EP1568812A2 | 2005-08-31 | |||
EP1505188A2 | 2005-02-09 | |||
DE10258786A1 | 2003-07-24 | |||
DE806108C | 1951-06-11 | |||
DE9202791U1 | 1992-10-29 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen einer Falzverbindung (1 ) zwischen zwei Bauteilverbindungsbereichen (2, 3) eines Haushaltsgerätebauteils, bei welchem folgende Schritte durchgeführt werden: a) Bereitstellen der Bauteilverbindungsbereiche (2, 3) mindestens eines Rohlings, b) Erzeugen eines ersten Justagemusters (4, 4') in dem ersten Bauteilverbindungsbereich (2) an einem ersten Endbereich (8) des Rohlings; c) Erzeugen eines zweiten Justagemusters (5, 5') in dem zweiten Bauteilverbindungsbereich (3) an einem zweiten Endbereich (12) des Rohlings oder eines zweiten Rohlings; d) Erzeugen einer Falzlasche (1 1 ) an dem ersten Bauteilverbindungsbereich (2) durch Umbiegen des ersten Endbereichs (8) des Rohlings und dadurch Ausbildung eines Falzraumes (10); e) Erzeugen einer Falzlasche (15) an dem zweiten Bauteilverbindungsbereich (3) durch Umbiegen des zweiten Endbereichs (12) und dadurch Ausbildung eines Falzraumes (14); und f) Erzeugen der Falzverbindung (1 ) durch Zusammenpressen der Falzlaschen (1 1 , 15) derart, dass die Falzlaschen (1 1 , 15) aneinander anliegen und die Justagemuster (4, 4', 5, 5') zumindest teilweise überlappend zueinander angeordnet werden. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt f) der folgende Schritt ausgeführt wird: g) verhakendes Ineinanderführen der Bauteilverbindungsbereiche (2, 3) durch Anordnen der Falzlasche (1 1 ) des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) in dem Falzraum (14) des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3) und Anordnen der Falzlasche (15) des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3) in dem Falzraum (10) des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2). 3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt d) der folgende Schritt ausgeführt wird: g*) Aneinanderlegen oder Übereinanderlegen des ersten Endbereiches (8) und des zweiten Endbereiches (12) und gemeinsames Ausführen der Schritte d) und e). 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass folgende weitere Schritte durchgeführt werden: h) Bestimmen eines Überlappungsmaßes (16, 17) zwischen dem Justagemuster (4, 4') des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) und dem Justagemuster (5, 5') des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3); und i) Bewerten der Güte der Falzverbindung (1 ) abhängig von dem Überlappungsmaß (16, 17). 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Falzverbindung (1 ) als einsatztauglich beurteilt wird, wenn das bestimmte Überlappungsmaß (16, 17) größer einem vorgegeben Überlappungsschwellwert ist. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Durchführen des Schritts b) zum Erzeugen des ersten Justagemusters (4, 4') in dem ersten Bauteilverbindungsbereich (2) ein erstes durchgängiges Justageelement (4a, 4a') in einem ersten Abstand (a1 ) zu einem Frontrand (6) des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) und ein zweites durchgängiges Justageelement (4b, 4b') in einem zweiten Abstand (a2) zu dem Frontrand (6) ausgebildet wird. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass beim Durchführen des Schritts d) zum Erzeugen einer Falzlasche (1 1 ) an dem ersten Bauteilverbindungsbereich (2) ein erster Endbereich (8) des Rohlings um eine Biegelinie (9) umgebogen wird, wobei die Biegelinie (9) mit einem zwischen dem ersten Abstand (a1 ) und dem zweiten Abstand (a2) dazwischen liegenden dritten Abstand (a3) von dem Frontrand (6) des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) ausgebildet wird, und die Falzlasche (1 1 ) derart positioniert erzeugt wird, dass die beiden Justageelemente (4a, 4a', 4b, 4b') im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet werden. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schritt c) zum Erzeugen des zweiten Justagemusters (5, 5') in dem zweiten Bauteilverbindungsbereich (3) ein erstes durchgängiges Justageelement (5a, 5a') in einem ersten Abstand (b1 ) zu einem Frontrand (7) des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3) und ein zweites durchgängiges Justageelement (5b, 5b') in einem zweiten Abstand (a2) zu dem Frontrand (7) ausgebildet wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Durchführen des Schritts e) zum Erzeugen einer Falzlasche (15) an dem zweiten Bauteilverbindungsbereich (3) ein zweiter Endbereich (12) des Rohlings oder eines zweiten Rohlings um eine Biegelinie (13) umgebogen wird, wobei die Biegelinie (13) mit einem zwischen dem ersten Abstand (b1 ) und dem zweiten Abstand (b2) dazwischen liegenden dritten Abstand (b3) von dem Frontrand (7) ausgebildet wird, und die Falzlasche (15) derart positioniert erzeugt wird, dass die beiden Justageelemente (5a, 5a', 5b. 5b') im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet werden. 10. Verfahren nach Anspruch 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Abstände (a1 , b1 ) gleich ausgebildet werden und/oder die zweiten Abstände (a2, b2) gleich ausgebildet werden. 1 1 . Verfahren nach Anspruch 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass beim Schritt h) ein Überlappungsmaß (16, 17) zwischen zumindest einem Justageelement (4a, 4a', 4b, 4b') des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) mit zumindest einem Justageelement (5a, 5a', 5b, 5b') des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3) bestimmt wird. 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bauteilverbindungsbereich (2) an einem ersten Bauteil des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird und der zweite Bauteilverbindungsbereich (3) an einem zum ersten Bauteil separaten zweiten Bauteil des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bauteilverbindungsbereich (2) an einem ersten Ende eines Bauteils des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird und der zweite Bauteilverbindungsbereich (3) an einem gegenüberliegenden zweiten Ende dieses Bauteils des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird. 14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil aus Blech ausgebildet wird, insbesondere als eine Mantelwand eines als Wäschetrommel ausgebildeten Haushaltsgerätebauteils, oder dass das Bauteil als eine Strömungsleitung eines als Luftkanal ausgebildeten Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird. 15. Haushaltsgerätebauteil mit zwei Bauteilverbindungsbereichen (2, 3), die durch eine Falzverbindung (1 ) verbunden sind, wobei eine umgebogene Falzlasche (1 1 ) an dem ersten, ein Justagemuster (4, 4') aufweisenden Bauteilverbindungsbereich (2) in einen Falzraum (14) des zweiten Bauteilverbindungsbereichs (3) und eine umgebogene Falzlasche (15) an dem zweiten, ein Justagemuster (5, 5') aufweisenden Bauteilverbindungsbereich (3) in einen Falzraum (10) des ersten Bauteilverbindungsbereichs (2) jeweils eingeführt sind und die Falzverbindung (1 ) durch Zusammenpressen der Falzlaschen (1 1 , 15) derart ausgebildet ist, dass die Falzlaschen (1 1 , 15) aneinander anliegen und die Justagemuster (4, 4', 5, 5') zumindest teilweise überlappend zueinander angeordnet sind. |
Haushaltgerätebauteil sowie Haushaltsgerätebauteil
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Falzverbindung. Die Erfindung betrifft außerdem ein Haushaltsgerätebauteil.
Falzverbindungen bzw. Falznähte werden in vielen Bereichen der Technik eingesetzt. Beispielsweise ist es bekannt, Falzverbindungen in Haushaltsgeräten vorzusehen. So werden beispielsweise Falzverbindungen bei Mantelwänden von Wäschetrommeln vorgesehen. Problematisch ist jedoch, dass eine Qualität von Falzverbindungen, welche mittels Herstellungsverfahren gemäß dem Stand der Technik gefertigt werden, nahezu nicht überprüfbar ist. Dies ist jedoch insbesondere bei Falzverbindungen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind, wünschenswert. Solche hohen Belastungen können beispielsweise bei Wäschetrommeln während eines Schleudervorgangs auftreten. Um eine Falzverbindung einer Wäschetrommel besonders stabil zu gestalten, schlägt die EP 0 395 859 A1 vor, die Falznaht mit mehreren, quer zu ihrem Verlauf orientierten Sicken zu versehen. Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit welchem eine qualitativ verbesserte Falzverbindung erzeugt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren sowie durch ein
Haushaltsgerätebauteil mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Herstellen einer Falzverbindung zwischen zwei Bauteilverbindungsbereichen eines Haushaltsgerätebauteils. Das Verfahren umfasst die Schritte:
a) Bereitstellen der Bauteilverbindungsbereiche mindestens eines Rohlings;
b) Erzeugen eines ersten Justagemusters in dem ersten Bauteilverbindungsbereich an einem ersten Endbereich des Rohlings; c) Erzeugen eines zweiten Justagemusters in dem zweiten Bauteilverbindungsbereich an einem zweiten Endbereich des Rohlings oder eines zweiten Rohlings;
d) Erzeugen einer Falzlasche an dem ersten Bauteilverbindungsbereich durch Umbiegen eines Endbereichs des Rohlings und dadurch Ausbildung eines Falzraumes;
e) Erzeugen einer Falzlasche an dem zweiten Bauteilverbindungsbereich durch Umbiegen eines Endbereichs des zweiten Rohlings und dadurch Ausbildung eines Falzraumes; und f) Erzeugen der Falzverbindung durch Zusammenpressen der Falzlaschen derart, dass die Falzlaschen aneinander anliegen und die Justagemuster zumindest teilweise überlappend zueinander angeordnet werden.
Es sei angemerkt, dass durch die Auflistung der Verfahrensschritte keine zwingende Reihenfolge der Verfahrensschritte angegeben ist; vielmehr können die Schritte b) bis e) auch in einer anderen als der angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Als zumindest ein zu bearbeitendes Ausgangselement kann beispielsweise ein unverformter Blechstreifen bzw. eine Blechplatte bereitgestellt sein, welche die
Bauteilverbindungsbereiche im noch unfertigen Zustand als solche dann als Rohlinge bezeichnet aufweisen. Ein Rohling kann auch mehrere unverformte Blechstreifen oder Blechplatten, die übereinander angeordnet eine zu verbindende Einheit bilden, verstanden werden.
In den Fertigungsschritten b) und c) wird an jedem der Bauteilverbindungsbereiche jeweils ein Justagemuster hergestellt, mittels welcher eine Herstellung der Falzverbindung besonders lagegenau durchführbar ist. In den Fertigungsschritten d) und e) wird an jedem der Bauteilverbindungsbereiche jeweils eine Falzlasche erzeugt, indem jeweils ein Endbereich der bereits Justagemuster aufweisenden Bauteilverbindungsbereiche, beispielsweise der Kantenbereich der Blechplatten, umgebogen bzw. umgeschlagen wird. Die umgebogene Falzlasche sowie ein sich an die Falzlasche anschließender Teilbereich des Bauteilverbindungsbereichs bilden einen sogenannten Falz bzw. Umschlag, durch welchen ein kanalförmiger Falzraum gebildet bzw. begrenzt wird. Insbesondere weist die Falzlasche einen ersten Teil des Justagemusters auf und der sich an die Falzlasche anschließende Teilbereich weist einen zweiten Teil des Justagemusters auf. Zum Herstellen der Falzverbindung werden in dem Fertigungsschritt f) die Falze durch Beaufschlagen einer Normalkraft, insbesondere senkrecht zur
Zusammenführungsrichtung, zusammengepresst, sodass sich der jeweilige Falzraum verkleinert und die sich darin befindliche Falzlasche einklemmt. Zusätzlich werden die Falze derart zusammengepresst, dass sich die Justagemuster der
Bauteilverbindungsbereiche zumindest bereichsweise überdecken. Durch Herstellen der Falzverbindung entsteht also ein Schichtstapel senkrecht zu der
Zusammenführungsrichtung, welcher den sich an die Falzlasche des ersten
Bauteilverbindungsbereichs anschließenden Teilbereich des ersten
Bauteilverbindungsbereichs, die Falzlasche des zweiten Bauteilverbindungsbereichs, die Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs und den sich an die Falzlasche des zweiten Bauteilverbindungsbereichs anschließenden Teilbereich des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs aufweist. Dabei überlappen sich insbesondere die Teile der Justagemuster in den Falzlaschen mit den Teilen der Justagemuster in den sich an die Falzlaschen anschließenden Teilbereiche.
In dem Fertigungsschritt g) werden die Falze der Bauteilverbindungsbereiche bevorzugt ineinander verhakt. Dazu werden die Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs in dem Falzraum des zweiten Bauteilverbindungsbereichs sowie die Falzlasche des zweiten Bauteilverbindungsbereichs in dem Falzraum des ersten Bauteilverbindungsbereichs entlang einer Zusammenführungsrichtung angeordnet, wobei sich die Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs und die Falzlasche des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs entlang der Zusammenführungsrichtung betrachtet dann zumindest bereichsweise überlappen. Eine Falzverbindung, bei welcher die Falze zweier Bauteilverbindungsbereiche ineinander verhakt werden, kann auch als Kanalfalz bezeichnet werden. Mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens, welches das Fertigen von Justagemustern sowie das Herstellen der Falzverbindung durch überlappendes Anordnen der Justagemuster umfasst, kann ein solcher Kanalfalz besonders genau und stabil gefertigt werden.
Alternativ zu dem Fertigungsschritt g) können die Schritte d) und e) zur Erzeugung der Falzlaschen gemeinsam ausgeführt werden. Dazu werden der erste und zweite
Endbereich aneinander oder übereinander gelegt und das Umbiegen des ersten und zweiten Endbereiches erfolgt gemeinsam ein einem Fertigungsschritt. Somit kann vorteilhaft ein anschließendes Ineinanderführen der Bauteilverbindungsbereiche entfallen.
Besonders bevorzugt werden folgende weitere Schritte durchgeführt:
h) Bestimmen eines Überlappungsmaßes zwischen dem Justagemuster des ersten Bauteilverbindungsbereichs und dem Justagemuster des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs; und
i) Bewerten der Güte der Falzverbindung abhängig von dem Überlappungsmaß.
Die Bewertung einer Güte bzw. einer Qualität der Falzverbindung kann darüber Auskunft geben, wie stabil und/oder lagegenau die Falzverbindung gefertigt ist. Eine
Falzverbindung kann als besonders stabil bewertet werden, wenn ein vorgegebener Mindestbereich einer Falzlasche in dem jeweiligen Falzraum angeordnet ist. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Falzlasche um eine bestimmte Mindestweite in den jeweiligen Falzraum hineinragen soll. Auch ist die Falzverbindung insbesondere dann stabil, wenn die Falzlasche beim Zusammenpressen eine vorgegebene Lage in dem
Falzraum aufweist, also die Falzlasche beispielsweise durch das Zusammenpressen nicht in dem jeweiligen Falzraum verrutscht ist. Durch ein Verrutschen der Falzlasche innerhalb des Falzraumes kann sich die Falzverbindung beispielsweise lösen. Gemäß dem Stand der Technik ist es jedoch nicht möglich, eine Falzverbindung ohne destruktive
Maßnahmen zu überprüfen. Eine solche destruktive Maßnahme ist beispielsweise ein
Schnitt durch die Falzverbindung. Durch eine derartige zerstörungsfreie Güteprüfung kann die Qualität der Falzverbindung einfach und schnell festgestellt werden, und das
Erkennen und Aussortieren von untauglichen Falzverbindungen sehr zielgerichtet erfolgen.
Erfindungsgemäß wird zum Überprüfen der Falzverbindung ein Überlappungsmaß der Justagemuster des ersten Bauteilverbindungsbereichs und des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs überprüft. Dazu kann das Justagemuster des ersten
Bauteilverbindungsbereichs beispielsweise eine erste Fläche und das Justagemuster des zweiten Bauteilverbindungsbereichs beispielsweise eine zweite Fläche aufweisen. Ein Überlappungsmaß kann beispielsweise mittels einer Schnittfläche bestimmt werden, welche durch die erste Fläche und die zweite Fläche gebildet wird. Die Form der
Schnittfläche und der Flächeninhalt der Schnittfläche können beispielsweise darüber Auskunft geben, ob die Falzlasche beim Zusammenpressen in dem Falzraum verrutscht ist und ob ein vorgegebener Mindestbereich der Falzlasche in dem Falzraum angeordnet ist.
Durch das Bestimmen des Überlappungsmaßes kann in vorteilhafter Weise eine Qualität einer Falzverbindung überprüft werden, ohne sie dabei zu zerstören. Dadurch kann während eines Produktionsprozesses insbesondere jede Falzverbindung überprüft werden, während es gemäß dem Stand der Technik lediglich möglich war, mittels destruktiver Maßnahmen eine stichprobenartig ausgewählte Falzverbindung eines Loses zu überprüfen und daraufhin auf die Qualität des gesamten Loses zu schließen.
Es kann vorgesehen sein, dass eine Falzverbindung als einsatztauglich beurteilt wird, wenn das bestimmte Überlappungsmaß größer einem vorgegeben
Überlappungsschwellwert ist. Das Überlappungsmaß kann beispielsweise aus dem Verhältnis der tatsächlichen Schnittfläche der Justagemuster und der Schnittfläche bei vollständiger Überlappung der Justagemuster berechnet werden. Wenn die
Justagemuster der Bauteilverbindungsbereiche beispielsweise kongruent bzw.
deckungsgleich ausgestaltet sind, so ergibt sich ein Überlappungsmaß von 100%, wenn sich die Justagemuster der Bauteilverbindungsbereiche nach Zusammenpressen, also nach Prozessschritt g), vollständig überdecken. Wenn beispielsweise ein Justagemuster eine kleinere Fläche aufweist als das andere Justagemuster, so ergibt sich ein
Überlappungsmaß von 100%, wenn das Justagemuster mit der kleineren Fläche nach Zusammenpressen, also nach Prozessschritt g), eine Teilmenge des Justagemusters mit der größeren Fläche ist. Der vorgegebene Überlappungsschwellwert gibt dabei eine Toleranzgrenze an, bis zu welcher eine Falzverbindung als den Einsatzanforderungen gerecht werdend gewertet werden kann. Die Überlappungsschwellwerte können dabei von einem späteren Einsatzort der Falzverbindung abhängig sein. Ist die Falzverbindung beispielsweise hohen Belastungen ausgesetzt, so kann ein höherer
Überlappungsschwellwert vorgegeben werden, als bei einer Falzverbindung, welche geringen Belastungen ausgesetzt ist. Somit kann eine Güte bzw. Qualität der
Falzverbindung auf einfache Weise bewertet werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass beim Durchführen des Schritts b) zum Erzeugen des ersten Justagemusters in dem ersten Bauteilverbindungsbereich ein erstes durchgängiges Justageelement in einem ersten Abstand zu einem Frontrand des ersten Bauteilverbindungsbereichs und ein zweites durchgängiges Justageelement in einem zweiten Abstand zu dem Frontrand ausgebildet werden. Solche durchgängigen
Justageelemente können beispielsweise Löcher bzw. Durchführungen sein. Die durchgängigen Justageelemente werden bevorzugt entlang einer Linie senkrecht zu dem Frontrand beabstandet zueinander an dem ersten Bauteilverbindungsbereich angeordnet. Da nach Herstellen der Falzverbindung, wie bereits ausgeführt, ein Schichtstapel entsteht, erweist sich ein Justagemuster mit durchgängigen Justageelementen als besonders vorteilhaft. Somit können nämlich Schichten, insbesondere die Falzlaschen, des
Schichtstapels, welche durch eine darüber liegende Schicht, insbesondere die sich an die Falzlaschen anschließenden Teilbereiche der Bauteilverbindungsbereiche, verdeckt sind, mittels der durchgängigen Justageelemente optisch zugänglich gemacht werden.
Vorzugsweise wird beim Durchführen des Schritts d) zum Erzeugen einer Falzlasche an dem ersten Bauteilverbindungsbereich ein Endbereich des Rohlings um eine Biegelinie umgebogen, wobei die Biegelinie mit einem zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand dazwischen liegenden dritten Abstand von dem Frontrand des ersten
Bauteilverbindungsbereichs ausgebildet wird, und die Falzlasche derart positioniert erzeugt wird, dass die beiden Justageelemente im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet werden. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der erste Abstand für das erste Justageelement derart gewählt wird, dass das erste Justageelement nach
Umbiegen des Endbereichs in der Falzlasche angeordnet ist. Der zweite Abstand für das zweite Justageelement wird derart gewählt, dass das zweite Justageelement nach Herstellen der Falzlasche in dem sich an die Falzlasche anschließenden Teilbereich angeordnet ist. Nach Herstellen der Falzlasche liegen sich das erste und das zweite Justageelement dabei derart gegenüber, dass das erste und das zweite Justageelement im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet sind. Die definierten ersten und zweiten Abstände werden vorzugsweise so gewählt, dass bei gewünschter Umbiegung der Falzlasche und fluchtender Anordnung der beiden Justageelemente eine ausreichend dimensionierte Falzlasche gebildet ist.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn bei Schritt c) zum Erzeugen des zweiten
Justagemusters in dem zweiten Bauteilverbindungsbereich ein erstes durchgängiges Justageelement in einem ersten Abstand zu einem Frontrand des zweiten Bauteilverbindungsbereichs und ein zweites durchgängiges Justageelement in einem zweiten Abstand zu dem Frontrand ausgebildet werden. Die durchgängigen
Justageelemente des zweiten Bauteilverbindungsbereichs können auf gleiche Weise ausgestaltet sein, wie sie bereits im Zusammenhang mit den durchgängigen
Justageelementen des ersten Bauteilverbindungsbereichs beschrieben wurde.
Insbesondere können die jeweils ersten Justageelemente des ersten und des zweiten Bauteilverbindungsbereichs sowie die jeweils zweiten Justageelemente des ersten und des zweiten Bauteilverbindungsbereichs gleichförmig bzw. deckungsgleich ausgestaltet sein. Somit können zusätzliche und aufwendige Prozessschritte vermieden werden. Gemäß einer Ausführungsform wird beim Durchführen des Schritts e) zum Erzeugen einer Falzlasche an dem zweiten Bauteilverbindungsbereich ein zweiter Endbereich des Rohlings oder eines zweiten Rohlings um eine Biegelinie umgebogen, wobei die
Biegelinie mit einem zwischen dem ersten und dem zweiten Abstand dazwischen liegenden dritten Abstand von dem Frontrand ausgebildet wird, und die Falzlasche derart positioniert erzeugt wird, dass die beiden Justageelemente im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet werden. Auch zur Erzeugung der Falzlasche des zweiten Bauteilverbindungsbereichs wird auf die Beschreibung bezüglich der Erzeugung der Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs verwiesen. Bevorzugt werden die ersten Abstände gleich ausgebildet und/oder die zweiten Abstände gleich ausgebildet. Durch Ausbildung gleicher erster und/oder zweiter Abstände können bei beiden Bauteilverbindungsbereichen formgleiche Falze mit im Wesentlichen gleichen geometrischen Bemaßungen erzeugt werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird bei Schritt h) ein Überlappungsmaß zwischen zumindest einem Justageelement des ersten Bauteilverbindungsbereichs mit zumindest einem Justageelement des zweiten Bauteilverbindungsbereichs bestimmt. Durch Ausgestaltung der Justagemuster als Justageelemente überlappen sich nach Herstellen der Falzverbindung in Schritt g) insbesondere das zweite Justageelement des
Teilbereichs des ersten Bauteilverbindungsbereichs und das erste Justageelement der Falzlasche des zweiten Bauteilbereichs sowie das zweite Justageelement des
Teilbereichs des zweiten Bauteilverbindungsbereichs und das erste Justageelement der Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs. Dazu kann ein erstes Überlappungsmaß bestimmt werden, welches beispielsweise eine Schnittmenge beschreibt, welche durch das zweite Justageelement des Teilbereichs des ersten
Bauteilverbindungsbereichs und das erste Justageelement der Falzlasche des zweiten Bauteilbereichs gebildet wird. Dadurch kann beispielsweise bewertet werden, ob ein Mindestbereich der Falzlasche des zweiten Bauteilverbindungsbereichs in dem Falzraum des ersten Bauteilverbindungsbereichs angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein zweites Überlappungsmaß bestimmt werden, welches beispielsweise eine Schnittmenge beschreibt, welche durch das zweite Justageelement des Teilbereichs des zweiten Bauteilverbindungsbereichs und das erste Justageelement der Falzlasche des ersten Bauteilbereichs gebildet wird. Dadurch kann beispielsweise bewertet werden, ob ein Mindestbereich der Falzlasche des ersten Bauteilverbindungsbereichs in dem Falzraum des zweiten Bauteilverbindungsbereichs angeordnet ist. Dadurch, dass die
Justageelemente durchgängig ausgestaltet sind, sind die ersten Justageelemente der Falzlaschen durch die zweiten Justageelemente der Teilbereiche optisch zugänglich. Somit können das erste und das zweite Überlappungsmaß auf besonders einfache Weise bestimmt werden.
Vorzugsweise wird der erste Bauteilverbindungsbereich an einem ersten Bauteil des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet und der zweite Bauteilverbindungsbereich an einem zum ersten Bauteil separaten zweiten Bauteil des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet. Bei einem als Waschmaschine oder Wäschetrockner ausgestalteten Haushaltsgerät kann das Haushaltsgerätebauteil beispielsweise eine Wäschetrommel sein, wobei das erste Bauteil ein Trommelmantel bzw. eine Mantelwand und das zweite Bauteil eine
Trommelrückwand sein kann. Zum Verbinden der Bauteile des Haushaltsgerätebauteils, beispielsweise des Trommelmantels und der Trommelrückwand, werden der erste Bauteilverbindungsbereich an dem ersten Bauteil, beispielsweise dem Trommelmantel, und der zweite Bauteilverbindungsbereich an dem zweiten Bauteil, beispielsweise der Trommelrückwand, hergestellt. Mittels der Prozessschritte b) - f) kann schließlich eine Falzverbindung erzeugt werden, deren Güte mittels der Prozessschritte h) und i) überprüft werden kann.
Mit Vorteil wird der erste Bauteilverbindungsbereich an einem ersten Ende eines Bauteils des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet und der zweite Bauteilverbindungsbereich an einem gegenüberliegenden zweiten Ende dieses Bauteils des Haushaltsgerätebauteils ausgebildet. Gemäß dieser Ausführungsform ist das Bauteil einteilig ausgebildet. Das Bauteil kann als ein Streifen ausgebildet sein, welcher durch Zusammenbringen von gegenüberliegenden Enden des Streifens ringförmig gebogen werden kann und dessen Enden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der Falzverbindung zum Erhalten der Ringform verbunden werden können.
Es kann vorgesehen sein, dass das Bauteil aus Blech ausgebildet wird, insbesondere als eine Mantelwand eines als Wäschetrommel ausgebildeten Haushaltsgerätebauteils, oder dass das Bauteil als eine Strömungsleitung eines als Luftkanal ausgebildeten
Haushaltsgerätebauteils ausgebildet wird. Die Wäschetrommel kann gefertigt werden, indem zwei gegenüberliegende Enden eines Blechstreifens zusammengeführt und über die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Falzverbindung verbunden werden. Da die Qualität der erfindungsgemäß hergestellten Falzverbindung besonders zuverlässig überprüft werden kann, ist eine derart gebildete Wäschetrommel besonders stabil gefertigt und damit auch unter hohen Belastungen, beispielsweise für
Schleudervorgänge, zuverlässig einsetzbar.
Die Erfindung umfasst außerdem ein Haushaltsgerätebauteil mit zwei
Bauteilverbindungsbereichen, die durch eine Falzverbindung verbunden sind, wobei eine umgebogene Falzlasche an dem ersten, ein Justagemuster aufweisenden
Bauteilverbindungsbereich in einen Falzraum des zweiten Bauteilverbindungsbereichs und eine umgebogene Falzlasche an dem zweiten, ein Justagemuster aufweisenden Bauteilverbindungsbereich in einen Falzraum des ersten Bauteilverbindungsbereichs jeweils eingeführt sind und die Falzverbindung durch Zusammenpressen der Falzlaschen derart ausgebildet ist, dass die Falzlaschen aneinander anliegen und die Justagemuster zumindest teilweise überlappend zueinander angeordnet sind.
Bevorzugt sind bei dem Haushaltsgerätebauteil die Bauteilverbindungsbereiche verhakend ineinander geführt worden oder sind gemeinsam umgeformt worden. Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten
Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Haushaltsgerätebauteil. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Bewerten einer Güte einer
Falzverbindung zwischen zwei Bauteilverbindungsbereichen eines
Haushaltsgerätebauteils, bei welchem folgende Schritte durchgeführt werden:
- Herstellen einer Falzverbindung durch ein oben genanntes erfindungsgemäßes
Verfahren oder einer vorteilhaften Ausführungsform davon und
- Bewerten der Falzverbindung abhängig von der Lage der Justagemuster zueinander.
Eine solche Bewertung einer Güte bzw. eine solche Qualitätskontrolle kann in vorteilhafter Weise dazu verwendet werden, jede hergestellte Falzverbindung ohne destruktive
Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen.
Im Folgenden wird die Erfindung nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 a bis 1 e eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Falzverbindung; Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäß hergestellten Falzverbindung in einer
Perspektivdarstellung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
Justagemusters in einer Schnittdarstellung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
Justagemusters in einer Perspektivdarstellung; und Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines
Justagemusters in einer Perspektivdarstellung.
In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit dem gleichen
Bezugszeichen versehen.
In den Fig. 1 a bis 1 e sind Fertigungsschritte zum Herstellen einer Falzverbindung 1 zwischen zwei Bauteilverbindungsbereichen 2 und 3 eines Haushaltsgerätebauteils gezeigt. Ein solches Haushaltsgerätebauteil kann beispielsweise eine Wäschetrommel eines als Waschmaschine ausgestalteten Haushaltsgerätes sein.
In Fig. 1 a sind dazu zunächst zwei noch unfertige und in einer Basisform bereitgestellte Bauteilverbindungsbereiche 2 und 3 gezeigt, die zonale Bestandteile von plattenartigen Ausgangselementen aus Blech sind. Die Bauteilverbindungsbereiche 2 und 3 sind
Bestandteil eines Bauteils oder von zwei separaten Bauteilen, wobei entsprechend ein Rohling mit zwei Bauteilverbindungsbereichen 2 und 3 oder zwei Rohlinge mit jeweils einem Bauteilverbindungsbereich 2 und 3 in der Basisform bereitgestellt werden.
Für den Fall, dass zwei Rohlinge bereitgestellt werden, werden in einem Prozessschritt a) ein erster Rohling eines ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und ein zweiter Rohling eines zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 bereitgestellt. Die unfertigen
Bauteilverbindungsbereiche 2 und 3 können beispielsweise auch in Kantenbereichen bzw. Endzonen eines Blechteils sein, aus welchem ein als Mantelwand ausgebildetes Bauteil einer Wäschetrommel gefertigt werden kann. In einem Prozessschritt b) gemäß Fig. 1 b wird in dem ersten Bauteilverbindungsbereich 2 ein erstes Justagemuster 4 erzeugt. In einem Prozessschritt c) gemäß Fig. 1 b wird in dem zweiten Bauteilverbindungsbereich 3 ein zweites Justagemuster 5 erzeugt. Das erste Justagemuster 4 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 weist hier ein erstes
Justageelement 4a und ein zweites Justageelement 4b auf.
Das erste Justageelement 4a ist hier in einem ersten Abstand a1 zu einem Frontrand 6 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 gefertigt und das zweite Justageelement 4b in einem zweiten Abstand a2 zu dem Frontrand 6 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 gefertigt.
Das zweite Justagemuster 5 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 weist hier ein erstes Justageelement 5a und ein zweites Justageelement 5b auf. Das erste
Justageelement 5a ist hier in einem ersten Abstand b1 zu einem Frontrand 7 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 gefertigt und das zweite Justageelement 5b in einem zweiten Abstand b2 zu dem Frontrand 7 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 gefertigt. Die Justageelemente 4a, 4b, 5a, 5b sind hier als durchgängige
Justageelemente, beispielsweise Durchführungen bzw. Löcher ausgebildet. Hier weisen alle Justageelemente 4a, 4b, 5a, 5b einen Durchmesser D auf. Außerdem sind hier der erste Abstand a1 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und der erste Abstand b1 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 gleich groß. Zusätzlich sind hier der zweite Abstand a2 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und der zweite Abstand b2 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 gleich groß.
Ein Endbereich 8 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 wird entlang einer Biegelinie 9 umgebogen, welche mit einem zwischen dem ersten Abstand a1 und dem zweiten Abstand a2 liegenden dritten Abstand a3 von dem Frontrand 6 des ersten
Bauteilverbindungsbereichs 2 ausgebildet wird. Dadurch wird in einem Prozessschritt d) gemäß Fig. 1 c unter Ausbildung eines Falzraumes 10 eine Falzlasche 1 1 gebildet. Durch das Umbiegen des Endbereichs 8 wird die Falzlasche 1 1 derart positioniert, dass das erste Justageelement 4a und das zweite Justageelement 4b im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet sind. Zusätzlich wird ein Endbereich 12 des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs 3 entlang einer Biegelinie 13 umgebogen, welche mit einem zwischen dem ersten Abstand b1 und dem zweiten Abstand b2 liegenden dritten Abstand b3 von dem Frontrand 7 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 ausgebildet wird. Dadurch wird in einem Prozessschritt e) gemäß Fig. 1 c unter Ausbildung eines
Falzraumes 14 eine Falzlasche 15 gebildet. Durch das Umbiegen des Endbereichs 12 wird die Falzlasche 15 derart positioniert, dass das erste Justageelement 5a und das zweite Justageelement 5b im Wesentlichen fluchtend zueinander angeordnet sind.
In einem Prozessschritt g) gemäß Fig. 1 d werden der fertige erste
Bauteilverbindungsbereich 2 und der fertige zweite Bauteilverbindungsbereich 3 entlang einer Zusammenführungsrichtung F z verhakend ineinander geführt, indem die Falzlasche 1 1 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 in dem Falzraum 14 des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs 3 angeordnet wird und die Falzlasche 15 des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs 3 in dem Falzraum 1 1 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 angeordnet wird. Dabei überlappen sich entlang der Zusammenführungsrichtung F z betrachtet die Falzlasche 1 1 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und die Falzlasche 15 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 zumindest bereichsweise.
In einem Prozessschritt f) gemäß Fig. 1 e wird die Falzverbindung 1 gebildet, indem der erste Bauteilverbindungsbereich 2 und der zweite Bauteilverbindungsbereich 3 beispielsweise unter Aufbringen einer Normalkraft F N zusammengepresst werden.
Dadurch verkleinert sich der Falzraum 10 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und der Falzraum 14 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3, sodass die Falzlasche 1 1 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 in dem Falzraum 14 und die Falzlasche 15 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 in dem Falzraum 10 eingeklemmt werden und somit aneinander anliegen. Zusätzlich werden der erste Bauteilverbindungsbereich 2 und der zweite Bauteilverbindungsbereich 3 derart zusammengepresst, dass sich das erste Justagemuster 4 und das zweite Justagemuster 5 zumindest bereichsweise überlappen. Insbesondere überlappen sich das zweite Justageelement 4b des ersten
Bauteilverbindungsbereichs 2 und das erste Justageelement 5a des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs 3 sowie das zweite Justageelement 5b des zweiten
Bauteilverbindungsbereichs 3 und das erste Justageelement 4a des ersten
Bauteilverbindungsbereichs 2.
In einer alternativen Variante wird in einem Prozessschritt g*) der
Bauteilverbindungsbereich 2 bevor die Schritte c) und d) erfolgen an den Bauteilverbindungsbereich 3 gelegt oder über den Bauteilverbindungsbereich 3 gelegt. Die Fügevorrichtung ist derart eingerichtet, dass die Schritte c) und d) gleichzeitig erfolgen, wodurch der Schritt g) entfallen kann, da durch eine solche gleichzeitige
Umformung der Falzraum 14 des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 unmittelbar in den Falzraum 10 des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 angeordnet wird.
Zur Bestimmung einer Güte der Falzverbindung 1 kann aus der Überlappung des zweiten Justageelements 4b und des ersten Justageelements 5a ein erstes Überlappungsmaß 16 bestimmt werden und aus der Überlappung des zweiten Justageelements 5b und des ersten Justageelements 4a ein zweites Überlappungsmaß 17 bestimmt werden. In Schritt f) ist beispielhaft gezeigt, dass der erste Bauteilverbindungsbereich 2 und/oder der zweite Bauteilverbindungsbereich entgegen ihrer Zusammenführungsrichtung F z beim
Zusammenpressen verrutscht sind. Dadurch überlappen sich das zweite Justageelement 4b des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 und das erste Justageelement 5a des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 sowie das zweite Justageelement 5b des zweiten Bauteilverbindungsbereichs 3 und das erste Justageelement 4a des ersten
Bauteilverbindungsbereichs 2 nicht vollständig.
Die Falzverbindung 1 wird dann als einsatztauglich, insbesondere als stabil und qualitativ hochwertig, bewertet, wenn die Überlappungsmaße 16 und 17 einen vorgegebenen Überlappungsschwellwert überschreiten.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer gefertigten Falzverbindung 1 in
Perspektivdarstellung. Die Falzverbindung 1 verbindet den ersten
Bauteilverbindungsbereich 2 und den zweiten Bauteilverbindungsbereich 3 des
Haushaltsgerätebauteils. Ein solches Haushaltsgerätebauteil kann beispielsweise eine Wäschetrommel sein. In dieser Perspektive sind erste Justageelemente 4a des ersten Bauteilverbindungsbereichs 2 gezeigt. Die in Fig.l e gezeigte Darstellung in Prozessschritt f) ergibt sich aus einem Schnitt durch die Falzverbindung 1 entlang der Schnittlinie A.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines ersten Justagemusters 4' und eines zweiten Justagemusters 5'. Hier ist das jeweils erste Justageelement 4a' bzw. 5a' direkt an dem jeweiligen Frontrand 6 bzw. 7 der Bauteilverbindungsbereiche 2 bzw. 3 angeordnet. Fig.4 zeigt beispielhaft eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des ersten Justagemusters 4, welches hier an dem ersten Bauteilverbindungsbereich 2 hergestellt ist. Dabei sind die ersten Justageelemente 4a und die zweiten
Justageelemente 4b des Justagemusters 4 als kreisförmige Durchführungen bzw. Löcher ausgestaltet, wobei die ersten Justageelemente 4a in dem ersten Abstand a1 und die zweiten Justageelemente 4b in dem zweiten Abstand a2 in dem ersten
Bauteilverbindungsbereich 2 angeordnet sind.
Fig. 5 zeigt beispielhaft eine perspektivische Darstellung einer anderen Ausführungsform des ersten Justagemusters 4', welches hier an dem ersten Bauteilverbindungsbereich 2 hergestellt ist. Dabei sind die zweiten Justageelemente 4b' des ersten Justagemusters 4' als kreisförmige Durchführungen bzw. Löcher ausgestaltet. Die ersten Justageelemente 4a' sind direkt als Aussparungen an dem Frontrand 6 des ersten
Bauteilverbindungsbereichs 2 mündend hergestellt und somit randseitig offene und nicht vollständig umlaufend begrenzte Löcher.
Bezugszeichenliste
1 Falzverbindung
2 erster Bauteilverbindungsbereich 3 zweiter Bauteilverbindungsbereich 4, 4' erstes Justagemuster
5, 5' zweites Justagemuster
4a, 4a', 5a, 5a' erstes Justageelement
4b, 4b', 5b, 5b' zweites Justageelement
6, 7 Frontrand
8, 12 Endbereich
9, 13 Biegelinie
10, 14 Falzraum
1 1 , 15 Falzlasche
16, 17 Überlappungsmaß
a1 , b1 erster Abstand
a2, b2 zweiter Abstand
a3, b3 dritter Abstand
F N Normalkraft
F z Zusammenführungsrichtung
A Schnittlinie
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