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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A COMPOSITE PANE HAVING AN INFRARED-REFLECTING COATING ON A CARRIER FILM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/068076
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a composite pane (1), wherein a) a carrier film (5) having an electrically conductive coating (6) is provided, b) a first laminating film (4.1) is laid onto the electrically conductive coating (6) of the carrier film (5), c) the carrier film (5) and the first laminating film (4.1) are joined in order to form a bilayer (7), d) the bilayer (7) is arranged on an outer pane (2) in such a way that the first laminating film (4.1) lies on the outer pane (2) in a planar manner, e) a second laminating film (4.2) is arranged on the bilayer (7) in such a way that the second laminating film (4.2) lies on the carrier film (5) in a planar manner, f) an inner pane (3) is laid onto the second laminating film (4.2), g) the stack of layers comprising outer pane (2), bilayer (7) of first laminating film (4.1) and carrier film (5) having electrically conductive coating (6), second laminating film (4.2), and inner pane (3), is autoclaved in order to form a composite pane (1).

Inventors:
KLEIN MARCEL (DE)
VAN DER MEULEN UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075287
Publication Date:
April 27, 2017
Filing Date:
October 20, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
B32B17/10; C03C27/12
Domestic Patent References:
WO2015058885A12015-04-30
WO2013131698A12013-09-12
WO2003024155A22003-03-20
WO2013104439A12013-07-18
WO2013104438A12013-07-18
Foreign References:
US20020094407A12002-07-18
EP2216304A12010-08-11
US6356236B12002-03-12
EP2261030A12010-12-15
EP2647497A12013-10-09
EP2325002A12011-05-25
US20070082219A12007-04-12
US20070020465A12007-01-25
EP0371949A11990-06-06
US20020094407A12002-07-18
Attorney, Agent or Firm:
GEBAUER, Dieter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe (1 ), welches die folgenden Schritte umfasst:

a) Bereitstellen einer Trägerfolie (5) mit einer infrarotreflektierenden Be- schichtung (6),

b) Auflegen einer ersten Laminierfolie (4.1 ) auf die infrarotreflektierende Beschichtung (6) der Trägerfolie (5),

c) Verbinden der Trägerfolie (5) und der ersten Laminierfolie (4.1 ) zu einem Bilayer (7),

d) Anordnen des Bilayers (7) auf einer Außenscheibe (2) oder Innenscheibe (3), derart, dass die erste Laminierfolie (4.1 ) flächig auf der Außenscheibe (2) oder Innenscheibe (3) aufliegt und Anordnen einer zweiten Laminierfolie (4.2) auf dem Bilayer (7), derart, dass die zweite

Laminierfolie (4.2) flächig auf der Trägerfolie (5) aufliegt,

e) Auflegen einer Außenscheibe (2) oder Innenscheibe (3) auf die zweite Laminierfolie (4.2),

f) Autoklavieren des Schichtstapels, umfassend

- Außenscheibe (2),

- Bilayer (7) aus erster Laminierfolie (4.1 ) und Trägerfolie (5) mit infrarotreflektierender Beschichtung (6),

- zweite Laminierfolie (4.2) und

- Innenscheibe (3)

zu einer Verbundscheibe (1 ).

Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Trägerfolie (5) und die erste

Laminierfolie (4.1 ) in Schritt c) unter Druckeinwirkung bei einer Temperatur von 40°C bis 80°C zu einem Bilayer (7) verbunden werden.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in Schritt c) die Trägerfolie (5) und die erste Laminierfolie (4.1 ) von jeweils einer Rolle abgerollt werden, zu einem Bilayer (7) verbunden werden und der Bilayer (7) auf einer Rolle aufgerollt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei in Schritt d) vor dem Auflegen der zweiten Laminierfolie (4.2) die Trägerfolie (5) mit infrarotreflektieren- der Beschichtung (6) mindestens in einem Randbereich (A) der Verbundscheibe (1 ) entfernt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in Schritt d) vor dem Auflegen der zweiten Laminierfolie die Trägerfolie (5) mit infrarotreflektierender Beschichtung (6) im Bereich (B) mindestens eines Sensorfensters der Verbundscheibe (1 ) entfernt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zwischen Schritt c) und Schritt d) mindestens zwei Sammelleiter (9) in den Bilayer (7) eingelegt werden, die Sammelleiter (9) die infrarotreflektierende Beschichtung (6) elektrisch leitend kontaktieren und als infrarotreflektierende Beschichtung (6) eine elektrisch leitende Beschichtung eingesetzt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die infrarotreflektierende Beschichtung (6) vor Schritt a) durch physikalische Gasphasenabscheidung auf die Trägerfolie (5) aufgebracht wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die infrarotreflektierende Beschichtung (6) zumindest Silber und/oder eine elektrisch leitfähiges Oxid enthält.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die erste Laminierfolie (4.1 ) und die zweite Laminierfolie (4.2) Polyvinylbutyral (PVB),

Ethylenvinylacetat (EVA), Polyurethan (PU) und/oder Gemischen und/oder Copolymere und/oder Derivate davon enthalten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die erste Laminierfolie (2.1 ) und die zweite Laminierfolie (3) eine Dicke von 0,2 mm bis 2,0 mm, bevorzugt von 0,3 mm bis 1 ,0 mm, aufweisen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Trägerfolie (5) Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE) und/oder Gemische und/oder Copolymere und/oder Derivate davon enthält. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , wobei die Trägerfolie (5) Dicke von 5 μηη bis 500 μηη, bevorzugt 10 μηη bis 200 μηη, aufweist.

Verbundscheibe (1 ), hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe mit infrarotreflektierender

Beschichtung auf einer Trägerfolie

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung auf einer Trägerfolie.

Scheiben im Automobilbereich, welche mit einer infrarotreflektierenden elektrisch leitfähigen Beschichtung ausgestattet sind, sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Derartige

Beschichtungen reduzieren aufgrund ihrer infrarotreflektierenden Eigenschaften eine unerwünschte Erwärmung des Innenraums durch Sonneneinstrahlung. Die verwendeten Beschichtungen verfügen im Allgemeinen über eine gute elektrische Leitfähigkeit, die eine Beheizung der Beschichtung ermöglicht, so dass die Scheibe frei von Eis und

Kondenswasser gehalten werden kann. Die Beschichtungen umfassen dabei elektrisch leitfähige Schichten, insbesondere auf Silberbasis. Die Beschichtungen sind üblicherweise mit zwei Stromsammeischienen (auch Sammelleiter oder Busbars genannt) elektrisch kontaktiert, zwischen denen ein Strom durch die beheizbare Beschichtung fließt. Diese Art der Beheizung ist beispielsweise in WO 03/024155 A2, US 2007/0082219 A1 und US 2007/0020465 A1 beschrieben, die Schichtsysteme aus mehreren Silberschichten offenbaren, die den Flächenwiderstand der leitfähigen Beschichtung weiter senken.

Derartige Beschichtungen sind nicht nur elektrisch beheizbar, sondern verfügen auch über infrarotreflektierende Eigenschaften, wodurch eine Erwärmung des Fahrzeuginnenraums gerade bei langen Standzeiten eines Fahrzeugs vermindert wird. Diese Schichtsysteme sind somit nicht nur hinsichtlich sicherheitsrelevanter Aspekte, wie einer uneingeschränkten Sicht, sondern auch unter ökologischen Gesichtspunkten, wie einer Reduzierung des Schadstoffausstoßes und einer Verbesserung des Fahrzeugkomforts von besonderer Bedeutung.

Verfahren wie beispielsweise magnetfeldgestützte Kathodenzerstäubung zur Abscheidung derartiger Schichtsysteme sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Die Abscheidung der transparenten infrarotreflektierenden elektrisch leitfähigen Beschichtung kann wahlweise auf einer der innenliegenden Seiten der Außenscheibe oder der Innenscheibe erfolgen oder auch auf einer Trägerfolie, die zwischen die Scheiben eingelegt wird. Die direkte

Abscheidung der Beschichtung auf einer der Scheibenoberflächen ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor allem bei Produktion großer Stückzahlen vorteilhaft, während die Verwendung einer Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung eine wesentlich höhere Flexibilität hinsichtlich der Produktion ermöglicht. EP 0 371 949 A1 offenbart eine Verbundglasscheibe mit Sonnenschutzbeschichtung, die zwei Laminierfolien und eine dazwischen liegende Trägerfolie mit einer metallischen und einer dielektrischen Schicht umfasst. Das Verfahren zur Herstellung einer derartigen Scheibe beinhaltet in einem ersten Schritt die Herstellung eines Trilayers aus Laminierfolien und beschichteter Trägerfolie, wobei die Trägerfolie zwischen den Laminierfolien eingelegt wird. Dies hat den Vorteil, dass die kratzempfindliche Oberfläche der Beschichtung durch eine Laminierfolie geschützt ist. Um einer Korrosion der infrarotreflektierenden Beschichtung durch Feuchtigkeit und

Umgebungseinflüsse vorzubeugen wird der Randbereich der Beschichtung elektrisch isoliert oder, im Fall einer beschichteten Trägerfolie, ein Rückschnitt der Trägerfolie im Randbereich vorgenommen. Bei Verwendung eines Trilayers aus Laminierfolien und Trägerfolie gemäß EP 0 371 949 A1 gestaltet sich ein selektiver Rückschnitt der Trägerfolie jedoch schwierig, da diese beidseitig von Laminierfolien verdeckt ist. Die Handhabung einer einzelnen

Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung ist ebenfalls unvorteilhaft, da die

Beschichtung empfindlich gegenüber Korrosion ist und leicht verkratzt.

US 2002/0094407 A1 zeigt ein Verfahren, bei dem eine Trägerfolie mit einem Aufbau aus einer oder mehreren dünnen Schichten mit thermischen Eigenschaften zwischen zwei Laminierfolien eingelegt und mit zwei Scheiben laminiert wird. Beschrieben ist unter anderem die Herstellung einer Zwischenschicht, welche nur aus Trägerfolie mit Aufbau oder aus Trägerfolie mit Aufbau und einer Laminierfolie besteht. Im letztgenannten Fall ist die Abfolge PVB/PET/funktionelle Schicht(en) als zwingend vorgegeben, wobei die funktionelle Schicht(en) gegenüber der äußeren Umgebung freiliegen. Ungeachtet der konkreten

Abfolge, werden die Lagen der Zwischenschicht nicht miteinander verbunden, vielmehr wird nur der Verbund aus zwei Scheiben, zwei Laminierfolien und Zwischenschicht miteinander verbunden. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung auf einer Trägerfolie bereitzustellen, bei der eine Beschädigung der infrarotreflektierenden Beschichtung vermieden wird und ein Rückschnitt der Trägerfolie im Randbereich mit einfachen Mitteln möglich ist. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundgasscheibe gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Verbundscheibe umfassend die Schritte

a) Bereitstellen einer Trägerfolie mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung, b) Auflegen einer ersten Laminierfolie auf die infrarotreflektierende Beschichtung der Trägerfolie,

c) Verbinden der Trägerfolie und der ersten Laminierfolie zu einem Bilayer,

d) Auflegen des Bilayers auf eine Außenscheibe oder Innenscheibe, wobei die erste Laminierfolie flächig auf der Außenscheibe oder Innenscheibe aufliegt, und Auflegen einer zweiten Laminierfolie auf den Bilayer, wobei die zweite Laminierfolie flächig auf der Trägerfolie aufliegt,

e) Auflegen einer Außenscheibe oder Innenscheibe auf die zweite Laminierfolie, f) Autoklavieren des Schichtstapels, umfassend in dieser Reihenfolge

Außenscheibe,

Bilayer aus erster Laminierfolie (mit erster Laminierfolie in Kontakt zur Außenscheibe) und Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung (mit infrarotreflektierender Be- Schichtung innenliegend zwischen Trägerfolie und erster Laminierfolie),

zweiter Laminierfolie und

Innenscheibe

zu einer Verbundscheibe. In diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst in den Schritten b) und c) ein Bilayer aus erster Laminierfolie und Trägerfolie erstellt, wobei die infrarotreflektierende Beschichtung zwischen Trägerfolie und erster Laminierfolie zu liegen kommt. Dadurch ist die infrarotreflektierende Beschichtung gegen Kratzer und Korrosion geschützt und kann somit ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen weiterverarbeitet werden.

Nach dem Stand der Technik bekannte Verfahren verwenden hingegen Folienkonfigurationen, in denen die infrarotreflektierende Beschichtung offen vorliegt, d.h. der äußeren Umgebung ungeschützt ausgesetzt ist. Dabei wird während des Produktionsprozesses entweder eine einzelne Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung verarbeitet oder es wird ein Bilayer aus erster Laminierfolie und Trägerfolie verwendet, deren Beschichtung nicht von der Laminierfolie abgedeckt ist. Eine solche offenliegende Beschichtung muss vor rauen Oberflächen und vor Feuchtigkeit geschützt werden. Dazu sind im Produktionsprozess aufwändige Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise das Tragen von Handschuhen und Mundschutz seitens der Produktionsmitarbeiter. Bereits die durch einen Fingerabdruck oder einen Speicheltropfen aufgebrachte Feuchtigkeit reicht aus, um unter Erwärmung im Autoklavprozess eine Korrosionsstelle zu erzeugen, die im Endprodukt deutlich sichtbar ist. Derartige Produktfehler können mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens vollständig vermieden werden.

Bevorzugt wird in Schritt c) der Bilayer auf die Außenscheibe aufgelegt und der Schichtsta- pel in Schritt e) mit der Innenscheibe abgeschlossen. Aufgrund der dreidimensionalen Biegung der Scheiben ist dies vorteilhaft, da so der Bilayer auf die Innenseite der Außenscheibe aufgelegt wird, die gewöhnlich eine konkave Biegung besitzt, wodurch eine Positionierung des Schichtstapels vereinfacht wird. Nach der Behandlung des Schichtstapels im Autoklaven gemäß Schritt f) des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die Außenscheibe und die Innenscheibe über die Zwischenschicht aus Laminierfolien und Trägerfolie miteinander verbunden, wobei die infrarotreflektierende Beschichtung flächenmäßig zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefertigte Verbundscheibe umfasst eine Innenscheibe und eine Außenscheibe. Mit Innenscheibe wird dabei diejenige Scheibe bezeichnet, welche in Einbaulage dem Innenraum des Fahrzeugs zugewandt ist. Mit Außenscheibe wird diejenige Scheibe bezeichnet, welche in Einbaulage der äußeren Umgebung des Fahrzeugs zugewandt ist.

Ist eine erste Schicht flächenmäßig oberhalb einer zweiten Schicht angeordnet, so bedeutet dies im Sinne der Erfindung, dass die erste Schicht weiter vom nächstliegenden Substrat entfernt angeordnet ist als die zweite Schicht. Ist eine erste Schicht unterhalb einer zweiten Schicht angeordnet ist, so bedeutet dies im Sinne der Erfindung, dass die zweite Schicht weiter vom nächstliegenden Substrat entfernt angeordnet ist als die erste Schicht.

Eine Schicht im Sinne der Erfindung kann aus einem Material bestehen. Eine Schicht kann aber auch zwei oder mehrere Einzelschichten unterschiedlichen Materials umfassen. Ist eine erste Schicht oberhalb oder unterhalb einer zweiten Schicht angeordnet, so bedeutet dies im Sinne der Erfindung nicht notwendigerweise, dass sich die erste und die zweite Schicht in direktem Kontakt miteinander befinden. Es können eine oder mehrere weitere Schichten zwischen der ersten und der zweiten Schicht angeordnet sein, sofern dies nicht explizit ausgeschlossen wird. Sind eine erste und eine zweite Schicht unmittelbar benachbart, so befinden sich keine weiteren Schichten zwischen der ersten und der zweiten Schicht und diese stehen flächenmäßig in direktem Kontakt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Trä- gerfolie und die erste Laminierfolie in Schritt c) unter Druckeinwirkung bei einer Temperatur von 40°C bis 80°C zu einem Bilayer verbunden. In diesem Temperaturbereich zeigen die Folien eine gute Haftung aneinander. Somit ist die infrarotreflektierende Beschichtung zwischen Trägerfolie und erster Laminierfolie gut geschützt, da keine Fremdpartikel in den Bilayer eintreten können. Bei zu niedrigen Temperaturen kann während der nachfolgenden Weiterverarbeitung des Bilayers ein Haftungsversagen zwischen Laminierfolie und Trägerfolie auftreten. Zu hohe Temperaturen führen dazu, dass die Folien sich nicht mehr rück- stands- und beschädigungsfrei voneinander lösen lassen. Es hat sich gezeigt, dass ein Temperaturbereich von 45°C bis 65°C besonders gut geeignet ist, um einen Bilayer mit ausreichender Haftung, aber nicht zu hoher Haftung, zu erzeugen. Insbesondere werden die erste Laminierfolie und die Trägerfolie bei einer Temperatur von 55°C verbunden.

Bevorzugt werden die Trägerfolie und die erste Laminierfolie von jeweils einer Rolle abgerollt, zu einem Bilayer verbunden und der Bilayer wird auf einer Rolle aufgerollt. Zur Herstellung des Bilayers können die in aufgerollter Form vorliegende Trägerfolie und Laminierfolie abgerollt, beispielsweise durch Durchlaufen eines Ofens erwärmt und anschließend über eine Presse oder ein Rollenpaar zusammengepresst werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Trägerfolie und die erste Laminierfolie in einem kontinuierlichen Pro- zess abgerollt, aufeinandergelegt und über ein beheiztes Rollenpaar miteinander verbunden. Die Druckeinwirkung der Rollen und der Wärmeübertrag auf die Folien bei Durchlaufen der Rollen reichen aus um eine hinreichende Haftung der Folien zu erzielen. Der Bilayer selbst kann danach ebenfalls wieder in Rollenform gebracht werden, wodurch Lagerung und Transport des Bilayers vereinfacht werden.

Die in Schritt d) zusammengefassten Verfahrensschritte (Auflegen des Bilayers auf eine Scheibe und Auflegen einer zweiten Laminierfolie auf den Bilayer) können in beliebiger Reihenfolge erfolgen. So kann der Bilayer zuerst auf die Außenscheibe aufgelegt werden und anschließend mit einer zweiten Laminierfolie bedeckt werden, oder alternativ in einem ersten Schritt die zweite Laminierfolie auf den Bilayer aufgelegt und anschließend der Schichtstapel auf die Außenscheibe aufgelegt werden. Optional wird in Schritt d) vor dem Auflegen der zweiten Laminierfolie die Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung mindestens in einem Randbereich der Verbundscheibe entfernt. Der Randbereich ist dabei als der innerhalb eines Abstands x zur umlaufenden Kante der Scheiben (Außenscheibe, Innenscheibe) befindliche Anteil der Trägerfolie definiert. Üblicherweise liegt der Abstand x bei Werten zwischen 3 mm und 350 mm, so dass ein Rückschnitt der Trägerfolie im Randbereich um eben diesen Wert erfolgt. Der Wert x ist dabei nicht nur von der Anwendung und Formgebung der Scheibe abhängig (z.B. Seitenscheibe, Heckscheibe oder Windschutzscheibe), sondern variiert auch innerhalb einer Verbundscheibe. Besonders bei Windschutzscheiben erfolgt an der Motorkante der Scheibe ein vergleichsweise großer Rückschnitt (z.B. x zwischen 200 mm und 350 mm), während an der Dachkante (z.B. x=20 mm) und an den seitlichen A-Holmen (z.B. x=10 mm) ein wesentlich geringerer Rückschnitt erfolgt. Als Motorkante wird in diesem Sinne die, nach Montage in einer Fahrzeugkarosserie, dem Motorraum zugewandte Kante der Verbundscheibe bezeichnet, während die gegenüberliegende Dachkante an den Dachhimmel des Fahrzeugs grenzt. Als A-Holme sind die A-Säulen der Karosserie, die sich zwischen Windschutzschei- be und Seitenscheibe befinden, definiert. Auch innerhalb einer Scheibenkante ist der Rückschnitt veränderlich. So nimmt der Wert x an der Motorkante in der Regel von den A-Holmen ausgehend in Richtung der Mitte der Motorkante zu. An der Dachkante ist je nach Ausführungsform ein ähnlicher Verlauf vorhanden. Die Größe der beschichteten Trägerfolie wird demnach etwas kleiner gewählt als die Größe der beiden Laminierfolien. Der Bereich ohne Trägerfolie ist aufgrund seiner geringen Breite ohne weiteres durch einen opaken Siebdruck, wie nach dem Stand der Technik gebräuchlich, zu verdecken. Der Übergang zwischen dem Randstreifen ohne Trägerfolie und der restlichen Scheibe ist somit vom Siebdruck überdeckt und nicht als optisch störende Kante sichtbar. Im Randbereich der Verbundscheibe liegen die beiden Laminierfolien unmittelbar aufeinander. Die Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung ist dabei vollständig von den Laminierfolien umgeben, so dass eine Korrosion der infrarotreflektierenden Beschichtung durch Umwelteinflüsse, wie beispielsweise Feuchtigkeit verhindert wird.

Ferner kann in Schritt d) das Entfernen der Trägerfolie in weiteren Bereichen notwendig sein, beispielsweise bei Verwendung von Sensoren hinter der Verbundscheibe. Bei Verwendung von Sensoren, die Strahlung im infraroten Bereich des Spektrums empfangen oder senden, ist die infrarotreflektierende Beschichtung im Arbeitsbereich des Sensors zu entfernen. Dazu wird vor dem Auflegen der zweiten Laminierfolie die Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung im Bereich mindestens eines Sensorfensters entfernt. Im Bereich des Sensorfensters liegen somit nach Entfernen der Trägerfolie die beiden Laminierfo- lien unmittelbar aufeinander. In einer möglichen Ausführungsform grenzt das Sensorfenster unmittelbar an den umlaufenden Rückschnitt der Trägerfolie. In diesem Fall kann der Rück- schnitt der Trägerfolie im Bereich des Sensorfensters gleichzeitig mit diesem erfolgen.

Die infrarotreflektierende Beschichtung enthält bevorzugt Silber und/oder ein elektrisch leit- fähiges Oxid, besonders bevorzugt Silber, Titandioxid, Aluminiumnitrid und/oder Zinkoxid, wobei ganz besonders bevorzugt Silber eingesetzt wird.

Die infrarotreflektierende Beschichtung ist bevorzugt transparent. Darunter wird im Sinne der Erfindung eine Beschichtung verstanden, die im Spektralbereich von 500 nm bis 700 nm eine Lichttransmission von größer als 70% aufweist. Es handelt sich also um eine Beschichtung, die dafür vorgesehen und geeignet ist, im Wesentlichen flächendeckend auf der Scheibe aufgebracht zu werden, wobei die Durchsicht erhalten bleibt.

Einige der im Automobilbereich bekannten infrarotreflektierenden Beschichtungen verfügen gleichzeitig über eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit, die eine Beheizung der Scheibe durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die Beschichtung ermöglicht. Die erfindungsgemäße infrarotreflektierende Beschichtung ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine elektrisch leitfähige Beschichtung. Die infrarotreflektierende elektrisch leitfähige Beschichtung weist zumindest eine elektrisch leitfähige Schicht auf. Die Beschichtung kann zusätzlich dielektrische Schichten aufweisen, die beispielsweise zur Regulierung des

Schichtwiderstands, zum Korrosionsschutz oder zur Verminderung der Reflexion dienen. Die leitfähige Schicht enthält bevorzugt Silber oder ein elektrisch leitfähiges Oxid (transparent conductive oxide, TCO) wie Indium-Zinn-Oxid (indium tin oxide, ITO). Die leitfähige Schicht weist bevorzugt eine Dicke von 10 nm bis 200 nm auf. Zur Verbesserung der Leitfä- higkeit bei gleichzeitig hoher Transparenz kann die Beschichtung mehrere elektrisch leitfähige Schichten aufweisen, welche durch zumindest eine dielektrische Schicht voneinander getrennt sind. Die leitfähige Beschichtung kann beispielsweise zwei, drei oder vier elektrisch leitfähige Schichten enthalten. Typische dielektrische Schichten enthalten Oxide oder Nitride, beispielsweise Siliziumnitrid, Siliziumoxid, Aluminiumnitrid, Aluminiumoxid, Zinkoxid oder Titanoxid. Derartige infrarotreflektierende elektrisch leitfähige Beschichtungen sind nicht auf eine Anwendung in heizbaren Ausführungsformen der Verbundscheibe beschränkt. Auch in Scheiben ohne Heizfunktion werden die genannten infrarotreflektierenden elektrisch leitfähigen Beschichtungen eingesetzt, wobei die Beschichtung in diesem Fall allein die Aufgabe eines Sonnenschutzes erfüllt. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die infrarotreflektierende elektrisch leitfähige Beschichtung mindestens eine elektrisch leitfähige Schicht auf, welche Silber enthält, bevorzugt mindestens 99% Silber. Die Schichtdicke der elektrisch leitfähigen Schicht beträgt bevorzugt von 5 nm bis 50 nm, besonders bevorzugt von 10 nm bis 30 nm. Die Beschichtung weist bevorzugt zwei oder drei dieser leitfähigen Schichten auf, welche durch zumindest eine dielektrische Schicht voneinander getrennt sind. Solche

Beschichtungen sind besonders vorteilhaft im Hinblick zum einen auf die Transparenz der Scheibe und zum anderen auf ihre Leitfähigkeit.

Der Schichtwiderstand der infrarotreflektierenden elektrisch leitfähigen Beschichtung beträgt bevorzugt von 0,5 Ohm/Quadrat bis 7,5 Ohm/Quadrat. Damit werden bei üblicherweise im Fahrzeugbereich verwendeten Spannungen vorteilhafte Heizleistungen erreicht, wobei geringe Schichtwiderstände bei gleicher angelegter Spannung zu höheren Heizleistungen führen. Beispiele für Schichtaufbauten, die gleichermaßen über eine hohe elektrische Leitfähigkeit und eine infrarotreflektierende Wirkung verfügen, sind dem Fachmann aus WO

2013/104439 und WO 2013/104438 bekannt.

In einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zwischen den Schritten c) und d) mindestens zwei Sammelleiter so in den Bilayer eingelegt, dass die Sammelleiter die infrarotreflektierende Beschichtung elektrisch leitend kontaktieren. Als infrarotreflektierende Beschichtung wird dabei eine elektrisch leitfähige Beschichtung eingesetzt. Die Sammelleiter sind dafür vorgesehen, mit einer externen Spannungsquelle verbunden zu werden, so dass ein Strom zwischen den Sammelleitern durch die leitfähige Beschichtung fließt. Die Beschichtung fungiert so als Heizschicht und beheizt die

Verbundscheibe infolge ihres elektrischen Widerstandes, beispielsweise um die Scheibe zu enteisen oder von Feuchtigkeitsbeschlag zu befreien.

Zum Aufbringen der Sammelleiter wird bevorzugt die erste Laminierfolie in den Bereichen, in denen die Sammelleiter aufgebracht werden sollen, entfernt. Durch diesen Rückschnitt der ersten Laminierfolie ist die infrarotreflektierende elektrisch leitfähige Beschichtung zugäng- lieh und kann über einen Sammelleiter elektrisch kontaktiert werden. Da der Bilayer nur einen losen Vorverbund aus erster Laminierfolie und Trägerfolie mit Beschichtung darstellt, kann ein Bereich B der Laminierfolie durch einen umlaufenden Schnitt abgetrennt und von der Trägerfolie abgehoben werden, ohne dass es zu einer Beschädigung einer der Schich- ten kommt. Nach Aufbringen der Sammelleiter wird der ausgeschnittene Bereich B der ersten Laminierfolie an genau der Stelle, an der er entfernt wurde, aufgelegt und deckt somit die Sammelleiter ab. Der Bilayer mit Sammelleitern wird daraufhin, wie bereits beschrieben, in den Schritten d) bis f) des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Verbundscheibe laminiert. Während des Laminierprozesses in Schritt f) schmelzen die Laminierfolien, so dass der ausgeschnittene Bereich der ersten Laminierfolie nicht mehr als solcher zu identifizieren ist.

Das Anbringen der Sammelleiter kann insbesondere durch Auflegen, Aufdrucken, Löten oder Kleben erfolgen.

In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Sammelleiter als Streifen einer elektrisch leitfähigen Folie ausgebildet. Der Stromsammeischienen enthalten dann beispielsweise zumindest Aluminium, Kupfer, verzinntes Kupfer, Gold, Silber, Zink, Wolfram und/oder Zinn oder Legierungen davon. Der Streifen hat bevorzugt eine Dicke von 10 μηι bis 500 μηι, besonders bevorzugt von 30 μηι bis 300 μηι. Sammelleiter aus elektrisch leitfähigen Folien mit diesen Dicken sind technisch einfach zu realisieren und weisen eine vorteilhafte

Stromtragfähigkeit auf. Der Streifen kann mit der elektrisch leitfähigen Beschichtung beispielsweise über eine Lotmasse, über einen elektrisch leitfähigen Kleber oder ein elektrisch leitfähiges Klebeband oder durch direktes Auflegen elektrisch leitend verbunden sein. Zur Verbesserung der leitenden Verbindung kann zwischen leitfähiger Beschichtung und Sammelleiter beispielsweise eine silberhaltige Paste angeordnet werden.

Alternativ können die Sammelleiter als aufgedruckte und eingebrannte leitfähige Struktur ausgebildet sein. Die aufgedruckten Sammelleiter enthalten zumindest ein Metall, bevorzugt Silber. Die elektrische Leitfähigkeit wird bevorzugt über Metallpartikel, enthalten im

Sammelleiter, besonders bevorzugt über Silberpartikel, realisiert. Die Metallpartikel können sich in einer organischen und / oder anorganischen Matrix wie Pasten oder Tinten befinden, bevorzugt als gebrannte Siebdruckpaste mit Glasfritten. Die Schichtdicke der aufgedruckten Stromsammeischienen beträgt bevorzugt von 5 μηι bis 40 μηι, besonders bevorzugt von 8 μηι bis 20 μηι und ganz besonders bevorzugt von 10 μηι bis 15 μηι. Aufgedruckte Sammelleiter mit diesen Dicken sind technisch einfach zu realisieren und weisen eine vorteilhafte Stromtragfähigkeit auf.

Die infrarotreflektierende Beschichtung wird vor Schritt a) durch physikalische Gasphasen- abscheidung (PVD), besonders bevorzugt magnetfeldunterstütztes Kathodenzerstäuben (Magnetronsputtering), auf die Trägerfolie aufgebracht. Geeignete Verfahren sind dem Fachmann hinreichend bekannt.

Die Herstellung des Verbundglases durch Lamination erfolgt mit üblichen, dem Fachmann an sich bekannten Methoden, beispielsweise Autoklavverfahren, Vakuumsackverfahren, Vakuumringverfahren, Kalanderverfahren, Vakuumlaminatoren oder Kombinationen davon. Die Verbindung von Außenscheibe und Innenscheibe dabei erfolgt üblicherweise unter Einwirkung von Hitze, Vakuum und / oder Druck. Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Verbundscheibe, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Die Verbundscheibe umfasst flächenmäßig übereinander angeordnet:

- eine Außenscheibe mit einer Außenseite und einer Innenseite,

- eine erste Laminierfolie auf der Innenseite der Außenscheibe,

- eine Trägerfolie mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung, wobei die elektrisch leitfähige Beschichtung auf der ersten Laminierfolie aufliegt,

- eine zweite Laminierfolie und

- eine Innenscheibe mit einer Innenseite und einer Außenseite, deren Innenseite auf der zweiten Laminierfolie aufliegt.

Dabei liegen die erste Laminierfolie, die infrarotreflektierende Beschichtung und die

Trägerfolie als Vorverbund in Form eines Bilayers vor. Der Bilayer besteht dabei aus erster Laminierfolie, infrarotreflektierender Beschichtung und Trägerfolie in genau dieser

Reihenfolge. Da die Beschichtung zwischen der ersten Laminierfolie und der Trägerfolie angeordnet ist, ist diese bei Handhabung des vorverbundenen Bilayers während des nachfolgenden Herstellungsprozesses der Verbundscheibe vor Beschädigungen geschützt. Dadurch wird eine höhere Produktqualität ermöglicht. Der Fachmann kann durch

Untersuchung der laminierten Verbundscheibe erkennen, ob die erste Laminierfolie und die Trägerfolie mit infrarotreflektierender Beschichtung als vorverbundener Bilayer eingesetzt wurden. Dies ist beispielsweise durch Nachweis von Druckspuren möglich, die beim mechanischen Zusammenpressen der erwärmten Folien zu einem vorverbundenen Bilayer entstehen.

Die infrarotreflektierende Beschichtung enthält zumindest Silber und/oder ein elektrisch leitfähiges Oxid. Beispielhafte Zusammensetzungen wurden bereits im Zuge des

erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.

Die Laminierfolien enthalten zumindest ein thermoplastisches Polymer, bevorzugt

Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylbutyral (PVB) oder Polyurethan (PU) oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon, besonders bevorzugt Polyvinylbutyral. Die Dicke der Laminierfolien beträgt bevorzugt von 0,2 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,3 mm bis 1 mm, beispielsweise 0,38 mm oder 0,76 mm.

Die Trägerfolie enthält bevorzugt zumindest Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylen (PE) oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon. Das ist besonders vorteilhaft für die Handhabung, die Stabilität und die optischen Eigenschaften der Trägerfolie. Die Trägerfolie weist bevorzugt eine Dicke von 5 μηη bis 500 μηη, besonders bevorzugt von 10 μηη bis 200 μηη und ganz besonders bevorzugt von 12 μηη bis 75 μηη auf. Trägerschichten mit diesen Dicken lassen sich vorteilhaft in Form von flexiblen und gleichzeitig stabilen Folien be- reitstellen, dies sich gut handhaben lassen.

Die Außenscheibe und/oder die Innenscheibe enthält bevorzugt Glas, besonders bevorzugt Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas oder Kunststoffe, vorzugsweise starre Kunststoffe, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polyamid, Polyester, Polyvinylchlorid und/oder Gemische oder Copolymere davon.

Die Dicke der Scheiben kann breit variieren und so hervorragend den Erfordernissen im Einzelfall angepasst werden. Vorzugsweise betragen die Dicken der Außenscheibe und der Innenscheibe von 0,5 mm bis 10 mm und bevorzugt von 1 mm bis 5 mm, ganz besonders bevorzugt von 1 ,4 mm bis 3 mm.

Die Außenscheibe, die Innenscheibe oder die Zwischenschicht können klar und farblos, aber auch getönt, getrübt oder gefärbt sein. Die Außenscheibe und die Innenscheibe können aus nicht vorgespanntem, teilvorgespanntem oder vorgespanntem Glas bestehen. Die Erfindung umfasst ferner die Verwendung einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbundglasscheibe als Fahrzeugscheibe, Schiffsscheibe oder Flugzeugscheibe, als Bauverglasung oder Architekturverglasung, bevorzugt als Fahrzeugscheibe, besonders bevorzugt als Seitenscheibe, Windschutzscheibe oder Heckscheibe.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen sind rein schematische Darstellungen und nicht maßstabsgetreu. Die Zeichnungen schränken die Erfindung in keiner Weise ein.

Es zeigen:

Figuren 1 a und 1 b einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe ohne

Heizfunktion,

Figur 2a einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe mit Heiz- funktion,

Figur 2b eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Verbundscheibe gemäß Figur

2a,

Figur 3 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens

Figur 4 ein Flussdiagramm eines nicht erfindungsgemäßen Verfahrens als

Vergleichsbeispiel

Figuren 1 a und 1 b zeigen einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Verbundscheibe 1 , hier in einer Ausführung ohne Heizfunktion. Die Verbundscheibe 1 wurde mittels des in Figur 3 beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt. Die Verbundscheibe besteht aus einer Außenscheibe 2 aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 2,1 mm, einer

Zwischenschicht 8 und einer Innenscheibe 3 aus Kalk-Natron-Glas mit einer Dicke von 1 ,6 mm. Die Zwischenschicht 8 wiederum besteht aus einem Bilayer 7 und einer zweiten Laminierfolie 4.2. Auf einer Innenseite II einer Außenscheibe 2 ist der Bilayer 7 aufgelegt. Der Bilayer 7 besteht aus einer ersten Laminierfolie 4.1 und einer Trägerfolie 5 mit infrarotreflektierender Beschichtung 6, wobei die infrarotreflektierende Beschichtung 6 zwischen der ersten Laminierfolie 4.1 und der Trägerfolie 5 liegt. Der Bilayer 7 ist so auf der Außenscheibe 2 aufgelegt, dass die erste Laminierfolie 4.1 flächig auf der Innenseite II angeordnet ist. Auf der Trägerfolie 5 des Bilayers 7 ist die zweite Laminierfolie 4.2 flächig aufgelegt. Der Schichtstapel schließt mit einer Innenscheibe 3 ab, deren Innenseite III flächig auf der zweiten Laminierfolie 4.2 aufliegt. Die Außenseite IV der Innenscheibe 3 ist nach Montage der Verbundscheibe 1 in einem Fahrzeug dem Fahrzeuginnenraum zugewandt, während die Außenseite I der Außenscheibe 2 zur äußeren Umgebung weist. Die Laminierfolien 4.1 , 4.2 werden von jeweils einer PVB-Folie mit einer Dicke von 0,38 mm gebildet. Die Trägerfolie 5 besteht aus einer PET-Folie mit einer Dicke von 50 μηι, auf der als infrarotreflektierende Beschichtung 6 eine silberhaltige Beschichtung aufgebracht ist. Die infrarotreflektierende Beschichtung 6 könnte auch als Heizschicht genutzt werden, da sie über eine ausreichend hohe Leitfähigkeit verfügt. In dieser Ausführungsform wird sie jedoch lediglich zur Abschirmung unerwünschter Wärmestrahlung genutzt. Im Randbereich A der Verbundscheibe ist die Trägerfolie 5 mit infrarotreflektierender Beschichtung 6 um einen Wert x, der den Abstand zur umlaufenden Kante der Verbundscheibe 1 definiert,

zurückgeschnitten, wobei x zwischen mindestens 10 mm an den A-Holmen und maximal 300 mm an der Motorkante variiert. In diesem Randbereich A sind die Trägerfolie 5 und die infrarotreflektierende Beschichtung 6 vollständig entfernt. In einem weiteren Bereich B ist die Trägerfolie 5 mit infrarotreflektierender Beschichtung 6 entfernt, da dieser Bereich zur Montage eines Sensors hinter der Verbundscheibe 1 im Innenraum des Fahrzeugs vorgesehen ist. Im Strahlengang des Sensors ist die infrarotreflektierende Beschichtung 6 zu entfernen, um einen ungehinderten Strahlendurchgang sicherzustellen und die uneingeschränkte Funktion des Sensors zu ermöglichen. Auch in diesem Bereich wird die Trägerfolie 5 ausgeschnitten. Figur 1 a zeigt die Anordnung vor Lamination, wobei die Bereiche A, B gut erkennbar sind, in denen die Trägerfolie 5 entfernt wird. In diesen

Bereichen A, B liegen die Laminierfolien 4.1 , 4.2 unmittelbar aufeinander. Figur 1 b zeigt die Anordnung gemäß Figur 1 a nach Lamination des Schichtstapels zu einer Verbundscheibe 1 . Im Randbereich A und im Bereich B des Sensorfensters sind die Laminierfolien 4.1 , 4.2 miteinander verschmolzen. Die Laminierfolien 4.1 , 4.2 umgeben die Trägerfolie 5 mit Beschichtung 6 vollständig, so dass eine Korrosion der infrarotreflektierenden Beschichtung 6 durch Umwelteinflüsse wie beispielsweise Feuchtigkeit, ausgeschlossen werden kann.

Figur 2a zeigt einen Querschnitt einer Verbundscheibe 1 gemäß Figur 1 b, die zusätzlich zu den dort beschriebenen Merkmalen über Mittel zur Beheizung der Verbundscheibe 1 führt. Figur 2b zeigt eine Draufsicht der Verbundscheibe 1 gemäß Figur 2a, wobei die Schnittlinie C-C angedeutet ist, entlang der der Querschnitt gemäß Figur 2a verläuft. Zwischen der ersten Laminierfolie 4.1 und der infrarotreflektierenden Beschichtung 6 sind an zwei gegenüberliegenden Längskanten der Verbundscheibe 1 folienförmige Sammelleiter 9 in den Schichtverbund eingelegt, die die infrarotreflektierende Beschichtung 6 elektrisch leitend kontaktieren. Über Anschlusselemente 10 kann eine elektrische Spannung an die Sammelleiter 9 angelegt werden, wodurch ein Strom durch die infrarotreflektierende

Beschichtung 6 fließt und die Verbundscheibe 1 erwärmt wird. Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm einer bevorzugten Ausführungsform des

erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Verbundscheibe 1 . Die in Figuren 1 a und 1 b beschriebene Verbundscheibe wurde mittels des Verfahrens nach Figur 3

hergestellt. Die in Figur 3 gezeigten Verfahrensschritte lauten wie folgt:

Bereitstellen einer Trägerfolie 5 mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung 6

Auflegen einer ersten Laminierfolie 4.1 auf die infrarotreflektierende Beschichtung 6 der Trägerfolie 5

Verbinden der Trägerfolie 5 und der ersten Laminierfolie 4.1 zu einem Bilayer 7, wobei die Trägerfolie 5 und die erste Laminierfolie 4.1 ein beheiztes Rollenpaar mit einer Temperatur von 55 °C durchlaufen und zu einem Bilayer 7 zusammengepresst werden

Zuschnitt des Bilayers 7 entsprechend der Größe der Außenscheibe 2, wobei die Kontur des zugeschnittenen Bilayers 7 der Kontur der Außenscheibe 2 entspricht

Optional: Rückschnitt der Trägerfolie 5 mit infrarotreflektierender Beschichtung 6 im Randbereich A um einen Wert x und sofern erforderlich im Bereich B mindestens eines Sensorfensters

VI Anordnen des Bilayers 7 auf einer Außenscheibe 2, wobei die erste Laminierfolie 4.1 flächig auf der Innenseite II der Außenscheibe 2 aufliegt und diese vollständig bedeckt

VII Bereitstellen einer zweiten Laminierfolie 4.2 entsprechend der Größe der Außenscheibe 2, wobei die Kontur der zugeschnittenen zweiten Laminierfolie 4.2 der Kontur der Außenscheibe 2 entspricht

Anordnen der zweiten Laminierfolie 4.2 auf dem Bilayer 7, wobei die zweite

Laminierfolie 4.2 flächig auf der Trägerfolie 5 aufliegt und diese vollständig bedeckt

Auflegen einer Innenscheibe 3 auf die zweite Laminierfolie 4.2, wobei die Innenseite III der Innenscheibe 3 flächig auf der zweiten Laminierfolie 4.2 aufliegt und diese vollständig bedeckt X Laminieren des Schichtstapels im Autoklaven zu einer Verbundscheibe 1

Mittels des in Figur 3 beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens wurden 70

Windschutzscheiben mit dem in Figur 1 b beschriebenen Aufbau hergestellt. Anschließend wurde eine Sichtprüfung auf Defekte der infrarotreflektierenden Beschichtung 6

durchgeführt. Die Anzahl der Scheiben mit Defekten betrug 0 (0 %). Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine wirtschaftliche und fehlerfreie Produktion mit geringem Ausschuss. Da die infrarotreflektierende Beschichtung 6 in einem sehr frühen Stadium des Produktionsprozesses (bereits in Schritt II) durch die erste

Laminierfolie 4.1 abgedeckt wird, ist diese im nachfolgenden Produktionsprozess gegen Beschädigungen und Umwelteinflüsse geschützt und Defekte der Beschichtung können vermieden werden.

Figur 4 zeigt ein Flussdiagramm eines nicht erfindungsgemäßen Verfahrens als

Vergleichsbeispiel. Die Schritte des nicht erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Figu lauten:

Bereitstellen einer Trägerfolie 5 mit einer infrarotreflektierenden Beschichtung 6

Auflegen einer zweiten Laminierfolie 4.2 auf die unbeschichtete Oberfläche der Trägerfolie 5, wobei ein Schichtstapel aus (in dieser Reihenfolge) zweiter

Laminierfolie 4.2, Trägerfolie 5 und infrarotreflektierender Beschichtung 6 entsteht

Verbinden der Trägerfolie 5 und der zweiten Laminierfolie 4.2 zu einem Bilayer 7A, wobei die Trägerfolie 5 und die erste Laminierfolie 4.1 ein beheiztes Rollenpaar mit e ner Temperatur von 55 °C durchlaufen und zu einem Bilayer 7A zusammengepresst werden IVA Zuschnitt des Bilayers 7A entsprechend der Größe der Außenscheibe 2, wobei die Kontur des zugeschnittenen Bilayers 7A der Kontur der Außenscheibe 2 entspricht

VA Optional: Rückschnitt der Trägerfolie 5 mit infrarotreflektierender Beschichtung 6 im Randbereich A um einen Wert x und sofern erforderlich im Bereich B mindestens ei- nes Sensorfensters VIA Bereitstellen einer ersten Laminierfolie 4.1 entsprechend der Größe der Außenscheibe 2, wobei die Kontur der zugeschnittenen ersten Laminierfolie 4.1 der Kontur der Außenscheibe 2 entspricht VI IA Anordnen der ersten Laminierfolie 4.1 auf einer Außenscheibe 2, wobei die erste

Laminierfolie 4.1 flächig auf der Innenseite II der Außenscheibe 2 aufliegt und diese vollständig bedeckt

VIIIA Anordnen des Bilayers 7A auf der ersten Laminierfolie 4.1 , wobei die infrarotreflektie- rende Beschichtung 6 der Trägerfolie 5 flächig auf der ersten Laminierfolie 4.1 aufliegt

IXA Auflegen einer Innenscheibe 3 auf den Bilayer 7A, wobei die Innenseite III der Innenscheibe 3 flächig auf der zweiten Laminierfolie 4.2 aufliegt und diese vollständig bedeckt

XA Laminieren des Schichtstapels im Autoklaven zu einer Verbundscheibe 1

Die infrarotreflektierende Beschichtung 6 liegt somit nach Schritt IIA des Verfahrens offen und wird erst in Schritt VIIIA durch Auflegen der ersten Laminierfolie 4.2 auf die

infrarotreflektierende Beschichtung der Trägerfolie 5 abgedeckt. Mittels des in Figur 4 beschriebenen Verfahrens wurden 70 Windschutzscheiben hergestellt. Der grundsätzliche Aufbau entspricht dabei dem in Figur 1 b beschriebenen Aufbau, wobei die Konfiguration des Bilayers wie in Figur 4 beschrieben abweicht. Anschließend wurde eine Sichtprüfung auf Defekte der infrarotreflektierenden Beschichtung 6 durchgeführt. Die Anzahl der Scheiben mit Defekten betrug 24 (ca. 34 %), wobei 9 Scheiben (ca. 13 %) so gravierende Defekte aufwiesen, dass sie verworfen werden mussten. Bezugszeichenliste:

1 Verbundscheibe

2 Außenscheibe

3 Innenscheibe

4 Laminierfolien

4.1 erste Laminierfolie

4.2 zweite Laminierfolie

5 Trägerfolie

6 infrarotreflektierende Beschichtung

7 Bilayer

8 Zwischenschicht

9 Sammelleiter

10 elektrisches Anschlusselement

1 1 Siebdruck

A Randbereich mit Rückschnitt der Trägerfolie 5

B Bereich ohne Trägerfolie 5 für Sensorfenster

x Rückschnitt der Trägerfolie 5 im Abstand x zur umlaufenden Kante der

Verbundscheibe 1

C-C Schnittlinie

I Außenseite der Außenscheibe

11 Innenseite der Außenscheibe

III Innenseite der Innenscheibe

IV Außenseite der Innenscheibe




 
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