Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING DECAFFEINATED RAW COFFEE BEANS, DECAFFEINATED ROASTED COFFEE BEANS OR PREPARATIONS PRODUCED THEREFROM, CORRESPONDING DECAFFEINATED RAW COFFEE BEANS, DECAFFEINATED ROASTED COFFEE BEANS AND PREPARATION PRODUCED THEREFROM, CORRESPONDING USES AND CORRESPONDING SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/151685
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing decaffeinated raw coffee beans, decaffeinated roasted coffee beans or preparations produced therefrom, wherein a method step comprises PEF (pulsed electric field) treatment of (optionally presoaked) raw coffee beans. The invention also relates to a decaffeinated raw coffee bean, a decaffeinated roasted coffee bean and a preparation produced therefrom, and to the use of a PEF device for treating (optionally presoaked) raw coffee beans. The invention further relates to a system for decaffeinating raw coffee beans.

Inventors:
SCHWITAL JAN CHRISTOPH (DE)
SÜSSE-HERRMANN OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/050724
Publication Date:
August 05, 2021
Filing Date:
January 14, 2021
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ANKA ANGEWANDTE KAFFEETECHNOLOGIE GMBH (DE)
International Classes:
A23F5/20; A23L3/32; B01J19/08; C02F1/48
Foreign References:
US4911941A1990-03-27
US8067216B22011-11-29
EP2544552B12014-04-23
US5443709A1995-08-22
EP0313921A21989-05-03
US5443709A1995-08-22
US4911941A1990-03-27
EP2544552B12014-04-23
US20160037807A12016-02-11
EP1906772B12015-07-08
Other References:
BARBOSA-PEREIRA LETRICIA ET AL: "Pulsed Electric Field Assisted Extraction of Bioactive Compounds from Cocoa Bean Shell and Coffee Silverskin", FOOD AND BIOPROCESS TECHNOLOGY ; AN INTERNATIONAL JOURNAL, SPRINGER-VERLAG, NEW YORK, vol. 11, no. 4, 13 January 2018 (2018-01-13), pages 818 - 835, XP036447788, ISSN: 1935-5130, [retrieved on 20180113], DOI: 10.1007/S11947-017-2045-6
"Fachbuch", 2017, ELSEVIER, article "The Craft and Science of Coffee"
AUTORS DENNIS RASCHKE: "Dissertationsschrift", 2010, TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, article "Pulsed electric fields - Influence on physiology, structure and extraction processes of the oleaginous yeast Waltomyces lipofer"
DLG-EXPERTENWISSEN 5/2018
AUTOREN LETRICIA BARBOSA-PEREIRAALESSANDRO GUGLIELMETTIGIUSEPPE ZEPPA: "Pulsed Electric Field Assisted Extraction of Bioactive Compounds from Cocoa Bean Shell and Coffee Silverskin", FOOD AND BIOPROCESS TECHNOLOGY, vol. 11, 2008, pages 818 - 835, XP036447788, Retrieved from the Internet DOI: 10.1007/s11947-017-2045-6
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, mit folgenden Schritten:

(b) PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen, so dass PEF-behandelte Rohkaffeebohnen resultieren,

(c) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten Rohkaffeebohnen mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF-behandelte Rohkaf- feebohnen resultieren.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , mit folgenden Schritten:

(a-v) Vorquellen von Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit, so dass vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise vorgequollene Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt, (b-v) PEF-Behandeln der vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(c-v) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Quellflüssigkeit eine wässrige Quellflüssigkeit ist.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Extraktionsflüssigkeit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid, Dichlorme- than, Dichlorethan, Ethanol, Trichlomethan, Trichlorethan, Aceton, Ethyl- acetat, Methylacetat, Methanol, Kaffeeöl und Wasser, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:

Wasser, Ethylacetat, flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan, besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: - flüssigem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit folgendem zusätzlichen Schritt:

(d) Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen, vorzugsweise von entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeeboh- nen, so dass getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Trocknen der entkoffeinierten, PEF- behandelten, Rohkaffeebohnen, vorzugsweise das Trocknen von entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, mittels eines Verfahrens durchgeführt wird, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

Wirbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren, Vibrationstrocknung, Gefriertrocknung, Heißlufttrocknung, Mikrowellentrocknung, Infrarottrocknung und Kombinationen davon, und welches vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

Wirbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren und Kombinationen davon, wobei bevorzugt das Trocknungsverfahren zumindest eine Wirbelschichttrocknung umfasst, besonders bevorzugt in Kombination mit einer Vakuumtrocknung, und wobei ganz besonders bevorzugt zunächst die Vakuumtrocknung erfolgt und danach die Wirbelschichttrocknung.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei durch die PEF- Behandlung irreversible Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaf- feebohnen erzeugt werden.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Rohkaffeebohnen, vorzugsweise die vorgequollenen Rohkaffeebohnen, nach der PEF-Behandlung eine geringere Menge an coliformen Keimen aufweisen als vor der PEF-Behandlung, jeweils bestimmt gemäß ISO 4832. 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei beim PEF-Behandeln der Rohkaffeebohnen in Schritt (b) bzw. der vorgequollenen Rohkaffeebohnen in Schritt (b-v) eine Puls-Feldstärke von mindestens 0,2 kV/cm, bevorzugt mindestens 1 ,0 kV/cm, besonders bevorzugt mindestens 1 ,5 kV/cm, ganz besonders bevor- zugt mindestens 2,7 kV/cm, am meisten bevorzugt eine Puls-Feldstärke im

Bereich von 0,5 kV/cm bis 3 kV/cm angewendet wird, und/oder ein tatsächlicher Energieeintrag von mindestens 5 kJ/L, bevorzugt mindestens 15,0 kJ/L erfolgt, und/oder die Rohkaffeebohne mindestens 5 Pulsen des gepulsten elektrischen Feldes ausgesetzt wird, bevorzugt mindestens 10 Pulsen, besonders bevorzugt mindestens 18 Pulsen, ganz besonders bevorzugt mindestens 20 Pulsen, am meisten bevorzugt mindestens 25 Pulsen, vorzugsweise im Bereich von 5 bis 100 Pulsen, besonders vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 Pulsen, und/oder die Rohkaffeebohnen zumindest anfänglich einen Feuchtegehalt von mindestens 10% besitzen, bevorzugt mindestens 20% besonders bevorzugt mindestens 30%, ganz besonders bevorzugt mindestens 40%, vorzugsweise einen Feuchtegehalt im Bereich von 10 bis 50 % besitzen, besonders vorzugsweise im Bereich von 20 bis 45 %, bestimmt gemäß ISO 6673.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 9, wobei beim Vorquellen von Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit in Schritt (a-v), eine Aufnahme von mindestens 10 Gew.-% Quellflüssigkeit erfolgt, bevorzugt mindestens 20 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Rohkaffeebohnen vor dem Vorquellen.

11 . Entkoffeinierte Rohkaffeebohne, entkoffeinierte geröstete Kaffeebohne oder daraus hergestellte Zubereitung, herstellbar durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Verwendung einer PEF- Vorrichtung zur PEF-Behandlung von Rohkaffeebohnen. 13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei die PEF-Behandlung durchgeführt wird vor einer Entkoffeinierung, und/oder vor und/oder nach einem Vorquellen, und/oder - vor und/oder nach einem Trocknen, und/oder vor einem Rösten und/oder zur Reduktion des Keimgehalts der Rohkaffeebohnen und/oder zur Verbesserung der Koffein-Extrahierbarkeit der Rohkaffeebohnen.

14. Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen in einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, zumindest umfassend: eine Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen, eine dazu nachgeschaltete Vorrichtung zum Entkoffeinieren der PEF- behandelten Rohkaffeebohnen.

15. Anlage nach Anspruch 14, weiter umfassend eine der Vorrichtung zum PEF-Behandeln vorgeschaltete oder nachgeschaltete Vor- richtung zum Vorquellen von Rohkaffeebohnen und/oder eine der Vorrichtung zum PEF-Behandeln nachgeschaltete Vorrichtung zum Entfernen anhaftenden Wassers von Rohkaffeebohnen, vorzugsweise umfassend eine Trocknungsschnecke und/oder ein Gebläse und/oder eine Vorrichtung zum Abfüllen und/oder Transportieren hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees und/oder eine Vorrichtung zum Trocknen des hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees.

Description:
Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, entsprechende entkoffeinierte Rohkaffeebohne, entkoffeinierte geröstete Kaffeebohne und daraus hergestellte Zubereitung, entsprechende Verwendungen und entsprechende Anlagen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, wobei ein Verfahrensschritt das PEF (pulsed electric field)-Behandeln (gegebenenfalls vorgequollener) Rohkaffeebohnen umfasst. Die Erfindung ist in den beigefügten Patentansprüchen definiert; bestimmte Begriffsdefinitionen sind in der Beschreibung enthalten. Weitere Details und bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine entkoffeinierte Rohkaffeebohne, eine entkoffeinierte geröstete Kaffeebohne und eine daraus hergestellte Zuberei- tung. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer PEF-Vorrichtung zur Behandlung von (gegebenenfalls vorgequollenen) Rohkaffeebohnen. Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus eine Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen. Jeweils ergeben sich Einzelheiten und bevorzugte Ausgestaltungen aus den beigefügten Patentansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Das Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen ist ein verbreitetes Verfahren zur Herstellung von entkoffeiniertem Kaffee. Das Entkoffeinieren der Rohkaffeebohnen erfolgt dabei üblicherweise in einem Extraktionsprozess mit organischen und/oder anorganischen Extraktionsmitteln. Diese Extraktionsmittel müssen dabei verschiedene Anforderungen erfüllen; so ist beispielsweise von Bedeutung, wie gut und wie selektiv sich Koffein in die jeweiligen Extraktionsmittel extrahieren lässt. Zudem spielen bei der Auswahl eines geeigneten Extraktionsmittels die Kosten, die Handhabbarkeit, rechtliche Beschränkungen und die Verfügbarkeit eine Rolle.

Regelmäßig werden Rohkaffeebohnen vor einem Extraktionsprozess zum Zwecke der Ent- koffeinierung mit Wasser und/oder Wasserdampf und/oder einer anderen Quellflüssigkeit (siehe die Definition weiter unten) vorgequollen. Dabei erhöht sich regelmäßig das Volumen der Rohkaffeebohnen und die Diffusion von Substanzen innerhalb der Rohkaffeebohne sowie Diffusionsprozesse über ihre Außenfläche werden erleichtert. In viele Fällen ermöglicht erst ein solches Vorquellen eine wirtschaftlich sinnvolle Durchführung der nach- folgenden Koffeinextraktion (vergl. hierzu Kapitel 10 im Fachbuch „The Craft and Science of Coffee“, Elsevier, 2017, ISBN 978-0-12-803520-7, editiert von Britta Vollmer).

Nach dem Extraktionsprozess, der an vorgequollenen Rohkaffeebohnen durchgeführt wird (und vor einem anschließenden Rösten der entkoffeinierten Rohkaffeebohnen) muss die beim Vorquellen in die Rohkaffeebohne eingedrungene Quellflüssigkeit (z. B. Wasser) zu- nächst durch Trocknen entfernt werden. Dies ist ein zeit-, energie- und kostenintensiver Prozess, daher besteht ein Bedarf, möglichst wenig Quellflüssigkeit für das Vorquellen der Rohkaffeebohnen einzusetzen bzw. das Entfernen der Quellflüssigkeit aus den Rohkaffeebohnen zu erleichtern, wobei Nachteile hinsichtlich der Enkoffeinierungsleistung vermieden werden sollen. Für eine effiziente Entkoffeinierung (d.h., Extraktion von Koffein aus Rohkaffeebohnen) sollte das Koffein in dem gewählten Extraktionsmittel löslich sein. Häufig werden Extraktionsmittel eingesetzt, in denen Koffein gut löslich ist (z. B. Dichlormethan, Ethylacetat, Wasser), die jedoch nicht sehr spezifisch Koffein lösen, sondern ebenfalls gute Lösungs- und Extraktionsmittel für weitere in der Rohkaffeebohne enthaltene Stoffe sind. Bei Verwen- düng solcher Lösungs- und Extraktionsmittel ist zwar ein effizientes Extrahieren von Koffein aus der Rohkaffeebohne möglich, dabei werden jedoch auch in unerwünschtem Ausmaß Aromastoffe und/oder sonstige Wirkstoffe extrahiert, sodass sich die Verwendung dieser Lösungs- und Extraktionsmittel auf den Geschmack und/oder die sonstige Wirkung der aus den so entkoffeinierten Rohkaffeebohnen hergestellten Kaffeezubereitungen auswirkt. Andere Extraktionsmittel (wie z. B. flüssiges Kohlenstoffdioxid) lösen Koffein zwar nicht besonders gut, jedoch sehr spezifisch. Bei Einsatz solcher Extraktionsmittel kann Koffein aus den vorgequollenen Rohkaffeebohnen extrahiert werden, ohne dass Aromastoffe und/oder sonstige Wirkstoffe mitextrahiert werden. Aufgrund der insgesamt jedoch schlechten Löslichkeit von Koffein in diesen spezifisch extrahierenden Extraktionsmitteln ist ihre Verwendung mit einem erheblichen Mehraufwand gegenüber Extraktionsmitteln mit höherer Löslichkeit für Koffein verbunden.

Es besteht daher ein Bedarf, den Verfahrensaufwand beim Entkoffeinieren zu reduzieren. Insbesondere bei dem Einsatz von für Koffein selektiven, aber im Sinne des Lösungsvermögens schwachen, Lösungsmitteln, wie zum Beispiel flüssigem Kohlenstoffdioxid.

Bei Behandlung von Rohkaffeebohnen (insbesondere von vorgequollenen Rohkaffeebohnen) kommt es zu mikrobiellen Prozessen, die zu geschmacklichen Beeinträchtigungen der später aus diesen Rohkaffeebohnen hergestellten (entkoffeinierten) Zubereitungen führen können. Auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung besteht daher ein Bedarf, diese mikrobiellen Prozesse zu minimieren.

EP 0 313 921 A2 offenbart ein Verfahren zum schonenden Entkoffeinieren von Rohkaffee, gekennzeichnet im Wesentlichen durch die Verfahrensschritte a) Vorquellen des Rohkaffees mit zugeführter Quellflüssigkeit; b) Extrahieren des Koffeins mit einer wässrigen Lö- sung; c) Adsorption des Koffeins an einem vorbehandelten Adsorptionsmittel; d) Trocknen der entkoffeinierten Bohnen auf den ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt, wobei mindestens einer der Verfahrensschritte unter Ausschluss von Sauerstoff, insbesondere in Inertgasat- mosphäre, durchgeführt wird.

Das Fachbuch „The Craft and Science of Coffee“, Elsevier, 2017, ISBN 978-0-12-803520- 7, editiert von Britta Vollmer beschreibt diverse Aspekte des Kaffeeanbaus und der Kaffeeverarbeitung. Insbesondere beschreibt das Fachbuch in Kapitel 10 ausführlich den Stand der Technik hinsichtlich des Entkoffeinierens von Kaffee.

US 5 443 709 A offenbart eine Vorrichtung zum Abtrennen von Koffein aus einer Flüssigkeit. US 4 911 941 A offenbart ein Verfahren zum Entkoffeinieren von Kaffee. In der Kaffeeindustrie besteht ein Bedarf, (i) Rohkaffeebohnen mit einer niedrigen Bakterienbelastung einzusetzen bzw. (ii) die vorhandene Bakterienbelastung von Rohkaffeebohnen während der Verarbeitung zu reduzieren.

In der Kaffeeindustrie wird generell gewünscht, die Feuchte von vorgequollenen Rohkaf- feebohnen nach dem Extrahieren von Koffein wieder auf eine zur Weiterverarbeitung bevorzugte Feuchte, insbesondere auf eine Feuchte von 8 bis 13 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Rohkaffeebohnen, zu reduzieren und dabei möglichst wenig Energie aufzuwenden. Insbesondere wird gewünscht, die Feuchte von vorgequollenen Rohkaffeebohnen nach dem Extrahieren von Koffein wieder auf eine zur Weiterverarbeitung bevor- zugte Feuchte, insbesondere auf eine Feuchte von 8 bis 13 %, zu reduzieren und dabei möglichst geringe Temperaturen einzusetzen, bevorzugt um eine Schonung von Geschmacksstoffen während des Trocknungsprozesses zu erreichen. Außerdem wird generell gewünscht, die Feuchte von vorgequollenen Rohkaffeebohnen nach dem Extrahieren von Koffein wieder auf eine zur Weiterverarbeitung bevorzugte Feuchte, insbesondere auf eine Feuchte von 8 bis 13 %, durch Trocknen zu reduzieren und dabei möglichst kurze Trocknungsdauern zu verwenden, z. B. um so eine vorteilhafte Schonung von Geschmacksstoffen während des Trocknungsprozesses zu erreichen.

In der Kaffeeindustrie wird angestrebt, einen möglichst hohen Massenfluss an Rohkaffeebohnen in Anlagen zum Vorquellen von Rohkaffeebohnen, zur Entkoffeinierung von Roh- kaffeebohnen und zur Trocknung von (entkoffeinierten) Rohkaffeebohnen zu erreichen, ohne dabei die Qualität der resultierenden Produkte des jeweiligen Prozesses und/oder der aus ihnen herstellbaren oder der aus ihnen hergestellten Kaffeezubereitungen nachteilig zu beeinflussen.

In der Kaffeeindustrie ist es generell gewünscht, Rohkaffeebohnen mit Extraktionsmitteln zu entkoffeinieren, bevorzugt mit Extraktionsmitteln die eine hohe Spezifität für Koffein besitzen, und dabei möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Zudem ist es generell gewünscht, Rohkaffeebohnen mit Extraktionsmitteln zu entkoffeinieren, bevorzugt mit Extraktionsmitteln die eine hohe Spezifität für Koffein besitzen, und dabei möglichst kurze Extraktionszeiten verwenden zu können. Hierbei sollen jeweils bevorzugt niedrige Koffeinwerte in der extrahierten Rohkaffeebohne resultieren.

Die vorliegende Erfindung wird in den Ansprüchen definiert und nachfolgend detailliert beschrieben. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen, entkoffeinierte geröstete Kaffeebohnen sowie daraus hergestellte Zubereitungen, die Verwendung einer PEF-Vorrichtung zur Behandlung von Rohkaffeebohnen und eine Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen.

Besondere Ausführungsformen, Aspekte oder Eigenschaften, die im Zusammenhang mit einer dieser Kategorien beschrieben oder als bevorzugt beschrieben werden, gelten jeweils entsprechend bzw. sinngemäß auch für die jeweils anderen Kategorien, und umgekehrt.

Sofern nicht anders angegeben, lassen sich bevorzugte Aspekte oder Ausführungsformen der Erfindung und ihrer verschiedenen Kategorien mit anderen Aspekten oder Ausfüh- rungsformen der Erfindung und ihrer verschiedenen Kategorien kombinieren, insbesondere mit anderen bevorzugten Aspekten oder Ausführungsformen. Kombinationen von jeweils bevorzugten Aspekten oder Ausführungsformen miteinander ergeben jeweils wieder bevorzugte Aspekte oder Ausführungsformen der Erfindung. Gemäß einem primären Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die vorstehend angegebenen Aufgaben- und Problemstellungen ganz oder teilweise gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, mit folgenden Schritten:

(b) PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen (vorgequollen oder nicht vorgequollen), so dass PEF-behandelte (vorgequollene oder nicht vorgequollene) Rohkaffeebohnen resultieren,

(c) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten Rohkaffeebohnen mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF-behandelte Rohkaffeebohnen resultieren. Das Verfahren umfasst die angegebenen Schritte, jedoch können vor, nach oder zwischen diesen Schritten weitere Verfahrensschritte durchgeführt werden. Der Fachmann wählt solche zusätzlichen Schritte und/oder Zwischenschritte nach den Erfordernissen des Einzelfalls selbst aus. Die „entkoffeinierten gerösteten Rohkaffeebohnen“ sind ein Produkt oder (sekundäres) Zwischenprodukt, zu dessen Herstellung entkoffeinierte Rohkaffeebohnen (als primäres Zwischenprodukt) eingesetzt werden.

Die „daraus hergestellten Zubereitungen“ sind Produkte, zu deren Herstellung im erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte entkoffeinierte Rohkaffeebohnen und/oder entkof- feinierte geröstete Rohkaffeebohnen eingesetzt werden. Die „daraus hergestellten Zubereitungen“ umfassen insbesondere Lebensmittel und Genussmittel. Der Begriff „daraus hergestellte Zubereitungen“ umfasst daher (neben vielen anderen Kaffeezubereitungen) insbesondere auch: Espresso, Ristretto, Bica, Lungo, Americano, Long black, Cafe Latte, Caffe breve, Caffe macchiato, Cappuccino, Flat white, Galäo, Latte macchiato, Mocha, Cafe con leche, Cortado, Filterkaffee, Brühkaffee, mit einem Perkolator zubereiteten Kaffee, Vakuum gebrühten Kaffee, French-press zubereiteten Kaffee, Cold brew coffee, White coffee, Cafe au lait, Kopi tubruk, Indian filter coffee, Greek coffee, Turkish coffee, Tinto, Indochinese-style coffee, Grünen Kaffee, Kaffeepulver, Instantkaffee, mit Kaffee versetzte Schokolade, Schokoladen-umhüllte geröstete Kaffeebohnen, sowie Mischungen einer oder mehrerer dieser Zubereitungen und/oder Mischungen einer oder mehrerer dieser Zubereitungen mit weiteren Zutaten.

Unter den Begriff „Entkoffeinieren“ wird im vorliegenden Text ein Reduzieren des Koffeingehalts verstanden. Eine Rohkaffeebohne besitzt somit nach dem Entkoffeinieren einen niedrigeren Koffeingehalt als vor dem Entkoffeinieren. Der Begriff „Rohkaffeebohne“ bezeichnet Kaffeebohnen, deren Fruchthaut und Fruchtfleisch (die sogenannte „Pulpe“) sowie deren Pergamenthäutchen und der darauf befindliche Schleim entfernt wurden. Erfindungsgemäß können beliebige Rohkaffeebohnen eingesetzt werden (Coffea Arabica, Coffea Canephora var. Robusta und andere). Rohkaffeebohnen können vorgequollen oder nicht vorgequollen sein. In bevorzugten Ausgestaltun- gen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die der PEF-Behandlung zu unterziehenden Rohkaffeebohnen zuvor vorgequollen und/oder auf einen bestimmten Feuchtegehalt eingestellt, vgl. dazu die detaillierten Ausführungen weiter unten. Der Begriff „Kaffeebohne“ umfasst (i) (nicht vorgequollene) Rohkaffeebohnen, (ii) vorgequollene Rohkaffeebohnen, (iii) PEF-behandelte Rohkaffeebohnen, (iv) PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen, (v) entkoffeinierte, PEF-behandelte Rohkaffeebohnen, (vi) entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen, (vii) PEF- behandelte, getrocknete, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen sowie (viii) geröstete, PEF- behandelte, getrocknete, entkoffeinierte Kaffeebohnen.

„PEF-Behandeln“ von Rohkaffeebohnen bedeutet, dass die (gegebenenfalls vorgequollenen) Rohkaffeebohnen einem gepulsten elektrischen Feld (engl.: pulsed electric field) ausgesetzt werden. Vorzugsweise führt im erfindungsgemäßen Verfahren das PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen zu Veränderungen an Zellwänden und Zellmembranen in den Rohkaffeebohnen. Besonders bevorzugt bestehen diese Veränderungen darin, dass die Zellwände und Zellmembranen perforiert werden. Diese Veränderungen sind vorzugsweise mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM), Tranmissionselektronenmikroskopie (TEM), Kryo-Trans- missionselektronenmikroskopie (Kryo-TEM) oder Rasterkraftmikroskopie (Atomic Force Microscopy, AFM) oder mittels einer Kombination der genannten Methoden detektierbar.

Üblicherweise werden die im erfindungsgemäßen Verfahren resultierenden entkoffeinierten, PEF-behandelten, gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen in mehreren Folgeschritten weiterverarbeitet. In vielen dieser Folgeschritte ist die mechanische Stabilität der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen von Bedeutung. So ist es beispielsweise unerwünscht, dass die entkoffeinierten PEF-behandelten Rohkaffeebohnen beim Trocknen zerbrechen oder sonstwie mechanisch beeinträchtigt werden; die erforderliche Stabilität lässt sich in der Praxis ohne Weiteres gewährleisten.

Bevorzugt weisen die getrockneten entkoffeinierten PEF-behandelten Rohkaffeebohnen eine besonders hohe Stabilität auf, um auch für weitere Verarbeitungsschritte wie Umfüllen, Transport und den Röstprozess besonders gut geeignet zu sein.

Der Fachmann wird die PEF-Behandlung in Schritt (b) bzw. in Schritt (b-v) im industriellen Maßstab routinemäßig so ausführen, dass das Bruchverhalten der resultierenden getrockneten entkoffeinierten PEF-behandelten Rohkaffeebohnen nicht beeinträchtigt, vorzugs- weise sogar verbessert wird, verglichen mit (gegebenenfalls vorgequollenen) Rohkaffeebohnen, die bei ansonsten identischer Behandlung den Schritt (b) (PEF-Behandeln) bzw. den Schritt (b-v) (PEF-Behandeln vorgequollener Rohkaffeebohnen) nicht durchlaufen haben. Vorzugsweise wird das Bruchverhalten durch eine, aus der PEF-Behandlung resultierende, Erhöhung der Elastizität verbessert. Das Bruchverhalten von Rohkaffeebohnen bzw. von Kaffeebohnen wird vorzugsweise bestimmt nach der durch Nedomova, Trnka, Stoklasova und Buchar in dem Fachartikel „Strength of coffee beans under static and dy- namic loading“, 2013 (doi:10.11118/actaun201361030743), auf Seite 745 beschriebenen „dynamic loading“ Methode. In vielen Fällen ist es bevorzugt, dass die Werte für die Bruchkraft (engl. Breaking force) und/oder die Bruchdehnung (engl. Strain at fracture) durch die PEF-Behandlung in Schritt (b) bzw. in Schritt (b-v) des erfindungsgemäßen Verfahrens um mehr als 5% erhöht werden, besonders bevorzugt um mehr als 7%, ganz besonders bevorzugt um mehr als 10%. Verglichen wird hierbei folglich mit Rohkaffeebohnen, die bei ansonsten identischer Behandlung den Schritt (b) (PEF-Behandeln) bzw. den Schritt (b-v) (PEF-Behandeln vorgequollener Rohkaffeebohnen) nicht durchlaufen haben.

Um den Verfahrensaufwand beim Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen (insbesondere mit für Koffein spezifischen Extraktionsmitteln, wie flüssiges Kohlenstoffdioxid) zu reduzieren, haben die Erfinder eine Vielzahl von Überlegungen angestellt und Untersuchungen durchgeführt.

Da den Erfindern bewusst war, dass der Schritt der Extraktion des Koffeins für das Gesamtverfahren geschwindigkeitsbestimmend ist, versuchten sie zunächst die Parameter der Verfahrensführung im Schritt des Extrahierens des Koffeins zu optimieren. Dieser Ansatz erwies sich jedoch trotz intensiver Bemühungen bislang nicht als erfolgreich. Auch Versuche, ein alternatives Extraktionsmittel zu finden, welches bei hoher Spezifizität eine schnellere Koffeinextraktion ermöglicht als die in der Kaffeeindustrie bekannten, für Koffein spezifischen Extraktionsmittel (wie flüssiges Kohlenstoffdioxid) waren bislang nicht erfolg- reich.

Schließlich setzte sich daher die (vorläufige) Erkenntnis durch, dass der eigentliche Extraktionsprozess wohl nicht zu optimieren ist.

Die Erfinder haben daher erwogen, den üblichen Schritt des Vorquellens der Rohkaffeebohnen vor dem Extraktionsprozess zu modifizieren oder durch andere Verfahren zu er- setzen, um so eine andere, effizientere Form der Vorbereitung der Extraktion zu finden.

Eine Vielzahl von Versuchen mit unterschiedlichsten Ansätzen und Methoden verlief zunächst enttäuschend. Überraschenderweise wurde in weiteren Versuchen jedoch gefunden, dass eine vorherige PEF-Behandlung zu einer erheblichen und letztlich entscheidenden Verbesserung der Effizienz der Koffeinextraktion aus den so vorbehandelten Rohkaffeebohnen führte. Eine derartig effiziente Extraktion lässt sich ohne eine PEF-Behandlung nicht erreichen. Zudem stellte sich überraschenderweise heraus, dass die so behandelten (zunächst PEF- behandelten, dann entkoffeinierten) Rohkaffeebohnen in bestimmten Trocknungsverfahren, insbesondere in der Wirbelschichttrocknung, effektiver getrocknet werden als vergleichbare Rohkaffeebohnen, die bei ansonsten identischer Behandlung den Schritt der PEF-Behandlung nicht durchlaufen hatten. Weiterhin wurde in eigenen Experimenten überraschenderweise festgestellt, dass die Bruchfestigkeit der Rohkaffeebohnen durch die PEF-Behandlung vor der Entkoffeinierung nicht beeinträchtigt, sondern sogar leicht erhöht wird.

Eigene Untersuchungen haben überdies gezeigt, dass auch der Geschmack und das Aroma entsprechender Kaffeezubereitungen durch die PEF-Behandlung nicht negativ be- einflusst wird.

PEF-Behandlungen von Lebensmitteln sind vereinzelt bereits beschrieben worden:

EP 2 544 552 B1 offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Chicoreestücken, das einen Schritt des Einweichens von nichtgerösteten Chicoreestücken in einer wässrigen Lösung aufweist, die zweiwertige Kationen aufweist, gefolgt von einem Schritt des Dünstens der Chicoreestücke. Das Dokument offenbart zudem, dass während des Schrittes des Einweichens ein gepulstes elektrisches Feld auf die Chicoreestücke angewendet wird.

Das Dokument US 2016/0037807 A1 offenbart eine Methode zur Reduzierung des Aspa- ragingehalts von Lebensmitteln die für eine Hitzebehandlung vorgesehen sind. Das Dokument offenbart zudem, dass Kartoffelstücke vor einem Einweichen in Wasser mit einem gepulsten elektrischen Feld behandelt werden.

Das Dokument EP 1 906 772 B1 offenbart ein Verfahren zum Behandeln von Kartoffeln, umfassend das Anwenden eines elektrischen Feldes in der Form eines gepulsten elektrischen Feldes auf die Kartoffeln. Die Dissertationsschrift „Pulsed electric fields - Influence on physiology, structure and extraction processes of the oleaginous yeast Waltomyces lipofer” des Autors Dennis Raschke, Technische Universität Berlin, 2010, offenbart den Einfluss gepulster elektrischer Felder auf Hefezellen vom Typ Waltomyces lipofer. Das Dokument „DLG-Expertenwissen 5/2018“ beschreibt die Anwendung von gepulsten elektrischen Feldern (PEF) in der Lebensmittelindustrie.

Das Dokument „Pulsed Electric Field Assisted Extraction of Bioactive Compounds from Cocoa Bean Shell and Coffee Silverskin” der Autoren Letricia Barbosa-Pereira, Alessandro Guglielmetti und Giuseppe Zeppa (in: “Food and Bioprocess Technology” 2008, vol. 11 , Seiten 818-835; https://doi.org/10.1007/s11947-017-2045-6) offenbart die Extraktion bioaktiver Substanzen aus zuvor zu einem Pulver zermahlenen Kaffeesilberhäutchen. Das Dokument offenbart auch, dass eine der extrahierten bioaktiven Substanzen Koffein ist. Offenbart wird zudem, dass die zu einem Pulver zermahlenen Kaffeesilberhäutchen vor der Extraktion einem gepulsten elektrischen Feld ausgesetzt werden. Auf Basis seines Fachwissens wählt der Fachmann für das erfindungsgemäße Verfahren eine geeignete Extraktionsflüssigkeit individuell aus.

Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) mit folgenden Schritten:

(a-v) Vorquellen von Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit, so dass vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise vorgequollene Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt,

(b-v) PEF-Behandeln der vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(c-v) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren.

Der Begriff „Quellflüssigkeit“ bezeichnet eine Substanz, die bei 25°C und einem Umgebungsdruck von 101325 Pa als Flüssigkeit vorliegt und die dazu vorgesehen ist bzw. benutzt wird, in einen Festkörper (z. B. in eine Ro h kaffe eboh ne) einzudringen und (häufig) eine Volumenvergrößerung des Festkörpers (z. B. einer Rohkaffeebohne) zu bewirken. Eine Rohkaffeebohne besitzt somit nach dem Vorquellen mit Quellflüssigkeit häufig ein größeres Volumen als vor dem Vorquellen mit Quellflüssigkeit.

Der Feuchtegehalt von Rohkaffeebohnen kann über einen weiten Bereich variieren. Das Ergebnis des Schrittes (a-v) ist eine vorgequollene Rohkaffeebohne. „Vorgequollen“ ist eine Rohkaffeebohne dann, wenn sie mit Quellflüssigkeit kontaktiert wurde und zumindest ein Teil der Quellflüssigkeit in die Rohkaffeebohne eingedrungen ist; dies lässt sich z.B. durch Differenzwägung bestätigen. Eine vorgequollene Rohkaffeebohne besitzt vorzugsweise ein vergrößertes Volumen.

Vorzugsweise besitzt eine in Schritt (b) bzw. (b-v) einer PEF-Behandlung zu unterziehende Rohkaffeebohne einen Feuchtegehalt von zumindest 15 Gew.-%, bevorzugt einen Feuchtegehalt im Bereich von 15 Gew.-% bis 55 Gew.-%, besonders bevorzugt einen Feuchtegehalt im Bereich von 35 Gew.-% bis 50 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt einen Feuchtegehalt im Bereich von 35 Gew.-% bis 45 Gew. -%, jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der vorgequollenen Rohkaffeebohne bestimmt gemäß ISO 6673. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei die Quellflüssigkeit eine wässrige Quellflüssigkeit ist.

Auf Basis seines Fachwissens und der Bedürfnisse des Einzelfalls wählt der Fachmann die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Quellflüssigkeit individuell aus. In vielen Fällen ist es jedoch besonders bevorzugt, eine wässrige Quellflüssigkeit zu verwenden. Der vielfach bevorzugt eingesetzte Wasserdampf ist gemäß obiger Definition eine wässrige Quellflüssigkeit.

In vielen Fällen ist als Quellflüssigkeit eine wässrige Quellflüssigkeit bevorzugt, da es zu einem besonders effektiven Vorquellen der Rohkaffeebohnen kommt; gleichzeitig ist der Einsatz einer wässrigen Quellflüssigkeit in vielen Fällen umweltschonend und/oder besonders kosteneffizient.

In vielen Fällen ist es bevorzugt, Wasser (Trinkwasser im Sinne der deutschen Trinkwasserverordnung in der Fassung mit Datum vom 8. Januar 2018 (veröffentlicht im Bundesgesetzblatt, entmineralisiertes Wasser, destilliertes Wasser oder dergleichen) bzw. Wasser- dampf ohne die Zugabe weiterer Substanzen als wässrige Quellflüssigkeit einzusetzen. In diesem Fall verbleiben bei einem späteren Entfernen der Quellflüssigkeit (d.h. des Wassers) keine relevanten Mengen an unerwünschten Additiven in der Kaffeebohne. Es ist daher keine gesonderte Analytik zur Überwachung toxikologischer bzw. lebensmittelrechtlicher Grenzwerte notwendig. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei die Extraktionsflüssigkeit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid, Dichlormethan, Dichlorethan, Ethanol, Trichlomethan, Trichlorethan, Aceton, Ethyl- acetat, Methylacetat, Methanol, Kaffeeöl und Wasser,

Die Extraktionsflüssigkeit ist besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:

Wasser, Ethylacetat, flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan Die Extraktionsflüssigkeit ist ganz besonders bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: flüssigem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan.

Am meisten bevorzugt ist die Extraktionsflüssigkeit flüssiges Kohlenstoffdioxid.

Auch andere als die hier aufgeführten bevorzugten Extraktionsmittel und Extraktionsmittel- gemische können erfindungsgemäß eingesetzt werden, ihr Einsatz ist lediglich in der Regel weniger bevorzugt.

Jede der angegebenen Extraktionsflüssigkeiten kann je nach den Erfordernissen des Einzelfalls hinsichtlich ihres Lösungsverhaltens für Koffein und spezielle Aromastoffe im Einzelfall durch den Fachmann bevorzugt werden. Der Fachmann berücksichtigt bei derAus- wähl neben dem Lösungsverhalten des jeweiligen Extraktionsmittels auch andere Faktoren des Einzelfalls und deren Kombinationen bei der Auswahl des geeigneten Extraktionsmittels; diese Faktoren umfassen beispielhaft und nicht abschließend: spezifische Anforderungen an das Extraktionsergebnis, die Extraktionstemperatur, den apparativen Aufbau im Einzelfall, rechtliche Vorschriften am Ort seiner Tätigkeit, Kosten und/oder Verfügbarkeit des Extraktionsmittels, Umweltverträglichkeit, Kundenakzeptanz.

Besonders bevorzugt ist die Extraktionsflüssigkeit ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus flüssigem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan. Ganz besonders bevorzugt ist die Ver- wendung von flüssigem Kohlenstoffdioxid als Extraktionsflüssigkeit.

Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), mit folgendem zusätzlichen Schritt:

(d) Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen, vorzugs- weise von entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen (insbesondere bei Durchführung der Schritte (a-v), (b-v) und (c-v)), so dass getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt. Nach dem Entkoffeinieren ist es nämlich in vielen Fällen erforderlich oder zumindest bevorzugt, die entkoffeinierten, PEF-behandelten, gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen zu trocknen, sodass getrocknete entkoffeinierte, gegebenenfalls vorgequollene, PEF-behandelte Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt. Vorzugsweise wird der Feuchtigkeitsgehalt der entkoffeinierten, PEF-behandelten, gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen im Schritt des „Trocknens der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen“ um mindestens 10 % reduziert, bezogen auf die Gesamtmasse der Rohkaffeebohnen vor dem Trocknen, bevorzugt um mindestens 20 %, besonderes bevorzugt um mindestens 30 %, ganz besonders bevorzugt um mindestens 35 %; die Bestimmung erfolgt gemäß ISO 6673.

Vorzugsweise wird die Schüttdichte (engl.: bulk density) der entkoffeinierten, PEF- behandelten, gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen im Schritt des „Trocknens der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen“, um mindestens 10 % erhöht, bevorzugt um mindestens 20 %, besonders bevorzugt um 30 %, ganz besonders bevorzugt um mindestens 35 %; die Bestimmung der Schüttdichte (freie Strömung) erfolgt gemäß ISO 6669. Vorteilhafterweise ist eine definierte Reduzierung des Feuchtigkeitsgehalts (bestimmt gemäß ISO 6673) der entkoffeinierten, PEF-behandelten, gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen, im Schritt des „Trocknens der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen“ mit einem geringeren Energieaufwand bzw. Energieeinsatz möglich als die gleiche definierte Reduzierung des Feuchtigkeitsgehalts bei dergleichen Menge entkoffeinierter, nicht PEF-behandelter, gegebenenfalls vorgequollener Rohkaffeebohnen (bei mit Ausnahme der PEF-Behandlung identischer Verfahrensgestaltung).

Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei das Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen, vorzugsweise das Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen (also insbesondere bei Durchführung der Schritte (a-v), (b-v) und (c-v)), mittels eines Verfahrens durchgeführt wird, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: - Wirbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren, Vibrationstrocknung,

Gefriertrocknung, Heißlufttrocknung, Mikrowellentrocknung, Infrarottrocknung und Kombinationen davon.

Vorzugsweise ist es ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:

Wrbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren und Kombinationen da- von, wobei bevorzugt das Trocknungsverfahren zumindest eine Wirbelschichttrocknung umfasst, besonders bevorzugt in Kombination mit einer Vakuumtrocknung, und wobei ganz besonders bevorzugt zunächst eine Vakuumtrocknung erfolgt und da- nach eine Wirbelschichttrocknung.

Auch andere als die hier aufgeführten Trocknungsverfahren können erfindungsgemäß eingesetzt werden, ihr Einsatz ist lediglich in der Regel weniger bevorzugt. Der Fachmann wählt ein für die Erfordernisse des Einzelfalls geeignetes Trocknungsverfahren aus. Weitere geeignete Verfahren zum Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen, vorzugsweise der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, sind aus dem Stand der Technik bekannt und können einzeln oder kombiniert bzw. auch nacheinander ebenfalls erfindungsgemäß zum Einsatz kommen, alternativ oder zusätzlich zu den bevorzugten Trocknungsverfahren.

Der Fachmann kennt weitere geeignete Verfahren zur Trocknung aus dem Stand der Technik und wählt das geeignete Verfahren bzw. die geeigneten Verfahren nach den Erfordernissen des Einzelfalles selbst aus.

Besonders bevorzugt erfolgt in vielen Fällen zunächst eine Vakuumtrocknung zum Vor- trocknen auf eine Feuchte von ca. 20 bis 30 % (bezogen auf die Gesamtmasse der Kaffeebohnen, Bestimmung gemäß ISO 6673) und danach eine Wirbelschichttrocknung, weil durch die Verwendung der entkoffeinierten, PEF-behandelten Rohkaffeebohnen bzw. der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen insbesondere in der Wirbelschichttrocknung besonders vorteilhaft verbesserte Trocknungsraten erzielt werden, verglichen mit entkoffeinierten, nicht PEF-behandelten Rohkaffeebohnen bzw. entkoffeinierten, nicht PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen.

Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei durch die PEF-Behandlung irreversible Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaffeebohnen (vorgequollen oder nicht vorgequollen) erzeugt werden.

Vorzugsweise wird im erfindungsgemäßen Verfahren das PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen so schonend durchgeführt, dass irreversible Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaffeebohnen entstehen, aber ohne dass die Bruchfestigkeit der daraus hergestellten gerösteten Kaffeebohnen beeinträchtigt wird, jeweils verglichen mit geröste- ten Kaffeebohnen der gleichen Art und Charge, die zuvor die gleichen Verfahrensschritte durchlaufen haben, lediglich ohne eine PEF-Behandlung. Die Bruchfestigkeit (Bruchkraft) wird jeweils bestimmt mittels der durch Nedomova, Trnka, Stoklasova und Buchar in dem Fachartikel „Strength of coffee beans under static and dynamic loading“, 2013 (doi: 10.11118/actaun201361030743), auf Seite 745 beschriebenen „dynamic loading“ Me- thode.

In vielen Fällen ist es auch hier bevorzugt, dass die Werte für Bruchkraft (engl. Breaking force) und/oder die Bruchdehnung (engl. Strain at fracture) durch die PEF-Behandlung in Schritt (b) bzw. in Schritt (b-v) des erfindungsgemäßen Verfahrens um mehr als 5% erhöht werden, besonders bevorzugt um mehr als 7%, ganz besonders bevorzugt um mehr als 10%. Verglichen wird hierbei folglich mit Rohkaffeebohnen, die bei ansonsten identischer Behandlung den Schritt (b) (PEF-Behandeln) bzw. den Schritt (b-v) (PEF-Behandeln) nicht durchlaufen haben.

Vorzugsweise wird das PEF-Behandeln von (gegebenenfalls vorgequollenen) Rohkaffeebohnen so schonend durchgeführt, dass irreversible Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaffeebohnen entstehen, aber ohne dass das Röstverhalten der PEF- behandelten Rohkaffeebohnen beeinträchtigt wird, verglichen mit gerösteten Kaffeeboh- nen der gleichen Art und Charge, die zuvor die gleichen Verfahrensschritte durchlaufen haben, lediglich ohne eine PEF-Behandlung.

Die durch das PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen erzeugten irreversiblen Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaffeebohnen lassen sich detektieren mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM), Tranmissionselektronenmikroskopie (TEM), Kryo-Trans- missionselektronenmikroskopie (Kryo-TEM) oder Rasterkraftmikroskopie (Atomic Force Microscopy, AFM) oder besonders bevorzugt mittels einer Kombination der genannten Methoden.

Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei die Rohkaffeebohnen, vorzugs- weise die vorgequollenen Rohkaffeebohnen, nach der PEF-Behandlung eine geringere Menge an coliformen Keimen aufweisen als vor der PEF-Behandlung, jeweils bestimmt gemäß ISO 4832.

Der Begriff „coliforme Keime“ bezeichnet lactosespaltende, gram-negative, fakultativ anaerobe, stäbchenförmige Bakterien, die Säure und Gase produzieren; Beispiele für solche coliformen Bakterien sind die Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Escherichia und Klebsiella.

Die Belastung von Rohkaffeebohnen (vorgequollen oder nicht-vorgequollen) mit coliformen Keimen ist unerwünscht und eine möglichst niedrige Belastung der Rohkaffeebohnen (vorgequollen oder nicht-vorgequollen) mit coliformen Keimen ist daher bevorzugt. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, dass die Menge der coliformen Keime auf den gegebenenfalls vorgequollenen Rohkaffeebohnen nach der PEF-Behandlung niedriger ist als unmittelbar vor der PEF-Behandlung, jeweils bestimmt anhand der Menge an koloniebildenden Einheiten (kbE) ermittelt gemäß DIN EN ISO 4833- 1.

Bevorzugt liegt die Menge der coliformen Keime auf den Rohkaffeebohnen, vorzugsweise den vorgequollenen Rohkaffeebohnen, nach der PEF-Behandlung unterhalb von 150 kbE, besonders bevorzugt unterhalb von 140 kbE, ganz besonders bevorzugt unterhalb von 135 kbE, am meisten bevorzugt unterhalb von 130 kbE, ermittelt gemäß DIN EN ISO 4833-1.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei beim PEF-Behandeln der Rohkaffeebohnen in Schritt (b) bzw. der vorgequollenen Rohkaffeebohnen in Schritt (b-v) eine Puls-Feldstärke von mindestens 0,2 kV/cm, bevorzugt mindestens 1 ,0 kV/cm, besonders bevorzugt mindestens 1 ,5 kV/cm, ganz besonders bevorzugt mindestens 2,7 kV/cm, am meisten bevorzugt eine Puls-Feldstärke im Bereich von 0,5 kV/cm bis 3 kV/cm angewendet wird, und/oder ein tatsächlicher Energieeintrag von mindestens 5 kJ/L, bevorzugt mindestens 15,0 kJ/L erfolgt, und/oder die Rohkaffeebohne mindestens 5 Pulsen des gepulsten elektrischen Feldes ausgesetzt wird, bevorzugt mindestens 10 Pulsen, besonders bevorzugt mindestens 18 Pulsen, ganz besonders bevorzugt mindestens 20 Pulsen, am meisten bevorzugt mindestens 25 Pulsen, vorzugsweise im Bereich von 5 bis 100 Pulsen, besonders vorzugsweise im Bereich von 5 bis 50 Pulsen, und/oder - die Rohkaffeebohnen zumindest anfänglich (also vor dem ersten Puls des elektrischen Feldes) einen Feuchtegehalt von mindestens 10% besitzen, bevorzugt mindestens 20% besonders bevorzugt mindestens 30%, ganz beson- ders bevorzugt mindestens 40%, vorzugsweise einen Feuchtegehalt im Bereich von 10 bis 50 % besitzen, besonders vorzugsweise im Bereich von 20 bis 45 %, bestimmt gemäß ISO 6673.

Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren und nachfolgend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oderdaraus hergestellten Zubereitungen dargelegten Effekte und Vorteile werden bei einer Verfahrensgestaltung mit den hier beschriebenen Parametern in vielen Fällen besonders vorteilhaft verwirklicht.

Insbesondere kommt es bei geeigneter Auswahl von hier angegebenen Parametern und Anlagentechnik zu besonders vorteilhaften kombinierten Effekten wie vorstehend beschrieben, insbesondere hinsichtlich einer Reduzierung von Mikroorganismen, bevorzugt colifor- mer Bakterien, und besonders vorteilhaften Extraktionseigenschaften der so behandelten Rohkaffeebohnen.

Besonders bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren, in dem die im Einzelnen be- schriebenen bevorzugten Parameter

- mit der Verwendung von flüssigem Kohlenstoffdioxid und/oder Dichlormethan im nachfolgenden Schritt „(c) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF-behandelte, Rohkaffeebohnen resultieren“ bzw. „(c-v) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten, vorge- quollenen Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren“ kombiniert werden und/oder

- mit einem Trocknungsverfahren im Schritt „Trocknen der entkoffeinierten, PEF- behandelten Rohkaffeebohnen, vorzugsweise der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vor- gequollenen Rohkaffeebohnen, so dass getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen resultieren, vorzugsweise getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen mit einem vorbestimmten Feuchtegehalt.“ kombiniert werden, das eine Wirbelschichttrocknung umfasst.

Besonders bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei beim Vorquellen von Roh- kaffeebohnen mit Quellflüssigkeit in Schritt (a-v), eine Aufnahme von mindestens 10 Gew.- % Quellflüssigkeit erfolgt, bevorzugt mindestens 20 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Rohkaffeebohnen vor dem Vorquellen.

Die aufgenommene Menge an Quellflüssigkeit wird durch Differenzwägung bestimmt; dar- aus wird der Gewichtsprozentwert für die Aufnahme errechnet.

Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren und nachfolgend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oderdaraus hergestellten Zubereitungen dargelegten Effekte und Vorteile werden bei einer Durchführung des Vorquellens insbesondere mit den hier beschriebenen Parametern in vielen Fällen besonders vorteilhaft verwirklicht.

Die Erfindung betrifft auch entkoffeinierte Rohkaffeebohnen, entkoffeinierte geröstete Kaffeebohnen oder daraus hergestellte Zubereitungen, herstellbar und/oder hergestellt durch ein erfindungsgemäßes Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet). Vorzugsweise ist das Bruchverhalten der erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen nicht verschlechtert, besonders bevorzugt sogar verbessert, verglichen mit entkoffeinierten Rohkaffeebohnen der gleichen Art und Charge, der zuvor die gleichen Verfahrensschritte durchlaufen hat, lediglich ohne eine PEF-Behandlung; das Bruchverhalten wird jeweils bestimmt mittels der durch Nedomova, Trnka, Stoklasova und Buchar in dem Fachartikel „Strength of coffee beans under static and dynamic loading“, 2013 (doi: 10.11118/actaun201361030743), auf Seite 745 beschriebenen „dynamic loading“ Methode.

Vorzugsweise weisen erfindungsgemäße entkoffeinierte Rohkaffeebohnen (vorgequollen oder nicht-vorgequollen) irreversible Poren in den Zellmembranen und Zellwänden der Rohkaffeebohnen auf. Die obigen Ausführungen gelten entsprechend.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer PEF-Vorrichtung (d. h. einer Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Artikeln, insbesondere von Lebensmitteln) zur PEF-Behandlung von (gegebenenfalls vorgequollenen) Rohkaffeebohnen vor der Entkoffeinierung.

Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren und erfindungsge- mäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen dargelegten Effekte und Vorteile können bei erfindungsgemäßer Verwendung der PEF-Vorrichtung erreicht und nach den Erfordernissen des Einzelfalls eingestellt werden.

Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Verwendung einer PEF-Vorrichtung (wie vorste- hend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), wobei die PEF-Behandlung durchgeführt wird vor einer Entkoffeinierung (vgl. das erfindungsgemäße Verfahren), und/oder - vor und/oder nach einem Vorquellen (vorzugsweise nach einem Vorquellen), und/oder - vor und/oder nach einem Trocknen, und/oder vor einem Rösten (vgl. das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen) und/oder zur Reduktion des Keimgehalts der (vorzugsweise vorgequollenen) Rohkaffeebohnen und/oder zur Verbesserung der Koffein-Extrahierbarkeit der (vorzugsweise vorgequollenen) Rohkaffeebohnen.

Je nach den Erfordernissen des Einzelfalles wählt der Fachmann aus, zu welchem Zeit- punkt und zu welchem Zweck eine PEF-Behandlung durchgeführt wird. In vielen Fällen ist es bevorzugt, eine PEF-Behandlung zu mehr als einem Zweck durchzuführen. Zudem ist es in einigen Fällen bevorzugt, mehr als eine PEF-Behandlung durchzuführen. PEF- Behandlungen können zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt werden und verschiedenen Zwecken dienen. Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren und erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen dargelegten Effekte und Vorteile können bei erfindungsgemäßer Verwendung der PEF-Vorrichtung erreicht und nach den Erfordernissen des Einzelfalls eingestellt werden.

Die Erfindung betrifft auch eine Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen in einem erfindungsgemäßen Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), zumindest umfassend: eine Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen, - eine dazu (d.h. zu der Vorrichtung zum PEF-Behandeln) nachgeschaltete Vorrichtung zum Entkoffeinieren der PEF-behandelten Rohkaffeebohnen.

Die Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen ist besonders geeignet zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zu- bereitungen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet).

Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren, erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen und erfindungsgemäßen Verwendungen dargelegten Ef- fekte und Vorteile können bei erfindungsgemäßer Verwendung der Vorrichtung zum Behandeln erreicht und nach den Erfordernissen des Einzelfalls eingestellt werden.

Bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen in einem erfindungsgemäßen Verfahren (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet), weiter umfassend: eine der Vorrichtung zum PEF-Behandeln vorgeschaltete oder nachgeschaltete Vorrichtung zum Vorquellen von Rohkaffeebohnen (vorzugsweise vorgeschaltet) und/oder eine der Vorrichtung zum PEF-Behandeln (vorzugsweise unmittelbar) nachgeschaltete Vorrichtung zum Entfernen anhaftenden Wassers (wie es typischerweise nach einer PEF- Behandlung vorliegt) von Rohkaffeebohnen, vorzugsweise umfassend eine Trocknungsschnecke und/oder ein Gebläse und/oder eine Vorrichtung zum Abfüllen und/oder Transportieren hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees und/oder eine Vorrichtung zum Trocknen des hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees. Je nach den Erfordernissen des Einzelfalls sind einzelne, mehrere oder sämtliche der hier definierten Vorrichtungen für eine besonders vorteilhafte Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders bevorzugt. Der Fachmann wählt in Kenntnis des jeweiligen Einzelfalls die jeweils bevorzugte Vorrichtung bzw. die jeweils bevorzugten Vorrichtungen bzw, die jeweils bevorzugten Kombinationen von Vorrichtungen selbstständig aus. Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Anlage eine computergestützte Einheit zum Steuern und/oder Regeln der automatisierten PEF-Behandlung und Entkoffeinierung der Rohkaffeebohnen.

Die vorstehend im Zusammenhang mit erfindungsgemäßen Verfahren und erfindungsgemäßen entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen und erfindungsgemäßen Verwendungen dargelegten Effekte und Vorteile können bei erfindungsgemäßen Verwendung der PEF-Vorrichtung erreicht und nach den Erfordernissen des Einzelfalls eingestellt werden.

Besonders bevorzugt ist ein Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitun- gen, (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) mit den folgenden Merkmalen:

(a) Vorquellen von Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit, so dass vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren, (b) PEF-Behandeln der vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(c) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(d) Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen resultieren, wobei das Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen mittels eines Verfahrens durchgeführt wird, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

Wrbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren, Vibrationstrocknung, Gefriertrocknung, Heißlufttrocknung, Mikrowellentrocknung, Infrarottrocknung und Kombinationen davon, und welches vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: - Wirbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren und Kombinationen davon, wobei bevorzugt das Trocknungsverfahren zumindest eine Wirbelschichttrocknung umfasst, besonders bevorzugt in Kombination mit einer Vakuumtrocknung, und wobei ganz besonders bevorzugt zunächst die Vakuumtrocknung erfolgt und danach die Wrbelschichttrocknung.

Besonders bevorzugt ist ein Verfahren zum Herstellen von entkoffeinierten Rohkaffeebohnen, entkoffeinierten gerösteten Kaffeebohnen oder daraus hergestellten Zubereitungen, (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) mit den folgenden Merkmalen: (a) Vorquellen von Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit, so dass vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(b) PEF-Behandeln der vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren, (c) Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, mittels einer Extraktionsflüssigkeit, so dass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren,

(d) Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, so dass getrocknete entkoffeinierte Rohkaffeebohnen resultieren, wobei die Quellflüssigkeit eine wässrige Quellflüssigkeit ist und/oder die Extraktionsflüssigkeit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid, Dichlorme- than, Dichlorethan, Ethanol, Trichlomethan, Trichlorethan, Aceton, Ethyl- acetat, Methylacetat, Methanol, Kaffeeöl und Wasser, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:

Wasser, Ethylacetat, flüssigem Kohlenstoffdioxid, überkritischem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan, besonders vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: flüssigem Kohlenstoffdioxid und Dichlormethan, ganz besonders vorzugsweise ist die Extraktionsflüssigkeit flüssiges Kohlenstoffdioxid; hierbei wird vorzugsweise das Trocknen der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen mittels eines Verfahrens durchgeführt, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: - Wirbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren, Vibrationstrocknung,

Gefriertrocknung, Heißlufttrocknung, Mikrowellentrocknung, Infrarottrocknung und Kombinationen davon, und welches besonders vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

Wrbelschichtverfahren, Vakuumtrocknungsverfahren und Kombinationen da- von, wobei bevorzugt das Trocknungsverfahren zumindest eine Wirbelschichttrocknung umfasst, besonders bevorzugt in Kombination mit einer Vakuumtrocknung, und wobei ganz besonders bevorzugt zunächst die Vakuumtrocknung erfolgt und danach die Wrbelschichttrocknung.

Abbildungen:

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Abbildungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt im Fließbild eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen 101 , sodass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 107 resultieren. Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen in einer erfindungsgemäßen Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) durchgeführt.

In einem ersten Schritt 102 des Verfahrens 100 werden eingesetzte Rohkaffeebohnen 101 mit Quellflüssigkeit vorgequollen, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 103 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren das Vorquellen der eingesetzten Rohkaffeebohnen mit Quellflüssigkeit in einer erfindungsgemäßen Anlage, in der der Vorrichtung zum PEF-Behandeln eine Vorrichtung zum Vorquellen von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) vorgeschaltet ist.

In einem zweiten Schritt 104 des Verfahrens 100 werden die so erhaltenen vorgequollenen Rohkaffeebohnen 103 einer PEF-Behandlung unterzogen, sodass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 105 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren die PEF-Behandlung der eingesetzten Rohkaffeebohnen in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet).

In einem weiteren Schritt 106 des Verfahrens 100 erfolgt das Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten vorgequollenen Rohkaffeebohnen 105, sodass entkoffeinierte, PEF- behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 107 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren das Extrahieren von Koffein (Entkoffeinierung) in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen und einer dazu nachgeschalteten Vorrichtung zum Entkoffeinieren der PEF- behandelten Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet). Fig. 2 zeigt im Fließbild schematisch ein Verfahren zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen ohne PEF-Behandlung. Eingesetzte Rohkaffeebohnen 201 werden in einem ersten Schritt des Verfahrens 200 mit Quellflüssigkeit vorgequollen 202, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 203 resultieren. In einem nächsten Schritt des Verfahrens 200 folgt das Extrahieren von Koffein aus den vorgequollenen Rohkaffeebohnen 106, sodass entkoffeinierte vorgequollene Rohkaffeebohnen 107 resultieren. Eine PEF-Behandlung findet in diesem nichterfindungsgemäßen Vergleichsbeispiel nicht statt.

Fig. 3 zeigt im Fließbild eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfah- rens 300 zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen. Besonders vorteilhaft wird dieses erfindungsgemäße Verfahren zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen in einer erfindungsgemäßen Anlage zum Entkoffeinieren von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) durchgeführt.

Rohkaffeebohnen mit einer Feuchte von ca. 8-12 % 301 werden mit wässriger Quellflüs- sigkeit auf 45 % Feuchte vorgequollen 302, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 303 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier das Vorquellen der eingesetzten Rohkaffeebohnen mit einer Feuchte von ca. 8-12 % mit wässriger Quellflüssigkeit auf 45 % Feuchte in einer erfindungsgemäßen Anlage, wobei der Vorrichtung zum PEF-Behandeln eine Vorrichtung zum Vorquellen von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugs- weise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) vorgeschaltet ist.

In einem nächsten Schritt 304 des Verfahrens 300 erfolgt das PEF-behandeln der vorgequollenen Rohkaffeebohnen, sodass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser 305 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier die PEF- Behandlung der eingesetzten Rohkaffeebohnen in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum PEF-Behandeln von Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet). In einem nächsten Schritt 306 des Verfahrens 300 erfolgt das Entfernen des anhaftenden Wassers mittels einer Trocknungsschnecke und eines Gebläses, sodass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 307 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier das Entfernen des anhaf- tenden Wassers von den PEF-behandelten Rohkaffeebohnen in einer erfindungsgemäßen Anlage, wobei der Vorrichtung zum PEF-Behandeln eine Vorrichtung (wie vorstehend be- schrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevorzugt bezeichnet) zum Entfernen anhaftenden Wassers von Rohkaffeebohnen umfassend eine Trocknungsschnecke und ein Gebläse nachgeschaltet ist.

In einem nächsten Schritt 308 des Verfahrens 300 erfolgt das Extrahieren von Koffein aus den PEF-behandelten vorgequollenen Rohkaffeebohnen mittels flüssigem CO2, sodass entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 309 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier das Extrahieren von Koffein (Entkoffeinierung) in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum Entkoffeinieren der PEF-behandelten Rohkaffeebohnen (wie vorstehend beschrieben, vorzugsweise wie vorstehend als bevor- zugt bezeichnet).

In einem weiteren Schritt 310 des Verfahrens 300 erfolgt eine Vakuumtrocknung der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Feuchtegehalt von 20-25 %, sodass entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 311 resultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier die Vakuumtrocknung in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum (Vakuum-)Trocknen des hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees.

In einem nächsten Schritt 312 des Verfahrens 300 erfolgt eine Wirbelschichttrocknung der entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Restfeuchtegehalt von 9-13 %, sodass getrocknete, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen 313 re- sultieren. Besonders vorteilhaft erfolgt hier die Wirbelschichttrocknung in einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer Vorrichtung zum Trocknen des hergestellten, entkoffeinierten Rohkaffees.

Fig. 4 zeigt in einem Fließbild ein Verfahren zur Entkoffeinierung von Rohkaffeebohnen ohne den Einsatz einer PEF-Behandlung (nicht erfindungsgemäß). In einem ersten Schritt 402 des Verfahrens 400 wird Rohkaffee mit einer Feuchte von 8-12 % 401 mit einer Quellflüssigkeit zum Vorquellen gebracht, bis auf eine Feuchte von ca. 45 %, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 403 resultieren.

In einem weiteren Schritt 404 des Verfahrens 400 durchlaufen die vorgequollenen Rohkaffeebohnen 403 eine ausqeschaltete PEF-Apparatur, sodass es nicht zu einer PEF- Behandlung kommt und vorgequollene Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser 405 resultieren. In einem weiteren Schritt 406 des Verfahrens 400 kommt es zum Entfernen des anhaftenden Wassers auf den vorgequollenen Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser mittels einer Trocknungsschnecke und eines Gebläses, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 407 resultieren. In einem weiteren Schritt 408 des Verfahrens 400 kommt es zum Extrahieren von Koffein aus den vorgequollenen Rohkaffeebohnen mittels flüssigem CO2, sodass entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 409 resultieren.

In einem weiteren Schritt 410 des Verfahrens 400 erfolgt eine Vakuumtrocknung der entkoffeinierten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Restfeuchtegehalt von 20-25 %, sodass entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 411 resultieren.

In einem weiteren Schritt 412 des Verfahrens 400 erfolgt eine Wirbelschichttrocknung der entkoffeinierten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Restfeuchtegehalt von 9-13 %, sodass getrocknete, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen 413 resultieren.

Fig. 5 zeigt im Fließbild eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfah- rens 500 zur Herstellung getrockneter, entkoffeinierter Rohkaffeebohnen 513.

In einem ersten Schritt 502 des Verfahrens 500 wird Rohkaffee mit einer Feuchte von 8-12 % 501 in einem Glasreaktor befeuchtet und vorgequollen, wobei 150-250 g Dampf pro 500 g Kaffee zum Einsatz kommen, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 503 resultieren. In einem weiteren Schritt 504 des Verfahrens 500 werden die vorgequollenen Rohkaffeebohnen 503 einer PEF-Behandlung unterzogen, sodass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser 505 resultieren.

In einem weiteren Schritt 506 des Verfahrens 500 wird das anhaftende Wasser auf den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser mittels ei- ner Trocknungsschnecke und eines Gebläses entfernt, sodass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 507 resultieren.

In einem weiteren Schritt 508 des Verfahrens 500 wird Koffein aus den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen mit Dichlormethan in einer Soxhlet-Apparatur extrahiert, sodass entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 509 resultieren. In einem weiteren Schritt 510 des Verfahrens 500 werden in einem Heißluft-Probentrockner die entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 20-25 % getrocknet, sodass entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 511 resultieren. In einem weiteren Schritt 512 des Verfahrens 500 werden entkoffeinierte, PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen in einem Wirbelschichttrockner auf einen Feuchtegehalt von 9-12 % getrocknet, sodass getrocknete, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen 513 resultieren.

Fig. 6 zeigt im Fließbild ein alternatives Verfahrens 600 zur Herstellung getrockneter, ent- koffeinierter Rohkaffeebohnen 613 ohne eine PEF-Behandlung.

In einem ersten Schritt 602 des Verfahrens 600 wird Rohkaffee mit einer Feuchte von 8-12 % 601 in einem Glasreaktor befeuchtet und vorgequollen, wobei 150 g Dampf pro 500 g Kaffee zum Einsatz kommen, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 603 resultieren.

In einem weiteren Schritt 604 des Verfahrens 600 durchlaufen die vorgequollenen Rohkaf- feebohnen 603 eine ausqeschaltete PEF-Apparatur, sodass es nicht zu einer PEF- Behandlung kommt und vorgequollene Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser 605 resultieren.

In einem weiteren Schritt 606 des Verfahrens 600 wird das anhaftende Wasser auf den vorgequollenen Rohkaffeebohnen mit anhaftendem Wasser mittels einer Trocknungs- Schnecke und eines Gebläses entfernt, sodass vorgequollene Rohkaffeebohnen 607 resultieren.

In einem weiteren Schritt 608 des Verfahrens 600 wird Koffein aus den vorgequollenen Rohkaffeebohnen mit Dichlormethan in einer Soxhlet-Apparatur extrahiert, sodass entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 609 resultieren. In einem weiteren Schritt 610 des Verfahrens 600 werden die entkoffeinierten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 20-25 % vakuumgetrocknet, sodass entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen 611 resultieren. In einem weiteren Schritt 612 des Verfahrens 600 werden entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen in einem Wirbelschichttrockner auf einen Feuchtegehalt von 9-12 % getrocknet, sodass getrocknete, entkoffeinierte Rohkaffeebohnen 613 resultieren.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf weitere Ab- bildungen näher erläutert:

Fig. 7 zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung vorgequollener PEF-behandelter und nicht PEF-behandelter grüner Rohkaffeebohnen mit flüssigem Kohlenstoffdioxid in der Produktion. Buchstabe „A“ kennzeichnet die Ergebnisse für Rohkaffeebohnen des Typs „Arabica“. Buchstabe „B“ kennzeichnet Ergebnisse für Rohkaffeebohnen vom Typ „Ro- busta“. Die X-Achse, bezeichnet mit „C“, gibt den Koffeingehalt in Gew.-% bezogen auf die Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (Koffeingehalt i.TM) nach dem Entkoffeinieren an. Die schwarz gefüllten Balken stellen Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF- Behandlung) bestimmt wurden (Abkürzung hier und analog in weiteren Figuren „Ref.“). Die schraffierten Balken stellen Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wur- den (Abkürzung hier und analog in weiteren Figuren „PEF“).

Fig. 8 zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung verschiedener Chargen vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen mit flüssigem CO2 in der Produktion. Die Bezeichnungen „T 171 “ , „T270“ und „T384“ stehen für die jeweilige Produktionscharge, aus der die jeweils untersuchten Proben entnommen wurden und mit der sie jeweils gemeinsam entkoffeiniert wurden. Die X-Achse, bezeichnet mit „C“, gibt den Koffeingehalt in Gew.-% bezogen auf die Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (Koffeingehalt i.TM) nach dem Entkoffeinieren an. Die schwarz gefüllten Balken stellen Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die schraffierten Balken stellen Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden.

Fig. 9 zeigt beispielhafte Ergebnisse der Trocknungsraten verschiedener Chargen vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen in einem Vakuumtrockner. Die Bezeichnungen „T675“, „T745“ und „T762“ stehen für die jeweilige Produktionscharge, aus der die jeweils unter- suchten Proben entnommen wurden und mit der sie jeweils gemeinsam entkoffeiniert wurden. Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt die Trocknungsrate in Kilogramm / Minute (kg/min) an. Die schwarz gefüllten Balken stellen Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die schraffierten Balken stellen Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden. Fig. 10 zeigt beispielhafte Ergebnisse der Trocknungsraten verschiedener Chargen vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen in einem Wirbelschichttrockner. Die Bezeichnungen „T675“, „T745“ und „T762“ stehen für die jeweilige Produktionscharge aus der die jeweils unter- suchten Proben entnommen wurden und mit der sie jeweils gemeinsam entkoffeiniert wurden. Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt die Trocknungsrate in Kilogramm / Minute (kg/min) an. Die schwarz gefüllten Balken stellen Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die schraffierten Balken stellen Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden. Fig. 11a zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung verschiedener Chargen vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen mit flüssigem CO2. Die Bezeichnungen „T358“, „T333“ und „T288“ stehen für die jeweilige Produktionscharge, aus der die jeweils untersuchten Proben entnommen wurden und mit dersie jeweils gemeinsam entkoffeiniert wurden. Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt hier und in Fig. 11 b den Koffeingehalt in Gew.-% bezogen auf die Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (Koffeingehalt i.TM) nach dem Entkoffeinieren an. Die schwarz gefüllten Balken stellen hier und in Fig. 11 b Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die schraffierten Balken stellen hier und in Fig. 11 b Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden. Fig. 11 b zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung verschiedener Chargen vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen mit flüssigem CO2. Die Bezeichnungen „T762“, „T745“, „T731“ und „T698“stehen für die jeweilige Produktionscharge aus der die jeweils untersuchten Proben entnommen wurden und mit der sie jeweils gemeinsam entkoffeiniert wur- den.

Fig. 12a zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung einer Charge vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen in einer Soxhlet-Apparatur, bei 70°C, mit Dichlormethan als Extraktionsmittel. Die Y-Achse, bezeichnet mit „Y“, gibt die Koffeinkonzentration im Extrakt in Milli- gramm/Liter (mg/L) an. Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt hier und in Fig. 12b die Extraktionszeit in Minuten (min) an. Die schwarz gefüllten Punkte stellen hier und in Fig. 12b Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die weiß gefüllten Kreise stellen hier und in Fig. 12b Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden. Fig. 12b zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung einer Charge vorgequollener PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen in einer Soxhlet-Apparatur, bei 70°C, mit Dichlormethan als Extraktionsmittel. Die Y-Achse, bezeichnet mit „Y“, gibt -im Unterschied zu Fig. 12a- den Koffeingehalt in den Rohkaffeebohnen in Gew.-% bezogen auf die Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (Koffeingehalt i.TM) an.

Fig. 13 zeigt beispielhaft den Verlauf der Trocknung einer Charge (T171) entkoffeinierter, vorgequollener, PEF-behandelter (PEF-behandelte Probe) und nicht PEF-behandelter (Referenzprobe) Rohkaffeebohnen in einem Trommeltrockner. Die Y-Achse, bezeichnet mit „Y“, gibt den Feuchtegehalt der entkoffeinierten, vorgequollenen, PEF-behandelten o- der nicht PEF-behandelten Rohkaffeebohnen in Gew.-% an, bezogen auf g Wasser pro 100g Rohkaffeebohnen (w/w). Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt die Trocknungsdauer in Minuten (min) an. Die schwarz gefüllten Punkte stellen Messwerte dar, die an Referenzproben (ohne PEF-Behandlung) bestimmt wurden. Die weiß gefüllten Kreise stellen Messwerte dar, die an PEF-behandelten Proben bestimmt wurden.

Fig. 14a zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung von Fraktionen einer Charge vorgequollener, fraktionsabhängig mit unterschiedlicher spezifischer Energie (kJ/kg) PEF- behandelter (PEF-behandelte Probe) Rohkaffeebohnen in einer Soxhlet-Apparatur, bei 70°C, mit Dichlormethan als Extraktionsmittel. Untersucht wurden Fraktionen einer Charge Rohkaffeebohnen des Typs „Arabica“. Buchstabe „A“ kennzeichnet hier und in Fig. 14b die Ergebnisse für eine Fraktion, die einer PEF-Behandlung mit einer spezifischen Energie von 22 kJ/kg unterzogen wurden. Buchstabe „B“ kennzeichnet hier und in Fig. 14b die Ergebnisse für eine Fraktion, die einer PEF-Behandlung mit einer spezifischen Energie von 10 kJ/kg unterzogen wurden. Buchstabe „C“ kennzeichnet hier und in Fig. 14b die Ergebnisse für eine Fraktion, die einer PEF-Behandlung mit einer spezifischen Energie von 5 kJ/kg unterzogen wurden. Die X-Achse, bezeichnet mit „X“, gibt hier und in Fig. 14b den Koffeingehalt in Gew.-% bezogen auf die Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (Koffeingehalt i.TM) nach dem Entkoffeinieren an. Die schwarz gefüllten Balken stellen hier und in Fig. 14b Messwerte dar, die nach 120 Minuten Extraktionszeit bestimmt wurden (Abkürzung hier und in Figur 14b „t = 120 min“). Die schraffierten Balken stellen hier und in Fig. 14b Messwerte dar, die nach 60 Minuten Extraktionszeit bestimmt wurden (Abkürzung hier und in Figur 14b „t = 60 min“).

Fig. 14b zeigt beispielhafte Ergebnisse der Entkoffeinierung von Fraktionen einer Charge vorgequollener, fraktionsabhängig mit unterschiedlicher spezifischer Energie (kJ/kg) PEF- behandelter (PEF-behandelte Probe) Rohkaffeebohnen in einer Soxhlet-Apparatur, bei 70°C, mit Dichlormethan als Extraktionsmittel. Untersucht wurden Fraktionen einer Charge Rohkaffeebohnen des Typs „Robusta“.

Beispiele:

Beispiel 1: Entkoffeinierung von Testkaffee mit flüssigem Kohlenstoffdioxid in der

Produktion

Die Auswahl der Substanzen in diesem Beispiel ist lediglich exemplarisch und auch andere Kaffeebohnen, andere Quellflüssigkeit und andere Extraktionsmittel können durch den Fachmann mutatis mutandis verwendet werden.

Beispielhaft wurden grüne Rohkaffeebohnen der Testkaffees „Robusta“ und „Arabica“ gemäß Tabelle 1 eingesetzt.

Tabelle 1: Probenmaterial - Grüne Rohkaffeebohnen

Die Feuchte der grünen Rohkaffeebohnen wurde bestimmt gemäß ISO 6673; entsprechende Prozentangaben beziehen sich auf g/100g Rohkaffeebohnen (w/w). Der Koffeingehalt der grünen Rohkaffeebohnen wurde bestimmt gemäß ISO 20481 ; entsprechende Prozentangaben beziehen sich auf g/100g Rohkaffeebohnen. Der Koffeingehalt in derTro- ckenmasse (i. TM, Spalte D) der grünen Rohkaffeebohnen wurde rechnerisch aus dem Feuchtegehalt und dem Koffeingehalt bestimmt; entsprechende Prozentangaben beziehen sich auf g/100g Trockenmasse der Rohkaffeebohnen (w/w).

Die eingesetzten Rohkaffeebohnen wurden mit Direktdampf befeuchtet (150 g Direktdampf auf 500 g Kaffee) bis vorgequollene Rohkaffeebohnen mit einer Feuchte (Kaffeefeuchte) von etwa 32 % Vorlagen.

Eine Hälfte der so vorgequollenen Rohkaffeebohnen wurde in die PEF-Behandlungszelle gegeben, die mit Wasser aufgefüllt und zum Entgasen mit einem Löffel durchgerührt wurde. Das Gemisch aus Wasser und Rohkaffeebohnen wurde einer PEF-Behandlung unterzogen bei derdie in Tabelle 2 angegebenen Parameter angewendet wurden. Die andere Hälfte der wie oben beschrieben vorgequollenen Rohkaffeebohnen wurde ohne eine PEF- Behandlung als Referenzprobe weiterverarbeitet, indem sie für einen der PEF- Behandlungszeit entsprechenden Zeitraum einer entsprechenden Menge Wasser ausgesetzt wurde (lediglich ohne eine PEF-Behandlung).

Tabelle 2: Parameter der PEF-Behandlung Die so resultierenden PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen wurden in Probenkäfigen in der vorhandenen Produktionslinie mit flüssigem CO2 als Extraktionsmittel entkoffeiniert. Auch die nicht PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen wurden als Referenzprobe unter gleichen Bedingungen in Probenkäfigen in der vorhandenen Produktionslinie mit flüssigem CO2 als Extraktionsmittel entkoffeiniert. Nach erfolgter Entkoffeinierung wurden die PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen, bzw. die nicht PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen als Referenzprobe, den Probenkäfigen entnommen und im Labor in Trocknungsschalen an der Umgebungsluft unter regelmäßigen Wenden auf eine Feuchte von 11 ± 1 % getrocknet. Der Feuchtgehalt wurde gemäß IS06673 bestimmt. Danach wurde der Koffeingehalt nach ISO 20481 bestimmt.

Nach der Entkoffeinierung wiesen die entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Robusta-Rohkaffeebohnen einen Restkoffeingehalt auf, der um 25,1 % unter dem Restkoffeingehalt der nicht PEF-behandelten, vorgequollenen Robusta-Rohkaffeebohnen lag (vgl. Angabe zu Robusta in Tabelle 3 und Fig. 7). Nach der Entkoffeinierung wiesen die entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Arabica-Rohkaffeebohnen einen Restkoffeingehalt auf, der um 16,6 % unter dem Restkoffeingehalt der nicht PEF-behandelten, vorgequollenen Arabica-Rohkaffeebohnen lag (vgl. Angabe zu Arabica in Tabelle 3 und Fig. 7) Ergebnisse der Versuche aus Beispiel 1 sind in Tabelle 3 zusammengefasst und in Fig. 7 grafisch dargestellt.

Tabelle 3: Ausgewählte Chargen von Rohkaffeebohnen Beispiel 2: PEF-Behandlunqen und Entkoffeinierunq mit flüssiqem C02

Die Auswahl der Substanzen in diesem Beispiel ist lediglich exemplarisch und auch andere Kaffeebohnen, andere Quellflüssigkeit und andere Extraktionsmittel können durch den Fachmann mutatis mutandis verwendet werden.

Es wurden beispielhaft die in Tabelle 4 näher bezeichneten Chargen von Rohkaffeebohnen ausgewählt.

Tabelle 4: Ausgewählte Chargen von Rohkaffeebohnen Aus dem Produktionsprozess zur Entkoffeinierung von Rohkaffee mit flüssigem CO2 wurden jeweils 6 Proben ä 400 g bis 500 g der jeweils ausgewählten Chargen von Rohkaffeebohnen direkt nach der Befeuchtung (also nach dem Vorquellen) mit einer wässrigen Quellflüssigkeit entnommen und jeweils als einzelne Proben einer PEF-Behandlung unterzogen. Zudem wurden entsprechende Referenzproben entnommen, die ohne eine PEF- Behandlung weiterverarbeitet wurden.

Die für die PEF-Behandlung verwendeten Parameter sind in Tabelle 5 zusammengefasst.

Für jede der ausgewählten Chargen wurden 2 Probenkäfige mit jeweils 3 der 6 entnommenen Proben ä 400 g bzw. 500 g befüllt, so dass jeder Probenkäfig 1200 g bis 1300 g Roh- kaffee enthielt.

Die Probenkäfige mit den PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen sowie die Probenkäfige mit den Referenzproben (nicht PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen) wurden zur Entkoffeinierung in dieselbe C0 2 -Entkoffeinierungsanlage (Produktionsanlage) gegeben, wo sie gemeinsam mit der jeweiligen Produktionscharge (aus der sie zuvor entnommen worden waren) mit flüssigem CO2 entkoffeiniert wurden.

Tabelle 5: PEF-Parameter

Die Probenkäfige wurden bei der Leerung der Entkoffeinierungsanlage separat entnom- men. Aus den Probenkäfigen wurden jeweils ca. 500 g entkoffeinierte, vorgequollene Rohkaffeebohnen entnommen. Im Labor wurde der Feuchtegehalt der entkoffeinierten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen direkt mittels NIR-Analytik (Nahinfrarotspektroskopie) bestimmt. Im Anschluss an das Trocknen wurde der Koffeingehalt nach ISO 20481 bestimmt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabellen 6a und 6b zusammengefasst und in Fig. 8 grafisch aufgetragen.

Tabelle 6a: Ergebnisse Beispiel 2

Tabelle 6b: Ergebnisse Beispiel 2

Die entkoffeinierten, PEF-behandelten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen besitzen jeweils einen niedrigeren Koffeingehalt als die entkoffeinierten, nicht PEF-behandelten, vorgequol- lenen Rohkaffeebohnen der jeweils gleichen Charge (bei ansonsten identischer Behandlung).

Beispiel 3: Charqenweise PEF-Behandlunq

Beispielhaft wurde für die Verwendung in der Entkoffeinierung von Rohkaffee mit flüssigem CO2 eine PEF-Anlage direkt in den bestehenden in industriellen Prozess zur Entkoffeinierung eingebunden. Mit diesem Testaufbau wurden komplette Kaffeechargen von ca. 4000 kg vorgequollenem Rohkaffee PEF-behandelt und mit Referenzchargen, die nicht PEF- behandelt wurden, verglichen. Der Rohkaffee wurde in einem Befeuchtungsbehälter mit einer wässrigen Quellflüssigkeit auf eine Feuchte von 42 bis 45 % befeuchtet und anschließend direkt in einen Wasserstrom geleitet der durch die PEF-Behandlungszelle geleitet wurde. Für die PEF-behandelten Chargen wurde die PEF-Apparatur hierbei angeschaltet und eine PEF-Behandlung (ge- mäß der Parameter in Tabelle 7) durchgeführt; für die Referenzchargen wurde die Zelle nicht eingeschaltet, so dass diese ohne eine PEF-Behandlung denselben Prozessweg durchliefen.

Tabelle 7: PEF Parameter Das anhaftende Wasser wurde anschließend mit einer Trocknungsschnecke und einem Gebläse von den Kaffeebohnen abgetrennt und in den Vorbehälter zurückgeführt, während der Kaffee direkt in die Entkoffeinierungssäule transportiert wurde. In der Entkoffeinierungssäule wurde Koffein mit flüssigem CO2 als Extraktionsmittel extrahiert.

Beispiel 4: Charqenweise Trocknung

Nach erfolgter Entkoffeinierung gemäß Beispiel 3 wurde der Kaffee zunächst mittels Vakuumtrocknung auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt von 30 bis 38 % getrocknet und anschließend mittels Wirbelschichttrocknung auf einen Restfeuchtigkeitsgehalt von 9 bis 12 % ge- trocknet, poliert und der Apparatur entnommen.

Die Trocknungsraten der beiden Trocknungsschritte für die PEF-behandelten Chargen sowie die Referenzchargen wurden rechnerisch aus Trocknungsverlust und Trocknungszeit ermittelt und verglichen; die Ergebnisse sind in Tabelle 8 zusammengefasst sowie in Fig. 9 (für Vakuumtrocknung) und Fig. 10 (für Wirbelschichttrocknung) grafisch darge- stellt.

Tabelle 8: Trocknungsraten Beispiel 4

Aus den Trocknungsraten der Vakuumtrocknung (hier Trocknung von ca. 45% Feuchte auf ca. 35 % Feuchte) zeigt sich im Vergleich mit den jeweiligen Referenzproben eine leichte Erhöhung der Trocknungsrate bei den PEF-Behandelten vorgequollenen, entkoffeinierten Rohkaffeebohnen (bei ansonsten gleichen Trocknungsbedingungen).

Aus den Trocknungsraten der Wirbelschichttrocknung (hier Trocknung von ca. 35% Feuchte auf ca. 11 % Feuchte) zeigt sich eine vorteilhaft um ca. 0,7 kg/min erhöhte Trocknungsrate der PEF-Behandelten entkoffeinierten, vorgequollenen Rohkaffeebohnen (bei ansonsten gleichen Trocknungsbedingungen). Eine derart vorteilhaft erhöhte Trocknungsrate erlaubt eine schnellere Trocknung und somit eine schonendere Behandlung des Kaffees und damit einhergehend vorteilhafte geschmackliche Eigenschaften. Zudem wird für das gleiche Trocknungsergebnis weniger Energie benötigt. Zudem wird für das Trocknen bei den PEF-behandelten vorgequollenen Rohkaffeebohnen weniger Zeit beansprucht, so dass für die Anlage eine höhere Gesamtproduktionsleistung erreicht werden kann. Beispiel 5: Koffeinqehalt von gemäß Beispiel 3 entkoffeinierten und gemäß Beispiel

4 getrockneten Chargen von Rohkaffeebohnen·

Der Koffeingehalt von gemäß Beispiel 3 PEF-behandelten und entkoffeinierten sowie nach Beispiel 4 getrockneten Rohkaffeebohnen wurde jeweils nach ISO 20481 bestimmt; Ent- sprechende Referenzproben die bis auf die PEF-Behandlung ein gleiches Verfahren durchlaufen haben wurden als Referenzproben ebenfalls nach ISO 20481 gemessen. Ergebnisse sind in Tabelle 9 zusammengefasst und in Fig. 11 a und Fig. 11 b grafisch dargestellt.

Tabelle 9: Ergebnisse der chargenweisen PEF-Behandlung Die PEF-behandelten Chargen wurden (unter ansonsten gleichen Bedingungen) stärker entkoffeiniert jeweils verglichen mit gerösteten Kaffeebohnen dergleichen Art und Charge, die zuvor die gleichen Verfahrensschritte durchlaufen haben, lediglich ohne eine PEF- Behandlung; im rechnerischen Mittel über alle Chargen ist eine Verbesserung um 16,6% zu verzeichnen. Eine effizientere Entkoffeinierung wird auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung als äußerst vorteilhaft empfunden. So lassen sich leichter niedrigere Koffeinwerte erzielen bzw. lassen sich bei geringeren Extraktionszeiten solch vorteilhafte Entkoffeinierungsergebnisse für die PEF-Behandelten Rohkaffeebohnen erzielen für die eine im Falle der nicht PEF-behandelten Rohkaffeebohnen längere Extraktionszeiten benötigt werden; so kann auch hier durch die PEF-Behandlung für die entsprechende Anlage eine höhere Gesamtproduktionsleistung erzielt werden. Beispiel 6: PEF-Behandlunq vor der Entkoffeinierung mit Dichlormethan

Zunächst wurden Rohkaffeebohnen der Typen „Robusta“ und „Arabica“ im Glasreaktor mit Wasserdampf (150 g Wasserdampf auf 500 g Kaffeebohnen) auf ca. 32% befeuchtet, so dass vorgequollene Rohkaffeebohnen resultieren. Anschließend wurde in der mit Wasser befüllten Behandlungszelle eines stationären PEF-Laborgeräts mit ca. 10 kJ/kg eine PEF- Behandlung der vorgequollenen Rohkaffeebohnen durchgeführt, so dass PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen resultierten. Verwendete Parameter der PEF- Behandlung sind in Tabelle 10 dargestellt. Eine Referenzprobe der gleichen Charge des vorgequollenen Rohkaffees wurde währenddessen in einem Wasserbad ohne PEF- Behandlung bewahrt, um vergleichbare Versuchsbedingungen für die Referenzcharge sicherzustellen.

Tabelle 10: Parameter der PEF-Behandlung

Beispiel 7: Koffein Extraktion mit Dichlormethan als Extraktionsmittel Von nach Beispiel 6 vorbehandelten Kaffeebohnen wurden jeweils 10 g PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen bzw. nicht PEF-behandelte vorgequollene Rohkaffeebohnen, eingewogen und in eine Soxhlet- Extraktionshülse gefüllt.

Dann wurde eine Soxhlet- Extraktion mit 70ml_ Dichlormethan bei 60°C, 70°C, bzw. 80°C gestartet. Bei der Soxhlet-Extraktion handelt es sich um eine gängige kontinuierliche Ex- traktionstechnik, bei der lösliche Bestandteile aus festem Extraktionsgut nach dem Ablaufsiphonprinzip in Zyklen mit frischem Lösungsmittel, in diesem Fall Dichlormethan, ex- trahiert werden. Nach definierten Extraktionszeiten wurde die Extraktion jeweils abgebrochen. Es wurden mehrere Versuchsreihen für die PEF-behandelten vorgequollenen Rohkaffeebohnen sowie für die Referenzproben (nicht PEF-behandelte, vorgequollene Rohkaffeebohnen) bei 60°C und 70°C durchgeführt. Anschließend wurden der verbliebene Koffeingehalt in den extrahierten Kaffeebohnen sowie der extrahierte Koffeinanteil im Extrakt bestimmt. Hierzu wurden die die extrahierten Kaffeebohnen unter dem Abzug bei Raumtemperatur auf ca. 11% (+/- 1%) Feuchte getrocknet und der Koffeingehalt nach ISO 20481 bestimmt. Das Extrakt wurde in einem Rotationsverdampfer eingeengt und in Aqua bidest quantitativ aufgenommen. Von der so er- haltenen wässrigen Lösung wurde nach ISO 20481 der Koffeingehalt bestimmt.

Beispielhafte Ergebnisse sind in Tabelle 11 zusammengefasst. Zudem sind beispielhaft in Fig. 12a und in Fig 12b Datenpunkte für eine Extraktion eines Robusta-Kaffees über 380 min bei 70°C dargestellt.

Tabelle 11: Koffeingehalt nach Soxhlet-Extraktion mit Dichlormethan.

Durch eine vorhergehende PEF-Behandlung konnte im Durchschnitt der hier beispielhaft betrachteten Testkaffeebohnen unter ansonsten gleichen Bedingungen „Robusta“ und „Arabica“ 16,9% mehr Koffein aus den Kaffeebohnen extrahiert werden verglichen mit den entsprechenden nicht PEF-behandelten Referenzproben. Lediglich beispielhaft wurde hier Dichlormethan als Extraktionsmittel gewählt; der Fachmann wählt hier nach den Bedürfnissen des Einzelfalls ein geeignetes Extraktionsmittel aus.

Eine effizientere Entkoffeinierung wird auf dem Gebiet der vorliegenden Erfindung als äußerst vorteilhaft empfunden. So lassen sich leichter niedrigere Koffeinwerte erzielen bzw. lassen sich bei geringeren Extraktionszeiten solch vorteilhafte Entkoffeinierungsergebnisse für die PEF-Behandelten Rohkaffeebohnen erzielen für die eine im Falle der nicht PEF-behandelten Rohkaffeebohnen längere Extraktionszeiten benötigt werden; so kann auch hier durch die PEF-Behandlung für die entsprechende Anlage eine höhere Gesamt- Produktionsleistung erzielt werden.

Beispiel 8: Trocknung im Trommeltrockner

3 kg einer gemäß Beispiel 3 entkoffeinierten Probe PEF-behandelten Rohkaffees, sowie 3 kg einer gemäß Beispiel 3 entkoffeinierten Referenzprobe (Probe und Referenzprobe wur- den aus einer Charge Rohkaffee entnommen) wurden jeweils zur Trocknung in einen Trommeltrockner gegeben und bei 90°C und 15 Hz getrocknet. Insbesondere bei Trocknungszeiten von einer Stunde oder mehr, bzw. bei Feuchten unter ca. 30% zeigt sich dabei kein signifikanter Unterschied zwischen der PEF-behandelten Probe und der Referenzprobe, die keiner PEF-Behandlung unterzogen wurde; entsprechende Datenpunkte sind in Fig. 13 aufgetragen.

Beispiel 9:

Der Wasserlösliche Extraktanteil (WLE) in Rohkaffeebohnen und gerösteten Kaffeebohnen PEF-behandelter Proben und nicht PEF-behandelter Vergleichsproben wurde beispielhaft für verschiedene Proben gemäß DIN 10775-1 (geröstete Kaffeebohnen) bzw. gemäß DIN 10775-2 (Rohkaffeebohnen) bestimmt. Unter dem wasserlöslichen Extraktanteil in Roh- und Röstkaffee wird der Teil an extrahierbaren Substanzen verstanden, der durch Extraktion mit Wasser und anschließender Trocknung bei 103°C gravimetrisch bestimmt werden kann. Tabelle 12 zeigt beispielhaft die ermittelten Werte für den Wasserlöslichen Extrak- tanteil in Gewichtsprozent.

Insgesamt zeigt sich überraschend kein signifikanter Einfluss der PEF-Behandlung auf den wasserlöslichen Extraktanteil. Tabelle 12: Wasserlöslicher Extraktanteil

Beispiel 10: Variation dereinqebrachten spezifischen Energie

In einem Verfahren gemäß Beispiel 6 wurde jeweils für Arabica und Robusta Rohkaffeebohnen die spezifische Energie (kJ/kg) bei der PEF-Behandlung über die Anzahl der Pulse bei gleichbleibender Feldstärke gemäß Tabelle 13 variiert.

Tabelle 13: PEF- Parameter zur Variation der eingebrachten spezifischen Energie

Anschließend wurde gemäß der Vorschrift von Beispiel 7 in einer Soxhlet-Apparatur mit Dichlormethan Koffein aus den behandelten Bohnen extrahiert. Die Extraktionszeiten wur- den ebenfalls variiert, beispielhaft sind in Fig. 14a und Fig. 14b Werte für den in der Kaffeebohne verbliebenden Koffeingehalt nach Extraktionszeiten von 60 Minuten und 120 Minuten angegeben. Beispiel 11: Sensorik /Cuppinq:

Nach erfolgter Entkoffeinierung gemäß Beispiel 3 und erfolgter Trocknung gemäß Beispiel 4 wurde der entkoffeinierte Rohkaffee (PEF-behandelte Chargen sowie Referenzchargen) mit derselben Röstkurve auf Kaffeefarbwert (FW) 100 (± 5) geröstet. Die Röstparameter sind beispielhaft für einige Proben in Tabelle 14 angegeben.

Tabelle 14: Röstparameter

Ein Unterschied im Röstverhalten zwischen den PEF-behandelten Chargen und den nicht- PEF behandelten Referenzchargen wurde nicht festgestellt. Zur Prüfung der Sensorik der gerösteten Kaffeebohnen wurden in einer Dreifachbestimmung pro Probe jeweils 11g der gerösteten Kaffeebohnen direkt mit einer Kaffeemühle (Mahlkönig VTA6S, Mahlstufe 7) in ein Prüfgefäß (V = 200 ml_) gemahlen. Frisches Leitungswasserwurde im Wasserkocher auf 95°C erhitzt und ohne Umrühren auf den gemahlenen Kaffee gegossen. Nach 5 min Ziehzeit wurde die sogenannte Kruste abgeschöpft und der Kaffee durch ein geschultes Sensorikpanel sensorisch verkostet. Hierfür wurde im Einzelnen (i)Geschmack, (ii) Geruch, (iii) Säure und (iv) Körper des Aufgusses beurteilt. Die sensorische Beurteilung erfolgte gemäß DIN 10975.

Beispielhafte Ergebnisse der Verkostung sind in Tabelle 15 zusammengefasst. Es wurden keine Abweichungen im Vergleich zu den jeweiligen Referenzproben festgestellt. Tabelle 15: Sensorik / Cupping

Beispiel 12: NMR-Analvtik Die 1 H-NMR- Analyse der organischen Phase und der wässrigen Phase entkoffeinierter PEF-behandelter Proben und entsprechender Referenzproben ergab eine hohe Vergleichbarkeit.

Beispiel 13: Coliforme Keime

Im Rahmen eigener Untersuchungen wurde ein erfindungsgemäßes Verfahren durchge- führt und die Belastung der Rohkaffeebohnen vor Schritt (b-v) (PEF-Behandlung vorgequollener Rohkaffeebohnen) und nach Schritt (b-v) (PEF-Behandlung vorgequollener Rohkaffeebohnen) anhand der koloniebildenden Einheiten nach Inkubation untersucht. Die Untersuchung erfolgte gemäß DIN EN ISO 4833-1.

Jeweils wurde nach der PEF-Behandlung eine geringere Menge an koloniebildenden Ein- heiten gefunden als vor der Untersuchung.