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Title:
METHOD FOR PRODUCING ENANTIOMER-FREE 6,8 DIHYDROXY OCTANOIC ACID ESTERS BY MEANS OF ASYMMETRIC, CATALYTIC HYDROGENATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/010113
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing compounds of general formula (I) wherein R?1¿ represents a C¿1?-C¿20? alkyl group, a C¿3?-C¿12? cycloalkylgroup, a C¿7?-C¿12? aralkyl group, or a mono or bicyclic aryl group. A ketone of formula (II) wherein R?1¿ has the aforementioned meaning is asymmetrically hydrogenated.

Inventors:
GEWALD RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/008244
Publication Date:
February 07, 2002
Filing Date:
July 17, 2001
Export Citation:
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Assignee:
ASTA MEDICA AG (DE)
GEWALD RAINER (DE)
International Classes:
C07B53/00; C07B61/00; C07C67/31; C07C69/675; C07C69/716; C07D303/32; C07D303/40; C07D303/42; C07D339/04; (IPC1-7): C07C67/31; C07C69/716; C07C69/675; C07D303/42; C07D339/04
Foreign References:
DE19709069A11998-09-17
DE3629116A11988-03-10
Other References:
BEZBARUA, MAITREYEE SARMA ET AL: "A short enantioselective formal synthesis of methyl (S)-(-)-6,8-dihydroxyoctanoate. A key intermediate for the synthesis of R-(+)-.alpha.-lipoic acid", SYNTHESIS (1996), (11), 1289-1290, XP002184344
J. D. ELLIOTT ET AL.: "Asymmetric Synthesis via Acetal Templates: 12. Asymmetric Synthesis of R-(+)-.alpha.-Lipoic Acid", TETRAHEDRON LETTERS., vol. 26, no. 21, 1985, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM., NL, pages 2535 - 2538, XP002184345, ISSN: 0040-4039
Attorney, Agent or Firm:
Wibbelmann, Jobst (Wuesthoff & Wuesthoff Schweigerstrasse 2 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I in der R1 eine C1C20Alkylgruppe, C3C12Cycloalkylgruppe, C7C12Aralkylgruppe oder eine einoder zweikernige Arylgruppe bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Keton der Formel II in der R1 die obige Bedeutung hat, asymmetrisch hydriert.
2. Verfahren gemäß. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die asymmetrische Hydrierung in Gegenwart eines RutheniumDiphosphin Komplexes der Formein VI bis XII durchführt : [RuHal2D] n (L)x VI [RuHalAD]+Y VII RuDnOOCR200CR3 ViIl [RuHxDn]m+Ym IX [RuHal(PR42R5)D]2+Hal2 X [RuHHaID2] xi [DRu (acac) 2] Xt) worin : acac für Acetylacetonat steht, D für ein Diphosphin der allgemeinen Formel XIII steht, Hal für Halogen, insbesondere lod, Chlor oder Brom steht, R2 und R3 gleich oder verschieden sind und für Alkyl mit bis zu 9 CAtomen, vorzugsweise bis zu 4 CAtomen, welches gegebenenfalls substituiert ist durch Halogen, insbesondere Fluor, Chlor oder Brom oder für Phenyl stehen, welches gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 bis 4 C Atomen substituiert ist oder für eine cAminoalkylsäure mit vorzugsweise bis zu 4 CAtomen stehen, oder gemeinsam eine Alkylidengruppe mit bis zu 4 CAtomen bilden, R4 und R5 jeweils gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituiertes Phenyl stehen, vorzugsweise substituiert durch Alkyl mit 1 bis 4 CAtomen oder Halogen, Y für Cl, Br, J, C104, BF4oder PF6 stehen, A für einen unsubstituierten oder substituierten Benzolring wie pCymol steht, L für einen neutralen Liganden wie Aceton, ein tertiäres Amin oder Dimethylformamid steht, n und m jeweils für 1 oder 2 stehen, x für 0 oder 1 steht, wobei in Formel IX n für 1 und m für 2 steht, wenn x=0 bedeutet, und n für 2 und m für 1 steht, wenn x=1 bedeutet. und als optisch aktive DiphosphinLiganden D Verbindungen der allgemeinen Formel XfH worin : Q für eine die beiden PAtome verbrückende Gruppe mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls 1 bis 4 Heteroatomen, vorzugsweise O, S, N und Si, steht, wobei die Verbrückung von mindestens 2 der Kohlenstoffatome und gegebenenfalls 1 bis 4 der Heteroatome gebildet wird, R6R9 jeweils gleich oder verschieden sind und für Alkylgruppen mit 1 bis 18 CAtomen, Cycloalkylgruppen mit 5 bis 7 CAtomen oder Arylgruppen mit 6 bis 12 CAtomen stehen. zur Anwendung kommen.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die asymmetrische Hydrierung bei Temperaturen von etwa 10°C bis etwa 140°C und unter einem Druck von etwa 1 bis 100 bar durchführt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die asymmetrische Hydrierung bei Reaktionszeiten von 2 bis 48 Stunden bei einem molaren Verhältnis zwischen Ruthenium in den Komplexen VI bis XII und den zu hydrierenden Verbindungen II zwischen etwa 0,001 und etwa 5 Mol% durchführt.
5. 8Hydroxy6oxooctansäureester der aligemeinen Formel II in der R1 eine C1C20Alkylgruppe, C3C12Cycloalkylgruppe,C7C12Aralkylgruppe, oder eine einoder zweikernige Arylgruppen bezeichnet.
6. 7,8Epoxy6oxooctansäureester der aligemeinen Formel III in der R1 eine C1C20Alkylgruppe, C3C12Cycloalkylgruppe, C7C12Aralkylgruppe oder eine einoder zweikernige Arylgruppen bezeichnet.
7. Verfahren zur Herstellung von (R) (+) aLiponsäure der Formel (R) (+)IV dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindungen II gemäß Anspruch 1 asymmetrisch zu den Verbindungen (S)i hydriert und diese auf bekanntem Weg a) in organischer Lösung mit einem Sulfonsäurechlorid und einer tertiären Stickstoffbase in den Bissulfonsäureester von (S)l überführt, b) die in Schritt a) erhaltene Verbindung in einem polaren Lösungsmittel mit Schwefel und einem Alkalimetallsulfid zum (R) (+) aLiponsäureester umsetzt und c) dieser Ester gewünschtenfalls in die (R) (+) aLiponsäure überführt wird.
8. Verfahren zur Herstellung von (S)()aLiponsäure der Formel (S) ()IV dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindungen II gemäß Anspruch 1 asymmetrisch zu den Verbindungen (R)l hydriert und diese auf bekanntem Weg a) in organischer Lösung mit einem Sulfonsäurechlorid und einer tertiären Stickstoffbase in den Bissulfonsäureester von (R)) überführt, b) die in Schritt a) erhaltene Verbindung in einem polaren Lösunasmitte ! mit Schwefel und einem Alkalimetallsulfid zum (S)()aLiponsäureester umsetzt und c) dieser Ester gewünschtenfalls in die (S)()aLiponsäure überführt wird.
Description:
Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinen 6,8-Dihydroxyoctansäureestern durch asymmetrische katalytische Hydrierung Technisches Gebiet Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinen 6,8-Dihydroxyoctansäureestern der allgemeinen Formel I, wobei R1 eine C1-C20-Alkylgruppe, C3-C12-Cycloalkylgruppe, C7-C12-Aralkylgruppe oder eine ein-oder zweikernige Arylgruppe bedeutet.

Des weiteren betrifft die Erfindung neue Verbindungen der Formeln II und III, die als Ausgangsverbindungen bzw. Zwischenprodukte bei der Synthese der Verbindungen (R)-i und (S)-i Verwendung finden.

Stand der Technik Die Verbindungen (R)-l und (S)-i sind bekannt. Beide dienen vornehmlich als Zwischenprodukte für die Synthese von enantiomerenreiner a-Liponsäure der Formel IV und ihrer Derivate. α-Liponsäure ist 1, 2-Dithiolan-3-pentansäure (Thioctsäure).

Das (R)-Enantiomer der a-Liponsäure (R)-(+)-IV ist ein Naturstoff, der in geringen Konzentrationen in praktisch allen tierischen und pflanzlichen Zellen vorkommt.

Als Coenzym bei der oxidativen Decarboxylierung von a-Ketocarbonsäuren (z. B.

Brenztraubensäure) ist a-Liponsäure von essentieller Bedeutung. a-Liponsäure ist pharmakologisch wirksam und weist antiphlogistische und antinociceptive (analgetische) sowie zytoprotektive Eigenschaften auf. Eine wichtige medizinische Indikation der razemischen α-Liponsäure ist die Behandlung der diabetischen Polyneuropathie. Nach neueren Ergebnissen (A. Baur et al., Klin. Wochenschr.

1991,69,722 ; J. P. Merin et al., FEBS Lett. 1996,394,9) kann a-Liponsäure möglicherweise Bedeutung bei der Bekämpfung durch HIV-1-und HTLV IIIB-Viren bedingter Krankheiten erlangen.

Bei den reinen optischen Isomeren der a-Liponsäure (R-und S-Form, d. h.

(R)-a-Liponsäure und (S)-a-Liponsäure) ist im Gegensatz zu dem Razemat das (R)-Enantiomer vorwiegend antiphlogistisch und das (S)-Enantiomer vorwiegend antinociceptiv wirksam (EP 0427247,08.11.90). Unterschiedliche pharmakokinetische Eigenschaften der beiden Enantiomere sind ebenfalls festgestellt worden (R. Hermann et al., Eur. J. Pharmaceut. Sci. 1996,4,167 ; G.

Raddatz u. H. Bisswanger, J. Biotechnol. 1997,58,89 ; T. M. Hagen et al., FASEB J. 1999,13,411). Daher ist die Synthese der reinen Enantiomere von großer Wichtigkeit.

Bekannte Herstellungsverfahren der enantiomerenreinen a-Liponsäuren umfassen die Razematspaltung der a-Liponsäure oder ihrer Vorstufen, asymmetrische Synthesen unter Einsatz chiraler Auxilarien,"chiral pool"-Synthesen unter Verwendung von in der Natur vorkommender optisch aktiver

Ausgangsverbindungen sowie mikrobielle Synthesen (Übersichtsartikel : J. S.

Yadav et al., J. Sci. Ind. Res. 1990,49,400 ; sowie : E. Walton et al., J. Am. Chem.

Soc. 1955,77,5144 ; D. S. Acker und W. J. Wayne, J. Am. Chem. Soc. 1957,79, 6483 ; L. G. Chebotareva und A. M. Yurkevich, Khim.-Farm. Zh. 1980,14,92 ; A. S.

Gopalan et al., Tetrahedron Lett. 1989,5705 ; A. G. Tolstikov et al., Bioorg. Khim.

1990,16,1670 ; L. Dasaradhi et al., J. Chem. Soc., Chem. Commun. 1990,729 ; A. S. Gopalan et al., J. Chem. Perkin Trans. 1 1990,1897 ; EP 0487986 A2, 14.11.91 ; R. Bloch et al., Tetrahedron 1992,48,453 ; B. Adger et al., J. Chem.

Soc., Chem. Commun. 1995,1563 ; DE-OS 19533881. 1,13.09.95 ; DE-OS 19533882.1,13.09.95 ; Y. R. Santosh Laxmi und D. S. lyengar, Synthesis, 1996, 594 ; M. Bezbarua et al., 1996,1289 ; N. W. Fadnavis et al., Tetrahedron : Asymmetry 1997,8,337 ; N. W. Fadnavis et al., Tetrahedron : Asymmetry 1998,9, 4109 ; S. Lee u. Y. Ahn, J. Korean Chem. Soc. 1999,43,128).

(_ ( Davon stellt die Razematspaltung über die Bildung von diastereomeren Salzen der a-Liponsäure mit optisch aktivem a-Methylbenzylamin (DE-OS 4137773.7, 16.11.91 und DE-OS 4427079.8,30.07.94) die bisher wirtschaftlichste Variante dar. Da die Razemattrennung erst auf der letzten Stufe der Synthesesequenz erfolgt, sind jedoch keine hohen Ausbeuten zu erzielen.

Die bekannten chemokatalytischen asymmetrischen Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreiner a-Liponsäure (DE-OS 3629116.1,27.08.86 ; DE-OS 19709069. 1,6.03. 97 ; R. Zimmer et al., Tetrahedron : Asymmetry 2000,11,879) sind wegen der hohen Kosten der Ausgangsverbindungen unwirtschaftlich.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, wahlweise die zu beiden Enantiomeren der a-Liponsäure führenden 6,8-Dihydroxyoctansäureester (R)-I und (S)-I in hoher chemischer und optischer Raum-Zeit-Ausbeute bei Verwendung kostengünstiger Ausgangsstoffe zugänglich zu machen.

Beschreibung der Erfindung

Erfindungsgemäß gelingt dies durch asymmetrische chemokatalytische Hydrierung von 8-Hydroxy-6-oxo-octansäureestern der Formel II, bei der R1 eine C1-C20-Alkylgruppe, C3-C12-Cycloalkylgruppe, C7-C12-Aralkylgruppe oder eine ein- oder zweikernige Arylgruppe bezeichnet, in Gegenwart von Komplexen aus Ruthenium und optisch aktiven Phosphinen.

Die Verbindungen ll sind neu und können durch selektive Hydrierung der 7,8- Epoxy-6-oxo-octansäureester t i i, vorzugsweise in Gegenwart von Platin-, Palladium-oder Nickel-Katalysatoren, gewonnen werden.

Die Herstellung der ebenfalls neuen 7,8-Epoxy-6-oxo-octansäureester III gelingt in hohen Ausbeuten durch Epoxydierung von 6-Oxo-7-octensäureestern der Formel V, vorzugsweise mittels Natriumpercarbonat in Methanol.

Die Verbindungen V sind bekannt und sind durch Eliminierung von Chlorwasserstoff aus 8-Chior-6-oxo-octansäureestern, die als kostengünstige Ausgangsverbindungen für die kommerzielle Synthese von razemischer a-Liponsäure verwendet werden, erhältlich (M. W. Bullock et al., J. Am. Chem.

Soc. 1954,76,1828).

Alternativ lassen sich razemische 6, 8-Dihydroxyoctansäureester der Formel I durch regioselektive Oxydation der sekundären Hydroxygruppe, vorzugsweise mittels Natriumhypochlorit in Essigsäure, in Verbindungen der Formel I I überführen. Die Herstellung von razemischen 6, 8-Dihydroxyoctansäureestern der Formel I ist bekannt und kann u. a. ausgehend von Butadien und Essigsäure erfolgen (J. Tsuji et al., J. Org. Chem. 1978,43,3606).

Von besonderem Interesse als Katalysatoren für die asymmetrische Hydrierung der Verbindungen II sind Ruthenium-Diphosphin-Komplexe. Als typisch aber nicht als Einschränkung seien die Rutheniumkomplexe der folgenden Formeln Vi bis XII genannt : <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> [RuHal2D] n (L) x Vl<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> [RuHalAD] +Y-Vil RuDnOOCR2OOCR3 VIII [RuHxDn]m+ym- IX [RuHal (pR42R5) D] 2+Hal2-X [RuHHafD2J Xf [DRu (acac) 2] Xll worin : acac für Acetylacetonat steht, D für ein Diphosphin der allgemeine Formel XIII steht, Hal für Halogen, insbesondere lod, Chlor oder Brom steht, R2 und R3 gleich oder verschieden sind und für Alkyl mit bis zu 9 C-Atomen, vorzugsweise bis zu 4 C-Atomen, welches gegebenenfalls substituiert ist durch Halogen, insbesondere Fluor, Chlor oder Brom oder für Phenyl stehen, welches gegebenenfalls durch Alkyl mit 1 bis 4 C- Atomen substituiert ist oder für eine a-Aminoalkylsäure mit vorzugsweise bis zu 4 C-Atomen stehen, oder gemeinsam eine Alkylidengruppe mit bis zu 4 C-Atomen bilden, R4 und R5 jeweils gleich oder verschieden sind und für gegebenenfalls substituiertes Phenyl stehen, vorzugsweise substituiert durch Alkyl mit

1 bis 4 C-Atomen oder Halogen, Y für Cl, Br, J, C104, BF4 oder PF6 stehen, A für einen unsubstituierten oder substituierten Benzolring wie p-Cymol steht, L für einen neutralen Liganden wie Aceton, ein tertiäres Amin oder Dimethylformamid steht, n und m jeweils für 1 oder 2 stehen, x für 0 oder 1 steht, wobei in Formel IX n für 1 und m für 2 steht, wenn x=0 bedeutet, und n für 2 und m für 1 steht, wenn x=1 bedeutet.

Die Komplexe der Formeln VI bis XII können nach an sich bekannten Methoden hergestellt verden (VI und XI : EP 174057 und J. P. Genet et al, Tetrahedron Asymmetry 1994,5,675 ; Vil : EP 366390 ; VII : EP 245959 und EP 272787 ; IX : EP 256634 ; X : EP 470756 ; Xlf : P. Stahly et al., Organometallics 1993,1467).

Als optisch aktive Diphosphin-Liganden kommen Verbindungen der allgemeinen Formel Xlil zur Anwendung : worin : Q für eine die beiden P-Atome verbrückende Gruppe mit 2 bis 24 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls 1 bis 4 Heteroatomen, vorzugsweise O, S, N und Si, steht, wobei die Verbrückung von

mindestens 2 der Kohlenstoffatome und gegebenenfalls 1 bis 4 der Heteroatome gebildet wird, R6-R9 jeweils gleich oder verschieden sind und für Alkylgruppen mit 1 bis 18 C-Atomen, Cycloalkylgruppen mit 5 bis 7 C-Atomen oder Arylgruppen mit 6 bis 12 C-Atomen stehen.

Als besonders bevorzugte, in enantiomerenreiner Form zum Einsatz kommende chirale Diphosphine können folgende Liganden als Beispiele aufgeführt werden : R3 \/ \ PR 12 /\ PR'2 4/PRiz R 4 PR 12 BINAP : Rl= Phenyl Tolyl-BINAP : R1= p-Tolyl R BIMOP : R1= Ph, R2= R4= Me, R3= OMe R FUPMOP : R1= Ph, R2= R4= CF3, R3= OMe BIFUP : R1= Ph, R2= R4= CF3, R3= H MEO-BIPHEP : Rl= Ph, R2= R3= H, R4= OMe l R BICHEP R1= c-C6H1r, R2= R3= H, R4= Me ' pi R Ri Me-DuPHOS : Rl= Me Et-DuPHOS : Ri= Et pu R p R P 1 O PPhz R O \ PPh2 Me-BPE : Rl= Me iPr-BPE : R1= Pr BIBFUP PPh2 ph2 CHIRAPHOS z PPh2 PPh2 S XIV

Die oben der Einfachheit halber als razemische Strukturen aufgeführten Liganden sind in ihren enantiomerenreinen Formen bekannte Verbindungen (BINAP : R.

Noyori et al., J. Am. Chem. Soc. 1980,102,7932 ; BIMOP, FUPMOP, BIFUP : M.

Murata et al., Synlett 1991,827 ; BIBHEMP : R. Schmid et al., Helv. Chim. Acta 1988,71,697 ; MeO-BIPHEP : R. Schmid et al., Helv. Chim. Acta 1991,74,370 ; BICHEP : A. Miyashita et al., Chem. Lett. 1989,1849 ; DuPHOS : M. Burk et al., Organometallics 1990,9,2653 ; BPE : M. Burk et al., J. Am. Chem. Soc. 1995,117, 4423 ; BIBFUP : EP 643065 ; CHIRAPHOS : B. Bosnich et al., J. Am. Chem. Soc.

1977,99,6262 ; XIV : WO 96/01831).

Die asymmetrische Hydrierung der Verbindungen der Formel II in Gegenwart der oben beschriebenen optisch aktiven Ruthenium-Diphosphin-Komplexe der Formeln VI bis XII kann in geeigneten, unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen : Lösungsmitteln durchgeführt werden. Als solche können insbesondere genannt werden, Alkohole wie Methanol oder Ethanol, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid oder Dichlorethan, cyclische Ether wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, Ester wie z. B. Essigester, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol oder Toluol, oder auch Gemische hiervon und dergleichen. Zur Unterdrückung einer möglichen Ketalbildung beim Arbeiten in Alkoholen als Lösungsmittel können bis zu 10 Vol.-% Wasser zugesetzt werden.

Die Substratkonzentrationen liegen vorzugsweise bei 5 bis 50 Vol.-%, insbesondere bei 20 bis 40 Vol.-%.

Die Umsetzungen können vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 10°C bis 140°C, insbesondere von etwa 20°C bis 70°C und unter einem, Wasserstoffdruck von etwa 1 bis 100 bar, insbesondere von 4 bis 50 bar, durchgetunrt werden. Die Reaktionszeiten betragen im allgemeinen 2 bis 48 Stunden, meistens 6 bis 24 Stunden. Das molare Verhältnis zwischen Ruthenium in den Komplexen VI bis XII und den zu hydrierenden Verbindungen Il liegt zweckmäßig zwischen etwa 0,001 und etwa 5 Mol.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0,005 und etwa 0,2 Mol.-%.

In der Reaktion kann das gewünschte Enantiomer der Formel I durch Auswahl des optisch aktiven Diphosphinliganden der Formel XiIl mit der entsprechenden Konfiguration erhalten werden. So führt beispielsweise die Verwendung von (R)-

(+)-BINAP zu Produkten der Formel (R)-I, der Einsatz von (S)-(-)-BINAP zu Produkten der Formel (S)-l.

Die Verbindungen (S)-i und (R)-I dienen zur Herstellung der enantiomerenreinen a- Liponsäuren der Formel IV, indem diese auf bekanntem Wege (J. D. Gopalan et al., Tetrahedron Lett. 1985,2535) : a) in organischer Lösung mit einem Sulfonsäurechlorid und einer tertiären Stickstoffbase in den Bissulfonsäureester von I überführt werden, b) diese Verbindung in einem polaren Lösungsmittel mit Schwefel und einem Alkalimetallsulfid zum a-Liponsäureester umgesetzt wird und c) dieser Ester gewünschtenfalls in das jeweilige reine Enantiomer der a-Liponsäure überführt wird. Dabei wird ausgehend von den Verbindungen (R)-l die (S)- (-)- a-Liponsäure und ausgehend von den Verbindungen (S)-l die (R)- (+)- a-LiponsäureJ erhalten.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen (R)-i und (S)-l sowie (R)- (+)-IV und die (S)- (-)-IV weisen in der Regel einen hohen Enantiomerenüberschuß auf, entsprechend einer optischen Ausbeute von 90 bis 99%.

Die Enantiomerenverhältnisse werden direkt durch chirale HPLC oder GC an optisch aktiven Säulen gemessen.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die enantiomerenreinen 6,8-Dihydroxyoctansäureester der allgemeinen Formel I (R1 = C1-C20-Alkyl, C3-C12-Cycloalkyl, C7-C12-Aralkyl oder ein-oder zweikerniges Aryl) als Zwischenprodukte zur Herstellung der enantiomerenreinen a-Liponsäuren der Formel IV auf wirtschaftliche Weise in hohen chemischen und optischen Ausbeuten zugänglich zu machen.

Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne diese zu beschränken.

Beispiel 1 In ein 20 ml-Schlenkgefäß wurden unter Argon 43,5 mg (0,087 mmol) [RuCI2 (C6H6)] 2, 113,7 mg (0,183 mmol) (R)-BINAP und 3 ml Dimethylformamid gegeben. Die rötfichbraune Suspension wurde 10 min auf 100°C erhitzt. Die nunmehr klare Lösung wurde abgekühlt und im Vakuum (1 bis 0,1 mmHg) bei 50°C unter starkem Rühren über einen Zeitraum von 1 h eingeengt. Der verbliebene orangebraune Feststoff wurde in 1 mi Tetrahydrofuran aufgenommen und kam so als Ru- (R)-BINAP-Katalysator in den asymmetrischen Hydrierungen zum Einsatz.

Beispiel 2 In ein 20 ml-Schlenkgefä# wurden unter Argon 43,5 mg (0,087 mmol) [RuCl2 (C6H6)] 2, 113,7 mg (0,183 mmol) (S)-BINAP und 3 ml Dimethylformamid gegeben. Die rötlichbraune Suspension wurde 10 min auf 100°C erhitzt. Die nunmehr klare Lösung wurde abgekühit und im Vakuum (1 bis 0,1 mmHg) bei 50°C unter starkem Rühren über einen Zeitraum von 1 h eingeengt. Der verbliebene orangebraune Feststoff wurde in 1 ml Tetrahydrofuran aufgenommen und kam so als Ru- (S)-BINAP-Katalysator in den asymmetrischen Hydrierungen zum Einsatz.

Beispiel 3 Ein 100 ml-Autoklav wurde unter Argon mit 3,8 g (20 mmol) 8-Hydroxy-6-oxo- octansäuremethylester, mit der unter Beispiel 1 hergestellten Ru-(R)-BINAP- Katalysatorlösung und mit 20 ml sauerstofffreiem Methanol beladen. Die Hydrierung wurde bei 60°C, einem konstanten Druck von 40 bar reinem H2 und unter intensivem Rühren 20 Stunden durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion

wurde das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Man erhielt nach Reinigung des Rückstands durch Säulenchromatographie (Kieselgel, Ethylacetat/n-Hexan) 3,2 g (85%) (R)-6,8-Dihydroxyoctansäuremethylester mit einem Enantiomerenüberschuß von 96% (chiale GC).

Beispiel 4 Ein 100 ml-Autoklav wurde unter Argon mit 3,8 g (20 mmol) 8-Hydroxy-6-oxo- octansäuremethylester, mit der unter Beispiel 2 hergestellten Ru- (S)-BINAP- Katalysatorlösung und mit 20 ml sauerstofffreiem Methanol beladen. Die Hydrierung wurde bei 60°C, einem konstanten Druck von 40 bar reinem H2 und unter intensivem Rühren 20 Stunden durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion wurde das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Man erhielt nach Reinigung des Rückstands durch Säulenchromatographie (Kieselgel, Ethylacetat/n-Hexan) 3,1 g (82%) (S)-6,8-Dihydroxyoctansäuremethylester mit einem Enantiomerenüberschuß von 96% (chiale GC).

Beispiel 5 Zu 16,6 g (87 mmol) 6,8-Dihydroxyoctansäuremethylester in 200 ml Eisessig wurden bei Raumtemperatur 100 ml wässrige Natriumhypochlorit-Lösung (10-13% aktives Chlor) über einen Zeitraum von 45 Minuten zugetropft. Nach weiteren 3 Stunden Rühren bei Raumtemperatur wurden zur Vernichtung von überschüssigem Natriumhypochlorit 180 ml Isopropanol zugefügt und 10 Minuten gerührt. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch in 1200 ml Wasser gegeben und mehrmals mit Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit kaltgesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Man erhielt 13,0 g (80%) 8-Hydroxy-6-oxo-octansäuremethylester.

13C NMR (CDCI3) : 8 = 23.4,25.3,34.0,42.8,45.2,51.7,57.9,174.1,211.0

Beispiel 6 Ein 100 ml-Autoklav wurde unter Argon mit 9,4 g (50 mmol) 7,8-Epoxy-6-oxo- octansäuremethyfester, mit 0,4 g Platin (lV)-oxid-Katalysator und mit 50 ml Ethylacetat beladen. Die Hydrierung wurde bei 20°C, einem konstanten Druck von 50 bar reinem H2 und unter intensivem Rühren 16 Stunden durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Katalysator abfiltriert und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Man erhielt nach Reinigung des Rückstands durch Säulenchromatographie (Kieselgel, Ethylacetat/n-Hexan) 6,3 g (67%) 8- Hydroxy-6-oxo-octansäuremethylester.

Beispiel 7 Zu 13,9 g (82 mmol) 6-Oxo-7-octensäuremethylester in 210 ml Methanol wurden unter Rühren bei Raumtemperatur 39, 1 g (250 mol) Natriumpercarbonat in vier Portionen über einen Zeitraum von 2 Stunden zugegeben. Nach einer weiteren Stunde Rühren, bei Raumtemperatur wurde das Reaktionsgemisch in 1000 ml Wasser gegeben und mehrmals mit Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Wasser gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Man erhielt 13,5 g (88%) 7,8-Epoxy-6-oxo-octansäuremethylester.

13C NMR (CDCI3) : 6 = 21.8,23.2,32.4,41.5,50.1,57.4,66.5,172.5,207.4