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Title:
METHOD FOR PRODUCING AMMONIA
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/206705
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing ammonia (1), wherein a carbon-containing energy carrier flow (2) and an oxygen flow (3) from an oxygen-producing assembly (4) are fed to a synthesis gas reactor assembly (5) for producing a synthesis gas flow (6) having hydrogen and carbon oxides, wherein the synthesis gas flow (6) is fed to an adsorption device (7) for separating the synthesis gas flow (6) into a hydrogen flow (8) comprising hydrogen and into a purge flow (9) and wherein the hydrogen flow (8) and a nitrogen flow (10) are fed to an ammonia reactor assembly (11) and are converted into ammonia (1) there. The method is characterized in that the purge flow (9) is fed to a recovery device (12), which produces a hydrogen-containing recovery flow (13) from the purge flow (9) and discharges a waste gas flow (14), and that the hydrogen of the recovery flow (13) is at least partly fed to the ammonia reactor assembly (11) for conversion into ammonia (1). The invention further relates to a corresponding system for producing ammonia (1).

Inventors:
KOSS PETER ULRICH (DE)
MÜLLER DIERK (DE)
WAGNER ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062111
Publication Date:
November 15, 2018
Filing Date:
May 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
KOSS PETER ULRICH (DE)
MUELLER DIERK (DE)
WAGNER ULRICH (DE)
International Classes:
C01C1/04; C01B3/02; C01B3/50
Foreign References:
US20110210292A12011-09-01
US20150191351A12015-07-09
DE3308305A11984-09-13
US4553981A1985-11-19
DE4334257A11995-04-13
DE102015210801A12016-12-15
Attorney, Agent or Firm:
BAUER - VORBERG - KAYSER PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Ammoniak (1), wobei ein kohlenstoffhaltiger Energieträgerstrom (2) und ein Sauerstoffstrom (3) aus einer Sauerstoffgewinnungsanordnung (4) einer Synthesegasreaktoranordnung (5) zum Gewinnen eines Synthesegasstroms (6) mit Wasserstoff und Kohlenstoffoxiden zugeführt wird, wobei der Synthesegasstrom (6) einer Adsorptionsvorrichtung (7) zum Trennen des Synthesegasstroms (6) in einen Wasserstoff aufweisenden Wasserstoffstrom (8) und in einen Purgestrom (9) zugeführt wird und wobei der Wasserstoffstrom (8) sowie ein Stickstoffstrom (10) einer Ammoniak-Reaktoranordnung (11) zugeführt und dort in Ammoniak (1) umgewandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Purgestrom (9) einer Rückgewinnungsvorrichtung (12) zugeführt wird, welche aus dem Purgestrom (9) einen wasserstoffhaltigen Rückgewinnungsstrom (13) gewinnt sowie einen Abgasstrom (14) abführt und dass der Wasserstoff des Rückgewinnungsstroms (13) zumindest teilweise der Ammoniak-Reaktoranordnung (11) zur Umwandlung in Ammoniak (1) zugeführt wird .

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorrichtung (7) eine Vielzahl von Behältern mit einem Adsorbens aufweist, vorzugsweise, dass die Adsorptionsvorrichtung zur Druckwechsel- Adsorption eingerichtet ist und abwechselnd in mindestens einem der Vielzahl von Behältern in einer Adsorptionsphase bei höherem Druck der Synthesegasstrom (6) zum Gewinnen des Wasserstoffstroms (8) geführt wird und aus mindestens einem anderen der Vielzahl von Behältern in einer Spülphase bei niedrigerem Druck der Purgestrom (9) ausgelassen wird, insbesondere, dass das Adsorbens einen Molekularsieb zum Trennen von Wasserstoff aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorrichtung (7) zur Temperaturwechsel-Adsorption eingerichtet ist und abwechselnd in mindestens einem der Vielzahl von Behältern in einer Adsorptionsphase bei niedrigerer Temperatur der Synthesegasstrom (6) zum Gewinnen des Wasserstoffstroms (8) geführt wird und aus mindestens ei- nem anderen der Vielzahl von Behältern in einer Spülphase bei höherer Temperatur der Purgestrom (9) ausgelassen wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückgewinnungsstrom (13) der Adsorptionsvorrichtung (7) prozesstechnisch vorgelagert dem Synthesegasstrom (6) zugeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Gewinnen des Purgestroms (9) ein stickstoffhaltiger, vorzugsweise im Wesentlichen aus Stickstoff bestehender, Spülstrom (15) der Adsorptionsvorrichtung (7) zugeführt wird, insbesondere, dass dem mindestens einen anderen der Vielzahl von Behältern in der Spülphase der Spülstrom zum Ausspülen des Purgestroms (9) zugeführt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserstoffstrom (8) einen molaren Anteil von mindestens 90 % Wasserstoff, vorzugsweise von mindestens 95 % Wasserstoff aufweist, insbesondere, dass der Wasserstoffstrom (8) im Wesentlichen aus Wasserstoff und aus vom Spülstrom (15) in der Adsorptionsvorrichtung (7) verbliebenem Stickstoff besteht.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der

Spülstrom (15) aus einer Luftzerlegungseinheit (16) zum Gewinnen von Stickstoff und Sauerstoff aus einer Umgebungsluft (16a) gewonnen und der Adsorptionsvorrichtung (7) zugeführt wird, vorzugsweise, dass der Stickstoffstrom (10) von der Luftzerlegungseinheit (16) bereitgestellt wird, insbesondere, dass die Sauerstoffgewinnungsanordnung (4) die Luftzerlegungseinheit (16) umfasst.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnungsvorrichtung (12) eine Membranvorrichtung (17) zum Abtrennen des Rückgewinnungsstroms (13) aus dem Purgestrom (9) aufweist, wodurch der Abgasstrom (14) verbleibt, vorzugsweise, dass ein Teil des Abgasstroms (14) als Membranspülstrom (18) zum Ausspülen des Rückgewinnungsstroms (13) verwendet wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, die Rückgewinnungsvorrichtung (12) eine weitere Adsorptionsvorrichtung aufweist, welche zum Trennen des Purgestroms (9) in den Rückgewinnungsstrom (13) und den Abgasstrom (14) eingerichtet ist, vorzugsweise, dass die weitere Adsorptionsvorrichtung zur Druckwechsel-Adsorption und/oder zur Temperaturwechsel-Adsorption eingerichtet ist, insbesondere, dass eine Vielzahl von Behältern der weiteren Adsorptionsvorrichtung jeweils in der Adsorptionsphase und in der Spülphase bei niedrigerem Druck betrieben werden als die Vielzahl von Behältern der Adsorptionsvorrichtung jeweils in der Adsorptionsphase und in der Spülphase.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass der Synthesegasstrom (6) einer Kohlenstoffdioxidwäsche (19) zum Auswaschen mindestens eines Teiles des Kohlenstoffdioxids aus dem Synthesegasstrom (6) zugeführt wird, vorzugsweise, dass in der Kohlenstoffdioxidwäsche (19) das Kohlenstoffdioxid durch ein Methanol umfassendes Waschmedium ausgewaschen wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Synthesegasstrom (6) einer Absorptionsstufe (20) der Kohlenstoffdioxidwäsche (19) zur Aufnahme des Kohlenstoffdioxids in das Waschmedium zugeführt wird und dass das Waschmedium in der Absorptionsstufe (20) sowie in einer Regenerationsstufe (21) der Kohlenstoffdioxidwäsche (19) zum Freisetzen von Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in einem Kreislauf gefahren wird .

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in der Regenerationsstufe (21) im Wesentlichen durch Druckentspannung des Waschmediums freigesetzt wird, vorzugsweise, dass das Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in der Regenerationsstufe (21) erhitzungsfrei freigesetzt wird, insbesondere, dass das Waschmedium bei der Kreislaufzufuhr von der Regenerationsstufe (21) zur Absorptionsstufe (20) auf einen höheren Druck gepumpt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Synthesegasstrom (6), vorzugsweise der Kohlenstoffdioxidwäsche (19) prozesstechnisch vorgelagert, einer Shiftvorrichtung (22) zugeführt wird, dass der der Shiftvorrichtung (22) zugeführte Synthesegasstrom (6) Wasser aufweist und dass in der Shiftvorrichtung (22) eine Wassergas-Shift-Reaktion zur Umsetzung zumindest eines Teils des Koh- lenstoffmonoxids des Synthesegasstroms (6) mit dem Wasser in Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff stattfindet.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Synthesegasreaktoranordnung (5) aus dem Energieträgerstrom (2) den Synthesegasstrom (6) durch eine autotherme Reformierung mit dem Sauerstoffstrom (3) gewinnt, sodass eine katalytische partielle Oxida- tion die für die endothermen Reformierungsreaktionen erforderliche Wärme bereitstellt, vorzugsweise dass der Synthesegasstrom (6) aus der Synthesegasreaktoranordnung (5) mit einem Austrittsdruck von mindestens 70 bar, vorzugsweise von 75 bar bis 80 bar austritt.

15. Anlage zur Herstellung von Ammoniak (1) mit einer Sauerstoffgewinnungsanordnung (4) zum Bereitstellen eines Sauerstoffstroms (3), einer Synthesegasreaktoranordnung (5) zum Gewinnen eines Synthesegasstroms (6) mit Wasserstoff und Kohlenstoffoxiden aus einem kohlenstoffhaltigen Energieträgerstrom (2) und dem Sauerstoffstrom (3), einer Adsorptionsvorrichtung (7) zum Trennen des Synthesegasstroms (6) in einen Wasserstoff aufweisenden Wasserstoffstrom (8) und in einen Purgestrom (9) und einer Ammoniak-Reaktoranordnung (11) zum Umwandeln des Wasserstoffstroms (8) und eines Stickstoffstroms (10) in Ammoniak (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine Rückgewinnungsvorrichtung (12) zum Gewinnen eines wasserstoffhaltigen Rückgewinnungsstrom (13) sowie eines abzuführenden Abgasstroms (14) aus dem Purgestrom (9) und dass der Wasserstoff des Rückgewinnungsstroms (13) zumindest teilweise der Ammoniak-Reaktoranordnung (11) zum Umwandlung in Ammoniak (1) zugeführt wird .

Description:
Verfahren zur Herstellung von Ammoniak

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 sowie eine Anlage zur Herstellung von Ammoniak mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 15.

Die Ammoniaksynthese geht von Wasserstoff sowie Stickstoff als Ausgangsstoffen aus, wobei speziell der Wasserstoff regelmäßig durch Synthesegas bereitge- stellt wird, welches Synthesegas insbesondere durch Reformierung aus einem kohlenstoffhaltigen Energieträgerstrom wie z. B. Erdgas gewonnen wurde.

Das Gewinnen des Wasserstoffs auf eine solche Art und Weise bringt es jedoch mit sich, dass das Synthesegas eine Vielzahl von anderen Stoffen aufweist, wel- che für die Ammoniaksynthese zunächst keine Rolle spielen bzw. sogar für den entsprechenden Katalysator schädlich sind. Zu diesen nicht erwünschten Stoffen zählen u.a. Methan aber auch Argon und Helium, wobei die Kohlenstoffoxide dem Katalysator sogar schaden. Da bei der Ammoniaksynthese das Gasgemisch mit dem Wasserstoff und dem Stickstoff regelmäßig in einem Kreislauf gefahren wird, aus welchem durch Kondensation flüssiger Ammoniak entnommen wird, erfolgt selbst bei einem vollständigen Entfernen der Kohlenstoffoxide grundsätzlich eine Anreicherung der anderen Stoffe in dem Kreislauf, welche Anreicherung der Ammoniaksynthese abträglich ist und welche es erforderlich macht, diese unerwünschten Stoffe ebenfalls im Kreislauf zu fahren. Dies führt insbesondere durch die erforderliche größere Dimensionierung der relevanten Komponenten auch zu einer Erhöhung der mit der Ammoniaksynthese verbundenen Kosten.

Ein Ansatz zur Begrenzung der oben beschriebenen Anreicherung und zur Verringerung der Konzentration der obigen Inertstoffe besteht darin, einen Teil des im Kreislauf gefahrenen Gases auszuschleusen. Sowohl für die Verringerung einer Konzentration der obigen Inertstoffe wie Methan im Kreislauf als auch zum Verhindern eines Verlustes des ausgeschleusten Wasserstoffs und Stickstoffs für die Ammoniaksynthese - was zu einem Sinken der Ammoniakproduktion führen würde - ist dann eine Rückgewinnung von Wasserstoff und/oder Stickstoff aus dem ausgeschleusten Gas erforderlich. Ein solches Ausschleusen und die Rück- gewinnen von Wasserstoff und/oder Stickstoff erfordert aber regelmäßig eine Abtrennung und Rückverdichtung des rückgewonnenen Gases, wobei beide Prozessschritte hinsichtlich des apparativen Aufwands, der Energie und damit der Kosten aufwändig sind . Die DE 10 2015 210 801 AI wiederum schlägt einen Ansatz vor, welcher ganz ohne ein solches Ausschleusen aus dem Kreislauf der Ammoniaksynthese auskommen soll . Und zwar soll eine Abtrennung von Stoffen wie Methan, Wasser, Argon und/oder von Kohlenstoffoxiden aus dem Gasgemisch mit Wasserstoff und Stickstoff erfolgen, bevor dieses Gasgemisch der Ammoniaksynthese zugeführt wird .

An diesem Ansatz ist wiederum nachteilig, dass zwar entweder eine große Reinheit des Gasgemisches erreicht werden kann, etwa durch das Vorsehen einer Vorrichtung zur Druckwechsel-Adsorption (PSA) zur Reinigung, dies aber zu empfindlichen Verlusten an sich für die Synthese wertvollem Wasserstoff führt. Hinzu kommen Beschränkungen bei der Auslegung der PSA bezüglich der zugeführten Menge an zugeführtem Gas und des Drucks, bei dem sie betrieben wird . Wird andererseits eine Abtrennung eingesetzt, welche zu einer geringeren Reinheit führt, so wird das Problem der Inertstoffe nicht ausreichend abgemildert um eine Ausschleusung im Kreislauf der Ammoniaksynthese vollständig entbehrlich zu machen.

Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht daher die Aufgabe der Erfindung darin, auch bei der großvolumigen Herstellung von Ammoniak ein für die Ammoniaksynthese geeignetes Gas und insbesondere den Wasserstoff dieses Gases auf wirtschaftlichere Art und Weise bereitzustellen.

Bezogen auf ein Verfahren zur Herstellung von Ammoniak gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnen- den Teils von Anspruch 1 gelöst. Bezogen auf eine Anlage zur Synthese von Ammoniak gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15 wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 15 gelöst.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei Verwendung einer Adsorp- tionsvorrichtung - wie z. B. einer PSA - zum Gewinnen von weitgehend reinem Wasserstoff aus einem Synthesegasstrom der Verlust an Wasserstoff dadurch begrenzt werden kann, dass der Abgasstrom aus der Adsorptionsvorrichtung mit dem Wasserstoff im Abgasstrom einer Rückgewinnungsvorrichtung zugeführt werden kann, aus der der Wasserstoff zumindest teilweise zurückgewonnen wird. Zwar bedeutet dies prinzipiell das Vorsehen einer - gegenüber dem Ansatz aus dem Stand der Technik - zusätzlichen Vorrichtung, doch hat sich herausgestellt, dass dieser Mehraufwand durch den Vorteil der Begrenzung des Wasserstoffver- lusts mehr als kompensiert wird.

Die Unteransprüche 2 und 3 beschreiben bevorzugte Ausgestaltungen der Ad- Sorptionsvorrichtung zum Abtrennen des Wasserstoffstroms aus dem Synthesegasstrom, wobei hier insbesondere eine Druckwechsel-Adsorption, aber auch eine Kombination von Druckwechsel- und Temperaturwechsel-Adsorption vorgesehen werden kann. Der aus der Rückgewinnungsvorrichtung gewonnene Rückgewinnungsstrom kann prozesstechnisch an unterschiedlichen Stellen in den Synthesegasstrom zurückgeführt werden, wobei der Unteranspruch 4 die besonders vorteilhafte Rückführung beschreibt, welche der Adsorptionsvorrichtung prozesstechnisch vorgelagert ist.

Eine Ausgestaltung der Druckwechsel Adsorption, die eine besonders große Wasserstoffausbeute ermöglicht, bei der also eine besonders geringe Menge Wasserstoff mit dem Purgestrom ausgeschleust wird, ist dann möglich, wenn Stickstoff zum Spülen verwendet wird. Dies ist Gegenstand des Unteranspruchs 5. Wie von Unteranspruch 6 beschrieben, ist ggf. beim Spülen in der Adsorptionsvorrichtung verbleibender Stickstoff nicht nur kein Problem für die Ammoniaksynthese, sondern kann sogar als Ausgangsstoff dienen. Dieser Stickstoff kann gemäß dem Gegenstand des Unteranspruchs 7 von einer Luftzerlegungseinheit bereitgestellt werden.

Bezüglich der Ausgestaltung der Rückgewinnungsvorrichtung werden in den Unteransprüchen 8 und 9 verschiedene bevorzugte Varianten beschrieben, wobei der Unteranspruchs 8 eine besonders interessante Lösung mit einer Membrananordnung beschreibt, da sie für die Rückgewinnung des Wasserstoffs auch mit ei- nem stickstoffhaltigen Purgestrom besonders gut geeignet ist. Ein solcher ergibt sich, wenn man in der Adsorptionsvorrichtung mit Stickstoff spült. Folglich wird die besonders verlustarme Kombination von Stickstoffspülung und Wasserstoffrückgewinnung in besonders wirtschaftlicher weise ermöglicht.

Die Unteransprüche 10 bis 12 beschreiben eine der Adsorptionsvorrichtung vor- gelagerte Kohlenstoffdioxidwäsche und deren weitere bevorzugte Ausgestaltung . Insbesondere die Möglichkeit, die Regeneration des in der Kohlenstoffdioxidwäsche verwendeten Absorptionsmediums ohne Erhitzung durchzuführen, bietet einen beachtlichen wirtschaftlichen Vorteil. Diese Erhitzung wird deshalb entbehrlich, weil durch das Vorsehen der nachgelagerten Adsorptionsvorrichtung keine übermäßige Reinheit bei der Kohlenstoffdioxidwäsche erreicht werden muss.

Diese Kohlenstoffdioxidwäsche wird dadurch noch nützlicher, dass - wie im Unteranspruch 13 beschrieben - der Kohlenstoffdioxidwäsche ein Wassergas-Shift vorgelagert wird . Der für die oben beschriebene Regeneration des verwendeten Absorptionsmediums ohne Erhitzung nützliche hohe Druck des Synthesegases kann insbesondere dann gewährleistet werden, wenn das Synthesegas ohne eine herkömmliche Dampfreformierung sondern durch eine autotherme Reformierung hergestellt wird . Dies wird im Unteranspruch 14 beschrieben.

Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ausgestaltungen, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der lediglich ein Ausführungsbeispiel wiedergebenden Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 schematisch das Fließbild einer Anlage zur Ausführung eines Ausführungsbeispiels des vorschlagsgemäßen Verfahrens.

Das vorschlagsgemäße Verfahren dient der Herstellung von Ammoniak 1, wobei diese Herstellung durch Synthese in an sich aus dem Stand der Technik bekann- ter Weise erfolgt. Speziell wird das vorschlagsgemäße Verfahren durch die in der Fig. 1 dargestellte vorschlagsgemäße Anlage zur Herstellung von Ammoniak 1 ausgeführt.

Die vorschlagsgemäße Anlage weist gemäß der Darstellung der Fig . 1 eine

Sauerstoffgewinnungsanordnung 4 zum Bereitstellen eines Sauerstoffstroms 3, eine Synthesegasreaktoranordnung 5 zum Gewinnen eines Synthesegasstroms 6, welcher Wasserstoff und Kohlenstoffoxide aufweist, aus einem kohlenstoffhaltigen Energieträgerstrom 2 und dem Sauerstoffstrom 3 und eine Adsorptionsvorrichtung 7 zum Trennen des Synthesegasstroms 6 in einen Wasserstoff aufweisenden Wasserstoffstrom 8 und in einen Purgestrom 9 auf. Die vorschlagsgemä- ße Anlage weist ferner eine Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zum Umwandeln des Wasserstoffstroms 8 und eines Stickstoffstroms 10 in Ammoniak 1 auf.

Die vorschlagsgemäße Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine Rückgewinnungsvorrichtung 12 zum Gewinnen eines wasserstoffhaltigen Rück- gewinnungsstroms 13 sowie eines abzuführenden Abgasstroms 14 aus dem Purgestrom 9 aufweist. Vorschlagsgemäß wird der Wasserstoff des Rückgewinnungsstroms 13 zumindest teilweise der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zur Umwandlung in Ammoniak 1 zugeführt. Entsprechend zu der vorschlagsgemäßen Anlage wird bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren der kohlenstoffhaltige Energieträgerstrom 2 und der Sauerstoffstrom 3 aus der Sauerstoffgewinnungsanordnung 4 der Synthesegasreaktoranordnung 5 zugeführt. Bei dem kohlenstoffhaltigen Energieträgerstrom 2 kann es sich um einen Erdgasstrom umfassend Methan, Wasser, Schwefelwasserstoff, Ethan, Propan und ggf. geringere Anteile von Butan handeln. Ebenso kann es sich um einen Strom von Erdölbegleitgas oder auch um einen Erdölstrom handeln. Der Sauerstoffstrom 3 umfasst Sauerstoff, vorzugweise zu einem molaren Anteil von mindestens 80 %. Ebenso kann es sein, dass der Sauerstoffstrom 3 aus Sauerstoff und Stickstoff besteht oder alternativ im Wesentlichen aus Sauer- Stoff besteht. Vor der Zuführung zur Synthesegasreaktoranordnung 5 kann auch eine Vorbehandlung des Energieträgerstroms 2 stattfinden, beispielsweise durch Zuführung zu einer - ebenfalls in der Fig. 1 dargestellten - Entschwefelungsvorrichtung 5a oder zu einem - hier nicht dargestellten - Pre-Reforming . Diese sind vorzugsweise ebenfalls von der vorschlagsgemäßen Anlage umfasst sind.

Bei dem vorschlagsgemäßen Verfahren ist die Synthesegasreaktoranordnung 5 zum Gewinnen des Synthesegasstroms 6 mit Wasserstoff und Kohlenstoffoxiden eingerichtet. Dabei findet in der Synthesegasreaktoranordnung 5 eine Umwandlung der Kohlenwasserstoffe in Wasserstoff und Kohlenstoffoxide - also in Koh- lenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid - in an sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise statt. Weiter wird beim vorschlagsgemäßen Verfahren und entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 der Synthesegasstrom 6 der Adsorptionsvorrichtung 7 zum Trennen des Synthesegasstroms 6 in den Wasserstoff aufweisenden Wasserstoff- ström 8 und in den Purgestrom 9 zugeführt. Vor Zuführung zu der Adsorptionsvorrichtung 7 kann der Synthesegasstrom 6 auf verschiedene Art und Weise behandelt werden, was untenstehend ausführlicher beschrieben wird . Ebenso kann es sein, dass der Purgestrom 9 bis auf einen ggf. zugeführten, unten noch näher beschriebenen Spülstrom 15 im Wesentlichen aus den Bestandteilen des Synthe- segasstroms 6 abzüglich des Wasserstoffstroms 8 besteht.

Beim vorschlagsgemäßen Verfahren wird der Wasserstoffstrom 8 sowie ein Stickstoffstrom 10 der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zugeführt und dort in Ammoniak 1 umgewandelt. Bezüglich des Stickstoffstroms 10 ist bevorzugt, dass dieser im Wesentlichen aus Stickstoff besteht. Bevorzugt ist weiter, dass gemäß der Darstellung in der Fig. 1 der Wasserstoffstrom 8 mit dem Stickstoffstrom 10 zu einem Speisestrom 8a zusammengeführt wird und dieser Speisestrom 8a einem Speise-Kompressor 8b zum Verdichten des Speisestroms 8a zugeführt wird, bevor der Wasserstoffstrom 8 und der mit ihm zusammengeführte Stickstoffstrom 10 als Speisestrom 8a der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zugeführt werden. Vorzugsweise umfasst die vorschlagsgemäße Anlage den Speise-Kompressor 8b.

Das vorschlagsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der Purgestrom 9 der Rückgewinnungsvorrichtung 12 zugeführt wird, welche aus dem Pur- gestrom 9 den wasserstoffhaltigen Rückgewinnungsstrom 13 gewinnt sowie den Abgasstrom 14 abführt und dass der Wasserstoff des Rückgewinnungsstroms 13 zumindest teilweise der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zur Umwandlung in Ammoniak 1 zugeführt wird. Bevorzugt wird der Wasserstoff des Rückgewinnungsstroms 13 im Wesentlichen vollständig der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zur Umwandlung in Ammoniak 1 zugeführt. Dabei muss der Rückgewinnungsstrom 13 aus der Rückgewinnungsvorrichtung 12 nicht unmittelbar der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zugeführt werden oder unmittelbar mit dem Wasserstoffstrom 8 oder dem Speisestrom 8a zusammengeführt werden. Vielmehr kann die Zuführung des Wasserstoffs des Rückgewinnungsstroms 13 zur Ammoniak- Reaktoranordnung 11 auch indirekt erfolgen, was untenstehend noch genauer beschrieben wird. Ebenso ist grundsätzlich kein erhöhter oder ausschließlicher Anteil an Wasserstoff im Rückgewinnungsstrom 13 gegenüber dem Synthesegasstrom 6 erforderlich, sodass der Rückgewinnungsstrom 13 auch einen molaren Wasserstoffanteil entsprechend dem Synthesegasstrom 6 oder sogar einen geringeren molaren Wasserstoffanteil aufweisen kann.

Es ist bevorzugt, dass die Synthesegasreaktoranordnung 5 aus dem Energieträgerstrom 2 den Synthesegasstrom 6 durch eine autotherme Reformierung mit dem Sauerstoffstrom 3 gewinnt, sodass eine katalytische partielle Oxidation die für die endothermen Reformierungsreaktionen erforderliche Wärme bereitstellt. Es handelt sich dabei also um die an sich aus dem Stand der Technik bekannte autotherme Reformierung, welche auch als katalytische partielle Oxidation bezeichnet wird. Hier ist es weiter bevorzugt, dass der Synthesegasstrom 6 aus der Synthesegasreaktoranordnung 5 mit einem Austrittsdruck von mindestens 70 bar, vorzugsweise von 75 bar bis 80 bar austritt. Im vorliegenden Ausführungs- beispiel tritt der Synthesegasstrom 6 mit einem Druck von 72 bar und bei einer Temperatur von 1025° C aus der Synthesegasreaktoranordnung 5 aus. Dabei weist der Synthesegasstrom 6 einen Massenstrom von insgesamt 522.393 kg / h auf und jeweilige molare Anteile von im Wesentlichen 6 % Kohlenstoffdioxid, 16 % Kohlenstoffmonoxid, 44 % Wasserstoff, 1 % Methan, 32 % Wasser sowie we- niger als 1 % Stickstoff auf. Dieser hohe Austrittsdruck wird durch einen ursprünglichen Druck des Energieträgerstroms 2 von mehr als 78 bar und der fehlenden Notwendigkeit ermöglicht, für eine - hier nicht erforderliche - Dampfre- formierung den Druck zu verringern. Durch diese autotherme Reformierung können also - insbesondere im Gegensatz zur herkömmlichen Dampfreformierung - höhere Drücke des Synthesegasstroms 6 erreicht werden, was nicht nur zu einer geringeren oder sogar komplett entbehrlichen Kompressorleistung vor der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 führt, sondern auch - wie untenstehend noch beschrieben wird - für die ggf. erforderli- che Regeneration bei der Rückgewinnungsvorrichtung 12 von Vorteil ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorrichtung 7 eine Vielzahl von Behältern mit einem Adsorbens aufweist. Dabei können die Behälter jeweils abwechselnd in einem von mehreren Phasen betrieben werden. So ist es bevorzugt, dass die Adsorptionsvorrichtung 7 zur Druckwechsel-Adsorption eingerichtet ist und abwechselnd in mindestens einem der Vielzahl von Behältern in einer Adsorptionsphase bei höherem Druck der Synthesegasstrom 6 zum Gewinnen des Wasserstoffstroms 8 geführt wird und aus mindestens einem anderen der Vielzahl von Behältern in einer Spülphase bei niedrigerem Druck der Purgestrom 9 ausgelassen wird . Es handelt sich dabei um das an sich aus dem Stand der Technik bekannte Prinzip einer PSA. Mit anderen Worten werden zu einem beliebigen Zeitpunkt einige der Behälter der Adsorptionsvorrichtung 7 in der Adsorptionsphase betrieben, in welcher der Synthesegasstrom 6 der Adsorption unterzogen wird, während gleichzeitige andere Behäl- ter der Adsorptionsvorrichtung 7 in der Spülphase von den adsorbierten Stoffen gereinigt werden. Indem die Behälter der Adsorptionsvorrichtung 7 in jeweils unterschiedlichen, abwechselnden Phasen betrieben werden, kann sowohl die Adsorption als auch das Spülen insgesamt kontinuierlich erfolgen. Dabei kann es auch weitere Phasen als die beschriebene Adsorptionsphase und Spülphase ge- ben. Bevorzugt ist weiter, dass das Adsorbens einen Molekularsieb zum Trennen von Wasserstoff aufweist. Es kann weiter sein, dass der höhere Druck der Adsorptionsphase durch eine Komprimierung des Synthesegasstroms 6 in der Adsorptionsvorrichtung 7 erreicht wird. Im in der Fig . 1 dargestellten Ausführungsbeispiel gelangt der Synthesegasstrom 6 - einschließlich des Rückgewinnungs- Stroms 13 - bei einem Druck von im Wesentlichen 65,5 bar und mit einer Temperatur von 20° C zu der Adsorptionsvorrichtung 7 und weist bei einem Massenstrom von insgesamt 105.767 kg / h jeweilige molare Anteile von im Wesentlichen 3 % Kohlenstoffdioxid, 1 % Kohlenstoffmonoxid, 91 % Wasserstoff, 4 % Methan und 1 % Stickstoff auf. Erkennbar ist der Anteil des Wasserstoffs bereits vor Zuführung zur Adsorptionsvorrichtung 7 sehr hoch, was zu deren Entlastung führt. Die für die Änderung der Zusammensetzung des Synthesegasstroms 6 wesentlichen Vorgänge werden untenstehend näher beschrieben. Der Wasserstoffstrom 8 aus der Adsorptionsvorrichtung 7 weist dann einen Massenstrom von insgesamt 41.175 kg / h bei 43° C auf und einem Druck von 64,9 bar und be- steht im Wesentlichen vollständig aus Wasserstoff.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Adsorptionsvorrichtung 7 zur Temperaturwechsel-Adsorption eingerichtet ist und abwechselnd in mindestens einem der Vielzahl von Behältern in einer Adsorptionsphase bei niedrigerer Temperatur der Synthesegasstrom 6 zum Gewinnen des Wasserstoffstroms 8 geführt wird und aus mindestens einem anderen der Vielzahl von Behältern in einer Spülphase bei höherer Temperatur der Purgestrom 9 ausgelassen wird. Hier handelt es sich um das ebenfalls prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannte Prinzip einer Temperaturwechsel-Adsorption (TSA). Diese Funktionsweise gemäß der Temperaturwechsel-Adsorption kann auch mit der oben beschriebenen Druckwechsel-Adsorption kombiniert werden. Hier kann es sein, dass die höhere Temperatur durch einen Wärmeaustausch mit einem wärmeren Fluid und/oder die niedrigere Temperatur durch einen Wärmeaustausch mit einen kälteren Fluid erreicht wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass der Rückgewinnungsstrom 13 der Adsorptionsvorrichtung 7 prozesstechnisch vorgelagert dem Synthesegasstrom 6 zugeführt wird. Dieser Sachverhalt ist auch in der Fig . 1 dargestellt. Jedenfalls ein Teil des Wasserstoffs im Rückgewinnungsstrom 13 gelangt dann in den Wasserstoffstrom 8 und mit diesem weiter zur Ammoniak- Reaktoranordnung 11. Diese vorgelagerte Zuführung ermöglicht es weiter, dass keine besonderen Anforderungen an die Reinheit des Rückgewinnungsstroms 13 gestellt werden müssen, da Verunreinigungen und Inerte beim abermaligen Durchlaufen der Adsorptionsvorrichtung 7 abgetrennt werden. Diese Freiheit wiederum kann entscheidend für die Auswahl und die Wirtschaftlichkeit des eingesetzten Rückgewinnungsverfahrens sein. Es kann aber auch sein, dass der Rückgewinnungsstrom 13 der Adsorptionsvorrichtung 7 prozesstechnisch nachgelagert dem Wasserstoffstrom 8, ggf. mit dem Stickstoffstrom 10, zugeführt wird . Mit anderen Worten durchläuft dann weder der Rückgewinnungsstrom 13 noch Wasserstoff aus dem Rückgewinnungsstrom 13 die Adsorptionsvorrichtung 7 bevor er der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zugeführt wird.

Der Rückgewinnungsstrom 13 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Massenstrom von insgesamt 20.800 kg / h bei einer Temperatur von 40 ° C und einem Druck von 72 bar auf. Die jeweiligen molaren Anteile des Rückgewinnungsstroms 13 sind im Wesentlichen 10 % Kohlenstoffdioxid, 3 % Kohlenstoff- monoxid, 66 % Wasserstoff und 4 % Stickstoff. Im Vergleich dazu weist der Purgestrom 9 einen Massenstrom von insgesamt 63.592 kg / h bei einer Temperatur von 40 ° C und einem Druck von 1,5 bar mit einem jeweiligen molaren Anteil von im Wesentlichen 19 % Kohlenstoffdioxid, 7 % Kohlenstoffmonoxid, 36 % Was- serstoff, 28 % Methan sowie 10 % Stickstoff auf. Wie untenstehend noch beschrieben wird, kann der Rückgewinnungsvorrichtung 12 nicht nur der Purgestrom 9 zugeführt werden, sondern es können ihr auch andere Gasströme zugeführt werden.

Wie bereits festgestellt, durchläuft in dem dargestellten Fall der der Adsorptionsvorrichtung 7 vorgelagerten Rückführung der Rückgewinnungsstrom 13 mit dem entsprechenden Wasserstoff auch wieder die Adsorptionsvorrichtung 7. Ebenso kann es sein, dass der Rückgewinnungsstrom 13 der Adsorptionsvorrichtung ins- besondere direkt zugeführt 7 und auf diese Weise rezykliert wird. Auch dies führt zu einem Durchlaufen der Adsorptionsvorrichtung 7 durch den Rückgewinnungsstrom 13 mit dem entsprechenden Wasserstoff, jedoch ohne Zwischenschritt der Zuführung zum Synthesegasstrom 6. Schließlich kann es auch sein, dass aus der Rückgewinnungsvorrichtung 12 mehr als ein Rückgewinnungsstrom 13 - also eine Vielzahl von Rückgewinnungsströmen - gewonnen wird, wobei dann für jeden dieser Rückgewinnungsströme 13 unabhängig voneinander eine der oben beschriebenen Möglichkeiten besteht, den Wasserstoff des jeweiligen Rückgewinnungsstroms 13 zumindest teilweise der Ammoniak-Reaktoranordnung 11 zur Umwandlung in Ammoniak 1 zuzuführen.

Eine bevorzugte Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass zum Gewinnen des Purgestroms 9 ein stickstoffhaltiger, vorzugsweise im Wesentlichen aus Stickstoff bestehender, Spülstrom 15 der Adsorptionsvorrichtung 7 zugeführt wird. Gegenüber einem herkömmlichen, im Wesentlichen aus Wasserstoff bestehenden Spülstrom hat dies den Vorteil, dass die Verluste an Wasserstoff durch den Spülvorgang deutlich verringert werden. Hier kann es insbesondere sein, dass dem mindestens einem anderen der Vielzahl von Behältern in der Spülphase der Spülstrom 15 zum Ausspülen des Purgestroms 9 zugeführt wird. Während der größte Teil des eingesetzten Spülstroms 15 die Adsorptionsvorrichtung 7 mit dem Purgestrom 9 verlässt, verbleibt ein geringerer Teil nach dem Spülvorgang in der Adsorptionsvorrichtung 7 und verlässt sie mit dem Wasserstoffstrom 8. Mithin enthält der Wasserstoffstrom 8 einen geringen Anteil an Stickstoff, der aber für die nachgeschaltete Ammoniak-Reaktoranordnung 11 nicht störend ist und sondern sogar wünschenswert ist, da er den zuzusetzenden Stickstoffstrom 10 verringert.

Entsprechend ist es bezüglich des Wasserstoffstroms bevorzugt, dass er einen molaren Anteil von mindestens 90 % Wasserstoff und vorzugsweise von mindestens 95 % Wasserstoff aufweist. Er kann auch einen molaren Anteil von mindestens 99 % Wasserstoff aufweisen. Ebenso kann es sein, dass der Wasserstoffstrom 8 im Wesentlichen aus Wasserstoff und aus vom Spülstrom 15 in der Adsorptionsvorrichtung 7 verbliebenem Stickstoff besteht. Alternativ kann es aber auch sein, dass der Wasserstoffstrom 8 im Wesentlichen aus Wasserstoff besteht.

Der Purgestrom 9 entspricht bei einem stickstoffhaltigen Spülstrom 15 in seiner Zusammensetzung dem um die Menge des im Wasserstoffstrom 8 verbleibenden Stickstoffs reduzierten Spülstrom 15 mit dem aus der Adsorptionsvorrichtung 7 ausgespülten Stoff, welcher Stoff wiederum dem Synthesegasstroms 6 abzüglich des Wasserstoffstroms 8 und ggf. einem direkt der Adsorptionsvorrichtung 7 zugeführten Rückgewinnungsstrom 13 - wie oben beschrieben - entspricht. Grundsätzlich kann der Stickstoff dieses Spülstroms 15 einer beliebigen Quelle entstammen. Bevorzugt ist, dass der Spülstrom 15 aus einer Luftzerlegungseinheit 16 zum Gewinnen von Stickstoff und Sauerstoff aus einer Umgebungsluft 16a gewonnen und der Adsorptionsvorrichtung 7 zugeführt wird. Vorzugsweise umfasst die vorschlagsgemäße Anlage diese Luftzerlegungseinheit 16. Eine sol- che Luftzerlegungseinheit 16 kann mehrere Stoffströme für das vorschlagsgemäße Verfahren und für die vorschlagsgemäße Anlage bereitstellen. So ist es weiter bevorzugt, dass der Stickstoffstrom 10 von der Luftzerlegungseinheit 16 bereitgestellt wird. In diesem Fall ist es bevorzugt, dass der Spülstrom 15 einen niedrigeren Druck als der Stickstoffstrom 10 aufweist. Ferner ist es bevorzugt, dass die Sauerstoffgewinnungsanordnung 4 die Luftzerlegungseinheit 16 umfasst oder aus ihr besteht. In diesem Fall wird auch der Sauerstoffstrom 3 von der Luftzerlegungseinheit 16 bereitgestellt.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform, welche in der Fig. l dargestellt ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnungsvorrichtung 12 eine Membranvorrichtung 17 zum Abtrennen des Rückgewinnungsstroms 13 aus dem Pur- gestrom 9 aufweist, wodurch der Abgasstrom 14 verbleibt. Mit anderen Worten führt das Abtrennen des Rückgewinnungsstroms 13 durch die Membranvorrichtung 17 dazu, dass der Rest des Purgestroms 9 zum Abgasstrom 14 wird . Wie ebenfalls in der Fig . 1 dargestellt ist es hier weiter bevorzugt, dass ein Teil des Abgasstroms 14 als Membranspülstrom 18 zum Ausspülen des Rückgewinnungsstroms 13 verwendet wird. Wie ebenfalls in der Fig . 1 dargestellt, kann ein prozesstechnisch der Rückgewinnungsvorrichtung 12 vorgelagerter Purgegas- Kompressor 12a, welcher vorzugsweise von der vorschlagsgemäßen Anlage umfasst ist, zum Komprimieren des Purgegases 9 sowie ein prozesstechnisch der Rückgewinnungsvorrichtung 12 nachgelagerter Rückgewinnungs-Kompressor

12b, welcher vorzugsweise ebenfalls von der vorschlagsgemäßen Anlage umfasst ist, zum Komprimieren des Rückgewinnungsstroms 13 verwendet werden.

Eine solche Membranvorrichtung 17 ist besonders gut dazu geeignet, mit einem im Wesentlichen aus Stickstoff bestehenden Spülstrom 15 für die Adsorptionsvorrichtung 7 kombiniert zu werden, da eine solche Membranvorrichtung 17 problemlos mit hohen Stickstoffanteilen im Purgestrom 9 betrieben werden kann .

Es gibt auch Alternativen zu einer Rückgewinnungsvorrichtung 12 mit einer Membranvorrichtung 17. Gemäß einer bevorzugten, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Rückgewinnungsvorrichtung 12 eine weitere Adsorptionsvorrichtung aufweist, welche zum Trennen des Purgestroms 9 in den Rückgewinnungsstrom 13 und den Abgasstrom 14 eingerichtet ist. Es handelt sich also gewissermaßen um eine sequenzielle Anordnung von Adsorptions- Vorrichtungen und insbesondere PSAs. Entsprechend ist vorzugsweise diese weitere Adsorptionsvorrichtung zur Druckwechsel-Adsorption und/oder zur Temperaturwechsel-Adsorption eingerichtet. Im Vergleich mit der Adsorptionsvorrichtung 7 kann es sein, dass eine Vielzahl von Behältern der weiteren Adsorptionsvorrichtung jeweils in der Adsorptionsphase und in der Spülphase bei niedrigerem Druck betrieben werden als die Vielzahl von Behältern der Adsorptionsvorrichtung 7 jeweils in der Adsorptionsphase und in der Spülphase.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Anlage ist vorgesehen, dass der Synthese- gasstrom 6 einer Kohlenstoffdioxidwäsche 19 zum Auswaschen mindestens eines Teiles des Kohlenstoffdioxids aus dem Synthesegasstrom 6 zugeführt wird. Vor- zugsweise ist diese Kohlenstoffdioxidwäsche 19, welche ebenso als Vorrichtung zur Kohlenstoffdioxidwäsche bezeichnet werden kann, von der vorschlagsgemäßen Anlage umfasst. Grundsätzlich kann in dieser Kohlenstoffdioxidwäsche 19 auf beliebige Art und Weise mindestens ein Teil des Kohlenstoffdioxids aus dem Syn- thesegasstrom 6 ausgewaschen werden. Bevorzugt ist jedoch, dass in der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 das Kohlenstoffdioxid durch ein Methanol umfassendes Waschmedium ausgewaschen wird . Ebenso ist es bevorzugt, dass das Kohlenstoffdioxid im Wesentlichen vollständig durch die Kohlenstoffdioxidwäsche 19 aus dem Synthesegasstrom 6 ausgewaschen wird. Vorzugsweise gibt die Kohlen- stoffdioxidwäsche 19 einen kohlenstoffdioxidhaltigen Strom 19a ab, welcher vorzugsweise im Wesentlichen das ausgewaschene Kohlenstoffdioxid aufweist.

Hier ist es ebenso bevorzugt, dass der Synthesegasstrom 6 einer Absorptionsstufe 20 der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 zur Aufnahme des Kohlenstoffdioxids in das Waschmedium zugeführt wird und dass das Waschmedium in der Absorptionsstufe 20 sowie in einer Regenerationsstufe 21 der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 zum Freisetzen von Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in einem Kreislauf gefahren wird. Die Funktionsweise einer solchen Wäschervorrichtung ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Waschmedium kaltes Methanol umfasst und auf diese Weise in einem sogenannten Kaltmethanol-Kreislauf geführt wird, was auch als„cold methanol loop" bezeichnet wird. Entsprechend ist es bevorzugt, dass eine Temperatur des Waschmediums in der Kohlenstoffdioxidwäsche durchgehend weniger als -10 ° C beträgt. Dabei werden in der Regenerationsstufe 21 regelmäßig noch tiefere Temperaturen erreicht, so etwa zwischen -60° C und -80° C. Weiter kann es sein, dass die Temperatur des Waschmediums in der Kohlenstoffdioxidwäsche durchgehend weniger als -20° C oder sogar weniger als -30° C beträgt. Die entsprechenden Druckverhältnisse des Waschmediums wer- den untenstehend beschrieben.

Bevorzugt ist hier vorgesehen, dass das Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in der Regenerationsstufe 21 im Wesentlichen durch Druckentspannung des Waschmediums freigesetzt wird . So kann der kohlenstoffdioxidhaltige Strom 19a gewonnen werden. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Kohlenstoffdioxid aus dem Waschmedium in der Regenerationsstufe 21 erhitzungsfrei freigesetzt wird . Auf diese Weise entfällt eine Erhitzung zwecks Regeneration, für welche Erhitzung üblicherweise ein aufwendiger separater Anlagenteil - als Heißregenerator bezeichnet - vorgesehen werden muss. Dies wiederum verringert den apparativen Aufwand und den Energiebedarf der Kohlenstoffdioxidwäsche 19, was kennzeichnend für den Ansatz des Kaltmethanol-Kreislaufs ist. Nach erfolgter erhitzungsfreier Freisetzung des Kohlenstoffdioxids aus dem Waschmedium kann demgegenüber durchaus eine Erwärmung des Kohlenstoffdioxids erfolgen, so etwa auf einen Temperaturbereich zwischen 0° C und 20° C durch einen Wärmeaustausch mit abzukühlendem heißen Synthesegas.

Vorteilhaft für den Einsatz einer solchen Regeneration praktisch ausschließlich durch Druckentspannung sind geringe Anforderungen an den zu erzielenden Restgehalt - molarer Anteil - an Kohlenstoffdioxid im der Adsorptionsvorrichtung 7 zugeführten Synthesegasstrom 6, welcher molare Anteil im Bereich zwischen 0,2% und 3%, vorzugsweise zwischen 1% und 2% liegt. Vorliegend ist gemäß Fig. 1 der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 eine Adsorptionsvorrichtung 7 zur Druckwechsel-Adsorption und damit zur Entfernung von Kohlenstoffoxiden, Methan und anderen Inerten nachgeschaltet, sodass das nach der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 im Synthesegasstrom 6 verbleibende, restliche Kohlenstoffdioxid dort effektiv entfernt wird.

Eine solche Regeneration im Wesentlichen durch Druckentspannung ist insbesondere dann besonders gut möglich, wenn der Synthesegasstrom 6 mit einem möglichst hohen Druck durch die Kohlenstoffdioxidwäsche 19 geführt wird . Wie oben bereits beschrieben wurde, erlaubt es das Vorsehen einer autothermen Re- formierung in der Synthesegasreaktoranordnung 5, den Synthesegasstrom 6 mit einem Austrittdruck von mindestens 70 bar bereitzustellen.

Weiter ist es in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass das Waschmedium bei der Kreislaufzufuhr von der Regenerationsstufe 21 zur Absorptionsstufe 20 auf einen höheren Druck gepumpt wird . Dies entspricht dem zur oben beschriebenen Druckentspannung entgegengesetzten Vorgang .

Die bei der Druckentspannung erfolgende drastische Abkühlung des Waschmedi- ums ist ein gewünschter und kennzeichnender Effekt des Kaltmethanol- Kreislaufs. Sie führt dazu, dass das regenerierte und zurückgeführte Waschmedi- um das Kohlenstoffdioxid äußerst effizient wieder aufnehmen kann, so dass die Kohlendioxidwäsche insgesamt sehr kompakt ausfallen und die benötigte Menge an Waschmedium sehr klein sein kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist der der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 und speziell der Absorptionsstufe 20 zugeführte Synthesegasstrom 6 mit einem Massenstrom von 407.780 kg / h bei einer Temperatur von 40° C und einem Druck von 67,5 bar einen jeweiligen molaren Anteil von im Wesentlichen 26 % Kohlenstoffdioxid, 1 % Kohlenstoffmonoxid, 70 % Wasserstoff, 2 % Me- than und 1 % Stickstoff auf. Entsprechend ist es bevorzugt, dass der Synthesegasstrom 6 der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 mit einem Druck von jeweils mindestens 30 bar, von mindestens 40 bar, von mindestens 50 bar, von mindestens 60 bar oder von mindestens 65 bar zugeführt wird. Dabei entspricht der Druck des Waschmediums in der Absorptionsstufe 20 im Wesentlichen dem oben beschrie- benen Druck des Synthesegasstroms 6 in der Kohlenstoffdioxidwäsche 19. In der Regenerationsstufe 21 kann der Druck des Waschmediums im Wesentlichen bis auf Atmosphärendruck oder sogar bis auf ein Vakuum absinken.

Bevorzugt ist, dass in Übereinstimmung mit dem in der Fig. 1 dargestellten Aus- führungsbeispiel, dass die Abgabe des Kohlenstoffdioxids in der Regenerationsstufe 21 mehrstufig erfolgt, sodass die Kohlenstoffdioxidwäsche 19 - und speziell die Regenerationsstufe 21 - einen kohlenstoffdioxidhaltigen Strom 19a sowie einen wasserstoffhaltigen Strom 19b abgibt, wobei vorzugsweise der wasser- stoffhaltige Strom 19b im Wesentlichen ausgewaschenen Wasserstoff aufweist. Dieser Sachverhalt lässt sich auch dadurch ausdrücken, dass ein molarer Kohlenstoffdioxidanteil des kohlenstoffdioxidhaltigen Stroms 19a größer ist als derjenige des wasserstoffhaltigen Stroms 19b. Ebenso lässt sich feststellen, dass ein molarer Wasserstoffanteil des wasserstoffhaltigen Stroms 19b größer ist als derjenige des kohlenstoffdioxidhaltigen Stroms 19a.

Bei einem Auswaschen von Kohlenstoffdioxid werden regelmäßig auch andere Bestandteile des gewaschenen Gasstroms, so etwa auch Wasserstoff, mit ausgewaschen. Die verschiedenen ausgewaschenen Gase werden aber bei der obigen Druckentspannung des Waschmediums hauptsächlich bei unterschiedlichen Dru- ckentspannungsstufen freigesetzt. Folglich kann, wie im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig . 1, die Kohlenstoffdioxidwäsche 19 den wasserstoffhaltigen Strom 19b durch eine erste Druckentspannung des Waschmediums in der Regenerationsstufe 21 und den kohlenstoffdioxidhaltigen Strom 19a durch eine zweite Druckentspannung des Waschmediums in der Regenerationsstufe 21 abgeben. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel weist der kohlenstoffdioxidhaltige Strom 19a einen Massenstrom von 305.372 kg / h bei einer Temperatur von 40 ° C und einem Druck von 1,5 bar sowie einen molaren Anteil von 99 % Kohlenstoffdioxid auf. Der wasserstoffhaltige Strom 19b hingegen, welcher der oben beschriebenen Rückgewinnungsvorrichtung 12 zugeführt wird, weist einen Massenstrom von 14.654 kg / h bei einer Temperatur von 45 ° C und einem Druck von 7 bar auf. Der wasserstoffhaltige Strom 19b weist ferner einen molaren Anteil von im Wesentlichen 60 % Kohlenstoffdioxid, 1 % Kohlenstoffmonoxid, 31 % Wasserstoff, 6 % Methan sowie 2 % Argon auf. Erkennbar ist also der Anteil an Wasserstoff nicht unerheblich, welcher dann also durch Zuführung zur Rückgewinnungsvorrichtung 12 genutzt werden kann.

Eine bevorzugte Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, dass der Synthesegasstrom 6 einer Shiftvorrichtung 22 zugeführt wird, dass der der Shiftvorrichtung 22 zugeführte Synthesegasstrom 6 Wasser aufweist und dass in der Shiftvorrichtung 22 eine Wassergas-Shift-Reaktion zur Umsetzung zumindest eines Teils des Kohlenstoffmonoxids des Synthesegasstroms 6 mit dem Wasser in Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff stattfindet. Vorzugsweise ist die Shiftvorrichtung 22 von der vorschlagsgemäßen Anlage umfasst. Bevorzugt erfolgt diese Zuführung zur Shiftvorrichtung 22 der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 prozesstech- nisch vorgelagert, was so auch in der Fig . 1 dargestellt ist. Das Wasser im Synthesegasstrom 6 kann einerseits bereits im Energieträgerstrom 2 vorhanden sein. Es kann andererseits auch in einer - hier nicht dargestellten - Sättigung dem Synthesegasstrom 6 zugeführt werden. Für die Ammoniaksynthese ist aus dem Energieträgerstrom 2 nur Wasserstoff - neben dem ggf. vorhandenen Stick- Stoff - interessant, sodass die Kohlenstoffoxide im Synthesegasstrom 6 vorteilhafterweise möglichst weitgehend bereits vor Zuführung zur Adsorptionsvorrichtung 7 aus diesem entfernt werden können. Durch die in der Shiftvorrichtung 22 durchgeführte Wassergas-Shift-Reaktion wird einerseits zusätzlich wertvoller Wasserstoff gewonnen und anderseits Kohlenstoffdioxid auf Kosten von Kohlen- stoffmonoxid gewonnen. Durch die Kombination mit der obigen Kohlenstoffdioxidwäsche 19 wird also zuerst in der Shiftvorrichtung 22 - unter dem Gewinn von Wasserstoff - die Zusammensetzung der Kohlenstoffoxide im Synthesegasstrom 6 zugunsten des Kohlenstoffdioxids gegenüber dem Kohlenstoffmono- xid verschoben und dann das Kohlenstoffdioxid im Wesentlichen vollständig ausgewaschen. Im Ergebnis weist der der Adsorptionsvorrichtung 7 zugeführte Syn- thesegasstrom 6 nur noch einen geringen Anteil an Kohlenstoffoxiden auf, sodass die Belastung der Adsorptionsvorrichtung 7 gering ausfällt. Neben der in der Fig . 1 dargestellten Shiftvorrichtung 22 und der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 kann der Synthesegasstrom 6 zwischen der Synthesegasreaktoranordnung 5 und der Adsorptionsvorrichtung 7 weitere, hier nicht gesondert dargestellte oder beschrie- bene Prozessstufen durchlaufen, und zwar insbesondere solche zur Änderung der Temperatur oder des Wasser- bzw. Wasserdampfgehalts.

Im Ausführungsbeispiel der Fig . 1 weist der der Shiftvorrichtung 22 zugeführte Synthesegasstrom 6 einen Massenstrom von 522.393 kg / h bei einer Tempera- tur von 320° Celsius und einem Druck von 71,5 bar auf. Der Synthesegasstrom 6 weist einen molaren Anteil von im Wesentlichen 6 % Kohlenstoffdioxid, 16 % Kohlenstoffmonoxid, 44 % Wasserstoff, 1 % Methan, 1 % Stickstoff und 32 % Wasser. Der aus der Shiftvorrichtung 22 gewonnene Synthesegasstrom 6 - welcher also der obigen Wassergas-Shift-Reaktion bereits unterzogen wurde - weist dann einen Massenstrom von 522.397 kg / h bei einer Temperatur von 355° C und einem Druck von 69 bar auf. Hinsichtlich seiner Zusammensetzung weist er einen molaren Anteil von nun im Wesentlichen 21 % Kohlenstoffdioxid, 1 % Kohlenstoffmonoxid, 58 % Wasserstoff, 2 % Methan, 1 % Stickstoff sowie 18 % Wasser auf. Der Anteil an Wasserstoff ist also erkennbar um 14 Prozentpunkt und damit mehr als 25 % Prozent angestiegen, wohingegen die Kohlenstoffoxide im Synthesegasstrom 6 nun fast ausschließlich aus Kohlenstoffdioxid bestehen.

Gemäß der Darstellung in der Fig. 1 kann es gemäß einer bevorzugten Ausführungsform jeweils des vorschlagsgemäßen Verfahrens und der vorschlagsgemä- ßen Anlage sein, dass die Ammoniak-Reaktoranordnung 11 einen Reaktorstufe I Ia für die Ammoniaksynthese sowie eine prozesstechnisch der Reaktorstufe I Ia nachgelagerte Kondensationsstufe 24 zum Abtrennen von Ammoniak 1 aus Restgas 24a aufweist. Dann wird der in der Reaktorstufe 11 synthetisierte Ammoniak 1 zunächst als Rohammoniakstrom 23 aus der Reaktorstufe I Ia geführt und der Kondensationsstufe 24 zugeführt, aus welcher das Ammoniak 1 durch Auskondensation gewonnen wird. Ein verbliebenes Restgas 24a wird gemäß der Darstel- lung in der Fig . 1 aus der Kondensationsstufe 24 zu der Reaktorstufe I Ia rezyk- liert. Hier ist es weiter bevorzugt, dass eine Kühlung der Kondensationsstufe 24 mit der Kohlenstoffdioxidwäsche 19 zur Kühlung des Waschmediums auf eine in der Fig . 1 nicht dargestellte Art und Weise gekoppelt ist.

Vorstehend beschriebene bevorzugte Ausgestaltungen des vorschlagsgemäßen Verfahrens entsprechen bevorzugten Ausgestaltungen der vorschlagsgemäßen Anlage und umgekehrt.