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Title:
METHOD FOR PRODUCING AMIDO-METHYLATED VINYL-AROMATIC BEAD POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/238625
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing amido-methylated vinyl-aromatic bead polymers.

Inventors:
KOOP BERND (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/065115
Publication Date:
December 19, 2019
Filing Date:
June 11, 2019
Export Citation:
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Assignee:
LANXESS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
C08F212/08; B01J41/13; B01J45/00; C08F8/30
Domestic Patent References:
WO2018001698A12018-01-04
Foreign References:
DE2211134A11973-09-13
DE2211134A11973-09-13
US4232125A1980-11-04
EP3012272A12016-04-27
EP0046535A21982-03-03
Other References:
"Organikum", 1968, VEB DEUTSCHER VERLAG DER WISSENSCHAFTEN, pages: 479
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von amidomethylierten, vinylaromatischen

Perlpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein vinylaromatisches Perlpolymerisat mit mindestens einer Verbindung der Formel (I) oder deren Salze

wobei Fh = -CH-iCrCe-Alkyl) oder -CH2- und R2 = -CH-iCrCe-Alkyl) oder -CH2- oder Fh und R2 sind zwei Kohlenstoffatome eines gegebenenfalls durch ein oder zwei CrCe-Alkylreste substituierten aromatischen C6-Ringes oder R ! und R2 stehen jeweils für -CH= und mindestens einem kondensierten Formaldehyd in Gegenwart mindestens einer Protonensäure und in Gegenwart mindestens einer Verbindung der Formel (II)

H(3-n)C(Br)nR3 (II) wobei R3 = CrC^Alkyl, Br, H oder CrC^Bromalkyl ist und n = 0 oder 1 sein kann, wobei falls n = 0 ist, dann ist R3 = C1-C4-Bromalkyl oder Br, umgesetzt wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungen der Formel (II) Dibrommethan, 1 ,3-Dibrompropan oder Mischungen davon eingesetzt werden.

3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Protonensäuren Schwefelsäure eingesetzt wird.

4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als kondensierte Formaldehyde Paraformaldehyd oder Trioxan oder Gemische aus diesen Verbindungen eingesetzt werden.

5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als vinylaromatisches Perlpolymerisat ein Styrol / Divinylbenzol Copolymerisat eingesetzt wird.

6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindung der Formel (I) Phthalimid oder dessen Salze eingesetzt wird.

7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als vinylaromatisches Perlpolymerisat ein monodisperses, vinylaromatisches Perlpolymerisat eingesetzt wird. 8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als vinylaromatisches Perlpolymerisat ein makroporöses, monodisperses, vinylaromatisches Perlpolymerisat eingesetzt wird.

9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (II) zu den Verbindungen der Formel (I) 3,5:1 bis 10:1 beträgt.

10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Stoffmengenverhältnis der aromatischen Gruppen im vinylaromatischen Perlpolymerisat zu den Verbindungen der Formel (I) 0,5:1 bis 1 ,8:1 beträgt. 1 1 . Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Stoffmengenverhältnis von Verbindungen der Formel (I) zu kondensiertem Formaldehyd 0,95:1 bis 1 ,1 :1 beträgt.

12. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (I) zu der eingesetzten Protonensäure zwischen 10:1 bis 1 :10 liegt.

13. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionstemperatur für die Umsetzung der vinylaromatischen Perlpolymerisate zu den amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten zwischen 10°C und 80°C liegt.

Description:
Verfahren zur Herstellung von amidomethylierten, vinylaromatischen Perl Polymerisaten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von amidomethylierten, vinyl aromatischen Perlpolymerisaten.

Die Herstellung von amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten ist seit langem bekannt. Aus der DE-A 221 1 134 ist bekannt, dass vernetzte Styrolperlpolymerisate mit N-Hydroxymethylphthalimid in Gegenwart von Quellungsmitteln und Friedel-Crafts Katalysatoren kondensiert werden können. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass zunächst das N-Hydroxymethylphthalimid aus Phthalimid hergestellt werden muss, dass Wasser während der Reaktion abdestilliert werden muss, dass Halogenwasserstoffsäure zugegeben werden muss und dass die Ausbeute der amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisate nicht zufriedenstellend ist.

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten, bei dem in einem Schritt Phthalimid, Paraformaldehyd, Schwefelsäure in Gegenwart von 1 ,2-Dichlorethan als Quellungsmittel und dem vinylaromatischen Perlpolymerisaten umgesetzt werden, ist aus der US-A 4232125 bekannt. Unterschiedliche Quellungsmittel als Alternativen für 1 ,2-Dichlorethan werden dort genannt. Nachteilig an diesem Verfahren ist ebenfalls, dass die Ausbeute der amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten nicht zufriedenstellend ist.

Ein weiteres Einschrittverfahren zur Herstellung von amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten, bei dem als Quellungsmittel 1 ,3-Dichlorpropan zum Einsatz kommt, ist aus der EP-A 3012272 bekannt. Dieses Quellungsmittel lässt sich technisch nur aufwendig von dem Produkt abtrennen und ist daher okönomisch benachteiligt. Auch hier sind die Ausbeuten an amidomethylierten vinylaromatischen Perlpolymerisaten weiterhin zu gering.

Es bestand daher weiterhin das Bedürfnis nach einem Verfahren, dass die Nachteile des Standes der Technik überwindet und mit dem amidomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisate effizient hergestellt werden können.

Es wurde nun überraschend gefunden, dass die Umsetzung vinylaromatischer Perlpolymerisate mit kondensierten Formaldehyden und Protonensäuren und in Gegenwart von ausgewählten bromierten Quellungsmitteln unter geeigneten Reaktionsbedingungen zu amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten unter hohen Ausbeuten abläuft.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung amidomethylierter, vinylaromatischer Perlpolymerisate bei dem mindestens ein vinylaromatisches Perlpolymerisat mit mindestens einer Verbindung der Formel (I) oder deren Salze

wobei R = -CH-iCrCe-Alkyl) oder -CH 2 - und R 2 = -CH-iC Ce-Alkyl) oder -CH 2 - oder Ri und R 2 sind zwei Kohlenstoffatome eines gegebenenfalls durch ein oder zwei C Ce- Alkylreste substituierten aromatischen C 6 -Ringes oder R und R 2 stehen jeweils für -CH=, und mindestens ein kondensiertes Formaldehyd in Gegenwart mindestens einer Protonensäure und in Gegenwart mindestens einer Verbindung der Formel (II)

H (3-n) C(Br) n R 3 (II) wobei R 3 = C 1 -C 4 -Alkyl, Br, H oder (VC^Bromalkyl ist und n = 0 oder 1 sein kann, wobei falls n = 0 ist, dann ist R 3 = C 1 -C 4 -Bromalkyl oder Br, umgesetzt wird.

Ri und R 2 stellen bevorzugt gemeinsam einen ggf. durch CrCe-Alkyl substituierten aromatischen C 6 -Ring dar. Besonders bevorzugt stellen R und R 2 einen Benzolring dar, welcher gegebenenfalls durch (VCVAlkyl substituiert ist. Ganz besonders bevorzugt stellen Verbindungen der Formel (I) Phthalimid, Succinimid oder Maleinimid dar. Noch weiter bevorzugt ist die Verbindung der Formel (I) Phthalimid. Bei Verwendung von Phthalimid werden erfindungsgemäß phthalimidomethylierte Perlpolymerisate hergestellt. Als Salze der Verbindungen der Formel (I) werden vorzugsweise Additionsprodukte anorganischer oder organischer Säuren oder Laugen mit Verbindungen der Formel (I), wie Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, Chlorid, Sulfat, Sulfit, Phosphat, Phosphit, Acetat, Oxalat, Tartrat, Formiat oder Citrat verstanden. Falls Salze eingesetzt werden, werden besonders bevorzugt die Chloride oder Sulfate der Verbindungen der Formel (I) eingesetzt. In Formel (II) steht CrC^Bromalkyl für einen (VC^Alkylrest, der einfach durch Bromatome substituiert ist. Beispielhaft und vorzugsweise steht C 1 -C 4 -Bromalkyl für Brommethyl, 1 -Bromethyl, 2-Bromethyl, 1 -Brompropyl, 2-Brompropyl, Bromcyclopropyl, 1 - Brombutyl-, 2-Brombutyl oder 3-Brombutyl. Besonders bevorzugt steht CrC^Bromalkyl für 1 -Bromethyl und 2-Bromethyl.

R 3 steht vorzugsweise für CrC^Bromalkyl.

Vorzugsweise ist n = 1 .

CrCe-Alkyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen, zyklischen, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise steht (VCe-Alkyl für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, n- Propyl, n-, i-, s- oder t-Butyl, Pentyl oder Hexyl.

CrC^Alkyl stehen im Rahmen der Erfindung für einen geradkettigen, zyklischen, verzweigten oder unverzweigten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft und vorzugsweise steht (VC^Alkyl für Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, Cyclopropyl, n- Propyl, n-, i-, s- oder t-Butyl.

Vorzugsweise steht C 1 -C 4 -Alkyl für Methyl, Ethyl, n-Propyl und Isopropyl.

Unter kondensiertem Formaldehyd werden Kondensate des Formaldehyds verstanden. Die Herstellung solcher Verbindungen erfolgt nach üblichen dem Fachmann bekannten Verfahren. Als kondensierte Formaldehyde werden beispielsweise Verbindungen der Formel (III) eingesetzt wobei n = 8 bis 100 ist. Bevorzugt werden Verbindungen der Formel (III) eingesetzt, bei denen n = 8 bis 15 ist. Besonders bevorzugt werden Verbindungen der Formel (III) eingesetzt, bei denen n = 8 bis 30 ist. Es können aber auch zyklische Kondensate wie z.B. Trioxan eingesetzt werden. Besonders bevorzugt werden als kondensiertes Formaldehyd Paraformaldehyd oder Trioxan oder Gemische dieser Verbindungen eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird als kondensiertes Formaldehyd Paraformaldehyd eingesetzt. Die Verbindungen der Formel (II) stellen insbesondere Quellmittel für die Perlpolymerisate dar, dienen aber ebenfalls als Lösungsmittel für die weiteren Edukte der

Amidoalkylierungsreaktion. Als Verbindung der Formel (II) im Sinne der Erfindung werden vorzugsweise Brommethan, Bromethan, 1 -Brompropan, 2-Brompropan, 1 -Brombutan, 2- Brombutan, Dibrommethan, 1 ,2-Dibromethan, 1 ,1 -Dibromethan, 1 ,3-Dibrompropan, 1 ,2- Dibrompropan, 1 ,1 -Dibrompropan, 1 ,4-Dibrombutan oder 1 ,2-Dibrombutan oder

Mischungen dieser Verbindungen eingesetzt. Besonders bevorzugt werden als

Verbindungen der Formel (II) Dibrommethan oder 1 ,3-Dibrompropan oder Mischungen dieser Verbindungen eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt wird als Verbindung der Formel (II) Dibrommethan eingesetzt.

Als Protonensäuren können beispielsweise anorganische oder organische Protonensäuren eingesetzt werden. Als anorganische Protonensäuren werden beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Oleum, Salpetersäure, salpetrige Säure, schwefelige Säure, aliphatische oder aromatische Methan-, Benzol,- oder

Toluolsulfonsäuren oder Phosphorsäure eingesetzt. Als organische Protonensäuren können z.B. Oxalsäure, Essigsäure oder Ameisensäure eingesetzt werden. Bevorzugt werden anorganische Protonensäuren eingesetzt. Besonders bevorzugt werden als Protonensäuren Schwefelsäure oder Oleum eingesetzt.

Als Perlpolymerisate werden erfindungsgemäß kugelförmige, vernetzte Polymerisate verstanden. Der Begriff vinylaromatisch im Sinne der Erfindung umfasst polyvinylaromatische und monovinylaromatische Monomere. Zur Herstellung der vinylaromatischen Perlpolymerisate wird beispielsweise mindestens eine mono vinylaromatische Verbindung und mindestens eine polyvinylaromatische Verbindung eingesetzt. Es ist jedoch auch möglich, Mischungen zweier oder mehrerer monovinylaromatischer Verbindungen und Mischungen zweier oder mehrerer polyvinylaromatischer Verbindungen einzusetzen. Bevorzugt werden zur Herstellung der vinylaromatischen Perlpolymerisate mindestens eine monovinylaromatische Verbindung und mindestens eine polyvinylaromatische Verbindung eingesetzt.

Als monovinylaromatische Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden bevorzugt Styrol, Vinyltoluol, Ethylstyrol, a-Methylstyrol, Chlorstyrol und Chlormethylstyrol, eingesetzt.

Besonders bevorzugt wird Styrol oder Mischungen aus Styrol mit den vorgenannten Monomeren eingesetzt. Bevorzugte polyvinylaromatische Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Divinylbenzol, Divinyltoluol, Trivinylbenzol, Divinylnaphthalin oder Trivinylnaphthalin.

Die polyvinylaromatischen Verbindungen werden vorzugsweise in Mengen von 1 - 20 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 2-12 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 4-10 Gew.-%, bezogen auf das Monomer oder dessen Mischung mit weiteren Monomeren eingesetzt. Die Art der polyvinylaromatischen Verbindungen (Vernetzer) wird im Hinblick auf die spätere Verwendung des Perlpolymerisates ausgewählt. Divinylbenzol ist in vielen Fällen geeignet. Für die meisten Anwendungen sind kommerzielle Divinylbenzolqualitäten, die neben den Isomeren des Divinylbenzols auch Ethylvinylbenzol enthalten, ausreichend.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die vinylaromatischen Perlpolymerisate Styrol/ Divinylbenzol vernetzte Copolymerisate.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kommen mikroverkapselte Monomertröpfchen zum Einsatz.

Für die Mikroverkapselung der Monomertröpfchen kommen die für den Einsatz als Komplexkoazervate bekannten Materialien in Frage, insbesondere Polyester, natürliche und synthetische Polyamide, Polyurethane, Polyharnstoffe.

Als natürliches Polyamid ist beispielsweise Gelatine besonders gut geeignet. Diese kommt insbesondere als Koazervat und Komplexkoazervat zur Anwendung. Unter gelatinehaltigen Komplexkoazervaten im Sinne der Erfindung werden vor allem Kombinationen von Gelatine mit synthetischen Polyelektrolyten verstanden. Geeignete synthetische Polyelektrolyte sind Copolymerisate mit eingebauten Einheiten von beispielsweise Maleinsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid und Methacrylamid. Besonders bevorzugt werden Acrylsäure und Acrylamid eingesetzt. Gelatinehaltige Kapseln können mit üblichen Härtungsmitteln wie beispielsweise Formaldehyd oder Glutardialdehyd gehärtet werden. Die Verkapselung von Monomertröpfchen mit Gelatine, gelatinehaltigen Koazervaten und gelatinehaltigen Komplexkoazervaten wird in der EP A 0 046 535 eingehend beschrieben. Die Methoden der Verkapselung mit synthetischen Polymeren sind bekannt. Gut geeignet ist beispielsweise die Phasengrenzflächenkondensation, bei der eine im Monomertröpfchen gelöste Reaktivkomponente, beispielsweise ein Isocyanat oder ein Säurechlorid, mit einer zweiten, in der wässrigen Phase gelösten Reaktivkomponente, beispielsweise einem Amin, zur Reaktion gebracht wird. Die gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen enthalten gegebenenfalls einen Initiator oder Mischungen von Initiatoren zur Auslösung der Polymerisation. Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Initiatoren sind vorzugsweise Peroxy verbindungen wie Dibenzoylperoxid, Dilauroylperoxid, Bis (p-chlorbenzoyl)peroxid, Dicyclohexylperoxydicarbonat, tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperoxy-2-ethyl-hexanoat, 2,5-Bis(2-ethylhexanoylperoxy)-2,5-dimethylhexan oder tert.-Amylperoxy-2-ethylhexan, sowie Azoverbindungen wie 2,2 ' -Azo-bis(isobutyronitril) oder 2,2 ' -Azobis(2- methylisobutyronitril).

Die Initiatoren werden vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 1 ,5 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren-Mischung, angewendet.

Als weitere Zusätze in den gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen können gegebenenfalls Porogene verwendet werden, um im Perlpolymerisat eine makroporöse Struktur zu erzeugen. Hierfür sind organische Lösungsmittel geeignet, die das entstandene Polymerisat schlecht lösen bzw. quellen. Vorzugsweise seien Hexan, Octan, Isooctan, Isododecan, Methylethylketon, Butanol oder Octanol und deren Isomeren genannt. Besonders bevorzugt wird Isododecan als Porogen eingesetzt. Bevorzugt werden Porogene bei der Herstellung der erfindungsgemäßen amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisate eingesetzt.

Die Begriffe mikroporös oder gelförmig bzw. makroporös sind in der Fachliteratur bereits eingehend beschrieben worden.

Bevorzugte Perlpolymerisate im Sinne der vorliegenden Erfindung weisen eine makroporöse Struktur auf.

Makroporös im Sinne der Erfindung bedeutet vorzugsweise, dass die Poren im Perlpolymerisat > 50 nm sind.

Das gegebenenfalls mikroverkapselte Monomertröpfchen kann gegebenenfalls auch bis zu 30 Gew.-% (bezogen auf das Monomer) vernetztes oder unvernetztes Polymer enthalten. Bevorzugte Polymere leiten sich aus den vorgenannten Monomeren, besonders bevorzugt von Styrol, ab.

Perlpolymerisate können in heterodisperser oder monodisperser Form hergestellt werden. Die Herstellung heterodisperser Perlpolymerisate geschieht nach allgemeinen, dem Fachmann bekannten Verfahren, z.B. mit Hilfe der Suspensionspolymerisation. Bevorzugt werden monodisperse, vinylaromatische Perlpolymerisate im erfindungs gemäßen Verfahren hergestellt.

Als monodispers werden in der vorliegenden Anmeldung solche Stoffe bezeichnet, bei dem mindestens 90 Volumen- oder Massen-% der Teilchen einen Durchmesser besitzen, der in dem Intervall mit der Breite von +/- 10% des häufigsten Durchmessers um den häufigsten Durchmesser herum liegt.

Zum Beispiel bei einem Stoff mit häufigstem Durchmesser von 0,5 mm liegen mindestens 90-Volumen- oder Massen-% in einem Größenintervall zwischen 0,45 mm und 0,55 mm, bei einem Stoff mit häufigstem Durchmesser von 0,7 mm liegen mindestens 90 Volumen oder Massen-% in einem Größenintervall zwischen 0,77 mm und 0,63 mm.

Das monodisperse Perlpolymerisat kann nach den aus der Literatur bekannten Verfahren hergestellt werden. Bei der Herstellung von monodispersen, vinylaromatischen Perlpolymerisate kann die wässrige Phase gegebenenfalls einen gelösten Polymerisationsinhibitor enthalten. Bevorzugt enthält die wässrige Phase einen gelösten Polymerisationsinhibitor. Als Inhibitoren im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen sowohl anorganische als auch organische Stoffe in Frage. Beispiele für anorganische Inhibitoren sind Stickstoffverbindungen wie Hydroxylamin, Hydrazin, Natriumnitrit und Kaliumnitrit, Salze der phosphorigen Säure wie Natriumhydrogenphosphit sowie schwefelhaltige Verbindungen wie Natriumdithionit, Natriumthiosulfat, Natriumsulfit, Natriumbisulfit, Natriumrhodanid und Ammoniumrhodanid. Beispiele für organische Inhibitoren sind phenolische Verbindungen wie Hydrochinon, Hydrochinon monomethylether, Resorcin, Brenzkatechin, tert.-Butylbrenzkatechin, Pyrogallol und Kondensationsprodukte aus Phenolen mit Aldehyden. Weitere geeignete organische Inhibitoren sind stickstoffhaltige Verbindungen. Hierzu gehören Hydroxylaminderivate wie beispielsweise N,N-Diethylhydroxylamin, N-Isopropylhydroxylamin sowie sulfonierte oder carboxylierte N-Alkylhydroxylamin- oder N,N-Dialkylhydroxylaminderivate, Hydrazinderivate wie beispielsweise N,N-Hydrazinodiessigsäure, Nitrosoverbindungen wie beispielsweise N-Nitrosophenylhydroxylamin, N-Nitro-sophenylhydroxylamin- Ammoniumsalz oder N-Nitrosophenylhydroxylamin-Aluminiumsalz. Die Konzentration des Inhibitors beträgt vorzugsweise 5 - 1000 ppm bezogen auf die wässrige Phase, besonders bevorzugt 10 - 500 ppm und noch weiter bevorzugt 10 - 250 ppm.

Die Polymerisation der gegebenenfalls mikroverkapselten Monomertröpfchen zum monodispersen, vinylaromatischen Perlpolymerisat erfolgt, wie bereits oben erwähnt, gegebenenfalls in Anwesenheit eines oder mehrerer Schutzkolloide in der wässrigen Phase. Als Schutzkolloide eignen sich natürliche oder synthetische wasserlösliche Polymere, wie beispielsweise Gelatine, Stärke, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylsäure, Polymethacrylsäure oder Copolymerisate aus (Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureestern. Sehr gut geeignet sind auch Cellulosederivate, insbesondere Celluloseester und Celluloseether, wie Carboxymethylcellulose, Methylhydroxy- ethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose und Hydroxyethylcellulose. Besonders gut geeignet ist Gelatine. Die Einsatzmenge der Schutzkolloide beträgt vorzugsweise 0,05 bis 1 Gew.-% bezogen auf die wässrige Phase, besonders bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew. %.

Die Polymerisation zum monodispersen, vinylaromatischen Perlpolymerisat kann gegebenenfalls auch in Anwesenheit eines Puffersystems durchgeführt werden. Bevorzugt werden Puffersysteme, die den pH-Wert der wässrigen Phase bei Beginn der Polymerisation auf einen Wert zwischen 14 und 6, vorzugsweise zwischen 12 und 8, einstellen. Unter diesen Bedingungen liegen Schutzkolloide mit Carbonsäuregruppen ganz oder teilweise als Salze vor. Auf diese Weise wird die Wirkung der Schutzkolloide günstig beeinflusst. Besonders gut geeignete Puffersysteme enthalten Phosphat- oder Boratsalze. Die Begriffe Phosphat und Borat im Sinne der Erfindung umfassen auch die Kondensationsprodukte der ortho-Formen entsprechender Säuren und Salze. Die Konzentration des Phosphats bzw. Borats in der wässrigen Phase beträgt vorzugsweise 0,5 - 500 mmol/l, besonders bevorzugt 2,5 - 100 mmol/l.

Die Rührgeschwindigkeit bei der Polymerisation ist weniger kritisch und hat im Gegensatz zur herkömmlichen Perlpolymerisation keinen Einfluss auf die Teilchengröße. Es werden niedrige Rührgeschwindigkeiten angewandt, die ausreichen, die suspendierten Monomertröpfchen in Schwebe zu halten und die Abführung der Polymerisationswärme zu unterstützen. Für diese Aufgabe können verschiedene Rührertypen eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Gitterrührer mit axialer Wirkung.

Das Volumenverhältnis von verkapselten Monomertröpfchen zu wässriger Phase beträgt vorzugsweise 1 : 0,75 bis 1 : 20, besonders bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 6.

Die Polymerisationstemperatur richtet sich nach der Zerfallstemperatur des eingesetzten Initiators. Sie liegt vorzugsweise zwischen 50 bis 180°C, besonders bevorzugt zwischen 55 und 130°C. Die Polymerisation dauert vorzugsweise 0,5 bis einige Stunden. Es hat sich bewährt, ein Temperaturprogramm anzuwenden, bei dem die Polymerisation bei niedriger Temperatur, beispielsweise 60°C begonnen wird und die Reaktionstemperatur mit fortschreitendem Polymerisationsumsatz gesteigert wird. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise die Forderung nach sicherem Reaktionsverlauf und hohem Polymerisationsumsatz sehr gut erfüllen. Nach der Polymerisation wird das Polymerisat mit üblichen Methoden, vorzugsweise durch Filtrieren oder Dekantieren, isoliert und gegebenenfalls gewaschen.

In einem weiteren Schritt wird das vinylaromatische Perlpolymerisat mit mindestens einer Verbindung der Formel (I), mindestens einem kondensierten Formaldehyd in Gegenwart mindestens einer Verbindung der Formel (II) und in Gegenwart mindestens einer Protonensäure zum amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisat umgesetzt.

Das vinylaromatische Perlpolymerisat kann beispielsweise zunächst aufgequollen werden und in diesem Zustand mit einer Mischung aus den Verbindungen der Formel (I), den kondensiertem Formaldehyd und den Protonensäuren vermischt werden. Genauso könnte aber zunächst die Verbindungen der Formel (I) zu dem vernetzten Perlpolymerisate in Gegenwart der Verbindung der Formel (II) hinzugegeben werden und danach das kondensierte Formaldehyd und dann die Protonensäuren hinzugefügt werden. Oder man legt zunächst die Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III) vor, gibt dazu die Protonensäure und anschließend das vinylaromatische Perlpolymerisat. Bevorzugt wird zunächst das vernetzte Perlpolymerisat in Gegenwart der Verbindung der Formel (II) aufgequollen und dann die Verbindungen der Formel (I) oder das kondensierte Formaldehyd hinzugegeben und dann die Protonensäure hinzugefügt. Die Abtrennung der Verbindung der Formel (II) erfolgt vorzugsweise destillativ. Die Aufarbeitung der Reaktionsprodukte erfolgt nach dem Fachmann bekannten Verfahren. Bevorzugt wird die Reaktionsmischung erwärmt. Bevorzugt verläuft die Reaktion in einer Eintopfreaktion. Die Reaktion wird vorzugsweise ohne Abtrennung von entstehenden Zwischenprodukten aus der Reaktionslösung durchgeführt.

Vorzugsweise beträgt das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (II) zu den Verbindungen der Formel (I) 2:1 bis 15:1. Besonders bevorzugt beträgt das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (II) zu den Verbindungen der Formel (I) 3,5:1 bis 10:1 .

Das Stoffmengenverhältnis der aromatischen Gruppen im vinylaromatischen Perlpolymerisat zu den Verbindungen der Formel (I) beträgt beispielsweise 0,2:1 bis 2,5:1. Bevorzugt beträgt das Stoffmengenverhältnis der aromatischen Gruppen im vinylaromatischen Perlpolymerisat zu den Verbindungen der Formel (I) 0,5:1 bis 1 ,8:1 .

Das Stoffmengenverhältnis von Verbindungen der Formel (I) zu kondensiertem Formaldehyd beträgt beispielsweise 0,7:1 bis 1 ,3:1. Bevorzugt beträgt das Stoffmengenverhältnis von Verbindungen der Formel (I) zu kondensiertem Formaldehyd 0,95:1 bis 1 ,1 :1. Das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (I) zu der eingesetzten Protonensäure beträgt vorzugsweise zwischen 10:1 bis 1 :10. Besonders bevorzugt beträgt das Stoffmengenverhältnis der Verbindungen der Formel (I) zu der eingesetzten Protonensäure 1 :1 bis 1 :10.

Falls als Protonensäure Schwefelsäure eingesetzt wird, dann beträgt die Konzentration der eingesetzten Schwefelsäure vorzugsweise 70% bis 100%.

Die Reaktionstemperatur für die Umsetzung der vinylaromatischen Perlpolymerisate zu den amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten liegt vorzugsweise zwischen 0°C und dem Siedepunkt der Quellungsmitteln gemessen unter Standardbedingungen bei 1 bar. Besonders bevorzugt liegt die Reaktionstemperatur für die Umsetzung der vinylaromatischen Perlpolymerisate zu den amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten zwischen 10°C und 80°C.

Die Reaktion wird im Allgemeinen unter Normaldruck durchgeführt. Die Reaktion kann aber auch bei höheren oder niedrigeren Drücken durchgeführt werden.

Die amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisate sind insbesondere bedeutsame Zwischenprodukte für die Herstellung von Ionenaustauschern und Chelatharzen. So lassen sich beispielsweise aus den, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten, Ionenaustauscher, insbesondere Anionenaustauscher, und Chelatharze hersteilen.

Das amidomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisat kann in einem weiteren Schritt zu aminomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten umgesetzt werden. Bevorzugt wird das amidomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisat weiter zu aminomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisaten umgesetzt. Vorzugsweise erfolgt die Umsetzung durch Behandeln des amidomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisates mit wässrigen oder alkoholischen Lösungen eines Alkalihydroxids, wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid bei Temperaturen zwischen 100°C und 250°C, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 120°C und 190°C. Bevorzugt erfolgt die Umsetzung mit Alkali oder Erdalkalihydroxiden oder Gemischen dieser Verbindungen, besonders bevorzugt mit Alkalihydroxiden, wie insbesondere Natriumhydroxid. Bevorzugt verläuft die Umsetzung in Gegenwart einer wässrigen oder alkoholischen Lösung eines Alkalihydroxides. Die Konzentration der Natronlauge liegt im Bereich von 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%. Das dabei entstehende aminomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisat kann mit voll entsalztem Wasser alkalifrei gewaschen werden.

Das aminomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisat kann mit weiteren Alkylierungsmitteln zu Anionenaustauschern oder Chelatharzen umgesetzt werden oder auch als Ionenaustauscher verwendet werden.

Weiterhin ist möglich, die erfindungsgemäßen aminomethylierten, vinylaromatischen Perlpolymerisate mit Halomethylstickstoffheterocyclen, wie z.B. 2-Chlormethylpyridin, 3- Chlormethylpyridin oder 4-Chlormethylpyridin umzusetzen und dadurch Chelatharze herzustellen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher zudem ein Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern und Chelatharzen, bei dem a) Monomertröpfchen aus mindestens einer monovinylaromatischen Verbindung und mindestens einer polyvinylaromatischen Verbindung sowie gegebenenfalls einem Porogen und zumindest einem Initiator, zu einem vinylaromatischen Perlpolymerisat umgesetzt werden, b) dieses vinylaromatische Perlpolymerisat in Gegenwart von Verbindungen der Formel (II) und in Gegenwart von Verbindungen der Formel (I) und mindestens einem kondensiertem Formaldehyd und in Gegenwart mindestens einer Protonensäure, zu amidomethyliertem, vinylaromatischen Perlpolymerisat umgesetzt wird und c) das amidomethylierte, vinylaromatischen Perlpolymerisat zu aminomethyliertem, vinylaromatischem Perlpolymerisat umgesetzt wird und d) schließlich das aminomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisat mit Alkylierungsmittel zu Anionenaustauschern und Chelatharzen umgesetzt wird. Bevorzugte Alkylierungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Alkylhalogenide, Halogenalkohole, Alkylsulfate, Dialkylsulfate, Alkyloxide, Leuckart-Wallach-Reagenzien oder Kombinationen dieser Alkylierungsmittel untereinander bzw. nacheinander.

Besonders bevorzugt werden Chlormethan, Ethylenoxid, Propylenoxid sowie die Leuckart-Wallach-Reagenzien oder deren Kombination eingesetzt. Beispielhaft werden Leuckart-Wallach-Reagenzien in Organikum, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1968, 8. Auflage, Seite 479 beschrieben. Als Suspensionsmedium werden vorzugsweise Wasser oder Mineralsäuren eingesetzt. Gegebenenfalls können aber auch in Abhängigkeit des gewünschten Produktes Basen zugesetzt werden. Bevorzugt wird Wasser eingesetzt. Als Basen kommen gegebenenfalls Natronlauge, Kalilauge oder basische, jedoch nicht nucleophile Amine in Frage. Der Verfahrensschritt d) wird vorzugsweise bei Temperaturen von 20 bis 150°C durchgeführt, besonders bevorzugt bei 40°C bis 1 10°C. Verfahrensschritt d) wird vorzugsweise bei Drücken von Normaldruck bis 6 bar, besonders bevorzugt bei Normaldruck bis 4 bar durchgeführt.

Mit der vorliegenden Erfindung wird ein neues Fierstellungsverfahren für amidomethylierte, vinylaromatische Perlpolymerisate zur Verfügung gestellt, mit der diese, insbesondere phthalimidomethylierte Perlpolymerisate, und aminomethylierte Perl polymerisate, effizient, unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte und in hoher Ausbeute, hergestellt werden können.

Beispiel 1

1.1 Herstellung des monodispersen, makroporösen Perlpolymerisates auf der Basis von Styrol, Divinylbenzol und Ethylstyrol

In einem 10 I Glasreaktor werden 3000 g vollentsalztes Wasser vorgelegt und eine Lösung aus 10 g Gelatine, 16 g di-Natriumhydrogenphosphatdodekahydrat und 0,73 g Resorcin in 320 g entionisiertem Wasser hinzugefüllt und durchmischt. Die Mischung wird auf 25°C temperiert. Unter Rühren wird anschließend eine Mischung aus 3200 g von mikroverkapselten Monomertröpfchen mit enger Teilchengrößenverteilung aus

3.1 Gew.-% Divinylbenzol und 0,6 Gew.-% Ethylstyrol (eingesetzt als handelsübliches Isomerengemisch aus Divinylbenzol und Ethylstyrol mit 80 % Divinylbenzol), 0,4 Gew.-%

Dibenzoylperoxid, 58,4 Gew.-% Styrol und 37,5 Gew.-% Isododekan (technisches Isomerengemisch mit hohem Anteil an Pentamethylheptan) gegeben, wobei die Mikrokapsel aus einem mit Formaldehyd gehärteten Komplexkoazervat aus Gelatine und einem Copolymer aus Acrylamid und Acrylsäure besteht, und 3200 g wässriger Phase mit einem pH-Wert von 12 zugesetzt.

Der Ansatz wird unter Rühren durch Temperaturerhöhung nach einem Temperaturprogramm bei 25°C beginnend und bei 95°C endend auspolymerisiert. Der Ansatz wird abgekühlt, über ein 32 pm-Sieb gewaschen und anschließend im Vakuum bei 80°C getrocknet. Man erhält 1893 g eines Perlpolymerisates mit enger Teilchengrößenverteilung.

1.2. Herstellung eines phthalimidomethylierten, monodispersen, makroporösen Perlpolymerisates mit dem Quellungsmittel Dibrommethan

In einem Rundkolben werden 1522 g Dibrommethan vorgelegt. Dazu gibt man 105,7 g Perlpolymerisat aus Beispiel 1 .1 , 150,1 g Phthalimid und 31 ,9 g Paraformaldehyd und lässt anschließend 30 min bei Raumtemperatur rühren. Innerhalb von 30 min werden

375.1 g Schwefelsäure (96%-ig) zugetropft. Anschließend wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt und danach die Perlen auf einem Sieb abgetrennt und mit Wasser, Aceton und Wasser gewaschen.

Volumenausbeute: 670 ml

Stickstoffgehalt (nach Trocknung): 5,3% 1.3. Herstellung eines phthalimidomethylierten, monodispersen, makroporösen Perlpolymerisates mit dem Quellungsmittel 1 ,3-Dibrompropan

In einem Rundkolben werden 1206 g 1 ,3-Dibrompropan vorgelegt. Dazu gibt man 105,7 g Perlpolymerisat aus Beispiel 1 .1 , 150,1 g Phthalimid und 31 ,9 g Paraformaldehyd und lässt anschließend 30 min bei Raumtemperatur rühren. Innerhalb von 30 min werden

375.1 g Schwefelsäure (96%-ig) zugetropft. Anschließend wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt und danach die Perlen auf einem Sieb abgetrennt und mit Wasser, Aceton und Wasser gewaschen.

Volumenausbeute: 690 ml

Stickstoffgehalt (nach Trocknung): 5,2%

Beispiel 2

Vergleichsbeispiel (nicht erfindungsgemäß)

2.1 Herstellung eines phthalimidomethylierten, monodispersen, makroporösen Perlpolymerisates mit dem Quellungsmittel Dichlorethan

In einem Rundkolben werden 625 g 1 ,2-Dichlorethan vorgelegt. Dazu gibt man 103,6 g Perlpolymerisat aus Beispiel 1 .1 , 147,1 g Phthalimid und 31 ,3 g Paraformaldehyd und lässt anschließend 30 min bei Raumtemperatur rühren. Innerhalb von 30 min werden 363,3 g Schwefelsäure (96%-ig) zugetropft und anschließend wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Danach werden die Perlen auf einem Sieb abgetrennt und mit Wasser, Aceton und Wasser gewaschen.

Volumenausbeute: 605 ml

Stickstoffgehalt (nach Trocknung): 5,1 %

Beispiel 3

Vergleichsbeispiel (nicht erfindungsgemäß)

3.1 Herstellung eines phthalimidomethylierten, monodispersen, makroporösen Perlpolymerisates mit dem Quellungsmittel Bromtrichlormethan

In einem Rundkolben werden 1209 g Bromtrichlormethan vorgelegt. Dazu gibt man 105,7 g Perlpolymerisat aus Beispiel 1 .1 , 150,1 g Phthalimid und 31 ,9 g Paraformaldehyd und lässt anschließend 30 min bei Raumtemperatur rühren. Innerhalb von 30 min werden 375,1 g Schwefelsäure (96%-ig) zugetropft. Anschließend wird 24 h bei Raumtemperatur gerührt und danach die Perlen auf einem Sieb abgetrennt und mit Wasser, Aceton und Wasser gewaschen.

Volumenausbeute: 540 ml Stickstoffgehalt (nach Trocknung): 3,5%

Beispiel 1 belegt, dass bei der Verwendung von Dibrommethan und 1 ,3-Dibrompropan als Quellungsmittel höhere Substitutionsgrade im Perlpolymerisat mit Amidomethylgruppen (siehe Stickstoffgehalt) erzielt werden können als im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Quellungsmitteln.