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Title:
METHOD FOR PRODUCING A COMPOSITE SHEET METAL PART HAVING A METALLIC REGION, AND CORRESPONDING MOLDING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/076117
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a composite sheet metal part (40) having at least one metallic region made of a composite sheet metal blank that includes two outer cover sheets made of metal and at least one layer consisting of plastic disposed between the cover sheets, wherein - a composite sheet metal blank (40) is inserted in a molding tool (1) with two die halves, - in the molding tool (1) or before inserting the composite sheet metal blank (40) in the molding tool, at least one selected region of the composite sheet metal blank (40) is heated such that the plastic layer disposed between the outer cover sheets melts in said region, - under the impact of force onto at least one outer cover sheet (13) by means of the molding tool (1) the cover sheets are pressed against each other in this region in some points or some sections such that the plastic layer is displaced from the region to which force is applied, thereby producing a metallic region - and subsequent to or simultaneously with the application of force both cover sheets in the squeezed region (13) are joined, at least in some sections or in some points, to one another.

Inventors:
CHERGUI AZEDDINE (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073178
Publication Date:
May 30, 2013
Filing Date:
November 21, 2012
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
International Classes:
B23K11/00; B21D22/02; B21D22/20; B21D24/16; B21D37/16; B23K11/087; B23K11/16; B23K11/31; B32B15/04
Foreign References:
FR2709083A11995-02-24
DE102007043015A12009-03-12
JPS61115687A1986-06-03
JPH06292928A1994-10-21
JPH0687079A1994-03-29
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK (DE)
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Claims:
Patentan sprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundblechteils mit mindestens einem metallischen Bereich aus einer

Verbundblechplatine, welche zwei äußere Deckbleche aus Metall und mindestens eine zwischen den Deckblechen angeordnete Schicht bestehend aus einem Kunststoff aufweist ,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s eine Verbundblechplatine in ein Formwerkzeug eingelegt wird, im Formwerkzeug oder vor dem Einlegen der

Verbundblechplatine in das Formwerkzeug mindestens ein ausgewählter Bereich der Verbundblechplatine derart erwärmt wird, dass die zwischen den äußeren Deckblechen angeordnete Kunststoffschicht erweicht, unter Verwendung des Formwerkzeugs durch eine Kraftbeaufschlagung auf mindestens ein äußeres Deckblech in diesem Bereich der Verbundblechplatine die Deckbleche punkt- oder bereichsweise

gegeneinander gedrückt werden, so dass die Kunststoffschicht aus dem mit einer Kraft

beaufschlagten Bereich austritt und ein metallischer Bereich erzeugt wird und anschließend an die Kraftbeaufschlagung oder

gleichzeitig mit der Kraftbeaufschlagung beide

Deckbleche im gequetschten Bereich zumindest

bereichs- oder punktweise miteinander gefügt werden.

Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Erwärmung des ausgewählten Bereichs der

Verbundblechplatine im Formwerkzeug unter Verwendung von im Formwerkzeug angeordneten Mitteln zur lokalen

Temperierung der Verbundblechplatine erfolgt.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s als Mittel zur lokalen Temperierung der

Verbundblechplatine im Formwerkzeug Heiz- und optional Kühlelemente angeordnete sind, welche die

Verbundblechplatine zumindest in dem ausgewählten

Bereich temperieren.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s im Formwerkzeug vorgesehene formgebende Mittel die Verbundblechplatine während oder nach der Erzeugung der metallischen Bereiche formen, tiefziehen, schneiden und/oder prägen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s bei der Erzeugung der metallischen Bereiche des

Verbundblechteils der Kunststoff zwischen den Deckblechen in im Formwerkzeug vorgesehene Hohlräume fließt .

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Verbundblechplatine nach dem Einbringen der

metallischen Bereiche durch im Formwerkzeug vorgesehene Schneidmittel beschnitten wird .

Formwerkzeug (1, 1' , 1' ' ) zur Herstellung eines

Verbundblechteils (40) aus einer Verbundblechplatine (4) bestehend aus zwei Deckblechen (4a) und mindestens einer zwischen den Deckblechen angeordneten KunststoffSchicht ( 4b) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6 , mit mindestens zwei Gesenkhälften (2,3), welche relativ zueinander bewegbar sind,

Mitteln zur Aufnahme einer Verbundblechplatine (4) in einer Gesenkhälfte,

Mitteln (5,5' ) zur Kraftbeaufschlagung mindestens eines äußeren Deckblechs (4a) in mindestens einem ausgewählten Bereich der Verbundblechplatine ( 4 ' ' ) , so dass die Deckbleche punkt- oder bereichsweise gegeneinander gedrückt werden können, so dass de Kunststoff in dem ausgewählten Bereich ( 4 ' ' ) der Verbundblechplatine (4) zumindest teilweise

austreten kann und ein metallischer Bereich erzeugt wird, und mit Mitteln (8,9) zur Umformung der Verbundblechplatine (4) in ein Verbundblechteil (40).

Formwerkzeug nach Anspruch 7,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s im Formwerkzeug (1) Temperierungsmittel (6,7) vorgesehen sind, um die Verbundblechplatine (4) in den ausgewählten Bereichen ( 4 ' ' ) zu temperieren.

Formwerkzeug nach Anspruch 7 oder 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Temperierungsmittel Heizmittel (6) und

Kühlungsmittel (7) umfassen .

Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s im Formwerkzeug Mittel (8,9) vorgesehen sind, mit welchen die Verbundblechplatine (4) während oder nach der Erzeugung der metallischen Bereiche geformt, tiefgezogen, geschnitten und/oder geprägt werden kann.

Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s im Formwerkzeug Mittel zum Fügen der Deckbleche des mindestens einen metallischen Bereichs des

Verbundblechteils vorgesehen sind.

Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s mindestens ein Formhohlraum (10) vorgesehen ist, welcher zur Aufnahme von verdickten Bereichen der

Verbundblechplatine (4) dient. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s alternativ oder kumulativ eine Absaugvorrichtung (22) zur Entfernung des Kunststoffes nach dem Austreten aus den ausgewählten Bereichen der Verbundblechplatxne (4) vorgesehen ist.

Description:
VERFAHREN UM HERSTELLEN EINES VERBUNDBLECHTEILS MIT METALLISCHEM BEREICH ; ENTSPRECHENDES FORMWERKZEUG

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundblechteils mit mindestens einem metallischem Bereich aus einer Verbundblechplatine, welche zwei äußere Deckbleche aus Metall und mindestens eine zwischen den Deckblechen angeordnete Schicht bestehend aus einem Kunststoff aufweist . Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Formwerkzeug zur Herstellung eines entsprechenden Verbundblechteils aus einer Verbundblechplatine .

Verbundblechteile werden häufig in Form eines

Sandwichbleches , welches zwei äußere Deckbleche aufweist und eine zwischen den Deckblechen angeordnete nichtmetallische, üblicherweise aus Kunststoff bestehende Schicht aufweist, verwendet . Ein Grund für die zunehmende Verwendung von

Verbundblechteilen liegt darin, dass Verbundblechteile

Eigenschaften aufweisen können, welche sich bei einem Blech aus Vollmaterial häufig gegenseitig ausschließen . Ein

Verbundblechteil ermöglicht beispielsweise trotz seines geringen Gewichts lokal sehr gute Steifigkeiten und kann gleichzeitig sehr gute Schalldämpfungseigenschaften

bereitstellen . Viele Anwendungen erfordern es aber, dass diese Verbundblechteile mit anderen Blechteilen oder

Metallteilen gefügt werden müssen . Die häufig bei Blechen angewendeten Fügeverfahren, wie Schmelzschweißen und Löten , verursachen allerdings Probleme aufgrund ihres hohen

Wärmeeintrags. Bei einem hohen Wärmeeintrag können Schäden am Verbundblechteil dadurch entstehen , dass die zwischen den Deckblechen angeordnete nichtmetallische Schicht bzw.

KunststoffSchicht beschädigt wird . Im Ergebnis kann oft eine ausreichend gute Verbindung zwischen einem Verbundblechteil und einem Metallteil nur schwer realisiert werden. Zur Lösung dieses Problems sind bisher unterschiedliche Ansätze versucht worden . Aus der japanischen Patentanmeldung JP 06-087079 A ist bekannt , den für die Verbindung mit weiteren Teilen benutzten Bereich eines Verbundblechteils für eine

Schweißverbindung dadurch bereitzustellen, indem der Bereich des Verbundb1echtei 1s zunächst erwärmt wird, die beiden äußeren Deckbleche im Randbereich aufgebogen und die zwischen den Deckblechen angeordnete Kunststoffschicht unter

Verwendung von abrasiven Mitteln entfernt wird . Anschließend werden die Deckbleche des Randbereichs miteinander

verschweißt , so dass ein Verbundblechteil mit einem

metallischen Bereich, also ein Bereich , welcher im

Wesentlichen keine Kunststoffschicht aufweist und für die üblichen Fügeverfahren verwendet werden kann, zur Verfügung steht . Dieses Verfahren ist allerdings sehr aufwändig und lässt sich nur schwer automatisieren .

Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Aufgabe

gestellt, ein Verfahren sowie ein Formwerkzeug zur Verfügung zu stellen, mit welchem auf einfache Weise komplex geformte Verbundblechteile mit wenigen Verfahrensschritten herstellbar sind und welche dennoch metallische Bereiche aufweisen .

Gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe durch ein Verfahren dadurch gelöst , dass eine Verbundblechplatine in ein Formwerkzeug mit zwei Gesenkhälften eingelegt wird, im Formwerkzeug oder vor dem Einlegen der

Verbundblechplatine in das Formwerkzeug mindestens ein ausgewählter Bereich der Verbundblechplatine derart erwärmt wird, dass die zwischen den äußeren Deckblechen angeordnete Kunststoffschicht dort erweicht. , unter Verwendung des Formwerkzeugs durch eine

Kraftbeaufschlagung auf mindestens ein äußeres Deckblech in diesem Bereich die Deckbleche punkt- oder

bereichsweise gegeneinander gedrückt werden, so dass die Kunststoffschicht aus dem mit einer Kraft beaufschlagten Bereich austritt und ein metallischer Bereich erzeugt wird und anschließend an die Kraftbeaufschlagung oder

gleichzeitig mit der Kraftbeaufschlagung beide

Deckbleche im gequetschten Bereich zumindest bereichs- oder punktwei se miteinander gefügt v/erden .

Erfindungsgemäß wird der mindestens eine metallische Bereich, vorzugsweise die metallischen Bereiche des Verbundblechteils, d.h. die Bereiche des Verbundblechteils, in welchen die

Kunststoffschicht zwischen den beiden Deckblechen im

Wesentlichen entfernt wurde , unter Verwendung eines

Formwerkzeugs erzeugt, so dass die Herstellung entsprechender Verbundblechteile auf einfache Weise automatisiert werden kann . Das Formwerkzeug kann in einer Presse angeordnet werden, welche die Öffnungs- und Schließbewegung

bereitstellt . Die Herstellung der Verbundblechteile mit metallischem Bereich kann insofern in bestehende Fertigungsanlagen lediglich durch Verwendung von

Formwerkzeugen integriert werden. Damit reduzieren sich die Herstell kosten von Verbundblechteilen mit mindestens einem metallischen Bereich. Wie bereits ausgeführt, können die derart hergestellten Verbundblechteile über die metallischen Bereiche mit anderen Bauteilen gefügt, beispielsweise geschweißt v/erden .

Gemäß einer ersten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Erwärmung des mindestens einen ausgewählten Bereichs der Verbundblechplatine im Formwerkzeug unter Verwendung von Mitteln zur lokalen Temperierung der Verbundblechplatine . Beispielsweise können die Formwerkzeugflächen, welche mit dem Verbundblechplatine in Kontakt stehen, die

Verbundblechplatine konduktiv erwärmen bzw. temperieren .

Andererseits ist auch denkbar andere Verfahren zur Erwärmung zu verwenden, beispielsweise konvektive oder auch eine

Erwärmung durch Strahlung . Durch die gezielte, lokale

Erwärmung von Bereichen der Verbundblechplatine ist es möglich, lediglich in diesen Bereichen die Kunststoffschicht zwischen den Deckblechen zu entfernen . Durch die Temperierung der Bereiche der Verbundblechteile über die

Formwerkzeugflächen kann auf einfache Weise in einem einzigen Arbeitsschritt über die Formwerkzeugflächen, die mit diesen Bereichen bzw . mit diesem Bereich der Verbundblechplatine in Kontakt stehen, eine Erwärmung und gleichzeitig eine

Kraftbeaufschlagung erfolgen .

Als Mittel zur lokalen Temperierung der Verbundblechplatine sind vorzugsweise im Formwerkzeug Heiz- und optional

Kühlelemente angeordnet , welche die Verbundblechplatine zumindest in dem ausgewählten Bereich temperieren .

Heizelemente können sowohl über Heizmedienführungen oder aber durch elektrische Heizelemente realisiert werden.

Kühlelemente werden in der Regel durch Kühlmittelführungen bereitgestellt. Sind Heiz- und Kühlelemente beispielsweise vorgesehen, kann die Erwärmung der Formwerkzeugflächen besonders genau auf die notwendigen Bereiche des

Formwerkzeugs beschränkt werden.

Gemäß einer nächsten Ausführungsform des Verfahrens formen, tiefziehen, schneiden und/oder prägen im Formwerkzeug

vorgesehene formgebende Mittel die Verbundblechplatine während oder nach der Erzeugung der metallischen Bereiche. Formgebende Mittel sind beispielsweise Tiefziehstempel , Prägestempel , Biegestempel , Schneiden oder Messer . Hierdurch kann im Prozess der Erzeugung der metallischen Bereiche des Verbundblechteils , d.h. in einem einzigen Arbeitsschritt , die Verbundblechplatine zusätzlich formgebenden Schritten

unterzogen werden , so dass weitere Arbeitsschritte in das erfindungsgemäße Verfahren integriert sind .

Gemäß einer nächsten Ausführungsform des Verfahrens fließt beim Formen der metall ischen Bereiche des Verbundblechteils der Kunststoff zwischen den Deckblechen in im Formwerkzeug vorgesehene Hohlräume . Durch die im Formwerkzeug vorgesehenen Hohlräume kann die Fließrichtung des Kunststoffes, welcher aus den metallischen Bereichen verdrängt wird, gezielt beeinflusst und gesteuert werden . Zusät zl iche

Steuerungsmöglichkeiten ergeben sich auch durch die

Temperierung . Insbesondere ermöglicht der Hohlraum, dass sich die Verbundblechplatine in den Bereichen, in welchen der Kunststoff verdrängt wird, ausdehnen kann . Für den Fall, dass metallische Deckbleche verwendet werden, deren Verformungswiderstand größer als die Kraft des

verdrängten Kunststoffes ist und der verdrängte Kunststoff die Verformung der Deckbleche nicht bewirken kann, sind gemäß einer weiteren Ausführungsform, beispielsweise in den im Formwerkzeug vorgesehenen Hohlräumen, Mittel zum Durchdringen der metallischen Decksicht als auch Mittel zur Absaugung des in Folge der Kunststoff erdrängung aus den erzeugten

Öffnungen in den Deckblechen austretenden Kunststoffs

vorgesehen, mit welchen der verdrängte Kunststoff abgesaugt werden kann.

Ein fertig beschnittenes Verbundblechteil kann gemäß einer nächsten Variante des Verfahrens dadurch zur Verfügung gestellt werden, dass die Verbundblechplatine nach dem

Einbringen der metallischen Bereiche durch im Formwerkzeug vorgesehene Schneidmittel beschnitten wird . Die Integration des Schneid organgs in den Formgebungs- bzw.

Hersteilungsprozess zur Bereitstellung der metallischen

Bereiche führt zu einer weiteren Steigerung der

Automatisierung, da ein Beschneiden außerhalb des

Formwerkzeugs nicht mehr notwendig ist und ein im

Wesentlichen fertiges Verbundblechteil erzeugt v/erden kann .

Gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe durch ein Formwerkzeug zur

Herstellung eines Verbundblechteils gelöst mit - mindestens zwei Gesenkhälften, welche relativ

zueinander bewegbar sind, Mitteln zur Aufnahme einer Verbundblechplatine in einer Gesenkhälfte,

Mitteln zur Kraftbeaufschlagung mindestens eines äußeren Deckblechs in mindestens einem ausgewählten Bereich der Verbundblechplatine, so dass die Deckbleche punkt- oder bereichsweise gegeneinander gedrückt werden, so dass der Kunststoff in dem ausgewählten Bereich der Verbundblechplatine zumindest teilweise austreten kann und ein metallischer Bereich erzeugt wird, und mit

Mitteln zur Umformung der Verbundblechplatine in ein Verbundblechteil .

Ein entsprechendes Formwerkzeug ist in der Lage, mit einer in den ausgewählten Bereichen erwärmten Platine, welche

beispielsweise außerhalb des Werkzeugs erwärmt wurde , den oder die ausgewählten Bereiche mit einer Kraft zu

beaufschlagen, so dass die Deckbleche zusammengedrückt werden und die zwischen den Deckblechen angeordnete

Kunststoffschicht aus den ausgewählten, erwärmten Bereichen der Verbundblechplatine austritt bzw . dort im Wesentlichen entfernt wird. Der Hersteilprozess für Verbundb1echteile mit metallischem Bereich wird durch die Verwendung des

erfindungsgemäßen Formwerkzeugs deutlich vereinfacht .

Gemäß einer ersten Ausführungsform des Formwerkzeugs sind im Formwe kzeug Temperierungsmittel vorgesehen, um die

Verbundblechplatine in den ausgewählten Bereichen zu

temperieren . Die Temperierungsmi tel können beispielsweise die Werkzeugoberflächen des Formwerkzeugs erwärmen oder unmittelbar mit der Verbundblechplatine in Kontakt treten . Darüber hinaus sind auch Temperierungsmittel denkbar, welche die Verbundblechplatine konvektiv oder über Strahlung

erwärmen .

Vorzugsweise umfassen die Temperierungsmittel Heizmittel und Kühlungsmittel . Durch die Verwendung von Heizmitteln und Kühlungsmitteln können ausgewählte Bereiche gezielt erwärmt und ein Wärmetransport in andere Bereiche des Formwerkzeugs gezielt durch Anordnung von Kühlungsmitteln unterbunden werden. Im Ergebnis können die ausgewählten Bereiche der Verbundblechplatine, aus welchen der Kunststoff entfernt werden soll, gezielt und lokal begrenzt erwärmt werden. Durch die Begrenzung der Erwärmung auf die lediglich notwendigen Bereiche des Formwerkzeugs kann eine deutlich höhere

Prozesssicherheit bei der Herstellung der Verbundblechteile erzielt werden. Denkbar ist auch, den Wärmeübergang aus erwärmten Formwerkzeugsbereichen in benachbarte Bereiche des Formwerkzeugs durch Verwendung von Materialien mit geringer Wärmeleitung zu unterbinden.

Gemäß einer nächsten Ausführungsform des Formwerkzeugs sind im Formwerkzeug Mittel vorgesehen, mit welchen die

Verbundblechplatine während oder nach der Erzeugung der metallischen Bereiche geformt, tiefgezogen, geschnitten und/oder geprägt werden kann . Diese zusätzlichen Mittel ermöglichen es weitere Arbeitsschritte in die Bereitstellung der metallischen Bereiche des Verbundblechteils zu

integrieren und eine v/eitere Steigerung der Automatisierung zu ermöglichen . Insbesondere wird hiermit ermöglicht , das

Verbundblechteil im Formwerkzeug fertig herzustellen, so dass weitere Arbeitsschritte nicht mehr notwendig werden. Vorzugsweise sind im Formwerkzeug zudem Mittel zum Fügen der Deckbleche des mindestens einen metallischen Bereichs des Verbundblechteils vorgesehen, so dass der Fügevorgang der Deckbleche in den metallischen Bereichen im Formwerkzeug durchgeführt werden kann. Beispielsweise könnte über eine Glasfaser ein Laserschweißstrahl im Formwerkzeug punkt- oder nahtförmige Fügeverbindungen erzeugen. Darüber hinaus ist auch das Anordnen von Fügelektroden zum Widerstandsschweißen denkbar .

Vorzugsweise ist mindestens ein Formhohlraum vorgesehen, welcher zur Aufnahme von verdickten Bereichen der

Verbundblechplatine dient. Diese verdickten Bereiche der Verbundblechplatine werden durch das Fließen des Kunststoffs aus den ausgewählten, erwärmten Bereichen erzeugt. Die

Verbundblechplatine kann sich in den dafür vorgesehenen

Formhohlräumen ausdehnen.

Alternativ oder kumulativ kann gemäß einer weiteren

Ausführungsform eine Absaugvorrichtung zur Entfernung des Kunststoffes nach dem Austreten aus den ausgewählten

Bereichen der Verbundb1echp1atine vorgesehen sein . Die

Absaugvorrichtung ermöglicht es beispielsweise anstelle eines Formhohlraums den austretenden Kunststof unmittelbar am Austrittsbereich abzusaugen und damit zu entfernen. Damit kann prinzipiell auf einen Formhohlraum verzichtet werden. Allerdings ist auch die gemeinsame Anwendung von

Formhohlräumen und/oder Mittel zur Durchdringung der

metallischen Deckbleche und AbsaugVorrichtungen möglich . Im Weiteren soll die Erfindung anhand von

Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 bis Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel eines

Formwerkzeugs während der Durchführung eines Ausführungsbeispiels des

Verfahrens , Fig. 6a) bis d) in einer schematisehen Schnittansicht

erfindungsgemäß hergestellte

Verbundblechteile,

Fig. 7a) bis in einer schematischen Ansicht die

Herstellung eines Verbundblechteils mit metallischem Bereich und dessen Anwendung an weitere Bauteile,

Fig. 8a) und b) ein zweites Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Formwerkzeugs zur

Herstellung tiefgezogener

Verbundblechteile während zwei

verschiedener Verfahrensschritte und Fig . 9a) bis IIb) ein drittes Ausführungsbeispiel eines

erfindungsgemäßen Formwerkzeugs , während der Durchführung eines

Ausführungsbeispiels des Verfahrens .

Die in den Fig . 1 bis IIb) dargestellten Ausführungsbeispiele der Verbundblechplatine weisen, wie in den Figuren

angedeutet , Deckbleche auf, welche eine geringere Wanddicke als die zwischen den Deckblechen angeordnete

KunststoffSchicht aufweisen. Die Zeichnungen sind aber nicht maßstabgerecht. Beispielsweise können die metallischen

Deckbleche eine Wanddicke von 0,1 mm bis 0,3 mm aufweisen, wohingegen die Kunststoffschicht eine Wanddicke von 0,35 mm bis 0,8 mm aufweist. Entsprechende Verbundteile weisen gegenüber Vollmaterialien erhebliche Gewichtsvorteile auf und können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders gut gefügt werden.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Schnittansieht zunächst ein Formwerkzeug 1 bestehend aus zwei Gesenkhälften 2 , 3, zwischen welche eine Verbundblechplatine 4 eingelegt wird. Die Verbundb1echp1atine 4 ist vorliegend eben ausgeführt . Sie kann allerdings optional auch weiteren Formgebungsschritten unterzogen worden sein, bevor die Verbundbiechplatine 4 in das Formwerkzeug eingelegt wird. Darüber hinaus sind in dem Formwerkzeug 1 Mittel 5 zur Kraftbeaufschlagung sowohl in der oberen Gesenkhälfte 2 als auch in der unteren Gesenkhälfte 3 in Form von bewegbaren Stempeln 5 vorgesehen . Des Weiteren umfasst das Formwerkzeug 1 Mittel zur Umformung der

Verbundbiechplatine in form eines Prägestempels 8 sowie einer Matrize 9. Die beiden Gesenkhälften 2 , 3 können relativ zueinander bewegt werden, so dass das Formwerkzeug 1 geöffnet und geschlossen werden kann .

Die Hei zelemente 6 sowie die Kühlelemente 7 ermöglichen es vorliegend, zwei ausgewählte Bereiche der Verbundbiechplatine 4 entsprechend stark zu erwärmen, so dass durch die

Kra ftbeaufschlagungsmittel , in Form der Stempels 5, welcher bevorzugt ebenfalls temperiert ist, der Kunststoff aus diesem Bereich 4 ' ' der Verbundbiechplatine 4 in den Formhohlraum 10 gedrückt werden kann. Die Stempel 5 sind hierzu in ihrer vertikalen Position verfahrbar angeordnet. Wie der Kunststoff 4b in dem entsprechend ausgewählten Bereich 4' ' entfernt wird, zeigen die nächsten Figuren.

So zeigt Fig. 2 das Formwerkzeug 1 in geschlossenem Zustand, wobei der Formstempel 8 das Verbundblechteil 4, welches aus den Deckblechen 4a und der Kunststoffschicht 4b besteht, bereits in die Matrize 9 geformt hat. Das Ausführungsbeispiel zeigt damit sehr gut, wie sich weitere Arbeitsschritte in den Herstellprozess der Verbundblechteile 40 mit metallischem Bereich integrieren lassen. Die Temperierungsmittel 6, 7 können Kontakt mit dem Verbundblechteil 4 haben oder sind derart angeordnet, dass die Formwerkzeugflächen, welche mit dem Verbundblechteil Kontakt haben, erwärmt werden, so dass die entsprechenden Bereiche des Verbundblechteils erwärmt werden und die Kunststoffschicht 4b des Verbundblechteils 4 dort erweicht. Die Kühlungsmittel 7 gewährleisten dabei, dass die Kunststoffschicht 4b nur in dem ausgewählten vorliegenden Randbereich der Blechplatine 4 erweicht und damit

herausgedrängt werden kann. Diese wirken also zusammen mit dem vorgesehenen Hohlraum 10, in welchen sich die

Verbundblechplatine hin ausdehnen kann . Dies zeigt Fig. 3 , in welcher zu erkennen ist , dass die

Stempel 5 nunmehr zusätzlich relat iv zueinander bewegt wurden, so dass eine Kra ft auf die Verbundblechplatine 4 im Bereich der Stempel 5 ausgeübt wurde und der Kunststoff 4b nach außen verdrängt wird . Die Bewegung der Stempel 5 kann bei geschlossenem Werkzeug oder noch teilweise offenem

Formwerkzeug 1 durchgeführt werden. Zu erkennen ist zudem, dass der Kunststoff 4b in den Formhohlraum 10 verdrängt wird, so dass die Verbundblechplatine 4 in diesem Bereich eine vergrößerte Dicke aufweisen kann. Hierdurch wird erreicht, dass auf einfache Weise der Kunststoff aus den Bereichen, in welchen der Stempel 5 die Verbundblechplatine 4 mit einer Kraft beaufschlägt, heraustreten kann.

Fig. 4 zeigt nun das Formwerkzeug 1 aus den Fig. 1 bis 3 mit wieder eingefahrenen Stempeln 5. Allerdings ist

zwischenzeitlich die Verbundblechplatine 4 unter Verwendung der angedeuteten Fügemittel 12a im metallischen Bereich bereichsweise mit einer Fügenaht 11 gefügt worden. Die äußeren Bereiche der Verbundblechteils 40, welche verdickt wurden, können unter Verwendung von Schneiden 12 , welche hier angedeutet sind, von dem fertigen Verbundblechteil 4 getrennt werden. Dies ist in Fig. 5 dargestellt, welche das

Formwerkzeug 1 in wieder geöffnetem Zustand zeigt. Nach Öffnen des Werkzeugs steht ein fertiges Verbundblechteil 4' zur Verfügung, welches metallische Bereiche 13 aufweist , die besonders gut zur Anbindung des Verbundblechteils an weitere Teile geeignet sind . Schnittansichten von unterschiedlichen Ausführungsformen von Verbundblechteilen, welche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind, zeigt Fig . 6a) bis 6d) . Zu erkennen in der Schnittansieht ist insbesondere, dass das Verbundblechteil 14 , 15, 16 und 17 umgeformte

Bereiche , in welchen die Sandwichstruktur des

Verbundblechteils besteht , aufweist und dazu Bereiche 13 vorgesehen sind, welche rein metallisch sind und zur

Anbindung an weitere Bauteile genutzt werden können . Die Verbundblechteile 14 und 16 unterscheiden sich dabei jeweils dadurch, dass der metallische Bereich 13 durch ein

beidseitiges Kraftbeaufschlagen (Verbundblechteil 14 ) oder durch ein einseitiges Kraftbeaufschlagen (Verbundblechteil 16) hergestellt worden ist. Eine besonders effektive Methode, dass Verbundblechteil 14, 15, 16, 17 an ein weiteres

Verbundblechteil anzubinden, besteht darin, eine Falz 15a, 17a, wie sie in Fig. 6b) und Fig. 6d) dargestellt ist, herzustellen. Die Falz 15a, 17a kann beispielsweise die Dicke in dem rein metallischen Bereich soweit erhöhen, dass kein Dickenunterschied zwischen dem mit Kunststoff versehenen Teil des Verbundblechteils und dem metallischen Bereich verbleibt. Darüber hinaus bietet eine Falz 17a auch eine Möglichkeit, einen Formschluss bzw. einen Kraftschluss mit einem weiteren Teil durchzuführen bzw . die Falz zur stoffschlüssigen

Verbindung unter Verwendung bei spielsweise eines

5chweißVerfahrens herzustellen . Neben formgebenden, beispielsweise geprägten oder

tiefgezogenen Bereichen bietet das erfindungsgemäße Verfahren auch die Möglichkeit unter Verwendung des Formwerkzeugs

Ausschnitte in das Verbundblechteil zu schneiden und diese gleichzeitig mit einem metallischen Randbereich zu versehen . Dies zeigt Fig. 7a) bis 7e ) . Ausgangspunkt des Verfahrens ist üblicherweise eine Verbundblechplatine 4 mit zwei

metallischen Deckblechen 4a und einer dazwischen liegenden Kunst st offschient 4b, wie sie in Fig . 7a) im vergrößerten Ausschnitt gezeigt ist . Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jetzt die Verbundblechplatine 4 umgeformt , mit einem metallischen Bereich 13 versehen und gleichzeitig Löcher 18 in das Verbundblechteil geschnitten, so dass ein

anwendungsspezifisches Verbundblechteil 19 bereitgesteilt werden kann .

Wie im vergrößerten Ausschnitt in Fig . 7b) zu erkennen ist, weist nicht nur der Randbereich des Verbundblechteils 19 einen metallischen Bereich 13 auf, sondern auch die im inneren liegenden Löcher 18 des Verbundblechteils 19.

Wie bereits ausgeführt, können die metallischen Bereiche punkt- oder bereichsweise gefügt werden, Fig. 7c). In Fig.

7c) ist beispielsweise ein Laserstrahlschweißen zum bereichs- oder punktweisen Fügen des Verbundblechteils 19 dargestellt. Weitere Verbindungsmöglichkeiten mit einem weiteren Bauteil 20 zeigen Fig. 7d) und Fig. 7e) in einer schematischen

Schnittansicht. Das Verbundblechteil 19 ist über eine Falz oder über eine Fügenaht, welche beispielsweise über ein Widerstandsfügen hergestellt wurde, mit dem Bauteil 20 verbunden. Die Verbundblechteile 19 lassen sich so besonders einfach im Kraftfahrzeugbau verwenden, beispielsweise als Motorhaube.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen

Verfahrens ist in Fig. 8a) und Fig. 8b) dargestellt. Die Figuren zeigen ein Formwerkzeug 1 ' mit Mitteln zur

Kraftbeaufschlagung 5' eines Bereichs einer

Verbundblechplatine 4' . Als Mittel zur Umformung ist ein Tiefziehstempel 21 vorgesehen, welcher den nicht erwärmten Bereich der Verbundblechplatine 4' in eine in der unteren Werkzeughälfte 3' vorgesehenen Matrize 9' tiefzieht. Die Kraftbeaufschlagungsmittel 5', hier in Form eines

feststehenden Stempels dargestellt, sind temperiert und erwärmen die Verbundblechplatine 4' in einem spezifischen Bereich beim Kontakt konduktiv. Anschließend wird der

Kunststoff aus diesen Bereichen herausgedrückt und über eine Absaugvorrichtung 22 abgesaugt. Im Ergebnis kann auch mit dem Formwerkzeug eine Verbundblechplatine 4' zu einem

Verbundblechteil tiefgezogen und gleichzeitig ein metallischer Bereich, insbesondere ein metallischer Randbereich in einem einzigen Verfahrensschritt hergestellt werde . Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen

Verfahrens ist in den Fig. 9a) bis IIb) gezeigt. Die Figuren zeigen ein Formwerkzeug 1' ' , das im Wesentlichen der

Ausgestaltung des Formwerkzeugs 1 gemäß Figuren 1) bis 5) entspricht und daher auf die wesentlichen Bestandteile des Formwerkzeug hier nicht näher eingegangen wird. Der

Unterschied besteht darin, dass in den Formhohlräumen 10' Mittel zur Durchdringung des metallischen Deckblechs, hier am Beispiel eines axial verfahrbaren, lokalen Stichdorn 23 und eine Absaugvorrichtung bzw. Absaugkanäle die mit einer

Absaugvorrichtung verbunden sind und im Formhohlraum 10' münden, vorgesehen sind (Fig. 9b) ) .

Fig. 10 zeigt das Formwerkzeug 1'' in geschlossenem Zustand. Das Durchdringen bzw. Lochen der metallischen Deckbleche 4a' ' kann mittels Stichdorn 23 vor, während oder nach Erwärmen der entsprechenden Bereiche des Verbundblechteils erfolgen. Die zusätzlich in den Formhohlräumen 10' angeordnete

Absaugvorrichtung bzw. Absaugkanäle 22', die mit einer

Absaugvorrichtung verbunden sind, saugen den aus dem

temperierten Bereich und durch die in den metallischen

Deckblechen 4a' ' eingebrachten Öffnungen 24 heraustretenden Kunststoff ab .

Im Ergebnis lassen sich so Verbundblechteile für die

unterschiedlichsten Verwendungszwecke, beispielsweise im

Kraftfah zeugbau, Schiffsbau, Flugzeugbau oder aber auch für die Haushaltsgeräteindustrie herstellen .