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Title:
METHOD FOR PRODUCING ENANTIOMER-PURE AMINOALCOHOLS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/073215
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing the enantiomer-pure aminoalcohol of formula (I), by (i) reducing the ketone of formula (3) to the racemic alcohol of formula (4), (ii) enantioselectively acylating the racemic alcohol of formula (4) with succinic anhydride in the presence of a lipase to the succinic acid semi-ester of formula (7), (iii) removing the succinic acid semi-ester of formula (7) from the unreacted enantiomer of formula (4), and (iv) reacting the enantiomer-pure alcohol of formula (4) with methylamine to give the enantiomer-pure alcohol of formula (1).

Inventors:
STUERMER RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/000420
Publication Date:
August 11, 2005
Filing Date:
January 18, 2005
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
STUERMER RAINER (DE)
International Classes:
C07D333/14; C07D333/16; C07D333/20; (IPC1-7): C07D333/14; C07D333/20
Foreign References:
EP1300405A12003-04-09
DE10235206A12004-02-19
Other References:
DATABASE BEILSTEIN [online] BEILSTEIN INSTITUT ZUR FÖRDERUNG DER WISSENSCHAFTEN; 19 July 2002 (2002-07-19), XP002333975, Database accession no. 9044800
A. KAMAL ET AL.: "Chemoenzymatic synthesis of duloxetin and its enantiomer: lipase-catalyzed resolution of 3-hydroxy-3-(2-thienyl)propannitril", TETRAHEDRON LETT., vol. 44, 2003, pages 4783 - 4787, XP002333972
S. SINGH ET AL.: "Chemoenzymatic synthesis of optically active heterocyclic homoallylic and homopropargylic alcohols", TETRAHEDRON: ASYMMETRY, vol. 13, 2002, pages 2679 - 2687, XP002333973
H. AKITA ET AL.: "Lipase catalyzed enantioselective hydrolysis of 2-methyl-3-acetoxy esters", TETRAHEDRON LETT., vol. 27, no. 43, 1986, pages 5241 - 5244, XP002333974
Attorney, Agent or Firm:
BASF Aktiengesellschaft (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinem Alkohol der Formel 1, wobei man ci ci 0 OH 3 4 3 4 o % p/\ CI/\ CI Lipase ÕH + O) 6 0 7 1) Trennung 2) MeNH2 NHMe wus OH 1 (i) das Keton der Formel 3 zum racemischen Alkohol der Formel 4 reduziert, (ii) den racemischen Alkohol der Formel 4 mit Bernsteinsäureanhydrid in Gegenwart einer Lipase enantioselektiv zum Bernsteinsäurehalbester der Formel 7 acyliert, (iii) den Bernsteinsäurehalbester der Formel 7 vom nichtumgesetzten Enan tiomer der Formel 4 abtrennt, (iv) den enantiomerenreinen Alkohol der Formel 4 mit Methylamin zum enan tiomerenreinen Alkohol der Formel 1 umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Reduktion in Stufe (i) mit NaBH4 vor genommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Lipase in Stufe (ii) eine immobilisierte Lipase ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Lipase in Stufe (ii) aus Burkholderia oder Pseudomonas ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Abtrennung in Stufe (iii) in Form der kon jugierten Base des Bernsteinsäurehalbesters der Formel 7 erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Umsetzung der Stufe (ii) in einem Kohlen wasserstoff als Lösungsmittel durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die als Lösungsmittel Heptan verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren kontinuierlich betrieben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei eine immobilisierte Lipase in einem Säulen reaktor verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei als Lösungsmittel in Stufe (ii) Ethylencarbonat oder Propylencarbonat verwendet wird.
Description:
Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinen Aminoalkoholen Beschreibung Der Aminoalkohol 1 (Figur 1) [ (1 S)-3-Methylamino-1-(2-thienyl)-propan-1-ol] ist ein gefragtes Zwischenprodukte bei der Herstellung des Pharmazeutikums DuloxetineX ( (+)- (S)-N-methyl-3- (1 naphthyloxy)-3- (2-thienyl) propylamin oxalat). Die bisherige Her- stellmethode für dieses Intermediat ist aufwendig und benötigt teure und empfindliche Reagenzien. Ferner wird zur Herstellung einer reinen Verbindung eine technisch auf- wendige Chromatographie benötigt, siehe beispielsweise EP 273658 A1 ; Liu et. ai., Chirality 2000, 12 (1), 26-29 ; Wheeler et. al, J. Labelled Comp. Radiopharm. 1995, 36 (3), 213-23 ; US 5362886, EP 457559, Deeter et al, Tet. Lett. 1990,31 (49), 7101-4 Es bestand daher die Aufgabe, einfachere und kostengünstigere Verfahren zur Her- stellung von Duloxetines bzw. dessen Vorstufen bereitzustellen.

Die vorliegende Erfindung beschreibt einen neuen kostengünstigen Weg zu der iso- merenreinen Verbindung. Ferner wird ein Weg beschrieben, um ein unerwünschtes Nebenprodukt ohne Chromatographie einfach abzutrennen.

Die erfindungsgemäße Synthese ausgehend vom Keton 3 [3-Chlor-1- (2-thienyl)-1- propanon] ist in Figur 1 gezeigt : (i) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von enantiomerenreinem Alkohol der Formel 1, wobei man (ii) das Keton der Formel 3 zum racemischen Alkohol der Formel 4 reduziert, (iii) den racemischen Alkohol der Formel 4 mit Bernsteinsäureanhydrid in Gegen- wart einer Lipase enantioselektiv zum Bernsteinsäurehalbester der Formel 7 acyliert, (iv) den Bernsteinsäurehalbester der Formel 7 vom nicht-umgesetzten Enantiomer der Formel 4 abtrennt, (v) den enantiomerenreinen Alkohol der Formel 4 mit Methylamin zum enantio- merenreinen Alkohol der Formel 1 umsetzt.

Ausgehend vom Keton 3 [3-Chlor-1- (2-thienyl)-1-propanon] wird durch Reduktion, bei- spielsweise mit Borhydrid, bevorzugt NaBH4, der entsprechende Alkohol 4 in racemi- scher Form gebildet (Stufe (i)). Bei dieser Reduktion tritt aber auch zu einem geringen Prozentsatz als Nebenprodukt der Alkohol 5 [1-(2-thienyl)-propan-1-ol] auf, der durch Hydrierung der Chlorfunktion entsteht. Das Nebenprodukt (Alkohol 5) beträgt zwischen 1 und 15% des eingesetzten Ketons 3. Die Abtrennung dieses Alkohols 5 vom Produkt 4 auf dieser Stufe ist schwierig und erfordert eine aufwendige Chromatographie.

Vorteilhaft wird diese Verunreinigung in der letzten Stufe (Stufe (iv)) bei der Umsetzung mit Methylamin abgetrennt, da 5 nicht mit Methylamin reagiert und auch nicht kristall- siert.

In der nächsten Stufe (Stufe (ii)) wird der racemische Alkohol 4 mit Bernsteinsäure- anhydrid in Gegenwart einer Lipase enantioselektiv zum Bernsteinsäurehalbester 7 acyliert, d. h. ein Enantiomer reagiert mit dem Bernsteinsäureanhydrid während das andere Enantiomer unverändert vorliegt. Die Selektivität der Acylierung kommt dabei durch die Stereospezifität der Lipase zustande.

In der Regel wird unter den beschriebenen Bedingungen das R-Enantiomer des Alko- hols 4 zum Bernsteinsäurehalbester 7 acyliert, während das S-Enantiomer von 4 (= 6) unverändert bleibt.

Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind eine Vielzahl von Lipasen, die in der organischen Synthese Verwendung finden (K. Faber, "Biotransformations in Organic Chemistry", Springer Verlag, Berlin, 2. Auflage 1995).

Besonders geeignete Lipasen sind solche der Homologiefamilie 1. 1 und 1. 2, wie sie gemäss Arpigny und Jäger (Biochem. J. 1999,343, 177-183, Tabelle 1) klassifiziert werden. Hierunter sind besonders geeignet die Lipasen, die sich aus Pseudomonas- Stämmen, beispielsweise aus Pseudomonas aeruginosa, Pseudomonas fragi, Pseudo- monas wisconsinensis, Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas vulgaris, Pseudo- monas luteola, Pseudomonas spec. DSM8246, aus Burkholderia-Stämmen, beispiels- weise Burkholderia cepacia, Burkholderia glumae, Burkholderia plantarii, sowie aus Acinetobacter calcoaceticus, Chromobacterium viscosum, Vibrio cholera isolieren lassen.

Ferner sind für das erfindungsgemäße Verfahren auch solche Lipasen geeignet, die ausgehend von den o. g. Lipasen durch genetic engineering verändert, adaptiert oder optimiert worden sind.

Die Lipasen können in Form ganzer Zellen, als zellfreier Extrakt oder in Form von auf- gereinigten Proteinen eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist die Verwendung der Lipasen in Form von teilgereinigter oder hochgereinigter Proteinlösungen.

Die Lipasen können auch durch dem Fachmann bekannte Verfahren auf einem Träger immobilisiert und anschließend in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden (z. B. Persson et al. Biotechnology Letters 2000,22 (19) 1571-1575). Die Ver- wendung von immobilisierten Lipasen ist insbesondere bei einer kontinuierlichen Ver- fahrensführung eine bevorzugte Ausführungsform. Hierzu können die Lipasen vorteil- haft immobilisiert in einer Säule oder einem Rohrreaktor verwendet werden.

Die Umsetzung (Stufe (ii)) geschieht bevorzugt in einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem Kohlenwasserstoff oder einem Ester.

Besonders geeignete Lösungsmittel für die Umsetzung in Stufe (ii) sind aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Heptan, Octan oder Gemische davon. Weitere gut geeignete Lösungsmittel sind aromatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol und Toluol. Gut geeignet sind ferner die niedrigen Alkylester der Kohlensäure wie Ethylencarbonat oder PropyJencarbonat.

In einer weiteren Umsetzung (Stufe (iii)) wird nun der Bernsteinsäurehalbester (7) vom nicht umgesetzten Enantiomer (6) getrennt. Dies geschieht zweckmäßigerweise durch Extraktion des Bernsteinsäurehalbesters (7) bzw. dessen Salz, insbesondere dessen Alkalisalz, mittels einer wässrigen Phase. Eine bevorzugte Ausführungsform ist die in Beispiel 2 beschriebene wässrige Extraktion in Gegenwart von Natriumcarbonat.

Je nachdem welches Enantiomer des Alkohol 4 gewünscht wird, können nun entweder die organische Phase, die das Enantiomer 6 enthält oder die wässrige Phase, die das andere Enantiomer in Form des Bernsteinsäurehalbesters 7 enthält, aufgearbeitet werden. Der Bernsteinsäurehalbester 7 kann durch gängige Hydrolyseverfahren in Bernsteinsäure und das Enantiomer des Alkohols gespalten werden.

In einer weiteren Umsetzung (Stufe (iv)) wird der gewünschte enantiomerenreine Alkohol mit Methylamin zum enantiomerenreinen Aminoalkohol 1 umgesetzt.

Das geschieht üblicherweise mit Methylamin in Gegenwart von Wasser und Methanol, wie es in Beispiel 3 beschrieben wird. Auf dieser Stufe wird das bisher mitgeführte Nebenprodukt 5, das in Stufe (i) zu einem geringen Umfang entstanden ist, abgetrennt, da es nicht mit Methylamin reagiert und bei der anschließenden Reinigung von 1, bei- spielsweise durch Umkristallisieren, leicht entfernt werden kann.

Der durch das erfindungsgemäße Verfahren in hoher Enantiomerenreinheit darstell- bare Aminoalkohol 1 ist ein gesuchtes Vorprodukt für die Herstellung des eingangs erwähnten Pharmazeutikums Duloxetine@.

Beispiel 1 : Herstellung von 4 [3-Chlor-1- (2-thienyl)-propan-1-ol] : In einem Gemisch aus 400 ml Toluol und 200 g Methanol werden 204 g (1.21 Mol) Keton 3 bei 0°C vorgelegt. Nach Zugabe von 2 g 30 % NaOH werden innerhalb von 2.5 h 21.4 g Natriumborhydrid portionsweise zugegeben. Nach 40 min Rühren bei 0°C wird das Reaktionsgemisch auf 500 ml eiskalte 10 % Essigsäure gegeben. Nach Abtrennen der wäßrigen Phase wird die organische Phase über Natriumsulfat

trennen der wäßrigen Phase wird die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit. Erhalten werden 198 g 4, welches ca. 10 % 5 enthält.

Beispiel 2 : Herstellung von 6 [ (1S)-3-Chlor-1-(2-thienyl)-propan-1-ol] : 197 g (1.16 Mol) Alkohol 4, enthaltend 10 % Alkohol 5 (d. i. das aus Beispiel 1 erhal- tene Reaktionsprodukt) werden in 1 Liter MTBE vorgelegt. Dann werden 64.4 g (0.64 Mol) Bernsteinsäureanhydrid und 10 g Lipase aus Burkholderia plantarii zuge- geben. Das Gemisch wird 20 h bei RT gerührt und durch Filtration vom Enzym befreit.

Nach Zugabe von 1. 41 Wasser wird mit Natriumcarbonat auf pH = 9 gestellt und die Wässrige Phase abgetrennt. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit. Es werden 96 g 6 erhalten, welches ca. 10 % des ent- sprechenden Antipoden von 5 enthält.

Beispiel 3 : Herstellung von 1 [ (1S)-3-Methylamino-1-(2-thienyl)-propan-1-ol] In einem Druckbehälter werden 20 g (0.093 Mol) Alkohol 6, enthaltend ca. 10 % des entsprechenden Antipoden von 5 (d. i. das Reaktionsprodukt aus Beispiel 2) in 40 g Methanol vorgelegt und mit 74 g einer 40 % Methylamin Lösung in Wasser versetzt und 20 h bei 75°C unter Eigendruck gerührt. Nach beendigter Reaktion werden 5 g 30 % NaOH zugegeben und das Gemisch wird 10 min bei 80°C gerührt. Das Lösungs- mittel wird entfernt und der Rückstand wird in 100 ml Toluol aufgenommen. Nach Abfiltrieren des unlöslichen Anteils wird der Rückstand aus Cyclohexan umkristallisiert.

Es wurden 13.17 g farblose Kristalle von 1 erhalten (Drehwert : c= 1 in MeOH, alpha [D] 25°C =-13. 2° entsprechend einem optisch reinen Produkt.

Figur 1 beschreibt das Reaktionsschema für die Herstellung von (1 S)-3-Methylamino- 1-(2-thienyl)-propan-1-ol ausgehend von 3-Chlor-1- (2-thienyl)-1-propanon Figur 1 : NaBH4 v g +. 0 OH OH 6 OH OH 3 4 5 0-"ci ci S = $' Lipase OH OH 6 0 7 7 Wasser, MeOH MeNH2 NHMe Z OH 1