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Title:
METHOD FOR PRODUCING A CAST METAL PART, IN PARTICULAR A HOUSING OF AN ELECTRIC MOTOR STATOR, A HOUSING FOR COMPONENTS OF POWER ELECTRONICS, A BATTERY TRAY OR A BATTERY HOUSING, CAST PART PRODUCED USING THE METHOD, AND USE OF A COOLING CHANNEL PRODUCED BY ROLL WELDING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/153045
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a cast metal part, in particular a housing of an electric motor stator, a housing for components of power electronics, and a battery tray or a battery housing, having the following steps: producing a cooling channel, introducing the cooling channel into a casting tool, filling the casting tool with a casting material, and molding the cast part. According to the invention, the production of the cooling channel includes a roll welding step.

Inventors:
POHL JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/000304
Publication Date:
September 14, 2017
Filing Date:
March 07, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AIONACAST CONSULTING GMBH (DE)
International Classes:
B22D19/00; B21C37/00; B22D19/04
Domestic Patent References:
WO2008028669A12008-03-13
Foreign References:
EP0858692B12001-08-16
DE102007056995A12009-05-28
GB2047587A1980-12-03
EP0858692B12001-08-16
DE2227427A11974-01-03
Other References:
JOE OLSON ET AL: "Comparison and Tube Welding Processes for Tube & Pipe", SAE TECHNICAL PAPER SERIES, SOCIETY OF AUTOMOTIVE ENGINEERS, WARRENDALE, PA, US, 1 January 1990 (1990-01-01), pages 13pp, XP009194020, ISSN: 0148-7191
Attorney, Agent or Firm:
BUSCH, Thomas (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Herstellen eines metallischen Gussteils (70), insbesondere eines Gehäuses eines Elektromotor-Stators, eines Gehäuses für Bauteile der Leistungselektronik, eines Batterietroges oder eines Batteriegehäuses, mit folgenden Schritten:

Herstellen eines Kühlkanals (42),

Einbringen des Kühlkanals in ein Gießwerkzeug (56, 58),

Füllen des Gießwerkzeugs mit Gießwerkstoff (68) und

Ausformen des Gussteils, dadurch gekennzeichnet, dass

das Herstellen des Kühlkanals (42) den Schritt des Walzschweißens beinhaltet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen des Kühlkanals (42) folgende Schritte beinhaltet: a) Bereitstellen von zwei Blechen (14, 16),

b) Aufbringen eines Trennmittels in mindestens einem Bereich der Bleche,

c) Erhitzen der Bleche,

d) Walzschweißen der Bleche und

e) Beaufschlagen mit Druck, so dass sich in dem mit dem Trennmittel versehenen Bereich ein Kanal (42) bildet,

wobei die Schritte b) und c) auch gleichzeitig oder in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden können.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Beaufschlagen mit Druck zur Ausbildung des Kanals (42) mindestens ein Widerlager derart angeordnet wird, dass die Außenhaut des Kanals daran anschlägt und so einen dem Widerlager entsprechenden Verlauf annimmt.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch den Schritt des Ausstanzens.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausstanzen mindestens ein Kernlager (46) und/oder mindestens ein Abstandshalter und/oder mindestens eine Befestigungslasche gebildet wird/werden.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (42) vor dem Einbringen oder während des Einbringens in das Gießwerkzeug (56, 58) in eine vorgegebene Gestalt gebracht wird, insbesondere in die Gestalt einer Rinne.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgießen des Gießwerkzeugs (56, 58) nach Art des Kokillengusses oder des Sandgusses erfolgt.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Bleche (14, 16) und/oder der Gießwerkstoff (68) ein Leichtmetall oder eine Leichtmetall-Legierung enthalten/enthält.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmelzbereich der Bleche (14, 16) höher ist als der des Gießwerkstoffs (68).

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (42) vor und/oder während des Füllens des Gießwerkzeuges (56, 58) gekühlt wird.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Oberfläche des Kühlkanals-(42) beschichtet wird.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gießwerkzeug (56, 58) während des Gießvorgangs mit Ultraschall beaufschlagt wird.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Wärmebehandlung des Kühlkanals (42).

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Oberfläche mindestens eines der Bleche (16, 18) vor dem Füllen des Gießwerkzeugs (56, 58) aufgeraut wird, insbesondere durch Verwendung einer profilierten Walze (24.1 , 24.2) beim Walzschweißen oder durch Strahlen des Blechs/der Bleche (16, 18).

15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (42) während des Gießvorgangs innen mit Druck beaufschlagt wird.

16. Gussteil mit einem Kühlkanal (42), dadurch gekennzeichnet, dass es mit einem Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche hergestellt ist.

17. Gussteil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (42) einen über seine Länge zumindest abschnittweise zunehmenden Innenquerschnitt hat.

18. Gussteil nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlkanal (42) einen zumindest abschnittweise von der Kreisform abweichenden Innenquerschnitt hat.

19. Gussteil nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest abschnittweise die Innenabmessung des Kühlkanals (42) in Dickenrichtung des Gussteils (60) kleiner ist als in einer Richtung, die sowohl auf der Dickenrichtung als auch auf der Längsrichtung des Kühlkanals senkrecht steht.

20. Verwendung eines durch Walzschweißen hergestellten Kühlkanals (42) in einem Gussteil (70), insbesondere in einem Gehäuse eines Elektromotor-Stators, einem Gehäuse für elektronische Bauteile, einen Batterietrog oder ein Batteriegehäuse.

Description:
VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES METALLISCHEN GUSSTEILS, INSBESONDERE EINES GEHÄUSES EINES ELEKTROMOTOR-STATORS, EINES GEHÄUSES FÜR BAUTEILE DER LEISTUNGSELEKTRONIK, EINES BATTERIETROGES ODER EINES BATTERIEGEHÄUSES, MIT DEM VERFAHREN HERGESTELLTES GUSSTEIL UND VERWENDUNG EINES DURCH WALZSCHWEISSEN HERGESTELLTEN KÜHLKANALS

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines metallischen Gussteils, insbesondere eines Gehäuses eines Elektromotor-Stators, eines Gehäuses für Bauteile der Leistungselektronik, eines Batterietroges oder eines Batteriegehäuses, mit folgenden Schritten: Herstellen eines Kühlkanals, Einbringen des Kühlkanals in ein Gießwerkzeug, Füllen des Gießwerkzeugs mit Gießwerkstoff und Ausformen des Gussteils.

Verfahren der oben genannten Art sind bekannt. Bei den bekannten Verfahren wird der in das Gießwerkzeug einzubringende Kühlkanal beispielsweise durch Strangpressen in Form eines nahtlosen Rohres hergestellt. Ein solches Verfahren ist sehr aufwendig. Darüber hinaus ist es schwierig, stranggepresste Rohre derart umzuformen, dass sie einer durch die Form des herzustellenden Gussteils vorgegebenen Bahn folgen. Schließlich ist es im Wege des Strangpressens nicht möglich, einen Kühlkanal mit Verzweigungen herzustellen.

Grundsätzlich ist es auch denkbar, den in das Gießwerkzeug einzulegenden Kühlkanal mit einem Schweißverfahren herzustellen, bei dem das entsprechende Rohmaterial entlang einer oder zwei Schweißnähten unter Verwendung eines Zusatzwerkstoffs verschweißt wird. Insbesondere wegen des üblicherweise dabei verwendeten Zusatzwerkstoffs liegt dabei aber im Bereich der Schweißnaht ein anderes Gefüge bzw. eine andere chemische Zusammensetzung als in anderen Bereichen des Kühlkanals vor, so dass bei Erwärmung während des Füllens des Gießwerkzeugs eine unerwünschte und nicht steuerbare Verformung des Kühlkanals eintritt. Wie bei der Verwendung stranggepresster Rohre als Kühlkanal besteht darüber hinaus auch bei den wie oben beschrieben geschweißten Rohren das Problem, dass es nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich ist, einen Kühlkanal mit Verzweigungen herzustellen.

Aus der EP 0 858 692 B1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines metallischen Gussteils nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bekannt. Danach sind die als Kühlkanal verwendeten Rohre vorzugsweise aus Stahl oder Stahllegierungen. Solcherlei Rohre haben eine große Steifigkeit. Es ist daher schwierig, sie derart umzuformen, dass sie einer durch die Form des herzustellenden Gussteils vorgegebenen Bahn folgen. Auch ist es schwierig oder gar unmöglich, aus solchen Rohren einen Kühlkanal mit Verzweigungen herzustellen. Die Rohre haben einen höheren Schmelzpunkt als das Gussmaterial und werden vorgewärmt in der Gussform platziert.

Die DE 2 227 427 A beschreibt die Herstellung eines Kühlkanals durch Walzschweißen, wobei Reinaluminium als zu verwendendes Material angegeben ist. Der so hergestellte Kühlkanal wird mit anderen gleichartigen Kanälen zu einem Wärmetauscher kombiniert.

Angesichts der obigen Probleme liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Flexibilität bei der Gestaltung des Kühlkanals, insbesondere im Hinblick beispielsweise auf Abzweigungen, er- höht ist und unerwünschte Verformungen vermieden werden. Ferner soll das Verfahren einfach auszuführen sein.

Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei dem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Herstellen des Kühlkanals den Schritt des Walzschweißens beinhaltet.

Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass das Walzschweißen ohne Probleme auch für sich verzweigende Kühlkanäle verwendet werden kann. Ferner kommt es ohne Zusatzwerkstoffe aus, weshalb unerwünschte Verformungen beispielsweise aufgrund thermischer Spannungen vermieden sind. Schließlich ist es besonders einfach durchzuführen und der mittels des Walzschweißens hergestellte Kühlkanal bedarf nur weniger Verformungen zur Anpassung an den durch die Gestalt des Gussteils vorgegebenen Verlauf.

Erfindungsgemäß bevorzugt beinhaltet das Verfahren zum Herstellen des Kühlkanals folgende Schritte: a) Bereitstellen von zwei Blechen,

b) Aufbringen eines Trennmittels in mindestens einem Bereich der Bleche,

c) Erhitzen der Bleche,

d) Walzschweißen der Bleche und

e) Beaufschlagen mit Druck, so dass sich in dem mit dem Trennmittel versehenen Bereich ein Kanal bildet, wobei die Schritte b) und c) auch gleichzeitig oder in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden können.

Nach dieser Ausführungsform der Erfindung wird der Kühlkanal also zunächst in Form eines flächigen Gebildes hergestellt, wodurch es besonders einfach ist, beliebig vorgegebene Kanalbahnen zu realisieren, einschließlich Verzweigungen. Bei dem Trennmittel kann es sich um ein Graphittrennmittel handeln. Erfindungsgemäß bevorzugt wird beim Beaufschlagen mit Druck zur Ausbildung des Kanals mindestens ein Widerlager derart angeordnet, dass die Außenhaut des Kanals daran anschlägt und so einen dem Widerlager entsprechenden Verlauf annimmt.

Dadurch kann der Querschnitt des Kanals vorgegeben werden. Bei geeigneter Ausbildung des Widerlagers kann der Querschnitt sich auch über die Länge des Kanals ändern.

Ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugt ist der Schritt des Ausstanzens des Blechpakets vorgesehen. Dadurch kann die Menge des einzugießenden Blechmaterials verringert oder gar minimiert werden.

Erfindungsgemäß weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass beim Ausstanzen mindestens ein Kernlager und/oder mindestens ein Abstandshalter und/oder mindestens eine Befestigungslasche gebildet wird/werden.

Mit anderen Worten nutzt diese Ausgestaltung der Erfindung die Möglichkeit, Kernlager, Abstandshalter und/oder Befestigungslaschen einstückig mit dem Kühlkanal herzustellen, was das Gesamtherstellungsverfahren des Gussteils vereinfacht.

Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kühlkanal vor dem Einbringen oder während des Einbringens in das Gießwerkzeug in eine vorgegebene Gestalt gebracht wird, insbesondere in die Gestalt einer Rinne.

Mit anderen Worten wird nach dieser Ausgestaltung das zunächst flächig hergestellte Gebilde zu einer Rinne gebogen, um es der beispielsweise rinnenförmigen Gestalt des herzustellenden Gussteils anzupassen. - - - -- -

Das Ausgießen des Gießwerkzeugs erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt nach Art des Sandgusses oder des Kokillengusses einschließlich aller Unterarten, wie etwa Nieder- druckkokillenguss, Schwerkraftkokillenguss, Kippkokillenguss etc. Es können auch andere Gießverfahren angewendet werden, sofern sichergestellt ist, dass das verwendete Verfahren den vorher in das Gießwerkzeug eingebrachten Kühlkanal nicht beeinträchtigt. Erfindungsgemäß weiter bevorzugt ist vorgesehen, dass mindestens eines der Bleche und/oder der Gießwerkstoff ein Leichtmetall oder eine Leichtmetall-Legierung enthalten/enthält. Beispiele dafür sind Aluminium und Magnesium sowie deren Legierungen. Für das Blech/die Bleche kommt insbesondere sehr weiches Aluminium in Betracht, z.B. Dehngrenze R P, o, 2 EN AW-1050A ca 40 N/mm 2 ; siehe DIN EN 485-2. Der für das Blech/die Bleche verwendete Werkstoff muss beim Beaufschlagen mit Druck mit Hilfe gasförmiger Medien weich genug sein, so dass eine den Kanal ausbildende Verformung eintritt.

Als vorteilhaft kann dabei erfindungsgemäß insbesondere vorgesehen sein, dass der Schmelzbereich der Bleche höher ist als der des Gießwerkstoffs. Dadurch kann durch geeignete Einstellung der Gießtemperatur vermieden werden, dass der Kühlkanal während des Gießens beeinträchtigt wird.

Zusätzlich oder alternativ kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Kühlkanal vor und/oder während des Füllens des Gießwerkzeuges gekühlt wird. Auch dadurch kann nämlich verhindert werden, dass der in das Gießwerkzeug eingebrachte Kühlkanal wegen der hohen Temperatur des Gießwerkstoffes beim Ausgießen des Gießwerkzeugs Schaden nimmt.

Darüber hinaus kann ein beispielsweise auf ca. 300° C bis 400° C vorgeheizter Kühlkanal das Aufschmelzen einer sehr dünnen Grenzschicht begünstigen und somit die effektive Kontaktfläche vergrößern.

Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die äußere Oberfläche des Kühlkanals beschichtet wird. Auf diese Weise kann eine Verbesserung der Grenzschicht erzielt werden. Einschlägig geeignete Verfahren sind beispielsweise Feuerverzinken und eine elektrolytische Beschichtung mit den Basisstoffen Zink, Magnesium, Mangan und/oder Titanzirkonium.

Das Beschichten kann vor dem Walzschweißen an den dazu verwendeten Blechen erfolgen, oder auch danach, jedoch vor dem Füllen des Gießwerkzeugs mit Gießwerkstoff. Weiter erfindungsgemäß bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Gießwerkzeug während des Gießvorgangs mit Ultraschall beaufschlagt wird. Auch diese Maßnahme dient zur Verbesserung der Grenzschicht.

Als vorteilhaft kann weiterhin erfindungsgemäß eine Wärmebehandlung des Kühlkanals vorgesehen sein. Sie erfolgt bevorzugt nach dem Beaufschlagen der beiden walzverschweißten Bleche mit Druck zur Ausbildung des Kühlkanals. Die Wärmebehandlung kann die Zugfestigkeit des Kühlkanals positiv beeinflussen. Sie kann beispielsweise bei einer Temperatur von 320°C bis 350°C für 0,5 Stunden bis 2 Stunden erfolgen, gefolgt von einem Abkühlen.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens eine Oberfläche mindestens eines der Bleche vor dem Füllen des Gießwerkzeugs aufgeraut wird, insbesondere durch Verwendung einer profilierten Walze beim Walzschweißen oder durch Strahlen des Blechs/der Bleche mit Sand oder mit Edelstahlgranulat. Dadurch kann eine bessere Formfüllung mit dem Gießmaterial erreicht werden.

Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Kühlkanal während des Gießvorgangs innen mit Druck beaufschlagt wird. Auf diese Weise können weiter eventuelle Beeinträchtigungen des Kühlkanals während des Gießvorgangs vermieden werden.

Neben dem obigen Herstellungsverfahren schafft die Erfindung auch ein Gussteil mit einem Kühlkanal. Erfindungsgemäß ist das Gussteil mit dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt.

Dabei ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass der Kühlkanal einen über seine Länge zumindest abschnittweise zunehmenden Innenquerschnitt hat.

Auf diese Weise kann bei Durchströmen des Kühlkanals mit einem Kühlmittel ein Druckabfall erzeugt werden, der dem Kühlmittel Energie in Form von Wärme entzieht, wodurch der Kühleffekt erhöht wird. Der Kühlkanal kann erfindungsgemäß auch einen zumindest abschnittweise von der Kreisform abweichenden Innenquerschnitt haben.

Dadurch können besondere Effekte bei der Kühlung erzielt werden.

So kann erfindungsgemäß beispielsweise vorgesehen sein, dass zumindest abschnittweise die Innenabmessung des Kühlkanals in Dickenrichtung des Gussteils kleiner ist als in einer Richtung, die sowohl auf der Dickenrichtung als auch auf der Längsrichtung des Kühlkanals senkrecht steht.

Dadurch werden die den Kühlkanal in Dickenrichtung begrenzenden Flächen im Vergleich mit einem kreisrunden Kühlkanal vergrößert. Gleichzeitig wird die Wandstärke des Gussteils in den dem Kühlkanal radial benachbarten Bereichen vergrößert, was die Stabilität erhöht.

Schließlich gehört zur Erfindung die Verwendung eines durch Walzschweißen hergestellten Kühlkanals in einem Gussteil.

Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 schematisch einzelne Schritte eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens,

Figur 3 ein Blechpaket, das das Ergebnis des

Herstellungsschrittes nach Figur 2(c) darstellt,

Figur 4 eine schematische Schnittansicht einer bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel des Herstellungsverfahrens verwendeten Gießvorrichtung und

Figur 5 schematisch eine Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Gussteils. Figur 1 zeigt zwei Coils 10, 12 von Blech 14 bzw. 16. Die Bleche 14, 16 sind aus Leichtmetall, wie etwa Aluminium, oder eine Aluminiumlegierung. Nach dem Abwickeln von den Coils 10, 12 passieren die Bleche 14, 16 Rollenrichtmaschinen 18 bzw. 20. Das Blech 16 passiert nach der Rollenrichtmaschine 20 eine Station 22 zum Aufbringen eines Trennmittels. Dabei wird das Trennmittel in Gestalt eines Musters aufgebracht, das dem später auszubildenden Kühlkanal entspricht.

Das Blech 14 wird nach Passieren der Rollenrichtmaschine 8 erhitzt. Das gleiche gilt für das Blech 16 nach Passieren der Station 22. Die erhitzten Bleche 14, 16 werden dann gemeinsam einer Walzschweißeinrichtung 24 mit zwei Schweißwalzen 24.1 und 24.2 zugeführt, in der sie durch Walzschweißen miteinander verschweißt werden. Das Verschweißen findet dabei nur in Bereichen statt, die nicht mit Trennmittel versehen sind. Danach erfolgt ein Schneiden auf Länge in einer Schneideinrichtung 26. Die auf Länge geschnittenen walzverschweißten Blechpakete werden danach zu einem Stapel 28 aufgestapelt. Die Schweißwalzen 24.1 und 24.2 sind profiliert, so dass das Walzen die Oberflächen der Bleche 14, 16 aufraut.

Wie Figur 2(a) zu entnehmen ist, wird der Stapel 28 geglüht. Danach erfolgt gemäß Figur 2(b) ein Aufblasen. Dabei wird Pressluft zwischen die beiden Bleche der Blechpakete eingeblasen, und zwar dort, wo sie wegen des Trennmittels nicht miteinander verschweißt sind. Anstelle von Pressluft können auch andere Druckmedien verwendet werden. Durch das Aufblasen entfernen sich die beiden Bleche in dem mit dem Trennmittel versehenen Bereich voneinander, so dass dazwischen ein Hohlraum entsteht. Dieser Hohlraum entsteht entsprechend demselben Muster wie das auf das Blech 16 aufgebrachte Trennmittel und bildet so einen Kanal.

Wenngleich dies in Figur 2(b) nicht gezeigt ist, kann auf einer oder auf beiden Seiten des auszubildenden Kanals während des Aufblasens ein ein Widerlager darstellendes Formwerkzeug angeordnet werden, das dem sich durch das Aufblasen ausbildenden Kanal eine Gestaltung vorgibt. Dabei handelt es sich insbesondere um eine Gestaltung, die von der kreisrunden Querschnittsfläche abweicht. Überdies kann durch geeignete Anwendung und Ausgestaltung eines oder mehrerer Formwerkzeuge auch erreicht werden, dass der Querschnitt des durch Aufblasen entstehenden Kanals über seine Länge nicht konstant ist, sondern vielmehr beispielsweise stetig zu- oder abnimmt. Dadurch kann eine Feinjustierung der Kühlkapazität des herzustellenden Kanals erzielt werden.

Figur 2(c) zeigt eine Stanze, mittels derer das in der Station nach Figur 2(b) aufgeblasene Blechpaket ausgestanzt wird.

Das ausgestanzte Blechpaket wird sodann gemäß Figur 2(d) zu einer Rinne geformt.

Figur 3 zeigt ein aus zwei Blechen zusammengesetztes Blechpaket 40, wie es nach dem Aufblasen gemäß Figur 2(b) der Stanze 30 nach Figur 2(c) zugeführt wird. Man erkennt einen in Form eines verzweigten Kanals 42 ausgebildeten aufgeblasenen Bereich. Der Kanal 42 ist ein Ausführungsbeispiel für den erfindungsgemäßen Kühlkanal.

Mit der gestrichelten Linie 44 in Figur 3 ist die Stanzkontur angedeutet, entlang derer in der Stanze 30 das Blechpaket 40 ausgestanzt wird. Durch das Ausstanzen entstehen Positionierhilfen bzw. Kernlager 46.

In Figur 3 ist ein Kühlmittelzulauf mit der Bezugszahl 48 bezeichnet, ein Kühlmittelauslauf mit der Bezugszahl 50.

Figur 4 zeigt das Blechpaket 40 in einer Gießvorrichtung, mit der ein Niederdruckko- killenguss zur Herstellung eines -Gussteils-70 in Form eines Batterietroges mit dem Kühlkanal 42 erfolgt. Man erkennt einen Einguss 54, einen Oberkern 56, einen Unterkern, eine Maschinenplatte 62, einen Isoliereinsatz 64 und eine Auswerfplatte 66 mit Auswerfern. Das Niederdruckkokillengießen erfolgt mit der beschriebenen Gießvorrichtung wie folgt:

Als erstes wird das Blechpaket 40 mit dem Kühlkanal 42 eingelegt. Dann wird der Oberkern 56 eingefahren. Danach erfolgt der Druckaufbau bzw. der Abguss, wobei Leichtmetall 68 wie beispielsweise Aluminium oder eine Aluminiumlegierung durch den Einguss 54 eingebracht wird. Währenddessen wird der Kühlkanal 42 gekühlt. Das Leichtmetall 68 hat einen niedrigeren Schmelzbereich als die Bleche 14, 16.

Nach der Erstarrung des Leichtmetalls 68 wird der Druck abgelassen, und der Oberkern 56 mit dem fertigen Gussteil wird hochgefahren. Daraufhin werden die Auswerfer der Auswerferplatte 66 ausgefahren und das fertige Gussteil wird entnommen.

Figur 5 zeigt eine Querschnittansicht des nach dem oben beschriebenen Verfahren gezeigten Gussteils 70, bei dem es sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel um Gehäuse einen Batterietrog handelt. Der Kühlkanal 42 ist in der Darstellung nach Figur 4 länglich und erstreckt sich in der Mitte zwischen den beiden Wandoberflächen 60 und 61.

Bei dem erfindungsgemäßen Gussteil kann es sich nicht nur um einen Batterietrog handeln, sondern auch um andere kühlungsbedürftige Bauelemente, wie etwa ein Gehäuse eines Elektromotor-Stators oder ein Batteriegehäuse oder um ein Gehäuse für Bauteile der Leistungselektronik. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Bauelementen für mobile Anwendungen, beispielsweise in Fahrzeugen, insbesondere Landfahrzeugen.

Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.