Voxels" im

Lithographiematerial hängt von der Belichtungsdosis ab. Durch Variation der Belichtungsdosis kann somit die räumliche Ausdehnung des jeweiligen Strukturbereichs bzw. "Voxels" verändert werden. Durch geeignete Bemessung der Veränderung der Belichtungsdosis können somit die

geschriebenen Bereiche in ihrer Größe derart angepasst werden, dass Fehlbereiche zwischen gewünschter

Gesamtstruktur und den Teilstrukturen ausgeglichen werden.

Dies erlaubt es, die eingangs beschriebenen Ungenauigkeiten zu kompensieren, welche bei der Annäherung der

Gesamtstruktur durch eine Teilstruktur oder mehrere

Teilstrukturen auftreten können. Auch andere Probleme, die bei Laser-Lithographie typischerweise auftreten, können durch das genannte Vorgehen beseitigt werden.

Beispielsweise können bei der Verwendung von Negativlacken unerwünschte Schrumpfungseffekte auftreten. Bei Negativlacken erfolgt ein Aushärten in dem Bereich, der mit Strahlungsenergie belichtet wird. Die Schrumpfungseffekte entstehen z.B. dadurch, dass das Lithographiematerial im ausgehärteten Zustand weniger Raum einnimmt, als im

ursprünglichen (zum Beispiel viskosen) Zustand. Durch gezielte Variation der Belichtungsdosis kann dies

ausgeglichen werden. Die Variation der Belichtungsdosis ermöglicht es aber auch, gezielt eine gewünschte Oberflächenstruktur direkt zu erzeugen. Hierbei wird die Belichtungsdosis in den

Randabschnitten, welche später die Oberfläche der

Gesamtstruktur bereitstellen, nach einem definierten Muster variiert. Dies führt dazu, dass die in den Randabschnitten geschriebenen Voxel unterschiedliche Ausdehnungen aufweisen und so zur gewünschten Oberflächenstrukturierung beitragen.

Vorzugsweise wird die Belichtungsdosis ausschließlich in den Randabschnitten verändert. In den übrigen und

insbesondere in den innenliegenden Bereichen der

Teilstrukturen erfolgt dann vorzugsweise keine Variation der Belichtungsdosis. Dadurch können die für die Steuerung der Laserlithographie-Vorrichtung notwendigen

Rechenoperationen vereinfacht werden.

Das beschriebene Verfahren ermöglicht es, die

Gesamtstruktur mit einer vergleichsweise groben Rasterung durch die Teilstrukturen anzunähern. Gleichzeitig können kurze Prozesszeiten erzielt werden. Als Lithographiematerial werden im vorliegenden Zusammenhang grundsätzlich solche Substanzen bezeichnet, deren chemische und/oder physikalische

Materialeigenschaften durch die Bestrahlung mit einem

Laser-Schreibstrahl veränderbar sind, beispielsweise sogenannte Lithographielacke. Je nach Art der durch den Schreibstrahl induzierten Veränderungen können

Lithographiematerialien in sogenannte Negativlacke (bei welchem durch Bestrahlung eine lokale Aushärtung erfolgt oder die Löslichkeit in einem Entwicklermedium verringert wird) und in sogenannte Positivlacke (bei welchem durch die Bestrahlung lokal die Löslichkeit in einem Entwicklermedium erhöht wird) unterschieden werden. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die

Gesamtstruktur dadurch definiert, dass eine Mehrzahl von Teilstrukturen nacheinander definiert wird, wobei die

Teilstrukturen zusammen die Gesamtstruktur annähern.

Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass nur in solchen Teilstrukturen, welche an eine Außenfläche der zu

erzeugenden Gesamtstruktur angrenzen, die Belichtungsdosis wie beschreiben verändert wird. Hierbei wird in den

jeweiligen Teilstrukturen wiederum in solchen

Randabschnitten, welche unmittelbar an die Außenfläche angrenzen, die Belichtungsdosis im Vergleich zur übrigen

Teilstruktur verändert. Je nach gewünschter Gesamtstruktur kann eine Teilstruktur auch vollständig als Randabschnitt ausgebildet sein, d.h. vollständig an die Außenfläche angrenzen . Die Teilstrukturen sind beispielsweise schichtartig

ausgebildet, so dass die Gesamtstruktur durch eine Mehrzahl von schichtartig aneinander angrenzenden (quasi

übereinander liegenden) Teilstrukturen angenähert wird. Grundsätzlich können die Teilstrukturen aber auch eine andere Form aufweisen. Beispielsweise kann die

Gesamtstruktur in mehrere, linienartig nebeneinander liegenden Bereiche, oder in sogenannte Voxel zerlegt werden. Auch komplexe Formen für die Teilstrukturen können vorteilhaft sein.

Die Veränderung der Belichtungsdosis in dem Randabschnitt kann grundsätzlich auf verschiedene Arten erfolgen. Denkbar ist, dass die Belichtungsdosis im Randabschnitt im Vergleich zur übrigen Teilstruktur erhöht wird. Dieses Vorgehen ermöglicht es, den eingangs beschriebenen "Step- Effekt" auszugleichen. Insofern erhalten durch Vergrößerung der Belichtungsdosis die randständigen Raumbereiche

effektiv ein größeres Volumen und können die unerwünschten Stufen oder Fehlbereiche aufgrund der rasterartigen

Annäherung der Gesamtstruktur ausfüllen. Damit lassen sich auch Gesamtstrukturen mit kontinuierlich verlaufenden und gekrümmten bzw. gewölbten Oberflächen gut annähern.

Denkbar ist jedoch auch, dass die Belichtungsdosis in dem Randabschnitt im Vergleich zur übrigen Teilstruktur

verringert ist. Mit diesem Vorgehen kann beispielsweise Überbelichtungseffekten entgegengewirkt werden, die bei kleinen und schnell hintereinander geschriebenen Strukturen auftreten können. Insbesondere kann dem sogenannten

"Bulging-Effekt " entgegengewirkt werden, der aufgrund thermischer Akkumulation bei eng benachbarten und schnell aufeinanderfolgend geschriebenen Teilstrukturen zu einer ungewollten Ausdehnung des geschriebenen Bereichs führt.

Die Belichtungsdosis kann beispielsweise dadurch lokal verändert werden, dass eine Strahlungsleistung des Laser- Schreibstrahls verändert wird. Entsprechend kann auch die Intensität des Laser-Schreibstrahls verändert werden, z.B. mittels eines akustooptischen Modulators.

Nach einem anderen Aspekt erfolgt das Schreiben der

Teilstruktur dadurch, dass der Fokusbereich durch das Lithographiematerial gescannt wird. Die Belichtungsdosis kann dann dadurch verändert werden, dass eine

Geschwindigkeit der Verlagerung des Fokusbereiches

entsprechend variiert wird. Dadurch wird die Verweildauer des Fokusbereichs in einem bestimmten Raumbereich effektiv verändert und somit die eingestrahlte Belichtungsdosis (im räumlichen und zeitlichen Mittel) variiert.

Beispielsweise erfolgt das Schreiben der Teilstruktur dadurch, dass der Fokusbereich entlang einer Scan-Kurve durch das Lithographiematerial verlagert wird, wobei die Scan-Kurve mehrere unmittelbar nebeneinanderliegende

Kurvenabschnitte aufweist. Zur Variation der effektiven Belichtungsdosis kann dann zwischen dem Durchlaufen zweier aufeinanderfolgend durchlaufener und unmittelbar

nebeneinander verlaufender Kurvenabschnitte eine Wartezeit abgewartet werden, während welcher keine Belichtungsdosis eingestrahlt wird. Insbesondere ist der Laser-Schreibstrahl während der Wartezeit deaktiviert. In dem Bereich, in welchem die Kurvenabschnitte nebeneinander verlaufen, hängt die effektive Belichtungsdosis davon ab, wie groß die

Wartezeit ist. Somit kann die effektive (insbesondere zeitlich gemittelte) Belichtungsdosis in einem

Randabschnitt dadurch verändert werden, dass in den

Randabschnitten eine verlängerte oder verkürzte Wartezeit zwischen den Kurven im Vergleich zur übrigen innenliegenden Struktur angewendet wird.

Die Belichtungsdosis kann effektiv auch dadurch verändert werden, dass die unmittelbar benachbart liegenden

Kurvenabschnitte in dem Randabschnitt einen anderen

mittleren Abstand voneinander aufweisen, als in den übrigen Abschnitten der jeweiligen Teilstruktur. Liegen die

Kurvenabschnitte im Mittel näher beieinander, so wird effektiv im räumlichen und zeitlichen Mittel eine erhöhte Belichtungsdosis eingebracht. Sind die Kurvenabschnitte im Mittel weiter voneinander beabstandet, so wird die

effektive Belichtungsdosis reduziert.

Die Belichtungsdosis kann auch dadurch effektiv variiert werden, dass beim Schreiben der Teilstruktur der

Fokusbereich eine Scan-Kurve durch das Lithographiematerial durchläuft und die Scan-Kurve innerhalb des Randabschnittes zumindest zweimal oder mehrfach durchlaufen wird. Insgesamt kann somit die Belichtungsdosis einerseits durch Ansteuerung der Strahlungsabgabe des Laser-Schreibstrahls, andererseits durch Veränderung des Belichtungsmusters verändert werden.

Der Laser-Schreibstrahl kann grundsätzlich als

Dauerstrichlaser oder als gepulster Laser ausgebildet sein. Ein gepulster Laser ist insbesondere durch eine

intrinsische Pulsrate (z.B. MHz-Bereich) und eine

intrinsische Pulslänge (z.B. Femtosekunden-Bereich)

charakterisiert. Zur Veränderung der effektiven

Belichtungsdosis (im zeitlichen Mittel) kann der Laser- Schreibstrahl zusätzlich zeitlich moduliert werden, z.B. mittels eines akustooptischen Modulators, und dadurch aufmodulierte Pulse erzeugt werden. Die aufmodulierten

Pulse weisen wiederum eine aufmodulierte Pulslänge und eine aufmodulierte Pulsrate auf. Wie erläutert kann dabei der gepulste Laser-Schreibstrahl oder der Dauerstrichlaser entlang einer Scan-Kurve durch das Lithographiematerial verlagert werden.

Zur Ermittlung der Teilstrukturen wird die Gesamtstruktur vorzugsweise rechnerisch gerastert, insbesondere in

Volumenelemente bzw. "Voxel" zerlegt und die Teilstrukturen jeweils durch eine vorzugsweise zusammenhängende Menge von Voxeln gebildet. Insofern wird die Teilstruktur aus einer Menge von formähnlichen oder formidentischen

Volumenelementen (Voxeln) zusammengesetzt. Der Laser-Schreibstrahl ist beispielsweise als eine Folge von aufmodulierten Laserpulsen ausgebildet, die eine aufmodulierte Pulsrate und eine aufmodulierte Pulslänge aufweisen. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein

aufmodulierter Laserpuls jeweils zum Schreiben eines

Volumenelements dient. Ein Volumenelement kann jedoch auch durch mehrere aufmodulierte Pulse definiert werden. Die effektive (insbesondere zeitlich gemittelte)

Belichtungsdosis kann z.B. dadurch verändert werden, dass die aufmodulierte Pulsrate und/oder die aufmodulierte

Pulslänge variiert wird. Hierbei bezeichnet die

aufmodulierte Pulsrate insbesondere die Zahl der

aufmodulierten Pulse pro Zeiteinheit, die aufmodulierte Pulslänge insbesondere die Dauer der Einstrahlung pro Puls. Das Pulsen des Laser-Schreibstrahls kann z.B. dadurch erfolgen, dass die Intensität des Lasers zeitlich moduliert wird, z.B. mittels eines akustooptischen Modulators. Wie erläutert kann dabei der gepulste Laser-Schreibstrahl entlang einer Scan-Kurve durch das Lithographiematerial verlagert werden.

Grundsätzlich erfolgt die Zerlegung der Gesamtstruktur in die Teilstruktur oder die mehreren Teilstrukturen

vorzugsweise softwaretechnisch und computergestützt.

Insofern wird ein die Gesamtstruktur repräsentierender

Datensatz (zum Beispiel CAD-Daten) bereitgestellt und ggf. auf einem Datenträger oder in einer flüchtigen

Speichereinrichtung hinterlegt. Hieraus werden weitere Datensätze computergestützt ermittelt. Insbesondere wird ein Datensatz ermittelt, welcher die Teilstruktur bzw. die mehreren Teilstrukturen repräsentiert. Vorzugsweise erfolgt softwaretechnisch eine überlappungsfreie Zerlegung der Gesamtstruktur in die Teilstrukturen. Es kann aber auch vorteilhaft sein, einen Überlappungsbereich zwischen verschiedenen Teilstrukturen vorzusehen. In dem

Überlappungsbereich kann auf die beschriebene Weise durch Variation der Belichtungsdosis ein glatter Übergang erzielt werden. Insgesamt wird in einer Recheneinrichtung mit

Prozessor und Speicher ein die Gesamtstruktur

repräsentierender Datensatz bereitgestellt und in einem Speicher hinterlegt. Hieraus werden mittels der

Recheneinrichtung weitere Datensätze ermittelt und

ebenfalls in dem Speicher hinterlegt. Vorzugsweise wird bei der Ermittlung des weiteren Datensatzes eine

Rastergenauigkeit zugrunde gelegt, mit der die

Gesamtstruktur angenähert wird. Bei der Zerlegung mit der genannten Rastergenauigkeit können wie erläutert Stufen und/oder Fehlbereiche auftreten. Dies kann zu eingangs erläuterten Problemen führen, wenn die Gesamtstruktur einen kontinuierlichen Oberflächenverlauf mit Krümmungen und Wölbungen aufweist.

Zur Lösung dieses Problems wird insbesondere vorgeschlagen, dass aus den genannten Datensätzen ein wiederum weiterer Datensatz (mittels der Recheneinrichtung) ermittelt wird und ggf. gespeichert wird. Dieser wiederum weitere

Datensatz repräsentiert Abweichungen der Teilstruktur bzw. der Gesamtheit von mehreren Teilstrukturen von der

Gesamtstruktur. Dies ermöglicht es, die Veränderung der Belichtungsdosis in Abhängigkeit von den lokalen Abweichungen in den Randabschnitten zu ermitteln. Tritt beispielsweise in dem Randabschnitt aufgrund der Rasterung eine Stufe auf, die in der tatsächlichen Gesamtstruktur nicht vorhanden ist, so führt dies zu einer sprunghaft erhöhten Abweichung. Die Belichtungsdosis kann dann in diesem Bereich entsprechen erhöht werden, um die Stufe auszufüllen .

Die verwendete Laserlithographie-Vorrichtung umfasst in der Regel optische Systeme (Strahlführungseinrichtung,

Fokussiereinrichtungen, Linsen usw.). Solche optischen Systeme können mit Abbildungsfehlern behaftet sein, z.B. Bildfeldwölbung, Aberration oder Astigmatismus. Die

Abbildungsfehler können ebenfalls unerwünschte Abweichungen zwischen der gewünschten Gesamtstruktur und der

tatsächlichen, durch die wenigstens eine Teilstruktur angenäherte Struktur hervorrufen. Mit dem beschriebenen Verfahren können die Abweichungen korrigiert werden.

Beispielsweise können die Abbildungsfehler ortsabhängig durch Kalibrierungsmessungen ermittelt und in Form eines charakteristischen Datensatzes gespeichert werden. Die Veränderung der Belichtungsdosis kann dann in Abhängigkeit des charakteristischen Datensatzes ortsabhängig ermittelt werden, um die Abweichung zu minimieren.

Die Funktion, mittels welcher die Belichtungsdosis aus der Abweichung ermittelt wird, kann verschiedene

Charakteristiken aufweisen. Denkbar ist beispielsweise die Verwendung einer monoton steigenden Funktion. Wie erläutert können hierdurch unerwünschte Fehlbereiche ausgefüllt werden. Vorteilhaft kann jedoch auch die Verwendung einer lokal monoton fallenden Funktion sein, beispielsweise um Überbelichtungseffekte auszugleichen. Auch komplexere

Funktionen können vorteilhaft sein.

Ein anderer Ansatz zur Veränderung der Belichtungsdosis besteht darin, dass zunächst ein die Außenfläche der

Gesamtstruktur repräsentieren Datensatz bereitgestellt wird und in dem Speicher hinterlegt wird, wobei mit der

Recheneinrichtung lokale Steigungen und/oder Krümmungen der Außenfläche ermittelt werden. Die Veränderung der

Belichtungsdosis erfolgt dann vorzugsweise in Abhängigkeit der lokalen Steigung und/oder Krümmung desjenigen Bereiches der Außenfläche, welcher an den jeweiligen Randabschnitt angrenzt. Mit anderen Worten wird die Belichtungsdosis insbesondere dort variiert, wo aufgrund von Krümmungen, Steigungen oder Krümmungsänderungen der Oberfläche der Gesamtstruktur die Annäherung durch die wenigstens eine Teilstruktur eine starke Abweichung von der gewünschten Gesamtstruktur aufweist. Auch hier können wiederum

grundsätzlich monoton fallende oder monoton steigende

Funktionen verwendet werden, um die Abhängigkeit der

Belichtungsdosis von Steigung und/oder Krümmung

wiederzugeben .

Wie erläutert, wird die Erfindung vorzugsweise

computerimplementiert umgesetzt. Insofern umfasst eine Steuerungsvorrichtung für eine Laserlithographie- Vorrichtung vorzugsweise einen Computer, auf dem ein

Computerprogramm ausführbar ist, welches eine Steuerungsfunktion für die Laserlithographie-Vorrichtung gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren ausführt.

Die eingangs genannte Aufgabe wird insofern auch durch ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 15 gelöst. Außerdem wird die Aufgabe durch einen Datenträger gelöst, auf dem das entsprechende Computerprogramm hinterlegt ist und/oder durch einen Datenstrom (beispielsweise aus dem Internet herunterladbar) , der das entsprechende Computerprogramm repräsentiert.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert . Es zeigen:

Figur 1: skizziertes Beispiel für eine laserlithographisch herzustellende Gesamtstruktur mit komplex geformter

Außenfläche ;

Figur 2 : skizzierte Darstellung eines gewölbten Bereichs einer exemplarischen Außenfläche sowie annähernde

Teilstrukturen; Figur 3: skizzierte Darstellung zur Erläuterung

unerwünschter Stufenbildung;

Figur 4 : skizzierte Darstellung zur Erläuterung der

Veränderung der Belichtungsdosis in Randabschnitten, Figur 5: skizzierte Darstellung zur Erläuterung eines alternativen Vorgehens für die Veränderung der

Belichtungsdosis in den Randabschnitten; Figur 6 : skizzierte Darstellung zur Erläuterung der

Veränderung der Belichtungsdosis;

Figur 7: skizzierte Darstellung einer herzustellenden Gesamtstruktur mit strukturierter Außenfläche;

Figur 8: skizzierte Darstellung zur Erläuterung einer durch Belichtungsvariation der Belichtungsdosis

hergestellten Struktur; Figur 9: weiteres Anwendungsbeispiel der

Belichtungsvariation in perspektivischer Draufsicht;

Figur 10: Schnitt durch die Struktur gemäß Figur 9. In den Figuren sowie in der nachfolgenden Beschreibung sind für identische oder einander entsprechende Merkmale jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet.

In der Figur 1 ist eine Gesamtstruktur skizziert, die mittels 3D-Laserlithographie in einem Volumen aus

Lithographiematerial geschrieben werden soll. Derartige Strukturen weisen typischerweise Strukturmerkmale mit

Abmessungen im Mikrometer- oder Nanometerbereich auf. Die Abmessungen der Gesamtstruktur können beispielsweise im Mikrometerbereich, Millimeterbereich oder Zentimeterbereich liegen .

Die Gesamtstruktur ist mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet und weist eine Außenfläche 12 auf, die einen Verlauf mit verschiedenen Steigungen und ggf . auch Krümmungen hat .

Diese Bereiche können, wie eingangs erläutert, beim

Schreiben problematisch sein. Die dargestellte Form ist nur beispielhaft. Die vorliegend beschriebenen Vorteile lassen sich insbesondere auch bei Formen mit Rundungen und

Krümmungen erzielen.

Zur lithographischen Herstellung wird die Gesamtstruktur 10 bzw. ein diese Struktur repräsentierender Datensatz in beispielsweise eine Vielzahl von Teilstrukturen 14 bzw. entsprechenden Datensätzen zerlegt. Dies erfolgt

üblicherweise rechnergestützt.

In Figur 2 ist skizziert, wie die zusammengesetzten

Teilstrukturen 14 die gewünschte Gesamtstruktur 10

annähern. Hierzu ist in der Figur 2 lediglich ein

Ausschnitt aus einer Gesamtstruktur 10 gezeigt. Die

dargestellte Zerlegung in schichtartige Teilstrukturen 14 ist beispielhaft. Grundsätzlich können die Teilstrukturen 14 frei gewählt werden.

Da die Zerlegung in Teilstrukturen 14 aus praktischen

Gründen üblicherweise mit einer gewissen Rasterung erfolgt, ergeben sich zwischen der gewünschten Außenfläche 12 der Gesamtstruktur 10 und der Menge an zusammengesetzten Teilstrukturen 14 Fehlbereiche 16, in welchen die

Außenfläche 12 eine Abweichung 18 von den Teilstrukturen 14 aufweist. Diese Abweichungen 18 treten prinzipbedingt nur in Randabschnitten 20 der Teilstrukturen 14 auf, da diese Randabschnitte 20 an die gewünschte Außenfläche 12 der zu erzielenden Gesamtstruktur 10 angrenzen. Insbesondere kann die in Figur 2 ganz oben angeordnete Teilstruktur 14 insgesamt als Randabschnitt 20 angesehen werden, da diese Teilstruktur 14 vollständig and die Außenfläche 12

angrenzt.

Wie in Figur 3 skizziert, erfolgt das Schreiben der

Teilstrukturen dadurch, dass ein Fokusbereich 26 eines skizziert dargestellten Laser-Schreibstrahls 28 einer entsprechenden Laserlithographie-Vorrichtung (nicht

dargestellt) durch das Volumen an Lithographiematerial (umgebend die gesamt Struktur) geführt wird. In dem

Fokusbereich 26 wird eine Belichtungsdosis in das

Lithographiematerial eingebracht .

Bei einer möglichen Ausgestaltung des Verfahrens werden die Teilstrukturen 14 in dem Lithographiematerial dadurch geschrieben, dass der Fokusbereich 26 eine Scan-Kurve 22 durch die jeweiligen Teilstrukturen 14 durchläuft (in den Figuren 2 und 3 ist die Scan-Kurve 22 jeweils

abschnittsweise skizziert) .

Beispielsweise können die Teilstrukturen 14 dadurch

geschrieben werden, dass der Fokusbereich die Scan-Kurve 22 durchläuft und dabei eine Folge von Laserpulsen mit einer definierten Pulsrate und Pulslänge abgibt. Dadurch wird entlang der Scan-Kurve 22 eine Reihe von Voxeln 24 bzw. Volumenelementen 24 definiert, welche die Teilstruktur 14 bilden. Die Voxeln 24 sind untereinander formähnlich oder formidentisch. Wie eingangs erläutert, hängt die Größe des geschriebenen Voxels 24 mit der in das Lithographiematerial eingebrachten Belichtungsdosis zusammen.

Werden die einzelnen Teilstrukturen 14 mit jeweils im räumlichen Mittel mit lokal gleicher Belichtungsdosis geschrieben, so ergibt sich das in der Figur 3 skizzierte Bild. Insbesondere wären dann die einzelnen Voxel 24 gleich groß. Im Ergebnis würde dies zu dem in der Figur 2

erläuterten Ungenauigkeiten (Fehlbereichen 16, Abweichungen 18) führen.

Um dem entgegenzuwirken, wird gemäß dem vorliegenden

Verfahren die Belichtungsdosis in den Randabschnitten 20 der Teilstrukturen 14 variiert, so dass sie von der

Belichtungsdosis in den innenliegenden Bereichen der

Teilstrukturen 14 abweicht.

Im Beispiel der Figur 4 wird in Voxeln 24' (bzw.

Volumenelementen 24') der Teilstruktur 14, die innerhalb eines Randabschnitts 20 der Teilstruktur 14 liegen, die Belichtungsdosis erhöht. Dies führt dazu, dass die Voxel 24' eine größere räumliche Ausdehnung aufweisen. Dadurch können die Fehlbereiche 16 bzw. Abweichungen 18 verringert werden und die Oberfläche 12 kann besser angenähert werden. Je nach Verlauf der Außenfläche 12 kann eine bessere

Annäherung durch die Teilstrukturen 14 auch dadurch

erreicht werden, dass die Belichtungsdosis in den

Randabschnitten 20 verringert ist (vergleiche Figur 5) .

Die Figur 6 zeigt ein Beispiel dafür, dass durch stetige Verringerung der Belichtungsdosis in den Teilstrukturen 14 bei Annäherung an die Außenfläche 12 eine geneigt

verlaufende Ebene mit hoher Genauigkeit angenähert werden kann. Die Ebene 12 verläuft insbesondere geneigt zur

Erstreckungsrichtung der Teilstrukturen 14.

Der allgemeine Gedanke des erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedoch nicht darauf beschränkt, dass die Belichtungsdosis in den Randabschnitten 20 entweder nur verringert oder nur vergrößert werden kann. Grundsätzlich liegt ein allgemeiner Aspekt der Erfindung darin, dass die Belichtungsdosis in den Randabschnitten 20, welche an die Außenfläche 12 angrenzen oder diese definieren, nach einem definierten Muster lokal verändert wird, um eine gewünschte Struktur zu erzeugen oder diese möglichst gut wiederzugeben (wenn die Teilstrukturen insgesamt zusammengesetzt sind) .

Insofern liegt ein vorteilhaftes Anwendungsgebiet der

Erfindung auch darin, durch die Variation der

Belichtungsdosis in den Randabschnitten 20 der jeweiligen Teilstrukturen 14 eine gewünschte Gesamtstruktur an der Außenfläche überhaupt erst zu erzeugen. Dies ist

beispielhaft in Figur 7 skizziert, welche einen

Linsenkörper 30 veranschaulicht, der in einem Lithographiematerial geschrieben werden soll. Die Außenfläche 12 des Linsenkörpers 30 weist eine komplexe Strukturierung auf. Wie erläutert wird der Linsenkörper 30 vorzugsweise dadurch geschrieben, dass sequenziell eine Mehrzahl von Teilstrukturen 14 geschrieben werden, welche den Linsenkörper 30 annähern. Zur Erzielung der

Konturierten Außenflächen 12 wird in den Randabschnitten 20 der Teilstrukturen 14 die Belichtungsdosis lokal

bedarfsgerecht variiert. Beispielsweise können

Ausbuchtungen an der Außenfläche 12 dadurch erzielt werden, dass in randständigen Bereichen eine erhöhte

Belichtungsdosis eingebracht wird und daher ein

vergrößertes beschriebenes Raumvolumen in dem

Lithographiematerial erzeugt wird.

Die Figur 8 veranschaulicht beispielsweise die Herstellung einer Struktur, deren Außenfläche 12 die Kontur einer fresnelschen Zonenplatte bzw. Fresnel-Linse wiedergibt. Die Belichtungsdosis zur Erzeugung der einzelnen Voxel bzw. Volumenelemente 24 wird gezielt derart variiert, dass die Außenfläche 12 möglichst präzise angenähert wird.

Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist in den Figuren 9 und 10 skizziert. Die Außenfläche 12 weist hierbei

Strukturbereiche 32 auf (vergleiche Figur 9) , in welchen die Außenfläche 12 ein ausgeprägtes Höhenprofil 34 hat. Derartige Strukturen können zum Beispiel zur Kalibrierung in der Mikroskopie und insbesondere für

Rasterkraftmikroskope verwendet werden. Die Variation der Belichtungsdosis in den Randabschnitten 20 erfolgt insbesondere in Abhängigkeit einer Funktion, deren Eingangsgrößen aus dem Verlauf der Außenfläche der Gesamtstruktur 10 sowie ggf. aus dem Zerlegungsergebnis der Gesamtstruktur im Rahmen einer Rasterung durch

Teilstrukturen 14 ermittelt werden. In der Figur 2 weist beispielsweise eine der Teilstrukturen 14 einen Bereich 36 auf, der an die tatsächliche Außenfläche 12 direkt

angrenzt. Denkbar ist, dass die Steigung und/oder Krümmung der Außenfläche 12 rechnerisch in dem Bereich 36 ermittelt wird. Die Veränderung der Belichtungsdosis in dem

Randabschnitt 20 der jeweiligen Teilstruktur 14 kann dann in Abhängigkeit der in dem Bereich 36 lokal vorliegenden Steigung und/oder Krümmung erfolgen. Dadurch können

Fehlbereiche 16 bzw. Abweichungen 18 ausgeglichen werden, die besonders in solchen Bereichen auftreten, in denen die Außenfläche 12 eine ausgeprägte Steigung und/oder Krümmung aufweist. Denkbar ist auch, dass die sich aufgrund der Rasterung ergebenden Abweichungen 18 berechnet werden.

Diese Abweichungen 18 stellen insofern Differenzen zwischen der Soll -Oberfläche , welche durch die Außenfläche 12 gebildet ist, und der Ist-Oberfläche, welche durch

Teilstrukturen 14 in den Randabschnitten 20 definiert ist, dar. Die Veränderungen der Belichtungsdosis kann dann in Abhängigkeit der Abweichungen 18 erfolgen, wie weiter oben im Detail beschrieben.