Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD OF PRODUCING AQUEOUS COPOLYMER DISPERSIONS FROM COPOLYMERS THAT COMPRISE CARBON MONOXIDE AND AT LEAST ONE OLEFINICALLY UNSATURATED COMPOUND
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/048238
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method of producing aqueous copolymer dispersions from copolymers that comprise carbon monoxide and at least one olefinically unsaturated compound.

Inventors:
SCHMID MARKUS (DE)
LINDNER EKKEHARD (DE)
WALD JOACHIM (DE)
FOERSTER MONIKA (DE)
WEGNER PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/014530
Publication Date:
June 20, 2002
Filing Date:
December 11, 2001
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
SCHMID MARKUS (DE)
LINDNER EKKEHARD (DE)
WALD JOACHIM (DE)
FOERSTER MONIKA (DE)
WEGNER PETER (DE)
International Classes:
B01J31/18; B01J31/24; C08G67/02; C09D173/00; C09J173/00; (IPC1-7): C08G67/02; B01J31/18; B01J31/24
Foreign References:
DE19917920A12000-10-26
DE19821477A11999-11-18
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigschafen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation von Kohlenmonoxid und wenig stens einer olefinisch ungesättigten Verbindung in wässrigem Medium in Gegenwart von al) Metallkomplexen der allgemeinen Formel (I) in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeu tung haben : G 5, 6oder 7atomiges carbocyclisches Ring system ohne oder mit einem oder mehreren Hete roatomen,(CRb2) r~/(CRb2) sSi (Ra) 2(CRb2) t, AOBoderAZ (R5)B mit R5 Wasserstoff, unsubstituiertes oder mit funk tionellen Gruppen, welche Atome der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, substituiertes C1bis C20Alkyl, C3bis Cl4Cycloalkyl, C6bis C14Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylrest und 6 bis 14 CAtomen im Aryl rest,N (Rb) 2,Si (R°) 3 oder einen Rest der allgemeinen Formel (II) in der q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in Formel (II) die gleiche Bedeutung wie in Formel (I) haben, A, (CRb2)r', (CRb2)sSi(Ra)2(CRb2)t, N(Rb), ein r', soder tatomiger Bestandteil eines Ringsystems oder zusammen mit Z ein (r'+1), (soder (t+1)atomiger Bestandteil eines Heterocyclus, Ra unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes Clbis C20Alkyl, C3bis C, 4Cycloalkyl, C6bis C14Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch substituiert sein können, Rb wie Ra, zusätzlich Wasserstoff oderSi (Rc) 3, Rc unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes C1bis C20Alkyl, C3bis C, 4Cycloalkyl, C6bis C, 4Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch sub stituiert sein können, r 1, 2,3 oder 4 und r' 1 oder 2, s, t 0, 1 oder 2, wobei 1 < s+t # 3, Z ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, M ein Metall, ausgewählt aus den Gruppen VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente, E1, E2 ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, R1 bis R4 unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes C2bis C20Alkyl, C3bis C14Cycloalkyl, C6bis C14Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei mindestens einer der Reste bis R4 über mindestens eine Hydroxy, Amino oder Säuregruppe verfügt oder eine ionisch funktionelle Gruppe enthält, L1, L2 formal geladene oder neutrale Liganden, X formal einoder mehrwertige Anionen, p 0,1,2,3 oder 4, m, n 0,1,2,3 oder 4, wobei p = m x n, b) einem Dispergiermittel und gegebenenfalls c) einer Hydroxyverbindung durchführt und als wenigstens eine olefinisch ungesättigte Verbindung eine das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) CH=CHQPolz (III), enthaltende Verbindung oder eine Gemisch aus einer das Struk turelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbin dung und einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen einsetzt, wobei Q eine unpolare organische Gruppe ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend lineares oder verzweigtes C1bis C20Alkyl, C3bis C14Cycloalkyl, C6bis C14Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil und eine ganze Zahl ungleich 0, bevorzugt 1, 2,3 oder 4 ist und Pol ein polarer Rest ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Carboxyl, Sulfonyl, Sulfat, Phosphonyl, Phosphat so wie deren Alkalimetall, Erdalkalimetallund/oder Ammoniumsalze, Alkanolammonium, Pyridinium, Imidazolinium, Oxazo linium, Morpholinium, Thiazolinium, Chinolinium, Isochinolinium, Tropylium, Sulfonium, Guanidinium und Phosphoniumverbindungen sowie Ammoniumverbindun gen der allgemeinen Formel (IV) N@R6R7R8 (IV), wobei R6, R7 und R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff und lineares oder verzweigtes Clbis C20Alkyl steht, oder eine Gruppe der allgemeinen Formel (V), (VI) oder (VII) (EO) k (PO) jR9 (V), (PO)1(EO)kR9 (VI), (EOk/PO1)R9 (VII), wobei EO für eineCH2CH2OGruppe, PO für eineCH2CH (CH3)0 oder eine CH (CH3)CH2OGruppe steht, k und 1 für Zahlenwerte von 0 bis 50 stehen, wobei aber k und 1 nicht gleichzeitig 0 sind, und R9 Wasserstoff, unabhängig voneinander lineares oder verzweigtes C1bis C20Alkyl oder SO3H sowie dessen entsprechendes Alkalimetall, Erdalkalimetallund/oder Ammoniumsalz be deutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation in Gegenwart von al) Metallkomplexen der allgemeinen Formel (I), a2) einer Säure b) einem Dispergiermittel und gegebenenfalls c) einer Hydroxyverbindung durchführt.
3. Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation von Kohlenmonoxid und wenig stens einer olefinisch ungesättigten Verbindung in wässrigem Medium in Gegenwart von al. 1) eines Metalls M, ausgewählt aus der Gruppe VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente, das in Salzform oder als Komplexsalz vorliegt, al. 2) eines Chelatliganden der allgemeinen Formel (VIII) (Rl) (R2) ElGE2 (R3) (R4) (VIII), in welcher die Substituenten und Indizes die folgende Bedeu tung haben : G 5, 6oder 7atomiges carbocyclisches Ringsy stem ohne oder mit einem oder mehreren Hete roatomen,(CRb2) r, (CRb2) ssi (Ra) 2 (CRb2) t AOBoderAZ (R5)B mit R5 Wasserstoff, unsubstituiertes oder mit funk tionellen Gruppen, welche Atome der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, substituiertes Clbis C20Alkyl, C3bis C14Cycloalkyl, C6bis C14Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylrest und 6 bis 14 CAtomen im Aryl rest,N (Rb) 2,Si (R°) 3 oder einen Rest der allgemeinen Formel (IX) in der q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in Formel (IX) die gleiche Bedeutung wie in Formel (II) haben, A, B (CRb2)r' oder (CRb2)sSi(Ra)2(CRb2)t oder N (Rb), ein r', soder tatomiger Bestand teil eines Ringsystems oder zusammen mit Z ein (r'+1), (s+1)oder (t+1)atomiger Bestand teil eines Heterocyclus, Ra unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes C1bis C20Alkyl, C3bis C14Cycloalkyl, C6bis CI, 1Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch substituiert sein können, Rb wie Ra, zusätzlich Wasserstoff oderSi (RC) 3, Rc unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes C1bis C20Alkyl, C3bis C14Cycloalkyl, C6bis Cl4Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch sub stituiert sein können, r 1, 2,3 oder 4 und r' 1 oder 2, s, t 0,1 oder 2, wobei 1 < s+t < 3, Z ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, E1, E2 ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, R1 bis R4 unabhängig voneinander lineares oder verzweig tes C2bis C20Alkyl, C3bis C, 4Cycloalkyl, C6bis C14Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 CAtomen im Arylteil, wobei mindestens einer der Reste R1 bis R4 über mindestens eine Hydroxy, Amino oder Säuregruppe verfügt oder eine ionisch funktionelle Gruppe enthält, b) eines Dispergiermittels und gegebenenfalls c) einer Hydroxyverbindung durchführt und als wenigstens eine olefinisch ungesättigte Verbindung eine das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltende Verbindung oder ein Gemisch aus einer das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbindung und einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Copolymerisation in Gegenwart al. 1) eines Metalls M, ausgewählt aus der Gruppe VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente, das in Salzform oder als Komplexsalz vorliegt, al. 2) eines Chelatliganden der allgemeinen Formel (VIII), a2) einer Säure b) eines Dispergiermittels und gegebenenfalls c) einer Hydroxyverbindung durchführt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, dass als eine das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltende Verbindung ein aOlefin der allgemeinen Formel (X) H2C=CHQPolX (X), eingesetzt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeich net, dass die Hydroxyverbindung c) ein einoder mehrwertiger Alkohol und/oder ein Zucker ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeich net, dass man als Säure eine LewisSäure, ausgewählt aus der Gruppe Bortrifluorid, Antimonpentafluorid oder Triarylborane oder eine Protonensäure ausgewählt aus der Gruppe Schwefel säure, pToluolsulfonsäure, Tetrafluorborsäure, Trifluorme thansulfonsäure, Perchlorsäure oder Trifluoressigsäure ver wendet.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeich net, dass die Reste R1 bis R4 lineare, verzweigte oder Carbo cyclen enthaltende C2bis CsoAlkyleinheiten, C3bis Cl4Cy cloalkyleinheiten, C6bis Cl4Aryleinheiten oder Alkylary leinheiten mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 C Atomen im Arylteil bedeuten, und mindestens einer der Reste R1 bis R4 über mindestens eine Hydroxy, Amino, Carbonsäure, Phosphorsäure, Ammoniumoder Sulfonsäuregruppe verfügt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 3, dadurch gekennzeich net, dass die Reste R1 bis R4 lineare, verzweigte oder Carbo cyclen enthaltende C2bis C20Alkyleinheiten, C3bis C14Cy cloalkyleinheiten, C6bis C14Aryleinheiten oder Alkylary leinheiten mit 1 bis 20 CAtomen im Alkylteil und 6 bis 14 C Atomen im Arylteil bedeuten, und mindestens einer der Reste R1 bis R4 mit mindestens einer freien Carbonsäureoder Sul fonsäuregruppe substituiert ist.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeich net, dass man als Dispergiermittel b) einen anionischen, ka tionischen und/oder nichtionischen Emulgator verwendet.
11. Wässrige Copolymerisatdispersion hergestellt nach einem Ver fahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Wässrige Copolymerisatdispersion enthaltend ein Copolymerisat aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättig ten Verbindung.
13. Copolymerisatpulver hergestellt aus einer wässrigen Copolyme risatdispersion gemäß einem der Ansprüche 11 oder 12.
14. Verwendung einer wässrigen Copolymerisatdispersion gemäß ei nem der Ansprüche 11 oder 12 als Bindemittel in Klebstoffen, Dichtmassen, Kunststoffputzen und Anstrichmitteln.
15. Verwendung von Copolymerisatpulver gemäß Anspruch 13 als Bin demittel in Klebstoffen, Dichtmassen, Kunststoffputzen und Anstrichmittel sowie zur Modifizierung von mineralischen Bin demitteln oder anderen Kunststoffen. Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung Zusammenfassung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung.
Description:
Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Koh- lenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbin- dung.

Copolymerisate aus Kohlenmonoxid und olefinisch ungesättigten Verbindungen, auch kurz als Kohlenmonoxidcopolymerisate oder Po- lyketone bezeichnet, sind bekannt. Beispielsweise zeichnen sich hochmolekulare teilkristalline Polyketone mit streng alternieren- der Abfolge der Monomeren in der Hauptkette im allgemeinen durch hohe Schmelzpunkte, gute Wärmeformbeständigkeit, gute Chemika- lienbeständigkeit, gute Barriereeigenschaften gegenüber Wasser und Luft sowie vorteilhaften mechanischen und rheologischen Ei- genschaften aus.

Von technischem Interesse sind Polyketone aus Kohlenmonoxid und Olefinen, im allgemeinen a-Olefinen, wie zum Beispiel Kohlenmon- oxid-Ethen-, Kohlenmonoxid-Propen-, Kohlenmonoxid-Ethen-Propen-, Kohlenmonoxid-Ethen-Buten-1-, Kohlenmonoxid-Ethen-Hexen-1-, Koh- lenmonoxid-Propen-Buten-1-oder Kohlenmonoxid-Propen-Hexen-1-Co- polymerisate.

Übergangsmetallkatalysierte Verfahren zur Herstellung von Polyke- tonen sind bekannt. Beispielsweise wird in der EP-A 0 121 965 ein mit bidentaten Phosphinliganden chelatisierter cis-Palladiumkom- plex, [Pd (Ph2P (CH2) 3PPh2)] (OAc) 2 (Ph = Phenyl, Ac = Acetyl), ein- gesetzt. Die Kohlenmonoxidcopolymerisation kann in Suspension, wie in der EP-A 0 305 011 beschrieben, oder in der Gasphase, bei- spielsweise gemäß EP-A 0 702 045, durchgeführt werden. Häufig eingesetzte Suspensionsmittel sind zum einen niedermolekulare Al- kohole, insbesondere Methanol (s. a. EP-A 0 428 228), zum anderen unpolare oder polare aprotische Flüssigkeiten wie Dichlormethan, Toluol oder Tetrahydrofuran (vgl. EP-A 0 460 743 und EP- A 0 590 942). Als gut geeignet für die genannten Copolymerisati- onsverfahren haben sich insbesondere Komplexverbindungen mit Bisphosphinchelatliganden erwiesen, deren Reste am Phosphor Aryl-oder substituierte Arylgruppen darstellen. Besonders häufig werden demgemäß als Chelatliganden 1, 3-Bis (diphenylphosphino) pro- pan oder 1, 3-Bis [di- (o-methoxyphenyl) phosphino)] propan eingesetzt (s. a. Drent et al., Chem. Rev., 1996,96, S. 663 bis 681). Übli-

cherweise wird die Kohlenmonoxidcopolymerisation in den genannten Fällen in Gegenwart von Säuren durchgeführt.

Die Kohlenmonoxidcopolymerisation in niedermolekularen Alkoholen wie Methanol ist mit dem Nachteil behaftet, dass das sich bil- dende Kohlenmonoxidcopolymerisat eine hohe Aufnahmefähigkeit für diese Flüssigkeiten besitzt und bis zu 80 Vol.-% an z. B. Methanol durch das Kohlenmonoxidcopolymerisat gebunden bzw. aufgenommen werden. Demzufolge ist ein hoher Energieaufwand erforderlich, um die Kohlenmonoxidcopolymerisate zu trocknen und rein zu isolie- ren. Von Nachteil ist weiterhin, dass selbst nach einem intensi- ven Trocknungsvorgang immer noch Restmengen an Alkohol im Kohlen- monoxidcopolymerisat verbleiben. Eine Anwendung als Verpackungs- material für Lebensmittel scheidet damit für auf diese Art und Weise hergestellte Formmassen von vornherein aus. In der EP-A 0 485 035 wird die Verwendung von Zusätzen an Wasser in Anteilen von 2,5 bis 15 Gew.-% zum alkoholischen Suspensionsmittel vorge- schlagen, um die Restmengen an niedermolekularem Alkohol im Koh- lenmonoxidcopolymerisat zu eliminieren. Allerdings führt auch diese Vorgehensweise nicht zu methanolfreien Copolymerisaten. Die Verwendung halogenierter Kohlenwasserstoffe oder Aromaten wie Dichlormethan oder Chlorbenzol bzw. Toluol bringt andererseits Probleme insbesondere bei der Handhabung und der Entsorgung mit sich.

Zur Umgehung der mit den genannten Suspensionsmitteln einherge- henden Nachteile wird von Jiang und Sen, Macromolecules, 1994, 27, S. 7215 bis 7216, die Herstellung von Kohlenmonoxidcopolyme- risaten in wässrigen Systemen unter Verwendung eines Katalysator- systems, bestehend aus [Pd (CH3CN) 4] (BF4) 2 und 1, 3-Bis [di- (3-ben- zolsulfonsäure) phosphino] propan als wasserlöslichem Chelatligan- den, beschrieben. Allerdings ist die erzielte Katalysatoraktivi- tät unbefriedigend.

Verspui et al., Chem. Commun., 1998, S. 401 bis 402, gelingt ge- genüber Jiang und Sen die Steigerung der Katalysatoraktivität bei der Copolymerisation von Kohlenmonoxid und Ethen, indem sie den genannten Chelatliganden in wesentlich reinerer Form einsetzen. Weiterhin ist die Gegenwart einer Brönsted-Säure erforderlich, um zu gegenüber Jiang und Sen verbesserten Katalysatoraktivitäten zu gelangen. Die in der Publikation beschriebenen Polyketone, herge- stellt aus Kohlenmonoxid und Ethylen, besitzen den Nachteil, dass ihr Molekulargewicht unter dem vergleichbarer, aber in Methanol als Lösungsmittel hergestellter Polyketone liegt.

Die vom Anmelder beim Deutschen Patent-und Markenamt unter der Anmeldenummer 19917920.4 eingereichte Anmeldung betrifft ein Ver- fahren zur metallkatalysierten Herstellung von linearen, alter- nierenden Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit drei bis zwanzig Kohlenstoffatomen in wässrigem Medium.

Von Bedeutung ist, dass alle im vorgenannten Stand der Technik aufgeführten Verfahren auf die Ausbildung von Copolymerisatagglo- meraten, deren mittlere Teilchengröße in der Regel » 2 Mm ist, gerichtet sind, welche in einfacher Weise, beispielsweise durch Filtration, vom flüssigen Medium abgetrennt werden können. Durch die spezifische Ausgestaltung der Verfahren sollte dabei insbe- sondere die Bildung stabiler Copolymerisatdispersionen, deren mittlere Teilchengröße in der Regel < 2 Rm ist, vermieden werden.

Im Gegensatz hierzu lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisat- dispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung bereit zu stellen.

Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung wässriger Copolyme- risatdispersionen von Copolymerisaten aus Kohlenmonoxid und we- nigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Copolymerisation von Kohlenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Ver- bindung in wässrigem Medium in Gegenwart von al) Metallkomplexen der allgemeinen Formel (I) in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben : G 5-, 6-oder 7-atomiges carbocyclisches Ringsy- stem ohne oder mit einem oder mehreren Hete- roatomen,- (CRb2) r-,- (CRb2) s-Si (Ra) 2- (CRb2) t-,

-A-O-B-oder-A-Z (R5)-B-mit R5 Wasserstoff, unsubstituiertes oder mit funk- tionellen Gruppen, welche Atome der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, substituiertes C1-bis C20-Alkyl, C3-bis C14-Cycloalkyl, C6-bis C, 4-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylrest und 6 bis 14 C-Atomen im Aryl- rest,-N (Rb) 2,-Si (Rc) 3 oder einen Rest der allgemeinen Formel (II) in der q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in Formel (II) die gleiche Bedeutung wie in Formel (I) haben, -(CRb2)r'-, -(CRb2)s-Si(Ra)2-(CRb2)t-, -N(Rb)-, ein r'-, s-oder t-atomiger Bestandteil eines Ringsystems oder zusammen mit Z ein (r'+1)-, (s-oder (t+1)-atomiger Bestandteil eines Heterocyclus, Ra unabhängig voneinander lineares oder verzweig- tes C1-bis C20-Alkyl, C3-bis C, 4-Cycloalkyl, C6-bis C14-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch substituiert sein können, Rb wie Ra, zusätzlich Wasserstoff oder-Si (Rc) 3, Rc unabhängig voneinander lineares oder verzweig- tes C1-bis C20-Alkyl, C3-bis C, 4-Cycloalkyl, C6-bis C14-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C- Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil, wobei die genannten Reste auch sub-

stituiert sein können, r 1, 2,3 oder 4 und r'1 oder 2, s, t 0,1 oder 2, wobei 1 : g s+t # 3, Z ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, M ein Metall, ausgewählt aus den Gruppen VIIIB, IB oder IIB des Periodensystems der Elemente, E1, E2 ein nichtmetallisches Element aus der Gruppe VA des Periodensystems der Elemente, R1 bis R4 unabhängig voneinander lineares oder verzweig- tes C2-bis C20-Alkyl, C3-bis C14-Cycloalkyl, C6-bis Cl4-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil, wobei mindestens einer der Reste RI bis R4 über mindestens eine Hydroxy-, Amino- oder Säuregruppe verfügt oder eine ionisch funktionelle Gruppe enthält, L1, L2 formal geladene oder neutrale Liganden, X formal ein-oder mehrwertige Anionen, p 0,1,2,3 oder 4, m, n 0,1,2,3 oder 4, wobei p = m x n, b) einem Dispergiermittel und gegebenenfalls c) einer Hydroxyverbindung durchführt und als wenigstens eine olefinisch ungesättigte Verbindung eine das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) -CH=CH-Q-PolX (III),

enthaltende Verbindung oder ein Gemisch aus einer das Struktur- element der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbindung und einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit 2 bis 20 Kohlen- stoffatomen einsetzt, wobei Q eine unpolare organische Gruppe ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend lineares oder verzweigtes Ci-bis C20-Alkyl, C3-bis Ci4-Cycloalkyl, C6-bis C14-Aryl, Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil und n eine ganze Zahl ungleich 0, bevorzugt 1, 2,3 oder 4 ist und Pol ein polarer Rest ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend -Carboxyl, Sulfonyl, Sulfat, Phosphonyl, Phosphat sowie deren Alkalimetall-, Erdalkalimetall-und/oder Ammonium- salze, -Alkanolammonium-, Pyridinium-, Imidazolinium-, Oxazoli- nium-, Morpholinium-, Thiazolinium-, Chinolinium-, Iso- chinolinium-, Tropylium-, Sulfonium-, Guanidinium-und Phosphoniumverbindungen sowie Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formel (IV) -N@R6R7R8 (IV), wobei R6, R7 und R8 unabhängig voneinander für Wasserstoff und lineares oder verzweigtes C1-bis C20-Alkyl steht, oder -eine Gruppe der allgemeinen Formel (V), (VI) oder (VII) - (EO) k- (PO) i-R9 (V), -(PO) 1-(EO) k-R9 (VI), - (EOk/POl)-R9 (VII), wobei EO für eine-CH2-CH2-O-Gruppe,

PO für eine-CH2-CH (CH3)-0- oder eine -CH (CH3)-CH2-0-Gruppe steht, k und 1 für Zahlenwerte von 0 bis 50 stehen, wobei aber k und 1 nicht gleichzeitig 0 sind, und R9 Wasserstoff, lineares oder verzweigtes C1-bis C20-Alkyl oder-SO3H sowie dessen entsprechen- des Alkalimetall-, Erdalkalimetall-und/oder Ammoniumsalz bedeutet.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei dem der Me- tallkomplex al) nicht in Form einer definierten Verbindung vorge- legt, sondern vor und/oder bei der Copolymerisation in-situ aus den Einzelkomponenten gebildet wird.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen von Copolymerisaten aus Koh- lenmonoxid und wenigstens einer olefinisch ungesättigten Verbin- dung, in dem zusätzlich zu den genannten Komponenten al) und b) beziehungsweise al. 1), al. 2) und b) eine Säure sowie gegebenen- falls eine Hydroxyverbindung verwendet wird.

Darüber hinaus betrifft die Erfindung die nach den Verfahren her- gestellten wässrigen Copolymerisatdispersionen und deren Verwen- dung sowie die aus den wässrigen Copolymerisatdispersionen zu- gänglichen Copolymerisatpulver und deren Verwendung.

Den Bezeichnungen für die Gruppen des Periodensystems der Ele- mente liegt die vom Chemical Abstracts Service bis 1986 verwen- dete Nomenklatur zugrunde (so enthält beispielsweise die Gruppe VA die Elemente N, P, As, Sb, Bi ; die Gruppe IB enthält Cu, Ag, Au).

Bei einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren wird die Copo- lymerisation in Gegenwart von al) einem wasserlöslichen Metallkomplex der allgemeinen For- mel (Ia)

in der die Substituenten und Indizes die folgende Bedeutung haben : G-(CRb2) r-oder-(CRb2)-N (R5)-(CRb2)-, worin Rb Wasserstoff, C1-bis Cl-Alkyl oder C6-bis Clo-Aryl, r 1,2,3 oder 4, R5 Wasserstoff, lineares oder verzweigtes C1-bis Clo-Alkyl, C3-bis Gio-Cycloalkyl, C6-bis Cl4-Aryl, mit funktionellen Gruppen, welche Atome der Grup- pen IVA, VA, VIA, oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, M Palladium oder Nickel E1, E2 Phosphor, R1 bis R4 lineare, verzweigte oder Carbocyclen enthaltende C2-bis C20-Alkyleinheiten, C3-bis C14-Cycloalkyl- einheiten, C6-bis C14-Aryleinheiten oder Alkyl- arylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil, wobei mindestens einer der Reste R1 bis R4 über mindestens eine end- ständige, interne oder als Substituent vorhandene Hydroxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium-oder Sulfonsäuregruppe verfügt, Ll-, L2 Acetat, Trifluoracetat, Tosylat oder Halogenide, a2) Schwefelsäure, p-Toluolsulfonsäure, Tetrafluorborsäure, Tri- fluormethansulfonsäure, Perchlorsäure oder Trifluoressigsäure als Protonensäure oder Bortrifluorid, Antimonpentafluorid oder Triarylborane als Lewis-Säure b) einem anionischen, kationischen, und/oder nichtionischen Emulgator und c) einem ein-oder mehrwertigen Alkohol und/oder einem Zucker durchgeführt.

In einer weiteren Ausführungsform ist ein Verfahren bevorzugt, in dem der Metallkomplex al) unter den Substituenten RI bis R4 minde- stens einen Rest aufweist, der mit mindestens einer freien Car- bonsäure-oder Sulfonsäuregruppe substituiertes C2-bis C20-Alkyl, C3-bis Cl4-Cycloalkyl, C6-bis Cl4-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Arylteil, dar- stellt, wobei vollständig auf die Anwesenheit von externen Säuren a2) verzichtet wird.

In einem weiteren erfindungsgemäßen Verfahren wird der Metallkom- plex al) nicht vorab hergestellt und in definierter Form bei der Copolymerisation verwendet, sondern erst durch Zugabe der Metall- komponente al. 1) und des Chelatliganden al. 2) zu den Edukten der Copolymerisation in-situ erzeugt.

Grundsätzlich sind als Bestandteil der Metallkomplexe al) bzw. als Chelatligand al. 2) im erfindungsgemäßen Verfahren bidentate Chelatliganden der allgemeinen Formel (R1) (R2) El-G-E2 (R3) (R4) (VIII) geeignet, in der die Substituenten und Indizes die vorge- nannte Bedeutung haben.

Die verbrückende Struktureinheit G in den Metallkomplexen al) bzw. den Chelatliganden al. 2) des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht im allgemeinen aus ein-oder mehratomigen Brückensegmen- ten. Unter einer verbrückenden Struktureinheit wird grundsätzlich eine Gruppierung verstanden, die die Elemente E1 und E2 miteinan- der verbindet. Unter solche Struktureinheiten fallen beispiels- weise substituierte oder unsubstituierte Alkylenketten oder sol- che Alkylenketten, in denen eine Alkyleneinheit durch eine Sily- lengruppe, eine Amino-oder Phosphinogruppe oder durch einen Ethersauerstoff ersetzt sind.

Die verbrückende Struktureinheit G kann weiterhin ein 5-, 6-oder 7-atomiges carbocyclisches Ringsystem ohne oder mit einem oder mehreren Heteroatomen sein. Das Ringsystem kann aliphatisch oder aromatisch sein. Bevorzugt sind 5-oder 6-atomige Ringsysteme mit 0,1 oder 2 Heteroatomen, ausgewählt aus N, 0 oder S.

Die Bindungen zu den Atomen E1 und E2 können relativ zueinander jede beliebige Position einnehmen. Bevorzugte relative Positionen zueinander sind die 1,2-, die 1, 3- und die 1,4-Positionen.

Bevorzugte Ausführungsformen für cyclische Struktureinheiten G sind die folgenden (Bindungsstellen zu E1 bzw. E2 sind gekenn- zeichnet) :

Unter den einatomig verbrückten Struktureinheiten sind solche mit einem verbrückenden Atom aus der Gruppe IVA des Periodensystems der Elemente wie-C (Rb) 2-oder-Si (Ra) 2-, worin Ra unabhängig von- einander insbesondere für lineares oder verzweigtes C1-bis Clo-Alkyl, beispielsweise Methyl, Ethyl, i-Propyl oder t-Butyl, C3-bis C6-Cycloalkyl, wie Cyclopropyl oder Cyclohexyl, C6-bis.

Clo-Aryl, wie Phenyl oder Naphthyl, mit funktionellen Gruppen, welche nichtmetallische Elemente der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, substituiertes C6-bis Cl ()-Aryl, beispielsweise Tolyl, (Trifluormethyl) phenyl, Dimethylaminophenyl, p-Methoxyphenyl oder partiell oder perhalo- geniertes Phenyl, Aralkyl mit 1 bis 6 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil, beispielsweise Benzyl, und Rb ins- besondere für Wasserstoff und daneben für die vorstehend für Ra angegebenen Bedeutungen stehen, bevorzugt. Ra stellt insbesondere eine Methylgruppe, Rb insbesondere Wasserstoff dar.

Unter den mehratomig verbrückten Systemen sind die zwei-, drei- und vieratomig verbrückten Struktureinheiten hervorzuheben, wobei die dreiatomig verbrückten Systeme in der Regel bevorzugt einge- setzt werden.

Geeignete dreiatomig verbrückte Struktureinheiten basieren im allgemeinen auf einer Kette aus Kohlenstoffatomen, also zum Bei- spiel Propylen (-CH2CH2CH2-), oder auf einer Brückeneinheit mit einem Heteroatom aus der Gruppe IVA, VA oder VIA des Periodensy-

stems der Elemente, wie Silicium, Stickstoff, Phosphor oder Sau- erstoff im Kettengerüst.

Die Brückenkohlenstoffatome können im allgemeinen mit C1-bis C6-Alkyl, wie Methyl, Ethyl oder t-Butyl, C6-bis Clo-Aryl, wie Phenyl oder durch funktionelle Gruppen, welche Elemente der Grup- pen IVA, VA, VIA oder VIIA der Periodensystems der Elemente ent- halten, also beispielsweise Triorganosilyl, Dialkylamino, Alkoxy, Hydroxy oder Halogen substituiert sein. Geeignete substituierte Propylenbrücken sind zum Beispiel solche mit einer Methyl-, Phe- nyl-, Hydroxy-, Trifluormethyl-, @-Hydroxyalkyl-oder Methoxy- gruppe in 2-Position.

Unter den mehratomig verbrückten Struktureinheiten mit einem He- teroatom im Kettengerüst werden vorteilhaft Verbindungen einge- setzt, in denen Z Stickstoff oder Phosphor, insbesondere Stick- stoff bedeutet (s. a. Formel (I)). Der Substituent R5 an Z kann insbesondere bedeuten : Wasserstoff, lineares oder verzweigtes C1- bis C20-Alkyl, insbesondere C1-bis C18-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, i-Propyl, t-Butyl, n-Hexyl oder n-Dodecyl, C3-bis C14-Cycloalkyl, insbesondere C3-bis Cg-Cycloalkyl, wie Cyclopropyl oder Cyclohe- xyl, C6-bis C14-Aryl, insbesondere C6-bis Clo-Aryl, beispiels- weise Phenyl, oder Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylrest und 6 bis 10 C-Atomen im Arylrest, beispielsweise Benzyl.

Die genannten Alkyl-und Arylreste können unsubstituiert oder substituiert sein. Als Substituenten kommen zum Beispiel funktio- nelle Gruppen, welche Atome der Gruppen IVA, VA, VIA oder VIIA des Periodensystems der Elemente enthalten, in Betracht. Geeignet sind u. a. Triorganosilylgruppen wie Trimethylsilyl oder t-Butyl- diphenylsilyl, die Carbonsäuregruppe oder Carbonsäurederivate, wie Ester oder Amide, primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogrup- pen wie Dimethylamino oder Methylphenylamino, die Nitro-und die Hydroxygruppe, des weiteren Alkoxyreste, wie Methoxy oder Ethoxy, die Sulfonatgruppe sowie Halogenatome, wie Fluor, Chlor oder Brom. Aryl bedeutet im Sinne der vorliegenden Erfindung auch sub- stituiertes und unsubstituiertes Heteroaryl, also zum Beispiel Pyridyl oder Pyrrolyl. Unter Alkylreste R5 fallen ebenfalls lang- kettige Alkylengruppen mit 12 bis 20 C-Atomen in der Kette, die auch über Funktionalitäten wie die Sulfonsäure-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Hydroxy-, Amino-oder Ammoniumgruppe, zum Bei- spiel in endständiger Position, verfügen können sowie Reste der allgemeinen Formel (IX)

in der q eine ganze Zahl von 0 bis 20 bedeutet und die weiteren Substituenten in Formel (IX) die gleiche Bedeutung wie in Formel (II) haben.

Bevorzugt sind als Reste R5 auch solche Verbindungen, die einen elektronenziehenden Substituenten darstellen. Geeignet als elek- tronenziehende Substituenten sind zum Beispiel Alkylgruppen mit einem oder mehreren elektronenziehenden Resten wie Fluor, Chlor, Nitril oder Nitro in a-oder ß-Position zu Z. Weiterhin geeignet sind Arylgruppen mit den genannten elektronenziehenden Resten so- wie als direkt an Z gebundene Reste, auch die Nitril-, Sulfonat und Nitrogruppe. Als geeignete elektronenziehende Alkylreste seien beispielhaft die Trifluormethyl-, Trichlorethyl-, Difluor- methyl-, 2,2,2-Trifluorethyl-, Nitromethyl-und die Cyanomethyl- gruppe genannt. Als geeignete elektronenziehende Arylreste seien beispielhaft genannt : m-, p-, o-Fluor-oder Chlorphenyl, 2,4-Di- fluorphenyl, 2,4-Dichlorphenyl, 2,4,6-Trifluorphenyl, 3,5-Bis (tri-fluormethyl) phenyl, Nitrophenyl, 2-Chlor-5-nitrophe- nyl und 2-Brom-5-nitrophenyl. In diesem Zusammenhang kommen gleichfalls Carbonyleinheiten als Reste R5 in Frage, so dass, wenn Z Stickstoff bedeutet, Z und R5 eine Carbonsäureamidfunktionalität ausbilden. Als ein solcher geeigneter Rest seien die Acetyl-oder die Trifluoracetylgruppe genannt.

Unter den Resten RS sind insbesondere bevorzugt t-Butyl, Phenyl, p-Fluorphenyl, Trifluormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, Pentafluor- phenyl, 3,5-Bis (trifluormethyl) phenyl sowie ortho-, z. B. 3,4-, meta-, z. B. 2,4-, oder para-, z. B. 2,5-Difluorphenyl.

Als Einheiten A und B gemäß den Formeln (II) und (IX) kommen C1- bis C4-Alkyleneinheiten in substituierter oder unsubstituierter Form in Frage, also beispielsweise Methylen, Ethylen, Propylen oder Ethyliden, Propyliden sowie Benzyliden. Bevorzugt werden Methylen, Ethylen, Ethyliden oder Benzyliden, besonders bevorzugt Methylen eingesetzt.

A und B können ebenfalls ein ein-, zwei-, drei-oder vieratomiger Bestandteil eines aliphatischen oder aromatischen Ringsystems sein. Zum Beispiel können A und B eine Methylen-oder Ethylenein- heit eines Cyclopropyl-, Cyclopentyl-oder Cyclohexylrings dar-

stellen. Als Ringsysteme kommen auch aliphatische und aromatische Heterocyclen in Betracht.

A und B können des weiteren Bestandteile eines Heterocyclus sein, der aus den Komponenten A-Z (R5)-B, A-Z-R5 bzw. B-Z-R5 gebildet wird. A-Z-R5 bzw. B-Z-R5 können z. B. einen substituierten oder un- substituierten Pyrrolidin-oder Piperidinring ausbilden.

Als chelatisierend wirkende Atome E1 und E2 kommen unabhängig von- einander die nichtmetallischen Elemente der Gruppe VA des Perio- densystems der Elemente in Frage, wobei bevorzugt auf Stickstoff und Phosphor, insbesondere Phosphor zurückgegriffen wird. In ei- ner bevorzugten Ausführungsform stellen E1 und E2 in den Verbin- dungen gemäß den Formeln (I) und (II) sowie (VIII) und (IX) Phos- phor dar.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren stellen die Reste R1 bis R4 substituiertes C2-bis C20-Alkyl, vorzugsweise C3-bis C18-Alkyl, C3-bis C, 4-Cycloalkyl, vorzugsweise C3-bis C8-Cycloalkyl, C6-bis C14-Aryl, vorzugsweise C6-bis CI ()-Aryl oder Alkylaryl mit 1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen im Arylteil dar, wobei mindestens einer, bevorzugt mehrere, besonders bevorzugt alle der Reste R1 bis R4 über mindestens eine Hydroxy-, Amino-oder Säuregruppe ver- fügen oder eine ionisch funktionelle Gruppe enthalten. Ionisch funktionelle Gruppen sind Gruppen auf der Basis von nichtmetalli- schen Elementen der Gruppen IVA bis VIA des Periodensystems der Elemente, z. B. Sulfonat, Phosphat, Ammonium, Carboxylat. Vorzugs- weise stehen R1 bis R4 für lineare, verzweigte oder Carbocyclen enthaltende C2-bis C20-Alkyleinheiten oder C3-bis C14-Cycloalky- leinheiten, oder C6-bis C14-Aryleinheiten oder Alkylarylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Atomen im Aryl- teil, wobei mindestens einer, bevorzugt mehrere, besonders bevor- zugt alle der Reste mindestens eine Hydroxy-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium-, Amino-oder Sulfonsäuregruppe enthal- ten.

Es können auch die Salze der Carbon-, Phosphor-oder Sulfonsäuren eingesetzt werden. Geeignete Salze sind zum Beispiel Ammonium-, Alkylammonium-, Arylammonium-, Alkali-oder Erdalkalisalze, wie Natrium-, Kalium-oder Magnesiumcarboxylate oder-sulfonate.

Als Gegenionen für die genannten Ammoniumreste kommen insbeson- dere nicht-nucleophile Anionen, wie sie auch für die Metallkom- plexe al) verwendet werden (siehe Anionen X), in Frage. Besonders geeignet sind zum Beispiel Sulfat, Nitrat, Acetat, p-Toluolsulfo-

nat, Tetrafluoroborat, Trifluoracetat, Trichloracetat, Hexafluo- rophoshat, Hexafluoroantimonat oder Tetraarylborate.

Besonders geeignete Arylreste R1 bis R4 sind beispielsweise Aryl- einheiten mit oder ohne einem oder mehreren, z. B. 1 bis 3, He- teroatomen im Ring, die mit ein oder zwei Hydroxy-, Carbonsäure-, Sulfonsäure-oder Aminogruppen substituiert sind. Unter den Aryl- bzw. Arylenresten RI bis R4 wird der Phenyl (en) rest bevorzugt. Des weiteren können die Reste R1 bis R4 auch mehr als zwei polare Gruppen aufweisen und zum Beispiel über vier oder sechs Hydroxy-, Ammonium-oder Carbonsäuregruppen verfügen. Als cycloaliphatische Reste R1 bis R4 sind die Cyclopentyl-und die Cyclohexylreste be- vorzugt. Besonders geeignete Alkylreste R1 bis R4 sind auch bei- spielsweise Alkyleneinheiten mit einer oder zwei endständigen Hy- droxy-, Carbonsäure-, Sulfonsäure-oder-Ammoniumgruppen. Auch in diesen Fällen können die Reste R1 bis R4 mehr als zwei polare Gruppen aufweisen und zum Beispiel über vier oder sechs Hydroxy-, Ammonium-oder Carbonsäuregruppen verfügen. Demgemäß können die Reste R1 bis R4 jeweils auch über unterschiedliche funktionelle Gruppen verfügen. Auch können die Reste R1 bis R4 funktionelle Gruppen in voneinander unterschiedlicher Anzahl aufweisen. Als geeignete funktionelle Gruppen kommen beispielsweise die Hy- droxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium-und die Sulfonsäuregruppe in Frage.

Die Herstellung geeigneter propylenverbrückter Chelatligandver- bindungen kann beispielsweise ausgehend von dem kommerziell er- hältlichen 1,3-Dibrompropan vorgenommen werden. Über eine dop- pelte Arbuzov-Reaktion, zum Beispiel mit Triethylphosphit, ge- langt man zu 1,3-Bisphosphonsäurederivaten, die sich reduktiv, wie in"Methoden der organischen Chemie (Houben-Weyl)", 4. Aufl., Band XII/1, Teil 1, Georg Thieme Verlag, 1963, S. 62, beschrie- ben, in 1,3-Diphosphinopropan überführen lassen. 1,3-Diphosphino- propan eröffnet über eine Hydrophosphinierungsreaktion mit funk- tionalisierten Olefinen einen flexiblen Zugang zu substituierten Bisphosphinen. Die Hydrophosphinierung verläuft im allgemeinen über einen radikalischen Mechanismus und kann thermisch, photo- chemisch oder mit Hilfe eines Radikalstarters initiiert werden.

Für eine thermische Initiierung sind im allgemeinen Temperaturen im Bereich von 20 bis 100°C und Drücke von 0,1 bis 5 bar erforder- lich. Als Radikalstarter sind zum Beispiel Di-t-butyl-peroxid oder Azo-bis-[isobuttersäurenitril] geeignet. Zur photochemischen Initiierung reicht in der Regel bereits die UV-Bestrahlung mit einer Hg-Hochdrucklampe über einen Zeitraum von 2 bis 48 Stunden für eine quantitative Hydrophosphinierung aus. Über radikalisch

initiierte Verfahren werden bei der Hydrophosphinierung im allge- meinen Anti-Markovnikov-Produkte erhalten.

Für die Herstellung von Chelatliganden mit Resten R1 bis R4, die Carbonsäuregruppen tragen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, zunächst von olefinisch ungesättigten Verbindungen auszugehen, die mit entsprechenden Carbonsäureestergruppen derivatisiert sind, und diese in der Hydrophosphinierungsreaktion einzusetzen.

Anschließend können die freien Carbonsäuren mittels Verseifung nach bekannten Methoden gewonnen werden.

Daneben gelingt die Darstellung geeigneter Chelatligandverbindun- gen auch unter sauer katalysierten Bedingungen. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Produkte fallen infolge der Isomerisierung der olefinischen Doppelbindung unter den sauren Reaktionsbedin- gungen häufig als Gemisch an. Der Verfahrensschritt der Hydro- phosphinierung findet sich z. B. in"Methoden der organischen Che- mie (Houben-Weyl)", 4. Aufl., Band XII/1, Teil 1, Georg Thieme Verlag, 1963, S. 25 bis 28, beschrieben.

Im allgemeinen sind für die genannte Hydrophosphinierungsreaktion alle Olefine geeignet, die unter diese Verbindungsklasse fallen, sofern sie über entsprechende funktionelle Gruppen, wie zum Bei- spiel Hydroxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium- und Sulfonsäuregruppen, verfügen. In Frage kommen beispielsweise Propenylreste sowie C4-bis C20-Alkene mit mindestens einer inter- nen oder endständigen Doppelbindung, die über mindestens eine Hy- droxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium-oder Sul- fonsäuregruppe verfügen. In Frage kommen ebenfalls olefinische Verbindungen mit aromatischen Resten, wobei die funktionelle Gruppe sowohl am aliphatischen als auch am aromatischen Rest vor- liegen kann, also beispielsweise 4- (1-Penten)-benzoesäure oder 3-Phenyl-pent-5-en-carbonsäure. Weiterhin sind olefinische Ver- bindungen mit aliphatischen Carbocyclen in der Alkylenkette als Substituent geeignet. Des weiteren können auch cyclische Olefine wie Cyclohexen-3-ol oder Cycloocten-4-ol verwendet werden.

Selbstverständlich kann auch auf Olefine mit mehreren funktionel- len Gruppen ausgewählt aus Hydroxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phos- phorsäure-, Ammonium-und Sulfonsäuregruppen zurückgegriffen wer- den. Bevorzugt setzt man bei der Hydrophosphinierungsreaktion der (X, @-Bisphosphine geeignete Alkene mit a-olefinischer Doppelbin- dung ein. Als solche kommen zum Beispiel auch heteroatomhaltige a-Olefine, wie (Meth) acrylsäureester oder-amide sowie Homoallyl- oder Allylalkohole in Betracht.

Im Fall von aromatischen Resten R1 bis R4 können Chelatliganden, die Sulfonsäuregruppen enthalten, durch Umsetzung nicht-sulfon- säurehaltiger Chelatliganden mit Schwefeltrioxid, Chlorsulfon- säure, rauchender Schwefelsäure oder Oleum hergestellt werden, wie dies in Jiang et al., Macromolecules 27 (1994) S. 7215 bis 7216 oder Verspui et al., Chem. Commun., 1998, S. 401 bis 402 bzw. in J. March"Advanced Organic Chemistry", John Wiley & Sons (NY), 1985,3rd Edition S. 473 bis 475 beschrieben ist.

Weitere Synthesen für Chelatliganden mit aromatischen Resten bis R4 sind beschrieben in : -"Phosphorus-An outline of its Chemistry, Biochemistry and Technical Chemistry"D. E. C. Corbridge, Elsevier (Amsterdam, Tokyo, New York) 1990,4th. Edition, Chapter 8, und darin zi- tierte Literatur -S. O. Grim, R. C. Barth, J. of Organomet. Chem. 94,1975, S. 327 -W098/22482 Besonders bevorzugt wird auf Reste R1 bis R4 zurückgegriffen, bei denen die durch funktionelle Gruppen, zum Beispiel Hydroxy-, Amino-, Carbonsäure-, Phosphorsäure-, Ammonium-oder Sulfonsäure- gruppen, induzierte Hydrophilie ausreicht, den Metallkomplex al) vollständig wasserlöslich zu machen. Je größer die Anzahl der funktionellen Gruppen an den Resten R1 bis R4 ist, um so größer kann auch der lipophile aliphatische, aromatische oder alipha- tisch-aromatische Anteil sein. Bevorzugt sind zum Beispiel als Reste R1 bis R4 mit jeweils einer Hydroxygruppe solche mit 2 bis 15 C-Atomen in der Alkyleinheit oder 6 bis 14 C-Atomen in der Aryleinheit.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Chelatliganden verfügen die Reste R1 bis R4 als Arylsubstituenten mit einer Hy- droxygruppe über 6 bis 14, insbesondere 6 bis 10 C-Atome, als Arylsubstituenten mit einer Carbonsäuregruppe über 6 bis 14, ins- besondere 6 bis 10 C-Atome, als Arylsubstituenten mit einer Sul- fonsäuregruppe über 6 bis 14, sowie als Arylsubstituenten mit ei- ner Ammoniumgruppe über 6 bis 14 C-Atome.

Geeignet als Chelatliganden sind beispielsweise 1, 3-Bis [di- (hydroxyphenyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di-(benzolsulfonsäure) phospino] propan, bevorzugt als me- ta-Isomer, sowie dessen Salze, 1, 3-Bis [di- (carboxyphenyl) phospino] propan sowie dessen Salze,

1, 3-Bis [di- (o-methoxyhydroxyphenyl) phosphino] propan 1, 3-Bis [di- (4- (benzolsulfonsäure) butyl) phosphino] propan, Na-Salz, 1, 3-Bis [di- (5- (benzolsulfonsäure) pentyl) phosphino] propan, Na- Salz.

Besonders bevorzugt unter den genannten Chelatligandverbindungen sind jene, in denen die Reste R1 bis R4 einen mit einer oder meh- reren, z. B. 1 bis 3, Hydroxy-, Sulfonsäure oder Carbonsäuregrup- pen substituierten Phenylrest darstellen.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Chelatliganden verfügen die Reste R1 bis R4 als Alkylsubstituenten mit einer Hy- droxygruppe über 4 bis 12, insbesondere 4 bis 7 C-Atome, als Al- kylsubstituenten mit einer Carbonsäuregruppe über 4 bis 15, ins- besondere 5 bis 12 C-Atome, als Alkylsubstituenten mit einer Sul- fonsäuregruppe über 4 bis 18, insbesondere 5 bis 15 C-Atome sowie als Alkylsubstituenten mit einer Ammoniumgruppe über 4 bis 20, insbesondere 5 bis 18 C-Atome.

Geeignet als Chelatliganden sind beispielsweise 1, 3-Bis [di- (4-hydroxybutyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (5-hydroxypentyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (6-hydroxyhexyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (7-hydroxyheptyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (8-hydroxyoctyl) phosphino] propan, 1,3-Bis {di-[(3-hydroxycyclopentyl) propyl] phosphino} propan, 1, 3-Bis [di- (5-sulfonatopentyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (6-sulfonatohexyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (7-sulfonatoheptyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (8-sulfonatoocty) phosphino] propan, 1, 3-Bis {di [ (3-sulfonatocyclopentyl) propyl] phosphino} propan, 1, 3-Bis [di- (5-carboxypentyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di-(propylmalonsäure) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (6-carboxyhexyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (7-carboxyheptyl) phosphino] propan, 1, 3-Bis [di- (8-carboxyoctyl) phosphinojpropan, N, N-Bis [di- (4-hydroxybutyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (5-hydroxypentyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (6-hydroxyhexyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (7-hydroxyheptyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (8-hydroxyoctyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis (di [ (3-hydroxycyclopentyl) propyl]} phenylamin, N, N-Bis [di- (5-sulfonatopentyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (6-sulfonatohexyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (7-sulfonatoheptyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (8-sulfonatooctyl) phosphinomethyl] phenylamin, N,N-Bis {di [ (3-sulfonatocyclopentyl) propyl] phosphinomethyl}-

phenylamin, N, N-Bis [di- (5-carboxypentyl) phosphinomethyl] phenylamin N, N-Bis [di-(6-carboxyhexyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (7-carboxyheptyl) phosphinomethyl] phenylamin, N, N-Bis [di- (8-carboxyoctyl) phosphinomethyl] phenylamin und 1, 3-Bis [di- (4-methylol-5-hydroxyisopentyl) phosphino] propan.

Besonders bevorzugt unter den genannten Chelatligandverbindungen sind jene, in denen die Reste RI bis R4 einen mit einer Hydroxy- oder Carbonsäuregruppe substituierten Hexyl-, 4-Methylpentyl, Oc- tyl-, Cyclopentyl-oder Cyclohexylrest darstellen.

Als Metalle M des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich die Metalle der Gruppen VIIIB, IB und IIB des Periodensystems der Elemente, also neben Eisen, Cobalt und Nickel vornehmlich die Platinmetalle wie Ruthenium, Rhodium, Osmium, Iridium und Platin sowie ganz besonders bevorzugt Palladium. Die Metalle können in den Komplexen gemäß Formel (I) formal ungeladen, formal einfach positiv geladen oder vorzugsweise formal zweifach positiv geladen vorliegen.

Geeignete formal geladene anionische Liganden L1, L2 sind Hydrid, Halogenide, Sulfate, Phosphate oder Nitrate. Des weiteren sind geeignet Carboxylate oder Salze organischer Sulfonsäuren wie Me- thylsulfonat, Trifluormethylsulfonat oder p-Toluolsulfonat. Unter den Salzen organischer Sulfonsäuren ist p-Toluolsulfonat bevor- zugt. Als formal geladene Liganden LI, L2 sind Carboxylate, bevor- zugt C1-bis C2o-Carboxylate und insbesondere C1-bis C7-Carboxy- late, also z. B. Acetat, Trifluoracetat, Propionat, Oxalat, Citrat oder Benzoat bevorzugt. Besonders bevorzugt ist Acetat.

Geeignete formal geladene organische Liganden L1, L2 sind auch Ci- bis C20-aliphatische Reste, C3-bis C, 4-cycloaliphatische Reste, C7-bis C20-Arylalkylreste mit C6-bis Ci4-Arylresten und C1-bis C6-Alkylresten sowie C6-bis C14-aromatische Reste, beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, t-Butyl, n-, i-Pentyl, Cyclohe- xyl, Benzyl, Phenyl und aliphatisch oder aromatisch substituierte Phenylreste.

Als formal ungeladene Liganden L1, L2 sind generell Lewisbasen ge- eignet, also Verbindungen mit mindestens einem freien Elektronen- paar. Besonders gut geeignet sind Lewisbasen deren freies Elek- tronenpaar oder deren freie Elektronenpaare sich an einem Stick- stoff-oder Sauerstoffatom befinden, also beispielsweise Nitrile, R-CN, Ketone, Ether, Alkohole oder Wasser. Vorzugsweise verwendet man Cl-bis Clo-Nitrile wie Acetonitril, Propionitril, Benzonitril oder C2-bis C1o-Ketone wie Aceton, Acetylaceton oder aber C2-bis

Clo-Ether, wie Dimethylether, Diethylether, Tetrahydrofuran. Ins- besondere verwendet man Acetonitril, Tetrahydrofuran oder Wasser.

Grundsätzlich können die Liganden L1 und L2 in jeder beliebigen Ligandkombination vorliegen, d. h. der Metallkomplex (I) kann zum Beispiel einen Nitrat-und einen Acetatrest, einen p-Toluolsulfo- nat-und einen Acetatrest oder einen Nitrat-und einen formal ge- ladenen organischen Liganden wie Methyl enthalten. Bevorzugt lie- gen in den Metallkomplexen L1 und L2 als identische Liganden vor.

Je nach formaler Ladung des das Metall M enthaltenden Komplex- fragments enthalten die Metallkomplexe Anionen X. Ist das M-ent- haltende Komplexfragment formal ungeladen, so enthält der erfin- dungsgemäße Komplex gemäß Formel (I) kein Anion X. Vorteilhafter- weise werden Anionen X eingesetzt, die möglichst wenig nucleophil sind, d. h. eine möglichst geringe Tendenz haben, mit dem Zentral- metall M eine starke Wechselwirkung, ob ionisch, koordinativ oder kovalent, einzugehen.

Geeignete Anionen X sind beispielsweise Perchlorat, Sulfat, Phos- phat, Nitrat und Carboxylate, wie beispielsweise Acetat, Trifluo- racetat, Trichloracetat, Propionat, Oxalat, Citrat, Benzoat, so- wie konjugierte Anionen von Organosulfonsäuren wie zum Beispiel Methylsulfonat, Trifluormethylsulfonat und para-Toluolsulfonat, weiterhin Tetrafluoroborat, Tetraphenylborat, Tetrakis (pentafluo- rophenyl) borat, Tetrakis [bis (3,5-trifluormethyl) phenyl] borat, He- xafluorophosphat, Hexafluoroarsenat oder Hexafluoroantimonat.

Vorzugsweise verwendet man Perchlorat, Trifluoracetat, Sulfonate wie Methylsulfonat, Trifluormethylsulfonat, p-Toluolsulfonat, Te- trafluoroborat oder Hexafluorophosphat und insbesondere Trifluor- methylsulfonat, Trifluoracetat, Perchlorat oder p-Toluolsulfonat.

Als definierte Metallkomplexe sind zum Beispiel folgende Palla- dium- (II)-acetat-komplexe geeignet : [1, 3-Bis (di- (hydroxyphenyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-hydroxybutyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-methylol-5-hydroxypentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (5-hydroxypentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (6-hydroxyhexyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di ( (3-hydroxycyclopentyl) propyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (8-hydroxyoctyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (3-hydroxycyclohexyl) propyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (sulfonatophenyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-sulfonatobutyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-methylol-5-sulfonatopentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (5-sulfonatopentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (6-sulfonatohexyl) phosphino) propan]-,

[1, 3-Bis (di ( (3-sulfonatocyclopentyl) propyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (8-sulfonatooctyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- ( (3-sulfonatocyclohexyl) propyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (carboxyphenyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-carboxybutyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (4-methylol-5-carboxypentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (5-carboxypentyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (6-carboxyhexyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di ( (3-carboxycyclopentyl) propyl) phosphino) propan]-, [1, 3-Bis (di- (8-carboxyoctyl) phosphino) propan]-, oder [1, 3-Bis (di- (3-carboxycyclohexyl) propyl) phosphino) propan]-palla- dium- (II)-acetat.

Die beschriebenen Übergangsmetallkomplexe sind zumindest in ge- ringen Teilen in Wasser löslich. In der Regel sind diese Metall- komplexe gut bis sehr gut in Wasser löslich.

Definierte Metallkomplexe gemäß Formel (I) können nach folgenden Verfahren hergestellt werden.

Die Herstellung erfolgt für die neutralen Chelatkomplexe (p = 0) durch Austausch von schwach koordinierenden Liganden, wie zum Beispiel 1,5-Cyclooctadien, Benzonitril oder Tetramethylethylen- diamin, die an die entsprechenden Übergangsmetallverbindungen, beispielsweise Übergangsmetall-Halogenide, Übergangsmetall- (Al- kyl) (Halogenide), Übergangsmetall-Diorganyle, gebunden sind, ge- gen die Chelatliganden der allgemeinen Formel (VIII) in der vor- hergehend beschriebenen Bedeutung.

Die Reaktion wird im allgemeinen in einem polaren Lösungsmittel, wie beispielsweise Acetonitril, Aceton, Ethanol, Diethylether, Dichlormethan oder Tetrahydrofuran oder deren Gemischen bei Tem- peraturen im Bereich von-78 bis 90 °C durchgeführt.

Desweiteren können neutrale Metallkomplexe gemäß Formel (I), in denen L1 und L2 Carboxylat, z. B. Acetat, bedeuten, durch Umsetzung von Übergangsmetallsalzen wie beispielsweise Palladium- (II)-ace- tat mit den beschriebenen Chelatliganden (VIII) in Acetonitril, Aceton, Ethanol, Diethylether, Dichlormethan, Tetrahydrofuran oder Wasser bei Raumtemperatur hergestellt werden. Auch Lösungs- mittelgemische können dabei verwendet werden.

Als weitere Synthesemethode kommt die Umsetzung der Metallkom- plexe der allgemeinen Formel (I) mit Organometallverbindungen der Gruppen IA, IIA, IVA und IIB in Frage, beispielsweise C1-bis C6-Alkyle der Metalle Lithium, Aluminium, Magnesium, Zinn, Zink, wobei formal geladene anorganische Liganden Ll/L2 wie vorher de-

finiert, gegen formal geladene aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Liganden Ll/L2 wie ebenfalls vorher definiert, ausgetauscht werden. Die Reaktion wird im allgemeinen in einem Lösungsmittel wie beispielsweise Diethylether oder Tetrahydrofu- ran bei Temperaturen im Bereich von-78 bis 65 °C durchgeführt.

Monokationische Komplexe der allgemeinen Formel (I) (p=l) können zum Beispiel durch Umsetzung von (Chelatligand) Metall (Acetat) (Organo) oder (Chelatligand) Metall (Halogeno) (Organo)-Komplexen mit stöchiometrischen Mengen eines Metallsalzes M'X erhalten wer- den. Die Umsetzungen werden im allgemeinen in koordinierenden Lö- sungsmitteln wie beispielsweise Acetonitril, Benzonitril, Tetra- hydrofuran oder Ether bei Temperaturen im Bereich von-78 bis 65 °C durchgeführt.

Es ist vorteilhaft, wenn die Metallsalze M'X folgende Kriterien erfüllen. Das Metall M'soll vorzugsweise schwer lösliche Me- tallchloride bilden, wie zum Beispiel Silberchlorid. Das Salz-An- ion soll vorzugsweise ein nicht-nucleophiles Anion X, wie vorher definiert, sein.

Gut geeignete Salze für die Bildung von kationischen Komplexen sind z. B. Silbertetrafluoroborat, Silberhexafluorophosphat, Sil- bertrifluormethansulfonat, Silberperchlorat, Silberparatoluolsul- fonat, Silbertrifluoracetat und Silberhexafluorantimonat, Natri- umtetraphenylborat, Natriumtetrakis (pentafluorophenyl) borat, Sil- bertrifluoracetat oder auch Natriumtetrakis (3,5-bis (trifluorme- thyl) phenyl) borat.

Die dikationischen Komplexe (p = 2) werden analog den monokatio- nischen Komplexen hergestellt, nur dass anstatt der (Chelatli- gand) Metall (Acetat) (Organo)- oder der (Chelatligand) Metall (Halo- geno) (Organo)-Komplexe die (Chelatligand) Metall (diacetat)-bzw.

(Chelatligand) Metall (di-Halogeno)-Komplexe als Vorstufe sowie zwei Äquivalente des Metallsalzes eingesetzt werden.

Als weiteres Verfahren zur Herstellung der dikationischen Kom- plexe gemäß Formel (I) kommt die Umsetzung von [U4M] X2 mit den eingangs definierten Chelatliganden der allgemeinen Formel (VIII) in Frage. Hierbei bedeutet U gleiche oder unterschiedliche schwa- che Liganden wie beispielsweise Acetonitril, Benzonitril oder 1,5-Cyclooctadien, M und X haben die vorher definierte Bedeutung.

Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Metallkomplexe der allgemeinen Formel (I) ist die Umsetzung der Dihalogenmetallvor- läuferkomplexe mit Silbersalzen enthaltend nicht-koordinierende Anionen.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Dispergier- mittel b) können Emulgatoren oder Schutzkolloide sein.

Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole, Polyalkylenglykole, Alkalimetallsalze von Polyacrylsäuren und Po- lymethacrylsäuren, Cellulose-und Gelatinederivate oder Acryl- säure, Methacrylsäure, Maleinsäureanhydrid, 2-Acrylamido-2-me- thylpropansulfonsäure und/oder 4-Styrolsulfonsäure enthaltende Copolymerisate und deren Alkalimetallsalze aber auch N-Vinylpyr- rolidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylcarbazol, 1-Vinylimidazol, 2-Vinylimidazol, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, Acrylamid, Me- thacrylamid, amingruppentragende Acrylate, Methacrylate, Acryla- mide und/oder Methacrylamide enthaltende Homo-und Copolymeri- sate. Eine ausführliche Beschreibung weiterer geeigneter Schutz- kolloide findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961, S. 411 bis 420.

Selbstverständlich können auch Gemische aus Schutzkolloiden und/ oder Emulgatoren eingesetzt werden. Häufig werden als Dispergier- mittel ausschließlich Emulgatoren eingesetzt, deren relative Mo- lekulargewichte im Unterschied zu den Schutzkolloiden üblicher- weise unter 1000 liegen. Sie können sowohl anionischer, kationi- scher oder nichtionischer Natur sein. Selbstverständlich müssen im Falle der Verwendung von Gemischen grenzflächenaktiver Sub- stanzen die Einzelkomponenten miteinander verträglich sein, was im Zweifelsfall an Hand weniger Vorversuche überprüft werden kann. Im allgemeinen sind anionische Emulgatoren untereinander und mit nichtionischen Emulgatoren verträglich. Desgleichen gilt auch für kationische Emulgatoren, während anionische und kationi- sche Emulgatoren meistens nicht miteinander verträglich sind.

Eine Übersicht geeigneter Emulgatoren findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag, Stuttgart, 1961, S. 192 bis 208.

Gebräuchliche nichtionische Emulgatoren sind z. B. ethoxilierte Mono-, Di-und Tri-Alkylphenole (EO-Grad : 3 bis 50, Alkylrest : C4 bis C12) sowie ethoxilierte Fettalkohole (EO-Grad : 3 bis 80 ; Al- kylrest : C8 bis C36). Beispiele hierfür sind die Lutensol A-Mar- ken (C12C14-Fettalkoholethoxilate, EO-Grad : 3 bis 8), Lutensol AO-Marken (C13C15-Oxoalkoholethoxilate, EO-Grad : 3 bis 30), Luten- solX AT-Marken (Cl6Cl8-Fettalkoholethoxilate, EO-Grad : 11 bis 80), Lutensol ON-Marken (Clo-Oxoalkoholethoxilate, EO-Grad : 3 bis 11) und die Lutensol TO-Marken (C13-Oxoalkoholethoxilate, EO-Grad : 3 bis 20) der BASF AG.

Übliche anionische Emulgatoren sind z. B. Alkalimetall-und Ammo- niumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest : Cg bis C12), von Schwefel- säurehalbestern ethoxylierter Alkanole (EO-Grad : 4 bis 30, Alkyl- rest : C12 bis C18) und ethoxilierter Alkylphenole (EO-Grad : 3 bis 50, Alkylrest : C4 bis C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest : C12 bis C18) und von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest : Cg bis Gig).

Als weitere anionische Emulgatoren haben sich ferner Verbindungen der allgemeinen Formel (XI) worin Rio und Rll H-Atome oder C4-bis C24-Alkyl bedeuten und nicht gleichzeitig H-Atome sind, und D1 und D Alkalimetallionen und/ oder Ammoniumionen sein können, erwiesen. In der allgemeinen For- mel (XI) bedeuten Rio und Rll bevorzugt lineare oder verzweigte Alkylreste mit 6 bis 18 C-Atomen, insbesondere mit 6,12 und 16 C-Atomen oder Wasserstoff, wobei RIO und Rll nicht beide gleich- zeitig H-Atome sind. D1 und D2 sind bevorzugt Natrium, Kalium oder Ammonium, wobei Natrium besonders bevorzugt ist. Besonders vor- teilhaft sind Verbindungen (XI), in denen D1 und D2 Natrium, R10 ein verzweigter Alkylrest mit 12 C-Atomen und Rll ein H-Atom oder Rio ist. Häufig werden technische Gemische verwendet, die einen Anteil von 50 bis 90 Gew.-% des monoalkylierten Produktes aufwei- sen, wie beispielsweise Dowfax 2A1 (Marke der Dow Chemical Com- pany). Die Verbindungen (XI) sind allgemein bekannt, z. B. aus US-A 4 269 749, und im Handel erhältlich.

Geeignete kationenaktive Emulgatoren sind in der Regel einen C6- bis C1$-Alkyl-,-Alkylaryl-oder heterocyclischen Rest aufweisende primäre, sekundäre, tertiäre oder quartäre Ammoniumsalze, Alkano- lammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze, Oxazolinium- salze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von Ami- noxiden, Chinoliniumsalze, Isochinoliniumsalze, Tropyliumsalze, Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze. Beispielhaft genannt seien Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Sulfat, die Sulfate oder Acetate der verschiedenen 2- (N, N, N-Trimethylammonium) ethyl- paraffinsäureester, N-Cetylpyridiniumsulfat, N-Laurylpyridinium- sulfat sowie N-Cetyl-N, N, N-trimethylammoniumsulfat, N-Dodecyl- N, N, N-trimethylammoniumsulfat, N-Octyl-N, N, N-trimethlyammonium- sulfat, N, N-Distearyl-N, N-dimethylammoniumsulfat sowie das Ge- mini-Tensid N, N'- (Lauryldimethyl) ethylendiamindisulfat, ethoxy-

liertes Talgfettalkyl-N-methylammoniumsulfat und ethoxyliertes Oleylamin (beispielsweise Uniperol AC der Firma BASF AG, ca. 12 Ethylenoxideinheiten). Zahlreiche weitere Beispiele finden sich in H. Stache, Tensid-Taschenbuch, Carl-Hanser-Verlag, München, Wien, 1981 und in McCutcheon's, Emulsifiers & Detergents, MC Pu- blishing Company, Glen Rock, 1989. Wesentlich ist, dass die anio- nischen Gegengruppen möglichst gering nucleophil sind, wie bei- spielsweise Perchlorat, Sulfat, Phosphat, Nitrat und Carboxylate, wie beispielsweise Acetat, Trifluoracetat, Trichloracetat, Pro- pionat, Oxalat, Citrat, Benzoat, sowie konjugierte Anionen von Organosulfonsäuren, wie zum Beispiel Methylsulfonat, Trifluorme- thylsulfonat und para-Toluolsulfonat, weiterhin Tetrafluoroborat, Tetraphenylborat, Tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tetra- kis [bis (3,5-trifluormethyl) phenyl] borat, Hexafluorophosphat, He- xafluoroarsenat oder Hexafluoroantimonat.

Geeignete Hydroxyverbindungen c) sind alle Stoffe, die eine oder mehrere Hydroxylgruppen besitzen. Bevorzugt sind niedere Alkohole mit 1 bis 6 C-Atomen wie Methanol, Ethanol, n-oder i-Propanol, n-Butanol, s-Butanol oder t-Butanol. Außerdem können aromatische Hydroxyverbindungen, wie z. B. Phenol, eingesetzt werden. Eben- falls geeignet sind z. B. Zucker, wie Fructose, Glucose oder Lac- tose. Weiterhin geeignet sind Polyalkohole, wie Ethylenglykol, Glyzerin oder auch Polyvinylalkohol. Selbstverständlich können auch Mischungen mehrerer Hydroxyverbindungen eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäße Copolymerisation von Kohlenmonoxid und we- nigstens einer olefinisch ungesättigten Verbindung in Gegenwart der Metallkomplexe oder ihrer Einzelkomponenten und des Disper- giermittels b) erfolgt in wässrigem Medium. Das Copolymerisati- onsgemisch wird zur Erlangung reproduzierbar guter Produktivitä- ten vorzugsweise kräftig durchgemischt.

Die Kohlenmonoxidcopolymerisate können prinzipiell nach zwei un- terschiedlichen Verfahrensweisen gewonnen werden. Nach dem einen Herstellungsverfahren kommen die vorgenannten definierten Metall- komplexe al) zum Einsatz. Diese Komplexe werden separat herge- stellt und als solche zum Reaktionsgemisch gegeben bzw. im Reak- tionsbehältnis vorgelegt. In einem weiteren Herstellungsverfahren werden die die katalytisch aktive Spezies bildenden Bestandteile einzeln zum Reaktionsgemisch gegeben. Bei dieser in-situ Generie- rung des Katalysators wird im allgemeinen das Metall M in Salz- form oder als Komplexsalz dem Reaktionsgefäß zugeführt. Des wei- teren wird die Chelatligandverbindung al. 2) zusgesetzt. Gegebe- nenfalls kann bei beiden Verfahrensweisen als Aktivatorverbindung eine Säure a2) und/oder eine Hydroxyverbindung c) zugesetzt wer- den. Die Zugabe der Aktivatorspezies kann entfallen, wenn der

Chelatligand al. 2) über Reste R1 bis R4 verfügt, die mindestens eine freie Sulfon-oder Carbonsäuregruppe aufweisen.

Häufig gehen mit der Verwendung definierter Metallkomplexe al) höhere Produktivitäten als mit dem in-situ-Verfahren einher.

Als wenigstens eine olefinisch ungesättigte Verbindung werden er- findungsgemäß solche Verbindungen verwendet, welche das Struktur- element der allgemeinen Formel (III) -CH=CH-Q-Polz (III), enthalten. Ebenfalls einsetzbar ist ein Gemisch aus einer das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbin- dung und einer olefinisch ungesättigten Verbindung mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen. Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch Gemische von das Strukturmerkmal der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbindungen und Gemische von olefinisch ungesättig- ten Verbindungen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen eingesetzt wer- den.

Dabei ist Q eine unpolare organische Gruppe ausgewählt aus der Gruppe umfassend lineares oder verzweigtes C1-bis C20-Alkyl, oft C2-bis C1g-Alkyl und häufig C3-bis C14-Alkyl, beispielsweise Me- thyl, Ethyl, n-oder i-Propyl, n-, i-oder t-Butyl,-Pentyl,-He- xyl,-Heptyl,-Octyl,-Nonyl,-Decyl,-Undecyl,-Dodecyl,-Tride- cyl oder-Tetradecyl, C3-bis C14-Cycloalkyl, beispielsweise Cy- clopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl, C6-bis Cl4-Aryl, beispielsweise Phenyl, Naphthyl oder Phenanthryl sowie Alkylaryl mit 1 bis 20 C-Atomen im Alkylteil und 6 bis 14 C-Ato- men im Arylteil, beispielsweise Benzyl.

An die unpolare Gruppe Q sind s polare Gruppen Pol gebunden. Dabei ist g eine ganze Zahl ungleich 0. Bevorzugt ist s 1, 2,3 oder 4.

Selbstverständlich kann g auch ein höherer Zahlenwert sein.

Pol ist ein polarer Rest, welcher ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Carboxyl (-CO2H), Sulfonyl (-SO3H), Sulfat (-OSO3H), Phosphonyl (-P03H), Phosphat (-OPO3H2) sowie deren Alkalimetall- salze, insbesondere Natrium-oder Kaliumsalze, Erdalkalimetall- salze, beispielsweise Magnesium-oder Calziumsalze und/oder Ammo- niumsalze.

Von Pol ebenfalls umfaßt sind durch Protonierung oder Alkylierung zugängliche Alkanolammonium-, Pyridinium-, Imidazolinium-, Oxazo- linium-, Morpholinium-, Thiazolinium-, Chinolinium-, Isochinoli- nium-, Tropylium-, Sulfonium-, Guanidinium-und Phosphoniumver-

bindungen sowie insbesondere Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formel (IV) -N#R6R7R8 (IV).

Hierbei steht R6, R7 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff und lineares oder verzweigtes Cl-bis C20-Alkyl, häufig C1-bis Clo-Alkyl und oft C1-bis C5-Alkyl, wobei Alkyl beispielsweise Me- thyl, Ethyl, n-oder i-Propyl, n-, i-oder t-Butyl,-Pentyl,-He- xyl,-Heptyl,-Octyl,-Nonyl,-Decyl,-Undecyl,-Dodecyl,-Tride- cyl oder-Tetradecyl ist. Die korrespondierenden Anionen der vor- genannten Verbindungen sind nicht-nucleophile Anionen, wie bei- spielsweise Perchlorat, Sulfat, Phosphat, Nitrat und Carboxylate, wie Acetat, Trifluoracetat, Trichloracetat, Propionat, Oxalat, Citrat, Benzoat, sowie konjugierte Anionen von Organosulfonsäu- ren, wie zum Beispiel Methylsulfonat, Trifluormethylsulfonat und para-Toluolsulfonat, weiterhin Tetrafluoroborat, Tetraphenylbo- rat, Tetrakis (pentafluorophenyl) borat, Tetrakis [bis (3,5-trifluor- methyl) phenyl] borat, Hexafluorophosphat, Hexafluoroarsenat oder Hexafluoroantimonat.

Der polare Rest Pol kann aber auch eine Gruppe der allgemeinen Formel (V), (VI) oder (VII) -(EO)k-(PO)1-R9 (V), -(PO)1-(EO)k-R9 (VI), - (EOk/PO1)-R9 (VII) sein, wobei EO für eine-CH2-CH2-O-Gruppe, PO für eine-CH2-CH (CH3)-O-oder eine-CH (CH3)-CH2-0-Gruppe steht und k und 1 für Zahlenwerte von 0 bis 50, häufig von 0 bis 30 und oft von 0 bis 15 stehen, wobei aber k und l nicht gleichzeitig 0 sind.

Weiterhin sollen in Formel (V) und (VI) : (EO) k ein Block aus k-CH2-CH2-O-Gruppen, und (PO) 1 ein Block aus 1-CH2-CH (CH3)-0- oder -CH (CH3)-CH2-O-Gruppen, und Formel (VII) : (EOk/PO1) ein Gemisch aus k-CH2-CH2-O-Grup- pen und 1-CH2-CH(CH3)-O- oder _CH(CH3)-CH2-O-Gruppen

in statistischer Verteilung bedeuten.

R9 steht für Wasserstoff, lineares oder verzweigtes C1-bis C20-Alkyl, oft C1-bis Cl-Alkyl und häufig C1-bis C6-Alkyl oder -SO3H sowie dessen entsprechendes Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und/oder Ammoniumsalz. Hierbei steht Alkyl beispielsweise für Me- thyl, Ethyl, n-oder i-Propyl, n-, i-oder t-Butyl,-Pentyl,-He- xyl,-Heptyl,-Octyl,-Nonyl,-Decyl,-Undecyl,-Dodecyl,-Tride- cyl oder-Tetradecyl, Alkalimetall beispielsweise für Natrium oder Kalium und Erdalkalimetall beispielsweise für Calzium oder Magnesium.

Als wenigstens eine das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltende Verbindung werden erfindungsgemäß insbesondere a-Olefine der allgemeinen Formel (X) H2C=CH-Q-Polg (X), verwendet, worin Q, Pol und X die voran angegebene Bedeutungen ha- ben.

Bevorzugte Olefine (X) sind 10-Undecensäure, 3-Butensäure, 4-Pen- tensäure, 5-Hexensäure sowie Styrol-4-sulfonsäure.

Neben der wenigstens einen das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbindung kann wenigstens eine weitere olefinisch ungesättigte Monomerverbindung zur Polymerisation ein- gesetzt werden. Als wenigstens eine weitere olefinisch ungesät- tigte Monomerverbindung kommen bei den erfindungsgemäßen Verfah- ren zur Herstellung wässriger Copolymerisatdispersionen sowohl reine Kohlenwasserstoffverbindungen als auch heteroatomhaltige a-Olefine, wie (Meth) acrylsäureester oder-amide sowie Homoallyl- oder Allylalkohole,-ether oder-halogenide in Betracht. Unter den reinen Kohlenwasserstoffen sind C2-bis C20-1-Alkene geeignet.

Unter diesen sind die niedermolekularen Olefine, z. B. Ethen oder a-Olefine mit 3 bis 8 C-Atomen, wie Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen oder 1-Octen hervorzuheben. Selbstverständlich können auch cyclische Olefine, z. B. Cyclopenten, Norbornen, aromatische Olefinverbindungen, wie Styrol oder a-Methylstyrol oder Vinyle- ster, wie Vinylacetat eingesetzt werden. Für den Fall von minde- stens zwei voneinander verschiedenen eingesetzten Olefinen sind insbesondere C2-bis C20-l-Alkene geeignet. Unter diesen sind die niedermolekularen Olefine, z. B. Ethen oder a-Olefine mit 3 bis 8

C-Atomen, wie Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen oder 1-Octen hervorzuheben.

Als bevorzugte weitere olefinisch ungesättigte Monomerverbindung mit 2 bis 20 C-Atomen sind Ethen, Propen, 1-Buten, 1-Hexen, 1-Oc- ten sowie 1-Decen, 1-Dodecen, 1-Tetradecen, 1-Hexadecen und 1-Oc- tadecen zu nennen.

Der Mengenanteil der wenigstens einen das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden olefinisch ungesättigten Verbindung im zu polymerisierenden Monomerengemisch, bestehend aus der wenigstens einen das Strukturelement der allgemeinen For- mel (III) enthaltenden olefinisch ungesättigten Verbindung und gegebenenfalls der wenigstens einen weiteren olefinisch ungesät- tigten Monomerverbindung mit 2 bis 20 C-Atomen beträgt 0,1 bis 100 Gew.-%, häufig 0,5 bis 80 Gew.-% und oft 1,0 bis 60 Gew.-% oder 2,0 bis 40 Gew.-%.

Erfindungsgemäß ist es möglich, die Gesamtmenge der wenigstens einen olefinisch ungesättigten Verbindung im Polymerisationsreak- tor vorzulegen. Es ist aber auch möglich, gegebenenfalls ledig- lich eine Teilmenge der wenigstens einen olefinisch ungesättigten Verbindung im Polymerisationsreaktor vorzulegen und die Gesamt- menge bzw. die verbleibende Restmenge während der Polymerisation kontinuierlich oder diskontinuierlich zuzugeben. Sollen Gemische aus wenigstens einer das Strukturelement der allgemeinen Formel (III) enthaltenden Verbindung und wengistens einer olefinisch un- gesättigten Verbindung mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen zur Polyme- risation eingesetzt werden, kann eine Teil-oder die Gesamtmenge der zu polymerisierenden Verbindungen im Polymerisationsreaktor vorgelegt und die gegebenenfalls verbleibende Restmengen während der Polymerisation kontinuierlich oder diskontinuierlich zugege- ben werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, die unter- schiedlichen olefinisch ungesättigten Verbindungen in einer soge- nannten Gradientenfahrweise zuzugeben. Hierunter versteht man, wenn sich das Mengenverhältnis der olefinisch ungesättigten Ver- bindungen zueinander während der Olefindosierung verändert.

Wesentlich ist, dass das erfindungsgemäße Verfahren sowohl dis- kontinuierlich, z. B. in Rührautoklaven, als auch kontinuierlich, z. B. in Rohrreaktoren, Schlaufenreaktoren oder Rührkesselkaskaden durchgeführt werden kann.

Die erfindungsgemäß zugänglichen wässrigen Copolymerisatdisper- sionen sind über mehrere Wochen oder Monate stabil und zeigen während dieser Zeit in der Regel praktisch keinerlei Phasensepa- rierung, Abscheidungen oder Koagulatbildung.

Das molare Verhältnis von Kohlenmonoxid zur wenigstens einen ole- finisch ungesättigten Verbindung bewegt sich in der Regel im Be- reich von 10 : 1 bis 1 : 10, üblicherweise werden Werte im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 5 oder von 2 : 1 bis 1 : 2 benutzt.

Die Copolymerisationstemperatur wird im allgemeinen in einem Be- reich von 0 bis 200 °C eingestellt, wobei bevorzugt bei Temperatu- ren im Bereich von 20 bis 130 °C copolymerisiert wird. Der Kohlen- monoxidpartialdruck liegt im allgemeinen im Bereich von 1 bis 300 bar und insbesondere im Bereich von 10 bis 220 bar. Von Vor- teil ist, wenn der Partialdruck der wenigstens einen olefinisch ungesättigten Verbindung unter Reaktionsbedingungen kleiner als der Kohlenmonoxidpartialdruck. Insbesondere ist der Partialdruck der wenigstens einen olefinisch ungesättigten Verbindung unter Reaktionsbedingunen < 50 %, < 40 %, < 30 % oder sogar < 20 %, je- weils bezogen auf den Gesamtdruck. Der Polymerisationsreaktor wird üblicherweise vor dem Aufpressen mit Kohlenmonoxid durch Spülen mit Kohlenmonoxid oder Inertgas, beispielsweise Stickstoff oder Argon inertisiert. Häufig ist die Polymerisation jedoch auch ohne vorherige Inertisierung möglich.

Zur Katalysatoraktivierung kann auf geeignete Säuren a2) als Ak- tivatorverbindungen zurückgegriffen werden. Als Aktivatorverbin- dungen kommen sowohl mineralische Protonensäuren als auch Lewis- Säuren in Frage. Geeignet als Protonensäuren sind zum Beispiel Schwefelsäure, Salpetersäure, Borsäure, Tetrafluorborsäure, Perchlorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluoressigsäure, Trifluor- methansulfonsäure oder Methansulfonsäure. Bevorzugt wird auf p-Toluolsulfonsäure und Tetrafluorborsäure zurückgegriffen.

Als Lewis-Säuren a2) kommen beispielsweise Borverbindungen wie Triphenylboran, Tris (pentafluorphenyl) boran, Tris (p-chlorphe- nyl) boran oder Tris (3,5-bis- (trifluormethyl) phenyl) boran oder Aluminium-, Zink-, Antimon-oder Titanverbindungen mit lewissau- rem Charakter in Frage. Es können auch Mischungen von Protonen- säuren bzw. Lewis-Säuren sowie Protonen-und Lewis-Säuren im Ge- misch eingesetzt werden.

Das molare Verhältnis von Aktivator zu Metallkomplex al), bezogen auf die Menge an Metall M, liegt im allgemeinen im Bereich 60 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt von 25 : 1 bis 2 : 1 und besonders bevorzugt von 12 : 1 bis 3 : 1 für die Fälle, in denen die funktionellen Gruppen der Reste R1 bis R4 keine Sulfon-oder Carbonsäurefunktionalitäten sind. Selbstverständlich kann auch bei Metallkomplexen mit Che- latliganden, die die vorgenannten funktionellen Säuregruppen tra-

gen, Aktivatorverbindung a2) zum Polymerisationsgemisch gegeben werden.

Der als Dispergiermittel b) eingesetzte Emulgator wird vorteil- haft in einer Menge von 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 7 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Ge- samtmenge der Monomere, eingesetzt.

Die Menge der als Dispergiermittel b) zusätzlich oder stattdessen eingesetzten Schutzkolloide beträgt oft 0,1 bis 10 Gew.-% und häufig 0,2 bis 7 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmonomerenmenge.

Das molare Verhältnis von Hydroxyverbindung c) zu Metallkomplex al), bezogen auf die Menge an Metall M, liegt im allgemeinen im Bereich von 0 bis 100000, oft von 500 bis 50000 und häufig von 1000 bis 10000.

Im erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren werden mittlere Ka- talysatoraktivitäten erhalten, die im allgemeinen > 0,17 kg, häu- fig > 0,25 kg und oft > 0,5 kg Copolymerisat pro Gramm Komplexe- tall und Stunde sind.

Erfindungsgemäß werden Copolymerisate erhalten, deren über qua- sielastische Lichtstreuung (ISO-Norm 13321) ermittelte zahlen- mittlere Teilchendurchmesser im Bereich von 1 bis 2000 nm, häufig 10 bis 1500 nm und oft von 15 bis 1000 liegt.

Die mittels Gelpermeationschromatographie mit Polymethylmethacry- lat als Standard bestimmten gewichtsmittleren Molekulargewichte der erfindungsgemäß zugänglichen Copolymerisate liegen in der Re- gel im Bereich von 1000 bis 1000000, häufig im Bereich von 1500 bis 800000 und oft im Bereich von 2000 bis 600000.

Bei den nach den erfindungsgemäßen Verfahren zugänglichen Copoly- merisaten handelt es sich, wie 13C-bzw. 1H-NMR-spektroskopische Untersuchungen belegen, in der Regel um lineare, alternierende Kohlenmonoxidcopolymerisatverbindungen. Hierunter sind Polymer- satverbindungen zu verstehen, bei welchen in der Polymerkette auf jede Kohlenmonoxideinheit eine aus der olefinischen Doppelbindung der wenigstens einen olefinisch ungesättigten Verbindung herrüh- rende-CH2-CH-oder-CH-CH-Einheit und auf jede-CH2-CH-oder-CH- CH-Einheit eine Kohlenmonoxideinheit folgt. Insbesondere ist das Verhältnis von Kohlenmonoxideinheiten zu-CH2-CH-oder-CH-CH-Ein- heiten in der Regel von 0,9 zu 1 bis 1 zu 0,9, häufig von 0,95 zu 1 bis 1 zu 0,95 und oft von 0,98 zu 1 bis 1 zu 0,98.

Durch gezielte Variation der olefinisch ungesättigten Verbindun- gen ist es erfindungsgemäß möglich, Copolymerisate herzustellen, deren Glasübergangstemperatur bzw. Schmelzpunkt im Bereich von -60 bis 270 °C liegt.

Mit der Glasübergangstemperatur Tg, ist der Grenzwert der Glas- übergangstemperatur gemeint, dem diese gemäß G. Kanig (Kolloid- Zeitschrift & Zeitschrift für Polymere, Bd. 190, S. 1, Gleichung 1) mit zunehmendem Molekulargewicht zustrebt. Die Glasübergangs- temperatur wird nach dem DSC-Verfahren ermittelt (Differential Scanning Calorimetry, 20 K/min, midpoint-Messung, DIN 53765).

Nach Fox (T. G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc. 1956 [Ser. II] 1, S. 123 und gemäß Ullmann's Encyclopädie der technischen Chemie, Bd. 19, S. 18,4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim, 1980) gilt für die Glasübergangstemperatur von höchstens schwach vernetzten Mischpo- lymerisaten in guter Näherung : l/Tg = xi/Tg 1 + X2/Tg2 +.... Xn/Tgn, wobei xl, x2,.... xn die Massenbrüche der Monomeren 1, 2,.... n und Tgl, Tg2,.... Tgn die Glasübergangstemperaturen der jeweils nur aus einem der Monomeren 1, 2,.... n aufgebauten Polymerisa- ten in Grad Kelvin bedeuten. Die Tg-Werte für die Homopolymerisate der meisten Monomeren sind bekannt und z. B. in Ullmann's Ecyclo- pedia of Industrial Chemistry, Bd. 5, Vol. A21, S. 169, VCH Wein- heim, 1992, aufgeführt ; weitere Quellen für Glasübergangstempera- turen von Homopolymerisaten bilden z. B. J. Brandrup, E. H. Immer- gut, Polymer Handbook, lst Ed., J. Wiley, New York 1966,2nd Ed.

J. Wiley, New York 1975, und 3rd Ed. J. Wiley, New York 1989).

Die erfindungsgemäßen Copolymerisatdispersionen weisen in der Re- gel Mindestfilmbildetemperaturen MFT < 80 °C bevorzugt < 50 °C und besonders bevorzugt < 30 °C auf. Da die MFT unterhalb 0 °C nicht mehr meßbar ist, kann die untere Grenze der MFT nur durch die Tg-Werte angegeben werden. Die Bestimmung der MFT erfolgt nach DIN 53787.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren sind wässrige Copolymerisat- dispersionen zugänglich, deren Feststoffanteil, bezogen auf die wässrige Copolymerisatdispersion, 0,1 bis 70 Gew.-%, häufig 1 bis 65 Gew.-% und oft 5 bis 60 Gew.-% und alle Werte dazwischen be- trägt.

Selbstverständlich können die nach Abschluß der Hauptpolymerisa- tionsreaktion in der wässrigen Copolymerisatdispersion verbliebe- nen Restmonomeren durch Dampf-und/oder Inertgasstrippung ent-

fernt werden, ohne dass sich die Polymereigenschaften der wässri- gen Copolymerisatdispersion nachteilig verändern.

Die katalytische Metallkomplexverbindung kann aus der erfindungs- gemäß erhältlichen wässrigen Copolymerisatdispersion bei Bedarf ebenfalls entfernt werden. Beispielsweise kann man dazu das dis- perse Copolymerisat durch Zentrifugieren vom wässrigen Serum trennen, durch Zusatz von neutralem, saurem und/oder basischem Wasser redispergieren, wieder zentrifugieren etc., wobei sich der wasserlöslche Metallkomplex jeweils im Serum anreichert. Darüber hinaus ist es oft auch möglich, die Metallkomplexverbindung über Dialyseverfahren zu entfernen.

Wässrige Copolymerisatdispersionen, welche nach dem beschriebenen erfingungsgemäßen Verfahren hergestellt werden, sind über mehrere Wochen oder Monate stabil und zeigen während dieser Zeit in der Regel praktisch keinerlei Phasenseparierung, Abscheidungen oder Koagulatbildung. Sie eignen sich vorzüglich insbesondere als Bin- demittel bei der Herstellung von Klebstoffen, wie beispielsweise Haftklebstoffen, Bauklebstoffen oder Industrieklebstoffen, Dicht- massen, Kunststoffputzen und Anstrichmitteln, wie beispielsweise für die Papierstreicherei, Dispersionsfarben oder für Druckfarben und Drucklacke zum Bedrucken von Kunststofffolien sowie zur Her- stellung von Vliesstoffen oder zur Herstellung von Schutzschich- ten und Wasserdampfsperren, wie beispielsweise bei der Grundie- rung.

Auch sei festgehalten, dass die erfindungsgemäß erhältlichen wässrigen Copolymerisatdispersionen in einfacher Weise zu redis- pergierbaren Copolymerisatpulvern trockenbar sind (z. B. Gefrier- trocknung oder Sprühtrocknung). Dies gilt insbesondere dann, wenn die Glasübergangstemperatur der Copolymerisate > 50 °C, vorzugs- weise > 60 °C, besonders bevorzugt > 70 °C, ganz besonders bevor- zugt zu 80 °C und insbesondere bevorzugt > 90 °C bzw. > 100 °C be- trägt. Die Copolymerisatpulver eignen sich ebenfalls als Binde- mittel in Klebstoffen, Dichtmassen, Kunststoffputzen und An- strichmitteln, sowie zur Herstellung von Vliesstoffen oder zur Modifizierung von mineralischen Bindemitteln, wie beispielsweise Mörtel oder Zement, oder als modifizierende Additive in anderen Kunststoffen.

Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahren wird der Einsatz orga- nischer Lösungsmittel oder gar halogenierter oder aromatischer Kohlenwasserstoffe vermieden. Außerdem entfallen aufwendige Tren- noperationen. Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet demzufolge einen ökonomischen, ökologischen, präparativ einfachen und si- cherheitstechnisch weitgehend unbedenklichen Zugang zu linearen,

alternierenden Kohlenmonoxidcopolymerisaten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Hinblick auf erreichbare Katalysatoraktivitäten, Molekulargewichte und deren Verteilung sowie, bei Anwesenheit mehrerer verschiedener Olefine, bezüglich der erreichbaren Ein- bauraten höherer Olefine besonders effektiv.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.

Beispiele 1 Darstellung des Metallkomplexes 1.1 Herstellung von 1, 3-Bis (di-ethylphosphonit) propan Zu 204 g 1,3-Dibrompropan (99 Gew.-% ; Fa. Aldrich) gab man bei 20 bis 25 °C (Raumtemperatur) 674 g Triethylphosphit (98 Gew.-% ; Fa.

Aldrich) und erwärmte die Mischung unter Rühren langsam auf 140 °C. Das sich bildende Bromethan wurde destillativ entfernt. Nach Abschwächung der Bromethanfreisetzung wurde die Reaktionstempera- tur auf 155 °C erhöht und die Reaktionsmischung unter Rühren für 24 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wurden weitere 674 g Triethylphosphit zugetropft und die Reaktion nach weiteren 24 Stunden durch destillative Abtrennung überschüssigen Triethylphosphits abgebrochen. Monosubstituiertes Produkt wurde destillativ bei 150 °C im Hochvakuum [0,1 mbar (absolut)] ent- fernt. Der verbleibende Destillationsrückstand stellte 1, 3-Bis (di-ethylphosphonit) propan dar. Die Ausbeute betrug 271 g, entsprechend 86 Gew.-%, bezogen auf 1,3-Dibromethan.

1.2 Herstellung von 1,3-Diphosphinopropan Eine Lösung, bestehend aus 103,3 g 1, 3-Bis (di-ethylphospho- nit) propan in 100 ml wasserfreiem mit Argon gesättigtem Diethyle- ther, wurde unter Rühren innerhalb von 180 Minuten bei 0 °C zu ei- ner Suspension aus 25 g LiAlH4 (95 Gew.-%, Fa. Aldrich) in 200 ml wasserfreiem Diethylether gegeben. Anschließend wurde die Reakti- onstemperatur auf Raumtemperatur erhöht und die Reaktionsmischung 16 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Danach gab man zur Hy- drolyse von überschüssigem LiAlH4 langsam 200 ml entgaste und mit Argon gesättigte 6 molare wässrige Salzsäure zu. Die organische Phase wurde danach abgetrennt und 24 Stunden über Natriumsulfat getrocknet. Die wässrige Phase wurde mit 200 ml Diethylether durchmischt und die Diethyletherphase nach Phasentrennung eben- falls 24 Stunden über Natriumsulfat getrocknet. Anschließend wur- den beide Diethyletherphasen vereinigt. Nach destillativer Ab- trennung des Diethylethers bei 60 °C/1 bar (absolut), wurde

1,3-Diphosphinopropan destillativ bei 140 °C/1 bar (absolut) er- halten. Die Ausbeute betrug 20 g, entsprechend 61 Gew.-%, bezogen auf 1,3-Bis (di-ethylphosphonit) propan.

1.3 Herstellung von 1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phophinopropan 1,08 g 1,3-Diphosphinopropan und 4,47 g 5-Penten-l-ol (dessen Herstellung erfolgte analog Organikum, 18. Auflage, Deutscher Verlag der Wissenschaften, 1990, durch Alkylierung von Malonsäu- rediethylester mit Allylbromid [S. 518] über Verseifung zur Di- carbonsäure [S. 415], Decarboxylierung zur 4-Pentensäure [S. 416] und anschließender Reduktion mit LiAlH4 [S. 492]), das mehrfach entgast und mit Argon gesättigt wurde, wurden bei Raumtemperatur gemischt und in einem Quarzschlenkrohr für 24 Stunden dem W- Licht einer Hg-Hochdrucklampe (200 W) ausgesetzt. Anschließend wurde überschüssiges 5-Penten-l-ol bei 60 °C/20 mbar (absolut) im Rotationsverdampfer abdestilliert. Als Rückstand verblieben 4,34 g, entsprechend 96 Gew.-%, bezogen auf 1,3-Diphosphinopropan, an 1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phophinopropan.

1.4 Darstellung von [1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phosphinopro- pan] palladium- (II)-acetat 0,9 g 1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phophinopropan wurden in 10 ml mehrfach entgastem und mit Argon gesättigtem Tetrahydrofuran (99,9 Gew.-% ; Fa. Merck) gelöst und langsam zu einer Lösung von 0,44 g Palladium- (II)-acetat in 15 ml entgastem, mit Argon gesät- tigtem Tetrahydrofuran getropft. Zur Vervollständigung der Reak- tion wurde bei Raumtemperatur noch 20 Minuten gerührt. Das Löse- mittelgemisch wurde bei 60 °C/0, 1 mbar (absolut) entfernt und der definierte Palladiumkomplex als braungelbes, hochviskoses öl iso- liert. Es wurden 1,30 g Palladiumkomplex, entsprechend 98 Gew.-%, bezogen auf Palladium- (II)-acetat, erhalten.

2. Polymerisationsbeispiele Beispiel 1 10 mg [1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phosphinopropan] palla- dium- (II)-acetat wurden bei Raumtemperatur unter Stickstoff- schutzgas in 30 ml entionisiertem und entgastem Wasser in einem 100 ml-Einhalskolben mit Stickstoffhahn gelöst und mit 26 mg 50 gew.-%iger wässriger Tetrafluoroborsäure (Fa. Merck) angesäuert.

In diese Lösung wurden unter Stickstoffatmosphäre 11,5 g 10-Unde- censure (98 Gew.-% ; Fa. Aldrich), 2 ml Methanol (99,9 Gew.-%) und 0,3 g Natriumdodecylsulfat gegeben und mittels eines Magnet- rührers (500 Umdrehungen pro Minute, 10 Minuten) vollständig

emulgiert. Die Emulsion wurde in einen 100 ml-Stahlautoklaven mit magnetischem Rührer überführt und die Luft mittels mehrmaligen Spülens mit Kohlenmonoxid verdrängt. Bei Raumtemperatur wurden 60 bar Kohlenmonoxid aufgepreßt und danach die Reaktionsmischung un- ter Rühren (500 Umdrehungen pro Minute) auf 60 °C erhitzt und 12 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wurde die Re- aktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und der Stahlauto- klav auf 1 bar (absolut) entspannt. Die erhaltene wässrige Copo- lymerisatdispersion war stabil und zeigte über 10 Wochen keine Phasenseparierung, Abscheidungen oder Koagulatbildung.

Der Koagulatgehalt wurde generell bestimmt, indem man die erhal- tene wässrige Copolymerisatdispersion über ein 45 Fm-Filtergewebe filtrierte. Das Filtergewebe wurde anschließend mit 50 ml entio- nisiertem Wasser gespült und bei 100 °C/1 bar (absolut) bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Aus der Gewichtsdifferenz des Fil- tergewebes vor der Filtration und dem Filtergewebe nach der Fil- tration und Trocknung wurde der Koagulatgehalt bestimmt. Im vor- liegenden Fall konnte ein Koagulatgehalt < 0,1 Gew.-%, bezogen auf die wässrige Polymeriatdispersion festgestellt werden.

Der Feststoffgehalt wurde generell bestimmt, indem ca. 1 g der wässrigen Copolymerisatdispersion in einem offenen Aluminiumtie- gel mit einem Innendurchmesser von ca. 3 cm in einem Trocken- schrank bei 100 °C und 10 mbar bis zur Gewichtskonstanz getrocknet wurde. Zur Bestimmung des Feststoffgehalts wurden jeweils zwei separate Messungen durchgeführt und der entsprechende Mittelwert gebildet. Im vorliegenden Fall betrug der Feststoffgehalt 25 Gew.-%, bezogen auf die wässrige Copolymerisatdispersion.

Aus dem Feststoffgehalt wurde die mittlere Katalysatoraktivität zu 390 Gramm Copolymerisat pro Gramm Palladium und Stunde errech- net.

Der zahlenmittlere Teilchendurchmesser der Copolymerisatteilchen wurde generell durch dynamische Lichtstreuung an einer 0,005 bis 0,01 gewichtsprozentigen wässrigen Dispersion bei 23 °C mittels eines Autosizer IIC der Fa. Malvern Instruments, England, ermit- telt. Angegeben wird der mittlere Durchmesser der Kumulantenaus- wertung (cumulant z-average) der gemessenen Autokorrelationsfunk- tion (ISO-Norm 13321). Im vorliegenden Fall betrug der mittlere Teilchendurchmesser 270 nm.

Die Bestimmung der Glasübergangstemperatur bzw. des Schmelzpunk- tes erfolgte generell gemäß DIN 53765 mittels eines DSC820-Ge- räts, Serie TA8000 der Fa. Mettler-Toledo. Im vorliegenden Fall betrug die Glasübergangstemperatur-18 °C.

Beispiel 2 10 mg [1, 3-Bis (di-5-hydroxypentyl) phosphinopropan] palla- dium- (II)-acetat wurden bei Raumtemperatur unter Stickstoff- schutzgas in einem 250 ml-Einhalskolben mit Stickstoffhahn in 100 ml entionisiertem und entgastem Wasser gelöst und mit 26 mg 50 gew.-%iger wässriger Tetrafluoroborsäure (Fa. Merck) angesäuert.

In diese Lösung wurden unter Stickstoffatmosphäre 30 g 1-Hexen (97 Gew.-% ; Fa. Aldrich), 5 g 10-Undecensäure und 1,0 g Natrium- dodecylsulfat gegeben und mittels eines Magnetrührers (500 Umdre- hungen pro Minute, 10 Minuten) vollständig emulgiert. Die Emul- sion wurde in einen mit einem Stabrührer ausgerüsteten 300 ml- Stahlautoklaven überführt und die Luft mittels mehrmaligen Spü- lens mit Kohlenmonoxid verdrängt. Bei Raumtemperatur wurden 60 bar Kohlenmonoxid aufgepreßt und danach die Reaktionsmischung un- ter Rühren (500 Umdrehungen pro Minute) auf 60 °C aufgeheizt und 10 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur abgekühlt und der Stahlauto- klav auf 1 bar (absolut) entspannt. In einem Scheidetrichter wurde nicht umgesetztes Alken von der wässrigen Copolymerisatdis- persion abgetrennt, von der ca. 110 g anfielen. Der Koagulatge- halt der wässrigen Polymeriatdispersion betrug < 0,1 Gew.-%. Der Feststoffgehalt wurde zu 14 Gew.-% bestimmt, entsprechend einer mittleren Katalysatoraktivität von 980 Gramm Copolymerisat pro Gramm Palladium und Stunde. Der zahlenmittlere Teilchendurchmes- ser betrug 100 nm. Darüber hinaus wurde die Glasübergangstempera- tur zu-35 °C bestimmt. Die erhaltene wässrige Copolymerisatdis- persion war stabil und zeigte über 10 Wochen keine Phasenseparie- rung, Abscheidungen oder Koagulatbildung.

Vergleichsbeispiel Die Herstellung des Vergleichsbeispiels erfolgte analog Beispiel 2 mit der Ausnahme, dass keine 10-Undecensäure eingesetzt wurde.

Nach Phasentrennung wurden ca. 110 g wässrige Copolymerisatdis- persion mit einem Feststoffgehalt von 9 Gew.-% erhalten. Der Koa- gulatgehalt der wässrigen Copolymerisatdispersion betrug ca. 5 Gew.-% und der zahlenmittlere Teilchendurchmesser wurde zu 80 nm bestimmt. Darüber hinaus wurde eine Glasübergangstemperatur von -30 °C ermittelt. Wesentlich ist jedoch, dass die erhaltene wäss- rige Copolymerisatdispersion instabil war und innerhalb weniger Stunden eine beginnende Copolymerisatabscheidung (ein sogenanntes "Aufrahmen") beobachtet wurde.

Beispiel 3 Die Durchführung von Beispiel 3 erfolgte analog zu Beispiel 2 mit der Ausnahme, dass kein 1-Hexen eingesetzt wurde und anstelle von 60 bar Kohlenmonoxid 30 bar Kohlenmonoxid und 30 bar Ethen aufge- presst wurden.

Die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion wies einen Fest- stoffgehalt von 8 Gew.-% auf, entsprechend einer mittleren Kata- lysatoraktivität von 500 g Copolymerisat pro Gramm Palladium und Stunde. Der Koagulatgehalt wurde zu < 0,1 Gew.-% und der zahlen- mittlere Teilchendurchmesser zu 500 nm bestimmt. Das gebildete Copolymerisat wies einen Schmelzpunkt von 210 °C auf.

Darüber hinaus war die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion stabil und zeigte über 10 Wochen keine Phasenseparierung, Ab- scheidungen oder Koagulatbildung.

Beispiel 4 Die Durchführung von Beispiel 4 erfolgte analog zu Beispiel 3 mit der Ausnahme, dass man anstelle von 5 g 30 g 10-Undecensäure ein- setzte und anstelle von 30 bar Ethen 9 bar Propen und anstelle von 30 bar 51 bar Kohlenmonoxid aufgepresst wurden.

Die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion wies einen Fest- stoffgehalt von 17 Gew.-% auf, entsprechend einer mittleren Kata- lysatoraktivität von 1070 g Copolymerisat pro Gramm Palladium und Stunde. Der Koagulatgehalt wurde zu < 0, 1 Gew.-% und der zahlen- mittlere Teilchendurchmesser zu 430 nm bestimmt. Das gebildete Copolymerisat wies eine Glasübergangstemperatur von-10 °C auf.

Darüber hinaus war die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion stabil und zeigte über 10 Wochen keine Phasenseparierung, Ab- scheidungen oder Koagulatbildung.

Beispiel 5 Die Durchführung von Beispiel 5 erfolgte analog zu Beispiel 3 mit der Ausnahme, dass anstelle von 10 mg 15 mg [1, 3-Bis (di-5-hydro- xypentyl) phosphinopropan] palladium- (II)-acetat, anstelle 26 mg 31 mg 50 gew.-%iger wässriger Tetrafluoroborsäure, anstelle von Ethen 30 g 1-Buten eingesetzt und anstelle von 30 bar 60 bar Koh- lenmonoxid aufgepresst wurden.

Die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion wies einen Fest- stoffgehalt von 14 Gew.-% auf, entsprechend einer Katalysatorak- tivität von 730 g Copolymerisat pro Gramm Palladium und Stunde.

Der Koagulatgehalt wurde zu < 0,1 Gew.-% und der zahlenmittlere Teilchendurchmesser zu 380 nm bestimmt. Das gebildete Copolymeri- sat wies eine Glasübergangstemperatur von-17 °C auf.

Darüber hinaus war die erhaltene wässrige Copolymerisatdispersion stabil und zeigte über 10 Wochen keine Phasenseparierung, Ab- scheidungen oder Koagulatbildung.