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Title:
METHOD FOR PRODUCING A COMPONENT FROM A PREFORM DESIGNED AS A HOLLOW BODY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/034208
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a component from a prefabricated and dimensionally stable preform which is designed as a hollow body and has a preform cavity and at least one opening, having the following steps: inserting the preform (21) into the mold cavity (2) of a plastic injection molding machine mold tool (1) equipped with a first plastic injector, closing the mold tool (1), injecting a liquid plastic molding compound of a first plastic (26) by means of the first plastic injector and introducing the liquid plastic molding compound into the preform cavity (23), injecting a first pressurized fluid into the liquid plastic molding compound of the first plastic (26), a component cavity (28) being formed in the plastic molding compound by displacing the plastic molding compound, and converting the preform (21) into the component, wherein the preform (21) is molded in a controlled manner, and the outer contour of the component is formed.

Inventors:
WESTPHAL FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100709
Publication Date:
February 21, 2019
Filing Date:
August 13, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WESTPHAL FRIEDRICH (DE)
International Classes:
B29C49/18; B29C49/46; B29C49/24; B29C49/26; B29C49/78
Foreign References:
DE102015008561A12017-01-05
DE102007015216A12008-10-02
DE102009001276B32010-07-15
DE102006049415A12008-04-17
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
GEITZ TRUCKENMÜLLER LUCHT CHRIST PATENTANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Anwaltsakte: 17130-1 -PCT

Anmelder: Friedrich Westphal

Im Bergle 41

79361 Sasbach

Titel: Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer als

Hohlkörper ausgebildeten Preform

A N S P R U C H E

1 . Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer als Hohlkörper

ausgebildeten, vorgefertigten und formstabilen Preform, welche einen Preform-Hohlraum aufweist und mindestens eine Öffnung aufweist, mit folgenden Verfahrensschritten

Einlegen der Preform (21 ) in den Formhohlraum (2) eines mit einem ersten Kunststoff-Injektor ausgestatteten Formwerkzeugs (1 ) einer

Kunststoffspritzgießmaschine, wobei die innere Kontur des

Formhohlraums (2) im wesentlichen die äußere Kontur des Bauteils definiert,

Ausrichten der Preform (21 ) in dem Formhohlraum (2), derart dass die Öffnung der Preform (21 ) an der Position eines ersten Kunststoff-Injektors in dem Formwerkzeug (1 ) angeordnet ist,

Schließen des Formwerkzeugs (1 ),

Injektion einer flüssigen Kunststoffformmasse eines ersten Kunststoffs (26) mittels des ersten Kunststoff-Injektors und Einleitung der flüssigen Kunststoffformmasse durch die dem ersten Kunststoff-Injektor

zugewandte Öffnung der Preform (21 ) in den Preform-Hohlraum (23), Injektion eines ersten Fluids unter Druck in die flüssige

Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) wobei sich in der Kunststoffformmasse ein Bauteil-Hohlraum (28) durch Verdrängung der Kunststoffformmasse ausbildet,

Injektion eines zweiten Fluids unter Druck in den Bauteil-Hohlraum (28), wobei das erste Fluid aus dem Bauteil-Hohlraum (28) verdrängt wird, Übergang der Preform (21 ) in das Bauteil, wobei sich die Preform (21 ) gezielt verformt und sich die äußere Kontur des Bauteils durch den Druck und/ oder die Temperatur, die auf die Preform (21 ) durch die

Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) und/ oder das erste Fluid und/ oder das zweite Fluid einwirkt, ausformt,

Erstarren der Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26),

Entformen des Bauteils aus dem Formhohlraum (2).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Preform (21 ) zumindest teilweise aus einem zweiten Kunststoff besteht.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass, der zweite Kunststoff von dem ersten Kunststoff (26) verschieden ist.

4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kunststoff (26) und der zweite Kunststoff identisch sind.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in den Formhohlraum (2) eine vorgefertigte und formstabile Preform (21 ) eingelegt wird, welche eine Kunststoffband-Struktur in Form einer Umwicklung, eines Gewebes, eines Geflechts oder eines Gestricks aus Kunststoffband umfasst.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kunststoffband-Struktur in den zweiten Kunststoff der Preform (21 ) eingebettet ist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Preform (21 ) zumindest teilweise aus Metall besteht.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass eine Preform (21 ) in den Formhohlraum (2) eingelegt wird, die mindestens eine zweite Öffnung aufweist, dass der Formhohlraum (2) einen Formhohlraumabschnitt aufweist, der sich bei der in den Formhohlraum (2) eingelegten Preform (21 ) an die zweite Öffnung der Preform (21 ) anschließt, dass beim Injizieren des ersten Fluids unter Druck in die flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs die Kunststoffformmasse durch die zweite Öffnung der Preform in den

Formhohlraumabschnitt gedrückt wird und diesen zumindest teilweise ausfüllt.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Injizieren des ersten Fluids in die Kunststoffformmasse des ersten

Kunststoffs (26), welche in den Formhohlraumabschnitt gedrückt wird, ein Hohlraum in der im Formhohlraumabschnitt enthaltenen

Kunststoffformmasse ausgebildet wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass als flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) eine Kunststoffformasse eingespritzt wird, welche

Verstärkungsfasern enthält.

1 1 . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Preform (21 ) vorgewärmt wird, bevor die

Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) in die Preform (21 ) injiziert wird.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

Formwerkzeug (1 ) beheizt wird und die Preform (21 ) in dem

Formhohlraum (2) vorgewärmt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass in die Preform (21 ) ein drittes erwärmtes Fluid eingeleitet wird, welches die Preform (21 ) vorwärmt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass durch einen an dem Formwerkzeug (1 )

angeordneten zweiten Kunststoff-Injektor eine flüssige

Kunststoffformmasse eines dritten Kunststoffs von außen an die Preform angespritzt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektion der flüssigen Kunststoffformmasse des dritten Kunststoffs (27) in das Formwerkzeug (1 ) nach der Injektion der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) erfolgt.

16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektion der flüssigen Kunststoffformmasse des dritten Kunststoffs (27) in das Formwerkzeug (1 ) vor der Injektion der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) erfolgt.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Kunststoff (27) von dem ersten Kunststoff (26) verschieden ist.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Kunststoff (27) mit dem ersten Kunststoff (26)

übereinstimmt.

19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass zunächst in den Preform-Hohlraum (23) die flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) mit einem ersten Druck pi eingespritzt wird, bis der Preform-Hohlraum (23) mit der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) gefüllt ist, dass anschließend das Einspritzen der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs (26) mit einen zweiten Druck p2 mit p2 > pi fortgesetzt wird, wobei die Preform (21 ) in das Bauteil übergeht.

Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass p2 mindestens doppelt so groß ist wie pi, bevorzugt mindestens zehn Mal so groß, besonders bevorzugt mindestens fünfzig Mal so groß ist wie ρ-ι.

Description:
Titel: Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer als

Hohlkörper ausgebildeten Preform

B E S C H R E I B U N G

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer als formstabilen Hohlkörper ausgebildeten Preform, welche mindestens eine Öffnung aufweist.

Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einer Preform sind beispielsweise aus den Bereichen Extrusionsblasformen und Streckblasformen, auch genannt Blow Molding, bekannt. Die Preform wird auch als Vorformling bezeichnet. Bei den genannten Verfahren wird eine vorgefertigte und formstabile Preform aus thermoplastischem Kunststoff in ein Blasformwerkzeug eingebracht, erwärmt und unter Einwirkung von Druckluft zu dem gewünschten Bauteil ausgeformt. Zusätzlich kann ein Dorn in die erwärmte Preform eingeführt werden, wodurch die Preform mechanisch in der Länge gestreckt wird. Druck und Temperatur derartiger Verfahren hängen ab vom verwendeten Kunststoff und der Form des Bauteils. Ein typischer Druckbereich liegt zwischen 7 und 40 bar. Ein typischer Temperaturbereich liegt zwischen 80 und 120°C. Blasform-Verfahren eignen sich zur Herstellung relativ dünnwandiger Bauteile insbesondere aus PET, PBT, PVC, PP und PA. Hierzu zählen Behälter wie beispielsweise Flaschen, Ampullen oder

Tanks. Bekannte Blasform-Verfahren sind jedoch nicht geeignet, um Bauteile aus Preformen herzustellen, bei denen aufgrund des Kunststoffmaterials oder der Form des Bauteils wesentlich höhere Drücke notwendig sind um das Bauteil aus der formstabilen Preform auszuformen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, das die Herstellung eines Bauteils aus einer vorgefertigten und formstabilen Preform auch dann ermöglicht, wenn deutlich höhere Drücke als bei Blasform-Verfahren notwendig sind, um einen Übergang der Preform in die Form des Bauteils und dabei eine Verformung der Preform zu erzwingen. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass in die vorgefertigte und formstabile Preform eine flüssige Kunststoffformmasse eingespritzt und mittels der Fluidinjektionstechnik ein Hohlraum in der Kunststoffformmasse ausgeformt wird. Die Verformung der Preform wird damit nicht wie bei bekannten Blasform-Verfahren allein durch Erwärmung und durch das Einleiten von Druckluft erreicht sondern durch das

Einspritzen einer Kunststoffschmelze in die Preform. Die Preform ist als Hohlkörper ausgebildet und weist einen Preform-Hohlraum auf. Beim Einspritzen der flüssigen Kunststoffformmasse in den Preform-Hohlraum und/ oder beim Einspritzen eines Fluids in die flüssige Kunststoffformmasse wird im Inneren der Preform ein Druck aufgebaut, der deutlich höher ist als die aus den bekannten

Blasform-Verfahren bekannten Drücke. Mit diesem hohen Druck können auch Preformen zu Bauteilen umgeformt werden, die eine hohe Formstabilität aufweisen, so dass große Kräfte notwendig sind, um die Preform zu verformen. Sie können beispielsweise mit einer Verstärkungsstruktur ausgestattet sein. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die vorgefertigte und formstabile Preform in den Formhohlraum eines mit einem ersten Kunststoff- Injektor ausgestatteten Formwerkzeugs einer Kunststoffspritzgießmaschine eingelegt. Dabei definiert die innere Kontur des Formhohlraums im wesentlichen die äußere Kontur des herzustellenden Bauteils. Die Preform wird in dem Formhohlraum derart mit ihrer mindestens einen Öffnung ausgerichtet, dass die

Öffnung der Preform an der Position des ersten Kunststoff-Injektors in dem Formwerkzeug angeordnet ist. Nach dem Schließen des Formwerkzeugs wird eine flüssige Kunststoffform masse eines ersten Kunststoffs mittels des ersten Kunststoff-Injektors in den Preform-Hohlraum injiziert. Die flüssige Kunststoffformmasse dringt dabei durch die dem ersten Kunststoff-Injektor zugewandte Öffnung der Preform in den Preform-Hohlraum ein. Bereits beim Einspritzen der flüssigen Kunststoffmasse in die Preform kann sich diese derart gezielt verformen, dass sie die durch den Formhohlraum des Formwerkzeugs vorgegebene äußere Kontur annimmt. In die flüssige Kunststoffformmasse wird ein erstes Fluid unter Druck injiziert, wobei sich in der Kunststoffformmasse ein Hohlraum durch Verdrängung der Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs ausbildet. Ein zweites Fluid wird unter Druck in den Hohlraum injiziert, wobei das erste Fluid aus dem Hohlraum verdrängt wird. Unter Einwirkung der Temperatur und/ oder des Drucks, die die Kunststoffformmasse und/ oder das erste Fluid und/ oder das zweite Fluid auf die Preform ausüben, geht die Preform in das Bauteil über und nimmt dessen durch den Formhohlraum vorgegebene Kontur des Bauteils an. Nach dem Erstarren der Kunststoffformmasse wird das Bauteil aus dem Formhohlraum entformt.

Das erste und zweite Fluid können auch als Mischung in Form eines Nebels oder Aerosol vorliegen und in die Kunststoffschmelze eingespritzt werden. Wird ein Aerosol bei der Injektionstechnik eingesetzt, wird dies als Aerosol-

Injektionstechnik bezeichnet. Wird als Gas CO2 eingesetzt wird dies als CO2- Injketionstechnik bezeichnet.

Durch das Einleiten eines ersten Fluids unter Druck in die als Kunststoffschmelze vorliegende Kunststoffformmasse wird ein Teil der Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs aus der Preform herausgedrückt. Gleichzeitig wird ein Hohlraum in der Kunststoffformmasse ausgebildet. Als Fluid wird entweder eine Flüssigkeit oder ein Gas eingesetzt. Verfahren, bei denen als Flüssigkeit Wasser verwendet wird, werden als Verfahren der Wasserinjektionstechnik bezeichnet. Verfahren, bei denen ein Gas eingesetzt wird, werden als Verfahren der

Gasinjektionstechnik bezeichnet. Nach der Abkühlung des Bauteils auf eine vorgegebene Temperatur wird das Formwerkzeug geöffnet und das Bauteil entnommen. Anschließend kann das nächste Bauteil hergestellt werden. Der Zyklus beginnt erneut mit dem Befüllen des Formhohlraums mit einer Preform.

Durch die Erzeugung eines Hohlraums in der Kunststoffform masse des ersten Kunststoffs wird vermieden, dass das fertige Bauteil in Inneren vollständig mit

Kunststoff ausgefüllt ist. Durch das Einspritzen der Kunststoffschmelze des ersten Kunststoffs wird die Preform derart verformt, dass ihre äußere Form im wesentlichen die Form des fertigen Bauteils annimmt. Durch das anschließende Einleiten eines ersten Fluids wird im Inneren des Bauteils ein Hohlraum erzeugt, so dass das fertige Bauteil als Hohlkörper ausgebildet ist. Sofern aus der Preform ein massives Bauteil hergestellt werden soll, das vollständig mit dem ersten Kunststoff ausgefüllt ist, kann das Einleiten des ersten und zweiten Fluids entfallen.

Beim Injizieren der Kunststoffformmasse in die Preform kann der Preform- Hohlraum teilweise oder vollständig mit Kunststoffformmasse gefüllt werden. Bevorzugt wird der Preform-Hohlraum beim Injizieren vollständig mit Kunststoffformmasse ausgefüllt und dabei der für die Verformung der Preform notwendige Druck aufgebaut. Beim Einleiten des ersten Fluids wird dafür Sorge getragen, dass ein Teil der Kunststoffform masse aus dem Preform-Hohlraum der Preform herausgedrückt werden kann. Hierzu weist die Preform bevorzugt eine weitere Öffnung auf, durch die überschüssige Kunststoffform masse des ersten Kunststoffs die Preform verlassen kann. Die erste Öffnung der Preform dient dabei als Einlassöffnung für die Kunststoffformmasse und die weitere Öffnung der Preform dient als Auslassöffnung für die überschüssige Kunststoffformmasse. Das Formwerkzeug ist in diesem Fall ebenfalls speziell ausgestaltet, um die überschüssige Kunststoffformmasse abzuführen. Die überschüssige Kunststoffformmasse kann beispielsweise zu dem Kunststoff- Injektor zurückgeführt werden, damit sie für einen weiteren Zyklus zur Verfügung steht. Derartige Verfahren werden als Masserückdrückverfahren bezeichnet. Sind keine großen Drücke oder Temperaturen notwendig, um die Preform zu verformen, so kann es ausreichend sein, den Preform-Hohlraum beim Einspritzen einer Kunststoffformmasse nur teilweise zu füllen. In diesem Fall sorgt das erste Fluid für eine Verteilung der Kunststoffformmasse in dem Preform-Hohlraum.

Insbesondere beim Einspritzen der Kunststoffmasse und/ oder bei der Verdrängung der Kunststoffformmasse durch das erste Fluid entstehen derart hohe Drücke, dass eine gezielte Verformung der Preform auch dann ausgelöst wird, wenn die Preform eine hohe Formstabilität aufweist. Das Einleiten der

Kunststoffformmasse und/ oder des ersten Fluids dient in erster Linie dem Druckaufbau. Die Kunststoffformmasse kann jedoch auch zusätzlich dazu dienen, das Bauteil auszugestalten und zusätzliche Komponenten an die Preform anzuformen.

Der insbesondere beim Einspritzen der flüssigen Kunststoffschmelze des ersten Kunststoffs aufgebaute Druck kann um ein Vielfaches höher sein, als der Druck, der üblicherweise beim Blow Molding eingesetzt wird. Das fertige Bauteil weist zusätzlich zu dem Material der Preform an seiner den

Hohlraum begrenzenden Innenseite eine Schicht aus dem ersten Kunststoff auf. Dies kann bei der Herstellung der Preform berücksichtigt werden. Die Wandstärke der vorgefertigten Preform kann entsprechend reduziert werden. Die Außenseite des fertigen Bauteils wird mit Ausnahme von eventuell zusätzlich angespritzten Komponenten durch die gezielt verformte Preform gebildet.

Das Einleiten des ersten und des zweiten Fluids kann so gestaltet werden, dass sich die Kunststoffformmasse gleichmäßig verteilt. Darüber hinaus kann das Einleiten des ersten und zweiten Fluids auch gezielt so erfolgen, dass sich die

Kunststoffformmasse insbesondere an den Positionen der Preform anlagert, an denen aufgrund der Ausformung zum Bauteil eine Materialschwächung eintritt. Wird die Dicke der Wand der Preform bei der Ausformung abschnittsweise reduziert, so kann genau in diesem Abschnitt mehr Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs platziert werden, als in den übrigen Abschnitten. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann an einer Preform, die eine zylindrische, längliche Form aufweist, in einem oder in mehreren Abschnitten der Durchmesser vergrößert werden und damit die äußere Kontur aufgeweitet werden. Das Bauteil weist dann Abschnitte mit unterschiedlich großen Querschnitten auf.

Führt die Ausformung der Preform zu dem Bauteil insbesondere aufgrund einer abschnittsweisen Aufweitung zu einer Längenkontraktion, so kann das Formwerkzeug mit verschiebbar gelagerten Abschnitten ausgestattet sein. Auf diese Weise kann das Formwerkzeug der Längenkontraktion der Preform folgen.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können beispielsweise Medien führende Leitungen hergestellt werden. Derartige Leitungen führen als Medien Flüssigkeiten oder Gase, insbesondere Wasser, Öl oder Luft. Je nach Einsatzgebiet müssen diese Leitungen besonderes stabil sein und in verschiedenen Abschnitten unterschiedliche Querschnitte aufweisen. Die hohe

Stabilität wird durch den Einsatz einer geeigneten Preform gegebenenfalls mit einer Verstärkungsstruktur erreicht. Durch das Einspritzen eines ersten Kunststoffs gemäß Erfindung wird die Preform gezielt verform, so dass das fertige Bauteil die durch den Formhohlraum des Formwerkzeugs vorgegebene äußere Form und durch die Fluidinjektionstechnik vorgegebenen

Öffnungsquerschnitte aufweist.

Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht die Preform zumindest teilweise aus Kunststoff und zwar aus einem zweiten Kunststoff. Als zweiter Kunststoff eignen sich beispielsweise PET, PBT, PVC, PP und PA. Bei PA sind insbesondere PA6, PA6.6 und PA12 geeignet. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der erste und der zweite Kunststoff verschieden. Durch die Verwendung unterschiedlicher Kunststoffe können zusätzlich zu dem Ausformen des Bauteils Abschnitte eines von dem zweiten Kunststoff der Preform abweichenden ersten Kunststoffs an das Bauteil angeformt werden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der erste und der zweite Kunststoff identisch. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in den

Formhohlraum eine vorgefertigte und formstabile Preform eingelegt, welche zur Verstärkung eine Kunststoffband-Struktur aufweist. Diese wird auch als Composite bezeichnet. Das Kunststoffband ist dabei zu einem Gewebe, einem Geflecht oder einem Gestrick verarbeitet. Es kann sich außerdem um eine Umwicklung handeln. Das Kunststoffband kann eine Verstärkung aus

Kohlefasern oder Glasfasern aufweisen. Alternativ oder kumulativ kann die Verstärkung auch PPTA (Handelsname Kevlar) bestehen. Darüber hinaus kann eine Verstärkung auch in Form von Naturfasern oder Biofasern vorliegen. Besteht die Preform aus einem zweiten Kunststoff, so kann die Kunststoffband- Struktur in den zweiten Kunststoff der Preform eingebettet sein, so dass die vorgefertigte und formstabile Preform einen einstückigen Körper darstellt. Alternativ kann die Kunststoffband-Struktur an der Oberfläche der Preform lose anliegen. Die Kunststoffband-Struktur kann aus einer Lage oder aus mehreren Lagen Kunststoffband bestehen. Die Kunststoffband-Struktur kann derart in den zweiten Kunststoff der Preform eingebettet sein, dass sie nicht über die

Oberfläche der Preform übersteht. Alternativ dazu befindet sich die Kunststoffband-Struktur an der Außenseite der Preform. Sie kann sich jedoch auch an der Innenseite befinden. Ein Rohr mit einer derartigen Kunststoffband- Struktur wird auch als Tape-Rohr bezeichnet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Preform mit einer Kunststoffband-Struktur abschnittsweise oder insgesamt aufgeweitet werden. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kunststoffband-Struktur in den zweiten Kunststoff eingebettet.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Preform zumindest teilweise aus Metall.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine Preform in den Formhohlraum eingelegt, der mindestens eine zweite Öffnung aufweist. Der Formhohlraum des Formwerkzeugs weist einen Formhohlraumabschnitt auf, der sich bei der in den Formhohlraum eingelegten Preform an die zweite Öffnung der Preform anschließt. Beim Injizieren des ersten Fluids unter Druck in die flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs wird die Kunststoffformmasse durch die zweite Öffnung der Preform in den Formhohlraumabschnitt gedrückt und füllt diesen zumindest teilweise aus. Dadurch können an der Preform und damit an das Bauteil zusätzliche Abschnitte aus dem ersten Kunststoff angeformt werden. Diese zusätzlichen Abschnitte bestehen nur aus dem ersten Kunststoff und nicht wie das übrige Bauteil aus einer Schicht des Materials der Preform und einer Schicht des ersten Kunststoffs. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird durch das

Injizieren des ersten Fluids in der Kunststoffformmasse, welche in den Formhohlraumabschnitt gedrückt wird, ein Hohlraum in der im Formhohlraumabschnitt enthaltenen Kunststoffformmasse ausgebildet. Der aus dem ersten Kunststoff an das Bauteil angeformte Abschnitt ist damit innen hohl ausgebildet.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs eine Kunststoffformmasse eingespritzt, welche Verstärkungsfasern enthält. Dabei kann es sich um Glasfasern, Kohlefasern, Aramidfasern, Naturfaser oder sonstige Additive handeln. Glasfaserverstärkter Kunststoff wird auch als GFK bezeichnet. Kohlefaserverstärkter Kunststoff wird als CFK bezeichnet. Die Verstärkungsfasern lagern sich beim Einspritzen in den Preform-Hohlraum an der Innenseite der Preform an. Sie reduzieren dabei das Risiko, dass bei einer Preform mit Verstärkungsstruktur der erste Kunststoff zwischen in den Zwischenräumen zwischen den einzelnen die Verstärkungsstruktur bildenden Fasern aufreißt, wenn der zweite Kunststoff mit hohem Druck in die Preform eingespritzt wird.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Preform aus mehreren Lagen von Kunststoff, welche unterschiedlich mit Verstärkungsfasern gefüllt sind.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden mehrere Lagen eines ersten, dritten oder weiteren Kunststoffs in die Preform eingespritzt. Die Kunststoffe können mit unterschiedlichen Verstärkungsfasern in unterschiedlicher Menge gefüllt sein. Es ist möglich, beim Einspritzen eines dritten Kunststoffs den ersten Kunststoff aus dem Preform-Hohlraum zu verdrängen. Die gezielte Verformung der Preform kann bei jedem der eingespritzten Kunststoffe erfolgen. Dies hängt jeweils von eingestellten Druck ab. Das fertige Bauteil weist in diesem Fall unter Umständen mehrere Schichten unterschiedlicher Kunststoffe auf. Dies wird als Multi-Layer bezeichnet.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Preform vorgewärmt, bevor die Kunststoffform masse des ersten Kunststoffs in die Preform injiziert wird. Ist die Preform vorgewärmt, verbindet sich der erste Kunststoff der injizierten Kunststoffformmasse besser mit dem zweiten Kunststoff der Preform, sofern diese aus Kunststoff besteht. Ist die Preform aus Metall hergestellt, kann in der Regel auf ein Vorwärmen der Preform verzichtet werden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Formwerkzeug beheizt und die Preform in dem Formhohlraum dadurch vorgewärmt, bevor die Kunststoffformmasse injiziert wird. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in der Preform ein drittes erwärmtes Fluid eingeleitet, bevor die Kunststoffform masse injiziert wird. Durch dieses dritte Fluid wird die Preform vorgewärmt. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird durch einen an dem Formwerkzeug angeordneten zweiten Kunststoff-Injektor eine flüssige Kunststoffformmasse eines dritten Kunststoffs von außen an die Preform angespritzt. Die Kunststoffformmasse des dritten Kunststoffs lagert sich damit nicht an der Innenseite der Preform an sondern ausschließlich an der Außenseite. Dadurch ergeben sich zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten des

Bauteils. Bei der Injektion der Kunststoffformmasse des dritten Kunststoffs ist dafür Sorge zu tragen, dass die Preform in dem Formwerkzeug nicht kollabiert. Der Druck ist entsprechend einzustellen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die

Injektion der flüssigen Kunststoffform masse des dritten Kunststoffs in das Formwerkzeug nach der Injektion der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die

Injektion der flüssigen Kunststoffform masse des dritten Kunststoffs in das Formwerkzeug vor der Injektion der flüssigen Kunststoffform masse des ersten Kunststoffs. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der dritte

Kunststoff von dem ersten Kunststoff verschieden. Er kann darüber hinaus auch von dem zweiten Kunststoff verschieden sein.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung stimmt der dritte Kunststoff mit dem ersten Kunststoff überein. Insbesondere kann der dritte

Kunststoff mit dem zweiten Kunststoff übereinstimmen. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zunächst in den Preformhohlraum die flüssige Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs mit einem ersten Druck pi eingespritzt, bis der Preformhohlraum mit der flüssigen Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs gefüllt ist. Es erfolgt eine volumetrische Füllung. Anschließend wird das Einspritzen der flüssigen

Kunststoffformmasse des ersten Kunststoffs mit einem zweiten Druck p2 mit p2 > pi fortgesetzt, wobei die Preform in das Bauteil übergeht. Der Druck p2 kann um ein Vielfaches größer sein als der Druck pi . Er hängt von dem Material der Preform und davon ab, ob die Preform mit einer zusätzlichen Verstärkung ausgestattet ist. Besteht die Preform aus einem zweiten Kunststoff ohne

Verstärkungsstruktur, ist p2 in der Regel kleiner als eine Preform aus zweitem Kunststoff mit einer Verstärkungsstruktur. Noch größer ist p2 bei Preformen aus Metall. Durch den hohen Druck wird die Verformung der Preform zu dem Bauteil ausgelöst oder zumindest begünstigt.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist p2 mindestens doppelt so groß ist wie pi.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist p2 mindestens um den Faktor 10 größer als pi : p2 = 10 * pi , bevorzugt mindestens um den Faktor

50 größer als ρ-ι : p2 = 50 * ρ-ι, besonders bevorzugt mindestens um den Faktor 70 größer als ρ-ι : p2 = 70 * ρ-ι .

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung entspricht pi ca. 60 bar und p2 ca. 4.000 bar.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar. Zeichnung

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 Formwerkzeug mit Formhohlraum und mit zwei Injektorköpfen und

Nadelventilen,

Figur 2 Preform aus einem zweiten Kunststoff im Längsschnitt,

Figur 3 Formhohlraum mit Injektorköpfen gemäß Figur 1 und mit in den

Formhohlraum eingelegter Preform,

Figur 4 Formhohlraum mit Preform gemäß Figur 3, wobei die beiden

Injektorköpfe in die Preform eingefahren sind,

Figur 5 Formhohlraum mit Preform gemäß Figur 3 und in die Preform

eingespritzter Schmelze eines ersten Kunststoffs,

Figur 6 Formhohlraum mit Preform nach weiterem Einspritzen der Schmelze des ersten Kunststoffs bei erhöhtem Druck,

Figur 7 Formhohlraum mit Preform einer in den Formhohlraum

eingespritzten Schmelze eines dritten Kunststoffs,

Figur 8 Formhohlraum mit Preform und erstem sowie drittem eingespritzten

Kunststoff nach Erzeugen eines Hohlraums mittels Wasser. Beschreibung des Ausführungsbeispiels

In Figur 1 ist ein Formwerkzeug 1 mit einem Formhohlraum 2, mit einem ersten Injektorkopf 3 und einem zweiten Injektorkopf 4 dargestellt. Das Formwerkzeug ist Bestandteil einer ansonsten in der Zeichnung nicht dargestellten

Spritzgussmaschine. Die beiden Injektorköpfe 3, 4 sind jeweils mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb ausgestattet, der die beiden Injektorköpfe 3, 4 aktiv in den Formhohlraum 2 hinein bewegt und aus diesem heraus bewegt. Der Formhohlraum 2 ist länglich. Die beiden Injektorköpfe 3, 4 werden bei ihrer Bewegung in Längsrichtung des Formhohlraums beim Einfahren aufeinander zubewegt und beim Ausfahren aus dem Formhohlraum 2 voneinander wegbewegt. In der Darstellung gemäß Figur 1 sind die beiden Injektorköpfe 3, 4 aus dem Formhohlraum 2 mittels der Antriebe ausgefahren. Der erste Injektorkopf 3 ist darüber hinaus auf Schienen 5, 6 verschiebbar gelagert. Über insgesamt vier Nadelventile 7, 8, 9, 10 werden die Schmelze zweier verschiedener Kunststoffe in den Formhohlraum 2 eingespritzt. Ferner wird über das Nadelventil 10 ein Fluid in die flüssige Schmelze zur Erzeugung eines Hohlraums eingespritzt. Der Formhohlraum 2 weist drei Formhohlraum-Abschnitte auf:

Ein erster Formhohlraum-Abschnitt 11 ist länglich. Er weist Bereiche 12, 13 auf, die zylindrisch mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet sind. In den Bereichen 14, 15 ist der Öffnungsquerschnitt gegenüber den Bereichen 12, 13 vergrößert. Ein zweiter Formhohlraum-Abschnitt 16 ist als Ansatz an den ersten Formhohlraum-Abschnitt ausgebildet.

Ein dritter Formhohlraum-Abschnitt 17 weist einen den zylindrischen Bereich 12 umgebenden zylindrischen Ring 18 und zwei seitlich überstehende Ansätze 19, 20 auf. Der zweite und der dritte Formhohlraum-Abschnitt 16, 17 sind durch Schieber von dem ersten Formhohlraum-Abschnitt trennbar. Die Schieber sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Schieber verhindern, dass sich eine in den

Formhohlraum 2 eingelegte Preform während der Durchführung des Verfahrens in dem zweiten Formhohlraum-Abschnitt 16 und in dem dritten Formhohlraum- Abschnitt 17 nicht so verformt wie in den Bereichen 14, 15 des ersten Formhohlraum-Abschnitts 11 .

Figur 2 zeigt eine Preform 21 im Längsschnitt. Die Preform 21 ist als formstabiles längliches Rohr mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet. Die Preform 21 weist einen Mantel 22 auf, der einen Preform-Hohlraum 23 begrenzt. Der Mantel 22 besteht aus einem zweiten Kunststoff, in den eine Verstärkungsstruktur aus in der Zeichnung nicht dargestellten Kunststoffbändern eingebettet ist. An den beiden Enden weist die Preform Öffnungen 24, 25 auf.

In der Darstellung gemäß Figur 3 ist die Preform 21 in den Formhohlraum 2 eingesetzt. Die Preform 21 wird durch die dem Formhohlraum 2 zugewandten Enden der Injektorköpfe 3 und 4 zentriert. Die äußere Kontur der Preform 21 stimmt abschnittsweise mit der inneren Kontur des Formhohlraums 2 überein. Dies gilt insbesondere für die zylindrischen Bereiche 12 und 13 des ersten

Formhohlraum-Abschnitts 11 .

In der Darstellung gemäß Figur 4 sind die beiden Injektorköpfe 3 und 4 in den Formhohlraum 2 mittels der in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebe eingefahren. Die dem Formhohlraum 2 zugewandten Abschnitte der

Injektorköpfe 3 und 4 sind nunmehr in den Preform-Hohlraum 23 der Preform 21 aufgenommen.

Im nächsten Schritt wird, wie in Figur 5 dargestellt, über das Nadelventil 10 die flüssige Schmelze eines ersten Kunststoffs 26 in den Preform-Hohlraum 23 eingespritzt. Hierzu weist die Preform 21 an der Position des Nadelventils 9 eine in der Zeichnung nicht dargestellte Durchgangsöffnung auf. Das Einspritzen des ersten Kunststoffs 26 in die Preform 21 erfolgt bei einem vorgegebenen ersten Druck pi und einer vorgegebenen ersten Temperatur Ti bis der gesamte Preform- Hohlraum 23 der Preform 21 mit der Schmelze des ersten Kunststoffs 26 gefüllt ist. Anschließend wird, wie in Figur 6 dargestellt, das Einspritzen der flüssigen Schmelze des ersten Kunststoffs 26 über das Nadelventil 10 mit einem zweiten Druck p2, der größer ist als der erste Druck pi, fortgesetzt. Dabei ist der Druck p2 so groß, dass sich die Preform 21 in den Bereichen 14, 15 des ersten Formhohlraum-Abschnitts 11 derart verformt, dass die Preform in dem Bereich

14, 15 die Form des Formhohlraums annimmt. Dies gilt nicht jedoch in dem zweiten Formhohlraum-Abschnitt 16 und nicht in dem dritten Formhohlraum- Abschnitt 17. Eine Verformung in dem zweiten und dritten Formhohlraum- Abschnitten 16, 17 wird durch die in der Zeichnung nicht dargestellten Schieber verhindert. Beim Verformen der Preform 21 in den Bereichen 14 und 15 verkürzt sich die axiale Länge der Preform 21 . Da der Injektorkopf 3 auf Schienen 5, 6 verschiebbar gelagert ist, kann er der Verkürzung folgen. Der Injektorkopf 3 verschiebt sich dabei entlang der Schienen 5, 6 in Richtung des Injektorkopfs 4 um eine Strecke, die der axialen Verkürzung der Preform 21 entspricht.

Anschließend werden in den Formhohlraum-Abschnitten 16 und 17 die als Konturschieber ausgebildeten Schieber derart bewegt, dass die entsprechenden Abschnitte des Formhohlraums mit dem ersten Formhohlraum-Abschnitt 22 verbunden sind. Nun wird, wie in Figur 7 dargestellt, über die Nadelventile 8 und 9 die flüssige Schmelze eines dritten Kunststoffs 27 in den zweiten und dritten

Formhohlraum-Abschnitt 16, 17 eingespritzt. Da die Preform 21 noch mit der flüssigen Schmelze des ersten Kunststoffs 26 gefüllt ist, kommt es in dem zweiten und dritten Formhohlraum-Abschnitt 16, 17 nicht zu einer Verformung der Preform 21 beim Einspritzen des dritten Kunststoffs 27.

Bei dem in Figur 8 dargestellten Verfahrensschritt wird über das Nadelventil 9 Wasser in die flüssige Schmelze des ersten Kunststoffs 26 unter Druck eingespritzt. Dabei wird ein Teil der flüssigen Schmelze des ersten Kunststoffs 26 aus der Preform 21 verdrängt und über das geöffnete Nadelventil 7 aus dem Formhohlraum 2 herausgedrückt. Dabei bildet sich in der flüssigen Schmelze des ersten Kunststoffs in dem Preform-Hohlraum 23 ein Bauteil-Hohlraum 28 aus. In der Darstellung ist erkennbar, dass die verformte Preform nunmehr an ihrer Innenseite eine Schicht des ersten Kunststoffs 26 sowie in dem zweiten und dritten Formhohlraum-Abschnitten 16, 17 an ihrer Außenseite angeformte Abschnitte des dritten Kunststoffs 27 aufweist. Die durch den zweiten und dritten Formhohlraum-Abschnitte 16, 17 des Formhohlraums 2 vorgegebenen Abschnitte des fertigen Bauteils stellen Befestigungspunkte dar.

Abschließend kann der Formhohlraum geöffnet und das Bauteil entnommen werden. Sämtliche Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger

Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.

Bezugszahlen

1 Formwerkzeug

2 Formhohlraum

3 Injektorkopf

4 Injektorkopf

5 Schiene

6 Schiene

7 Nadelventil

8 Nadelventil

9 Nadelventil

10 Nadelventil

1 1 erster Formhohlraum-Abschnitt

12 zylindrischer Bereich

13 zylindrischer Bereich

14 Bereich

15 Bereich

16 zweiter Formhohlraum-Abschnitt

17 dritter Formhohlraum-Abschnitt

18 ringförmiger Bereich

19 Ansatz

20 Ansatz

21 Preform

22 Mantel

23 Preform-Hohlraum

24 Öffnung

25 Öffnung

26 erster Kunststoff

27 dritter Kunststoff

28 Bauteil-Hohlraum