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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A GREEN BODY AND METHOD FOR FURTHER PROCESSING THE GREEN BODY TO FORM A MACHINING SEGMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259654
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a green body for a machining segment (51) from a pulverulent or granular first matrix material (56), first hard material particles (57) and second hard material particles (58), wherein the machining segment is connected with a bottom side (61) to a green body of a machining tool. The machining segment (51) has on the lateral surface a projection of the second hard material particles (58) with regard to the first matrix material (56).

Inventors:
KLEIN THORSTEN (CH)
HOOP MATTHAEUS (LI)
BRITT THOMAS (CH)
STRACKE JENS (AT)
MOSELEY STEVEN (AT)
SZABÓ JÓZSEF (HU)
Application Number:
PCT/EP2021/065618
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B22F3/02; B22F3/10; B22F3/14; B22F7/06; B22F7/08; B22F5/00; B23D61/18; B24D5/06; B24D5/12; B28D1/04; B28D1/12
Foreign References:
US5203880A1993-04-20
EP0754106A11997-01-22
US2143636A1939-01-10
EP1295928A22003-03-26
EP2745965A12014-06-25
EP2745966A12014-06-25
Attorney, Agent or Firm:
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT (LI)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Grünlings (52; 82) für ein Bearbeitungssegment (11 A,

11 B; 21A, 21 B; 31; 41; 51; 81) aus einem pulver- oder granulatförmigen ersten Mat rixwerkstoff (56; 86), ersten Hartstoffpartikeln (57; 87) und zweiten Hartstoffpartikeln (58; 88), wobei das Bearbeitungssegment mit einer Unterseite (61; 91) mit einem Grundkör per (12A, 12B; 22A, 22B; 32; 42) eines Bearbeitungswerkzeuges (10A, 10B; 20A, 20B; 30; 40) verbunden wird, gekennzeichnet durch die Schritte:

Aufträgen einer unteren Schicht (71; 101) eines pulver- oder granulatförmigen Stützmaterials (63; 93), das vom ersten Matrixwerkstoff (56; 86) verschieden ist,

Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel (58; 88) gemäß einem definierten zweiten Partikelmuster in der unteren Schicht (71; 101), wobei die zweiten Hartstoffpartikel (58; 88) teilweise in das Stützmaterial (63; 93) eingebettet werden,

Ausführen einer Folge eines ersten und zweiten Folgenschrittes, die N-fach, N > 1 ausgeführt wird, wobei

- im ersten Folgenschritt eine Matrixschicht (72; 102) aus einem ersten Bereich (73; 103) aufgetragen wird, wobei im ersten Bereich (73; 103) der erste Mat rixwerkstoff (56; 86) aufgetragen wird, und

- im zweiten Folgenschritt die ersten Hartstoffpartikel (57; 87) gemäß einem de finierten ersten Partikelmuster in der Matrixschicht (72; 102) angeordnet wer den,

Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel (58; 88) gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster in der N-ten Matrixschicht, wobei die zweiten Hartstoffpartikel (58; 88) teilweise in den ersten Matrixwerkstoff (56; 86) eingebettet werden, und

Aufträgen einer oberen Schicht (79; 109) des Stützmaterials (63; 93), wobei die zweiten Hartstoffpartikel (58; 88) vollständig vom Stützmaterial (63; 93) bedeckt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Hartstoffpartikel (57) gemäß dem definierten ersten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff (56) ange ordnet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrixschicht (102) aus dem ersten Bereich (103) und einem zweiten Bereich (104) aufgetragen wird, wobei im zweiten Bereich (104) das Stützmaterial (93) aufgetragen wird, und die ersten Hartstoff partikel (87) in einem Übergangsbereich (105) zwischen dem ersten Bereich (103) und zweiten Bereich (104) angeordnet werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (104) der Matrixschicht (102) ein Stützmaterial (93) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (86) ist.

5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (104) der Matrixschicht (102) ein Stützmaterial (93) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (86) ist.

6. Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grünlings (52; 82), der mit dem Verfahren zur Her stellung eines Grünlings nach einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellt wurde, in ein Be arbeitungssegment (51; 81). 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grünling (52) unter

Druckeinwirkung zu einem Pressling (53) verdichtet wird und der Pressling (53) anschlie ßend zum Bearbeitungssegment (51) weiterverarbeitet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressling (53) durch Frei formsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment (51) weiterverarbeitet wird. 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grünling (82) durch Frei formsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment (81) weiterverarbeitet wird.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Grünlings und Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grünlings in ein Bearbeitungssegment

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Grünlings gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grünlings in ein Bearbeitungssegment gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.

Stand der Technik

Bearbeitungswerkzeuge, wie Kernbohrkronen, Sägeblätter, Abtragscheiben und Trenn schleifketten, umfassen Bearbeitungssegmente, die an einem rohr-, scheiben- oder ringför migen Grundkörper befestigt werden, wobei die Bearbeitungssegmente durch Schweißen, Löten oder Kleben mit dem Grundkörper verbunden werden. Abhängig vom Bearbeitungs verfahren des Bearbeitungswerkzeugs werden Bearbeitungssegmente, die zum Kernbohren eingesetzt werden, als Bohrsegmente, Bearbeitungssegmente, die zum Sägen eingesetzt werden, als Sägesegmente, Bearbeitungssegmente, die zum Abtragen eingesetzt werden, als Abtragsegmente und Bearbeitungssegmente, die zum Trennschleifen eingesetzt werden, als Trennschleifsegmente bezeichnet.

Bearbeitungssegmente für Kernbohrkronen, Sägeblätter, Abtragscheiben und Trennschleif ketten werden aus einem Matrixwerkstoff und Hartstoffpartikeln hergestellt, wobei die Hart stoffpartikel statistisch verteilt vorliegen können oder gemäß einem definierten Partikelmuster im Matrixwerkstoff angeordnet sind. Bei Bearbeitungssegmenten mit statistisch verteilten Hartstoffpartikeln werden der Matrixwerkstoff und die Hartstoffpartikel gemischt, die Mi schung wird in eine passende Werkzeugform eingefüllt und zum Bearbeitungssegment wei terverarbeitet. Bei Bearbeitungssegmenten mit definiert angeordneten Hartstoffpartikeln wird ein Grünling schichtweise aus Matrixwerkstoff aufgebaut, in den die Hartstoffpartikel gemäß dem definierten Partikelmuster angeordnet werden. Bei Bearbeitungssegmenten, die mit dem Grundkörper des Bearbeitungswerkzeuges verschweißt werden sollen, hat sich der Auf bau aus einer Bearbeitungszone und einer Neutralzone bewährt, da einige Kombinationen aus Matrixwerkstoff und Grundkörper nicht schweißbar sind. Die Bearbeitungszone wird aus einem ersten Matrixwerkstoff und die Neutralzone aus einem zweiten Matrixwerkstoff, der vom ersten Matrixwerkstoff verschieden und mit dem Grundkörper schweißbar ist, aufge baut.

Bei Bearbeitungswerkzeugen, die als Kernbohrkrone, Sägeblatt, Abtragscheibe oder Trenn schleifkette ausgebildet sein können und für die Nass- oder Trockenbearbeitung von Beton werkstoffen vorgesehen sind, kann es an den Seitenflächen der Bearbeitungssegmente durch Reibung mit dem Untergrund zu einem verstärkten Verschleiß kommen. Dabei hängt der Verschleiß insbesondere von den Verschleißeigenschaften des ersten Matrixwerkstoffes ab. Aus EP 1 295 928 B1 ist es bekannt, den Verschleiß an den Seitenflächen der Bearbei tungssegmente durch zweite Hartstoffpartikel zu reduzieren, die als statistisch verteilte Hart stoffpartikel dem ersten Matrixwerkstoff beigemischt werden. Nachteilig ist, dass die zweiten Hartstoffpartikel vollständig in den ersten Matrixwerkstoff eingebettet sind. Um die zweiten Hartstoffpartikel an den Seitenflächen freizustellen, müssen die Bearbeitungssegmente an den Seitenflächen geschärft werden.

Darstellung der Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Grünlings für ein Bearbeitungssegment zu entwickeln, mit dem Bearbeitungssegmente her gestellt werden können, die einen geringen Verschleiß an den Seitenflächen der Bearbei tungssegmente aufweisen. Dabei sollen sowohl bei der Herstellung des Grünlings als auch bei der Weiterverarbeitung des Grünlings in das Bearbeitungssegment herkömmliche Werk zeugkomponenten verwendet werden; der Einsatz von speziellen Werkzeugkomponenten soll vermieden werden. Außerdem soll keine Nachbearbeitung der Bearbeitungssegmente an den Seitenflächen erforderlich sein.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das Verfahren zur Herstellung eines Grünlings für ein Bearbeitungssegment aus einem pul- ver- oder granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff, ersten Hartstoffpartikeln und zweiten Hart stoffpartikeln ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die Schritte:

Aufträgen einer unteren Schicht eines pulver- oder granulatförmigen Stützmateri als, das vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist,

Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel gemäß einem definierten zweiten Partikel muster in der unteren Schicht, wobei die zweiten Hartstoffpartikel teilweise in das Stützmaterial eingebettet werden, Ausführen einer Folge eines ersten Schrittes und zweiten Schrittes, die N-fach, N > 1 ausgeführt wird, wobei

- im ersten Schritt eine Matrixschicht aus einem ersten Bereich aufgetragen wird, wobei im ersten Bereich der erste Matrixwerkstoff aufgetragen wird, und

- im zweiten Schritt die ersten Hartstoffpartikel gemäß einem definierten ersten Partikelmuster in der Matrixschicht angeordnet werden,

Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel gemäß dem definierten zweiten Partikel muster in der N-ten Matrixschicht, wobei die zweiten Hartstoffpartikel teilweise in den ersten Matrixwerkstoff eingebettet werden, und

Aufträgen einer oberen Schicht des Stützmaterials, wobei die zweiten Hartstoff partikel vollständig vom Stützmaterial bedeckt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Grünlings zeichnet sich dadurch aus, dass die Grünlinge liegend aufgebaut werden, d.h. die Aufbaurichtung verläuft senk recht zur Höhenrichtung zwischen der Unterseite und Oberseite des Bearbeitungssegmen tes. Beim liegenden Aufbau unterscheiden sich die Partikelschichten des Grünlings von den übereinander angeordneten Partikellagen des fertigen Bearbeitungssegmentes. Der Über stand der zweiten Hartstoffpartikel an den Seitenflächen der Bearbeitungssegmente wird mit tels des pulver- oder granulatförmigen Stützmaterials erzeugt, wobei das Stützmaterial vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist.

Unter dem Begriff "Stützmaterial" werden sämtliche Werkstoffe zum Aufbau von Bearbei tungssegmenten zusammengefasst, in die Hartstoffpartikel eingebettet werden können. Das Stützmaterial ist pulver- oder granulatförmig ausgebildet und vom ersten Matrixwerkstoff ver schieden, es dient dazu, die Hartstoffpartikel vollständig in pulver- oder granulatförmiges Ma terial einzubetten.

Beim Aufbau des Grünlings werden die zweiten Hartstoffpartikel im ersten Matrixwerkstoff und im Stützmaterial angeordnet, so dass die zweiten Hartstoffpartikel vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet sind. Da die zweiten Hartstoffpartikel beim Grün ling vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet werden, können beim Verdichten des Grünlings durch Kalt- oder Warmpressen oder beim Weiterverarbeiten zum Bearbeitungssegment durch Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden.

Grünlinge, die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings hergestellt werden, können mittels bekannter Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grün lings in Bearbeitungssegmente weiterverarbeitet werden. Zu den bekannten Verfahren zur Weiterverarbeitung gehören das Verdichten des Grünlings durch Kaltpressen oder Warm- pressen zu einem Pressling, der durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungs segment weiterverarbeitet wird oder die Weiterverarbeitung des Grünlings durch Freiformsin tern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment.

In einer bevorzugten Ausführung werden die ersten Hartstoffpartikel gemäß dem definierten ersten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff angeordnet. Das erfindungsgemäße Verfah ren zur Herstellung eines Grünlings eignet sich für den Aufbau von Bearbeitungssegmenten, die mehrere Partikellagen aufweisen. Bei der Bearbeitung werden abgenutzte erste Hart stoffpartikel entfernt und neue, tiefer liegende erste Hartstoffpartikel freigelegt.

In einer alternativen bevorzugten Ausführung wird die Matrixschicht aus dem ersten Bereich und einem zweiten Bereich aufgetragen, wobei im zweiten Bereich das Stützmaterial aufge tragen wird und die ersten Hartstoffpartikel in einem Übergangsbereich zwischen dem ersten Bereich und zweiten Bereich angeordnet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Her stellung eines Grünlings eignet sich für den Aufbau von Bearbeitungssegmenten, die an der Oberseite eine Partikellage aufweisen. Diese Bearbeitungssegmente, die an der Oberseite erste Hartstoffpartikel mit einem großen Überstand aufweisen, werden insbesondere für die Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen eingesetzt.

Besonders bevorzugt wird im zweiten Bereich der Matrixschicht ein Stützmaterial mit einer Schmelztemperatur aufgetragen, die höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerk stoffes ist. Wenn die Schmelztemperatur des Stützmaterials höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist, verbleibt das Stützmaterial beim Aufheizen in seinem pul- ver- oder granulatförmigen Zustand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom ferti gen Bearbeitungssegment entfernt werden.

Alternativ wird im zweiten Bereich der Matrixschicht ein Stützmaterial mit einer Schmelztem peratur aufgetragen, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist. Wenn die Schmelztemperatur des Stützmaterials niedriger als die Sintertemperatur des ers ten Matrixwerkstoffes ist, verändert das Stützmaterial beim Aufheizen seinen pulver- oder granulatförmigen Zustand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerkstoff versintert. Das flüssige Stützmaterial kann sich im ersten Matrixwerkstoff verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstützen.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Weiterverarbeitung eines Grünlings, der mit dem Verfahren zur Herstellung eines Grünlings hergestellt wurde, in ein Bearbeitungsseg ment, welches mit einer Unterseite mit einem Grundkörper eines Bearbeitungswerkzeuges verbunden wird. Bei einem Grünling, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstel- lung eines Grünlings hergestellt wurde, weisen die zweiten Hartstoffpartikel an den Seitenflä chen keinen Überstand auf. Der Überstand der zweiten Hartstoffpartikel an den Seitenflä chen wird bei der Weiterverarbeitung des Grünlings zum Bearbeitungssegment erzeugt.

In einer ersten Ausführung wird der Grünling unter Druckeinwirkung zu einem Pressling ver dichtet und der Pressling wird anschließend zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet. Dabei wird der Grünling unter Druckeinwirkung zwischen einem ersten Pressstempel, der eine erste Seitenfläche des Bearbeitungssegmentes formt, und einem zweiten Pressstempel, der eine zweite Seitenfläche des Bearbeitungssegmentes formt, zum Pressling verdichtet.

Besonders bevorzugt wird der Pressling durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bear beitungssegment weiterverarbeitet. Da die zweiten Hartstoffpartikel bei einem erfindungsge mäß hergestellten Grünling vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet wurden, können beim Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden, um die Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes zu formen.

In einer zweiten Ausführung wird der Grünling durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet. Da die zweiten Hartstoffpartikel bei einem erfin dungsgemäß hergestellten Grünling vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material ein gebettet wurden, können beim Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden, um die Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes zu formen.

Ausführungsbeispiele

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrie ben. Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder leicht ver zerrter Form ausgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Än derungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im Folgenden gezeig ten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt auf einen Gegen stand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Ge genstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Gren zen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.

Es zeigen: FIGN. 1A, B zwei Varianten eines als Kernbohrkrone ausgebildeten Bearbeitungswerkzeu ges;

FIGN. 2A, B zwei Varianten eines als Sägeblatt ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges; FIG. 3 ein als Abtragscheibe ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug; FIG. 4 ein als Trennschleifkette ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug; FIGN. 5A-C einen Grünling (FIG. 5A), der zu einem Pressling verdichtet (FIG. 5B) und zu einem Bearbeitungssegment weiterverarbeitet wird (FIG. 5C);

FIGN. 6A-E die Herstellung des Grünlings der FIG. 5A mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings;

FIGN. 7A, B einen Grünling (FIG. 7A), der zu einem Bearbeitungssegment weiterverarbei tet wird (FIG. 7B); und

FIGN. 8A-F die Herstellung des Grünlings der FIG. 7A mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings.

FIGN. 1A, B zeigen zwei Varianten eines als Kernbohrkrone 10A, 10B ausgebildeten Bear beitungswerkzeuges. Die in FIG. 1A dargestellte Kernbohrkrone 10A wird im Weiteren als erste Kernbohrkrone und die in FIG. 1B dargestellte Kernbohrkrone 10B als zweite Kern bohrkrone bezeichnet, ausserdem werden die erste und zweite Kernbohrkrone 10A, 10B un ter dem Begriff "Kernbohrkrone" zusammengefasst.

Die erste Kernbohrkrone 10A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 11A, einen rohrför mig ausgebildeten Grundkörper 12A und eine Werkzeugaufnahme 13A. Die Bearbeitungs segmente 11A, die zum Kernbohren eingesetzt werden, werden auch als Bohrsegmente be zeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12A wird auch als Bohrschaft be zeichnet. Die Bohrsegmente 11A sind fest mit dem Bohrschaft 12A verbunden, beispiels weise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die zweite Kernbohrkrone 10B umfasst ein ringförmiges Bearbeitungssegment 11B, einen rohrförmig ausgebildeten Grundkörper 12B und eine Werkzeugaufnahme 13B. Das ringför mige Bearbeitungssegment 11 B, das zum Kernbohren eingesetzt wird, wird auch als Bohr ring bezeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12B wird auch als Bohrschaft bezeichnet. Der Bohrring 11 B ist fest mit dem Bohrschaft 12B verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen. Die Kernbohrkrone 10A, 10B wird über die Werkzeugaufnahme 13A, 13B mit einem Kern bohrgerät verbunden und im Bohrbetrieb vom Kernbohrgerät in einer Drehrichtung 14 um eine Drehachse 15 angetrieben. Während der Drehung der Kernbohrkrone 10A, 10B um die Drehachse 15 wird die Kernbohrkrone 10A, 10B entlang einer Vorschubrichtung 16 in ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Vorschubrichtung 16 parallel zur Drehachse 15 verläuft. Die Kernbohrkrone 10A, 10B erzeugt im zu bearbeitenden Werkstück einen Bohr kern und ein Bohrloch.

Der Bohrschaft 12A, 12B ist im Ausführungsbeispiel der FIGN. 1A, B einteilig ausgebildet und die Bohrsegmente 11A bzw. der Bohrring 11 B sind fest mit dem Bohrschaft 12A, 12B verbunden. Alternativ kann der Bohrschaft 12A, 12B zweiteilig aus einem ersten Bohrschaft abschnitt und einem zweiten Bohrschaftabschnitt ausgebildet sein, wobei die Bohrsegmente 11A bzw. der Bohrring 11B fest mit dem ersten Bohrschaftabschnitt und die Werkzeugauf nahme 13A, 13B fest mit dem zweiten Bohrschaftabschnitt verbunden ist. Der erste und zweite Bohrschaftabschnitt werden über eine lösbare Verbindungseinrichtung miteinander verbunden. Die lösbare Verbindungseinrichtung ist beispielsweise als Steck-Dreh-Verbin- dung, wie in EP 2 745 965 A1 oder EP 2 745966 A1 beschrieben, ausgebildet. Die Ausbil dung des Bohrschaftes als einteiliger oder zweiteiliger Bohrschaft hat keinen Einfluss auf den Aufbau der Bohrsegmente 11A bzw. des Bohrringes 11 B.

FIGN. 2A, B zeigen zwei Varianten eines als Sägeblatt 20A, 20B ausgebildeten Bearbei tungswerkzeuges. Das in FIG. 2A dargestellte Sägeblatt 20A wird im Weiteren als erstes Sä geblatt und das in FIG. 2B dargestellte Sägeblatt 20B als zweites Sägeblatt bezeichnet, aus serdem werden das erste und zweite Sägeblatt 20A, 20B unter dem Begriff "Sägeblatt" zu sammengefasst.

Das erste Sägeblatt 20A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 21 A, einen scheibenför mig ausgebildeten Grundkörper 22A und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungsseg mente 21A, die zum Sägen eingesetzt werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete Grundkörper 22A wird auch als Stammblatt bezeichnet. Die Sägesegmente 21A sind fest mit dem Stammblatt 22A verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Das zweite Sägeblatt 20B umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 21 B, einen ringförmig ausgebildeten Grundkörper 22B und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 21 B, die zum Sägen eingesetzt werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der ringförmig ausgebildete Grundkörper 22B wird auch als Ring bezeichnet. Die Sägesegmente 21 B sind fest mit dem Ring 22B verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen. Das Sägeblatt 20A, 20B wird über die Werkzeugaufnahme mit einer Säge verbunden und im Sägebetrieb von der Säge in einer Drehrichtung 24 um eine Drehachse 25 angetrieben. Während der Drehung des Sägeblattes 20A, 20B um die Drehachse 25 wird das Sägeblatt 20A, 20B entlang einer Vorschubrichtung bewegt, wobei die Vorschubrichtung parallel zur Längsebene des Sägeblattes 20A, 20B verläuft. Das Sägeblatt 20A, 20B erzeugt im zu bear beitenden Werkstück einen Sägeschlitz.

FIG. 3 zeigt ein als Abtragscheibe 30 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug. Die Abtrag scheibe 30 umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 31 , einen Grundkörper 32 und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 31, die zum Abtragen eingesetzt werden, werden auch als Abtragsegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete Grund körper 32 wird auch als Topf bezeichnet. Die Abtragsegmente 31 sind fest mit dem Topf 32 verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die Abtragscheibe 30 wird über die Werkzeugaufnahme mit einem Werkzeuggerät verbun den und im Abtragbetrieb vom Werkzeuggerät in einer Drehrichtung 34 um eine Drehachse 35 angetrieben. Während der Drehung der Abtragscheibe 30 um die Drehachse 35 wird die Abtragscheibe 30 über ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Bewegung der senkrecht zur Drehachse 35 verläuft. Die Abtragscheibe 30 entfernt die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks.

FIG. 4 zeigt ein als Trennschleifkette 40 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug. Die Trenn schleifkette 40 umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 41 , mehrere gliedförmig ausgebil dete Grundkörper 42 und mehrere Verbindungsglieder 43. Die Bearbeitungssegmente 41 , die zum Trennschleifen eingesetzt werden, werden auch als Trennschleifsegmente bezeich net und die gliedförmig ausgebildeten Grundkörper 42 werden auch als Treibglieder bezeich net.

Die Treibglieder 42 werden über die Verbindungsglieder 43 verbunden. Im Ausführungsbei spiel sind die Verbindungsglieder 43 über Nietbolzen mit den Treibgliedern 42 verbunden.

Die Nietbolzen ermöglichen eine Drehung der Treibglieder 42 relativ zu den Verbindungsglie dern 43 um eine Drehachse, die durch das Zentrum der Nietbolzen verläuft. Die Bearbei tungssegmente 41 sind fest mit den Treibgliedern 42 verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die Trennschleifkette 40 wird über eine Werkzeugaufnahme mit einem Werkzeuggerät ver bunden und im Betrieb vom Werkzeuggerät in einer Drehrichtung angetrieben. Während der Drehung der Trennschleifkette 40 wird die Trennschleifkette 40 in ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt. Die Herstellung eines Bearbeitungssegmentes 51, das einen geringen Verschleiß an den Seitenflächen aufweist, erfolgt mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings und des Verfahrens zur Weiterverarbeitung des Grünlings in ein Bearbei tungssegment. In einer ersten Stufe wird ein Grünling 52 hergestellt, in einer zweiten Stufe wird der Grünling 52 zu einem Pressling 53 verdichtet und in einer dritten Stufe wird der Pressling 53 zum Bearbeitungssegment 51 weiterverarbeitet. Alternativ kann in einer ersten Stufe ein Grünling hergestellt werden, der in einer zweiten Stufe zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet wird.

FIGN. 5A-C zeigen den Grünling 52 (FIG. 5A), den Pressling 53 (FIG. 5B) und das Bearbei tungssegment 51 (FIG. 5C). Das Bearbeitungssegment 51 ist aus einer Bearbeitungszone 54 und einer Neutralzone 55 aufgebaut. Die Neutralzone 55 ist erforderlich, wenn das Bear beitungssegment 51 mit dem Grundkörper eines Bearbeitungswerkzeuges verschweißt wer den soll und die Kombination aus Matrixwerkstoff und Grundkörper nicht schweißbar ist; bei schweißbaren Kombinationen aus Matrixwerkstoff und Grundkörper kann die Neutralzone 55 entfallen.

Die Bearbeitungszone 54 ist aus einem pulver- oder granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 56, ersten Hartstoffpartikeln 57, die gemäß einem definierten ersten Partikelmuster angeord net sind, und zweiten Hartstoffpartikeln 58, die gemäß einem definierten zweiten Partikel muster angeordnet sind, aufgebaut und die Neutralzone 55 ist aus einem pulver- oder granu latförmigen zweiten Matrixwerkstoff 59 aufgebaut. Unter dem Begriff "Matrixwerkstoff" wer den sämtliche Werkstoffe zum Aufbau von Bearbeitungssegmenten zusammengefasst, in die Hartstoffpartikel eingebettet werden können. Matrixwerkstoffe können aus einem Werkstoff bestehen oder als Gemisch aus verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzt sein. Unter dem Begriff "Hartstoffpartikel" werden sämtliche Schneidmittel für Bearbeitungssegmente zu sammengefasst; dazu gehören vor allem einzelne Hartstoffpartikel, Verbundteile aus mehre ren Hartstoffpartikeln und beschichtete oder gekapselte Hartstoffpartikel.

Das Bearbeitungssegment 51 entspricht vom Aufbau und der Zusammensetzung den Bear beitungssegmenten 11A, 21 A, 21 B, 31, 41; das als Bohrring ausgebildete Bearbeitungsseg ment 11 B unterscheidet sich durch seinen ringförmigen Aufbau vom Bearbeitungssegment 51. Die Bearbeitungssegmente können sich in den Abmessungen und in den Krümmungen der Oberflächen voneinander unterscheiden. Der Aufbau der Bearbeitungssegmente wird anhand des Bearbeitungssegmentes 51 erklärt und gilt für die Bearbeitungssegmente 11A, 21A, 21B, 31, 41. Das Bearbeitungssegment 51 umfasst die ersten und zweiten Hartstoffpartikel 57, 58, die im ersten Matrixwerkstoff 56 angeordnet sind. Als "erste Hartstoffpartikel" werden die Hartstoff partikel des Bearbeitungssegmentes 51 bezeichnet, die einen Untergrund bearbeiten, wobei die Anzahl der ersten Hartstoffpartikel 57 und das definierte erste Partikelmuster an die An forderungen des Bearbeitungssegmentes 51 angepasst werden. Abhängig von den Ver schleißeigenschaften des ersten Matrixwerkstoffes 56 kann es während der Bearbeitung ei nes Untergrundes mit dem Bearbeitungssegment 51 durch Reibung mit dem Untergrund zu einem verstärkten Verschleiß des ersten Matrixwerkstoffes 56 an den Seitenflächen des Be arbeitungssegmentes 51 kommen. Dieser Verschleiß wird durch die zweiten Hartstoffpartikel 58 reduziert.

Die ersten und zweiten Hartstoffpartikel 57, 58 entstammen in der Regel Partikelverteilun gen, die durch einen minimalen Durchmesser, einen maximalen Durchmesser und einen mittleren Durchmesser charakterisiert sind. Im Ausführungsbeispiel der FIGN. 5A-C entstam men die ersten Hartstoffpartikel 57 einer ersten Partikelverteilung mit einem ersten mittleren Durchmesser und die zweiten Hartstoffpartikel 58 einer zweiten Partikelverteilung mit einem zweiten mittleren Durchmesser, wobei der erste mittlere Durchmesser grösser als der zweite mittlere Durchmesser ist. Alternativ können die ersten und zweiten Hartstoffpartikel 57, 58 der gleichen Partikelverteilung entstammen und den gleichen mittleren Durchmesser aufwei sen.

Das Bearbeitungssegment 51 wird mit einer Unterseite 61 mit dem Grundkörper eines Bear beitungswerkzeuges verbunden. Bei dem in FIG. 5C gezeigten Bearbeitungssegment 51 sind die ersten Hartstoffpartikel 57 gemäß dem definierten ersten Partikelmuster in mehreren Partikelschichten im ersten Matrixwerkstoff 56 angeordnet und die zweiten Hartstoffpartikel 58 sind gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster an den Seitenflächen des Bearbei tungssegmentes 51 angeordnet. Die Bearbeitung des Untergrundes erfolgt über erste Hart stoffpartikel 57, die an einer der Unterseite 61 gegenüberliegenden Oberseite 62 des Bear beitungssegmentes 51 angeordnet sind.

Der in FIG. 5A gezeigte Grünling 52 wird in liegendem Aufbau aus dem ersten Matrixwerk stoff 56, den ersten Hartstoffpartikeln 57, den zweiten Hartstoffpartikeln 58, dem zweiten Matrixwerkstoff 59 und einem pulver- oder granulatförmigen Stützmaterial 63 aufgebaut. Das Stützmaterial 63 ist vom ersten Matrixwerkstoff 56 verschieden und dient dazu, die zweiten Hartstoffpartikel 58 beim Pressen abzudecken. Der Zustand des Stützmaterials 63 wird an den Zustand des ersten Matrixwerkstoffes 56 angepasst, d.h. bei einem pulverförmigen ers ten Matrixwerkstoff 56 wird ein pulverförmiges Stützmaterial 63 verwendet und bei einem granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 56 ein granulatförmiges Stützmaterial 63. Der Grünling 52 wird unter Druckeinwirkung zwischen einem ersten Pressstempel 64, der eine erste Seitenfläche 65 formt, und einem zweiten Pressstempel 66, der eine zweite Sei tenfläche 67 formt, verdichtet, bis der Pressling 53 im Wesentlichen die Endgeometrie des Bearbeitungssegmentes 51 aufweist. Dabei verläuft die Pressrichtung des ersten und zwei ten Pressstempels 64, 66 zwischen der ersten und zweiten Seitenfläche 65, 67. Als Verfah ren, die eine Druckeinwirkung auf den Grünling 52 erzielen, eignen sich beispielsweise Kalt pressverfahren oder Warmpressverfahren. Bei Kaltpressverfahren wird der Grünling 52 aus schließlich einer Druckeinwirkung ausgesetzt, während der Grünling 52 bei Warmpressver fahren neben der Druckeinwirkung einer Temperatureinwirkung bis zu Temperaturen von ca. 200 °C ausgesetzt wird.

Der Pressling 53 wird durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment 51 weiterverarbeitet. Beim Freiformsintern erfolgt eine Temperatureinwirkung auf den Pressling 53 und beim Heißpressen eine Druck- und Temperatureinwirkung. Wenn der Pressling 53 durch Freiformsintern weiterverarbeitet wird, wird der Grünling 52 soweit verdichtet, bis der Pressling 53 im Wesentlichen die Endgeometrie des Bearbeitungssegmentes 51 aufweist. Wenn der Pressling 53 durch Heißpressen weiterverarbeitet wird, erfolgt eine weitere Form gebung des Presslings 53 beim Heißpressen.

Die Eigenschaften des Stützmaterials 63, insbesondere die Schmelztemperatur Ts chmeiz , be stimmen das Verhalten des Stützmaterials 63 bei der Weiterverarbeitung. Wenn die Schmelztemperatur Ts chmeiz des Stützmaterials 63 niedriger als die Sintertemperatur Tsi nter des ersten Matrixwerkstoffes 76 ist, verändert das Stützmaterial 63 beim Aufheizen seinen pulver- oder granulatförmigen Zustand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerkstoff 56 versintert; das flüssige Stützmaterial 63 kann sich während des Sinterprozesses im ersten Matrixwerkstoff 76 verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstützen. Wenn die Schmelztemperatur Tschmeiz des Stützmaterials höher als die Sintertemperatur Tsmter des ers ten Matrixwerkstoffes 56 ist, verbleibt das Stützmaterial 63 beim Aufheizen in seinem pulver- oder granulatförmigen Zustand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom fertigen Bearbeitungssegment entfernt werden.

FIGN. 6A-E zeigen die Herstellung des Grünlings 52 mithilfe des erfindungsgemäßen Ver fahrens zur Herstellung eines Grünlings. Der Grünling 52 wird aus dem ersten Matrixwerk stoff 56, den ersten Hartstoffpartikeln 57, den zweiten Hartstoffpartikeln 58, dem zweiten Matrixwerkstoff 59 und dem Stützmaterial 63 aufgebaut.

Die Herstellung des Grünlings 52 erfolgt in mehreren Schritten: In einem ersten Schritt wird eine untere Schicht 71 des Stützmaterials 63 aufgetragen, wobei die untere Schicht 71 in ei ner Schicht oder in mehreren Schichten aufgetragen werden kann. In einem zweiten Schritt werden die zweiten Hartstoffpartikel 58 gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster im Stützmaterial 63 angeordnet, wobei die zweiten Hartstoffpartikel 58 nicht vollständig in das Stützmaterial 63 eingebettet werden, sondern einen Überstand A unten gegenüber dem Stütz material 63 aufweisen (FIG. 6A).

Nach dem Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel 58 erfolgt das Aufträgen des ersten und zweiten Matrixwerkstoffes 56, 59 und das Anordnen der ersten Hartstoffpartikeln 57 im ers ten Matrixwerkstoff 56 in einer Folge eines dritten und vierten Schrittes (erster und zweiter Folgenschritt), wobei die Folge einfach oder mehrfach (N-fach mit N > 1) durchgeführt wer den kann. Im ersten Folgeschritt wird eine Matrixschicht 72 aus einem ersten Bereich 73 und einem zweiten Bereich 74 aufgetragen, wobei im ersten Bereich 73 der erste Matrixwerkstoff 56 und im zweiten Bereich 74 der zweite Matrixwerkstoff 59 aufgetragen wird; bei einem Grünling ohne Neutralzone entfällt der zweite Bereich 74. Im zweiten Folgeschritt werden die ersten Hartstoffpartikel 57 gemäß dem definierten ersten Partikelmuster im ersten Mat rixwerkstoff 56 angeordnet (FIG. 6B). Beim Grünling 52 wird die Folge des ersten und zwei ten Schrittes dreifach durchgeführt. FIG. 6C zeigt den Grünling 52 nach der dritten Folge.

Nachdem die ersten Hartstoffpartikel 57 in der dritten Matrixschicht angeordnet wurden, wird eine obere Matrixschicht 76 aus einem ersten Bereich 77 und einem zweiten Bereich 78 auf getragen, wobei im ersten Bereich 77 der erste Matrixwerkstoff 56 und im zweiten Bereich 78 der zweite Matrixwerkstoff 59 aufgetragen wird. Die zweiten Hartstoffpartikel 58 werden ge mäß dem definierten zweiten Partikelmuster in der oberen Matrixschicht 76 angeordnet, wo bei die zweiten Hartstoffpartikel 58 teilweise in den ersten Matrixwerkstoff 56 eingebettet werden und einen Überstand A oben gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff 56 aufweisen (FIG. 6D). Abschließend wird eine obere Schicht 79 des Stützmaterials 63 aufgetragen, wo bei die zweiten Hartstoffpartikel 58 vollständig vom Stützmaterial 63 bedeckt werden (FIG. 6E).

FIGN. 7A, B zeigen ein Bearbeitungssegment 81 , das mit dem erfindungsgemäßen Verfah ren zur Herstellung eines Grünlings und dem Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grün lings in das Bearbeitungssegment hergestellt wurde. Dabei erfolgt die Herstellung des Bear beitungssegmentes 81 in zwei Stufen: In einer ersten Stufe wird ein Grünling 82 hergestellt (FIG. 7A) und in einer zweiten Stufe wird der Grünling 82 zum Bearbeitungssegment 81 wei terverarbeitet (FIG. 7B).

Das Bearbeitungssegment 81 unterscheidet sich vom Bearbeitungssegment 51 der FIG. 5C dadurch, dass das Bearbeitungssegment 81 aus einer Bearbeitungszone 84 aufgebaut ist und keine Neutralzone aufweist. Die Bearbeitungszone 84 wird aus einem pulver- oder gra- nulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 86, ersten Hartstoffpartikeln 87, die gemäß einem defi nierten ersten Partikelmuster angeordnet sind, und zweiten Hartstoffpartikeln 88, die gemäß einem definierten zweiten Partikelmuster angeordnet sind, aufgebaut.

Die ersten Hartstoffpartikel 87 und zweiten Hartstoffpartikel 88 entstammen in der Regel Par tikelverteilungen, die durch einen minimalen Durchmesser, einen maximalen Durchmesser und einen mittleren Durchmesser charakterisiert sind. Im Ausführungsbeispiel der FIGN. 7A, B entstammen die ersten Hartstoffpartikel 87 einer ersten Partikelverteilung mit einem ersten mittleren Durchmesser und die zweiten Hartstoffpartikel 88 einer zweiten Partikelverteilung mit einem zweiten mittleren Durchmesser, wobei der erste mittlere Durchmesser grösser als der zweite mittlere Durchmesser ist. Alternativ können die ersten Hartstoffpartikel 87 und zweiten Hartstoffpartikel 88 der gleichen Partikelverteilung entstammen und den gleichen mittleren Durchmesser aufweisen.

Das Bearbeitungssegment 81 wird mit einer Unterseite 91 mit dem Grundkörper eines Bear beitungswerkzeuges verbunden. Die Bearbeitung eines Untergrundes erfolgt durch erste Hartstoffpartikel 87, die an einer der Unterseite 91 gegenüberliegenden Oberseite 92 ange ordnet sind. Die ersten Hartstoffpartikeln 87 weisen beim fertigen Bearbeitungssegment 81 einen Überstand D gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff 86 auf.

Die Herstellung des Grünlings 82 erfolgt analog zur Herstellung des Grünlings 52, wobei das Aufträgen des zweiten Matrixwerkstoffes entfällt. Der Grünling 82 wird aus dem ersten Mat rixwerkstoff 86, den ersten Hartstoffpartikeln 87, den zweiten Hartstoffpartikeln 88 und einem pulver- oder granulatförmigen Stützmaterial 93 aufgebaut. Das Stützmaterial 93 ist vom ers ten Matrixwerkstoff 86 verschieden und dient dazu, die ersten Hartstoffpartikel 87 an der Oberseite 92 abzudecken. Der Zustand des Stützmaterials 93 wird an den Zustand des ers ten Matrixwerkstoffes 86 angepasst, d.h. bei einem pulverförmigen ersten Matrixwerkstoff 86 wird ein pulverförmiges Stützmaterial 93 verwendet und bei einem granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 86 ein granulatförmiges Stützmaterial 93.

FIGN. 8A-F zeigen die Herstellung des Grünlings 82 mithilfe des erfindungsgemäßen Ver fahrens zur Herstellung eines Grünlings. Der Grünling 82 wird aus dem ersten Matrixwerk stoff 86, den ersten Hartstoffpartikeln 87, die gemäß dem definierten ersten Partikelmuster angeordnet werden, den zweiten Hartstoffpartikeln 88, die gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster angeordnet werden, und dem Stützmaterial 93 aufgebaut.

Die Herstellung des Grünlings 82 startet damit, dass eine untere Schicht 101 des Stützmate rials 93 aufgetragen wird und die zweiten Hartstoffpartikel 88 gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster im Stützmaterial 93 angeordnet werden, wobei die zweiten Hartstoffpartikel 88 nicht vollständig in das Stützmaterial 93 eingebettet werden, sondern einen Überstand A unten gegenüber dem Stützmaterial 93 aufweisen (FIG. 8A).

Nach dem Anordnen der zweiten Hartstoffpartikel 88 erfolgt das Aufträgen des ersten Mat rixwerkstoffes 86 und des Stützmaterials 93 sowie das Anordnen der ersten Hartstoffparti- kein 87 im ersten Matrixwerkstoff 86 in einer Folge eines ersten und zweiten Schrittes, die einfach oder mehrfach (N-fach mit N > 1) durchgeführt werden kann. Im ersten Schritt der Folge wird eine Matrixschicht 102 aus einem ersten Bereich 103 und einem zweiten Bereich 104 aufgetragen, wobei im ersten Bereich 103 der erste Matrixwerkstoff 86 und im zweiten Bereich 104 das Stützmaterial 93 aufgetragen wird (FIG. 8B), und im zweiten Schritt der Folge werden die ersten Hartstoffpartikel 87 gemäß dem definierten ersten Partikelmuster in der Matrixschicht 102 angeordnet, wobei die ersten Hartstoffpartikel 87 in einem Übergangs bereich 105 zwischen dem ersten Bereich 103 und zweiten Bereich 104 angeordnet werden (FIG. 8C). Beim Grünling 82 wird die Folge des ersten und zweiten Schrittes zweifach durch geführt, FIG. 8D zeigt den Grünling 82 nach der zweiten Folge. Nachdem die ersten Hartstoffpartikel 87 in der zweiten Matrixschicht 102 angeordnet wur den, werden die zweiten Hartstoffpartikel 88 gemäß dem definierten zweiten Partikelmuster in der zweiten Matrixschicht 102 angeordnet, wobei die zweiten Hartstoffpartikel 88 teilweise in den ersten Matrixwerkstoff 86 eingebettet werden und einen Überstand A oben gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff 86 aufweisen (FIG. 8E). Abschließend wird eine obere Schicht 109 des Stützmaterials 93 aufgetragen, wobei die zweiten Hartstoffpartikel 88 vollständig vom Stützmaterial 93 bedeckt werden (FIG. 8F).