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Title:
METHOD FOR PRODUCING HIGHER ETHANOLAMINES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/082967
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing ethanolamines by means of reacting glycol aldehyde with monoethanolamine and/or diethanolamine in the presence of a catalyst.

Inventors:
MAEGERLEIN WOLFGANG (DE)
MELDER JOHANN-PETER (DE)
PASTRE JOERG (DE)
EBERHARDT JAN (DE)
KRUG THOMAS (DE)
KREITSCHMANN MIRKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/069467
Publication Date:
July 14, 2011
Filing Date:
December 13, 2010
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
MAEGERLEIN WOLFGANG (DE)
MELDER JOHANN-PETER (DE)
PASTRE JOERG (DE)
EBERHARDT JAN (DE)
KRUG THOMAS (DE)
KREITSCHMANN MIRKO (DE)
International Classes:
C07C209/28; C07C215/10; C07C215/12
Foreign References:
DE4400591A11995-07-13
US20030065224A12003-04-03
US5023379A1991-06-11
EP0238961A21987-09-30
DE10143424A12003-03-20
US4264776A1981-04-28
US4328370A1982-05-04
DE10059629A12002-06-06
EP1106600A22001-06-13
EP0636409A11995-02-01
EP0742045A11996-11-13
EP0696572A11996-02-14
EP0963975A11999-12-15
JP3246248B22002-01-15
JP3279342B22002-04-30
US20090012333A12009-01-08
US20080081931A12008-04-03
US20070249871A12007-10-25
EP1697291A12006-09-06
US4503260A1985-03-05
US4322568A1982-03-30
EP1317959A12003-06-11
Other References:
DATABASE EPODOC EUROPEAN PATENT OFFICE, THE HAGUE, NL; XP002626980
A.W. HALL ET AL: "Synthesis of some (N-2(2-haloalkyl)amino)tetralin derivatives as potential irreversible labels for bovine anterior pituitary D2 dopamine receptors", JOURNAL OF MEDICINAL CHEMISTRY., vol. 30, no. 10, 1987, USAMERICAN CHEMICAL SOCIETY. WASHINGTON., pages 1879 - 1887, XP002626981, ISSN: 0022-2623
P. HRNCIAR ET AL: "Synthesis of novel nocathiacin-class antibiotics. Condensation of glycolaldehyde with primary amides and tandem reductive amination of Amandori-rearranged 2-oxoethyl intermediates", JOURNAL OF ORGANIC CHEMISTRY., vol. 67, no. 25, 2002, USAMERICAN CHEMICAL SOCIETY, WASHINGTON, DC., pages 8789 - 8793, XP002626982, ISSN: 0022-3263
"Ullmann's Enzyklopädie der technischen Chemie", 2005, WILEY-VCH, article "Ethanolamine und Propanolamine"
"Handbook of Heterogeneous Catalysis", vol. 1, 1997, WILEY-VCH, WEINHEIM, pages: 64
A. B. STILES: "Catalyst Manufacture - Laboratory and Commercial Preperations", 1983, MARCEL DEKKER
A. B. STILES: "Catalyst Manufacture", 1983, MARCEL DEKKER, INC., pages: 15
"Ullmann's Encyclopedia Electronic Release", 2000, article "Catalysis and Catalysts", pages: 28 - 32
ERTL, KNÖZINGER; WEITKAMP: "Handbook of Heterogenoeous Catalysis", 1997, VCH WEINHEIM, pages: 98
D. A. M. MONTI; A. BAIKER: "Temperatur-Programmed Reduction. Parametric Sensitivity and Estimation of Kinetic Parameters", J. CATAL., vol. 83, 1983, pages 323 - 335
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung von Ethanolaminen durch Umsetzung von Glykolal- dehyd mit Monoethanolamin und/oder Diethanolamin in Gegenwart eines Katalysators

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysator durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers hergestellt wird.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die katalytische aktive Komponente eine sauerstoffhaltige Verbindung von Ni, Co und/oder Cu ist.

Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der eingesetzte Katalysator weniger als 0,4 Molprozent Edelmetallatome ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ruthenium, Rhodium, Palladium, Silber, Rhenium, Osmium, Iridium, Platin, Gold und Quecksilber enthält. 5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei einer Temperatur von 15 bis 350°C durchführt.

6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn- zeichnet, dass man die Umsetzung bei einem Druck von 10 bis 350 bar durchführt.

7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Gegenwart eines Lösungsmittels erfolgt.

8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Glykolaldehyd mit dem aktivierten Katalysator in Kontakt gebracht wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der aktivierte Katalysator einen Reduktionsgrad von 30% oder mehr aufweist.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der aktivierte Katalysator, der durch Reduktion eines passivierten Katalysators hergestellt wurde, nach der Aktivierung einen Reduktionsgrad aufweist, der mindestens 2% über dem Reduktionsgrad des passivierten Katalysators liegt.

1 1 . Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der aktivierte Katalysator während und nach der Reduktion bis zum Inkontaktbringen mit Glykolaldehyd unter inerten Bedingungen gehandhabt wird.

12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die hergestellten Ethanolamine Diethanolamin und/oder Trietha- nol sind. 13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das eingesetzte Monethanolamin und/oder das eingesetzte Diethanolamin durch Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak und/oder Monoethanolamin hergestellt wurden.

Description:
Verfahren zur Herstellung von höheren Ethanolaminen Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Ethanolaminen.

Die Herstellung von Ethanolaminen ist aus dem Stand der Technik bekannt.

In Ullmann's Enzyklopädie der technischen Chemie (Kapitel„Ethanolamine und Propa- nolamine", Wiley-VCH, 2005) wird beschrieben, dass Ethanoloamine auf kommerzieller Basis ausschließlich durch Umsetzung von Ethylenoxid mit überschüssigem Ammoniak hergestellt werden, wobei die Herstellung üblicherweise in Gegenwart von Wasser als Katalysator erfolgen kann. Als Umsetzungsprodukt entsteht zunächst Monoethanola- min (MEOA), das in einer Folgereaktion mit weiterem Ethylenoxid zu Diethanolamin (DEOA) und Triethanolamin (TEOA) reagiert. Die Reaktion verläuft kinetisch kontrolliert, d.h. die Zusammensetzung des Produktgemisches hängt im Wesentlichen von dem molaren Verhältnis des eingesetzten Ammoniaks zu Ethylenoxid ab.

So werden höhere Ethanolamine, wie DEOA und TEOA, bevorzugt erhalten, wenn das molare Verhältns von Ammoniak zu Ethylenoxid weniger als 5:1 zu beträgt. Dabei soll- te das Verhältnis von Ammoniak zu Ethylenoxid, wie in DE-A-10143424 beschrieben, aber einen Wert von 1 ,01 :1 nicht unterschreiten, um sicherzustellen, dass das eingesetzte Ethylenoxid aus sicherheitstechnischen Gründen vollständig abreagiert, da Ethylenoxid in Gegenwart von Ammoniak und Aminen explosionsartig polymerisieren kann. Selbst bei einem molaren Verhältnis von 1 ,01 :1 bis 5:1 entsteht bei der Herstellung der höheren Ethanolamine, wie DEOA und TEOA, auch immer MEOA als Koppelprodukt, da alle Reaktionsschritte im Wesentliche die gleiche Aktivierungsenergie aufweisen und die dieselbe quadratische Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von Wasser zeigen.

Das bei der Herstellung erhaltene Reaktionsgemisch wird deshalb in der Regel destilla- tiv getrennt, um die gewünschten Ethanolamine in reiner Form zu erhalten.

Da das Verhältnis der so erhaltenen Ethanolamine nicht immer dem vom Markt geforderten Verhältnis entspricht, werden im Stand der Technik deshalb verschieden Verfahren beschrieben, die die Umwandlung von Ethanolaminen ermöglichen. So beschreibt US-A-4,264,776 die katalytische Oxidation von Triethanolamin mit Sauerstoff zu Diethanolamin in Gegenwart eines Aktivkohlekatalysators.

In US-A-4,328,370 wird die Umwandlung von niederen Trialkanolaminen zu Mono- und Dialkanolaminen durch Umsetzung mit Ammoniak bei erhöhter Temperatur in Gegen- wart eines Hydrierkatalysators offenbart.

Die Umwandlung von MEOA in höhere Ethanolamine wird aber nicht beschrieben. In der DE-A-10059629 wird die Umwandlung eines Ethanolamingemisches mit einer bestimmten Zusammensetzung in ein Ethanolamimgemisch mit einer von der Ursprungszusammensetzung verschiedenen Zusammensetzung beschrieben. So wird beispielsweise DEOA durch Umsetzung von MEOA und TEOA oder von TEOA und Ammoniak in Gegenwart einer starken Base erhalten. Die mittels dieses Verfahrens erhaltenen Ausbeuten an DEOA betragen in der Regel weniger als 20 Gew.-%.

Die Herstellung von DEOA aus MEOA erfordert aber immer zumindest eine äquivalente Menge an TEOA, so dass es nicht gelingt den Anteil an höheren Ethanolaminen insgesamt zu erhöhen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Ethanolaminen, das es ermöglicht höhere Ethanolamine, wie DEOA und TEOA, in einer hohen Ausbeute und Selektivität zu synthetisieren. Insbesondere sollte das Verfahren ohne Ethylenoxid durchgeführt werden können, um den bei der Verwendung von Ethylenoxid erforderlichen Sicherheitsaufwand zu vermeiden.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wurde durch ein Verfahren zur Herstellung von Ethanolaminen durch Umsetzung von Glykolaldehyd mit Monoethanolamin und/oder Diethanolamin in Gegenwart eines Katalysators, gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren findet in Gegenwart eines Katalysators statt.

Als Katalysatoren können prinzipiell alle Katalysatoren eingesetzt werden, die Nickel, Kobalt, Eisen, Kupfer, Ruthenium, Chrom, Mangan, Kupfer, Molybdän, Wolfram, Rhenium und/oder andere der Metalle der Gruppen 8 und/oder 9 und/oder 10 und/oder 1 1 des Periodensystems der Elemente (Periodensystem in der lUPAC-Fassung vom 22.06.2007) enthalten.

Bevorzugt verwendet man Katalysatoren, die Kupfer, Kobalt und/oder Nickel enthalten. Die oben genannten Katalysatoren können in üblicher weise mit Promotoren, beispielsweise mit Chrom, Eisen, Kobalt, Mangan, Molybdän, Titan, Zinn, Metallen der Alkaligruppe, Metallen der Erdalkaligruppe und/oder Phosphor dotiert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Katalysatoren weniger als 25 Molprozent, bevorzugt weniger als 10 Molprozent, besonders bevorzugt weniger als 1 Molprozent, insbesondere bevorzugt weniger als 0,4 Molprozent und ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 Molprozent Edelmetallatome, bezogen auf die Gesamtzahl der Metallatome im Katalysator. Unter dem Begriff Edelmetalle werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Metalle ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ruthenium, Rhodium, Palladium, Silber, Rhenium, Osmium, Iridium, Platin, Gold und Quecksilber bezeichnet. Die im Katalysator vorhandene Anzahl von Metallatomen kann mittels bekannten Methoden der Elementaranalyse, beispielsweise der Atomabsorptionsspektrometrie (AAS), der Atomemissionsspektrometrie (AES), der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) oder der ICP-OES (Inductively Coupled Plasma Optical Emission Spectrometry) ge- messen werden.

Die katalytisch aktiven Metalle können als Vollkontakte oder auf Trägern eingesetzt werden. Als solche Träger kommen z.B. Kohlenstoff, wie Graphit, Ruß und/oder Aktivkohle, Aluminiumoxid (gamma, delta, theta, alpha, kappa, chi oder Mischungen dar- aus), Siliziumdioxid, Zirkoniumdioxid, Zeolithe, Alumosilicate oder deren Gemische in Betracht.

Die katalytisch aktiven Metalle können beispielsweise in Form von Schwammkatalysatoren, sogenannten Raney-Katalysatoren, eingesetzt werden. Als Raney-Katalysatoren werden bevorzugt Raney-Kobalt-Katalysatoren, Raney-Nickel-Katalysatoren und/oder Raney-Kupfer-Katalysatoren eingesetzt.

Die Herstellung von Katalysatoren nach Raney erfolgt beispielsweise durch Behandlung einer Aluminium-Metall-Legierung mit konzentrierter Natronlauge, wobei das Alu- minium ausgelaugt wird und ein metallischer Schwamm entsteht. Die Herstellung von Katalysatoren nach Raney ist beispielsweise im Handbook of Heterogeneous Catalysis beschrieben (M. S. Wainright in G. Ertl, H. Knözinger,

J. Weitkamp (eds.), Handbook of Heterogeneous Catalysis, Vol. 1 , Wiley-VCH, Weinheim, Germany 1997, Seite 64 ff.). Solche Katalysatoren sind beispielsweise als Ra- ney®-Katalysatoren von der Fa. Grace oder als Sponge Metal®-Katalysatoren der Johnson Matthey erhältlich.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden in das erfindungsgemäße Verfahren Katalysatoren eingesetzt, die durch Reduktion von sogenannten Katalysatorvorläufern hergestellt werden.

Der Katalysatorvorläufer enthält eine aktive Masse, die eine oder mehrere katalytisch aktive Komponenten und optional ein Trägermaterial enthält.

Bei den katalytisch aktiven Komponenten handelt es sich um sauerstoffhaltige Verbin- düngen der oben genannten Metalle, beispielsweise um deren Metalloxide bzw.

Hydroxide, wie CoO, NiO, CuO und/oder deren Mischoxide.

Im Rahmen dieser Anmeldung wird der Begriff katalytisch aktive Komponenten für o- ben genannte sauerstoffhaltige Metallverbindungen verwendet, soll aber nicht implizieren, dass diese sauerstoffhaltigen Verbindungen an sich bereits katalytisch aktiv sind. Die katalytisch aktiven Komponenten weisen in der Regel erst nach erfolgter Reduktion eine katalytische Aktivität in der erfindungsgemäßen Umsetzung auf. Die Katalysatorvorläufer können nach bekannten Verfahren, z.B. durch Fällung, Auffällung oder Imprägnierung hergestellt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden Katalysatorvorläufer in das erfindungs- gemäße Verfahren eingesetzt, die durch Tränkung (Imprägnierung) von Trägermaterialien hergestellt werden (getränkte Katalysatorvorläufer).

Die Trägermaterialien, die bei der Imprägnierung verwendet werden, können beispielsweise in Form von Pulvern oder Formkörpern, wie Strängen, Tabletten, Kugeln oder Ringen, eingesetzt werden. Für Wirbelbettreaktoren geeignetes Trägermaterial wird vorzugsweise durch Sprühtrocknung erhalten.

Als Trägermaterialien kommen beispielsweise Kohlenstoff, wie Graphit, Ruß und/oder Aktivkohle, Aluminiumoxid (gamma, delta, theta, alpha, kappa, chi oder Mischungen daraus), Siliziumdioxid, Zirkoniumdioxid, Zeolithe, Alumosilicate oder deren Gemische in Betracht.

Die Tränkung der obengenannten Trägermaterialien kann nach den üblichen Verfahren erfolgen (A. B. Stiles, Catalyst Manufacture - Laboratory and Commercial Preperations, Marcel Dekker, New York, 1983), beispielsweise durch Aufbringung einer Metallsalzlösung in einer oder mehreren Tränkstufen. Als Metallsalze kommen in der Regel wasserlösliche Metallsalze, wie die Nitrate, Acetate oder Chloride der entsprechenden ka- talytisch aktiven Komponenten oder Dotierelemente in Betracht, wie Co-Nitrat oder Co- Chlorid. Im Anschluss wird das getränkte Trägermaterial in der Regel getrocknet und ggf. calciniert.

Die Tränkung kann auch nach der sogenannten "incipient wetness-Methode" erfolgen, bei der das Trägermaterial entsprechend seiner Wasseraufnahmekapazität maximal bis zur Sättigung mit der Tränklösung befeuchtet wird. Die Tränkung kann aber auch in überstehender Lösung erfolgen.

Bei mehrstufigen Tränkverfahren ist es zweckmäßig, zwischen einzelnen Tränkschritten zu trocknen und ggf. zu calcinieren. Die mehrstufige Tränkung ist vorteilhaft dann anzuwenden, wenn das Trägermaterial in größerer Menge mit Metallsalzen beauf- schlagt werden soll.

Zur Aufbringung mehrerer Metallkomponenten auf das Trägermaterial, kann die Tränkung gleichzeitig mit allen Metallsalzen oder in beliebiger Reihenfolge der einzelnen Metallsalze nacheinander erfolgen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden Katalysatorvorläufer über eine gemeinsame Fällung (Mischfällung) aller ihrer Komponenten hergestellt. Dazu wird in der Regel eine lösliche Verbindung der entsprechenden aktiven Komponente, der Dotierelemente und ggf. eine lösliche Verbindung eines Trägermaterials in einer Flüssigkeit in der Wärme und unter Rühren so lange mit einem Fällungsmittel versetzt, bis die Fällung vollständig ist.

Als Flüssigkeit wird in der Regel Wasser eingesetzt. Als lösliche Verbindung der aktiven Komponenten kommen üblicherweise die entsprechenden Metallsalze, wie die Nitrate, Sulfate, Acetate oder Chloride, der voranstehend genannten Metalle in Betracht.

Als lösliche Verbindungen eines Trägermaterials werden in der Regel wasserlösliche Verbindungen von Ti, AI, Zr, Si etc., beispielsweise die wasserlöslichen Nitrate, Sulfate, Acetate oder Chloride dieser Elemente, verwendet.

Als lösliche Verbindungen der Dotierelemente werden in der Regel wasserlösliche Verbindungen der Dotierelemente, beispielsweise die wasserlöslichen Nitrate, Sulfate, Acetate oder Chloride dieser Elemente, eingesetzt.

Katalysatorvorläufer können weiterhin durch Auffällung hergestellt werden.

Unter Auffällung wird eine Herstellmethode verstanden, bei der ein schwer lösliches oder unlösliches Trägermaterial in einer Flüssigkeit suspendiert wird und nachfolgend lösliche Verbindungen, wie lösliche Metallsalze, der entsprechenden Metalloxide zuge- geben werden, welche dann durch Zugabe eines Fällungsmittels auf den suspendierten Träger aufgefällt werden (z.B. beschrieben in EP-A2-1 106 600, Seite 4, und A. B. Stiles, Catalyst Manufacture, Marcel Dekker, Inc., 1983, Seite 15).

Als schwer- bzw. unlösliche Trägermaterialien kommen beispielsweise Kohlenstoffverbindungen, wie Graphit, Ruß und/oder Aktivkohle, Aluminiumoxid (gamma, delta, theta, alpha, kappa, chi oder Mischungen daraus), Siliziumdioxid, Zirkoniumdioxid, Zeolithe, Alumosilicate oder deren Gemische in Betracht.

Das Trägermaterial liegt in der Regel als Pulver oder Splitt vor.

Als Flüssigkeit, in der das Trägermaterial suspendiert wird, wird üblicherweise Wasser eingesetzt.

Als lösliche Verbindungen kommen die voranstehend genannten löslichen Verbindungen der aktiven Komponenten bzw. der Dotierelemente in Betracht.

Üblicherweise werden bei den Fällungsreaktionen die löslichen Verbindungen durch Zugabe eines Fällungsmittels als schwer- oder unlösliche, basische Salze gefällt.

Als Fällungsmittel werden bevorzugt Laugen, insbesondere Mineralbasen, wie Alkalimetallbasen eingesetzt. Beispiele für Fällungsmittel sind Natriumcarbonat, Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat oder Kaliumhydroxid.

Als Fällungsmittel können auch Ammoniumsalze, beispielsweise Ammoniumhalogenide, Ammoniumcarbonat, Ammoniumhydroxid oder Ammoniumcarboxylate eingesetzt werden.

Die Fällungsreaktionen können z.B. bei Temperaturen von 20 bis 100 °C, besonders 30 bis 90 °C, insbesondere bei 50 bis 70 °C, durchgeführt werden. Die bei den Fällungsreaktionen erhaltenen Niederschläge sind im Allgemeinen chemisch uneinheitlich und enthalten in der Regel Mischungen der Oxide, Oxidhydrate, Hydroxide, Carbonate und/oder Hydrogencarbonate der eingesetzten Metalle. Es kann sich für die Filtrierbarkeit der Niederschläge als günstig erweisen, wenn sie gealtert werden, d.h. wenn man sie noch einige Zeit nach der Fällung, gegebenenfalls in Wärme oder unter Durchleiten von Luft, sich selbst überlässt. Die nach diesen Fällungsverfahren erhaltenen Niederschläge werden üblicherweise verarbeitet, indem sie gewaschen, getrocknet, calciniert und konditioniert werden.

Nach dem Waschen werden die Niederschläge im Allgemeinen bei 80 bis 200°C, vorzugsweise 100 bis 150°C, getrocknet und anschließend calciniert.

Die Calcinierung wird im Allgemeinen bei Temperaturen zwischen 300 und 800°C, vorzugsweise 350 bis 600°C, insbesondere bei 450 bis 550°C ausgeführt.

Nach der Calcinierung werden die durch Fällungsreaktionen erhaltenen pulverförmigen Katalysatorvorläufer üblicherweise konditioniert.

Die Konditionierung kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass man den Fällungskatalysator durch Vermählen auf eine bestimmte Korngröße einstellt.

Nach der Vermahlung kann der durch Fällungsreaktionen erhaltenen Katalysatorvorläufer mit Formhilfsmitteln wie Graphit, oder Stearinsäure vermischt werden und zu Formkörpern weiterverarbeitet werden.

Gängige Verfahren der Formgebung sind beispielsweise im Ullmann [Ullmann's Encyc- lopedia Electronic Release 2000, Kapitel: "Catalysis and Catalysts", Seiten 28-32] und von Ertl et al. [Ertl, Knözinger, Weitkamp, Handbook of Heterogenoeous Catalysis, VCH Weinheim, 1997, Seiten 98 ff] beschrieben.

Wie in den genannten Literaturstellen beschrieben, können durch den Prozess der

Formgebung Formkörper in jeglicher Raumform, z.B. rund, eckig, länglich oder dergleichen, z.B. in Form von Strängen, Tabletten, Granulat, Kugeln, Zylindern oder Körnern erhalten werden. Gängige Verfahren der Formgebung sind beispielsweise Extrusion, Tablettieren, d.h. mechanisches Verpressen oder Pelletieren, d.h. Kompaktieren durch kreisförmige und/oder rotierende Bewegungen.

Nach der Konditionierung bzw. Formgebung erfolgt in der Regel eine Temperung. Die Temperaturen bei der Temperung entsprechen üblicherweise den Temperaturen bei der Calcinierung. Die durch Fällungsreaktionen erhaltenen Katalysatorvorläufer enthalten die katalytisch aktiven Komponenten in Form eines Gemisches ihrer sauerstoffhaltigen Verbindungen, d.h. insbesondere als Oxide, Mischoxide und/oder Hydroxide. Die so hergestellten Katalysatorvorläufer können als solche gelagert werden.

Besonders bevorzugt sind Katalysatorvorläufer, wie die in EP-A-0636409 offenbarten Oxidgemische, die vor der Reduktion mit Wasserstoff 55 bis 98 Gew.-% Co, berechnet als CoO, 0,2 bis 15 Gew.-% Phosphor, berechnet als H3PO4, 0,2 bis 15 Gew.-% Mangan, berechnet als Mn0 2 , und 0,2 bis 5,0 Gew.-% Alkali, berechnet als M2O (M=Alkali), enthalten, oder in EP-A-0742045 offenbarte Oxidgemische, die vor der Reduktion mit Wasserstoff 55 bis 98 Gew.-% Co, berechnet als CoO, 0,2 bis 15 Gew.-% Phosphor, berechnet als H3PO4, 0,2 bis 15 Gew.-% Mangan, berechnet als Mn0 2 , und 0,05 bis 5 Gew.-% Alkali, berechnet als M2O (M=Alkali), enthalten, oder in EP-A-696572 offenbarte Oxidgemische, die vor der Reduktion mit Wasserstoff 20 bis 85 Gew.-% ZrÜ2, 1 bis 30 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Kupfers, berechnet als CuO, 30 bis 70 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Nickels, berechnet als NiO, 0,1 bis 5 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Molybdäns, berechnet als M0O3, und 0 bis 10 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Aluminiums und/oder Mangans, berechnet als AI2O3 bzw. MnÜ2, enthält, beispielsweise der in loc. cit, Seite 8, offenbarte Katalysator mit der Zusammensetzung 31 ,5 Gew.-% Zr0 2 , 50 Gew.-% NiO, 17 Gew.-% CuO und 1 ,5 Gew.-% M0O3, enthalten oder in EP-A-963 975 offenbarte Oxidgemische, die vor der Reduktion mit Wasserstoff 22 bis 40 Gew.-% ZrÜ2, 1 bis 30 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Kupfers, berechnet als CuO, 15 bis 50 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Nickels, berechnet als NiO, wobei das molare Ni : Cu-Verhältnis größer 1 ist, 15 bis 50 Gew.-% sauerstoffhaltige Verbindungen des Kobalts, berechnet als CoO, 0 bis 10 Gew.-% sau- erstoffhaltige Verbindungen des Aluminiums und/oder Mangans, berechnet als AI2O3 bzw. MnÜ2, und keine sauerstoffhaltigen Verbindungen des Molybdäns enthält, beispielsweise der in loc. cit., Seite 17, offenbarte Katalysator A mit der Zusammensetzung 33 Gew.-% Zr, berechnet als Zr0 2 , 28 Gew.-% Ni, berechnet als NiO, 1 1 Gew.-% Cu, berechnet als CuO und 28 Gew.-% Co, berechnet als CoO, enthalten, oder

Die so erhaltenen Katalysatorvorläufer werden in der Regel reduziert.

Die Reduktion des trockenen, in der Regel pulverförmigen Katalysatorvorläufers kann bei erhöhter Temperatur in einem bewegten oder unbewegten Reduktionsofen durch- geführt werden.

Als Reduktionsmittel wird üblicherweise Wasserstoff oder ein Wasserstoff enthaltendes Gas eingesetzt.

Der Wasserstoff kommt im Allgemeinen technisch rein zum Einsatz. Der Wasserstoff kann auch in Form eines Wasserstoff enthaltendem Gases, d.h. in Beimengungen mit anderen Inertgasen, wie Stickstoff, Helium, Neon, Argon oder Kohlendioxid zum Einsatz kommen. Der Wasserstoffstrom kann auch als Kreisgas in die Reduktion zurück- geführt werden, ggf. vermischt mit Frisch-Wasserstoff und ggf. nach Entfernen von Wasser durch Kondensation.

Die Reduktion des Katalysatorvorläufers erfolgt bevorzugt in einem Reaktor, in dem die Katalysatorformkörper als Festbett angeordnet sind. Besonders bevorzugt erfolgt die Reduktion des Katalysatorvorläufers in demselben Reaktor in dem die nachfolgende Umsetzung von Glykolaldehyd mit Diethanolamin und/oder Triethanolamin erfolgt. Weiterhin kann die Reduktion des Katalysatorvorläufers in einem Wirbelschichtreaktor in der Wirbelschicht erfolgen.

Die Reduktion des Katalysatorvorläufers erfolgt in der Regel bei Reduktionstemperatu- ren von 50 bis 600°C, insbesondere von 100 bis 500°C, besonders bevorzugt von 150 bis 400°C.

Der Wasserstoffpartialdruck beträgt in der Regel von 1 bis 300 bar, insbesondere von 1 bis 200 bar, besonders bevorzugt von 1 bis 100 bar, wobei sich die Druckangaben hier und im Folgenden auf den absolut gemessenen Druck beziehen.

Die Dauer der Reduktion beträgt bevorzugt 1 bis 20 Stunden, und besonders bevorzugt 5 bis 15 Stunden.

Während der Reduktion kann ein Lösungsmittel zugeführt werden, um entstehendes Reaktionswasser abzuführen und/oder um beispielsweise den Reaktor schneller auf- heizen zu können und/oder während der Reduktion die Wärme besser abführen zu können. Das Lösungsmittel kann hierbei auch überkritisch zugeführt werden.

Geeignete Lösungsmittel können die zuvor beschriebenen Lösungsmittel eingesetzt werden. Bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser; Ether wie Methyltertbutylether, Ethyl- tertbutylether oder Tetrahydrofuran; oder Amide, wie Dimethylformamid oder Dimethy- lacetamid oder Lactame, wie N-Methylpyrrolidon, N-Ethylpyrrolidon, N-

Methylcaprolactam oder N-Ethylcaprolactam. Besonders bevorzugt sind Wasser oder Tetrahydrofuran. Als geeignete Lösungsmittel kommen ebenfalls geeignete Mischungen in Betracht. Die Reduktion des Katalysatorvorläufers kann auch in Suspension erfolgen, beispielsweise in einem Rührautoklaven. Die Temperaturen liegen im Allgemeinen in einem Bereich von 50 bis 300°C, insbesondere von 100 bis 250°C, besonders bevorzugt von 120 bis 200°C.

Die Reduktion in Suspension wird in der Regel bei einem Wasserstoffpartialdruck von 1 bis 300 bar, bevorzugt von 10 bis 250 bar, besonders bevorzugt von 30 bis 200 bar durchgeführt. Als Lösungsmittel kommen die voranstehend genannten Lösungsmittel in Betracht.

Die Dauer der Reduktion in Suspension beträgt bevorzugt 5 bis 20 Stunden, besonders bevorzugt 8 bis 15 Stunden.

Der Katalysator kann nach der Reduktion unter inerten Bedingungen gehandhabt werden. Bevorzugt kann der Katalysator unter einem Inertgas wie Stickstoff gehandhabt und gelagert werden oder unter einer inerten Flüssigkeit, zum Beispiel einem Alkohol, Wasser oder dem Produkt der jeweiligen Reaktion, für die der Katalysator eingesetzt wird. Gegebenenfalls muss der Katalysator vor Beginn der eigentlichen Reaktion dann von der inerten Flüssigkeit befreit werden.

Die Lagerung des Katalysators unter inerten Substanzen ermöglicht eine unkomplizierte und ungefährliche Handhabung und Lagerung des Katalysators.

Der Katalysator kann nach der Reduktion aber auch mit einem Sauerstoff enthaltenden Gasstrom wie Luft oder einem Gemisch von Luft mit Stickstoff in Kontakt gebracht. Dadurch wird ein passivierter Katalysator erhalten. Der passivierte Katalysator weist im Allgemeinen eine schützende Oxidschicht auf. Durch diese schützende Oxidschicht wird die Handhabung und Lagerung des Katalysatorsvereinfacht, so dass beispielsweise der Einbau des passivierten Katalysators in den Reaktor vereinfacht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Glykolaldehyd mit einem aktivierten Katalysator in Kontakt gebracht.

Ein aktivierter Katalysator kann durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers oder durch Reduktion eines passivierten Katalysators hergestellt werden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein aktivierter Katalysator ein Katalysator, der durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers hergestellt wurde und der während und nach der Reduktion bis zum Inkontaktbringen mit Glykolaldehyd unter inerten Bedingungen gehandhabt wurde.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist ein aktivierter Katalysator auch ein Katalysator, der durch Reduktion eines passivierten Katalysators hergestellt wurde und der während und nach der Reduktion bis zum Inkontaktbringen mit Glykolaldehyd unter inerten Bedingungen gehandhabt wurde

In einem solchen Katalysator liegen die Metalle zum Teil in reduzierter Form vor und ein solcher Katalysator weißt im Allgemeinen keine schützenden Oxidschicht auf. Als Maß für die Aktivierung eines Katalysators ist der Reduktionsgrad.

In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Reduktionsgrad des aktivierten Katalysators 30% und mehr, bevorzugt 50% und mehr, besonders bevorzugt 75% und mehr und insbesondere bevorzugt 90% und mehr.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein aktivierter Katalysator, der durch Reduktion eines passivierten Katalysators hergestellt wurde, nach der Aktivierung einen Reduktionsgrad auf, der mindestens 2%, bevorzugt mindestens 3% und besonders bevorzugt mindestens 4% über dem Reduktionsgrad des passivierten Katalysators liegt. Die Bestimmung des Reduktionsgrad erfolgt im Allgemeinen durch„Temperaturprogrammierte Reduktion" (TPR).

Die temperaturprogrammierte Reduktion erfolgt durch Aufheizen der Probe des Katalysatorvorläufers in einem Wasserstoff/Inertgas-Strom mit konstanter Temperaturerhö- hung pro Zeiteinheit. Man verwendet bevorzugt eine Anordnung, deren Aufbau auf den Vorschlägen von Monti und Baiker [D. A. M. Monti, A. Baiker, "Temperatur- Programmed Reduction. Parametric Sensitivity and Estimation of Kinetic Parameters", J. Catal. 83 (1983) 323-335] beruht.

In dieser Messanordnung werden die pulverförmigen Proben als lose Schüttung zwi- sehen zwei Glaswollepropfen in ein U-förmiges Glasrohr eingefüllt. Das U-Rohr befindet sich in einem Röhrenofen aus Keramik. Die Probe wird nach Einbau in die TPR- Apparatur zunächst getrocknet, indem sie in einem Argonstrom bis 200 °C aufgeheizt und dort 30 Minuten gehalten wird. Anschließend wird auf 50 °C abgekühlt. Die Probe wird mit einer Heizrampe von 5 K/min von 50 °C auf eine Endtemperatur von 650 °C aufgeheizt. Die Probentemperatur wird in einer Thermoelementhülse nahe der Schüttung gemessen und in Intervallen von 2 s aufgezeichnet. Durch das U-Rohr wird ein Wasserstoff/Argon-Strom mit 10 % Wasserstoff geleitet. Der Wasserstoffgehalt im Abgas wird mit einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor bestimmt. Der Wasserstoffverbrauch wird in Abhängigkeit von der Temperatur aufgezeichnet. Durch Integration wird der gesamte h -Verbrauch im untersuchten Temperaturintervall ermittelt.

Aus dem h -Verbrauch kann der Reduktionsgrad RG nach folgender Formel berechnet werden:

RG = 100 % - 100 % * [(Gemessener Wasserstoff-Verbrauch der Katalysatorprobe (aus TPR-Messung)) / (theoretischer Wasserstoff-Verbrauch des volloxidischen Katalysators, welcher aufgrund der Metallgehalte der Probe und Reaktionsstöchiometrie berechnet wird)]

Bei der Berechnung des theoretischen Wasserstoff-Verbrauchs wird die Annahme ge- macht, dass Ni, Cu und Co als NiO, CuO und CoO vorliegen und die vorgenannten Promotoren nicht reduziert vorliegen. Bei der Berechnung des Reduktionsgrad werden nämlich üblicherweise nur solche Metalloxide betrachtet, die unter den Bedingungen der TPR-Messung zu den korrespondierenden Metallen reduziert werden. Beispielsweise wird Zr02 unter den Bedingungen der TPR-Messung nicht reduziert, so dass der Zr-Gehalt bei der Bestimmung des Reduktionsgrades nicht berücksichtigt wird.

Die Aktivierung des Katalysators erfolgt vorzugsweise durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers. Die Reduktion eines Katalysatorvorläufers wurde bereits voranstehend beschrieben.

Die Aktivierung eines Katalysators kann auch durch Reduktions eines passivierten Katalysators erfolgen. Die Reduktion eines passivierten Katalysators kann, wie voranste- hend beschrieben durch Behandlung eines passivierten Katalysators mit Wasserstoff oder einem Wasserstoff enthaltenden Gas erfolgen. Die Reduktionsbedingungen entsprechen im Allgemeinen den Reduktionsbedingungen, die bei der Reduktion der Katalysatorvorläufer angewandt werden. Durch die Aktivierung wird in der Regel die schüt- zende Passivierungsschicht aufgehoben.

Ein aktivierter Katalysator muss während und nach seiner aktivierenden Reduktion unter inerten Bedingungen gehandhabt werden.

Bevorzugt wird der aktivierte Katalysator unter einem Inertgas, wie Stickstoff, oder un- ter einer inerten Flüssigkeit, zum Beispiel einem Alkohol, Wasser oder dem Produkt der jeweiligen Reaktion, für die der Katalysator eingesetzt wird, gehandhabt und gelagert. Gegebenenfalls muss der aktivierte Katalysator vor Beginn der eigentlichen Reaktion dann von der inerten Flüssigkeit befreit werden. Wie voranstehend beschrieben wird das Glykolaldehyd in einer bevorzugten Ausführungsform mit dem aktivierten Katalysator in Kontakt gebracht.

Vorzugsweise wird der aktivierte Katalysator bis zum Inkontaktbringen während und nach der Aktivierung unter inerten Bedingungen gehandhabt. Vorzugsweise erfolgt auch das Inkontaktbringen des Glykolaldehyds mit dem aktivierten Katalysator unter inerten Bedingungen, besonders bevorzugt in Gegenwart von Wasserstoff oder einem Wasserstoff enthaltenden Gas.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird der aktivierte Katalysator mit Glykolaldehyd in dem Reaktor in Kontakt gebracht, in dem zuvor bereits die Aktivierung des Katalysa- tors erfolgt ist. Erfindungsgemäß wird der aktivierte Katalysator bis zum Inkontaktbringen während und nach der Aktivierung unter inerten Bedingungen gehandhabt, vorzugsweise in Gegenwart von Wasserstoff oder einem Wasserstoff enthaltenden Gas. Alternativ kann der aktivierte Katalysator nach seiner Aktivierung in Gegenwart von Stickstoff oder einem anderen geeigneten Inertgas gelagert werden. Hierzu wird in der Regel der Anteil des Inertgases im Wasserstoffstrom nach der Aktivierung sukzessiv erhöht. Vorzugsweise erfolgt auch die Dosierung des Glykolaldehyds unter inerten Bedingungen, bevorzugt in Gegenwart von Wasserstoff oder eines Inertgases.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der aktivierte Katalysator nach der Aktivierung mit einer inerten Flüssigkeit in Kontakt gebracht.

Bevorzugt erfolgt das Inkontaktbringen des aktivierten Katalysators mit einer inerten Flüssigkeit dadurch, dass die inerte Flüssigkeit zu dem aktivierten Katalysator zudosiert wird. Vorzugsweise findet die erfindungsgemäße Umsetzung von Glykolaldehyd in demselben Reaktor statt, in dem auch die Aktivierung des Katalysators vorgenommen wurde.

Der Katalysator kann aber auch zusammen mit der inerten Flüssigkeit in den Reaktor überführt werden, in dem das Inkontaktbringen mit Glykolaldehyd erfolgt. Das Glykolaldehyd kann bereits als Vorlage im Reaktor vorhanden sein, es kann aber auch nach der Überführung des Katalysators in den Reaktor zudosiert werden. Vorzugsweise findet das Inkontaktbringen des aktivierten Katalysators mit Glykolaldehyd unter inerten Bedingungen statt, besonders bevorzugt in Gegenwart von Wasserstoff oder eines Inertgases.

In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird Glykolaldehyd mit Monoethanolamin und/oder Diethanolamin umgesetzt.

Glykolaldehyd ist kommerziell erhältlich und kann beispielsweise durch Oxidation von Ethylenglykol hergestellt werden (siehe beispielsweise JP 3246248 und JP3279342 Glykolaldehyd wird bevorzugt durch Umsetzung von Formaldehyd mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff synthetisiert, wie beispielsweise in der US2009012333,

US2008081931 , US2007249871 , EP1697291 , US 4503260 und US4322568 beschrieben.

Weiterhin wird in das erfindungsgemäße Verfahren Monoethanolamin (MOEA) und/oder Diethanolamin (DEOA) eingesetzt.

MOEA und DEOA können durch Umsetzung von Ethylenoxid mit Ammoniak erhalten werden. Eine ausführliche Übersicht über das Herstellungsverfahren findet sich im U II- mann's (Ullmann's Enzyklopädie der technischen Chemie, Kapitel„Ethanolamine und Propanolamine", Wiley-VCH, 2005).

In einer bevorzugten Ausführungsform wird MEOA eingesetzt, dass ohne Einsatz von Ethylenoxid durch Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak erhalten wurde.

Die Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak erfolgt bevorzugt in Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators, wobei man den Katalysator durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers oder durch Reduktion eines passivierten Katalysators aktiviert, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Gegenwart eines Lösungsmittels erfolgt und dass der Glykolaldehyd mit dem aktivierten Katalysator in Kontakt gebracht wird.

Als Katalysator können bevorzugt solche Katalysatoren eingesetzt werden, die wie voranstehend beschrieben durch Reduktion eines Katalysatorvorläufers oder eines passivierten Katalysator aktiviert wurden.

Die Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak in Gegenwart von Wasserstoff findet bevorzugt in einem Lösungsmittel statt.

Als Lösungsmittel kann jedes Lösungsmittel eingesetzt werden, dass sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhält und eine ausreichende Löslichkeit für die Reakti- onsedukte und Reaktionsprodukte aufweist.

Bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser; Ether, wie Methyltertbutylether, Ethyl- tertbutylether, Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF).

Als Lösungsmittel kommen auch geeignete Mischungen der zuvor aufgeführten Lösungsmittel in Betracht. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind THF und Wasser.

Als besonders bevorzugte Lösungsmittel kommen auch die Reaktionsprodukte der erfindungsgemäßen Umsetzung von Glykolaldehyd und dem Aminierungsmittel in Betracht.

Das Lösungsmittel kann in einem Anteil von 5 bis 95 % Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 %, besonders bevorzugt 30 bis 60 %, eingesetzt werden, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, wobei das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches aus der Summe der Massen der in das Verfahren eingesetzten Ausgangsstoffe (Glykolaldehyd und Aminierungsmittel) und Lösungsmittel ist.

Das Verhältnis von Ammoniak zu eingesetztem Glykolaldehyd liegt üblicherweise in einem Bereich von 1 :100 bis 100:1 , bevorzugt 1 :1 bis 50:1 und besonders bevorzugt 1 :1 bis 45:1

Die Reaktion wird üblicherweise bei einem Druck von 1 bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 350 bar, besonders bevorzugt bei einem Druck von 50 bis 300 bar und ganz besonders bevorzugt 80 bis 220 bar durchgeführt. Die Druckhaltung bzw. Drucksteuerung erfolgt in der Regel über die Dosierung des Wasserstoffs.

Die Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak erfolgt im Allgemeinen bei Temperaturen von 15 bis 350°C, bevorzugt 50 bis 250°C, besonders bevorzugt 80 bis 220°C. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt das Verhältnis von Ammoni- ak zu eingesetztem Glykolaldehyd bevorzugt 1 :100 bis 100:1 , besonders bevorzugt 1 :1 bis 50:1 und ganz besonders bevorzugt 1 :1 bis 45:1. In dieser besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt der Druck bevorzugt 1 bis 200 bar, besonders bevorzugt 10 bis 150 bar und ganz besonders bevorzugt 50 bis 120 bar und die Temperatur beträgt bevorzugt 20 bis 300°C, besonders bevorzugt 50 bis 250°C und ganz besonders 80 bis 120 °C. In dieser besonderen Ausführungsform wird bei der Umsetzung von Glykolaldehyd im Allgemeinen MEOA mit hoher Selektivität und Ausbeute gebildet.

Die Umsetzung von Ammoniak und Glykolaldehyd zur Herstellung von Monoethanola- min kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder semi-kontinuierlich durchgeführt werden. Typische Reaktoren sind beispielsweise Hochdruck-Rührkessel-Reaktoren, Autokla- ven, Festbettreaktoren, Wirbelschichtreaktoren, Wanderbetten, zirkulierende Wirbelschichten, Salzbadreaktoren, Plattenwärmetauscher als Reaktoren, Hordenreaktoren mit mehreren Horden mit/oder ohne Wärmetausch bzw. Abzug/Zufuhr von Teilströmen zwischen den Horden, in möglichen Ausführungen als Radialstrom- oder Axialstromreaktoren, kontinuierlich gerührte Kessel, Blasenreaktoren usw., wobei jeweils der für die gewünschten Reaktionsbedingungen (wie Temperatur, Druck und Verweilzeit) geeignete Reaktor eingesetzt wird.

Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Hochdruck-Rührkessel- Reaktor, Festbettreaktor oder Wirbelschichtreaktor durchgeführt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfah- ren in ein oder mehreren Festbettreaktoren durchgeführt.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Umsetzung von Glykolaldehyd in einem Hochdruck-Rührkessel-Reaktor. Das Glykolaldehyd und Ammoniak können gemeinsam in die Reaktionszone des Reaktors gegeben werden, zum Beispiel als vorgemischter Reaktandenstrom, oder getrennt. Bei einer getrennten Zugabe können das Glykolaldehyd und das Aminierungs- mittel entweder gleichzeitig, zeitversetzt oder nacheinander in die Reaktionszone des Reaktors gegeben werden.

Die Verweilzeit beträgt bei der Durchführung in einem diskontinuierlichen Verfahren im Allgemeinen 15 Minuten bis 72 Stunden, bevorzugt 60 Minuten bis 24 Stunden, besonders bevorzugt 2 Stunden bis 10 Stunden.

Bei Durchführung in einem kontinuierlichen Verfahren beträgt die Katalysatorbelastung im Allgemeinen im Bereich von 0,01 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h bis 3,0 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h, bevorzugt 0,05 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h bis 2.0 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h und besonders bevorzugt 0,1 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h - 1 ,5 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h.

Im Anschluss an die erfindungsgemäße Umsetzung von Glykolaldehyd mit Ammoniak zu Monoethanolamin kann die Isolierung des so hergestellten Monoethanolamins nach dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen, zum Beispiel durch Destillation.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird DEOA in das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt, das mittels des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens durch Umsetzung von Glykolaldehyd mit MEOA erhalten wurde.

Als weiterer Einsatzstoff wird Wasserstoff in das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt.

Der Wasserstoff kommt im Allgemeinen technisch rein zum Einsatz. Der Wasserstoff kann auch in Form eines Wasserstoff enthaltenden Gases, d.h. in Beimengungen mit anderen Inertgasen, wie Stickstoff, Helium, Neon, Argon oder Kohlendioxid zum Einsatz kommen. Als Wasserstoff enthaltende Gase können beispielsweise Reformerabgase, Raffineriegase usw. verwendet werden, wenn und soweit diese Gase keine Kontaktgifte für die eingesetzten Katalysatoren, wie zum Beispiel CO enthalten. Bevorzugt wird jedoch reiner Wasserstoff bzw. im Wesentlichen reiner Wasserstoff in das Verfahren eingesetzt, beispielsweise Wasserstoff mit einem Gehalt von mehr als 99 Gew.-% Wasserstoff, bevorzugt mehr als 99,9 Gew.-% Wasserstoff, besonders bevorzugt mehr als 99,99 Gew.-% Wasserstoff, insbesondere mehr als 99,999 Gew.-% Wasserstoff. Die Umsetzung von Glykolaldehyd mit MEOA und/oder DEOA in Gegenwart von Wasserstoff findet bevorzugt in einem Lösungsmittel statt.

Als Lösungsmittel kann jedes Lösungsmittel eingesetzt werden, dass sich unter den Reaktionsbedingungen inert verhält und eine ausreichende Löslichkeit für die Reakti- onsedukte und Reaktionsprodukte aufweist.

Bevorzugte Lösungsmittel sind Wasser; Ether, wie Methyltertbutylether, Ethyl- tertbutylether, Dioxan oder Tetrahydrofuran (THF). Als Lösungsmittel kommen auch geeignete Mischungen der zuvor aufgeführten Lösungsmittel in Betracht. Das Lösungsmittel kann in einem Anteil von 5 bis 95 % Gew.-%, bevorzugt 20 bis 70 %, besonders bevorzugt 30 bis 60 %, eingesetzt werden, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches, wobei das Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches aus der Summe der Massen der in das Verfahren eingesetzten Ausgangs- Stoffe (Glykolaldehyd und MEOA und/oder DEOA) und Lösungsmittel ist.

Das Verhältnis von MEOA und DEOA zu eingesetztem Glykolaldehyd liegt üblicherweise in einem Bereich von 1 :100 bis 100:1 , bevorzugt 1 :1 bis 50:1 und besonders bevorzugt 5:1 bis 45:1

Die Reaktion wird üblicherweise bei einem Druck von 1 bis 500 bar, bevorzugt 10 bis 350 bar, besonders bevorzugt bei einem Druck von 50 bis 300 bar und ganz besonders bevorzugt 80 bis 220 bar durchgeführt. Die Druckhaltung bzw. Drucksteuerung erfolgt in der Regel über die Dosierung des Wasserstoffs.

Die Umsetzung von Glykolaldehyd mit MEOA und/oder DEOA erfolgt im Allgemeinen bei Temperaturen von 15 bis 350°C, bevorzugt 50 bis 250°C, besonders bevorzugt 80 bis 220°C. Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich, diskontinuierlich oder semikontinuierlich durchgeführt werden.

Typische Reaktoren sind beispielsweise Hochdruck-Rührkessel-Reaktoren, Autoklaven, Festbettreaktoren, Wirbelschichtreaktoren, Wanderbetten, zirkulierende Wirbelschichten, Salzbadreaktoren, Plattenwärmetauscher als Reaktoren, Hordenreaktoren mit mehreren Horden mit/oder ohne Wärmetausch bzw. Abzug/Zufuhr von Teilströmen zwischen den Horden, in möglichen Ausführungen als Radialstrom- oder Axialstromreaktoren, kontinuierlich gerührte Kessel, Blasenreaktoren usw., wobei jeweils der für die gewünschten Reaktionsbedingungen (wie Temperatur, Druck und Verweilzeit) geeignete Reaktor eingesetzt wird.

Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem Hochdruck-Rührkessel- Reaktor, Festbettreaktor oder Wirbelschichtreaktor durchgeführt.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Verfahren in ein oder mehreren Festbettreaktoren durchgeführt.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Umsetzung von Glykolaldehyd in einem Hochdruck-Rührkessel-Reaktor.

Das Glykolaldehyd und MEOA und/oder DEOA können gemeinsam in die Reaktionszone des Reaktors gegeben werden, zum Beispiel als vorgemischter Reaktanden- strom, oder getrennt. Bei einer getrennten Zugabe können das Glykolaldehyd und MEOA und/oder DEOA entweder gleichzeitig, zeitversetzt oder nacheinander in die Reaktionszone des Reaktors gegeben werden. Die Verweilzeit beträgt in dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Durchführung in einem diskontinuierlichen Verfahren im Allgemeinen 15 Minuten bis 72 Stunden, bevorzugt 60 Minuten bis 24 Stunden, besonders bevorzugt 2 Stunden bis 10 Stunden. Bei Durchführung in einem bevorzugten kontinuierlichen Verfahren beträgt die Katalysatorbelastung im Allgemeinen im Bereich von 0,01 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h bis 3,0 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h, bevorzugt 0,05 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h bis 2.0 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h und besonders bevorzugt 0,1 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h h - 1 ,5 kg Glykolaldhyd / kg Katalysator /h.

Im Anschluss an die erfindungsgemäße Umsetzung kann die Isolierung des gewünschten Produktes nach dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen, zum Beispiel durch Destillation. Die Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen darin, dass ein Verfahren zur Herstellung von höheren Ethanolaminen entwickelt werden konnte, dass einen hohen Umsatz von Glykolaldehyd und die Bildung der Produkte, insbesondere von DEOA und/oder TEOA, in hoher Ausbeute und Selektivität ermöglicht. Zudem fallen die Umsetzungsprodukte in einer hohen Reinheit an. Diese Ziele wurden unter der Prämisse erreicht, dass in das erfindungsgemäße Verfahren Katalysatoren eingesetzt werden können, die weitestgehend frei von Edelmetallen ist. Somit können die Stoffkosten des Verfahrens gesenkt werden. Die Verwendung von edelmetallhaltigen Katalysatoren führt nämlich zu einer starken Erhöhung der Katalysatoreinsatzkosten, die sich auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens auswirken. In Zukunft ist mit einer drastischen Ver- knappung von Rohstoffen zu rechnen, so dass erwartet werden kann, dass die Preise für Edelmetalle noch weiter ansteigen.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der nachfolgend aufgeführten Beispiele näher ausgeführt.

Vergleichsversuche:

Herstellung der Katalysatorvorläufer: Katalysatorvorläufer a)

Eine wässrige Lösung aus Nickelnitrat, Kupfernitrat und Zirconacetat, die 4,48 Gew.-% Ni (berechnet als NiO), 1 ,52 Gew.-% Cu (berechnet als CuO und 2,82 Gew.-% Zr (berechnet als ZrÜ2) enthält, wird gleichzeitig in einem Rührgefäß in einem konstanten Strom mit einer 20 %igen wässrigen Natriumcarbonatlösung bei einer Temperatur von 70°C so gefällt, dass der mit einer Glaselektrode gemessene pH-Wert von 7,0 aufrechterhalten wird. Die erhaltene Suspension wird filtriert und der Filterkuchen mit voll entsalztem Wasser gewaschen bis die elektrische Leitfähigkeit des Filtrats ca. 20 μβ beträgt. Dann wird in den noch feuchten Filterkuchen so viel Ammoniumheptamolybdat eingearbeitet, dass das nachfolgend angegebene Oxidgemisch erhalten wird. Danach wird der Filterkuchen bei einer Temperatur von 150°C in einem Trockenschrank oder einem Sprühtrockner getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene Hydroxid-Carbonat- Gemisch wird nun bei einer Temperatur von 430 bis 460°C über einen Zeitraum von 4 Stunden getempert. Die so hergestellte Katalysatorvorläufer hat die Zusammensetzung: 50 Gew.-% NiO, 17 Gew.-% CuO, 1 ,5 Gew.-% Mo0 3 und 31 ,5 Gew.-% Zr0 2 . Der Katalysator wurde mit 3 Gew.-% Graphit vermischt und zu Tabletten verformt.

Herstellung von Katalysatorvorläufer (b):

Eine wässrige Lösung aus Nickelnitrat, Kobaltnitrat, Kupfernitrat und Zirkoniumacetat die 2,39 Gew.-% NiO, 2,39 Gew.-% CoO, 0,94 Gew.-% CuO und 2,82 Gew.-% Zr0 2 enthielt, wurde gleichzeitig in einem Rührgefäß in einem konstanten Strom mit einer 20 %igen wässrigen Natriumcarbonatlösung bei einer Temperatur von 70°C so gefällt, dass der mit einer Glaselektrode gemessene pH-Wert von 7,0 aufrechterhalten wurde. Die erhaltene Suspension wurde filtriert und der Filterkuchen mit voll entsalztem Wasser gewaschen bis die elektrische Leitfähigkeit des Filtrats ca. 20 μ5 betrug. Danach wurde der Filterkuchen bei einer Temperatur von 150°C in einem Trockenschrank oder einem Sprühtrockner getrocknet. Das auf diese Weise erhaltene Hydroxid-Carbonat- Gemisch wurde nun bei einer Temperatur von 450 bis 500 °C über einen Zeitraum von 4 Stunden getempert. Der so hergestellte Katalysatorvorläufer hatte die Zusammensetzung: 28 Gew.-% NiO, 28 Gew.-% CoO, 1 1 Gew.-% CuO und 33 Gew.-% Zr0 2 . Der Katalysatorvolräufer wurde mit 3 Gew.-% Graphit vermischt und zu Tabletten verformt.

Herstellung von Katalysatorvorläufer (c):

Durch Auflösen von Kobaltnitrat, Mangannitrat und Phosphorsäure in Wasser wurde eine Lösung hergestellt, die 10 Gew.-% Kobalt, 0,55 Gew.-% Mangan und 0,45 Gew.- % H3PO4 enthält. Durch Zugabe einer 20%igen Natriumcarbonatlösung wurde bei einer Temperatur von 50°C gefällt. Der entstandene Niederschlag wurde gewaschen, bis im Waschwasser kein Natrium oder Nitrat mehr nachweisbar war. Der so erhaltene Feststoff wurde mit Wasser angemaischt und in einem Sprühturm versprüht (Eingangstemperatur = 550°C). Das Sprühgut wurde bei 500°C getrocknet, gekollert und im Extruder zu Strängen von 4 mm Durchmesser verformt. Die Stränge wurden bei 100 bis 120°C getrocknet und anschließend 1 h bei 650°C und danach 3 h bei 850°C calziniert.

Der so hergestellte Katalysatorvorläufer enthielt 90,4 Gew.-% Kobalt, 5,1 Gew.-% Mangan, 0,3 Gew.-% Natrium und 3,1 Gew.-% Phosphor.

Herstellung von Katalysatorvorläufer (d): Die Herstellung des Katalysatorvorläufers (d) erfolgte gemäß Beispiel 1A der EP-A- 1317959, jedoch ohne Verwendung von Eisen (lll)-chlorid.

Reduktion und Passivierung der Katalysatorvorläufer

Die oxidischen Tabletten (Katalysatorvorläufer (a) und (b)) bzw. Stränge (Katalysatorvorläufer (c)) oder Pulver (Katalysatorvorläufer (d)) wurden reduziert. Die Reduktion wurde bei 280°C durchgeführt, wobei die Aufheizungsrate 3°C/Minute betrug. Zuerst wurde 50 Minuten mit 10 % H in N2 reduziert, anschließend 20 Minuten mit 25 % H2 in N 2 , dann 10 Minuten mit 50 % H 2 in N 2 , dann 10 Minuten mit 75 % H 2 in N 2 und schließlich 3 Stunden mit 100 % H2. Bei den %-Angaben handelt es sich jeweils um Volumen-%. Die Passivierung der reduzierten Katalysatoren wurde bei Raumtemperatur in verdünnter Luft (Luft in N2 mit einem 02-Gehalt von maximal 5 Vol.-%) durchgeführt.

Umsetzungen von Glykolaldehyd mit MEOA:

Beispiele 1 bis 10: In einem elektrobeheizten 160 ml-Autoklaven (Hastelloy) mit mechanischem, magnetgekuppeltem Rührer wurden 3 g käuflicher, dimerer Glykolaldehyd (50 mmol, berechnet als Monomer) im jeweiligen Lösungsmittel vorgelegt (20 ml). Anschließend wurde unter Inertgasatmosphäre die in Tabelle 1 angegebene Menge des aktivierten Katalysators, suspendiert in 10 ml THF zugegeben.

Der passivierte Katalysator wurde vor Einbringen in den Autoklaven wie folgt aktiviert:

In den Beispielen 1 , 2 und 4 wurde der passivierte Katalysator 10 Stunden bei 280°C bei einem Partialwasserstoffdruck von 1 bar reduziert.

Der Reduktionsgrad betrug in allen Fällen mehr als 30 %.

In den Beispielen 3 und 6 bis 10 wurde der passivierte Katalysator 10 Stunden bei 280°C bei einem Partialwasserstoffdruck von 1 bar reduziert.

Der Reduktionsgrad betrug in allen Fällen mehr als 30%.

In Beispiel 5 wurde der passivierte Katalysator nicht aktiviert.

Anschließend wurde MEOA, entsprechend dem in Tabelle 1 angegebenen Molverhältnis (MEOA: monomerer Glykolaldehyd (GA)), zudosiert und die Mischung auf 100 °C erwärmt. Bei Erreichen dieser Temperatur wurde soviel Wasserstoff aufgedrückt, dass der angegebene Reaktionsdruck erreicht wurde. Während der Reaktion wurde der Druck durch weitere Zufuhr von Wasserstoff aufrecht erhalten und der Verbrauch ge- messen. In allen Fällen wurde 8 h bei 100 °C und dem jeweiligen Druck gerührt. Der Umsatz wurde mit Hilfe des Wasserstoffverbrauchs näherungsweise bestimmt. Der Reaktionsaustrag nach 8 h wurde vom Katalysator abfiltriert, mit Methanol versetzt und per GC (Flächenprozente) analysiert.

Die Differenz zu 100 % sind nicht-identifizierte Nebenkomponenten.

Umsetzungen von Glykolaldehyd mit DEOA:

Beispiele 1 1 bis 13:

In einem elektrobeheizten 160 ml-Autoklaven (Hastelloy) mit mechanischem, magnetgekuppeltem Rührer wurden 3 g käuflicher, dimerer Glykolaldehyd (50 mmol, berechnet als Monomer) im jeweiligen Lösungsmittel vorgelegt (20 ml). Anschließend wurde unter Inertgasatmosphäre die in Tabelle 1 angegebene Menge des aktivierten Kataly- sators, suspendiert in 10 ml THF zugegeben.

Der passivierte Katalysator wurde vor Einbringen in den Autoklaven wie folgt aktiviert:

Im Beispiel 1 1 wurde der passivierte Katalysator 10 Stunden bei 280°C bei einem Par- tialwasserstoffdruck von 1 bar reduziert.

Der Reduktionsgrad betrug in allen Fällen mehr als 30 %.

Im Beispiel 12 wurde der passivierte Katalysator 10 Stunden bei 280°C bei einem Par- tialwasserstoffdruck von 1 bar reduziert.

Der Reduktionsgrad betrug in allen Fällen mehr als 30%.

In Beispiel 13 wurde der passivierte Katalysator nicht aktiviert (Vergleichsbeispiel).

Anschließend wurde DEOA, entsprechend dem in Tabelle 1 angegebenen Molverhält- nis (DEOA: monomerer Glykolaldehyd (GA)), zudosiert und die Mischung auf 100 °C erwärmt. Bei Erreichen dieser Temperatur wurde soviel Wasserstoff aufgedrückt, dass der angegebene Reaktionsdruck erreicht wurde. Während der Reaktion wurde der Druck durch weitere Zufuhr von Wasserstoff aufrecht erhalten und der Verbrauch gemessen. In allen Fällen wurde 8 h bei 100 °C und dem jeweiligen Druck gerührt. Der Umsatz wurde mit Hilfe des Wasserstoffverbrauchs näherungsweise bestimmt. Der

Reaktionsaustrag nach 8 h wurde vom Katalysator abfiltriert, mit Methanol versetzt und per GC (Flächenprozente) analysiert.

Die Differenz zu 100 % sind nicht-identifizierte Nebenkomponenten.

Bestimmung des Reduktionsgrads: Die Messung wurde auf Gerät Micromeritics RS 232, Autochem II Chemisorption analyser aufgenommen. Als Auswertungsoftware wurde das Programm Autochem II 2920 verwendet.

Die temperaturprogrammierte Reduktion erfolgte durch Aufheizen der Probe des Kata- lysatorvorläufers in einem Wasserstoff/Inertgas-Strom mit konstanter Temperaturerhöhung pro Zeiteinheit. Es wurde eine Anordnung verwendet, deren Aufbau auf den Vorschlägen von Monti und Baiker [D. A. M. Monti, A. Baiker, "Temperatur-Programmed Reduction. Parametric Sensitivity and Estimation of Kinetic Parameters", J. Catal. 83 (1983) 323-335] beruht. Die pulverförmigen Proben wurden als lose Schüttung zwi- sehen zwei Glaswollepropfen in ein U-förmiges Glasrohr eingefüllt. Das U-Rohr befindet sich in einem Röhrenofen aus Keramik. Die Probe wurde nach Einbau in die TPR- Apparatur zunächst getrocknet, indem sie in einem Argonstrom bis 200 °C aufgeheizt und dort 30 Minuten gehalten wurde. Anschließend wurde auf 50 °C abgekühlt. Die Probe wurde mit einer Heizrampe von 5 K/min von 50 °C auf eine Endtemperatur von 650 °C aufgeheizt. Die Probentemperatur wurde in einer Thermoelementhülse nahe der Schüttung gemessen und in Intervallen von 2 s aufgezeichnet. Durch das U-Rohr wurde ein Wasserstoff/Argon-Strom mit 10 % Wasserstoff geleitet. Der Wasserstoffgehalt im Abgas wurde mit einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor bestimmt. Der Wasserstoffverbrauch wurde in Abhängigkeit von der Temperatur aufgezeichnet. Durch Integ- ration wurde der gesamte h -Verbrauch im untersuchten Temperaturintervall ermittelt. Aus dem h -Verbrauch wurde der Reduktionsgrad RG nach folgender Formel berechnet:

RG = 100 % - 100 % * [(Gemessener Wasserstoff-Verbrauch der Katalysatorprobe (aus TPR-Messung)) / (theoretischer Wasserstoff-Verbrauch des volloxidischen Katalysators, welcher aufgrund der Metallgehalte der Probe und Reaktionsstöchiometrie berechnet wird)]

Tabelle 1. Umsetzung von Glykolaldehyd mit MEOA oder DEOA

Tabelle 2. Umsetzung von Glykolaldehyd mit MEOA oder DEOA