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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING FIBRES AND NONWOVEN FABRICS BY SOLUTION BLOW SPINNING AND NONWOVEN FABRIC PRODUCED THEREBY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/114645
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of a parent solution (A) in the method for producing fibres for a nonwoven fabric by means of solution blow spinning. Water is used as the solvent for the parent solution (A). At least one water-soluble polymer and preferably precisely one water-soluble polymer is dissolved in the water of the parent solution (A). The parent solution (A) also includes at least one surfactant and optionally a plasticizer for the at least one polymer used. Using this parent solution (A) it is possible to produce fibres (24) by solution blow spinning.

Inventors:
VENUGOPAL ARUN PRASAD (DE)
TULKE ANDREAS (DE)
TOSKAS GEORGIOS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/082973
Publication Date:
June 28, 2018
Filing Date:
December 15, 2017
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
D01D5/06; D01D5/00; D04H1/42; D04H1/728
Domestic Patent References:
WO2012109251A22012-08-16
Foreign References:
US8641960B12014-02-04
US20130157367A12013-06-20
US20090246259A12009-10-01
JP2010150712A2010-07-08
US8641960B12014-02-04
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER, BARTHELT & ABEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verwendung einer Ausgangslösung (A) in einem Verfahren zur Herstellung von Fasern und Vliesstoffen (24 ) durch Solution-Blow-Spinnen, wobei als Lösungsmittel für die Ausgangslösung (A) Was¬ ser verwendet wird,

wobei in der Ausgangslösung (A) mindestens ein wasserlösliches Polymer gelöst ist,

und wobei die Ausgangslösung (A) mindestens ein Tensid enthält .

2. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass Ausgangslösung (A) als Lö¬ sungsmittel ausschließlich Wasser enthält.

3. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangslösung (A) ausschließlich wasserlösliche Polymere enthält.

4. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein wasserlös¬ liches Polymer Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylme- thylether und/oder Polyethylenoxid und/oder Polyvi- nylpyrrolidon und/oder Polyethylenglykol und/oder Poly- acrylsäure und/oder Polyacrylamid ist.

5. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Was- sers in der Ausgangslösung (A) 30 Gew.-% bis 99 Gew.-% beträgt .

6. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Was¬ sers in der Ausgangslösung (A) 50 Gew.-% bis 95 Gew.-% beträgt .

7. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Was¬ sers in der Ausgangslösung (A) 60 Gew.-% bis 90 Gew.-% beträgt .

8. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min¬ destens einen wasserlöslichen Polymers in der Ausgangslösung (A) 1 Gew.-% bis 70 Gew.-% beträgt.

9. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min¬ destens einen wasserlöslichen Polymers in der Ausgangslösung (A) 5 Gew.-% bis 50 Gew.-% beträgt.

10. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min¬ destens einen wasserlöslichen Polymers in der Ausgangslösung (A) 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% beträgt.

11. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min- destens einen Tensids in der Ausgangslösung (A) 0,001 Gew.-% bis 50 Gew.-% beträgt.

12. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 11,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min¬ destens einen Tensids in der Ausgangslösung (A) 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-% beträgt.

13. Verwendung der Ausgangslösung nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des min¬ destens einen Tensids in der Ausgangslösung (A) 0,1 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% beträgt.

14. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Tensid die Eigenschaft hat, während des Solution-Blow-Spinnens zumindest teilweise zu verdampfen.

15. Verwendung der Ausgangslösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangslösung (A) Feststoffpartikel enthält.

16. Verfahren zur Herstellung von Fasern (24) mittels Solution-Blow-Spinnens, unter Verwendung einer Ausgangslö¬ sung (A) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit folgenden Schritten:

- Ausströmen der Ausgangslösung (A) aus wenigstens einer ersten Ausgangsdüse (20),

- Ausströmen eines Prozessgases (G) aus wenigstens ei¬ ner zweiten Ausgangsdüse (21), die benachbart zu der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse (20) angeordnet ist, gleichzeitig mit dem Ausströmen der Ausgangslösung (A) .

17. Verfahren nach Anspruch 16,

dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Herstel¬ lung von Mikrofasern und/oder Submikrofasern und/oder Nanofasern und daraus gebildeten Vliesstoffen verwendet wird .

18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) unter einem Druck von 0,1 bis 100 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) unter einem Druck von 5 bis 80 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

20. Verfahren nach Anspruch 19,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) unter einem Druck von 10 bis 60 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) mit ei¬ ner Temperatur von 0°C bis 100°C zu der wenigstens ei¬ nen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

22. Verfahren nach Anspruch 21,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) mit ei¬ ner Temperatur von 10°C bis 90°C zu der wenigstens ei¬ nen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

23. Verfahren nach Anspruch 21,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prozessgas (G) mit ei¬ ner Temperatur von 20°C bis 80°C zu der wenigstens ei¬ nen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt wird.

24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23,

dadurch gekennzeichnet, dass das Lösungsmittel in der Ausgangslösung (A) nach dem Austritt aus der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse (20) zumindest teilweise oder überwiegend verdampft.

25. Vliesstoff, hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 24.

Description:
Verfahren zur Herstellung von Fasern und Vliesstoffen durch Solution-Blow-Spinnen und damit hergestellter Vliesstoff

[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Aus ¬ gangslösung zur Herstellung von Fasern, insbesondere Mikro- fasern oder Submikrofasern oder Nanofasern mittels Solution-Blow-Spinnen sowie ein solches Spinnverfahren zur Herstellung von Fasern und einen mit dem Verfahren hergestellten Vliesstoff. Das Solution-Blow-Spinnen („Solution-Blow- Spinning") ist ein Spinnverfahren, bei dem eine Ausgangslösung aus wenigstens einer Ausgangsdüse austritt und unter Einwirkung eines Prozessgases zu einem Kollektor transportiert wird, wobei sich feste Fasern bilden. Bei den Fasern handelt es sich folglich um Kunstfasern.

[0002] Zur Herstellung von Fasern gibt es verschiedene

Verfahren. Beispielsweise sind Verfahren bekannt, bei denen Fasern durch Herauspressen einer flüssigen bzw. zähflüssigen Masse durch Öffnungen hergestellt werden. Solche Verfahren werden als Schmelz-, Nass- oder Trockenspinnverfahren bezeichnet, je nachdem, wie die betreffende Masse her ¬ gestellt oder verflüssigt wurde.

[0003] Wenn besonders feine Fasern, das heißt Fasern mit einem geringen Faserdurchmesser hergestellt werden sollen, eignen sich das Zentrifugenspinnverfahren sowie das elektrostatische Spinnen, oder das Solution-Blow-Spinnen besonders. Solche Fasern werden insbesondere für die Herstellung von Filtern benötigt. Bei den bisherigen Verfahren besteht der Nachteil, dass üblicherweise umweltschädliche und/oder die Gesundheit des Arbeitspersonals belastende Lösungsmit ¬ tel zur Herstellung der Fasern eingesetzt werden. Solche Lösungsmittel sind häufig auch teuer. Deshalb wird bei vor ¬ genannten Verfahren aus Umwelt- und Kostengründen zunehmend Wasser als Lösungsmittel (das heißt der Einsatz von wässri- gen Lösungen wasserlöslicher Polymere) vorgesehen. Wasser ist im Vergleich zu anderen Lösungsmitteln umweltverträglich, ungiftig und sehr kostengünstig.

[0004] Der Einsatz von Wasser als Lösungsmittel für Spinnverfahren ist bereits bekannt. Beispielsweise zeigt JP 2010-150712 A ein Verfahren zur Herstellung von Fasern durch elektrostatisches Spinnen, bei dem wässrige Lösungen wasserlöslicher Polymere verwendet werden.

[0005] Das elektrostatische Spinnen hat eine prinzipbe ¬ dingt vergleichsweise geringe Produktivität. Infolge dessen ist die Faserherstellung durch elektrostatisches Spinnen sehr teuer. Das elektrostatische Spinnen kann deshalb wirt ¬ schaftlich nur für die Herstellung von Fasern verwendet werden, die in sehr hochpreisigen Produkten zum Einsatz kommen .

[0006] US 8 641 960 Bl beschreibt ein Solution-Blow- Spinnen, bei dem zur Herstellung von sehr feinen Polymerfasern Lösungen der betreffenden Polymere mit Hilfe eines Prozessgasstromes in feste Fasern überführt werden. Ein solches Solution-Blow-Spinnen ist gegenüber dem elektrostatischen Spinnen von Vorteil, weil es eine hundert bis tau ¬ sendfach höhere Produktivität ermöglicht. Allerdings ist es bislang nicht gelungen, Fasern mit einer ausreichenden bzw. hohen Qualität aus umweltfreundlichen wässrigen Lösungen durch Solution-Blow-Spinnen herzustellen. [0007] Es kann als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, Fasern und insbesondere hochwertige Fa ¬ sern umweltfreundlich und effizient herzustellen.

[0008] Diese Aufgabe wird durch die Verwendung einer Ausgangslösung beim Solution-Blow-Spinnen mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merkma ¬ len des Patentanspruches 16 gelöst.

[0009] Erfindungsgemäß wird zur Herstellung der Fasern mittels Solution-Blow-Spinnen eine Ausgangslösung verwendet, bei der Wasser als Lösungsmittel eingesetzt wird. Zu ¬ mindest ist der Anteil von Wasser als Lösungsmittel im Be ¬ reich von 30% bis 99%, vorzugsweise 50% bis 95%, weiter vorzugsweise 60% bis 90%. In dem Lösungsmittel ist wenigs ¬ tens ein und vorzugsweise genau ein wasserlösliches Polymer gelöst. Außerdem enthält die Ausgangslösung mindestens ein Tensid. Das Tensid ist eine grenzflächenaktive Substanz, die auch als Surfactant bezeichnet werden kann.

[0010] Es hat sich herausgestellt, dass durch die Ver ¬ wendung der beschriebenen Ausgangslösung ein Herstellen von qualitativ guten und/oder hochwertigen Fasern mit einem im Wesentlichen konstanten Faserdurchmesser, erreicht werden kann. Die Fasern können als Mikrofasern, Submikrofasern oder Nanofasern, das heißt mit einem Faserdurchmesser im Mikrometerbereich oder Submikrometerbereich oder Nanometer- bereich durch Solution-Blow-Spinnen hergestellt werden. Dabei ist die Reihenfolge, in der die in das Lösungsmittel zugegebenen Stoffe gelöst werden, nicht von erheblicher Bedeutung. Entscheidend ist die Zusammensetzung der Ausgangs ¬ lösung . [0011] Beim Solution-Blow-Spinnen werden ein oder mehrere Flüssigkeitsstrahlen erzeugt ohne die Flüssigkeit in einen Sprühnebel zu zerstäuben. Die Flüssigkeitsstrahlen treten durch eine Düse aus und werden mittels eines Pro ¬ zessgases, insbesondere Druckluft, verstreckt. Dabei werden Fasern gebildet. Die Flüssigkeitsstrahlen sind vorzugsweise im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet.

[0012] Die erzeugten Fasern weisen vorzugsweise ein Verhältnis von Länge zu einer mittleren Dicke von mindestens 100:1, vorzugsweise mindestens 500:1, vorzugsweise mindes ¬ tens 1000:1 und weiter vorzugsweise mindestens 10000:1 auf. Vorzugsweise haben die Fasern eine Länge von mindestens ei ¬ nem Millimeter, vorzugsweise von mindestens drei Millime ¬ tern und weiter vorzugsweise von mindestens 5 Millimetern.

[0013] Es ist vorteilhaft, wenn ausschließlich Wasser als Lösungsmittel in der Ausgangslösung verwendet wird. Das wenigstens eine wasserlösliche Polymer bzw. das wenigstens eine Tensid werden nicht als Lösungsmittel angesehen.

[0014] Es ist vorteilhaft, wenn die Ausgangslösung aus ¬ schließlich wasserlösliche Polymere aufweist. Andere, nicht wasserlösliche Polymere sind nicht in der Ausgangslösung enthalten. Wenigstens eines der in der Ausgangslösung enthaltenen wasserlöslichen Polymere kann Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylmethylether und/oder Polyethylenoxid und/oder Polyvinylpyrrolidon und/oder Polyethylenglykol und/oder Polyacrylsäure und/oder Polyacrylamid sein.

[0015] Es ist vorteilhaft, wenn die Konzentration des Wassers in der Ausgangslösung im Bereich von 30 Gew-% bis 99 Gew-%, vorzugsweise von 50 Gew-% bis 95 Gew-%, weiter vorzugsweise von 60 Gew.-% bis 90 Gew.-% liegt.

[0016] Das mindestens eine wasserlösliche Polymer kann aus bekannten Polymeren oder Polymergruppen ausgewählt werden. Die nachfolgende Liste enthält eine nicht abschließen ¬ de Auzählung verwendbarer wasserlösicher Polymere:

- Zellulosederivate wie Methylzellulose, Natriumcarboxy- methylzellulose, Hydroxymethylzellulose, Hydroxypro- pylzellulose , Hydroxypropylmethylzellulose;

- Naturgummis wie Gelatine, Metalalginate (Na, K, Ca, Zn, AI) , Agar;

- Stärkederivate wie Hydroxyethylstärkeether, Hydroxy- propylstärke ;

- Dextran, Hydroxyalkyldextran, Carboxyl- Niederalkyldextran;

- Wasserlösliche Polysaccharide wie Xanthan, Pullulan, ulvan ;

- Polyaminosäuren mit freier Carboxylgruppe wie Asparag- insäure und Glutaminsäure;

- Polyalkylenglykol wie Polyethylen- und Polypropy- lenglykol ;

- Synthetische Derivate wie Polyethylenoxid, Polyvi- nylalkohol, Polyvinylmethylether, Polyvinylpyrrolidon, Polyallyl- und Diallylamine, Polydimethylaminoethylme- thakrylate, Polyacrylsäure, Polystyrensulfonate, Poly ¬ acrylamide, neutralisierter Carbopol Gummi und Copoly- mere und Gemische der geannten Polymere.

[0017] In der Ausgangslösung kann genau ein oder es kön- nen mehrere der genannten Polymere enthalten sein.

[0018] Es können auch Copolymere oder Mischungen der zuvor genannten Polymere zum Einsatz kommen.

[0019] In der Ausgangslösung können außerdem Weichmacher für das vorhandene, mindestens eine Polymer enthalten sein, wie zum Beispiel Polyethlenglycol , Propylenglycol , Glyze ¬ rin, Trimethylolpropan, Di-/Tripropylenglycol oder mit die ¬ sen verwandten Verbindungen. Bei der Festlegung der Konzentration in der Ausgangslösung werden die Weichmancher dem Polymeranteil zugerechnet und nicht dem Lösungsmittel ¬ anteil oder dem Tensid.

[0020] Die Konzentration des mindestens einen wasserlös ¬ lichen Polymers der Ausgangslösung liegt vorzugsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis 70 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 5 Gew.-% bis 50 Gew.-% und weiter vorzugsweise im Be ¬ reich von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% einschließlich eines gegebenenfalls vorhandenen Weichmachers. Die angegebene Kon ¬ zentration gilt sowohl dann, wenn lediglich ein wasserlösliches Polymer in der Ausgangslösung vorhanden ist, wie auch für Ausgangslösungen mit mehreren wasserlöslichen Polymeren .

[0021] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Ausgangslösung genau ein wasserlösliches Polymer auf, das durch einen für das verwendete Polymer geeigneten

Weichmacher ergänzt sein kann.

[0022] Es ist weiter bevorzugt, wenn die Konzentration des mindestens einen Tensids in der Ausgangslösung im Bereich von 0,001 Gew.-% bis 50 Gew.-% liegt und weiter vor- zugsweise im Bereich von 0,01 Gew.-% bis 5 Gew.-% liegt und weiter vorzugsweise im Bereich von 0,1 Gew.-% bis

1,5 Gew.-% liegt. Es ist bevorzugt, wenn genau ein Tensid in der Ausgangslösung enthalten ist.

[0023] Es ist vorteilhaft, wenn ein Tensid verwendet wird, das während des Solution-Blow-Spinnens im Wesentli ¬ chen oder vollständig verdampft. Somit bleiben keine oder nur geringe Restanteile des Tensids in den Herstellten Fa ¬ sern zurück. Dadurch ist verhindert dass die Reste des Ten ¬ sids zu einer negativen Beeinträchtigung der mechanischen Eigenschaften und/oder der chemischen Beständigkeit der hergestellten Fasern führt. Zudem können Tensidreste nachteilig für medizinische Anwendungen sein.

[0024] Für die Ausgangslösung A kann z.B. jedes Tensid verwendet werden, das der in der untenstehenden Tabelle genannt ist. In der Tabelle sind jeweils der Handelsname des Tensids und Angaben über dessen Zusammensetzung aufgeführt.

lung

Berol Verschiedene, überwiegend ethoxylierte Verbindungen

Biodac Ethoxylierter C10 Alkohol

Brij Ethoxylierte Fettalkohole

Britex Ethoxylierte Fettalkohole

Calgene Verschiedene Tenside auf Basis von Estern

Chemal Ethoxylated fatty alcohols

Chemax Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Alkanolamide and verschiedene ethoxylierte Verbin¬

Chimipal dungen

Cithrol A, ML, MO und

MS Ethoxylierte Fettalkohole

Cithrol, others Glycol und Glyceroleter

Crodamine Aminoxyde

Crodet Ethoxylierte Fettsäuren

Dehydol Ethoxylierte Fettalkohole

Dehydrophen Ethoxylierte Alkylphenole

Ethoxylierte Fettalkohole, spezille, z.B. mit blockierten

Dehypon Enden

Dobanol Ethoxylierte Fettalkohole

Dowfax Diphenyloxyd-basierte Sulfonate

Elfan Verschieden Sulfate und Sulfonate

Emal Sulfate von Alkoholen und ethoxylierten Alkoholen

Emcol Verschiedene Inhaltsstoffe

Sulfate von Alkoholen und ethoxylierten Alkoholen,

Empicol Alkylethercarboxylat

Alkanolamide und verschiedene ethoxylierte Verbin¬

Empilan dungen

Empimin Sulfate und Sulfosuccinate

Emulan Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Emulgante Ethoxylierte C16-C18 Alkohole

Emulson Verschiedene Inhaltsstoffe

Ethylan Überwiegend ethoxylierte Verbindungen

Eumulgin Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Findet Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Fluorad Fluorcarbon-basierte Tenside

Genapol Ethoxylierte Fettalkohole Geropon Uberwiegend Sulfosuccinate und Taurate

Glucopon Zucker-basierte Tenside

Hamposyl N-Acylsarcosinate

Hostapur Alpha-Olefinsulfonate und Petroleumsulfonate

Iconol Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Igepal Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Imbentin Ethoxylierte Alkylphenole

Lialet Ethoxylierte Fettalkohole

Lipolan Alpha-Olefinsulfonate

Lorodac Ethoxylierte Fettalkohole

Lutensol Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Mackam Amphotere

Macol Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Manro Sulfate, Sulfonate und Alkanolamide

Marlipal Ethoxylierte Fettalkohole

Marlophen NP Ethoxyliertes Nonylphenol

Miranol Imidazoline

Mirataine Betaine

Monamid Alkanolamide

Montane Sorbitan-Derivate

Myverol Monoglyceride

Neodol Ethoxylierte Fettalkohole

Newcol Verschiedene Inhaltsstoffe

Nikkol Verschiedene Inhaltsstoffe

Ninol Alkanolamide

Nissan Nonion Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

Trydet Ethoxylierte Fettsäuren und Ester

Trylon Ethoxylierte Fettalkohole und Ole

Tween Ethoxylierte Sorbitanester

Alkylbenzensulfonate und Sulfate von Fettalkoholen and

Ufarol ethoxylierten Fettalkoholen

Ufaryl Alkylbenzensulfonate

Ufasan Alkylbenzensulfonate

Ungerol Sulfate von ethoxylierten Fettalkoholen

Varamide Alkanolamide

Variquat Quaternäre Ammonium-Tenside

Volpo Ethoxylierte Fettalkohole Witcamide Alkanolamide

Witconate Alkylarylsulfonate

Witconol Glycol and Glycerolester

Ninol Alkanolamide

Nissan Nonion Verschiedene ethoxylierte Verbindungen

[0025] Die Ausgangslösung kann bei einem Ausführungsbei ¬ spiel Feststoffpartikel enthalten, beispielsweise organi ¬ sche und/oder anorganische Feststoffpartikel , wie S 1O2 T 1O2 , Z rÜ2 , CuO, ZnO oder Ag, vorzugsweise mit Partikel ¬ durchmessern, die kleiner als der mittlere Faserdurchmesser sind .

[0026] Vorzugsweise weist die Ausgangslösung zusätzlich zum Lösungsmittel, zu dem wenigstens einen Polymer, zu dem Tensid, zu einem optional vorhandenen Weichmacher und zu optional vorhandenen FeststoffPartikeln keine weiteren Bestandteile auf.

[0027] Die Ausgangslösung wird beim Solution-Blow- Spinnen durch wenigstens eine erste Ausgangsdüse einer Vor ¬ richtung ausgeströmt. Gleichzeitig wird durch wenigstens eine zweite Ausgangsdüse ein Prozessgas ausgeströmt. Jeder ersten Ausgangsdüse ist wenigstens eine zweite Ausgangsdüse zugeordnet. Das ausströmende Prozessgas tritt mit hoher Ge ¬ schwindigkeit aus. Dadurch wird die aus der ersten Aus ¬ trittsöffnung austretende Ausgangslösung vom Prozessgas mitgenommen bzw. mitgeführt.

[0028] Vorzugsweise wird das Prozessgas unter einem Druck von 0,1 bis 1000 psi, vorzugsweise von 5 bis 80 psi und weiter vorzugsweise 10 bis 60 psi der wenigstens zwei ¬ ten Ausgangdüse zugeführt. [0029] Als Prozessgas kann bei einem Ausführungsbeispiel Luft bzw. Druckluft verwendet. Die Luft kann unter einem Druck von 10 bis 80 psi der wenigstens einen zweiten Aus ¬ gangsdüse zugeführt werden.

[0030] Die Ausgangslösung kann der wenigstens einen ersten Ausgangdüse über eine Pumpeinrichtung zugeführt werden. Als Pumpeinrichtung kann eine Dosierpumpe, beispielsweise eine Zahnradpumpe, Exzenterschneckenpumpe, Hubkolbenpumpe, Schlauchpumpe, Membranpumpe oder eine andere Verdrängerpum ¬ pe verwendet werden.

[0031] Jeder ersten Ausgangdüse kann genau eine zweite Ausgangsdüse zugeordnet sein. Bei einem solchen Ausfüh ¬ rungsbeispiel kann die zweite Ausgangsdüse die erste Aus ¬ gangsdüse teilweise oder vollständig umschließen, vorzugs ¬ weise ringförmig. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind jeder ersten Ausgangsdüse wenigstens zwei zweite Aus ¬ gangsdüsen zugeordnet. Die zweiten Ausgangsdüsen können gleichmäßig verteilt um den Umfang der ersten Ausgangsdüsen oder angeordnet sein. Auch lineare Anordnungen der Ausgangsdüsen können eingesetzt werden.

[0032] Die Austrittsrichtung, die durch die wenigstens eine erste Ausgangsdüse definiert ist und die Austritts ¬ richtung, die durch die zugeordnete wenigstens eine zweite Ausgangsdüse definiert ist, können parallel zueinander ori ¬ entiert sein. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass die Austrittsrichtung der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse gegenüber der Austrittsrichtung der zugeordneten wenigstens einen ersten Ausgangsdüse geneigt ist.

[0033] Durch das austretende Prozessgas bildet sich zu- mindest in einem Abstand von einigen Millimetern, beispielsweise von 0 bis 100 mm oder 0,5 bis 20 mm oder 1 bis 5 mm ein Flüssigkeitsstrahl der Ausgangslösung. Dieser Flüssigkeitsstrahl wird durch das Prozessgas mitgeführt bzw. transportiert. Während dieses Transports der Ausgangs ¬ lösung in Richtung auf einen Kollektor zu, verdampft vorzugsweise das enthaltende Lösungsmittel und/oder das ent ¬ haltende Tensid im Wesentlichen vollständig, beispielsweise zumindest zu 85% oder zumindest zu 90% oder zumindest zu 95% oder zumindest zu 99%. Dadurch verfestigt sich das in der Ausgangslösung enthaltene Polymer, dass dann nicht mehr im Lösungsmittel gelöst ist. Die dadurch entstehenden fes ¬ ten Fasern werden auf dem Kollektor gesammelt.

[0034] Der Düsen-Kollektor-Abstand der wenigstens einen Ausgangsdüse zum Kollektor beträgt vorzugsweise mindestens 20 Zentimeter und weiter vorzugsweise mindestens 25 Zenti ¬ meter. Bei einem Ausführungsbeispiel kann der Düsen- Kollektor-Abstand etwa 30 bis 70 Zentimeter betragen. Vor ¬ zugsweise ist der Düsen-Kollektor-Abstand kleiner als 200 Zentimeter und weiter vorzugsweis kleiner als 100 Zentime ¬ ter .

[0035] Es ist bevorzugt, dass der Siedepunkt des Lö ¬ sungsmittels und/oder des Tensids derart klein ist, dass das Lösungsmittel und/oder das Tensid nach dem Austreten aus der wenigstens einer ersten Ausgangsdüse verdampft.

[0036] Das Prozessgas kann eine fokussierende und/oder bündelnde Wirkung auf die austretende Lösung haben. Die Bildung eines Flüssigkeitsstrahls der austretenden Aus ¬ gangslösung, kann durch Auswahl von Verfahrensparametern, beispielsweise der Zusammensetzung der Ausgangslösung und/oder der Temperatur der Ausgangslösung und/oder der Temperatur des Prozessgases und/oder der Umgebungstempera ¬ tur und/oder der Temperatur der Ausgangdüsenanordnung und/oder der Geschwindigkeit des Prozessgases und/oder der chemische Zusammensetzung des verwendeten Prozessgases und/oder einer Saugleistung einer am Kollektor angeordneten Absaugeinrichtung beeinflusst werden.

[0037] Der Faserdurchmesser der hergestellten Fasern beträgt typischerweise ein zwanzigstel bis ein Tausendstel des Öffnungsdurchmessers der wenigstens einen ersten Aus ¬ trittsöffnung. Der Faserdurchmesser ist kleiner als der Durchmesser des aus der wenigstens einen ersten Austritts ¬ öffnung austretenden Flüssigkeitsstrahls. Durch die Verfahrensparameter, beispielsweise die Geschwindigkeit des aus ¬ tretenden Prozessgases, kann eine Verringerung des Faserdurchmessers gegenüber dem Durchmesser des austretenden Flüssigkeitsstrahls erreicht und eingestellt werden. Wird zum Beispiel die Austrittsgeschwindigkeit des Prozessgases erhöht, wird der Flüssigkeitsstrahl entlang seiner Bahn sozusagen gedehnt, wodurch sich sein Durchmesser verringert. Außerdem wird das Lösungsmittel und/oder das Tensid verdampft, so dass sich auch das Flüssigkeitsvolumen nach dem Austreten aus der wenigstens einen ersten Ausgangdüse verringert .

[0038] Mit dem Solution-Blow-Spinnen ist es beispiels ¬ weise möglich, mit Durchmessern der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse von beispielsweise 0,2 bis 1 mm, Fasern im Mikrometer- oder Submikrometer oder Nanometerbereich herzustellen. Bei einem Ausführungsbeispiel haben die herge ¬ stellten Fasern einen mittleren Durchmesser von etwa 50 Na- nometern bis 3 Mikrometern. [0039] Das Prozessgas kann bei einer Ausführung mit ei ¬ ner Temperatur von 0°C bis 100°C, vorzugsweise 10°C bis 90°C und weiter vorzugsweise 20°C bis 80°C zu der wenigs ¬ tens einen zweiten Ausgangsdüse (21) zugeführt werden.

[0040] Nach dem Herstellen der Fasern kann es vorteilhaft sein, wenn eine Nachbehandlung der Fasern erfolgt, beispielsweise durch Bestrahlen mit einer energiereichen Strahlung, wie etwa UV-Licht und/oder eine Wärmebehandlung und/oder eine Plasma/Corona-Behandlung und/oder eine chemische Behandlung und/oder andere Behandlungen zur Quervernetzung. Durch eine derartige Nachbehandlung ist es möglich, nicht wasserlösliche Fasern zu erhalten. Eine derartige Nachbehandlung kann einfach und kostengünstig durchge ¬ führt werden.

[0041] Sämtliche in der Beschreibung angegebenen Bereiche („von ... bis ... " ) sind jeweils einschließlich der ange ¬ gebenen Bereichsgrenze zu verstehen, solange nichts anderen angegeben ist.

[0042] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:

[0043] Figur 1 eine schematische, blockschaltbildähnliche Darstellung einer Vorrichtung zur Herstellung von Fasern mittels Solution-Blow-Spinnen,

[0044] Figuren 2 und 3 jeweils eine schematische Prin- zipdarstellung unterschiedlicher Ausgangsdüsenanordnungen mit jeweils einer ersten Ausgangsdüse und wenigstens einer zugeordneten zweiten Ausgangsdüse in Draufsicht auf die Ausgangsdüsen,

[0045] Figuren 4 und 5 eine schematische Prinzipdarstel ¬ lung unterschiedlicher linearer Ausgangsdüsenanordnungen von mehreren ersten und zweiten Ausgangsdüsen in Draufsicht auf die Ausgangsdüsen,

[0046] Figuren 6 und 7 jeweils eine schematische Quer ¬ schnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer Ausgangs ¬ düsenanordnung mit jeweils wenigstens einer ersten Ausgangdüse und wenigstens einer zugeordneten zweiten Ausgangsdüse und

[0047] Figur 8 eine stark schematisierte Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer hergestellten Faser.

[0048] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 10 zur Durchführung eines Solution-Blow-Spinn Verfahrens. Die Vorrichtung 10 hat einen Vorratsbehälter 11 zur Bereitstellung einer Ausgangslösung A. Die Ausgangslösung A wird mittels einer Pumpeinrichtung 12 zu einem Lösungsfluidanschluss 13 einer Spinndüseneinrichtung 14 gefördert.

[0049] Außerdem weist die Spinndüseneinrichtung 14 einen Prozessgasanschluss 15 auf, mittels dem der Spinndüsenein ¬ richtung 14 ein unter Druck stehendes Prozessgas G zuge ¬ führt wird. Das Prozessgas G kann beispielsweise durch Luft bzw. Druckluft gebildet sein. Es kann einem Druckspeicher 16 entnommen werden. Alternativ kann anstelle des Druckspeichers 16 auch ein Kompressor oder dergleichen vorhanden sein, um aus der Umgebung Luft anzusaugen und Druckluft als Prozessgas G bereitzustellen. Das Prozessgas G kann auch ein anderes Gas wie Stickstoff, Helium oder Wasserstoff sein .

[0050] Die Spinndüseneinrichtung 14 hat wenigstens eine erste Ausgangsdüse 20. Jeder ersten Ausgangdüse 20 ist we ¬ nigstens eine zweite Ausgangsdüse 21 zugeordnet. Wenn meh ¬ rere erste Ausgangsdüsen 20 vorhanden sind, können diese unterschiedlich ausgerichtete Austritts- oder Abstrahlrichtungen aufweisen, was in Figur 1 schematisch dargestellt ist .

[0051] Die wenigstens eine erste Ausgangsdüse 20 ist fluidisch mit dem Lösungsfluidanschluss 13 verbunden. Die wenigstens eine zweite Ausgangsdüse 21 ist fluidisch mit dem Prozessgasanschluss 15 verbunden. Somit tritt durch die wenigstens eine erste Ausgangsdüse 20 die Ausgangslösung A und durch die wenigstens eine zweite Ausgangsdüse 21 das Prozessgas G aus.

[0052] Das gleichzeitig zu der Ausgangslösung A austre ¬ tende Prozessgas G nimmt die Ausgangslösung A mit und för ¬ dert diese von der Spinndüseneinrichtung 14 weg in Richtung zu einem Kollektor 22 hin. Durch die hohe Geschwindigkeit des Prozessgases G bilden sich oberhalb von der Mündung der jeweiligen ersten Ausgangdüse 20 ein oder mehrere Flüssig ¬ keitsstrahlen 23 der Ausgangslösung A. Während des weiteren Weges zum Kollektor 22 hin verdampft ein in der Ausgangslö ¬ sung A enthaltenes Lösungsmittel und gegebenenfalls weitere flüssige Bestandteile der Ausgangslösung A, so dass sich feste Fasern 24 bilden, die am Kollektor 22 gesammelt werden . [0053] Der Kollektor 22 kann bewegbare Bestandteile auf ¬ weisen, beispielsweise ein sich bewegendes Förderband, das über Antriebsrollen 25 bewegt wird. In Abwandlung zum dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Kollektor 22 auch unbeweglich, statisch ausgeführt sein.

[0054] Vorzugsweise ist der Kollektor 22 gasdurchlässig und kann beispielsweise durch einen gitter- oder maschen- förmigen Träger, wie etwa ein feinmaschiges Netz, gebildet sein. Auf der der Spinndüseneinrichtung 14 entgegengesetzten Seite des Kollektors 22 kann eine Absaugeinrichtung 26 vorhanden sein. Die Absaugeinrichtung 26 kann dazu eingerichtet sein, die sich zwischen der Spinndüseneinrichtung 14 und dem Kollektor 22 bildenden Fasern 24 durch Ansaugen eines Luftstromes zum Kollektor 22 hin zu bewegen.

[0055] Der Düsen-Kollektor-Abstand z zwischen der we ¬ nigstens einen ersten Ausgangsdüse 20 und dem Kollektor 22 und/oder zwischen der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse 21 und dem Kollektor 22 beträgt 20 Zentimeter oder 25 Zentimeter. Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel kann der Düsen-Kollektor-Abstand z etwa 30 bis 70 Zentimeter be ¬ tragen. Vorzugsweise ist der Düsen-Kollektor-Abstand z kleiner als 200 Zentimeter und weiter vorzugsweise kleiner als 100 Zentimeter.

[0056] In den Figuren 2 bis 7 sind schematisch beispielhaft unterschiedliche Ausgestaltungen jeweils einer Aus ¬ gangsdüsenanordnung 30 der Spinndüseneinrichtung 14 veranschaulicht. Die Spinndüseneinrichtung 14 kann eine oder mehrere der veranschaulichten Ausgangsdüsenanordnungen 30 aufweisen. Diese können parallel oder geneigt zueinander an der Spinndüseneinrichtung 14 angeordnet bzw. ausgerichtet sein. Jede Ausgangsdüseneinrichtung 30 weist wenigstens eine und beispielsgemäß genau eine erste Ausgangsdüse 20 für die Ausgangslösung A und wenigstens eine zugeordnete zweite Ausgangsdüse 21 für das Prozessgas G auf.

[0057] Bei dem in Figur 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel weist die Ausgangdüsenanordnung 30 genau eine ers ¬ te Ausgangsdüse 20 und genau eine zugeordnete zweite Aus ¬ gangsdüse 21 auf. Die erste Ausgangdüse 20 ist im Zentrum einer ringförmig geschlossenen zweiten Ausgangdüse 21 angeordnet, die beim Ausführungsbeispiel die erste Ausgangdüse 20 koaxial vollständig umschließt.

[0058] Bei dem in Figur 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiel weist die Ausgangsdüsengruppe 30 beispielsgemäß genau eine erste Ausgangsdüse 20 und mehrere zugeordnete, benachbart dazu angeordnete zweite Ausgangsdüsen 21 auf, beispielsweise vier zweite Ausgangdüsen 21. Die Anzahl der zweiten Ausgangsdüsen 21 kann variieren, wobei wenigstens zwei zweite Ausgangsdüsen 21 vorhanden sind. Die zweiten Ausgangdüsen 21 sind vorzugsweise gleichmäßig verteilt in Umfangsrichtung um die erste Ausgangsdüse 20 angeordnet. Die zweiten Ausgangsdüsen können auch eine gebogene

Schlitzform aufweisen und die erste Ausgangsdüse 20 in de ¬ ren Umfangsrichtung teilweise umschließen.

[0059] Generell kann die Querschnittsform der Ausgangs ¬ düsen 20, 21 beliebig gewählt werden. Beispielsgemäß sind jeweils kreisrunde bzw. kreisringförmige Querschnitte ver ¬ anschaulicht. Auch andere polygonale oder schlitzförmige gerade oder gekrümmte Querschnittskonturen können vorgesehen werden, insbesondere für die wenigstens eine zweite Ausgangsdüse 21 jeder Ausgangsdüsengruppe 30.

[0060] Die Figuren 4 und 5 zeigen lediglich beispielhaft, dass die Ausgangsdüsen 20, 21 in einer linearen Anordnung in einer oder mehreren Reihen nebeneinander angeordnet werden können.

[0061] In den Figuren 6 und 7 ist veranschaulicht, dass die strichpunktiert dargestellten Mittellängsachsen der Ausgangdüsen 20, 21 einer Ausgangsdüsengruppe 30 parallel zueinander orientiert sein können (Figur 6) oder alternativ gegeneinander geneigt orientiert sein können (Figur 7) . Bei dem in Figur 7 schematisch gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausgangsrichtung für das Prozessgas G der wenigs ¬ tens einen zweiten Ausgangsdüse 21 gegenüber der Austritts ¬ richtung der Ausgangslösung A geneigt, beispielsgemäß derart, dass das Prozessgas G an mehreren Umfangsstellen je ¬ weils schräg auf die Mittellängsachse bzw. die Austritts ¬ richtung der der ersten Ausgangsdüse 20 zu ausgerichtet ist .

[0062] Die Mündung der wenigstens einen ersten Ausgangsdüsen 20 ist von der Mündung der wenigstens einen zugeordneten zweiten Ausgangsdüse 21 mit Abstand und vorzugsweise stromabwärts des Prozessgasstroms angeordnet. Der Abstand kann beispielsweise 0,5 bis 20 mm oder 1 bis 10 mm oder 1 bis 5 mm oder 2 bis 3 mm betragen.

[0063] Die Orientierungen der Austrittsrichtungen gemäß der Figuren 6 und 7 können sowohl für die Ausgangsdüsengruppe 30 aus Figur 2, als auch für die Ausgangsdüsengruppe 30 aus Figur 3 vorgesehen werden. [0064] Zur Bildung der Ausgangslösung A wird wenigstens und vorzugsweise genau ein wasserlösliches Polymer, aus dem die Fasern 24 gebildet werden soll, in einem Lösungsmittel und beispielsgemäß in Wasser gelöst. Die Ausgangslösung enthält außerdem wenigstens ein Tensid. Ferner kann für das wenigstens eine Polymer der Ausgangslösung A ein Weichmacher in der Ausgangslösung A enthalten sein. Das Polymer kann in fester Form, beispielsweise als Pulver, in Form von kleinen Kugeln oder Pellets oder dergleichen in dem als Lösungsmittel dienenden Wasser der Ausgangslösung A gelöst werden .

[0065] Die Konzentration des wenigstens einen wasserlös ¬ lichen Polymers in der Ausgangslösung A kann 1 Gew.-% bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, weiter vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% betragen. Wenn für das wenigstens eine Polymer ein Weichmacher verwendet wird, be ¬ treffen die Angaben der Konzentration die Gesamtsumme des wenigstens einen Polymers einschließlich des Weichmachers.

[0066] Die Konzentration des Wassers in der Ausgangslö ¬ sung beträgt bei bevorzugten Ausführungsbeispielen

30 Gew.-% bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 50 Gew.-% bis

95 Gew.-% und weiter vorzugsweise 60 Gew.-% bis 90 Gew.-%.

[0067] Die Konzentration des Tensids in der Ausgangslö ¬ sung A beträgt beim Ausführungsbeispiel 0,001 Gew.-% bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 % bis 5 Gew.-% und weiter vor ¬ zugsweise 0,1 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%.

[0068] Das Prozessgas G kann am Prozessgasanschluss 13 mit einem Druck von bis zu 1000 psi, vorzugsweise mit einem Druck von 5 bis 80 psi zugeführt werden. Bei der Verwendung von Luft als Prozessgas G kann der Druck im Bereich von 10 bis 60 psi liegen. Das Prozessgas G hat beim Zuführen von Spinndüseneinrichtung 14 eine Temperatur im Bereich von 0°C bis 100°C, vorzugsweise von 10°C bis 90°C und weiter vor ¬ zugsweise von 20°C bis 80°C. Beispielsgemäß ist die Pro ¬ zessgastemperatur des Prozessgases G beim Zuführen zur Spinndüseneinrichtung 14 größer als die Umgebungstemperatur, beispielsweise eine Raumtemperatur, und kann im Bereich von 35°C bis 70°C liegen.

[0069] Die durch die Polymerketten gebildeten Fasern 24 werden beim Verfahren dadurch erhalten, dass auf dem Weg zwischen der Spinndüseneinrichtung 14 und dem Kollektor 22 das Lösungsmittel, hier das Wasser, und/oder das wenigstens eine Tensid vollständig oder zumindest teilweise verdampft. D.h. das Lösungsmittel und/oder das Tensid verdampfen zu ¬ mindest zu 85% oder zumindest zu 90% oder zumindest zu 95% oder zumindest zu 99%.

[0070] Bei dem Verfahren werden unter Verwendung der Vorrichtung 10 die Fasern 24 gebildet. Auf dem Kollektor 22 entsteht ein Faservlies aus den Fasern 24, die vorzugsweise einen Faserdurchmesser im Mikrometerbereich, im Submikrome- terbereich oder im Nanometerbereich aufweisen. Die Fasern 24 bestehen im Wesentlichen aus dem in der Ausgangslösung A vorhandenen Polymer, optional zusätzlich aus dem für das wenigstens eine Polymer verwendeten Weichmacher.

[0071] Die erzeugten Fasern 24 weisen vorzugsweise ein Verhältnis von Länge L zu einer mittleren Dicke D von mindestens 100:1, vorzugsweise mindestens 500:1, weiter vor ¬ zugsweise mindestens 1000:1 und noch weiter vorzugsweise mindestens 10000:1 auf. Vorzugsweise haben die Fasern 24 eine Länge L von mindestens einem Millimeter, vorzugsweise von mindestens drei Millimetern und weiter vorzugsweise von mindestens fünf Millimetern.

[0072] Nachfolgend werden Beispiele 1 bis 4 angegeben, die eine mögliche Zusammensetzung der Ausgangslösung A und Merkmale der Vorrichtung 10 beschreiben.

Beispiel 1 :

[0073] Zur Herstellung der Polymerlösung werden

10 Gew.-% Polyvinylalkoholpulver (mit einer Molekülmasse von 130000 u) in destilliertem Wasser gelöst (88 Gew.-%) und 2 Gew.-% des Tensids Polyoxyethylen (23) laurylether (bekannt unter dem Handelsnamen Brij-35) zugegeben. Aus der Polymerlösung werden mittels des Solution-Blow- Spinnverfahrens feine Fasern 24 hergestellt. Das Verfahren wird unter Verwendung von Druckluft als Prozessgas G durch ¬ geführt, das mit einem Druck von 10 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse 21 zugeführt wird. Die wenigs ¬ tens eine erste Ausgangsdüse 20 hat einen Durchmesser von 0,6 mm (an der Austrittsöffnung) . Die Entfernung zwischen der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse 20 und dem Kollek ¬ tor 22 beträgt 65 cm. Die mit diesem Verfahren hergestell ¬ ten Fasern 24 haben Faserdurchmesser mit einem Durchmesser in einem Bereich von 50 bis 400 nm. Der Mittelwert des Durchmessers der erzeugten Fasern 24 liegt bei 200 nm.

Beispiel 2 :

[0074] Die Polymerlösung wird aus 12 Gew.-% Polyvinylal- kohol (Molekülmasse 130000 u) hergestellt, der in destil ¬ liertem Wasser gelöst, das in der Ausgangslösung A mit 87 Gew.-% enthalten ist. Die Ausgangslösung A enthält

1 Gew.-% Isopropanol. Das Verfahren wird unter Verwendung von Druckluft als Prozessgas G durchgeführt, das mit einem Druck von 20 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangs ¬ düse 21 zugeführt wird. Die wenigstens eine erste Ausgangs ¬ düse 20 hat einen Durchmesser von 0,6 mm (an der Austrittsöffnung) . Die Entfernung zwischen der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse 20 und dem Kollektor 22 beträgt 65 cm. Die mit diesem Verfahren hergestellten Fasern 24 haben Faserdurchmesser in einem Bereich von 100 bis 450 nm. Der Mittelwert des Durchmessers der erzeugten Fasern 24 liegt bei 240 nm.

Beispiel 3:

[0075] 10 Gew.-% Polyvinylalkohol (Molekülmasse 130.000 u) und 2 Gew.-% Polyvinylmethylether werden in 87 Gew.-% Wasser gelöst. Die Ausgangslösung A enthält auch 1 Gew.-% Isopropanol. Das Verfahren wird unter Verwendung von Druckluft als Prozessgas G durchgeführt, das mit einem Druck von 20 psi zu der wenigstens einen zweiten Ausgangsdüse 21 zu ¬ geführt wird. Die wenigstens eine erste Ausgangsdüse 20 hat einen Durchmesser von 0,8 mm (an der Austrittsöffnung) . Die Entfernung zwischen der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse 20 und dem Kollektor 22 beträgt 65 cm. Die mit diesem Verfahren hergestellten Fasern 24 haben Faserdurchmesser in einem Bereich von 100 bis 500 nm. Der Mittelwert des Durchmessers der erzeugten Fasern 24 liegt bei 250 nm.

Beispiel 4 :

[0076] 3 Gew.-% Polyethylenoxid (Molekülmasse 600.000 u) werden in 96 Gew.-% destilliertem Wasser gelöst. Die Ausgangslösung A enthält auch 2 Gew.-% Isopropanol. Das Verfahren wird unter Verwendung von Druckluft als Prozessgas G durchgeführt, das mit einem Druck von 40 psi zu der wenigs ¬ tens einen zweiten Ausgangsdüse 21 zugeführt wird. Die we ¬ nigstens eine erste Ausgangsdüse hat einen Durchmesser von 0,6 mm. Die Entfernung zwischen der wenigstens einen ersten Ausgangsdüse 20 und dem Kollektor 22 beträgt 65 cm. Die mit diesem Verfahren hergestellten Fasern 24 haben einen Faserdurchmesser in einem Bereich von 100 bis 500 Nanometern. Der Mittelwert des Durchmessers der erzeugten Fasern 24 liegt bei 250 Nanometern.

[0077] Die vier vorstehenden Ausführungsbeispiele oder auch generell das erfindungsgemäße Spinnverfahren können durch die Verwendung von zusätzlichen und/oder alternativen Tensiden weiter optimiert werden. Es kann z.B. jedes Tensid und/oder Polymer verwendet werden, das der in der eingangs der Beschreibung angegebenen Tabellen enthalten ist.

[0078] Weitere konkrete Beispiele ergeben sich insbeson ¬ dere durch die Auswahl der Zusammensetzung der Bestandteile der Ausgangslösung A in den in der Beschreibung angegebenen Bereichen .

[0079] Die in den Beispielen 1 bis 4 angegebenen Merkmale der Vorrichtung 10 können auch jeweils für andere Zusammensetzungen der Ausgangslösung A verwendet werden.

[0080] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Aus ¬ gangslösung A beim Verfahren zur Herstellung von Fasern für eine Faservlies mittels eines sogenannten Solution-Blow- Spinnens . Als Lösungsmittels für die Ausgangslösung A wird Wasser verwendet. In dem Wasser der Ausgangslösung A ist wenigstens ein wasserlösliches Polymer und vorzugsweise ge ¬ nau ein wasserlösliches Polymer gelöst. Die Ausgangslösung A enthält außerdem mindestens 1 Tensid und optional einen Weichmacher für das jeweils wenigstens eine verwendete Po ¬ lymer. Mittels dieser Ausgangslösung A ist es möglich, Fasern 24 durch Solution-Blow-Spinnen umweltverträglich herzustellen . Bezugs zeichenliste :

10 Vorrichtung

11 Vorratsbehälter

12 Pumpeinrichtung

13 Lösungsfluidanschluss

14 Spindüsenanordnung

15 Prozessgasanschluss

16 Druckspeicher

20 erste Ausgangsdüse

21 zweite Ausgangsdüse

22 Kollektor

23 Flüssigkeitsstrahl

24 Faser

25 Antriebsrolle

26 Absaugeinrichtung

30 Ausgangsdüsengruppe

A Ausgangslösung

D Dicke der Faser

G Prozessgas

L Länge der Faser z Düsen-Kollektor-Abstand




 
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