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Title:
METHOD FOR PRODUCING ANCHOR RODS FROM A FIBER COMPOSITE MATERIAL, AND ANCHOR ROD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/137313
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing anchor rods (17) from a fiber composite material. In a solidifying step, a strand (7) of a curable matrix material (5) into which fibers (1) are embedded is supplied to an irradiation device (14) and solidified by means of light irradiation. The solidified strand (7) is then further conveyed into an annealing device (18) and cured by heating to an annealing temperature in a subsequent curing step. A portion of the cured strand (7) forms an anchor rod (17). The strand (7) is continuously supplied to the irradiation device (14). In the process, the strand (7) is conveyed past or in the irradiation device (14) on a circulating conveyor belt (8) in a conveyor belt (8) depression (10) which is continuous in a conveyor direction (9). The conveyor belt (8) depression (10) has profiled inner wall regions (11) by means of which a surface profile of the strand (7) conveyed in the conveyor belt is produced during the solidifying step. The conveyor belt (8) consists of a light-permeable material such that multiple irradiation devices (15) can irradiate the strand (7) conveyed on the conveyor belt (8) from different directions.

Inventors:
PLANERT ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/052327
Publication Date:
August 17, 2017
Filing Date:
February 03, 2017
Export Citation:
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Assignee:
LEONHARDT ANDRÄ UND PARTNER BERATENDE INGENIEURE VBI AG (DE)
International Classes:
E04C5/07; B29C35/08; B29C70/52
Domestic Patent References:
WO2014183146A12014-11-20
Foreign References:
JPH06293079A1994-10-21
EP0427111A21991-05-15
JPH05147117A1993-06-15
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KATSCHER HABERMANN PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung von Ankerstäben (17) aus einem Faserverbundmaterial, wobei in einem Verfestigungsschritt ein Strang (7) aus einem aushärtbaren Matrixmaterial (5), in welchem Fasern (1) eingebettet sind, einer

Bestrahlungseinrichtung (14) zugeführt und durch eine

Bestrahlung mit Licht verfestigt wird, und wobei der verfestigte Strang (7) in eine Temper-Einrichtung (18) weitergefördert und in einem nachfolgenden

Aushärtungsschritt durch Erwärmung auf eine

Tempertemperatur ausgehärtet wird, wobei ein Abschnitt des ausgehärteten Strangs (7) einen Ankerstab (17) bildet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (7) kontinuierlich der Bestrahlungseinrichtung

(14) zugeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Durchtränkungsschritt ein Bündel von Fasern (1) mit dem Matrixmaterial (5)

durchtränkt und zu dem Strang (7) zusammengeführt wird, der nachfolgend der Bestrahlungseinrichtung (14) zugeführt wird . 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (1) des Bündels voneinander beabstandet einem Tränkungsbehälter (4) mit dem Matrixmaterial (5) zugeführt werden, und die mit Matrixmaterial (5) ummantelten Fasern (1) in dem Tränkungsbehälter (4) oder nach dem Verlassen des Tränkungsbehälters (4) zu dem Strang (7)

zusammengeführt werden.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (7) in dem

Verfestigungsschritt auf einem umlaufenden Transportband (8) in einer in einer Förderrichtung (9) durchgehenden Vertiefung (10) des Transportbands (8) an oder in der Bestrahlungseinrichtung (14) vorbeigefördert wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (10) des Transportbands (8) profilierte Innenwandbereiche (11) aufweist, durch welche während des Verfestigungsschritts eine Oberflächenprofilierung des darin beförderten Strangs (7) bewirkt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportband (8) aus einem lichtdurchlässigen Material besteht und dass mehrere

Beleuchtungseinrichtungen (15) den auf dem Transportband (8) geförderten Strang (7) aus verschiedenen Richtungen beleuchten .

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass über eine Dosiereinrichtung (13) dem Strang (7) vor dem Verfestigungsschritt zusätzliches

Matrixmaterial (5) zugegeben wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (7) vor, während oder nach dem Aushärtungsschritt in mehrere Abschnitte unterteilt wird, die jeweils einen Ankerstab (17) bilden.

10. Ankerstab (17) aus einem Faserverbundmaterial, wobei Fasern (1) in einem Matrixmaterial (5) eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Matrixmaterial (5) ein KunstStoffmaterial aufweist, welches durch Bestrahlung mit Licht verfestigbar und durch Erwärmung auf eine

Tempertemperatur aushärtbar ist.

11. Ankerstab (17) nach Anspruch 10, dadurch

gekennzeichnet, dass der Ankerstab (17) Fasern (1) aus einem Basaltmaterial aufweist. 12. Ankerstab (17) nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerstab (17) in

Umfangsrichtung mindestens einen Bereich mit einer

Oberflächenprofilierung aufweist .

Description:
Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG

Verfahren zur Herstellung von Ankerstäben aus einem

Faserverbundmaterial sowie Ankerstab

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ankerstäben aus einem Faserverbundmaterial. Ein

beispielsweise für eine Bewehrung oder Verankerung von Betonelementen verwendeter Ankerstab wird in der Praxis regelmäßig aus Metall hergestellt. Durch eine geeignete Oberflächenstrukturierung, beispielsweise in

Umfangsrichtung oder in einem Winkel hierzu verlaufende wulstformige Ausformung und nutenartigen Vertiefungen, kann eine formschlüssige Verbundwirkung zwischen einem

derartigen Ankerstab und einem Betonelement erzeugt werden, in welches der Ankerstab eingebettet ist. Im Gegensatz zu Ankerstäben mit einer geeigneten Oberflächenprofilierung kann mit Ankerstäben, die eine glatte Staboberfläche aufweisen, nur eine deutlich geringere Verbundwirkung erzielt werden, die für eine Verwendung solcher Stäbe zur Bewehrung und Verankerung von Betonelementen regelmäßig nicht ausreichen kann.

Es wurden vereinzelt Versuche unternommen, derartige

Ankerstäbe aus einem Faserverbundmaterial herzustellen. Ein aus einem geeigneten Faserverbundmaterial hergestellter Ankerstab kann ein geringes Eigengewicht und gleichzeitig eine hohe mechanische Belastbarkeit aufweisen. Zudem weist ein Ankerstab aus einem Faserverbundmaterial eine sehr gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit und

Witterungseinflüssen auf.

Beispielsweise aus der Veröffentlichung „Verbundverhalten von GFK-Bewehrungsstäben und Rissentwicklung in GFK- stabbewehrten Betonbauteilen" von Herrn Raimo Füllsack- Köditz (Institut für konstruktiven Ingenieurbau Bauhaus- Universität Weimar, November 2004) sind verschiedene

Verfahren beschrieben, mit denen eine

Oberflächenprofilierung von einem stabförmigen

Faserverbundmaterial bewirkt werden kann. Die

Staboberfläche kann beispielsweise durch Sandbestrahlung aufgeraut werden. Es ist ebenfalls möglich, die

Staboberfläche durch eine Sandbeschichtung mit einer

Oberflächenprofilierung zu versehen. Eine deutlich stärker variierende Oberflächenprofilierung kann durch eine

schlaffe oder straffe Umseilung der Stäbe mit Fasern oder durch eine Verflechtung der in einem Ankerstab

eingebetteten Fasern bewirkt werden. Es ist auch denkbar, dass ein Ankerstab mit einer zunächst glatten Oberfläche nachträglich durch Einfräsen einer Nutenstruktur oder durch die Ausbildung einer vorspringenden Rippenstruktur mit Hilfe von zusätzlich aufgebrachtem Kunstharz eine

Oberflächenprofilierung erhält.

Nachträglich aufgebrachte Rippenstrukturen aus Kunstharz, die keine Anbindung an die in dem Ankerstab eingebetteten Fasern aufweisen, können bereits bei einer geringen Zug ¬ oder Druckbelastung abgeschert werden. Durch das Einfräsen einer Rippen- oder Gewindestruktur in einen zunächst mit einer glatten Staboberfläche hergestellten Ankerstab werden die in diesem Bereich verlaufenden Fasern beschädigt oder aufgetrennt und die Faserverbundwirkung innerhalb des Ankerstabs insbesondere in dem Bereich der

Oberflachenprofilierung erheblich geschwächt. Es hat sich gezeigt, dass die mit einem derartigen Verfahren mit einer Oberflachenprofilierung versehenen Ankerstäbe für viele Anwendungsbereiche keine ausreichende Verbundwirkung mit einem umgebenden Betonelement erzeugen, bzw. gewährleisten können. Es ist derzeit technisch kaum möglich, ausgehend von einem glatten Ankerstab eine Oberflächenprofilierung nachträglich zu erzeugen, die eine ausreichende

Verbundwirkung für Ankerstäbe in Betonelementen bewirken bzw. gewährleisten können.

Der für eine Aushärtung des Matrixmaterials benötigte

Zeitaufwand ist erheblich. Das Erzeugen der

Oberflächenprofilierung ist bei den bekannten

Herstellungsverfahren und insbesondere bei einer schlaffen oder straffen Umseilung der Ankerstäbe oder bei dem

Verflechten der in dem Ankerstab eingebetteten Fasern während deren Herstellung sehr aufwendig und

kostenintensiv. Auch aus diesen Gründen werden trotz der vorteilhaften Eigenschaften derartige Ankerstäbe aus einem Faserverbundmaterial, die eine sehr hohe Zugfestigkeit aufweisen und im Gegensatz zu Ankerstäben aus Metall unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen sind, in der Praxis kaum für Baumaßnahmen oder Sanierungsmaßnahmen eingesetzt .

Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, ein möglichst einfach und kostengünstig

durchführbares Verfahren zur Herstellung von Ankerstäben aus einem Faserverbundmaterial bereitzustellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem Verfestigungsschritt ein Strang aus einem

aushärtbaren Matrixmaterial, in welchem Fasern eingebettet sind, einer Bestrahlungseinrichtung zugeführt und durch eine Bestrahlung mit Licht verfestigt wird, und dass der verfestigte Strang in eine Aushärtungseinrichtung

weitergefördert und in einem nachfolgenden

Aushärtungsschritt durch Erwärmung auf eine Temper- Temperatur ausgehärtet wird, wobei ein Abschnitt des ausgehärteten Strangs einen Ankerstab bildet. Durch die Verwendung eines Matrixmaterials, das durch eine

Bestrahlung mit Licht verfestigt werden kann, kann

innerhalb kurzer Zeit der Strang aus zunächst flüssigem, bzw. pastösem Matrixmaterial mit den darin eingebetteten Fasern verfestigt und dabei in die gewünschte Form gebracht werden. Die derzeit bekannten Matrixmaterialien, die eine Verfestigung durch Bestrahlung mit beispielsweise UV-Licht oder sichtbarem Licht ermöglichen, bewirken allerdings üblicherweise keine ausreichend feste und mechanisch belastbare Verbindung des Matrixmaterials mit den darin eingebetteten Fasern. Zudem können in Abhängigkeit von den jeweils verwendeten Fasern Abschattungseffekte auftreten, die insbesondere in einer unmittelbaren Umgebung um die Fasern eine Verfestigung des Matrixmaterials durch die Bestrahlung mit Licht beeinträchtigen. Es hat sich gezeigt, dass durch einen anschließenden Temper-Vorgang, bei dem der zuvor durch Bestrahlung mit Licht verfestigte Strang auf eine Temper-Temperatur erwärmt wird und über eine

ausreichend lange Zeit dauerhaft temperiert wird, eine zusätzliche Aushärtung des Matrixmaterials und damit einhergehend eine ausreichende mechanische Belastbarkeit des Ankerstabs bewirkt, so dass der Ankerstab zur Bewehrung und Verankerung von Betonelementen verwendet werden kann.

Durch die Bestrahlung des noch verformbaren Strangs mit Licht, insbesondere mit UV-Licht, kann innerhalb von einer sehr kurzen Bestrahlungsdauer von beispielsweise zwei bis fünf Minuten der Strang ausreichend verfestigt und mit einer vorgegebenen Oberflachenprofilierung versehen werden. Nach der Verfestigung kann der Strang in einfacher Weise gehandhabt, bzw. transportiert und gelagert werden, um nachfolgend einer Temperiereinrichtung zugeführt zu werden, mit welcher der Aushärtungsschritt durchgeführt wird. Eine unbeabsichtigte Verformung des bereits verfestigten Strangs ist dadurch während des Aushärtungsschritts ausgeschlossen. Würde der Strang ausschließlich durch Erwärmung in der Tempereinrichtung verfestigt und ausgehärtet werden, würde es erheblich länger dauern, bis das Matrixmaterial in dem Strang ausreichend verfestigt ist, um anschließend in einfacher Weise und ohne die Gefahr einer unerwünschten Verformung transportiert und gelagert werden zu können. Durch die Kombination der Verfestigung des Strangs durch eine Bestrahlung mit Licht und eine anschließend

durchgeführte Aushärtung durch Erwärmung werden die

Vorteile einer sehr raschen Verfestigung des Strangs mit einer dadurch erleichterten Handhabung kombiniert mit der insbesondere für Ankerstäbe erforderlichen Aushärtung und mechanisch hoch belastbaren Einbettung der Fasern in das ausgehärtete Matrixmaterial.

Ein derartiger Ankerstab kann für die Bewehrung von

Betonelementen und Betonbauten verwendet werden. Der

Ankerstab kann auch beispielsweise für eine Verankerung einzelner Formteile miteinander oder eines einzelnen

Bauteils an einem Bauwerk verwendet werden, wobei der Ankerstab nicht vollständig in ein Formteil oder Bauteil eingebettet sein muss, sondern gegebenenfalls lediglich mit einem Abschnitt, üblicherweise einem Endabschnitt mit dem Formteil oder Bauteil in Eingriff steht. Der

erfindungsgemäße Ankerstab eignet sich in vorteilhafter Weise für die Aufnahme und Übertragung von Zugkräften. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Strang kontinuierlich der Bestrahlungseinrichtung zugeführt wird. Die mit dem Matrixmaterial getränkten und benetzten bzw. ummantelten Fasern können zu einem Strang zusammengeführt und

kontinuierlich der Bestrahlungseinrichtung zugeführt werden, um in einem kontinuierlichen Herstellungsprozess einen verfestigten Endlos-Strang zu produzieren. Durch die Verwendung eines geeigneten Matrixmaterials, das eine durch Licht und insbesondere durch UV-Bestrahlung aktivierbare Verfestigung innerhalb von wenigen Minuten ermöglicht, kann der Endlos-Strang mit einer daran angepassten

Transportgeschwindigkeit an einer Beleuchtungseinrichtung oder an mehreren Beleuchtungseinrichtungen innerhalb der Bestrahlungseinrichtung vorbeigeführt und dabei verfestigt werden. Die Verwendung von gesonderten Werkzeugen für die Herstellung der einzelnen Ankerstäbe und insbesondere ein manuelles Einlegen von Fasern in einzelne Formen, bzw.

Werkzeuge, mit denen jeweils ein einzelner Ankerstab hergestellt werden kann, ist nicht erforderlich. Da während des Verfestigungsschritts bereits eine gewünschte

Oberflächenprofilierung erzeugt werden kann, ist kein zusätzlicher Aufwand für eine anderenfalls erforderliche schlaffe oder straffe Umwicklung oder für eine nachträgliche Erzeugung der Oberflachenprofilierung

notwendig .

Im Hinblick auf die kontinuierliche Herstellung von

Ankerstäben ist es gemäß einer Ausgestaltung des

Erfindungsgedankens vorteilhaft, dass in einem

Durchtränkungsschritt ein Bündel von Fasern mit dem

Matrixmaterial durchtränkt und zu einem Strang

zusammengeführt wird, der nachfolgend der

Bestrahlungseinrichtung zugeführt wird. Die einzelnen

Fasern können dabei beispielsweise von einer Vorratstrommel oder von mehreren Vorratsrollen abgewickelt und über mehrere Umlenkungsrollen umgelenkt und dabei zunächst mit dem Matrixmaterial durchtränkt und anschließend der

Bestrahlungseinrichtung zugeführt werden. Bei den Fasern kann es sich beispielsweise um Fasern aus Glas, aus Aramid oder aus Kohlenstoff handeln. Es ist grundsätzlich denkbar, Fasern aus natürlichen bzw. nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Hanf oder Flachs zu verwenden. Besonders vorteilhaft für die Verwendung in Ankerstäben sind Fasern aus einem Basaltmaterial. Es ist ebenfalls möglich, dass verschiedenartige Fasern zu einem Bündel bzw. zu dem Strang zusammengeführt und verbunden werden.

In besonders vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass die Fasern des Bündels voneinander beabstandet einem

Tränkungsbehälter mit dem Matrixmaterial zugeführt werden, und die mit Matrixmaterial ummantelten Fasern in dem

Tränkungsbehälter oder nach dem Verlassen des

Tränkungsbehälters zu dem Strang zusammengeführt werden. Durch die Zuführung von zunächst aufgefächerten und

voneinander beabstandeten Fasern kann in einfacher Weise erreicht werden, dass die einzelnen Fasern während des Durchtränkungsschritts ausreichend Kontakt mit dem

Matrixmaterial haben und im Wesentlichen vollständig von dem Matrixmaterial umgeben, benetzt und ummantelt werden, bevor die einzelnen Fasern zu dem Bündel zusammengeführt werden, das nachfolgend den Strang bildet.

Um in einfacher Weise während des Verfestigungsschritts den Strang formen und beispielsweise hinsichtlich seines

Durchmessers vorgeben zu können ist vorgesehen, dass der Strang in dem Verfestigungsschritt auf einem umlaufenden Transportband in einer in einer Förderrichtung

durchgehenden Vertiefung des Transportbands an einer

Bestrahlungseinrichtung vorbeigeführt wird. Die Vertiefung in dem Transportband kann beispielsweise eine rechteckige, eine U-förmige oder eine halbkreisförmige

Querschnittsfläche aufweisen. Es ist ebenfalls denkbar, dass die in Förderrichtung durchgehende Vertiefung in dem Transportband eine näherungsweise rechteckige oder

kreisförmige Querschnittsfläche und einen längs der

Förderrichtung verlaufenden schmalen Öffnungsschlitz aufweist, sodass das Transportband den Strang auch an einer dem Öffnungsschlitz zugewandten Oberseite teilweise

umgreift und dadurch auch an einer Oberseite des Strangs dessen Formgebung vorgeben kann.

Weiterhin ist denkbar und für verschieden Anwendungsfälle zweckmäßig, dass die durchgehende Vertiefung keinen geraden Verlauf längs der Förderrichtung aufweist, sondern

beispielsweise einen wellenförmigen oder mäanderförmigen Verlauf aufweist, so dass auch der darin verfestigte Strang und der daraus hergestellte Ankerstab einen wellenförmigen oder mäanderförmigen Verlauf aufweist, um dadurch eine Verankerungswirkung zu erzeugen.

Es ist zweckmäßig, dass die Vertiefung des Transportbands profilierte Innenwandbereiche aufweist, durch welche während des Verfestigungsschritts eine

Oberflächenprofilierung des darin geförderten Strangs vorgegeben wird. Die profilierten Innenwandbereiche können sich dabei kontinuierlich über die gesamte Vertiefung, bzw. über die gesamte Länge des umlaufenden Transportbands erstrecken. Es ist ebenfalls möglich, dass im Wesentlichen glatte Innenwandbereiche sich mit profilierten

Innenwandbereichen abwechseln. Die Oberflächenprofilierung kann dabei beispielsweise durch quer zur Förderrichtung oder in einem Winkel hierzu verlaufende Wulste und Nuten in den Innenwandbereichen erzeugt werden. Es ist ebenfalls möglich, dass die profilierten Innenwandbereiche eine wellenförmige Oberflächenprofilierung aufweisen, die auf den Strang abgeformt und übertragen wird. Es hat sich gezeigt, dass mehrere Zähne oder Wulste pro Zentimeter Länge des Ankerstabs, die etwa 1 bis 2 Millimeter radial vorspringen, eine für viele Anwendungsbereiche ausreichende Verbundwirkung mit einem Betonelement erzeugen können.

Flache, rechteckige Stabprofile mit einer zahnförmigen oder wellenförmigen Profilierung an den schmalen Seitenwänden sind besonders vorteilhaft für eine Verwendung als

Bewehrung sehr dünner plattenartiger Betonbauteile

geeignet. Weitgehend unabhängig von einer

Querschnittsfläche und Formgebung eines Stabprofils kann ein derartiger Ankerstab in zahlreichen Anwendungsfällen für eine hochfeste und zuverlässige Bewehrung von

Betonelementen und Betonbauten verwendet werden. Die Oberflächenprofilierung kann dabei an den jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden, um eine möglichst hohe Verbundwirkung und Kraftübertragung mit einer damit

verbundenen Komponente zu ermöglichen. So kann bei einer Verwendung als Ankerstab in Betonelementen die

Oberflächenprofilierung beispielsweise an verschiedene Zusammensetzungen des Betons angepasst sein. Es ist

ebenfalls möglich, an einem Ende des Ankerstabs ein

Krafteinleitungselement bzw. ein Zugmittel festzulegen und die Oberflächenprofilierung des Ankerstabs an dem

vorgesehenen Verbindungsbereich an das

Krafteinleitungselement oder Zugmittel anzupassen.

Um bereits während des Verfestigungsschritts eine möglichst gleichmäßige Verfestigung des Matrixmaterials um die einzelnen Fasern herum zu bewirken ist vorgesehen, dass das Transportband aus einem lichtdurchlässigen Material besteht und dass mehrere Beleuchtungseinrichtungen den auf dem Transportband geförderten Strang aus verschiedenen

Richtungen beleuchten. Das Transportband kann

beispielsweise aus einem transparenten oder opaken

Silikonmaterial bestehen. Die mehreren

Beleuchtungseinrichtungen können dann den in dem

Transportband in der Vertiefung aufgenommenen und

geförderten Strang nicht nur von oben durch einen

Öffnungsschlitz hindurch, sondern auch quer zur

Förderrichtung beispielsweise von den Seiten oder von einer Unterseite mit sichtbarem Licht oder mit UV-Licht

beleuchten und dadurch verfestigen. Einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zufolge ist vorgesehen, dass über eine Dosiereinrichtung vor dem

Verfestigungsschritt dem Strang zusätzliches Matrixmaterial zugegeben wird. Dies kann zweckmäßig sein, um unabhängig von einem gegebenenfalls vorausgehenden

Durchtränkungsschritt ein gewünschtes Mischungsverhältnis von Matrixmaterial und von darin eingebetteten Fasern für den Strang, bzw. einen davon gebildeten Ankerstab vorgeben zu können. Durch die Dosiereinrichtung kann auch

gewährleistet werden, dass die Vertiefung in dem

Transportband vollständig mit Matrixmaterial aufgefüllt wird. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass

unbeabsichtigt während der kontinuierlichen Herstellung des verfestigten Strangs lokale Unregelmäßigkeiten und Bereiche mit zu wenig Matrixmaterial entstehen, die zu einer lokalen Schwächung des Strangs und des daraus gebildeten Ankerstabs führen könnten.

Es ist ebenfalls möglich, mit der Dosiereinrichtung ein Füllmaterial zuzugeben, wobei das Füllmaterial einen Anteil des Matrixmaterials aufweisen kann, jedoch auch aus einem anderen Material oder aus einem Gemisch bestehen kann und zusätzlich mit Zuschlagstoffen angereichert sein kann. Als Zuschlagstoffe können beispielsweise Kunststoffgranulate, Sand, mineralische Zuschlagsstoffe oder Glasgranulat zugegeben werden, um die Eigenschaften des daraus

hergestellten Ankerstabs zu beeinflussen.

Es ist vorgesehen, dass der Strang vor, während oder nach dem Aushärtungsschritt in mehrere Abschnitte unterteilt wird, die jeweils einen Ankerstab bilden. Da für einen vollständigen Aushärtungsvorgang üblicherweise eine Verweildauer von mehreren Stunden in der Tempereinrichtung erforderlich oder zumindest zweckmäßig ist, kann der kontinuierlich erzeugte und verfestigte Endlos-Strang vor der Zuführung in die Temper-Einrichtung in einzelne

Ankerstäbe mit der jeweils vorgesehenen Länger zertrennt werden. Die einzelnen Ankerstäbe können dann raumsparend gestapelt und einem beheizbaren Innenraum der

Tempereinrichtung zugeführt werden.

Die Erfindung betrifft auch einen Ankerstab aus einem Faserverbundmaterial, wobei Fasern in einem Matrixmaterial eingebettet sind. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Matrixmaterial ein KunstStoffmaterial aufweist, welches durch Bestrahlung mit Licht verfestigbar und durch

Erwärmung auf eine Temper-Temperatur aushärtbar ist. Das KunstStoffmaterial kann zu diesem Zweck reaktive

Komponenten aufweisen, die entweder durch Bestrahlung mit Licht und insbesondere durch eine Bestrahlung mit UV-Licht oder aber durch eine Erwärmung aktiviert werden können und eine Vernetzung und Aushärtung des KunstStoffmaterials herbeiführen. Sofern mit Licht und insbesondere mit UV- Licht innerhalb weniger Minuten eine rasche Vernetzung herbeigeführt werden kann, kann nicht nur die Aushärtung, sondern auch die vorausgehende Verfestigung in dem

Verfestigungsschritt durch eine chemische Reaktion und Vernetzung herbeigeführt werden. Es ist ebenfalls möglich, dass das KunstStoffmaterial eine Komponente enthält, die durch Bestrahlung mit Licht und insbesondere mit UV-Licht aktiviert werden kann und lediglich eine Verfestigung des Matrixmaterials bewirkt, ohne eine dauerhafte Vernetzung und Aushärtung des Matrixmaterials herbeizuführen. Die für die Verfestigung und für das Aushärten verantwortlichen reaktiven Komponenten können an die im Einzelfall

verwendeten Fasern, an das aushärtende Matrixmaterial sowie an die für die Aktivierung der Verfestigung und der

Aushärtung in dem Matrixmaterial verantwortlichen

aktivierenden Matrixkomponenten angepasst sein.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung des

Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass der Ankerstab Fasern aus einem Basaltmaterial aufweist. Es hat sich gezeigt, dass Basaltfasern besonders vorteilhafte

Eigenschaften bezüglich der Zugfestigkeit und der

mechanischen Belastbarkeit aufweisen, die für eine

Verwendung in Ankerstäben besonders vorteilhaft ist. Zudem können Basaltfasern während der Herstellung des Strangs einfach verarbeitet und in das Matrixmaterial eingebettet werden, um eine für Ankerstäbe vorteilhafte hohe

Verbundwirkung zwischen den Fasern und dem umgebenden

Matrixmaterial in dem Ankerstab zu erzeugen. Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren und insbesondere mit einer aus mehreren Richtungen erfolgenden Beleuchtung des Strangs während des Verfestigungsschritts können nachteilige Abschattungseffekte, wie sie bei einer

Beleuchtung von üblicherweise undurchsichtigen, dunklen Basaltfasern auftreten können, vermieden werden.

Um eine möglichst große und mechanisch belastbare

Verbundwirkung des Ankerstabs mit einem umgebenden

Formteil, insbesondere mit einem umgebenden Betonelement zu begünstigen ist vorgesehen, dass der Ankerstab in

Umfangsrichtung mindestens einen Bereich mit einer

Oberflächenprofilierung aufweist . Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des

Erfindungsgedankens näher erläutert, die in der Zeichnung exemplarisch dargestellt sind. Es zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufs für die kontinuierliche Herstellung von Ankerstäben mit einer Oberflächenprofilierung aus einem

Faserverbundmaterial , Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Bündels von Fasern, das in einem Durchtränkungsschritt mit dem

Matrixmaterial durchtränkt und ummantelt wird, und

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines endlosen

umlaufenden Transportbands, das in einer Förderrichtung eine durchgehende Vertiefung für die Aufnahme des

durchtränkten Bündels von Fasern während eines

Verfestigungsschritts ermöglicht .

Bei einem erfindungsgemäßen und in Fig. 1 schematisch dargestellten Herstellungsverfahren werden mehrere Fasern 1 von einer Vorratstrommel 2 abgewickelt und über mehrere Umlenkungsrollen 3 durch einen Tränkungsbehälter 4 geführt, der mit einem zunächst noch flüssigem oder pastösem

Matrixmaterial 5 gefüllt ist. Die einzelnen Fasern 1 werden nach dem Benetzen und Ummanteln mit dem Matrixmaterial 5 in dem Tränkungsbehälter 4 einer Bündelungseinrichtung 6 zugeführt, mit deren Hilfe, die einzelnen Fasern 1 zu einem Strang 7 gebündelt werden.

In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, dass die einzelnen

Fasern 1 zunächst aufgefächert und jeweils im Abstand zu benachbarten Fasern 1 dem Tränkungsbehälter 4 zugeführt werden, sodass jede Faser 1 beabstandet zu den anderen Fasern 1 in das Matrixmaterial 5 eintaucht und vollständig von dem Matrixmaterial 5 umgeben bzw. benetzt wird. Die einzelnen benetzten Fasern 1 werden nach dem Verlassen des Tränkungsbehälters 4 mit der Bündelungseinrichtung 6 zu dem Strang 7 gebündelt.

Der Strang 7 wird anschließend einem endlos umlaufenden Transportband 8 zugeführt. Das Transportband 8, das in Fig. 3 ausschnittweise vergrößert dargestellt ist, weist eine in einer mit Pfeilen 9 verdeutlichten Förderrichtung

durchgehende Vertiefung 10 auf. Die Vertiefung 10 weist ununterbrochen eine wellenförmige Oberflächenprofilierung 11 der Innenwandbereiche 12 auf.

Nachdem der Strang 7 der Vertiefung 10 in dem Transportband 8 zugeführt wurde, wird mit einer Dosierungseinrichtung 13 zusätzlich Matrixmaterial 5 in die Vertiefung 10

eingeführt, um die Vertiefung 10 vollständig aufzufüllen und eine Abformung der Oberflächenprofilierung 11 der

Innenwandbereiche 12 der Vertiefung 10 auf den darin eingebetteten Strang 7 zu begünstigen bzw. zu

gewährleisten .

Der Strang 7 wird mit dem Transportband 8 einer

Bestrahlungsanlage 14 zugeführt. In der

Bestrahlungseinrichtung 14 sind mehrere UV- Beleuchtungseinrichtungen 15 angeordnet. Die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen 15 sind abweichend von der schematischen Darstellung in Fig. 1 so angeordnet und ausgerichtet, dass sie das Transportband 8 und den darin in der Vertiefung 10 aufgenommenen Strang 7 aus mehreren verschiedenen Richtungen quer zu der Förderrichtung 9 beleuchten . Das Transportband 8 ist aus einem transparenten und

elastischen Silikonmaterial hergestellt. Die

Beleuchtungseinrichtungen 15 können den Strang 7 deshalb nicht nur von oben, sondern auch seitlich durch das

Transportband 8 hindurch mit UV-Licht bestrahlen und dadurch verfestigen. Eine Länge der Bestrahlungseinrichtung 14 bzw. die Anordnung der einzelnen

Beleuchtungseinrichtungen 15 und eine

Transportgeschwindigkeit , mit welcher das Transportband 8 umläuft und den Strang 7 durch die Bestrahlungseinrichtung 14 hindurch fördert, sind so aufeinander abgestimmt und vorgegeben, dass der Strang 7 durch die Beleuchtung in der Bestrahlungseinrichtung 14 ausreichend verfestigt wird, bis er die Bestrahlungseinrichtung 14 wieder verlässt. Nach dem Verlassen der Bestrahlungseinrichtung 14 wird der Strang 7 durch eine Trenneinrichtung 16 in einzelne

Abschnitte unterteilt, die jeweils einen Ankerstab 17 bilden. Die einzelnen Ankerstäbe 17 werden einer Temper- Einrichtung 18 zugeführt, in welcher die Ankerstäbe 17 auf die vorgesehene Temper-Temperatur erwärmt und für die Dauer des Aushärtungsvorgangs auf dieser Temper-Temperatur gehalten werden, bis das Matrixmaterial 5 vollständig oder zumindest für die vorgesehene Verwendung als Ankerstab 17 ausreichend ausgehärtet ist.

Da die einzelnen Ankerstäbe 17 bereits eine

Oberflächenprofilierung aufweisen und ausreichend verfestigt sind, so dass bei der weiteren Handhabung und insbesondere während des Aushärtungsschritts keine

ungewollte Verformung der Ankerstäbe 17 mehr befürchtet werden muss, können mehrere Ankerstäbe 17 der Temper- Einrichtung 18 zugeführt und dort raumsparend

beispielsweise gestapelt oder in einem Revolvermagazin gelagert werden, bis der Aushärtungsvorgang abgeschlossen ist. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise in einer Stunde herstellbare Stückzahl von Ankerstäben wird dann nicht mehr durch den Aufwand einer manuellen oder automatisierten Bestückung einzelner Werkzeugformen oder durch die oftmals mehrere Stunden dauernde Verweildauer in der Temper-Einrichtung 18 begrenzt, sondern maßgeblich durch die maximal mögliche Transportgeschwindigkeit bei der Strangherstellung und der Verweildauer in der

Bestrahlungseinrichtung 14 vorgegeben, die oftmals nur wenige Minuten dauert .