STAEHLE DIETMAR (DE)
WO2006032154A1 | 2006-03-30 |
EP0942080A2 | 1999-09-15 |
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum Erzeugen von Wattewickeln aus textilen Faserwatten, insbesondere zur Vorlage auf Kämmmaschinen, wobei der Wickeldruck beim Aufbau des Wattewickels an seinen zunehmenden Durchmesser anpassbar ist und wobei die Vorrichtung eine Drehzahl- Steuervorrichtung für mindestens eine, die Faserwatte fördernde Walze aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Drehzahl-Steuervorrichtung (10) ein Längensignal für die jeweils aufgewickelte Wattelänge abgeleitet werden kann und dieses Längensignal nach empirischer Zuordnung eines Pressdrucks den Wickeldruck steuern kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Längensignal aus der von der Drehzahl-Steuervorrichtung (10) abgegebenen Anzahl von Perioden des Speisestroms ableitbar ist. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Eingabevorrichtung (14) umfasst, in der bestimmten Längenabschnitten (12χ bis 12 n ) aufgewickelter Wattelänge bestimmte Pressdrücke (13 1 bis 13 n ) zuordenbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zuordnen von Pressdrücken (13i bis 13 n ) zu den Längenabschnitten (12 t bis 12„) empirisch erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabevorrichtung (14) einen Datenspeicher umfasst, in dem aufgestellte Pressdruck/ Längen-Kennlinien (17) speicherbar und abrufbar sind.
6. Drehzahl-Steuervorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
7. Eingabevorrichtung (14) nach einem der vorstehenden Ansprüche. |
Vorrichtung zum Erzeugen von Wattewickeln aus textilen Faserwatten
Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen von Wattewickeln aus textilen
Faserwatten, insbesondere zur Vorlage auf Kämmmaschinen, wobei der Wickeldruck beim Aufbau des Wattewickels an seinen zunehmenden Durchmesser anpassbar ist und wobei die Vorrichtung eine Drehzahl-Steuervorrichtung für mindestens eine, die Faserwatte fördernde
Walze aufweist.
Stand der Technik
Eine derartige Maschine zum Bilden von Wattewickeln ist Gegenstand der EP 0 942 080 Bl. In deren Figur 2 ist in der Ordinate die Abnahme des Pressdruckes und in der Abszisse die
Zunahme des Wickeldurchmessers dargestellt.
Die Maschine enthält eine Steuereinrichtung, der im Verlauf des Aufbaus des Wattewickels stets der momentane Durchmesser desselben bekannt sein sollte. Sie ist daher mit einem Drehgeber ausgestattet, der ein der kumulierten Länge der zulaufenden Watte entsprechendes Signal der Steuereinrichtung zuführt. Ferner werden ihr weitere Signale zugeführt wie das das Gewicht der zugeführten Watte in Gewichtseinheiten pro Längeneinheit, das spezifische Gewicht der Watte, die Breite der zugeführten Wattebahn bzw. des Wattewickels und den Außendurchmesser der Wickelhülse. Das kann von Hand erfolgen.
Anhand dieser Werte errechnet die Steuervorrichtung in einem siebengliedrigen Algorithmus den momentanen Durchmesser des Wattewickels.
Diese Vorrichtung erfordert einen gesonderten Drehzahlgeber nur für das Erfassen der kumulierten Länge des Wattewickels und elektronische Rechenmittel zum Ermitteln des Wickeldurchmessers, der dann seinerseits ein Umsetzen in einen bestimmten Pressdruck erfordert.
Der Erfindung war daher die Aufgabe gestellt, das Ermitteln des passenden Pressdruckes auf den Wattewickel zu vereinfachen und auf gesonderte Vorrichtungen zum Messen von Längen oder von Durchmessern zu verzichten. Allgemeine Beschreibung der Erfindung
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmalen. Aus der Drehzahl-Steuervorrichtung für den Antrieb der Wickelwalzen kann ohne weiteren gerätetechnischen Aufwand durch rein datentechnische Maßnahmen das gewünschte Längensignal für die jeweils aufgewickelte Wattelänge abgeleitet werden. Diesem zunehmenden Längensignal kann ein auf empirische Weise ermitteltes Signal für den abnehmenden Wickeldruck zugeordnet werden, der der Pressvorrichtung aufgegeben wird.
Es hat sich gezeigt, dass das empirische Ermitteln des zugeordneten Wickeldruckes in diesem Falle für den geordneten Aufbau des Wattewickels durchaus ausreichend ist. Es bietet darüber hinaus den Vorteil, dass der Anpressdruck leicht nach der einschlägigen Erfahrung des Bedienpersonals variiert werden kann.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Länge eines Wickels in Längenabschnitte eingeteilt wird, denen dann bestimmte Pressdrücke zugeordnet werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist hierzu eine Eingabevorrichtung auf, mittels deren diese Zuordnung vorgenommen werden kann und die einen Datenspeicher umfasst, in dem Kennlinien der Zuordnung von Längenabschnitten und Pressdrücken speicherbar und wieder abrufbar sind.
Spezielle Beschreibung der Erfindung
In den Figuren der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Seitenansicht einer Wickelvorrichtung; Fig. 2 ein Presskraft/Längen-Diagramm der Wickelvorrichtung der Fig.l.
Die Wickelvorrichtung 1 weist zwei Wickelwalzen 2 und 3 auf, von denen eine durch einen Elektromotor 4 angetrieben ist. Die Drehung dieser Wickelwalze wird über eine nicht dargestellte übertragungsvorrichtung auch auf die andere Wickelwalze übertragen.
Auf den beiden Wickelwalzen 2, 3 liegt ein Wattewickel 5 auf, der um einen Wickelkern 6 gewickelt ist. Um einen dichten Wickel zu erzielen, wird der Wickelkern über eine Belastungsvorrichtung 7 gegen die Wickelwalzen gedrückt. In der dargestellten
Ausführungsform besteht die Belastungsvorrichtung aus einer Kolben/Zylinder-Einheit 8, deren Kolben unter Druck, der hier durch ein Fluid bewirkt wird, also durch Fluiddruck nach unten gepresst ist. Der Fluiddruck kann pneumatisch oder hydraulisch durch eine hier nicht dargestellte Druckquelle erzeugt werden. Er ist über einen Steuerschieber 9 ein-, aus- und umschaltbar oder regelbar.
Die Drehzahl der Wickelwalze 2 wird durch eine Steuervorrichtung 10 in Abhängigkeit von der Fördergeschwindigkeit der die Watte zuliefernden Organe bspw. durch die Speisefrequenz gesteuert. Aus diesem Steuersignal kann auf datentechnische Weise ohne weiteres ein Längensignal für die auf den Wickel aufgewickelte Länge abgeleitet werden. So können die der Wickellänge proportionalen Amplituden der Speisefrequenz gezählt werden. Aus diesem Längensignal wird dann ein mit der gelieferten Länge abnehmender Pressdruck der Belastungsvorrichtung 7 abgeleitet. In einen Algorithmus dieser Ableitung können Parameter wie die Wattedicke, die Elastizität der Watte, eine funktionsgerechte Abnahme des Pressdruckes und andere eingehen.
Bevorzugt ist aber vorgesehen, die Abnahme des Pressdruckes rein empirisch zu steuern, indem bestimmten Längenbereichen der aufgewickelten Wickelwatte bestimmte, abnehmende Pressdrücke zugeordnet werden. Diese Zuordnung kann durch das Bedienpersonal nach deren Erfahrung und aktuellen Beobachtung vorgenommen werden, da die Abnahme des Pressdruckes keinen kritischen Faktor für den Aufbau des Wattewickels darstellt.
In Figur 2 ist ein Pressdruck/Längen-Diagramm 11 für die Aufgabe des Pressdruckes an die Belastungsvorrichtung 7 dargestellt: die Abszisse stellt die aufgewickelte Länge, die Ordinate den jeweiligen Pressdruck auf den Wickelkern 6 dar. Bestimmten, zweckmäßiger Weise zunehmenden Längenabschnitten \2 \ bis 12 n sind abnehmende Pressdrücke 13i bis 13 n zugeordnet, die funktionsgerecht so gewählt werden, dass ein gewünschter Wickelaufbau erreicht wird.
Zu diesem Zweck wird das Längensignal der Steuervorrichtung 10 einer Eingabevorrichtung
14 mit Tastenfeld 15 und Display 16 zugeleitet, in der den Längenabschnitten \2\ bis 12 n Pressdrücke B 1 bis 13„ zugeordnet werden können. So gebildete Pressdruck/Längen- Kennlinien 17 können in der Eingabevorrichtung gespeichert werden und bei Qualitätsänderungen wieder aufgerufen werden.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszahlenliste
I Wickelvorrichtung 2, 3 Wickelwalzen
4 Elektromotor
5 Wattewickel
6 Wickelkern
7 Belastungsvorrichtung 8 Kolben/Zylinder-Einheit
9 Steuerschieber
10 Steuervorrichtung
I 1 Pressdruck/Längen-Diagramm 12i bis 12 n Längenabschnitte B 1 bis 13 n Pressdrücke
14 Eingabevorrichtung
15 Tastenfeld
16 Display
17 Pressdruck/Längen-Kennlinie