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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A DATA CARRIER CARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/141076
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a data carrier card (7), particularly a chip and/or magnetic strip card, wherein a card body (5) is first produced, then subsequently processed into the data carrier card (7). The method comprises a step of applying a removable protective coating (2), so that the removable protective layer is disposed on at least one part of the surface of the card body (5) prior to further processing the card body (5) into the data carrier card (7). The method according to the invention has the advantage that damage to the card body (5) during the further processing thereof is prevented by the applied protective coating (2). After the production process is completed, the protective coating (2) can be non-destructively removed from the card body (5).

Inventors:
RIEDL JOSEF (DE)
HUBER PETER (DE)
MINKS ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/003366
Publication Date:
November 26, 2009
Filing Date:
May 12, 2009
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
RIEDL JOSEF (DE)
HUBER PETER (DE)
MINKS ANDREAS (DE)
International Classes:
B32B37/00; B42D15/10
Foreign References:
DE19614808A11997-10-16
US5641370A1997-06-24
DE102005028161A12006-12-21
Attorney, Agent or Firm:
KLUNKER.SCHMITT.NILSON.HIRSCH (DE)
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Claims:

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung einer Datenträgerkarte (7), insbesondere einer Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, umfassend die Schritte:

Fertigen eines Kartenkörpers (5);

Weiterverarbeiten des Kartenkörpers (5) zu einer Datenträgerkarte (7); dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren einen Schritt zum Aufbringen einer ablösbaren Schutzschicht (2) derart umfasst, dass die ablösbare Schutzschicht (2) auf zumindest einem Teil der Oberfläche des Kartenkörpers (5) vor dem Weiterverarbeiten des Kartenkörpers (5) zu der Datenträgerkarte (7) vorgesehen ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als ablösbare Schutzschicht (2) eine abziehbare Schutzschicht aufgebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (2) durch Aufbringen von Schutzlack ausgebildet wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlack (2) durch Siebdruck aufgebracht wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebdruck mit Hilfe eines Siebs mit einer Maschenweite von 50 μm bis 240 μm, insbesondere von 100 μm bis 170 μm, und/ oder mit einem Farbvolumen von 20 ccm/m 2 bis 80 ccm/ m 2 , insbesondere von 40 ccm/m 2 bis 60 ccm/ na 2 , erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebdruck mit Hilfe eines Siebs aus Polyamid und/ oder Polyester und/ oder Draht erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzlack (2) mittels eines Rollenauftragungssystems aufgebracht wird, wobei die Nassfilmstärke des durch das Rollenauf - tragungssystem aufgebrachten Schutzlacks vorzugsweise zwischen 40 μm und 200 μm, insbesondere zwischen 80 μm und 150 μm, liegt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Schutzlack (2) ein wässriges Lacksystem, insbesondere auf der Basis von Acrylaten und/ oder Polyurethanen und/ oder PoIy- estern, vorzugsweise mit Zusätzen von Trennmitteln, aufgebracht wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der ablösbaren Schutzschicht (2) zwischen 10 μm und 80 μm, vorzugsweise zwischen 20 μm und 40 μm, liegt.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartenkörper (5) als Mehrlagenkarte durch Laminieren einer Mehrzahl von Folien (1, 4) gefertigt wird, wobei die ablösbare Schutzschicht (2) auf zumindest einen Teil der Oberfläche zumindest einer der äußeren Folien (1) der Mehrlagenkarte vor und/ oder nach dem Laminieren aufgebracht wird.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als ablösbare Schutzschicht (2) eine zumindest in Teilbereichen transparente und/ oder eingefärbte Schutzschicht (2) aufgebracht wird.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Weiterverarbeiten des Kartenkörpers (5) zu der Datenträgerkarte (7) eine optische Laser-Personalisierung umfasst, wobei die ablösbare Schutzschicht (2) vorzugsweise derart beschaffen ist, dass die optische Laser-Personalisierung durch die Schutzschicht

(2) hindurch möglich ist.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Weiterverarbeiten des Kartenkörpers (5) zu der Datenträgerkarte (7) die ablösbare Schutzschicht (2) von der

Datenträgerkarte (7) entfernt wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kartenkörper (5) als Bestandteil eines Bogens mit einer Mehrzahl von Kartenkörpern (5) gefertigt wird und vor der

Vereinzelung der Kartenkörper (5) auf zumindest einen Teil der Oberfläche des Bogens die ablösbare Schutzschicht (2) aufgebracht wird.

15. Datenträgerkarte, insbesondere Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, umfassend eine Kartenkörper (5) mit einem darauf aufgebrachten und/ oder integrierten Datenspeichermittel (7a), dadurch gekennzeichnet, dass die Datenträgerkarte (7) mit einem Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt ist.

16. Datenträgerkarte nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die ablösbare Schutzschicht (2) auf dem zumindest einen Teil der O- berfläche des Kartenkörpers (5) verbleibt.

17. Halbzeug, bestehend aus einem Kartenkörper (5) für eine Datenträgerkarte (7), insbesondere eine Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einen Teil der Oberfläche des Kartenkörpers (5) eine Schutzschicht (2) aufgebracht ist, die für die Weiterverarbeitung des Kartenkörpers (5) zu einer Datenträgerkarte (7) ablösbar ist.

Description:

V e r f a hr e n z u r H e r s t e l l u n g e i n e r D a t e n tr ä g e rk a r t e

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Datenträgerkarte, insbesondere einer Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von Datenträgerkarten bekannt. Ein überblick über solche Herstellungsverfahren findet sich im Handbuch der Chipkarten von W. Rankl, W. Effing, 4. Auflage, Hanser Verlag, 2002, Seiten 607 bis 659.

Herkömmlicherweise wird bei der Herstellung einer Datenträgerkarte zunächst der Kartenkörper aus Kunststoffmaterial gefertigt, beispielsweise als mehrlagiger Kartenkörper, bei dem mehrere Bögen aus Kunststofffolie miteinander laminiert werden. Anschließend folgen weitere Verarbeitungsschritte, insbesondere das Aufbringen von Applikationen, wie z.B. Magnetstreifen, Farbfotos, Hologramme und Mikrochips. üblicherweise wird auch eine optische und elektrische Personalisierung der Karte durchgeführt. Bei der optischen Personalisierung kann beispielsweise mittels Fotodruck ein Bild des späteren Benutzers der Karte aufgedruckt werden. Ebenso kann über Laser der Name oder ähnliche kartenindividuelle Daten auf die Karte aufgebracht werden. Bei der elektrischen Personalisierung werden insbesondere kartenindividuelle Personalisierungsdaten auf der Datenträgerkarte, insbesondere auf einem Magnetstreifen bzw. einem Speicherchip der Karte, hinterlegt.

Die bekannten Verfahren zur Herstellung von Datenträgerkarten weisen den Nachteil auf, dass die mechanisch oftmals aufwändigen Weiterverarbeitungsschritte nach der Herstellung des Kartenkörpers Beschädigungen auf dem Kartenkörper, insbesondere in der Form von

Kratzern, hinterlassen. Diese Beschädigungen verschlechtern das Erscheinungsbild der Karte und können unter Umständen auch die Funktion der Karte beeinträchtigen bzw. die Lebensdauer der Karte vermindern.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Datenträgerkarte herzustellen, deren Kartenkörper im Wesentlichen keine Beschädigungen aufgrund der mechanischen Behandlung der Karte während der Herstellung aufweist.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1, durch eine Datenträgerkarte gemäß Patentanspruch 15 sowie durch ein Halbzeug gemäß Patentanspruch 17 gelöst.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einem ersten Schritt zunächst ein Kartenkörper gefertigt, der anschließend zu der Datenträgerkarte weiterverarbeitet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es einen Schritt zum Aufbringen einer ablösbaren Schutzschicht derart beinhaltet, dass die ablösbare Schutzschicht auf zumindest einem Teil der Oberfläche des Kartenkörpers vor dem Weiterverarbeiten des Kartenkörpers vorgesehen ist. Der Ausdruck „vor dem Weiterverarbeiten des Kartenkörpers" umiasst dabei einen beliebigen Zeitpunkt vor der Weiterverarbeitung, insbesondere einen Zeitpunkt nach dem Abschluss der Fertigung des Kartenkörpers, einen Zeitpunkt vor der Fertigung des Kartenkörpers bzw. gegebenenfalls auch einen Zeitpunkt während der Fertigung des Kartenkörpers. Entscheidend ist dabei, dass die Weiterverarbeitung des Kartenkörpers erst dann beginnt, wenn der

Kartenkörper eine ablösbare Schutzschicht aufweist. Unter ablösbar ist dabei zu verstehen, dass eine Entfernung der Schutzschicht von dem Kartenkörper derart möglich ist, dass der eigentliche Kartenkörper nicht zerstört bzw. beschädigt wird. Die erfindungsgemäß aufgebrachte Schutzschicht stellt

somit keinen Bestandteil der Datenträgerkarte im eigentlichen Sinne dar und diese Schutzschicht wird während des Gebrauchs der Karte üblicherweise abgelöst. Der Zweck ist somit nicht der Schutz der Datenträgerkarte während ihres Gebrauchs, sondern der Schutz des Kartenkörpers während der Produktion. Deshalb wird die Schutzschicht in einem Stadium des

Herstellungsprozesses aufgebracht, der vor, während bzw. unmittelbar nach der Fertigung des Kartenkörpers liegt, so dass bei der Weiterverarbeitung die Oberfläche des Kartenkörpers durch die ablösbare Schutzschicht geschützt ist.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als ablösbare Schutzschicht eine abziehbare Schutzschicht aufgebracht, so dass durch einfache mechanische Krafteinwirkung ein Ablösen der Schutzschicht erreicht werden kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schutzschicht durch Aufbringen von Schutzlack ausgebildet. Hierdurch wird auf besonders einfache und kostengünstige Weise die Schutzschicht gebildet. Das Aufbringen von Schutzlack kann dabei beispielsweise durch Siebdruck erfolgen, wodurch eine gut haftende, jedoch auch wieder leicht lösbare Schutzschicht insbesondere dann gebildet wird, wenn der Siebdruck mit Hilfe eines Siebs mit einer Maschenweite von 50 μm bis 240 μm, insbesondere von 100 μm bis 170 μm, und/ oder mit einem Farbvolumen von 20 ccm/m 2 bis 80 ccm/m 2 , insbesondere von 40 ccm/m 2 bis 60 ccm/m 2 , erfolgt. Der Siebdruck wird dabei vorzugsweise mit einem Sieb aus Polyamid und/ oder Polyester und/ oder Draht durchgeführt.

Alternativ oder zusätzlich kann der Schutzlack auch mittels eines Rollenauftragungssystems aufgebracht werden, wobei die Nassfilmstärke

des durch das Rollenauftragungssystem aufgebrachten Schutzlacks vorzugsweise zwischen 40 μm und 200 μm, insbesondere zwischen 80 μm und 150 μm, liegt.

Eine besonders gut ablösbare Schutzschicht wird dann gebildet, wenn als Schutzlack ein wässriges Lacksystem verwendet wird, da wässrige Systeme die Oberfläche des Kartenkörpers nicht anlösen und damit auch nicht beschädigen. Diese Lacksysteme basieren insbesondere auf Acrylaten und/ oder Polyurethanen und/ oder Polyestern, vorzugsweise mit Zusätzen von Trennmitteln. Eine besonders gute Ablösung der Schutzschicht wird ferner auch dadurch erreicht, dass die Dicke der Schutzschicht zwischen 10 μm und 80 μm, vorzugsweise zwischen 20 μm und 40 μm, liegt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Kartenkörper als Mehrlagenkarte durch Laminieren einer Mehrzahl von Folien gefertigt. Die Schutzschicht wird dabei auf zumindest einen Teil der Oberfläche zumindest einer der äußeren Folien der Mehrlagenkarte vor und/ oder nach dem Laminieren aufgebracht.

Die erfindungsgemäß aufgebrachte Schutzschicht kann eine zumindest in Teilbereichen transparente oder gegebenenfalls auch eingefärbte bzw. pigmentierte Schutzschicht sein. Die Verwendung von farbigen Schutzschichten hat den Vorteil, dass beim Ablösen der Schutzschicht erkenntlich ist, auf welchen Bereichen auf der Oberfläche der Karte gegebenenfalls noch Schutzschicht verbleibt, welche separat abgelöst werden muss.

In einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Weiterverarbeiten des

Kartenkörpers zu einer Datenträgerkarte eine optische Laser- Personalisierung. Dabei ist die ablösbare Schutzschicht vorzugsweise derart beschaffen, dass die optische Laser-Personalisierung durch die Schutzschicht hindurch möglich ist. Auf diese Weise wird das Verfahren vereinfacht, da nicht separat ein Bereich ohne Schutzschicht vorgesehen werden muss bzw. in einem gesonderten Verfahrensschritt erzeugt werden muss, um dort die Laser-Personalisierung durchzuführen.

In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach dem Weiterverarbeiten des Kartenkörpers zu der Datenträgerkarte die ablösbare Schutzschicht von der Datenträgerkarte entfernt. Es ist jedoch auch möglich, die Schutzschicht zunächst weiter auf der Datenträgerkarte zu deren Schutz zu belassen. In diesem Fall wird die Schutzschicht erst dann abgelöst, wenn die Karte bestimmungsgemäß eingesetzt wird.

Die Fertigung des Kartenkörpers erfolgt vorzugsweise durch die Verarbeitung von Bögen aus dem Material der Kartenkörper, insbesondere werden Bögen aus einer Mehrzahl von Folien bei der Herstellung einer Mehrlagenkarte miteinander laminiert. Nach der Herstellung eines Bogens werden die Kartenkörper vereinzelt, insbesondere ausgestanzt oder ausgefräst. Erfindungsgemäß wird die Schutzschicht dabei vor der Vereinzelung der Kartenkörper auf zumindest einen Teil der Oberfläche des Bogens aufgebracht.

Neben dem oben beschriebenen Verfahren betrifft die Erfindung ferner eine Datenträgerkarte, insbesondere ein Chip- und/ oder Magnetstreifenkarte, umfassend einen Kartenkörper mit einem darauf aufgebrachten und/ oder integrierten Datenspeichermittel, wobei die Datenträgerkarte mit einer beliebigen Variante des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens

hergestellt ist. Insbesondere verbleibt bei einer solchen Datenträgerkarte die ablösbare Schutzschicht vor dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der Karte zu deren Schutz auf dem zumindest einen Teil der Oberfläche des Kartenkörpers.

Desweiteren betrifft die Erfindung ein Halbzeug, das aus einem Kartenkörper für eine Datenträgerkarte besteht, wobei zumindest auf einen Teil der Oberfläche des Kartenkörpers eine Schutzschicht aufgebracht ist, die für die Weiterverarbeitung des Kartenkörpers zu einer Datenträgerkarte ablösbar ist. Erfindungsgemäße Halbzeuge lassen sich in vorteilhafter Weise ohne Gefahr einer Beschädigung der Oberfläche transportieren und gestatten dadurch die Weiterverarbeitung zu einer fertigen Datenträgerkarte durch einen Dritten.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren detailliert beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des Ablaufs einer ersten

Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens; und

Fig. 2 eine schematische Darstellung des Ablaufs einer zweiten

Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Fig. 1 zeigt schematisch die Herstellung einer Datenträgerkarte mit einem mehrlagigen Kartenkörper gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Es wird zunächst ein Bogen aus Kunststofffolie 1, welche später eine Overlay-Folie des Kartenkörpers darstellt, in einem ersten

Verfahrensschritt Sl derart verarbeitet, dass auf einer Seite der Oberfläche des Folienbogens eine ablösbare Schutzschicht 2 aufgebracht ist. Der Schritt Sl wird dabei für mehrere Bögen aus Kunststofffolie durchgeführt. In der hier beschriebenen Ausführungsform erfolgt das Auftragen der Schutzschicht basierend auf einem Siebdruckverfahren, mit dem ein

Kunststofflack über ein entsprechendes Sieb auf die Oberfläche der Folie 1 gedruckt wird.

Die Parameter des Siebdrucks sowie die Dicke und die Eigenschaften des aufgetragenen Lacks sind derart gewählt, dass die Schutzschicht 2 von der Folie 1 wieder abgelöst werden kann, insbesondere auf einfache Weise abgezogen werden kann. Dies kann insbesondere durch die Verwendung eines Siebs mit einer Maschenweite von 50 μm bis 240 μm, vorzugsweise von 100 μm bis 170 μm, erreicht werden. Das theoretische Farbvolumen des Siebs sollte zwischen 20 ccm/m 2 und 80 ccm/m 2 , vorzugsweise zwischen 40 ccm/m 2 bis 60 ccm/m 2 , liegen. Als Gewebe für das Sieb kann beispielsweise Polyethylen bzw. Polyamid verwendet werden, ebenso ist die Verwendung eines Drahtgewebes als Maschen für das Sieb möglich. Die Dicke der aufgebrachten Schutzschicht sollte zwischen 10 μm und 80 μm, insbesondere zwischen 20 μm und 40 μm, liegen, um hierdurch ein Abziehen der Schutzschicht ohne größeren Kraftaufwand zu ermöglichen.

Als Schutzlack wird in dem Siebdruckverfahren insbesondere ein wässriges Lacksystem auf der Basis von Acrylaten, Polyurethan oder Polyestern mit zusätzlichen Trennmitteln verwendet. Dabei sind die Release-Eigenschaften des Lacks so eingestellt, dass der Lack beim Aufdrucken gut auf der Oberfläche der Folie 1 anhaftet und sich später in getrocknetem Zustand möglichst wieder vollflächig von der Oberfläche der Folie 1 entfernen lässt, ohne Rückstände oder Schäden an der Oberfläche zu verursachen. Es kann

dabei ein transparenter Lack oder gegebenenfalls auch ein eingefärbter bzw. pigmentierter Lack verwendet werden, um eventuell Rückstände auf der Oberfläche nach dem Ablösen der Schutzschicht 2 besser-erkennen zu können. Die Verwendung von wässrigen Lacksystemen hat ferner den Vorteil, dass solche Systeme die Oberflächen des Bedruckstoffes nicht Anlösen und sie damit auch nicht beschädigen.

In dem verwendeten Siebdruckverfahren kann ferner eingestellt werden, in welchen Bereichen auf der Folie 1 die Schutzschicht 2 aufgebracht werden soll. Insbesondere können dabei solche Bereiche der Folienoberfläche nicht mit der Schutzschicht bedeckt werden, bei denen nachträglich Applikationen auf der Oberfläche aufgebracht werden sollen, beispielsweise ein Magnetstreifen in einem vorbestimmten Bereich auf der Datenträgerkarte. Nach Durchführung des Verfahrensschritts Sl erhält man schließlich eine Folie 3 umfassend die ursprüngliche Folie 1 mit der darauf aufgedruckten Schutzschicht 2.

Schließlich erfolgt nach dem Trocknen der Schutzschicht in einem nächsten Schritt die Ausbildung eines mehrlagigen Kartenkörpers durch Laminieren von zwei gemäß dem Schritt Sl erzeugten Folien 3 und zumindest einer dazwischen liegenden Inlet-Folie 4, welche auch als Kernfolie bezeichnet wird. Die Folien sind dabei derart angeordnet, dass die Schutzschicht 2 sowohl auf der Unterseite als auch auf der Oberseite der zu laminierenden Schichtstruktur liegt. Der Laminiervorgang ist in Fig. 1 als Verfahrensschritt S2 angedeutet. Es wird ein herkömmlicher Laminierprozess durchgeführt, bei dem der Schichtstapel zwischen zwei Blechen angeordnet ist und die Folien unter Druck heiß miteinander verklebt werden. Die Parameter des Siebdruckverfahrens zur Herstellung der Schutzschicht wurden hierbei

derart eingegestellt, dass die Schutzschicht beim Laminieren nicht an den Blechen haftet.

Durch den Laminiervorgang wird schließlich ein mehrlagiger Kunststoffbogen aus Kartenkörpern 5 erhalten, dessen Ober- und Unterseite mit der ablösbaren Schutzschicht 2 versehen ist. Hierdurch wird erreicht, dass in den nachfolgenden Verarbeitungsschritten zur Herstellung der Datenträgerkarte die Oberfläche des Kartenkörpers geschützt ist, so dass schließlich eine kratzfreie Datenträgerkarte 7 erhalten wird, welche entweder mit der ablösbaren Schutzschicht oder mit bereits abgezogener Schutzschicht an den Kunden ausgeliefert wird.

Die weiteren Verarbeitungsschritte, welche in Fig. 1 als Gesamtschritt S zusammengefasst sind, umfassen insbesondere ein Ausstanzen der einzelnen Kartenkörper 5 aus dem mehrlagigen Bogen, die Aufbringung von

Applikationen, wie z.B. eines Chips bzw. eines Magnetstreifens, auf dem Kartenkörper sowie das Personalisieren der Karte. Das Personalisieren beinhaltet vorzugsweise ein optisches Personalisieren, bei dem mittels eines Lasers eine personalisierte Gravur, beispielsweise der Name des Kartenbenutzers, aufgebracht wird. Die gemäß den obigen

Verfahrensparametern erzeugte Schutzschicht 2 weist den Vorteil auf, dass eine solche Laserpersonalisierung auch durch die Schutzschicht hindurch erfolgen kann, d.h. es muss vorab kein zur Anbringung der Lasergravur vorgesehener Bereich festgelegt werden, in dem sich keine Schutzschicht befinden darf bzw. in dem die Schutzschicht vor der Lasergravur abgelöst werden muss. Das Herstellungsverfahren wird hierdurch vereinfacht.

Nach Beendigung des Herstellungsverfahrens erhält man eine Datenträgerkarte 7, welche in Fig. 1 als Chipkarte 7 mit entsprechend

auf gebrachtem Chip 7a dargestellt ist. Die Schutzschicht kann derart beschaffen sein, dass sie nach der Laminierung und nach der Entfernung eine glänzende Oberfläche auf der Datenträgerkarte 7, gegebenenfalls auch in Teilbereichen, erzeugt. Die Schutzschicht kann auch so beschaffen sein, dass sie nach der Laminierung und nach der Entfernung eine matte Oberfläche auf der Datenträgerkarte 7, gegebenenfalls wiederum nur in Teilbereichen, erzeugt.

In der Ausführungsform der Fig. 1 wurde die Schutzschicht als Lack mit Hilfe eines Siebdruckverfahrens aufgebracht. Es ist jedoch auch möglich, den Lack mit einem Rollenauftragungssystem, z.B. mit einer sog. Reverse-Roll oder einer Walze mit Näpfchen und Rakel, aufzubringen. Die Nassfilmstärke des aufzubringenden Lacks liegt dabei zwischen 40 μm und 200 μm, vorzugsweise zwischen 80 μm und 150 μm. Durch die Aufbringung der Schutzschicht mit einem Rollauf tragungssystem können die gleichen Vorteile wie bei der Aufbringung mit dem oben beschriebenen Siebdruckverfahren erreicht werden. Insbesondere wird wiederum eine ablösbare Schutzschicht geschaffen, welche beim Laminieren nicht an den Blechen haftet und nach Abschluss der Herstellung wieder problemlos von dem Kartenköper abgezogen werden kann.

Die Ausführungsform des Verfahrens der Fig. 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Schutzschicht 2 vor dem Laminiervorgang auf die Folien 1 aufgebracht wird. Gegebenenfalls ist es auch möglich, die Schutzschicht nach dem Laminiervorgang, jedoch vor der Durchführung weiterer

Verarbeitungsschritte, auf den entsprechenden Oberflächen aufzubringen. Fig. 2 zeigt eine solche Aufbringung nach dem Laminiervorgang.

Gemäß Fig. 2 wird zunächst in herkömmlicher Weise eine mehrlagige Schichtstruktur 6 aus Kunststofffolien mit zwei Overlay-Folien 1 und einer dazwischen liegenden Inlet-F-olie 4 in einem Laminiervorgang gebildet, der in Fig. 2 als Schritt Sl' bezeichnet ist. Die erzeugte laminierte Struktur 6 wird schließlich analog zum Verfahren gemäß Fig. 1 mit einer Schutzschicht auf den Folien 1 auf Ober- und Unterseite der Schichtstruktur versehen. Die Aufbringung der Schutzschicht erfolgt in gleicher Weise wie im Verfahren der Fig. 1, d.h. es wird Schutzlack im Siebdruckverfahren aufgebracht, wobei die gleichen Parameter wie für den Siebdruck gemäß Fig. 1 verwendet werden. Ebenso kann die Aufbringung durch ein Rollenauftragungssystem erfolgen, wie oben beschrieben wurde. Der Vorgang des Beschichtens des Laminats 6 ist in Fig. 2 als Schritt S2' angedeutet und man erhält hierdurch den gleichen mehrlagigen Bogen mit dem Kartenkörper 5 und entsprechenden Schutzschichten 2 auf Ober- und Unterseite wie in dem Verfahren der Fig. 1. Anschließend erfolgt wiederum eine

Weiterverarbeitung dieses Bogens bis zur endgültigen Datenträgerkarte 7. Dies ist analog zu Fig. 1 durch den Schritt S angedeutet, der eine Vielzahl von Verfahrensschritten umf asst. Man erhält schließlich die Datenträgerkarte, welche in Fig. 2 auch als Chipkarte 7 mit aufgebrachtem Chip 7a wiedergegeben ist.

Wie sich aus den obigen Ausführungen ergibt, kann erfindungsgemäß durch Aufbringung einer Schutzschicht vor bzw. nach dem Laminieren eines mehrlagigen Kartenkörpers die Oberfläche des Kartenkörpers bei der Weiterverarbeitung geschützt werden, so dass schließlich eine

Datenträgerkarte ohne Kratzer auf der Oberfläche erhalten wird. Dies ist insbesondere wichtig bei der Herstellung von Passbüchern mit elektronischen Datenseiten. Hier hat man nämlich zusätzliche Prozessschritte

bei der Weiterverarbeitung, welche das Risiko einer Oberflächenbeschädigung erhöhen.

Die Aufbringung der Schutzschicht gemäß den oben beschriebenen Varianten basierend auf einem Siebdruckverfahren oder mit Hilfe eines

Rollenauftragungssystems hat ferner den Vorteil, dass die Ausbildung einer solchen Schutzschicht technisch einfach realisierbar ist und auch eine gute Weiterverarbeitung einer derart gebildeten mehrlagigen Folienstruktur gewährleistet ist. Darüber hinaus wird durch die Aufbringung einer solchen Schutzschicht nicht der ursprüngliche Kartenaufbau verändert.