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Title:
METHOD FOR PRODUCING CRYSTALLINE 5-AMINOSALICYLIC ACID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/032185
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing crystalline 5-aminosalicylic acid with a particularly high tap and/or bulk density.

Inventors:
GAAB STEFAN (DE)
HARTUNG ALEXANDER (DE)
AIGNER ARNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/065735
Publication Date:
March 15, 2012
Filing Date:
September 12, 2011
Export Citation:
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Assignee:
PHARMAZELL GMBH (DE)
GAAB STEFAN (DE)
HARTUNG ALEXANDER (DE)
AIGNER ARNO (DE)
International Classes:
C07C227/42; A61K31/606; A61P29/00; C07C229/64
Domestic Patent References:
WO2001096280A12001-12-20
WO2004093884A22004-11-04
WO2008013416A12008-01-31
WO2001096280A12001-12-20
Foreign References:
EP2172193A12010-04-07
Other References:
HAGSTEN ET AL: "Identifying sources of batch to batch variation in processability", POWDER TECHNOLOGY, ELSEVIER SEQUOIA, LAUSANNE, CH, vol. 183, no. 2, 18 March 2008 (2008-03-18), pages 213 - 219, XP022541018, ISSN: 0032-5910, DOI: DOI:10.1016/J.POWTEC.2007.07.042
USP, vol. 1, 1 May 2009 (2009-05-01), pages 226 - 227
"European Pharmacopeia", article "Particle Size Analysis by Laser Light Diffraction", pages: 5103 - 5107
See also references of EP 2614045A1
Attorney, Agent or Firm:
VON KREISLER SELTING WERNER (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Schüttdichte von 300 g/L bis 700 g/L und eine Kornverteilung von X(10) = 1 μπι - 30 μητι, X(50) = 15 μπι - 60 μπι, X(90) = 35 μπι - 220 μπι aufweist.

2. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Stampfdichte von 510 g/L bis 900 g/L.

3. Verfahren zur Herstellung der kristallinen 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) wie in Anspruch 1 oder 2 definiert umfassend die folgenden Schritte:

(i) Kristallisieren von 5-ASA aus einer wässrigen Lösung von 5-ASA ohne oder unter Zusatz von protisch oder aprotisch polaren Lösungsmitteln im

Konzentrationsbereich von 0 bis 100 % bei einer Temperatur von 25 °C bis 150 °C und einem pH-Wert von 3,0 bis 5,0 unter Bildung einer Suspension von 5-ASA, und

(ii) Nassvermahlen der Suspension in einem Homogenisator.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kristallisieren bei einer Temperatur von 60 °C bis 120 °C erfolgt.

5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (iii) des Abkühlens der

Suspension umfasst.

6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (iv) des Trennens der 5-ASA Kristalle von der Mutterlauge umfasst.

7. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (v) des Trocknens der 5-ASA Kristalle umfasst.

8. Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten umfassend die 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 oder 2.

9. Verwendung der 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 oder 2 zur Herstellung von einer Darreichungsform, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten.

10. Pharmazeutische Zusammensetzung umfassend die 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 oder 2.

11. 5-Aminosalicylsäure, wie in einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2 definiert, zur Anwendung bei Therapie und Prophylaxe von einer Krankheit, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und Tuberkulose.

Description:
Verfahren zur Herstellung kristalliner 5-Aminosalicylsäure

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von kristalliner 5- Aminosalicylsäure mit besonders hoher Stampf- und/oder Schüttdichte. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung und bestimmte Darreichungsformen, die die erfindungsgemäße kristalline 5-Aminosalicylsäure enthalten sowie die Verwendung der erfindungsgemäßen kristallinen 5-Aminosalicylsäure zur Herstellung bestimmter Darreichungsformen und zur Therapie und Prophylaxe entsprechender Krankheiten.

Hintergrund der Erfindung

Aminosalicylsäuren werden schon seit langem als Wirkstoffe in Medikamenten eingesetzt. So findet die 4-Aminosalicylsäure (para-Aminosalicylsäure, PAS; IUPAC: 5-Amino-2-hydroxybenzoesäure) seit den 1940er Jahren Anwendung als Antibiotikum in der Behandlung von Tuberkulose sowie als Medikament in der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen (inflammatory bowel diseases, IBD) wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn. Es handelt sich bei der Colitis Ulcerosa um eine chronisch-rezidivierende Entzündung des Dickdarms mit unbekannter Ätiologie, die mit Hyperämie, Schwellung und Ulzerationen der Mukosa und Submukosa einhergeht. Es wird ein schubweiser oder kontinuierlich progredienter Verlauf beobachtet, der durch unvorhersehbare Verschlimmerungen und Remissionen charakterisiert ist. Der Morbus Crohn (Enteritis regionalis) ist ebenfalls eine chronische Entzündung unklarer Genese, welche aber den gesamten Darmbereich mit Hauptlokalisation im unteren Dünndarm und/oder Dickdarm betreffen kann. Typisch dabei ist ein segmentieller Befall, bei dem alle Wandschichten betroffen sind und es häufig zur Fistel- und Abszessbildung kommen kann.

Die 5-Aminosalicylsäure (5-ASA, Mesalazin) wird zur Behandlung einer schwachen bis mittleren aktiven Colitis Ulcerosa eingesetzt. Die pharmakologische Wirkung beruht dabei auf topischen Effekten mit der Darmmukosa.

Zur Erreichung der pharmakologischen Schutzwirkung wird die 5-ASA in Dosen von >3g/Tag verabreicht. Die 5-Aminosalicylsäure wird mit dem Ziel einer hohen Bioverfügbarkeit in verschiedenen Darreichungsformen als hochdosierte Formulierungen eingesetzt: dazu gehören Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten. Besonders für die Herstellung hoch dosierter Formulierungen in Tablettenform eignet sich eine 5-Aminosalicylsäure mit hoher Schüttdichte.

In WO-A-01/96280 wird die Herstellung von 5-Aminosalicylsäure mittels eines elektrochemischen Verfahrens bei besonders niedrigen Temperaturen beschrieben, durch die Vorteile für die Herstellung erreicht werden konnten. Folgend auf einen elektrochemischen Schritt (electrochemical reduction) wird dabei ein Rohprodukt isoliert, das nach einem Reinigungsschritt zu einem kristallinen Reinprodukt, entsprechend den Vorgaben der Arzneibücher hinsichtlich der chemischen Qualität, umgewandelt wird. Entsprechend den Anforderungen an die jeweilige galenische Zubereitung erfolgt anschliessend die Umwandlung des Rohproduktes durch Kristallisation in das Reinprodukt unter verschiedenen Kristallisationsbedingungen.

Nach dem Stand der Technik ist bekannt, dass neben der Fälldauer insbesondere die Temperatur und die Konzentration einen großen Einfluss auf die Bildung der Kristallgrößen haben. Die Anwendung unterschiedlicher Kristallisationsbedingungen führt folglich zu unterschiedlichen Kornverteilungen und unterschiedlich dichten Materialien. Beispielsweise werden bei niedriger Kristallisationstemperatur hauptsächlich feinere Kristalle, bei höherer Temperatur eher gröbere Kristalle erhalten. Dabei wachsen die großen Kristalle, während die kleinen Kristalle sich auflösen, wie es auch den Regeln für das Verhalten von Substanzen bei Kristallisationsvorgängen entspricht. Dieses ist gemäß dem Stand der Technik unter dem Lichtmikroskop nachweisbar (vgl . Fig. 1 und Fig. 2).

Bei der Kristallisation der 5-Aminosalicylsäure bilden sich unter verschiedenen Temperaturbedingungen grundsätzlich nadeiförmige Kristalle in unterschiedlichen Kornverteilungen. Beispielsweise werden bei niedrigen Temperaturen erwartungsgemäß feine Kristalle erhalten und bei hohen Temperaturen grobe Kristalle. Die Kristallisation kann aus einer wässrigen Lösung unter Zusatz in Höhe von 0 bis 100 Gew.% der wässrigen Lösung von ASA eines aprotischen oder protisch polaren, mit Wasser mischbaren Lösungsmittels erfolgen. Als Lösungsmittel können Aceton, Ethanol, Methanol oder iso-Propanol zum Einsatz kommen. Der anzuwendende Temperaturbereich liegt zwischen 25 °C und 150 °C.

Die nadeiförmigen Kristalle weisen im Allgemeinen eine geringe Schütt- und Stampfdichte auf, weil sich die Nadeln durch ihre Struktur bedingt verhaken und nicht ideal gepackt werden können, wie am Beispiel zweier nadeiförmiger Kristallfraktionen mit unterschiedlicher Kornverteilung in den Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt werden kann. Die Nadelstruktur verursacht auch ein schlechtes Fließverhalten, das für die galenische Verarbeitung Nachteile hat.

Kurzbeschreibunq der Erfindung

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem sich eine kristalline 5-ASA erhalten lässt, die hinsichtlich ihrer Stampf- und/oder Schüttdichte den Anforderungen einer hohen Dosierbarkeit und Bioverfügbarkeit bei der Verwendung als Wirkstoff in entsprechenden Darreichungsformen genügt.

Es wurde nun bei der Kristallisation 5-Aminosalicylsäure überraschend gefunden, dass ausgehend von einer 5-ASA mit grober Kristallstruktur durch einen Zerkleinerungsschritt, durch den das Breite- zu Länge-Verhältnis der Kristalle beeinflusst wird, Kristalle mit ungewöhnlich hohen Stampf- und/oder Schüttdichten erhalten werden können. Dieser unvorhergesehene Effekt wird durch die Anpassung der Kristallisationstemperatur an die Konzentration des Substrates und die Fällzeiten zum Beispiel im Lösungsmittel Wasser in Kombination mit einem verfahrenstechnischen Zerkleinerungsschrittschritt im Zustand der Suspension während oder nach beendeter Kristallisation einer geeigneten Ausgangsqualität erreicht (vgl. Fig. 9). Die Zerkleinerung kann wie in Fig. 9 gezeigt von einem Behälter in ein Vorlagegefäß erfolgen oder aber auch im Kreislauf durchgeführt werden, um den zusätzlichen Behälter einzusparen. Die Einstellung der Kristallisationstemperatur begünstigt hauptsächlich das Längenwachstum der Kristalle. Erfindungsgemäß wird durch den Schritt der Nassvermahlung das Breite zu Länge-Verhältnis so eingestellt, dass ausgehend von einer besonders groben Partikelverteilung eine hohe Schüttdichte und/oder Stampfdichte erreicht werden kann. Dazu ist es erforderlich, ein grobes Ausgangsmaterial durch Einstellen der erforderlichen Kristallisationsparameter so zu erhalten, dass die Vermahlung den gewünschten Effekt zeigt.

Dementsprechend betrifft die vorliegende Erfindung :

1. Verfahren zur Herstellung von kristalliner 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) mit hoher Schütt- und/oder Stampfdichte umfassend die folgenden Schritte:

(i) Kristallisieren von 5-ASA aus einer wässrigen Lösung mit oder ohne Zusatz eines aprotischen oder protisch polaren mit Wasser mischbaren Lösungsmittel im Konzentrationsbereich von 0 bis 100% w/w, bei einer Temperatur von 25 °C bis 150 °C und einem pH-Wert von 3,0 bis 5,0 unter Bildung einer Suspension von 5-ASA, und

(ii) Nassvermahlen der Suspension.

2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kristallisieren bei einer Temperatur von 60 °C bis 120 °C erfolgt.

3. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kristallisieren bei einer Temperatur von 75 °C bis 115 °C erfolgt.

4. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kristallisieren bei einer Temperatur von 90 °C bis 110 °C erfolgt.

5. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert beim Kristallisieren 3,5 bis 4,5 beträgt.

6. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das protische Lösungsmittel Aceton, Methanol, Ethanol, iso-Propanol oder Gemische davon ist.

7. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Nassvermahlung die Suspension eine Temperatur von <50 °C aufweist. 8. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nassvermahlung mittels einer Supraton- oder Ytron-Mühle bei Durchflussraten, die einem Gegendruck von 1 bis 10 bar entsprechen, durchgeführt wird.

9. Verfahren nach Punkt 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nassvermahlung bei Durchflussraten, die einem Gegendruck von 6 bis 9 bar entsprechen, durchgeführt wird.

10. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (iii) des Abkühlens der Suspension umfasst.

11. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (iv) des Trennens der 5-ASA Kristalle von der Mutterlauge umfasst.

12. Verfahren nach Punkt 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung mittels Zentrifugation erfolgt.

13. Verfahren nach irgendeinem der Punkte 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es einen weiteren Schritt (v) des Trocknens der 5-ASA Kristalle umfasst.

14. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) erhältlich durch das Verfahren gemäß irgendeinem der Punkte 1 bis 13.

15. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 14, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 700 g/L.

16. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 14, gekennzeichnet durch eine Stampfdichte von 510 g/L bis 900 g/L.

17. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 14, gekennzeichnet durch eine Kornverteilung von X(10) = 1 m - 30 μιη, X(50) = 15 m - 60 pm, X(90) = 35 pm - 220 m.

18. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 14, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 700 g/L, eine Stampfdichte von 510 g/L bis 900 g/L und eine Kornverteilung von X(10) = 1 m - 30 pm, X(50) = 15 pm - 60 pm, X(90) = 35 pm - 220 pm . 19. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 400 g/L.

20. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Stampfdichte von 510 g/L bis 700 g/L.

21. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Kornverteilung von X(10) = 3 μιη - 20 μιη, X(50) = 15 μιη - 45 μηι, X(90) = 50 μηη - 100 μιη, vorzugsweise durch eine Kornverteilung von X(10) = 3 pm - 5 μηη, X(50) = 35 μιη - 40 μιη, X(90) = 90 μηη - 100 μηι.

22. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 400 g/L, eine Stampfdichte von 510 g/L bis 700 g/L und eine Kornverteilung von X(10) = 3 μιη - 20 μιη, X(50) = 15 μιη - 45 μιη, X(90) = 50 μηη - 100 μιη, vorzugsweise durch eine Kornverteilung von X(10) = 3 pm - 5 μηη, X(50) = 35 μιη - 40 μιη, X(90) = 90 pm - 100 μηι.

23. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 400 g/L bis 500 g/L.

24. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Stampfdichte von 600 g/L bis 800 g/L.

25. 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) nach Punkt 18, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 400 g/L bis 500 g/L, vorzugsweise oberhalb 400 g/L bis 500 g/L, eine Stampfdichte von 600 g/L bis 800 g/L und eine Kornverteilung von X(10) = 5 pm - 25 μιη, X(50) = 25 pm - 50 μιη, X(90) = 50 pm - 200 μιη, vorzugsweise durch eine Kornverteilung von X(10) = 7 m - 10 μιη, X(50) = 25 pm - 35 μιη, X(90) = 80 μιη - 90 μι .

26. Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten umfassend die 5-ASA gemäß irgendeinem der Punkte 14 bis 21.

27. Verwendung der 5-ASA gemäß irgendeinem der Punkte 14 bis 26 zur Herstellung von einer Darreichungsform ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten.

28. Pharmazeutische Zusammensetzung umfassend die 5-ASA gemäß irgendeinem der Punkte 14 bis 26. 29. 5-Aminosalicylsäure, wie in einem oder mehreren der Punkte 14 bis 26 definiert, zur Anwendung bei der Therapie und Prophylaxe einer Krankheit, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und Tuberkulose.

Kurzbeschreibunq der Figuren

Fig. 1 zeigt eine Lichtmikroskopieaufnahme von bei Temperaturen <40 °C erhaltener Kristalle von 5-Aminosalicylsäure

Fig. 2 zeigt eine Lichtmikroskopieaufnahme von bei Temperaturen >40 °C erhaltener Kristalle der gleichen Verbindung

Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Beispiele von Teilchengrößenverteilungen zweier unterschiedlich großer nadeiförmiger Kristallfraktionen, die nach dem Stand der Technik durch unterschiedliche Temperaturführung der Kristallisation mit unterschiedlicher Kornverteilung gemäß nachfolgender Tabelle 1 erhalten wurden :

Tabelle 1 : Beispiele von kristallinen 5-Aminosalicylsäuren mit unterschiedlichen physikalischen Charakteristika

Fig. 5 zeigt die Teilchengrößenverteilung von 5-ASA mit hoher Schüttdichte

Fig. 6 zeigt die Teilchengrößenverteilung von 5-ASA mit extra hoher Schüttdichte Fig. 7 zeigt eine Lichtmikroskopieaufnahme von 5-ASA mit hoher Schüttdichte Fig. 8 zeigt eine Lichtmikroskopieaufnahme von 5-ASA mit extra hoher Schüttdichte

Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung der Nassvermahlung. Dabei bezeichnet 1 : Kristallisationsbehälter, 2 : Nassvermahlung, 3 : Vorlagebehälter und 4: Zentrifuge/Trockner.

Fig. 10 zeigt das Laser- Diffraktog ramm von 5-ASA mit extra hoher Schüttdichte. Fig. 11 zeigt das Laser- Diffraktog ramm von 5-ASA mit hoher Schüttdichte.

Fig. 12 zeigt die Zirkularität von 5-ASA mit extra hoher Dichte.

Gegenstand der Erfindung

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von kristalliner 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) mit besonders hoher Schütt- und/oder Stampfdichte umfassend die folgenden Schritte :

(i) Kristallisieren von 5-ASA aus einer wässrigen Lösung von 5-ASA ohne oder unter Zusatz von protisch oder aprotisch polaren Lösungsmitteln im Konzentrationsbereich von 0 bis 100 % w/w bei einer Temperatur von 25 °C bis 150 °C und einem pH-Wert von 3,0 bis 5,0 unter Bildung einer Suspension von 5-ASA und (ii) Nassvermahlen der Suspension.

In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird der Schritt des Auskristallisierens der 5-ASA bei einer Temperatur von 60 °C bis 120 °C und in einer weiteren Ausführungsform bei einer Temperatur von 75 °C bis 115 °C sowie in einer noch weiteren Ausführungsform bei 90 bis 110 °C durchgeführt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt der pH-Wert beim Kristallisieren 3 bis 4,5.

Das protisch polare Lösungsmittel ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus verschiedenen mit Wasser mischbaren Alkoholen wie Methanol, Ethanol, Propanol, iso-Propanol, Butanol, iso-Butanol, sec-Butanol und tert-Butanol oder Gemischen davon. Bevorzugt ist/sind Methanol, Ethanol und iso-Propanol . Das aprotisch polare Lösungsmittel ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus mit Wasser mischbaren Ketonen wie Aceton, 2-Butanon, 2-Pentanon und 3- Pentanon oder Gemischen davon. Bevorzugt ist dabei Aceton.

Gemische von wenigstens einem protisch polaren und wenigstens einem aprotisch polarem Lösungsmittel können ebenfalls eingesetzt werden. Bevorzugt sind Gemische von Aceton, Methanol oder/und Ethanol.

Die Einstellung der Kristallisationstemperatur begünstigt hauptsächlich das Längenwachstum der Kristalle, wie oben gezeigt werden konnte. Durch die Nassvermahlung wird dann das Breite zu Länge-Verhältnis der Kristalle so eingestellt, dass ausgehend von einem groben Ausgangsmaterial, das noch nicht die gewünschten Eigenschaften zeigt, eine hohe Schüttdichte erreicht werden kann. Dazu ist es erforderlich, ein grobes Ausgangsmaterial durch Einstellen des erforderlichen Konzentrationsbereiches von 2 % bis 12 % w/w und eines Temperaturbereichs von 25 °C bis 150 °C zu erhalten, um währenddessen oder anschließend durch die Nassvermahlung den gewünschten Effekt zu erreichen . Bei steigenden Konzentrationen der zu kristallisierenden Lösung muss die Temperatur erhöht werden, um den erforderlichen Grobanteil zu erreichen.

Ein geeignetes grobes Ausgangsmaterial ist eine kristalline 5-ASA, wie sie unter den in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Bedingungen der Zwischenschritte hergestellt wird und deren kristalline Eigenschaften ähnlich wie die der in Tabelle 1 aufgeführten grob kristallinen 5-ASA sind.

Die 5-ASA Kristalle enthaltende Suspension weist nach dem Schritt der Nassvermahlung in einer Ausgestaltung eine Temperatur von < 150 °C auf, in einer weiteren Ausgestaltung von 25 bis 100 °C.

Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Vorrichtungen zur Vermahlung können aus einem Rotor-Stator System aufgebaut sein, wobei der Rotor, der auch als das Werkzeug bezeichnet wird, verschiedene Formen und Ausführungen aufweisen kann.

Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Nassvermahlungsschrittes besteht darin, dass dafür in diesem Prozess keine Mühlen im klassischen Sinne eingesetzt werden, sondern Apparate bzw. Vorrichtungen, die im Handel als Homogenisatoren erhältlich sind und durch die in überraschender Weise der erfindungsgemäße, gewünschte Effekt durch die Überlagerung verschiedener physikalischer Effekte erzielt werden kann, deren Einfluss in ihrer Gesamtheit nicht vorher berechnet oder anderweitig vorhergesagt werden kann.

Die Homogenisierungstechnik basiert auf der Anwendung der Hochdruckentspannung auf Flüssigkeiten, die die vordispergierten Partikel weiter zerkleinert. Das Ergebnis sind stabile Dispersionen für diverse Anwendungen, Das Produkt durchläuft die Hochdruckpumpe, wird verdichtet und anschließend im Homogenisierventil wieder entspannt. Der damit verbundene mechanische Energieeintrag bewirkt die gewünschten Produkteigenschaften.

Ohne an irgendeine Theorie gebunden sein zu wollen, kann vermutet werden, dass die physikalischen Effekte als Überlagerungen von mehrstufiger Scherungen in hydrodynamischen Scherfeldern, hochfrequenter oszillierender Kräfte, intensiver Durchmischung der flüssigen und festen Phase und einem Druckaufbau angesehen werden können.

Die Mahlparameter bei der Nassvermahlung können durch die Einstellung des Drucks zwischen 0 und 20 bar, beispielsweise von 4 bis 15 bar, so justiert werden, dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Vorzugsweise können hierzu Supraton- oder Ytron-Homogenisatoren verwendet werden, aber auch andere im Handel erhältliche Homogenisatoren und inline Mühlen sind für die Zwecke der Erfindung geeignet.

Geeignete Homogenisatoren sind zum Beispiel ein Homogenisator der Ytron-Z- Baureihe, hergestellt von der Firma Ytron Process Technology GmbH & Co., KG (Bad Endorf, Deutschland, www. ytron .de 1 ) oder ein Homogenisator der Supraton- S-Baureihe, hergestellt von der BWS Technologie GmbH (Grevenbroich, Deutschland, www.supraton.com). Diese Homogenisatoren (Reaktoren) umfassen bis zu fünf, vorzugsweise bis zu drei Rotor/Stator-Sätze mit extrem geringem radialen Abstand. Eine bis mehrere flüssige Phasen sowie die darin suspendierten Stoffe werden in einer Zwangspassage durch das mehrreihige (5 oder 3 Reihen) Zahnkranz-Labyrinth geführt. Die Nassvermahlung wird bevorzugt mittels eines Supraton- oder Ytron- Homogenisators bei Durchflussraten, die einem Gegendruck von 1 bis 20 bar, vorzugsweise von 4 bar bis 15 bar entsprechen, durchgeführt.

Bevorzugt als weitere, auf die Schritte (i) und (ii) folgende Schritte, sind (iii) das Kühlen der durch den Zerkleinerungsschritt erhaltenen Suspension auf Raumtemperatur (22 °C), ggf. (iv) das Trennen der Kristalle von der Mutterlauge, vorzugsweise durch Zentrifugation, sowie ggf. (v) das Trocknen des Produktes, beispielsweise in einem Schraubentrockner, vorzugsweise unter Vakuum bei < 1000 mbar und 80 °C. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich geworden, kristalline 5-ASA mit hohen Schütt- und/oder Stampfdichten zu erhalten.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine kristalline 5- Aminosalicylsäure, die eine Schüttdichte von 300 g/L - 700 g/L und/oder eine Stampfdichte von 510 g/L - 900 g/L aufweist und die insbesondere nach dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich ist.

Die erfindungsgemäße 5-ASA weist eine Schüttdichte von 300 g/L - 700 g/L, in einer Ausgestaltung von 310 g/L - 600 g/L und in einer weiteren Ausgestaltung von 330 g/L - 500 g/L auf.

Die Stampfdichte der erfindungsgemäßen 5-ASA liegt im Bereich von 510 g/L - 900 g/L, in einer Ausgestaltung im Bereich von 550 g/L - 800 g/L und in einer weiteren Ausgestaltung im Bereich von 600 g/L - 700 g/L.

Die Korngrößenverteilung der erfindungsgemäßen 5-ASA liegt in den Bereichen X(10) = 1 pm - 30 μιη, X(50) = 15 μπτι - 60 μητι, X(90) = 35 μιη - 220 μητι, in einer Ausgestaltung in den Bereichen X(10) = 3 μιη - 20 μιη, X(50) = 15 μηη - 45 pm, X(90) = 50 Mm - 100 Mm, in einer weiteren Ausgestaltung X(10) = 5 Mm - 25 Mm, X(50) = 25 Mm - 50 Mm, X(90) = 50 Mm - 200 Mm, in einer weiteren Ausgestaltung in den Bereichen X(10) = 3 Mm - 5 Mm, X(50) = 35 Mm - 40 Mm, X(90) = 90 Mm - 100 Mm sowie in einer weiteren Ausgestaltung in den Bereichen X(10) = 7 Mm - 10 Mm, X(50) = 25 Mm - 35 Mm, X(90) = 80 Mm - 90 Mm . Die Schüttdichte und die Stampfdichte werden dabei gemessen nach den dem Fachmann bekannten Methoden, wie sie in der USP ("United States Pharmacopeia") Monographie, z.B. USP 27, Vol. 1, S. 226 bis 227, May 1, 2009 - April 30, 2010, Schüttdichte 616, Methode 1, Stampfdichte 616, Methode 2, beschrieben sind. Die Messung der Kornverteilung erfolgt nach den Vorschriften der European Pharmacopeia, Supplement 6.6, Chapter 2.9.31 "Particle Size Analysis by Laser Light Diffraction" S. 5103 - 5107.

Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist somit eine kristalline 5-Aminosalicylsäure, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 700 g/L, eine Stampfdichte von 510 g/L bis 900 g/L, und eine Kornverteilung X(10) = 1 μιη - 30 μηη, X(50) = 15 μπτι - 60 μητι, X(90) = 35 μιη - 220 Mm .

Eine noch weitere Ausführungsform ist eine kristalline 5-Aminosalicylsäure, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 300 g/L bis 400 g/L, eine Stampfdichte von 510 g/L bis 700 g/L, und eine Kornverteilung X(10) = 3 μιη - 5 pm, X(50) = 35 Mm - 40 Mm, X(90) = 90 Mm - 100 Mm, wie sie in Fig. 5 und Fig. 7 beispielhaft dargestellt ist.

Eine noch weitere bevorzugte Ausführungsformen ist eine kristalline 5- Aminosalicylsäure, gekennzeichnet durch eine Schüttdichte von 400 g/L bis 500 g/L, eine Stampfdichte von 600 g/L bis 800 g/L, und eine Kornverteilung X(10) = 7 Mm - 10 Mm, X(50) = 25 Mm - 35 Mm, X(90) = 80 Mm - 90 Mm, wie sie in Fig. 6 und Fig. 8 beispielhaft gezeigt ist.

Die Kristalle werden durch ihre Laserverteilung, das lichtmikroskopische Bild und das Breite zu Länge-Verhältnis beschrieben, die beispielsweise mittels der Bildanalyse mit Hilfe des Malvern Symex FPIA 3000 ermittelt werden können.

Das Breite zu Länge-Verhältnis (B/L; Aspekt-Verhältnis) wird durch eine Verhältniszahl ausgedrückt. Im Falle der erfindungsgemäßen 5-ASA mit extra hoher Schüttdichte liegt der Hauptanteil der Kristalle bei einer B/L-Verhältnis von 0,5. Daraus errechnet sich das Breite zu Länge-Verhältnis von B/L von 1 : 2. Bei der erfindungsgemäßen 5-ASA mit hoher Schüttdichte liegt das Breite zu Länge- Verhältnis bei 0,36 und entspricht damit einem Breite zu Länge-Verhältnis von 1 : 3. Die unterschiedlichen Breite zu Länge-Verhältnisse der erfindungsgemäßen 5-ASA Kristallfraktionen mit hoher und extra hoher Schüttdichte bewirken die unterschiedlichen Schütt- und Stampfdichten sowie die unterschiedlich breiten Korngrößenverteilungen, die in den Laser-Diffraktogrammen gemäß Figur 10 und Figur 11 zu sehen sind.

Der Messwert der Zirkularität beschreibt die Abweichung der Kristallform von der idealen Kugelform . Der Wert von 1 entspricht einer idealen Kugel. Der Wert von fast 0,8 für die Zirkularität der erfindungsgemäßen 5-ASA mit extra hoher Schüttdichte zeigt, dass die Form der Kristalle einer Kugelform wesentlich näher stehen als einer nadeiförmigen Struktur. Dieses wiederum belegt die hohe Schütt- und Stampfdichte, die vergleichsweise enge Korngrößenverteilung und die daraus resultierende günstige galenische Verarbeitbarkeit, wie hier die Zirkularität der erfindungsgemäßen 5-ASA mit extrem hoher Dichte, gemessen mit Malvern Sysmex FPIA 3000 gemäß Figur 12.

Die erfindungsgemäßen 5-ASA Kristalle weisen in einer Ausführungsform ein Breite zu Länge-Verhältnis von 1 : 1,8 bis 1 : 2,2, in einer weiteren Ausführungsform von 1 : 2 auf.

Die erfindungsgemäßen 5-ASA Kristalle weisen in einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform eine Zirkularität von 0,7 bis 0,85 auf.

Einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden pharmazeutische Darreichungsformen wie Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten, umfassend die erfindungsgemäße kristalline 5-ASA.

Des Weiteren stellt die Verwendung der erfindungsgemäßen kristallinen 5-ASA zur Herstellung von Suppositorien, Enemas, Sachets mit Mikropellets und Tabletten einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.

Eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend die erfindungsgemäße kristalline 5-ASA, bildet ebenfalls einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die erfindungsgemäße kristalline 5-Aminosalicylsäure zur Anwendung in der Therapie und Prophylaxe einer Krankheit, die aus der Gruppe bestehend aus Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und Tuberkulose ausgewählt ist.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele veranschaulicht, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.

Beispiele

Beispiel 1 :

Etwa 600 kg Mesalazin (5-Aminosalicylsäure) roh werden in 2000 L Trinkwasser suspendiert und die Suspension bei etwa 30 °C mit Salzsäure auf pH < 1 eingestellt. Dabei geht das Mesalazin als Hydrochlorid in Lösung. Die Lösung wird vorsorglich mit 17 kg Aktivkohle behandelt. Nach Abfiltrieren der Aktivkohle wird die klare Lösung bei 90 °C - 110 °C durch Zugabe von Lauge langsam auf einen pH-Wert von 3,5 bis 4 eingestellt. Dabei kristallisiert die 5-Aminosalicylsäure in groben Kristallen, die dann bei <50 °C entweder im Durchlauf oder im Kreislauf mittels einer geeigneten bei 10 bar im Zustand der Suspension vermählen werden. Als Zerkleinerungswerkzeug dient ein 3-stufiger Supraton der Baureihe S 300.7.4 (Hersteller BWS Technologie, siehe oben), der ein dreiflügeliges Verteilerrad in der ersten Rotorstufe und eine Spaltbreite von 0,3 mm zwischen Rotoren und Statoren aufweist. Der Supraton wird mit einem Durchfluss von 13 bis 19 Tonnen/ Stunde und einer Leistungsaufnahme von 72 bis 85 Ah betrieben.

Charakteristika der Rotor- und Stator-Verhältnisse im Supraton :

Wahlweise kann ein Ytron-Homogenisator (Hersteller Ytron Process Technology, siehe oben) der Baureihe Z45.00 mit einem dreistufigen Rotor-Stator-Werkzeug mit einer Spaltbreite von 0,4 mm und Schlitzbreiten von Rotor- und Statorwerkzeugen von 1,5 mm mit dem gleichen Durchfluss wie der des oben angegebenen Supraton-Gerätes bei 45 Ah Leistungsaufnahme verwendet werden. Die Schlitzbreite des 3. Stators beträgt im verwendeten Ytron- Homogenisator 1 mm anstelle der 1,5 mm der Statoren 1 und 2. Nach Vermahlung wird der pH-Wert der Suspension noch einmal überprüft und gegebenenfalls nachjustiert, die Suspension auf Raumtemperatur gekühlt und über eine Zentrifuge von der Mutterlauge getrennt und nachgewaschen. Das Produkt wird in einem Schraubentrockner im Vakuum [500 - 1000 mbar/ 40- 80 °C] getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 450 kg Reinprodukt.

Beispiel 2 :

Etwa 600 kg Mesalazin (5-Aminosalicylsäure) roh werden in 2000 L Trinkwasser suspendiert und die erhaltene Suspension wird bei etwa 30 °C mit Salzsäure auf pH < 1 gestellt. Dabei geht das Mesalazin als Hydrochlorid in Lösung. Die Lösung wird vorsorglich mit 17 kg Aktivkohle behandelt. Nach Abfiltrieren der Aktivkohle wird die klare Lösung auf 70 °C - 110 °C, bevorzugt 80 °C bis 90 °C, geheizt und durch Zugabe von Lauge wird langsam der pH Wert von 3,5 bis 4 eingestellt. Dabei kristallisiert die 5-Aminosalicylsäure bei langsamer Rührerdrehzahl in etwas kleineren Kristallen als im Beispiel 1, die dann bei <50 °C entweder im Durchlauf oder im Kreislauf mittels eines wie oben beschriebenen Zerkleinerungswerkzeuges bei 10 bar geeigneten Mühle im Zustand der Suspension vermählen werden. Als Zerkleinerungswerkzeug werden die in Beispiel 1 beschriebenen Supraton- oder Ytron-Homogenisatoren verwendet.

Nach Vermahlung wird der pH-Wert noch einmal überprüft und gegebenenfalls nachjustiert, die Suspension auf Raumtemperatur gekühlt und über eine Zentrifuge von der Mutterlauge getrennt und nachgewaschen. Das Produkt wird in einem Schraubentrockner im Vakuum [500 - 1000 mbar/ 40-80 °C] getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 450 kg Reinprodukt.

Die Eigenschaften der in den Beispielen 1 und 2 erhaltenen kristallinen 5- Aminosalicylsäuren werden in Tabelle 2 denjenigen von entsprechenden handelsüblichen Produkten (feinkristalline 5-ASA und grobkristalline 5-ASA) gegenübergestellt. Tabelle 2 : Gegenüberstellung verschiedener kristalliner 5-Aminosalicylsäuren

'5-ASA feinkristallin und 5-ASA grobkristallin sind Vergleichsprodukte gemäß dem Stand der Technik

Wie aus Tabelle 2 ersichtlich, weisen die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten erfindungsgemäßen kristallinen 5-Aminosalicylsäuren höhere Stampf- und Schüttdichten auf, als die bisher zur Verfügung stehenden kristallinen 5-Aminosalicylsäuren 5-ASA feinkristallin und 5-ASA grobkristallin gemäß dem Stand der Technik. Die erfindungsgemäßen kristallinen 5- Aminosalicylsäuren sind somit ausgezeichnet zur Herstellung von Medikamenten, insbesondere in Tablettenform, mit hoher Wirkstoffkonzentration geeignet.

Gewerbliche Anwendbarkeit

Die Erfindung ermöglicht die Herstellung von 5-Acetylsalicylsäure mit besonders hoher Schüttdichte und/oder Stampfdichte, was hohe Dosierungen und Bioverfügbarkeiten als Wirkstoff in entsprechenden Darreichungsformen, insbesondere in Form von Tabletten, ermöglicht.