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Title:
METHOD FOR PRODUCING COMPONENTS WITH A HIGH LOAD CAPACITY FROM TIAL ALLOYS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/048420
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing components with a high load capacity from $g(a) + $g(g) TiAl alloys, especially for producing components for aircraft engines or stationary gas turbines. According to this method, enclosed TiAl blanks of globular structure are preformed by isothermal primary forming in the $g(a) + $g(g)- or $g(a) phase area. The preforms are then shaped out into components with a predeterminable contour by means of at least one isothermal secondary forming process, with dynamic recrystallization in the $g(a) + $g(g)- or $g(a) phase area. The microstructure is adjusted by solution annealing the components in the $g(a) phase area and then cooling them off rapidly.

Inventors:
JANSCHEK PETER (DE)
KNIPPSCHILD LOTHAR (DE)
SCHREIBER KARL (DE)
ROTH-FAGARASEANU DAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/013290
Publication Date:
June 20, 2002
Filing Date:
November 16, 2001
Export Citation:
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Assignee:
THYSSEN KRUPP AUTOMOTIVE AG (DE)
ROLLS ROYCE DEUTSCHLAND (DE)
JANSCHEK PETER (DE)
KNIPPSCHILD LOTHAR (DE)
SCHREIBER KARL (DE)
ROTH-FAGARASEANU DAN (DE)
International Classes:
B22F3/02; C22C14/00; C22F1/00; C22F1/02; C22F1/18; (IPC1-7): C22F1/18
Foreign References:
DE4318424A11994-12-08
Other References:
KOEPPE C ET AL: "GENERAL ASPECTS OF THE THERMOMECHANICAL TREATMENT OF TWO-PHASE INTERMETALLIC TIAL COMPOUNDS" METALLURGICAL TRANSACTIONS A. PHYSICAL METALLURGY AND MATERIALS SCIENCE, METALLURGICAL SOCIETY OF AIME. NEW YORK, US, Bd. 24A, Nr. 8, 1. August 1993 (1993-08-01), Seiten 1795-1806, XP000387345
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 015, no. 456 (C-0886), 20. November 1991 (1991-11-20) -& JP 03 193852 A (NIPPON STEEL CORP), 23. August 1991 (1991-08-23)
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP AUTOMOTIVE AG (Alleestr. 165, Bochum, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung hochbelastbarer Bauteile aus a + y TiAI Legierungen, insbesondere von Bauteilen für Flugtriebwerke oder stationäre Gasturbinen, indem gekapselte TiAIRohlinge globularen Gefüges durch isotherme Primärumformung im a + yoder a Phasengebiet vorgeformt, die Vorformlinge durch mindestens einen isothermen Sekundärumformprozess unter dynamischer Rekristallisation im a + yoder aPhasengebiet zu Bauteilen vorgebbarer Kontur ausgeformt und zur Einstellung des Mikrogefüges die Bauteile im a Phasengebiet lösungsgeglüht und anschließend schnell abgekühlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherme Primärumformung durch Schmieden oder Strangpressen im a + y Phasengebiet im Temperaturbereich von 1000°C und 1340°C stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherme Primärumformung durch Schmieden oder Strangpressen im a Phasengebiet zwischen 1340°C und 1360°C stattfindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherme Sekundärumformung im a +Phasengebiet im Temperaturbereich von 1000°C bis 1340°C stattfindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformprozess in einem insbesondere beheizten Werkzeug, aus Molybdän oder Graphit, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Rohlinge aus einer TiAIBasislegierung der Zusammensetzung (in Atom%) für die Primärund Sekundärumformung eingesetzt werden : 43 %47 % Al 5 %10 % Nb max. 1,0 % B max. 0,5 % C Rest Titan und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformund Lösungsglühprozess in inerter Atmosphäre stattfindet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung zur abschließenden Gefügeeinstellung aus dem a Phasengebiet oberhalb 1340°C sehr rasch, insbesondere mit 10°C/s 20°C/s in Öl, erfolgt.
Description:
Verfahren zur Herstellung von hochbelastbaren Bauteilen aus TiAI-Legierungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hochbelastbarer Bauteile aus a + y-TiAI-Legierungen, insbesondere von Bauteilen für Flugtriebwerke oder stationäre Gasturbinen.

Legierungen auf TiAI-Basis gehören zur Gruppe der intermetallischen Werkstoffe, die für Anwendungen im Bereich der Einsatztemperatur der Superlegierungen entwickelt wurden. Mit einer Dichte von etwa 4g/cm3 bietet diese neue Legierungsklasse ein erhebliches Potential zur Gewichtseinssparung und damit verbundene Reduzierung der Belastungen bewegter Bauteile bei Temperaturen bis oberhalb 700°C. Diese Gewichts-und Spannungsreduzierung wirkt sich potenziert auch auf Schaufeln und Scheiben von Gasturbinen oder z. B. Bauteilen von Kolbenmotoren aus. Die Schwierigkeit, TiAI-Legierungen durch Umformprozesse zu bearbeiten, beruht auf hohen Fließspannungen sowie niedriger Bruchzähigkeit und Duktilität bei geringen und mittleren Temperaturen. Umformprozesse müssen deshalb bei hohen Temperaturen im Bereich des a + y-oder a-Phasengebietes in schützender Atmosphäre durchgeführt werden.

Der US-A 6,110,302 sind a + y-Titanlegierungen zu entnehmen. Unter anderem werden Turbinenscheiben für Flugtriebwerke abgehandelt. Bevorzugt zum Einsatz kommen Legierungen mit etwa 70 % Titan, wobei die Schmiedetemperatur sich zwischen 815°C und 885°C bewegt. Das unter anderem eine Turbinenscheibe bildende Schmiedeteil soll ß + a-ß-Bereiche unterschiedlicher Mikrostrukturen aufweisen. Praktische Untersuchungen haben gezeigt, daß nach diesem Verfahren hergestellte Turbinenscheiben den tatsächlichen Anforderungen im Betriebszustand, insbesondere im Hinblick auf die gewünschte Dauerfestigkeit, nicht gerecht werden.

Die US-A 5,593,282 offenbart einen Rotor, einsetzbar in Triebwerken, der vorzugsweise aus einem leichtgewichtigen Konstruktionsmaterial, in diesem Beispiel aus einem temperaturbeständigen Keramikmaterial oder alternativ aus TiAI-bzw. NiAI-Materialien, gebildet sein kann.

In der DE-C 43 18 424 wird ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Legierungen auf Titan-Aluminium-Basis beschrieben. Ein Gußrohling mit lamella ausgebildetem Gefüge mit einer Lamellendicke von bis zu 1, um wird erzeugt. Dieser wird im Temperaturbereich von 1050°C bis 1300°C mit einem hohen Umformgrad verformt, so daß eine dynamische Rekristallisation mit Korngrößen bis 5, um stattfindet. Anschließend wird der Rohling abgekühlt und im Temperaturbereich von 900°C bis 1100°C bei Umformgeschwindigkeiten von 1 o-4/s bis 10-1/s zu endabmessungsnahen Formkörpern superplastisch umgeformt. Das angesprochene sehr feinkörnige Gefüge wird unter anderem durch Zugabe von Silizium bis zu 0,3 Masse-% erzeugt. Dieser Silizium-Anteil führt allerdings zu unerwünschten Nebenerscheinungen, wie erhöhter Porosität und der Bildung von Siliziden, wodurch die erforderliche mechanische Beanspruchbarkeit sehr stark beeinträchtigt wird. Das für diese superplastische Umformung erforderliche feinkörnige Gefüge soll durch Strangpressen eingestellt werden, welches jedoch nicht zu dem an anderer Stelle beschriebenen und für superplastische Umformung erforderliche feinkristalline äquiaxialem Gefüge führt. Inwieweit nach diesem Verfahren tatsächlich mechanisch hochbelastbare Bauteile hergestellt werden können, bleibt offen, da es sich in der Praxis bis dato noch nicht durchgesetzt hat.

Die im Stand der Technik angesprochenen Herstellungsverfahren, unter anderem für TiAI-Bauteile, führen aufgrund der hier gezeigten umformtechnischen Gegebenheiten in technischer Hinsicht nicht zu den notwendigen Qualitätseigenschaften, wie sie für dynamisch/thermisch hochbelastbare Bauteile erforderlich sind.

Ausgehend von den im Stand der Technik angeführten Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung leichtbauender und hochbelastbarer Bauteile für die konventionelle und Luftverkehrstechnik aus TiAI-Legierungen bereitzustellen, mit welchem gegenüber dem Stand der Technik eine verbesserte Dauerfestigkeit, Zuverlässigkeit und erhöhte Betriebslebensdauer realisiert werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung hochbelastbarer Bauteile aus a + y-TiAI-Legierungen, insbesondere von Bauteilen für Flugtriebwerke oder stationäre Gasturbinen, indem gekapselte TiAI-Rohlinge globularen Gefüges durch isotherme Primärumformung im a + y-oder a- Phasengebiet vorgeformt, die Vorformlinge durch mindestens einen isothermen Sekundärumformprozess unter dynamischer Rekristallisation im a + y-oder a- Phasengebiet zu Bauteilen vorgebbarer Kontur ausgeformt und zur Einstellung des Mikrogefüges die Bauteile im a-Phasengebiet lösungsgeglüht und anschließend schnell abgekühlt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Abweichend zum Stand der Technik gemäß US-A 6,110,302 und DE-C 43 18 424 werden TiAI-Rohlinge nunmehr in Temperaturbereichen oberhalb der dort angegebenen Temperaturen mehrfach umgeformt und erzielen Gefügeeigenschaften, die gegenüber dem Stand der Technik eine erhöhte Betriebslebensdauer mit sich bringen. Darüber hinaus können die Gebrauchseigenschaften, insbesondere die Dauerfestigkeit, wesentlich verbessert werden.

Zum Einsatz gelangen sehr homogene TiAI-Rohlinge mit globularer Kornstruktur, die in entsprechender Weise einer Primär-sowie mindestens einer sich daran anschließenden Sekundärumformung im a + y-oder a-Phasengebiet unterzogen werden.

Die Primärumformung kann durch Schmieden oder Strangpressen erfolgen. Die Sekundärumformung erfolgt vorteilhafterweise durch Schmieden.

Die Schmiederohlinge sind sowohl bei der Primär-als auch bei der Sekundärumformung gekapselt, worunter der Fachmann unter anderem ein formgebendes Werkzeug mit Ober-und Unterteil verstehen kann.

Die geeigneten Schmiedefenster sind gekennzeichnet durch ein ausgeprägtes Fließ-/Spannungsmaximum, was im Gegenteil zum Stand der Technik gemäß DE-C 43 18 424 (Prozeßfenster der Superplastizität) steht. Charakteristisch für den erfindungsgemäßen Umformprozess ist die dynamische Rekristallisation, die mit der hohen Fließspannung einhergeht. Zur Bereitstellung des Mikrogefüges werden die Bauteile, im a-Phasengebiet lösungsgeglüht und anschließend schnell abgekühlt. Diese schnelle Abkühlung aus dem a- Phasengebiet führt dann zu der gewünschten feinlamellaren Mikrostruktur.

Typische Abkühlraten liegen hierfür im Bereich von 10°C/s.

Vorteilhafterweise werden zur Erzeugung der leichtbauenden hochbelastbaren Bauteile für die konventionelle und Luftverkehrstechnik Rohlinge der Zusammensetzung (in Atom-%) 43 %-47 %, insbesondere 45 %-47 % Al 5%-10% Nb max. 8,0 % B max. 0, 5 % C Rest Titan und erschmelzuhgsbedingte Verunreinigungen eingesetzt.

Silizium ist in diesen Legierungen nicht enthalten, da Silizium bekanntermaßen zwar zur gewünschten Kornfeinung beträgt, andererseits aber zu den bereits angesprochenen unerwünschten Begleiteffekten, wie Porosität und Silizidbildung, führt.

Die isotherme Umformung (Primär-und/oder Sekundärumformung) findet vorteilhafterweise in beheizten Werkzeugen aus Molybdän oder Graphit statt.

Das folgende Beispiel beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Rotorscheiben, einsetzbar für Fluggasturbinen, wobei auch andere hochbelastbare Bauteile als für die konventionelle und Luftverkehrstechnik, wie beispielsweise Bauteile von Brennkraftmaschinen (z. B. Ventilen) angesprochen sein können.

Zur Anwendung kommt ein Rohling der chemischen Zusammensetzung (in Atom-%) 46 % Al 7,5 % Nb 0,3 % C 0,5 % B Rest Ti Der Rohling wird in einem ersten Schritt einer isothermen Primärumformung bei einer a + y-Temperatur von 1200°C unterzogen. Zum Einsatz gelangt ein Flachbahngesenk, mit dem sogenannte Pancakes erzeugt werden. Die isotherme Primärumformung erfolgt mit einer Umformgeschwindigkeit von 10-4/s. In einem zweiten isothermen Schmiedeprozeß werden die Pancakes in einem formgebenden Schmiedewerkzeug mit Ober-und Unterteil zu Scheiben fertig geschmiedet. Die isotherme Sekundärumformung findet in diesem Beispiel bei einer a + y-Temperatur von 1150°C sowie einer Umformgeschwindigkeit von 10-3lus statt.

Zur Einstellung der späteren Gebrauchseigenschaften der so erzeugten Rotorscheiben werden selbige bei einer a-Temperatur von 1360°C lösungsgeglüht und anschließend in Öl mit einer Abkühlrate von 10°C/s rasch abgekühlt. Die Fertigbearbeitung erfolgt konventionell und ist nicht Gegenstand dieser Erfindung.

Das folgende Beispiel zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Turbinenschaufeln, einsetzbar in stationären Gasturbinen.

Zur Anwendung kommt ein Rohling der Zusammensetzung (in Atom-%) 45 % Al 8 % Nb 0,2 % C Rest Ti Der erste Schmiedevorgang eines Grundmaterials für a + y-TiAI-Rohlinge soll in diesem Beispiel dadurch stattfinden, daß in einem Schmiedegesenk mit einer scheibenförmigen Gravur die Volumenverteilung für eine größere Anzahl von Rohlingen (hier 10 Stück) im a + y-Phasengebiet bei etwa 1150°C durchgeführt wird. Die Vereinzelung der Rohlinge soll in diesem Beispiel im hohen Temperaturbereich durch ein Schneidwerkzeug herbeigeführt werden.

Durch diese Maßnahme wird ein Abkühlen der Rohlinge mit anschließendem Widererwärmen für den Folgeumformprozess entbehrlich.

In einem zweiten isothermen Schmiedeprozess werden die Rohlinge in einem formgebenden Schmiedewerkzeug mit Ober-und Unterteil zu Schaufeln fertig geschmiedet. Diese sekundäre Umformung findet in diesem Beispiel im a + y- Phasengebiet bei etwa 1150°C sowie einer Umformgeschwindigkeit von 1 o3s- statt.

Zur Einstellung der späteren Gebrauchseigenschaften der so erzeugten Turbinenschaufeln werden selbige bei einer a-Temperatur von 1360°C lösungsgeglüht und anschließend in Öl rasch abgekühlt.

Herstellprozesse weiterer Bauteile unterscheiden sich von diesem Beispiel lediglich in ihrer geometrischen Ausbildung.

Die vorab beschriebene Legierungszusammensetzung sowie die gewählten Temperaturbereiche für die primäre und sekundäre isotherme Umformung stellen lediglich Beispiele dar.