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Title:
METHOD FOR PRODUCING DISINFECTANT SKIN AND HAND CARE GELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/003998
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing disinfectant skin and hand care gels. Said gels contain a) at least 60 wt. %, in relation to the total quantity of the gel, of an alcoholic active ingredient component, which contains a fraction of at least 5 wt. %, in relation to the total quantity of the gel, of at least one alcohol of the general formula R-OH, in which R represents an aliphatic, linear or branched hydrocarbon group with 3 to 8 carbon atoms, b) at least one thickener c) optionally at least one conditioning and/or moisturising active ingredient, in addition to d) water. According to said method, 1) at least one acrylic acid polymer is added to a receiver of in particular deionised water and the polymer is subsequently dispersed to obtain an opaque, homogeneous dispersion; 2) an alcoholic conditioning phase is added to the dispersion, 3) the polymer solution thus formed is neutralised with at least one neutraliser. Said method is characterised in that at least 5 wt. %, in relation to the total quantity of the gel, of at least one alcohol of the general formula R-OH, in which R represents an aliphatic, linear or branched hydrocarbon group with 3 to 8 carbon atoms, is added to the total mixture. The invention also relates to disinfectant skin and hand care gels that are produced according to said method.

Inventors:
VEEGER MARCEL (DE)
KLOTZ ANDREAS (DE)
NAUELS BERND (DE)
BLAESER EDELTRAUD (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/007386
Publication Date:
January 16, 2003
Filing Date:
July 03, 2002
Export Citation:
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Assignee:
STOCKHAUSEN CHEM FAB GMBH (DE)
VEEGER MARCEL (DE)
KLOTZ ANDREAS (DE)
NAUELS BERND (DE)
BLAESER EDELTRAUD (DE)
International Classes:
A61K8/34; A61K8/81; A61Q17/00; A61Q19/00; (IPC1-7): A61K8/34; A61K8/81; A61Q19/00; A61Q19/09
Foreign References:
EP0604848A21994-07-06
US4956170A1990-09-11
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 199344, Derwent World Patents Index; Class A96, AN 1993-348345, XP002217807
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Hautund Handpflegegelen, die a. ) mindestens 60 Gew.% einer alkoholischen Wirkstoffkomponente, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, die einen Anteil von mindestens 5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, wenigstens eines Alkohols der allgemeinen Formel ROH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, enthält, <BR> <BR> b. ) mindestens ein Verdickungsmittel<BR> c. ) gegebenenfalls mindestens ein Pflegeund/oder Feuchthaltewirkstoff sowie<BR> d. ) Wasser enthalten, wobei 1.) mindestens ein Acrylsäurepolymerisat zu einer Vorlage von insbesondere deioni siertem Wasser gegeben und anschließend das Polymerisat dispergiert wird, bis eine milchigtrübe, homogene Dispersion entsteht ; <BR> <BR> 2. ) eine alkoholischen Pflegephase zur Dispersion hinzugefügt wird,<BR> 3. ) die gebildete Polymerisatlösung mit mindestens einem Neutralisationsmittel neutra lisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, wenigstens ein Alkohol der allgemeinen Formel ROH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, zur Gesamtmischung gegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkoholische Wirk stoffkomponente, eine Alkoholmischung mit einer Hauptkomponente aus Methanol, Ethanol, nPropanol, Isopropylalkohol oder eine Mischung hiervon ist, die mindes tens 5 Gew.% bezogen auf die Gesamtmenge des Geles wenigstens ein Alkohol der allgemeinen Formel ROH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die alkoholi sche Wirkstoffkomponente höchstens 20 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, eines Alkohols der allgemeinen Formel ROH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkohole der allgemeinen Formel ROH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, 1Propanol, 2Propanol, 1Butanol, Isobutylal kohol, tert. Butylalkohol, die Amylalkohole 1, 2, 3Pentanol und/oder Neopenty lalkohol, allein oder in Mischungen verwendet werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die alkoholi sche Wirkstoffkomponente ein Gemisch aus Ethanol und 2Propanol ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Pflegeund/oder Feuchthaltewirkstoff in der alkoholischen Pflegephase in 15 bis 30 % der Alkoholgesamtmenge des Geles gelöst ist.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Zu gabe der alkoholischen Pflegephase der resultierenden Lösung 30 bis 60 Gew.% der Alkoholgesamtmenge des Geles zugegeben wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymeri satlösung mit mindestens einem Neutralisationsmittel auf einen pHWert von von 6 bis 9 neutralisiert wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Neutral sationsmittel in 15 bis 30 Gew.% der Alkoholgesamtmenge des Geles gelöst ist.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Verdickungsmittel so gewählt wird, daß das resultierende Haut und Handpflegegel eine Viskosität von 4000 bis 10 000 Centipoise (4 bis 10 Pa s) aufweist.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das resultie rende Hautund Handpflegegel 10 bis 30 Gew.% Wasser enthält.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das resultie rende Hautund Handpflegegel 0 bis 5 Gew.% mindestens eines Pflegeund/oder Feuchthaltewirkstoffs enthält.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet daß natürliche pflanzliche Gerbstoffe und/oder synthetische Gerbstoffe in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.% Aktivsubstanz, im resultierenden Hautund Handpflegegel enthalten sind.
14. Desinfizierende Hautund Handpflegegele erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13.
Description:
Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Haut-und Handpflegegelen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Hautpflege- gelen, insbesondere desinfizierende Handpflegegele mit pflegenden Komponenten.

Desinfektionsmittel dienen der Bekämpfung pathogener Mikroorganismen wie z. B.

Bakterien, Viren, Sporen, Pilze etc. und ihr Einsatz ist in vielen Bereichen unverzichtbar bzw. deren Verwendung wird in vielen Ländern vom Gesetzgeber ausdrücklich ver- langt.

Üblicherweise werden Desinfektionsmittel entsprechend ihres Einsatzgebietes geglie- dert und man unterscheidet je nach Verwendungszweck Antiseptika zur Wund-, Haut-, Stuhl-und Sputumdesinfektion sowie Instrumentendesinfektion, Wäsche-und Flächen- desinfektionsmittel, insbesondere aber auch Haut-und Händedesinfektionsmittel.

Das Anwendungsgebiet der vorgenannten Desinfektionsmittel ist medizinisch indiziert und dient der Prävention von Infektionen in Krankenhäusern, Arzt-und Zahnarztpraxen, in öffentlichen Bereichen wie Schulen, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen z. B. Al- tenheimen, Sanatorien etc., aber auch Sportstätten sowie in anderen Bereichen, in denen Infektionen übertragen werden können. Neben dem Einsatz von Desinfektionsmitteln in der Lebensmittelindustrie und Pharmaindustrie ist nicht nur allgemein deren Einsatz am Arbeitsplatz oder in Wohnungen, sondern auch deren Verwendung in Dienstleistungs- einrichtungen wie z. B. Wäschereien und Küchen zu nennen, deren Produkte direkt an Patienten oder Verbraucher geliefert wird.

Der Nachweis der Wirksamkeit solcher desinfizierender Mittel für eines oder mehrere der oben genannten Anwendungsgebiete erfolgt nach eingehender Prüfung dieser Mittel unter Zugrundelegung normierter Prüfverfahren, die z. B. in Deutschland den Richtli- nien der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) bzw. den Richtlinien des französischen Normungsinstitut AFNOR (Association Franglaise de Normalisation) entnommen sind. Beispielhaft sei auf die nachfolgenden Normen hin- gewiesen :

DIN EN 1040 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika (Basistest) DIN EN 1276 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika Bakterizide Wirkung in den Bereichen Lebensmittel, Industrie, Haushalt und öffentliche Einrichtungen DIN EN 1499 Desinfizierende Händewaschung DIN EN 1500 Hygienische Händedesinfektion DIN EN 12054 Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika Produkte für die hygienische und chirurgische Händedesinfektion und Händewaschung-Bakterizide Wirkung DIN EN 12791 Chirurgische Händedesinfektionsmittel AFNOR T 72 300 Bakterizide Wirksamkeit von Antiseptika und Desinfektionsmit- teln, die als Flüssigkeit, gemischt in Wasser angewendet werden AFNOR T 72 170 Bakterizide Wirksamkeit in Gegenwart von Störstoffen NF EN 1040 Bakterizide Wirksamkeit von Antiseptika und chemischen Desin- fektionsmitteln NE EN 1275 Fungizide Wirksamkeit von Antiseptika und chemischen Desin- fektionsmitteln Antiseptika unterliegen als Arzneimittel darüber hinaus gesetzlich geregelter Zulas- sungs-und Registrierungsverfahren.

Wie z. B. der DE-A-43 28 828 entnommen werden kann, gibt es verschiedene Verfahren zur Durchführung der Händedesinfektion. Explizit werden dort die in Deutschland übli- che alkoholische Händedesinfektion sowie die waschende Händedesinfektion (Scrub- Methode) genannt. Produkte, die u. a. für die Händedesinfektion bestimmt sind, müssen wenigstens den in den oben genannten Normen aufgeführten Mindestanforderungen genügen, wenn sie entsprechend der erfüllten Normen zertifiziert und als Präparate in der Desinfektionsliste der DGHM aufgenommen werden sollen.

Im Markt erhältliche Händedesinfektionsmittel bestehen üblicherweise aus Alkohol oder Mischungen aus Alkoholen sowie optional Pflegewirkstoffen, die nach dem Ver- dunsten der Alkoholkomponente auf der Haut verbleiben, z. B. nichtflüchtige antimikro- biell wirksame Substanzen und/oder übliche Haütpflegestoffe sowie gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen. Dient lediglich die Alkoholkomponente als antimikrobieller Wirkstoff, so ist der Alkoholgehalt in dem Mittel so zu wählen, daß auch bei Verduns- ten eines Teiles des Alkohols eine desinfizierende Wirkung gewährleistet ist. In diesem Zusammenhang ist bekannt, daß dies der Fall ist für ethanolische Zusammensetzungen mit einem Alkoholgehalt von mindestens 52 Gew.-%.

Im Hinblick auf die Nachteile alkoholischer Desinfektionslösungen bei der Applikation für die Händedesinfektion, insbesondere ist die Dosierung schwierig, weil die benötigte Desinfektionsmittelmenge vielfach nicht gleichmäßig über die Hände verteilt werden kann, da die Alkohollösung sehr leicht von den Händen tropft, sind solchen Desinfekti- onslösungen Verdickungsmittel zugesetzt worden, um die Viskosität der Mittel zu erhö- hen. Als Stand der Technik ist hier beispielhaft die EP-B-0 604 848 zu nennen, die eine schnelltrocknende Desinfektionsmittelzusammensetzung zum Gegenstand hat. Als Ver- dickungsmittel wird eine Kombination aus Carboxyvinylpolymeren und Hydroxypro- pylmethylcellulose verwendet, wobei das Gesamtgewicht der beiden Komponenten in der Desinfektionsmittelzusammensetzung nicht größer als 3 Gew.-% ist.

Antimikrobielle alkoholische Gelzusammensetzungen zur Händedesinfektion, die Feuchthaltemittel und hautpflegende Substanzen enthalten, werden in der US 4 956 170 beschrieben. In diesen Zusammensetzungen werden vernetzte teilneutralisierte bzw. neutralisierte Acrylsäurepolymeren als Verdickungsmittel eingesetzt. Als antibakteriel- les Mittel dient in diesen Zusammensetzungen 60 bis 75 Gew.-% Alkohol wie z. B. E- thanol, Isopropropylalkohol oder Mischungen hiervon. Im Hinblick auf die in diesen Gelzusammensetzungen enthaltenen Weichmacher (Emollientien) wie Petrolatum und anderen Mineralölprodukten, die in kosmetischen Präparaten eingesetzt werden können sowie weiteren hydrophoben Inhaltsstoffen, die in Kosmetika aber auch in Desinfekti- onsmittel unbedenklich eingesetzt werden können, ist ausgeführt worden, daß die Ver- wendung solcher Inhaltsstoffe in alkoholischen Gelzusammensetzungen mit hohem Al-

koholgehalt für die Stabilität dieser Gele sehr nachteilig ist, weil die Gele bei der Lage- rung im Laufe der Zeit ihre Viskosität und damit ihre Stabilität verlieren und die Zu- sammensetzungen zerfließen. Darüber hinaus ist festgestellt worden, daß die Gelstabi- lität mit zunehmendem Alkoholgehalt leidet, insbesondere bei Alkoholgehalten über 60 Gew.-%.

Zur Verbesserung der Stabilität wurden daher den Gelzusammensetzungen mit Hydro- xypropylguaran ein weiteres Verdickungsmittel zugesetzt, wobei bei einem Alkoholge- halt von 60 Gew.-% nur hochsubstituiertes Hydroxypropylguaran eine adäquate Gelsta- bilität gewährleisten kann, während dies bei einem Zusatz von Hydroxypropylguaran mit einem geringeren Substitutionsgrad nicht gewährleistet ist.

Hohe Alkoholgehalte in Gelzusammensetzungen mit Alkohol als einziger Wirkkompo- nente sind jedoch unverzichtbar, damit diese Gele, insbesondere als Desinfektionsmittel für die Händedesinfektion zertifiziert werden können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein einfaches, wirtschaftliches Her- stellungsverfahren bereitzustellen, das die Herstellung von stabilen desinfizierenden Haut-und Handpflegegelen mit hohem Alkoholgehalt, insbesondere desinfizierenden Handpflegegelen mit pflegenden Komponenten ermöglicht.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Haut-und Handpflegegelen, die a.) mindestens 60 Gew.-% einer alkoholischen Wirkstoffkomponente, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, die einen Anteil von mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, wenigstens eines Alkohols der allgemeinen Formel R-OH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, enthält, <BR> <BR> b. ) mindestens ein Verdickungsmittel<BR> c. ) gegebenenfalls mindestens ein Pflege-und/oder Feuchthaltewirkstoff sowie<BR> d. ) Wasser enthalten,

wobei 1.) mindestens ein Acrylsäurepolymerisat zu einer Vorlage von insbesondere deioni- siertem Wasser gegeben und anschließend das Polymerisat dispergiert wird, bis eine milchigtrübe, homogene Dispersion entsteht ; 2. ) eine alkoholischen Pflegephase zur Dispersion hinzugefügt wird,<BR> 3. ) die gebildete Polymerisatlösung mit mindestens einem Neutralisationsmittel neutra- lisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, wenigstens eines Alkohols der allgemeinen Formel R-OH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstof&est mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, zur Gesamtmischung gegeben werden.

Als alkoholische Wirkstoffkomponente, die zu mindestens 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Geles, in den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten desinfizierenden Haut-und Handpflegegelen enthalten sein müssen, wird erfindungs- gemäß eine Alkoholmischung eingesetzt, deren Hauptkomponente Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropylalkohol oder eine Mischung hiervon ist und die mindestens 5 Gew. -% bezogen auf die Gesamtmenge des Geles wenigstens eines Alkohols der allge- meinen Formel R-OH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, enthält.

Als Hauptkomponente wird vorzugsweise technischer Alkohol, d. h. Alkohol, der min- destens 92,4 Gew.-% Ethanol enthält oder absoluter Alkohol (mindestens 99,7 Vol.-% Ethanol), verwendet. Besonders bevorzugt ist Neutralalkohol, mit Phthalsäurediethy- lester vergällt-Sorte 611 (Ethanol, 95,6 Vol.-%, vergällt mit ca. 0,6% Diethylphthalat).

Als Alkohole der allgemeinen Formel R-OH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, die allein oder in Mischungen eingesetzt werden, können beispielsweise 1-Propanol, 2-Propanol (Isopropylalkohol), 1-Butanol, Isobutylalkohol, tert. Butylalkohol, die Amylalkohole 1-, 2-, 3-Pentanol oder Neopentylalkohol verwen- det werden, wobei Isopropylalkohol besonders bevorzugt ist.

Als erfindungsgemäß einzusetzende Verdickungsmittel sind kommerziell erhältliche vollsynthetische Verdickungsmittel auf Basis von Polyacryl-und Polymethacrylverbin- dungen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Acrylsäurepolymerisate, die z. B. unter der Marke CARBOPOL O von der Fa. BFGoodrich Chemical Europe, Brüssel (BE) wie z. B. CARBOPOL ETD 2020 erhältlich sind. Den vorgenannten Verdickungsmitteln können weitere übliche Verdickungsmittel auf Basis von Vinylpolymeren, Polycarbon- säuren, Polyiminen, Polyamiden und Polyether hinzugefügt sein. Darüber hinaus kön- nen auch Carboxymethylcellulosen und Celluloseether, Kernmehlether, insbesondere aber Hydroxyethyl-und Hydroxypropylcellulosen, die unter den Marken Natrosol (D bzw. Klucel (D von der Fa. Aqualon GmbH & Co. KG bezogen werden können sowie auch Xanthane der Marke Keltrol T (Kelco Division, San Diego, Kalifornien) einge- setzt werden. Als natürliche Verdickungsmittel können u. a. Guar-Mehl und Johannes- brotbaumkemmehl verwendet werden.

Die Menge des eingesetzten Verdickungsmittel wird hierbei so gewählt, daß das resul- tierende Haut-und Handpflegegel vorzugsweise eine Viskosität von 4000 bis 10 000 Centipoise (4 bis 10 Paes bei 25 °C) aufweist. Üblicherweise beträgt die Gesamtmenge des Verdickungsmittels 0,1 bis 3 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge des Geles).

Als Pflege-und/oder Feuchthaltewirkstoffe werden, wie bereits oben erläutert, erfin- dungsgemäß Wirkstoffe verstanden, die nach dem Verdunsten der Alkoholkomponente auf der Haut verbleiben. Hierunter fallen auch übliche Hautpflegestoffe wie z. B. Dex- panthenol, Glyzerin, 1, 2-Propandiol, Sorbitol, 1, 3-Butylenglykol, Polyethylenglykol

und andere Polyalkohole, Hyaluronsäuren, Harnstoff, Kamillenextrakte, oder alkoxy- lierte Cetylalkohole (z. B. Procetyl AWS-Produkt der Fa. CRODA GmbH, Nettetal- Kaldenkirchen, Deutschland) etc. und/oder nichtflüchtige antimikrobiell wirksame Sub- stanzen und gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe wie z. B. hydrierte ethoxylierte Rizinus- öle z. B. Cremophor (D PH 40 (Fa. BASF AG).

Diese Pflege-und/oder Feuchthaltewirkstoffe können in den Endprodukten allein oder in Kombination üblicherweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 3 Gew. -% und besonders bevorzugt 2 bis 3 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Haut-und Handpflegegele enthalten sein.

Da der hohe Alkoholanteil in den Haut-und Handpflegegelen beim Auftragen eine Austrocknung der damit behandelten Hautpartien bewirkt, ist der Einsatz von mindes- tens einem Hautpflegestoff und/oder ein Feuchthaltewirkstoff im Hinblick auf die häu- fige Applikation solcher Desinfektionsmittel in der täglichen Praxis eigentlich unab- dingbar.

Vorzugsweise wird für das erfindungsgemäße Verfahren eine Pflegekomponente beste- hend aus Glyzerin, 1, 2-Propandiol, Dexpanthenol, hydriertem ethoxylierten Rizinusöl (Anzahl der EO-Einheiten 40) und alkoxylierter Cetylalkohol, und besonders bevorzugt eine Kombination aus Dexpanthenol, Glyzerin und/oder 1,2-Propandiol als Feuchthal- temittel und PPG-5-Ceteth-20 als Emollient eingesetzt.

Der Zusatz von nichtflüchtigen antimikrobiell wirksamen Substanzen dient dazu, die desinfizierenden Eigenschaften der Alkoholkomponente zu verstärken. Jedoch ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Zusatz solcher antimikrobieller Wirkstoffe nicht notwendig, da die nach dem Verfahren hergestellten stabilen Haut-bzw. Handpflege- gele einen so hohen Alkoholgehalt aufweisen, so daß die Alkoholkomponente der re- sultierenden Gele allein als desinfizierender Wirkstoff dient.

Als einzusetzende antimikrobiell wirksame Substanzen, die vorzugsweise allein oder als Kombination mehrer desinfizierender Wirkstoffe in den erfindungsgemäßen Haut-

und Handpflegegelen enthalten sind, sind insbesondere zu nennen Invertseifen, wie z. B.

Kationtenside, Quartäre Ammoniumverbindungenu. a. Benzalkoniumchloride oder Benzethoniumchlorid, Biguanidverbindungen wie z. B. Chlorhexidin-Salze, Phenolver- bindungen, Kresole, Perverbindungen, lodverbindungen, z. B. Polyvidon-Iod, organi- sche Säuren etc. Diese zusätzlich einzusetzenden Wirkstoffe können üblicherweise in Mengen von 0 bis 2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Haut-und Handpfle- gegele enthalten sein, wobei der Fachmann die Einsatzmenge so wählt, daß es zu keiner Beeinträchtigung der Gelbildung kommt.

Die Haut-und Handpflegegele können gegebenenfalls Hilfs-bzw. Zusatzstoffe wie z. B.

Farbstoffe, Lösungsvermittler, Tenside, Komplexbildner, Sequestrierungsmittel, Licht- schutzfilter oder Parfümstoffe enthalten, insbesondere in üblichen Mengen von vor- zugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Haut-und Handpflegegele.

Vorteilhaft ist weiterhin die Zugabe von natürlichen pflanzlichen Gerbstoffen wie z. B.

Frauenmantelkraut (Alchemilla xanthochlora, Rosaceae), Tormentillwurzelstock (Pö- tentilla erecta, Rosaceae), Eichenrinde (Quercus petraea und Quercus robur, Fagaceae) Ratanhiawurzel (Krameria lappacea syn. K. triandra, Krameriaceae), Hamamelisblätter (Hamamelis virginiana, Hamamelidaceae) und Blaubeeren (Vaccinium myrtillus, Erica- ceae) und natürlichen synthetischen Gerbstoffen, wie z. B. Na-bichlorophenylsulfamin, vorzugsweise in einer Menge von 0, 01 bis 5 Gew.-% Aktivsubstanz, bezogen auf die Gesamtmenge der Haut-und Handpflegegele, wobei Hamamelis virginiana als Gerb- stoff besonders bevorzugt ist.

Schließlich enthalten die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Haut- und Handpflegegele Wasser in einer Menge, so daß auch das resultierende Gel eine für den Anwendungszweck ausreichende Viskosität, vorzugsweise eine Viskosität von 4000 bis 10 000 Centipoise (4 bis 10 Pa s bei 25 °C) aufweist. Hierbei sollte ein Was- sergehalt von 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Haut-und Handpflege- gele nicht unterschritten werden, um die Gelbildung nicht zu behindern. Das Wasser wird vorzugsweise in deionisierter Form eingesetzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Menge des vollentsalz- ten, d. h. deionisierten Wassers vorgelegt und das Acrylsäurepolymerisat, vorzugsweise CARBOPOL ETD 2020 und/oder CARBOPOLt) ETD 2001 wird hierin dispergiert, so daß eine milchigtrübe Dispersion entsteht.

Zu dieser wässrigen Lösung wird nun eine alkoholische Pflegephase hinzugefügt. Hier- bei handelt es sich um eine alkoholische Lösung der einzusetzenden ein Pflege- und/oder Feuchthaltewirkstoffe, vorzugsweise mindestens eines Hautpflegestoffs und/oder Feuchthaltewirkstoffes und gegebenenfalls antimikrobielle Substanzen, Lö- sungsvermittler sowie weitere übliche Hilfsstoffe. Vorzugsweise sind die einzusetzen- den Hautpflege-und/oder Feuchthaltewirkstoffe in 15 bis 30 Gew.-% der Alkoholge- samtmenge des Geles gelöst.

Nach der Zugabe dieser alkoholischen Pflegephase und anschließendem Rühren, bis eine homogene Lösung entsteht, wird dann der resultierenden Lösung 30 bis 60 Gew.- %, vorzugsweise 45 bis 55 Gew.-% der Alkoholgesamtmenge des Geles zugegeben und homogen untergerührt.

In einem weiteren Schritt wird nun die erhaltene Lösung bzw. das in der Lösung ent- haltene Acrylsäurepolymerisat mit wenigstens einem Neutralisationsmittel neutralisiert.

Als Neutralisationsmittel werden übliche basische anorganische und/oder organische Verbindungen, insbesondere organische Amine verwendet. Vorzugsweise werden I- sopropylamin, Aminomethylpropanol, Aminomethylpropandiol, Triethanolamin sowie Diisopropanolamin, besonders bevorzugt Tetrahydroxypropylethylendiamin eingesetzt bis ein pH-Wert von 6 bis 9, vorzugsweise 7 bis 8 im Produkt erreicht ist.

Bevorzugt wird das Neutralisationsmittel in 15 bis 30 Gew.-% der Alkoholgesamtmen- ge des Geles gelöst und der Acrylsäurepolymerisatösung zur Gelbildung hinzugefügt, da so eine niedrigviskose, gut zu verarbeitende Lösung erhalten werden kann. Diese Lösung darf jedoch nur sehr kurz homogen untergerührt werden, da die resultierende Lösung jetzt scherempfindlich ist.

Abschließend wird mindestens 5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge des Geles we- nigstens eines Alkohols der allgemeinen Formel R-OH in der R für einen aliphatischen, linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, zur Gesamtmischung gegeben werden und homogen untergerührt. Die Zugabe dieses Alkohols, hierbei ist Isopropylalkohol besonders be- vorzugt, hat kontrolliert zu erfolgen. Eine zu schnelle Zugabe bewirkt irreversible Trü- bungen bzw. die gewünschte Gelstabilität wird nicht erreicht, weil die Viskosität des hergestellten Gels zu stark abfällt.

Es sei angemerkt, daß die bevorzugt eingesetzten Acrylsäurepolymerisate vom CAR- BOPOLO-Typ, insbesondere CARBOPOLO ETD 2020 und/oder CARBOPOLtE) ETD 2001 zunächst in dem deionisierten Wasser dispergiert werden müssen. Ein Lösen, Dispergieren bzw. das Vorlegen des Alkohols der allgemeinen Formel R-OH, insbeson- dere des Isopropylalkohols ist nicht möglich, da eine anschließende Neutralisation nicht zur Gelbildung führt.

Es ist auch möglich, die alkoholische Wirkstoffkomponente nicht, wie oben dargestellt, fraktioniert zur wäßrigen Acrylsäurepolymerisatlösung zu geben, sondern die Haupt- komponente der alkoholischen Wirkstoffkomponente, vorzugsweise technischer Alko- hol vorab zusammen mit den Hautpflege-und/oder Feuchthaltewirkstoffen komplett zur wässrigen Acrylsäurepolymerisatdispersion zu geben und anschließend insbesondere mit Tetrahydroxypropylethylendiamin, Isopropylamin oder Aminomethylpropanol, die in Isopropylalkohol gelöst sein können, zu neutralisieren.

Es ist jedoch zwingend notwendig, wie zuvor beschrieben, den Alkohol der o. g. Formel R-OH erst nach oder während, d. h. der hinzuzufügende Alkohol der o. g. Formel R-OH wird zuvor mit dem Neutralisationmittel vermischt, der Neutralisation kontrolliert zuzu- setzen, da es sonst zu keiner stabilen Gelbildung kommt, weil das gebildete Gelgerüst, insbesondere durch zu heftiges Rühren wieder zerstört wird.

Um die Gelbildung nicht zu beeinträchtigen, sollte mindestens ein Wassergehalt von 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Geles vorliegen und/oder ein Alkohol- anteil des Alkohols der o. g. Formel R-OH von höchstens 20 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Geles % nicht überschritten werden.

Da das erfindungsgemäße Verfahren vornehmlich zur Herstellung von desinfizierende Haut-und Handpflegegele bestimmt ist, die die oben genannten Normen erfüllen sollen, z. B. darf die desinfizierende Wirksamkeit nach 30 Sekunden Einwirkzeit nicht beein- trächtigt sein, muß der gesamte Alkoholanteil der alkoholischen WirkstofRomponenteç bezogen auf das Gesamtgewicht der Haut-und Handpflegegele, der vorzugsweise eine Mischung aus Ethanol (technisch) und 2-Propanol ist, bei mindestens 60 Gew.-% lie- gen, wobei der Anteil des Alkohols der o. g. Formel R-OH 5 Gew.-% nicht unterschrei- ten darf.

Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, daß hierdurch stabile desinfizie- rende Haut-und Handpflegegelen mit hohem Alkoholgehalt, insbesondere desinfizie- renden Handpflegegelen mit pflegenden Komponenten erhältlich sind, die ohne weitere zusätzliche antimikrobielle Zusatzstoffe u. a. die Normen DIN EN 1499 : Desinfizierende Händewaschung DIN EN 1500 Hygienische Händedesinfektion erfüllen und darüber hinaus eine Hepatitis B Wirkung aufweisen. Insbesondere die letztere Wirkung ist besonders vorteilhaft, da das Hepatitis B-Virus wie das HIV-Virus, das für die Verbreitung von AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) verant- wortlich ist, übertragen wird, aber stabiler und infektiöser als das HIV-Virus ist. Daher sind alle Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Übertragung von Hepatitis B auch präventiv gegen das HIV-Virus (vgl. Deutsches Ärzteblatt 84, Heft 18, S. B 874 vom 30.04. 1987).

Darüber hinaus werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren die einzelnen Kompo- nenten und insbesondere die Pflege-und/oder Feuchthaltewirkstoffe bei Raumtempe- ratur zur Reaktion gebracht, so daß durch dieses Herstellungsverfahren im Vergleich zu

üblichen im Stand der Technik bekannten Verfahren Energiekosten eingespart werden, was das erfindungsgemäße Verfahren natürlich sehr wirtschaftlich macht.

Bevorzugte Haut-und Handpflegegele haben folgende Zusammensetzungen : Alkoholkomponente 60 bis 90 Gew.-% Pflege-und/oder Feuchthaltewirkstoff 0 bis 5 Gew.-% Wasser 10 bis 35 Gew.-% Verdickungsmittel 0,2 bis 3 Gew.-% Hilfs-/Zusatzstoffe 0 bis 5 Gew.-%