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Title:
METHOD FOR PRODUCING METALIZED TEXTILE FABRIC, METALIZED TEXTILE FABRIC, AND USE OF THE METALIZED TEXTILE FABRIC THUS PRODUCED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/155350
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for producing a metalized textile fabric, characterized in that a textile fabric (A) is printed with a print formulation comprising at least one metal powder (a) as a component, the respective metal having a stronger negative standard potential than hydrogen in the electrochemical series of the elements, (B) is thermally treated in one or more steps, (C) has a further metal deposited on the textile fabric, wherein at least one polymer compound (e) acting to insulate against electric current is coated before or after at least one of the steps (A), (B), or (C).

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Inventors:
KUHN STEFAN (DE)
RAFFAELE ADDAMO ANTONINO (DE)
STEINIG-NOWAKOWSKI CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/057688
Publication Date:
December 24, 2008
Filing Date:
June 18, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
KUHN STEFAN (DE)
RAFFAELE ADDAMO ANTONINO (DE)
STEINIG-NOWAKOWSKI CHRISTIAN (DE)
International Classes:
D06M23/16; C09D5/20; D06M11/83; H05B3/34
Foreign References:
GB2320728A1998-07-01
US4670351A1987-06-02
JPH04335922A1992-11-24
GB1405631A1975-09-10
US4218218A1980-08-19
Attorney, Agent or Firm:
BASF SE (67056 Ludwigshafen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines metallisierten textilen Flächengebildes, dadurch gekennzeichnet, dass man ein textiles Flächengebilde

(A) mit einer Druckformulierung bedruckt, die als Komponente mindestens ein Metallpulver (a) enthält, wobei das betreffende Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker negatives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff, (B) in einem oder mehreren Schritten thermisch behandelt,

(C) ein weiteres Metall auf dem textilen Flächengebilde abscheidet,

wobei man vor oder nach mindestens einem der Schritte (A), (B) oder (C) mit mindestens einer polymeren Verbindung (e) beschichtet, die elektrischem Strom gegenüber isolierend wirkt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt (A) eingesetzte Druckformulierung enthält:

(a) mindestens ein Metallpulver, (b) mindestens ein Bindemittel,

(c) mindestens einen Emulgator,

(d) gegebenenfalls mindestens einen Rheologiemodifizierer.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man textile Flächengebilde wählt aus synthetischen Fasern.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man polymere Verbindung (e) wählt aus vernetzenden Silikonen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt (A) ein Muster von Metallpulver (a) aufdruckt, so dass das bedruckte, thermisch behandelte und mit einem weiteren Metall versehene metallisierte textile Flächengebilde partiell den elektrischen Strom leitet.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Metallpulver (a) um solches handelt, dass man durch thermische Zersetzung von Eisenpentacarbonyl gewonnen hat.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt (C) ohne externe Spannungsquelle arbeitet und dass das weitere

Metall in Schritt (C) in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein

stärker positives Normalpotenzial aufweist als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt (C) mit externer Spannungsquelle arbeitet und dass das weitere

Metall in Schritt (C) in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker oder schwächer positives Normalpotenzial aufweist als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man in Schritt (A) ein Muster aufdruckt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass man Emulgator (c) wählt aus nichtionischen Emulgatoren.

1 1. Metallisierte textile Flächengebilde, erhältlich nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Verwendung von metallisierten textilen Flächengebilden nach Anspruch 1 1 zur Herstellung von Teppichen mit partiell leitfähigen Strukturen.

13. Teppiche mit partiell leitfähigen Strukturen, hergestellt unter Verwendung von metallisiertem textilem Flächengebilde nach Anspruch 1 1.

Description:

Verfahren zur Herstellung von metallisiertem textilem Flächengebilde, metallisiertes textiles Flächengebilde und Verwendung des so hergestellten metallisierten textilen Flächengebildes

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines metallisierten textilen Flächengebildes, dadurch gekennzeichnet, dass man ein textiles Flächengebilde (A) mit einer Druckformulierung bedruckt, die als Komponente mindestens ein Metallpulver (a) enthält, wobei das betreffende Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker negatives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff,

(B) in einem oder mehreren Schritten thermisch behandelt, (C) ein weiteres Metall auf dem textilen Flächengebilde abscheidet, wobei man vor oder nach mindestens einem der Schritte (A), (B) oder (C) mit mindestens einer polymeren Verbindung (e) beschichtet, die elektrischem Strom gegenüber isolierend wirkt.

Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte metallisierte textile Flächengebilde und Verwendung des so hergestellten metallisierten textilen Flächengebildes.

Die Herstellung von metallisierten textilen Flächengebilden ist ein Arbeitsgebiet mit großem Wachstumspotenzial. Metallisierte textile Flächengebilde lassen sich beispielsweise als Heizmäntel einsetzen, weiterhin als Modeartikel, beispielsweise für leuchtende Textilien, oder zur Herstellung von Textilien, die in der Medizin einschließlich der Prophylaxe eingesetzt werden können, beispielsweise zur überwachung von Organen und ihrer Funktion. Weiterhin kann man metallisierte textile Flächengebilde zur Abschirmung von elektromagnetischer Strahlung einsetzen.

Bisherige Verfahren zur Herstellung sind jedoch noch sehr aufwändig und nicht flexibel. Man benötigt spezielle Geräte und kann herkömmliche Apparaturen wie beispielsweise konventionelle Webstühle nicht verwenden. So ist es beispielsweise bekannt, Metallfäden in Textil einzuarbeiten. Es ist jedoch in vielen Fällen nicht möglich, beispielsweise Kupferfäden und Polyesterfäden in einer befriedigenden Weise miteinander zu Geweben kombinieren, weil man spezielle Webstühle benötigt.

Wenn man versucht, den vorstehend geschilderten Nachteil dadurch zu umgehen, dass man Metallfäden in ein fertig konfektioniertes Textil einarbeitet. Eine derartige Vorgehensweise erfordert aber in der Regel viel Handarbeit und ist teuer.

Die Verwendung von elektrisch leitfähigen Polymerfasern birgt den zusätzlichen Nachteil, dass viele elektrisch leitfähige Polymere wie beispielsweise anoxidiertes Polypyrrol luft- und/oder feuchtigkeitsempfindlich sind.

In der unveröffentlichten Anmeldung PCT/EP2006/069799 wird vorgeschlagen, Textil mit einer Druckformulierung zu bedrucken, die als Komponente mindestens ein Metallpulver (a) enthält, das beispielsweise Eisen sein kann, danach thermisch zu behandeln und dann ein weiteres Metall auf dem textilen Flächengebilde abzuscheiden. Man kann somit sehr effizient leitfähige Strukturen auf Textil aufbringen. In einigen Fällen ist es jedoch nötig, mechanisch besonders widerstandsfähige Strukturen auf Textil aufzubringen, die insbesondere gegen mechanisches Reiben Stabilität aufweisen. Wünscht man beispielsweise, einen Teppich herzustellen, der durch das in PCT/EP2006/069799 beschriebene Verfahren eingearbeitete leitfähige Strukturen aufweist, so ist man daran interessiert, dass der Teppich oft begangen werden kann, ohne dass die leitfähige Strukturen Schaden nehmen.

Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von metallisierten textilen Flächengebilden mit verbesserter mechanischer Widerstandsfähigkeit bereit zu stellen, das die vorstehend beschriebenen Nachteile vermeidet. Weiterhin bestand die Aufga- be, metallisierte textile Flächengebilde bereit zu stellen. Weiterhin bestand die Aufgabe, Verwendungen für neue metallisierte textile Flächengebilde bereit zu stellen.

Dementsprechend wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.

Das eingangs definierte Verfahren geht aus von einem textilen Flächengebilde, beispielsweise Gewirke, Strickwaren oder bevorzugt Teppichen, Geweben oder Vliesstoffen (Non-Wovens). Textile Flächengebilde im Sinne der vorliegenden Erfindung können flexibel oder steif sein. Vorzugsweise handelt es sich um solche textile Flächengebilde, die man ein- oder mehrmals beispielsweise manuell biegen kann, ohne dass man visuell einen Unterschied zwischen vor dem Biegen und nach der Rückstellung aus dem gebogenen Zustand feststellen kann.

Textile Flächengebilde im Sinne der vorliegenden Erfindung können aus Naturfasern oder synthetischen Fasern oder Gemischen von Naturfasern und synthetischen Fasern sein. An Naturfasern seien beispielsweise Wolle, Flachs und bevorzugt Rayon zu nennen. An synthetischen Fasern seien beispielsweise Polyamid, Polyester, modifiziertes Polyester, Polyestermischgewebe, Polyamidmischgewebe, Polyacrylnitril, Triacetat, Acetat, Polycarbonat, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyestermikrofasern genannt, bevorzugt sind synthetische Fasern wie insbesondere Polyester.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bedruckt man ein textiles Flächengewebe in Schritt (A) mit einer Druckformulierung, vorzugsweise einer wässrigen

Druckformulierung, die mindestens ein Metallpulver (a) enthält, wobei das betreffende Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker negatives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff.

Beispiele für Druckformulierungen sind Druckfarben, z. B. Tiefdruckfarben, Offsetdruckfarben, Drucktinten wie z. B. Tinten für das Valvolineverfahren und bevorzugt Druckpasten, vorzugsweise wässrige Druckpasten.

Metallpulver (a), dessen Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemen- te ein stärker negatives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff, wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch kurz als Metallpulver (a) bezeichnet.

Metallpulver (a) kann beispielsweise gewählt werden aus pulverförmigem Zn, Ni, Cu, Sn, Co, Mn, Fe, Mg, Pb, Cr und Bi, beispielsweise rein oder als Gemische oder in Form von Legierungen der genannten Metalle untereinander oder mit anderen Metallen. Geeignete Legierungen sind beispielsweise CuZn, CuSn, CuNi, SnPb, SnBi, SnCu, NiP, ZnFe, ZnNi, ZnCo und ZnMn. Bevorzugt einsetzbare Metallpulver (a) umfassen nur ein Metall, besonders bevorzugt sind Eisenpulver und Kupferpulver, ganz besonders bevorzugt Eisenpulver.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat Metallpulver (a) einen mittleren Teilchendurchmesser von 0,01 bis 100 μm, bevorzugt von 0,1 bis 50 μm, besonders bevorzugt von 1 bis 10 μm (bestimmt durch Laserbeugungsmessung, beispielsweise an einem Gerät Microtrac X100).

In einer Ausführungsform ist Metallpulver (a) durch seine Partikeldurchmesserverteilung gekennzeichnet. Beispielsweise kann der Wert dio im Bereich von 0,01 bis 5 μm liegen, der Wert für dso im Bereich von 1 bis 10 μm und der Wert für dgo im Bereich von 3 bis 100 μm, wobei gilt: dio < dso < dgo. Dabei hat vorzugsweise kein Partikel ein grö- ßeren Durchmesser als 100 μm.

Metallpulver (a) kann man in passivierter Form einsetzen, beispielsweise in einer zumindest partiell beschichteten („gecoateten") Form. Als geeignete Beschichtungen seien beispielsweise anorganische Schichten wie Oxid des betreffenden Metalls, Siü2 bzw. Siü2-aq oder Phosphate beispielsweise des betreffenden Metalls genannt.

Die Partikel von Metallpulver (a) können grundsätzlich jede beliebige Form aufweisen, beispielsweise sind nadeiförmige, plattenförmige oder kugelförmige Partikel einsetzbar, bevorzugt sind kugel- und plattenförmige.

In besonders bevorzugter Weise werden Metallpulver (a) mit kugelförmigen Partikeln, bevorzugt überwiegend mit kugelförmigen Partikeln, ganz besonders bevorzugt sogenannte Carbonyleisenpulver mit kugelförmigen Partikeln, verwendet.

Metallpulver (a) kann man in einer Ausführungsform von Schritt (A) so verdrucken, dass die Partikel von Metallpulver so dicht liegen, dass sie bereits zum Leiten von Strom in der Lage sind. In einer anderen Ausführungsform von Schritt (A) kann man so verdrucken, dass die Partikel von Metallpulver (a) so weit voneinander entfernt sind, dass sie nicht zum Leiten des Stroms in der Lage sind.

Die Herstellung von Metallpulvern (a) ist an sich bekannt. Man kann beispielsweise gängige Handelswaren oder nach an sich bekannten Verfahren hergestelltes Metallpulver (a) einsetzen, beispielsweise durch elektrolytische Abscheidung oder chemische Reduktion aus Lösungen von Salzen der betreffenden Metalle oder durch Reduktion eines oxidischen Pulvers beispielsweise mittels Wasserstoff, durch Versprühen oder Verdüsen einer Metallschmelze, insbesondere in Kühlmedien, beispielsweise Gasen oder Wasser.

Besonders bevorzugt verwendet man solches Metallpulver (a), das durch thermische Zersetzung von Eisenpentacarbonyl hergestellt wurde, im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Carbonyleisenpulver genannt.

Die Herstellung von Carbonyleisenpulver durch thermische Zersetzung von insbesondere Eisenpentacarbonyl Fe(CO)s wird beispielsweise in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5 th Edition, Volume A14, Seite 599, beschrieben. Die Zersetzung des Eisenpentacarbonyls kann beispielsweise bei Normaldruck und beispielsweise bei erhöhten Temperaturen, z. B. im Bereich von 200 bis 300 0 C, z. B. in einem beheizbaren Zersetzer erfolgen, der ein Rohr aus einem hitzebeständigen Material wie Quarzglas oder V2A-Stahl in vorzugsweise vertikaler Position umfasst, das von einer Heiz- einrichtung, beispielsweise bestehend aus Heizbändern, Heizdrähten oder aus einem von einem Heizmedium durchströmten Heizmantel, umgeben ist.

Der mittlere Teilchendurchmesser von Carbonyleisenpulver kann durch die Verfahrensparameter und Reaktionsführung bei der Zersetzung in weiten Bereichen gesteuert werden und liegt (Zahlenmittel) in der Regel bei 0,01 bis 100 μm, bevorzugt von 0,1 bis 50 μm, besonders bevorzugt von 1 bis 8 μm.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man in Schritt (A) eine

Druckformulierung ein, die enthält: (a) mindestens ein Metallpulver, wobei das betreffende Metall in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker negatives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff, bevorzugt ist Carbonyleisenpulver,

(b) mindestens ein Bindemittel,

(c) mindestens einen Emulgator, der anionisch, kationisch oder bevorzugt nichtionisch sein kann,

(d) gegebenenfalls mindestens einen Rheologiemodifizierer.

Erfindungsgemäße Druckformulierungen können mindestens ein Bindemittel (b) enthalten, bevorzugt mindestens eine wässrige Dispersion von mindestens einem filmbildenden Polymer, beispielsweise Polyacrylat, Polybutadien, Copolymere von mindestens einem Vinylaromaten mit mindestens einem konjugierten Dien und gegebenenfalls weiteren Comonomeren, beispielsweise Styrol-Butadien-Bindemittel. Weitere geeignete Bindemittel (b) sind gewählt aus Polyurethan, vorzugsweise anionischem Polyurethan, oder Ethylen-(Meth)acrylsäure-Copolymer. Bindemittel (b) können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Binder (b) bezeichnet werden.

Als Binder (b) geeignete Polyacrylate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise erhältlich durch Copolymerisation von mindestens einem (Meth)acrylsäure- Ci-Cio-Alkylester, beispielsweise Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acryl- säure-n-Butylester, Methacrylsäure-n-butylester, Acrylsäure-2-ethylhexylester, mit mindestens einem weiteren Comonomer, beispielsweise einem weiteren (Meth)acrylsäure- Ci-Cio-Alkylester, (Meth)acrylsäure, (Meth)acrylamid, N-Methylol(meth)acrylamid, GIy- cidyl(meth)acrylat oder einer vinylaromatischen Verbindung wie beispielsweise Styrol.

Als Binder (b) geeignete vorzugsweise anionische Polyurethane im Sinne der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise erhältlich durch Umsetzung von einem oder mehreren aromatischen oder vorzugsweise aliphatischen oder cycloaliphatischen Di- isocyanat mit einem oder mehreren Polyesterdiolen und vorzugsweise einer oder mehreren Hydroxycarbonsäuren, z. B Hydroxyessigsäure, oder vorzugsweise Dihydroxy- carbonsäuren, beispielsweise 1 ,1-Dimethylolpropionsäure, 1 ,1-Dimethylolbuttersäure oder 1 ,1-Dimethylolethansäure.

Als Bindemittel (b) besonders geeignete Ethylen-(Meth)acrylsäure-Copolymere sind beispielsweise durch Copolymerisation von Ethylen, (Meth)acrylsäure und gegebenenfalls mindestens einem weiteren Comonomer wie beispielsweise (Meth)acrylsäure-Ci- Cio-Alkylester, Maleinsäureanhydrid, Isobuten oder Vinylacetat erhältlich, vorzugswei- se durch Copolymerisation bei Temperaturen im Bereich von 190 bis 350 0 C und Drücken im Bereich von 1500 bis 3500, bevorzugt 2000 bis 2500 bar.

Als Bindemittel (b) besonders geeignete Ethylen-(Meth)acrylsäure-Copolymere können beispielsweise bis zu 90 Gew.-% Ethylen einpolymerisiert enthalten und eine Schmel- zeviskosität v im Bereich von 60 mm 2 /s bis 10.000 mm 2 /s auf, bevorzugt 100 mm 2 /s bis 5.000 mm 2 /s aufweisen, gemessen bei 120 0 C.

Als Bindemittel (b) besonders geeignete Ethylen-(Meth)acrylsäure-Copolymere können beispielsweise bis zu 90 Gew.-% Ethylen einpolymerisiert enthalten und eine Schmelzemassefließrate (MFR) im Bereich von 1 bis 50 g/10 min, bevorzugt 5 bis 20 g/10 min, besonders bevorzugt 7 bis 15 g/10 min aufweisen, gemessen bei 160 0 C und einer Be- lastung von 325 g nach EN ISO 1133.

Als Bindemittel (b) besonders geeignete Copolymere von mindestens einem Vinylaro- maten mit mindestens einem konjugierten Dien und gegebenenfalls weiteren Como- nomeren, beispielsweise Styrol-Butadien-Bindemittel, enthalten mindestens eine ethy- lenisch ungesättigte Carbonsäure oder Dicarbonsäure oder ein geeignetes Derivat, beispielsweise das entsprechende Anhydrid, einpolymerisiert. Besonders geeignete Vinylaromaten sind para-Methylstyrol, α-Methylstyrol und insbesondere Styrol. Besonders geeignete konjugierte Diene sind Isopren, Chloropren und insbesondere 1 ,3- Butadien. Als besonders geeignete ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren oder Dicar- bonsäuren oder geeignete Derivate davon seien (Meth)acrylsäure, Maleinsäure, Ita- consäure, Maleinsäureanhydrid bzw. Itaconsäureanhydrid beispielhaft genannt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten als Bindemittel (b) besonders geeignete Copolymere von mindestens einem Vinylaromaten mit mindestens einem konjugierten Dien und gegebenenfalls weiteren Comonomeren einpolymerisiert: 19,9 bis 80 Gew.-% Vinylaromat, 19,9 bis 80 Gew.-% konjugiertes Dien,

0,1 bis 10 Gew.-% ethylenisch ungesättigte Carbonsäure oder Dicarbonsäure oder ein geeignetes Derivat, beispielsweise das entsprechende Anhydrid.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat Bindemittel (b) bei 23°C eine dynamische Viskosität im Bereich von 10 bis 100 dPa-s, bevorzugt 20 bis 30 dPa-s, bestimmt beispielsweise durch Rotationsviskosimetrie, beispielsweise mit einem Haa- ke-Viskosimeter.

Als Emulgator (c) kann man anionische, kationische oder vorzugsweise nicht-ionische oberflächenaktive Substanzen verwenden.

Beispiele für geeignete kationische Emulgatoren (c) sind beispielsweise einen Cβ-Cis- Alkyl-, -Aralkyl- oder heterocyclischen Rest aufweisende primäre, sekundäre, tertiäre oder quartäre Ammoniumsalze, Alkanolammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze, Oxazoliniumsalze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von Aminoxiden, Chinoliniumsalze, Isochinoliniumsalze, Tropyliumsalze, Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze. Beispielhaft genannt seien Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Hydrochlorid, die Chloride oder Acetate der verschiedenen 2-(N,N,N-Trimethylammonium)ethylparaffinsäureester, N- Cetylpyridiniumchlorid, N-Laurylpyridiniumsulfat sowie N-Cetyl-N,N,N-

trimethylammoniumbromid, N-Dodecyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid, N 1 N- Distearyl-N,N-dimethylammoniumchloπd sowie das Gemini-Tensid N,N'-(Lauryl- dimethyl)ethylendiamindibromid.

Beispiele für geeignete anionische Emulgatoren (c) sind Alkalimetall- und

Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: Cs bis C12), von Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (Ethoxylierungsgrad: 4 bis 30, Alkylrest: C12-C18) und ethoxylierter Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C4-C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C12-C18), von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: Cg-ds) und von Sulfosuccinaten wie beispielsweise Sulfobernsteinsäuremono- oder diestern.

Bevorzugt sind aryl- oder alkylsubstituierte Polyglykolether, weiterhin Substanzen, die in US 4,218,218 beschrieben sind, und Homologe mit y (aus den Formeln aus US 4,218,218) im Bereich von 10 bis 37.

Besonders bevorzugt sind nichtionische Emulgatoren (c) wie beispielsweise ein- oder vorzugsweise mehrfach alkoxylierte Cio-C3o-Alkanole, bevorzugt mit drei bis hundert Mol C2-C4-Alkylenoxid, insbesondere Ethylenoxid alkoxylierte Oxo- oder Fettalkohole.

Beispiele für besonders geeignete mehrfach alkoxylierte Fettalkohole und Oxoalkohole sind

n-Ci 8 H37θ-(CH2CH 2 O)80-H, n-Ci 8 H37θ-(CH2CH 2 O)70-H, n-Ci8H 3 7θ-(CH2CH 2 O)60-H, n-Ci 8 H37θ-(CH2CH 2 O)50-H, n-Ci 8 H37θ-(CH2CH 2 O)25-H, n-Ci8H 3 7θ-(CH2CH 2 O)i2-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)80-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)70-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)60-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)50-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)25-H, n-Ci6H33θ-(CH 2 CH 2 O)i2-H, n-Ci2H 2 5θ-(CH2CH 2 O)ii-H, n-Ci2H 2 5θ-(CH2CH 2 O)i8-H, n-Ci2H 2 5θ-(CH2CH 2 O)25-H, n-Ci2H 2 5θ-(CH2CH 2 0) 5 o-H, n-Ci2H 2 5θ-(CH2CH 2 O)80-H, n-C 3 oH6iO-(CH2CH 2 0)8-H, n-CioH2iO-(CH 2 CH 2 0)9-H, n-CioH2iO-(CH 2 CH 2 0)7-H, n-CioH2iO-(CH 2 CH 2 0)5-H,

n-CioH2iO-(CH 2 CH 2 0)3-H,

und Mischungen der vorstehend genannten Emulgatoren, beispielsweise Mischungen von n-Ci8H37θ-(CH 2 CH2θ)50-H und

wobei die Indices jeweils als Mittelwerte (Zahlenmittel) aufzufassen sind.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können in Schritt (A) eingesetzte Druckformulierungen mindestens einen Rheologiemodifizierer (d) enthalten, ausge- wählt aus Verdickungsmitteln (d1 ), die auch als Verdicker bezeichnet werden können, und die Viskosität senkenden Mitteln (d2).

Geeignete Verdickungsmittel (d1) sind beispielsweise natürliche Verdickungsmittel oder vorzugsweise synthetische Verdickungsmittel. Natürliche Verdickungsmittel sind solche Verdickungsmittel, die Naturprodukte sind oder durch Aufarbeitung wie beispielsweise Reinigungsoperationen, insbesondere Extraktion von Naturprodukten erhalten werden können. Beispiele für anorganische natürliche Verdickungsmittel sind Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit. Beispiele für organische natürliche Verdickungsmittel sind vorzugsweise Proteine wie beispielsweise Casein oder bevorzugt Polysaccharide. Besonders bevorzugte natürliche Verdickungsmittel sind gewählt aus Agar-Agar, Carrageen, Gummi arabicum, Alginaten wie beispielsweise Natriumalginat, Kaliumalginat, Ammoniumalginat, Calciumalginat und Propylengycolalginat, Pektinen, Polyosen, Johannisbrotbaum-Kernmehl (Carubin) und Dextrinen.

Bevorzugt ist der Einsatz von synthetischen Verdickungsmitteln, die gewählt sind aus im Allgemeinen flüssigen Lösungen von synthetischen Polymeren, insbesondere Acry- laten, in beispielsweise Weißöl oder als wässrige Lösungen, und aus synthetischen Polymeren in getrockneter Form, beispielsweise als durch Sprühtrocknung hergestelltem Pulver. Als Verdickungsmittel (d1) eingesetzte synthetische Polymere enthalten Säuregruppen, die vollständig oder zu einem gewissen Prozentsatz mit Ammoniak neutralisiert werden. Beim Fixierprozess wird Ammoniak freigesetzt, wodurch der pH- Wert gesenkt wird und die eigentliche Fixierung beginnt. Das für die Fixierung notwendige Absenken des pH-Wertes kann alternativ durch Zusatz von nichtflüchtigen Säuren wie z.B. Zitronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure oder äpfelsäure erfolgen.

Ganz besonders bevorzugte synthetische Verdickungsmittel sind gewählt aus Copoly- meren von 85 bis 95 Gew.-% Acrylsäure, 4 bis 14 Gew.-% Acrylamid und 0,01 bis maximal 1 Gew.-% des (Meth)acrylamidderivats der Formel I

mit Molekulargewichten M w im Bereich von 100.000 bis 2.000.000 g/mol, in denen die Reste R 1 gleich oder verschieden sein können und Methyl oder Wasserstoff bedeuten können.

Weitere geeignete Verdickungsmittel (d1 ) sind gewählt aus Reaktionsprodukten von aliphatischen Diisocyanaten wie beispielsweise Trimethylendiisocyanat, Tetramethy- lendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat oder Dodecan-1 ,12-diisocyanat mit vorzugs- weise 2 äquivalenten mehrfach alkoxyliertem Fettalkohol oder Oxoalkohol, beispielsweise 10 bis 150-fach ethoxyliertem Cio-C3o-Fettalkohol oder Cn-C3i-Oxoalkohol.

Geeignete die Viskosität senkende Mittel (d2) sind beispielsweise organische Lösungsmittel wie Dimethylsulfoxid (DMSO), N-Methylpyrrolidon (NMP), N- Ethylpyrrolidon (NEP), Ethylenglykol, Diethylenglykol, Butylglykol, Dibutylglykol, und beispielsweise Restalkohol-freiem alkoxyliertem n-C4-C8-Alkanol, bevorzugt Restalkohol-freiem ein- bis 10-fach, besonders bevorzugt 3- bis 6-fach ethoxyliertem n-C4-Cs- Alkanol. Dabei ist unter Restalkohol das jeweils nicht alkoxylierte n-C4-C8-Alkanol zu verstehen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält in Schritt (A) eingesetzte

Druckformulierung im Bereich von 10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt

60 bis 80 Gew.-% Metallpulver (a), im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 15 Gew.-% Bindemittel (b), im Bereich von 0,1 bis 4 Gew.-%, bevorzugt bis 2 Gew.-% Emulgator (c), im Bereich von 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-% Rheologiemodifizierer (d), wobei Angaben in Gew.-% jeweils auf die gesamte in Schritt (A) eingesetzte Druckformulierung bezogen sind und sich bei Bindemittel (b) auf den Feststoffgehalt des jewei- ligen Bindemittels (b) beziehen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man in Schritt (A) des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Druckformulierung bedrucken, die zusätzlich zu Metallpulver (a) und gegebenenfalls Bindemittel (b), Emulgator (c) und gegebenenfalls Rheologiemodifizierer (d) mindestens ein Hilfsmittel (f) enthält. Als Hilfsmittel (f) seien Griffverbesserer, Entschäumer, Netzmittel, Egalisiermittel, Harnstoff, Wirkstoffe wie beispielsweise Biozide oder Flammfestmittel, beispielhaft genannt:

Geeignete Entschäumer sind beispielsweise silikonhaltige Entschäumer wie beispielsweise solche der Formel HO-(CH 2 )S-Si(CH 3 )[OSi(CH 3 )Sb und

HO-(CH 2 )S-Si(CH 3 )[OSi(CH 3 )S][OSi(CHs) 2 OSi(CHs) 3 ], nicht alkoxyliert oder mit bis zu 20 äquivalenten Alkylenoxid und insbesondere Ethylenoxid alkoxyliert. Auch Silikon-freie Entschäumer sind geeignet wie beispielsweise mehrfach alkoxylierte Alkohole, z.B. Fettalkoholalkoxylate, bevorzugt 2 bis 50-fach ethoxylierte vorzugsweise unverzweigte Cio-C 2 o-Alkanole, unverzweigte Cio-C 2 o-Alkanole und 2-Ethylhexan-1-ol. Weitere geeignete Entschäumer sind Fettsäure-C8-C 2 o-alkylester, bevorzugt Stearinsäure-Cio-C 2 o- alkylester, bei denen C8-C 2 o-Alkyl, bevorzugt Cio-C 2 o-Alkyl unverzweigt oder verzweigt sein kann.

Geeignete Netzmittel sind beispielsweise nichtionische, anionische oder kationische Tenside, insbesondere Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Fettalkoholen oder Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockcopolymere, ethoxylierte oder propoxy- lierte Fett- oder Oxoalkohole, weiterhin Ethoxylate von ölsäure oder Alkylphenolen, Alkylphenolethersulfate, Alkylpolyglycoside, Alkylphosphonate, Alkylphenylphosphona- te, Alkylphosphate, oder Alkylphenylphosphate.

Geeignete Egalisiermittel sind beispielsweise Blockcopolymerisate von Ethylenoxid und Propylenoxid mit Molekulargewichten M n im Bereich von 500 bis 5000 g/mol, bevorzugt 800 bis 2000 g/mol. Ganz besonders besonders bevorzugt sind Blockcopolymerisate aus Propylenoxid/Ethylenoxid beispielsweise der Formel EOsPOzEOs, wobei EO für Ethylenoxid und PO für Propylenoxid steht.

Geeignete Biozide sind beispielsweise als Proxel-Marken im Handel befindlich. Beispielhaft seien genannt: 1 ,2-Benzisothiazolin-3-on („BIT") (kommerziell erhältlich als Proxel®-Marken der Fa. Avecia Lim.) und dessen Alkalimetallsalze; andere geeignete Biozide sind 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on („MIT") und 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3- on („CIT").

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält in Schritt (A) eingesetzte Druckformulierung bis zu 30 Gew.-% Hilfsmittel (f), bezogen auf die Summe aus Metallpulver (a), Bindemittel (b), Emulgator (c) und gegebenenfalls Rheologiemodifizierer (d).

In einer Ausführungsform druckt man ein Muster von Metallpulver (a) auf, indem man Textil an einigen Stellen mit Druckformulierung bedruckt, die Metallpulver (a) enthält, und an anderen Stellen nicht. Vorzugsweise verdruckt man solche Muster, bei denen Metallpulver (a) in Form von geraden oder vorzugsweise gebogenen Streifenmustern oder Linienmustern auf Textil angeordnet sind, wobei die genannten Linien beispielsweise eine Breite und Dicke jeweils im Bereich von 0,1 μm bis 5 mm und die genann-

ten Streifen eine Breite im Bereich von 5,1 mm bis beispielsweise 10 cm oder gegebenenfalls mehr und eine Dicke von 0,1 μm bis 5 mm haben können.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verdruckt man solche Streifenmuster oder Linienmuster von Metallpulver (a), bei denen sich die Streifen bzw. Linien weder berühren noch schneiden.

In einer anderen speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verdruckt man solche Streifenmuster oder Linienmuster von Metallpulver (a), bei denen sich die Streifen bzw. Linien kreuzen, beispielsweise dann, wenn man aufgedruckte Schaltkreise herstellen will.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedruckt man in Schritt (A) nach verschiedenen Verfahren, die an sich bekannt sind. In einer Ausführungsform der vor- liegenden Erfindung verwendet man eine Schablone, durch die man die Druckformulierung, die Metallpulver (a) enthält, mit einer Rakel presst. Das vorstehend beschriebene Verfahren gehört zu den Siebdruckverfahren. Weitere geeignete Druckverfahren sind Tiefdruckverfahren und Flexodruckverfahren. Ein weiteres geeignetes Druckverfahren ist gewählt aus Valve-Jet-Verfahren. Bei Valve-Jet-Verfahren verwendet man solche Druckformulierung, die vorzugsweise keine Verdickungsmittel (d1 ) enthält.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelt man in Schritt (B) ein bedrucktes textiles Flächengebilde thermisch, und zwar in einem oder mehreren Schritten. Wünscht man mehrere Schritte zur thermischen Behandlung durchzuführen, so kann man mehrere Schritte bei der gleichen oder vorzugsweise bei verschiedenen Temperaturen durchführen.

In Schritt (B) bzw. jedem einzelnen Schritt (B), im Folgenden auch als Schritt (B1 ), (B2), (B3) usw. bezeichnet, kann man beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 200 0 C behandeln.

In Schritt (B) bzw. jedem einzelnen Schritt (B) kann man beispielsweise über einen Zeitraum von 10 Sekunden bis 15 Minuten, bevorzugt 30 Sekunden bis 10 Minuten behandeln.

Besonders bevorzugt behandelt man in einem ersten Schritt (B1) bei Temperaturen im Bereich von beispielsweise 50 bis 1 10 0 C über einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 3 Minuten und in einem zweiten Schritt (B2) anschließend bei Temperaturen im Bereich von 130°C bis 200 0 C über einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 15 Minuten.

Man kann Schritt (B) bzw. jeden einzelnen Schritt (B) in an sich bekannten Geräten durchführen, zum Beispiel in Trockenschränken, Spannrahmen oder Vakuumtrocken- schränken.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens scheidet man in Schritt (C) ein weiteres Metall auf dem textilen Flächengebilde ab. Unter „dem textilen Flächengebilde" ist dabei das zuvor in Schritt (A) bedruckte und in Schritt (B) thermisch behandelte textile Flächengebilde zu verstehen.

Man kann in Schritt (C) auch mehrere weitere Metalle abscheiden, bevorzugt ist es jedoch, nur ein weiteres Metall abzuscheiden.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man als Metallpulver (a) Carbonyleisenpulver und als weiteres Metall Silber, Gold und insbesondere insbeson- dere Kupfer.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, im Folgenden auch als Schritt (C1 ) bezeichnet, geht man so vor, dass man in Schritt (C1) ohne externe Spannungsquelle arbeitet und dass das weitere Metall in Schritt (C1 ) in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente, in alkalischer oder vorzugsweise in saurer Lösung, ein stärker positives Normalpotenzial aufweist als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt, und als Wasserstoff.

Dazu kann man beispielsweise so vorgehen, dass man in Schritt (A) bedrucktes und in Schritt (B) thermisch behandeltes textiles Flächengebilde mit einer basischen, neutralen oder vorzugsweise sauren vorzugsweise wässrigen Lösung von Salz von weiterem Metall und gegebenenfalls einem oder mehreren Reduktionsmitteln behandelt, beispielsweise indem man es in die betreffende Lösung einlegt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung behandelt man in Schritt (C1 ) im Bereich von 0,5 Minuten bis zu 12 Stunden, bevorzugt bis zu 30 Minuten.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung behandelt man in Schritt (C1 ) mit einer basischen, neutralen oder vorzugsweise sauren Lösung von Salz von weiterem Metall, die eine Temperatur im Bereich von 0 bis 100 0 C, bevorzugt 10 bis 80 0 C aufweist.

Zusätzlich kann man in Schritt (C1) ein oder mehrere Reduktionsmittel zusetzen. Wählt man beispielsweise Kupfer als weiteres Metall, so kann man als Reduktionsmittel bei- spielsweise Aldehyde, insbesondere reduzierende Zucker oder Formaldehyd als Reduktionsmittel zusetzen. Wählt man beispielsweise Nickel als weiteres Metall, so kann

man beispielsweise Alkalihypophosphit, insbesondere NahbPC^hbO, oder Boranate, insbesondere NaBH 4 , als Reduktionsmittel zusetzen.

In einer anderen Ausführungsform, im Folgenden auch als Schritt (C2) bezeichnet, der vorliegenden Erfindung geht man so vor, dass man in Schritt (C2) mit externer Spannungsquelle arbeitet und dass das weitere Metall in Schritt (C2) in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente in saurer oder alkalischer Lösung ein stärker oder schwächer positives Normalpotenzial aufweisen kann als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt. Vorzugsweise kann man dazu als Metallpulver (a) Carbonyleisen- pulver und als weiteres Metall Nickel, Zink oder insbesondere Kupfer wählen. Dabei beobachtet man für den Fall, dass das weitere Metall in Schritt (C2) in der elektrochemischen Spannungsreihe der Elemente ein stärker positives Normalpotenzial aufweist als Wasserstoff und als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt, dass zusätzlich weiteres Metall in Analogie zu Schritt (C1 ) abgeschieden wird.

Zur Durchführung von Schritt (C2) kann man beispielsweise einen Strom mit einer Stärke im Bereich von 10 bis 100 A, bevorzugt 12 bis 50 A anlegen.

Zur Durchführung von Schritt (C2) kann man beispielsweise über einen Zeitraum von 1 bis 60 Minuten unter Verwendung einer externen Spannungsquelle arbeiten.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kombiniert man Schritt (C1 ) und Schritt (C2) in der Weise, dass man zunächst ohne und danach mit externer Spannungsquelle arbeitet und dass das weitere Metall in Schritt (C) in der elektrochemi- sehen Spannungsreihe der Elemente ein stärker positives Normalpotenzial aufweist kann als Metall, das Metallpulver (a) zugrunde liegt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man der Lösung von weiterem Metall einen oder mehrere Hilfsstoffe zu. Als Hilfsstoffe seien beispielhaft genannt: Puffer, Tenside, Polymere, insbesondere partikelförmige Polymere, deren Partikeldurchmesser im Bereich von 10 nm bis 10 μm liegt, Entschäumer, ein oder mehrere organische Lösungsmittel, ein oder mehrere Komplexbildner.

Besonders geeignete Puffer sind Essigsäure/Acetat-Puffer.

Besonders geeignete Tenside sind gewählt aus kationischen, anionischen und insbesondere nicht-ionischen Tensiden.

Als kationische Tenside seien beispielhaft genannt: Beispiele für geeignete kationische Emulgatoren (c) sind beispielsweise einen Cβ-Cis-Alkyl-, -Aralkyl- oder heteroeyclischen Rest aufweisende primäre, sekundäre, tertiäre oder quartäre Ammoniumsalze, Alkanolammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze,

Oxazoliniumsalze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von Aminoxiden, Chinoliniumsalze, Isochinoliniumsalze, Tropyliumsalze, Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze. Beispielhaft genannt seien Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Hydrochlorid, die Chloride oder Acetate der verschiedenen 2-(N, N, N- Trimethylammonium)ethylparaffinsäureester 1 N-Cetylpyridiniumchlorid, N-

Laurylpyridiniumsulfat sowie N-Cetyl-N,N,N-trimethylammoniumbromid, N-Dodecyl- N,N,N-trimethylammoniumbromid, N,N-Distearyl-N,N-dimethylammoniumchlorid sowie das Gemini-Tensid N,N'-(Lauryldimethyl)ethylendiamindibromid.

Beispiele für geeignete anionische Tenside sind Alkalimetall- und Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: Cs bis C12), von Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (Ethoxylierungsgrad: 4 bis 30, Alkylrest: C12-C18) und ethoxylierter Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C4-C12), von Alkylsulfonsäuren (Alkylrest: C12-C18), von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest: Cg-ds) und von Sulfosuccinaten wie beispielsweise Sulfobernsteinsäuremono- oder diestern.

Bevorzugt sind aryl- oder alkylsubstituierte Polyglykolether, weiterhin Substanzen, die in US 4,218,218 beschrieben sind, und Homologe mit y (aus den Formeln aus US 4,218,218) im Bereich von 10 bis 37.

Besonders bevorzugt sind nichtionische Tenside wie beispielsweise ein- oder vorzugsweise mehrfach alkoxylierte Cio-C3o-Alkanole, bevorzugt mit drei bis hundert Mol C2-C4-Alkylenoxid, insbesondere Ethylenoxid alkoxylierte Oxo- oder Fettalkohole.

Geeignete Entschäumer sind beispielsweise silikonhaltige Entschäumer wie beispiels- weise solche der Formel HO-(CH 2 )S-Si(CH 3 )[OSi(CH 3 )Sb und

HO-(CH 2 )s-Si(CHs)[OSi(CH 3 )s][OSi(CH 3 )2θSi(CH 3 )s], nicht alkoxyliert oder mit bis zu 20 äquivalenten Alkylenoxid und insbesondere Ethylenoxid alkoxyliert. Auch Silikon-freie Entschäumer sind geeignet wie beispielsweise mehrfach alkoxylierte Alkohole, z.B. Fettalkoholalkoxylate, bevorzugt 2 bis 50-fach ethoxylierte vorzugsweise unverzweigte Cio-C2o-Alkanole, unverzweigte Cio-C2o-Alkanole und 2-Ethylhexan-1-ol. Weitere geeignete Entschäumer sind Fett.saure-C8-C20-alkylest.er, bevorzugt Stearinsäure-Cio-C2o- alkylester, bei denen Cs-C2o-Alkyl, bevorzugt Cio-C2o-Alkyl unverzweigt oder verzweigt sein kann.

Geeignete Komplexbildner sind solche Verbindungen, die Chelate bilden. Bevorzugt sind solche Komplexbildner, die gewählt sind aus Aminen, Diamen, und Triaminen, die mindestens eine Carbonsäuregruppe tragen. Beispielhaft seien Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure und Diethylenpentaaminpentaessigsäure sowie die korrespondierenden Alkalimetallsalze genannt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung scheidet man so viel weiteres Metall ab, dass man eine Schichtdicke im Bereich von 100 nm bis 100 μm, bevorzugt von 1 μm bis 10 μm erzeugt.

Bei der Durchführung von Schritt (C) wird Metallpulver (a) in den meisten Fällen partiell oder vollständig durch weiteres Metall ersetzt, wobei die Morphologie von weiterem abgeschiedenen Metall nicht identisch mit der Morphologie von Metallpulver (a) zu sein braucht.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschichtet man vor oder nach mindestens einem der Schritte (A), (B) und (C) mit mindestens einer polymeren Verbindung (e), die elektrischem Strom gegenüber isolierend wirkt, d. h. die sich wie ein Isolator verhält und die im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch kurz als polymere Verbindung (e) bezeichnet wird. Bevorzugt beschichtet man nach der Durchführung des Schritts (C) mit mindestens einer polymeren Verbindung (e). Das Beschichten kann man beispielsweise durch Tränken, Besprühen, Aufklotzen oder Aufrakeln durchführen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschichtet man zweimal mit mindestens einer polymeren Verbindung (e), bevorzugt vor Durchführung von Schritt (A) und nach Durchführung von Schritt (C).

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei polymerer Verbindung (e) um vernetztende Silikone. Unter vernetzenden Silikonen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Silikone, beispielsweise Polyphenylmethyl- silikone oder insbesondere Polydimethylsilikone verstanden, die reaktive Gruppen aufweisen, die zu einer Reaktion, vorzugsweise einer Kupplung von mindestens zwei Silikonmolekülen führen können. Beispiele sind Si-H-Gruppen und Si-OH-Gruppen. Vorzugsweise weisen vernetzende Silikone eine oder zwei reaktive Gruppen pro Molekül auf.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschichtet man mit 0,1 bis 200 g/m 2 polymerer Verbindung (e).

Nach der Beendigung des Abscheidens von weiterem Metall und gegebenenfalls Beschichten mit poylmerer Verbindung (e) erhält man erfindungsgemäß metallisiertes textiles Flächengebilde. Man kann erfindungsgemäß metallisiertes textiles Flächengebilde noch ein- oder mehrmals spülen, beispielsweise mit Wasser.

Zur Herstellung von beispielsweise solchen textilen Flächengebilden, die zur Herstellung von elektrisch beheizbaren Autositzen verwendet werden sollen, kann man noch

an den Enden auf an sich bekannte Weise Stromkabel befestigen, beispielsweise anlöten.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man in einem optionalen Schritt (D) an mindestens zwei Stellen, an denen in Schritt (A) Formulierung aufgebracht wurde, die Metallpulver (a) enthält, mindestens einen Artikel fixieren, der elektrischen Strom benötigt oder erzeugt. Derartige Artikel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Artikel (D) bezeichnet. Schritt (D) führt man vorzugsweise nach Schritt (B) und vor Schritt (C) durch.

Unter „mindestens zwei Stellen" seien im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Stellen des Musters aus Schritt (A) zu verstehen, die Metallpulver (a) aufweisen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gehören jeweils zwei der in Schritt (A) bedruckten Stellen, auf denen man in Schritt (D) mindestens einen Artikel fixiert, der elektrischen Strom benötigt oder erzeugt, zu unterschiedlichen Teilen, beispielsweise Streifen des in Schritt (A) aufgedruckten Musters.

Vorzugsweise liegen jeweils zwei der in Schritt (D) genannten Stellen dicht beieinan- der, beispielsweise im Bereich von 0,1 bis 5 mm, bevorzugt bis 2 mm.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die in Schritt (D) fixierten Artikel, die elektrischen Strom benötigen oder erzeugen, relativ klein, beispielsweise mit einem mittleren Durchmesser im Bereich von 1 bis 5 mm oder kleiner.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung haben Artikel (D) mindestens zwei Stromanschlüsse, von denen je einer an der oben genannten Stelle fixiert wird.

Artikel (D) können unterschiedlicher Natur sein oder gleichartig.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man Artikel (D) aus Licht emittierenden Dioden, flüssigkristallinen Anzeigeelementen, Peltierelementen, Transistoren, elektrochromen Farbstoffen, resistiven Elementen, kapazitiven Elementen, induktiven Elementen, Dioden, Transistoren, Aktuatoren, elektromechanischen Elemen- ten und Solarzellen.

Licht emittierenden Dioden, flüssigkristalline Anzeigeelemente, Peltierelemente, Transistoren, elektrochrome Farbstoffe, resistive Elemente, kapazitive Elemente, induktive Elemente, Dioden, Transistoren, Aktuatoren, elektromechanische Elemente und Solar- zellen sind als solche bekannt und kommerziell erhältlich.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man das Fixieren von Artikeln (D) in an sich bekannten Montageverfahren und -anlagen durch. Beispiele für Montageverfahren und -anlagen sind zum Beispiel aus der Leiterplattenfertigung bekannt (Surface-Mount-Technologie). Bestückungsautomaten platzieren zum Beispiel einen oder mehrere Artikel (D) an der jeweils gewünschten Stelle der nach Schritt (A) bearbeiteten textilen Oberfläche.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, in der hinreichend kleine Artikel (D) fixiert werden sollen, geht man von in Gurten aus Karton oder Kunststoff verpack- ten Artikeln (D) aus. In den Gurten befinden sich Taschen, in welchen die Artikel (D) liegen. Die Oberseite der Tasche ist zum Beispiel durch eine Folie verschlossen, welche abgezogen werden kann, um Artikel (D) zu entnehmen. Die Gurte selbst werden auf einer Rolle aufgewickelt. Auf zumindest einer Seite hat die Rolle in regelmäßigen Abständen Löcher, über die der Gurt vom Bestückungsautomaten bewegt werden kann. Diese Rollen werden mit Hilfe von Zufuhrmodulen, sogenannten Feedern, dem Bestückungsautomaten zugeführt. Die Artikel (D) werden zum Beispiel mit Vakuumpinzetten oder Greifern entnommen und dann auf der Sollposition des textilen Substrates aufgesetzt. Dieser Vorgang wird für alle zu fixierenden Artikel (D) wiederholt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind metallisierte textile Flächengebilde, erhältlich nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren. Erfindungsgemäße metallisierte textile Flächengebilde lassen sich nicht nur gut und gezielt herstellen, so kann man beispielsweise durch die Art des aufgedruckten Musters von Metallpulver (a) und durch die Menge an abgeschiedenem weiteren Metall beispielsweise die Flexibili- tat und die elektrische Leitfähigkeit gezielt beeinflussen. Erfindungsgemäße metallisierte textile Flächengebilde sind auch flexibel einsetzbar, beispielsweise in Anwendungen für elektrisch leitfähige Textilien.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen erfindungsgemäße mit einem Linien- oder Streifenmuster bedruckte metallisierte textile Flächengebilde einen spezifischen Widerstand im Bereich von 1 mω/cm 2 bis 1 Mω/cm 2 bzw. im Bereich von 1 μω/cm bis 1 Mω/cm auf, gemessen bei Zimmertemperatur und entlang der betreffenden Streifen bzw. Linien.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfassen erfindungsgemäße mit einem Linien- oder Streifenmuster bedruckte metallisierte textile Flächengebilde mindestens zwei Kabel, die an den jeweiligen Enden von Linien oder Streifen auf an sich bekannte Weise befestigt sind, beispielsweise angelötet.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßen metallisierten textilen Flächengebilden beispielsweise zur Herstellung

von beheizbaren Textilen, insbesondere beheizbaren Autositzen und beheizbaren Teppichen, Tapeten und Bekleidung, weiterhin Bettwaren und Bettwäsche.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfin- dungsgemäßen metallisierten textilen Flächengebilden als oder zur Herstellung von solchen Textilien, die Strom in Wärme umwandeln, weiterhin von solchen Textilien, die natürliche oder künstliche elektrische Felder abschirmen können, von Textil-integrierter Elektronik und von RFI D-Textilien. Unter RFI D-Textilien sind beispielsweise Textilien zu verstehen, die eine Radiofrequenz identifizieren können, z.B. mit Hilfe eines Geräts, das als Transponder oder englisch RFID tag bezeichnet wird. Derartige Geräte benötigen keine interne Stromquelle.

Beispiele für Textil-integrierte Elektronik sind mit Textil integrierte Sensoren, Transistoren, Chips, LED's (Licht-emittierende Dioden, englisch: light emitting diodes), Solarmo- dule, Solarzellen und Peltier-Elemente. So sind mit Textil integrierte Sensoren beispielsweise geeignet, um die Körperfunktionen von Säuglingen oder älteren Menschen zu überwachen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind deshalb Verfahren zur Herstellung von beheizbaren Textilien, beispielsweise beheizbaren Tapeten und Vorhängen, beheizbaren Autositzen und beheizbaren Teppichen, weiterhin zur Herstellung von solchen Textilien, die Strom in Wärme umwandeln, weiterhin von solchen Textilien, die elektrische Felder abschirmen können, Textil-integrierte Elektronik und von RFI D-Textilien unter Verwendung von erfindungsgemäßen metallisierten textilen Flächengebilden. Erfin- dungsgemäße Verfahren zur Herstellung von beheizbaren Textilien, von solchen Textilien, die Strom in Wärme umwandeln, weiterhin für solche Textilien, die elektrische Felder abschirmen können, und von RFI D-Textilien unter Verwendung von erfindungsgemäßen metallisierten textilen Flächengebilden kann man beispielsweise so durchführen, dass man erfindungsgemäßes metallisiertes textiles Flächengebilde konfektio- niert.

Ein spezieller Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind beheizbare Autositze, hergestellt unter Verwendung von erfindungsgemäßem metallisierten textilen Flächengebilde. Erfindungsgemäße beheizbare Autositze benötigen beispielsweise wenig Strom, um eine angenehme Sitztemperatur zu erzeugen, und schonen daher die Autobatterie, was insbesondere im Winter vorteilhaft ist. Weiterhin lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beheizbare Autositze mit flexiblem Design herstellen, was für eine komfortable Wärmeverteilung sorgt, beispielsweise durch nur wenige „hot spots".

Ein spezieller Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Tapeten, Vorhänge und insbesondere Teppiche, hergestellt unter Verwendung von oder bestehend aus erfindungsgemäßem metallisierten textilen Flächengebilde.

Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.

I. Herstellung einer Druckpaste

Man verrührte miteinander:

54 g Wasser

750 g Carbonyleisenpulver, nicht passiviert, dio 3 μm, dso 4,5 μm, dgo 9 μm.

125 g einer wässrigen Dispersion, pH-Wert 6,6, Feststoffgehalt 39,3 Gew.-%, eines statistischen Emulsionscopolymerisats von

1 ,9 Gew.-Teilen N-Methylolacrylamid, 1 ,3 Gew.-Teilen Acrylsäure, 9,8 Gew.-% Styrol, 40 Gew.-Teilen n-Butylacrylat, 47 Gew.-Teilen Ethylacrylat, Angaben in Gew.-Teilen sind jeweils bezogen auf gesamten Feststoff, mittlerer Partikeldurchmesser (Gewichtsmittel) 172 nm, bestimmt durch Coulter Counter, T 9 : - 19°C (Bindemittel b.1 ) dynamische Viskosität (23°C) 70 mPa-s, 20 g Verbindung der Formel

20 g einer 51 Gew.-% Lösung eines Umsetzungsprodukts von Hexamethyldiisocyanat mit n-CisH37(OCH2CH2)i5OH in Isopropanol/Wasser (Volumenanteile 2:3)

Man rührte über einen Zeitraum von 20 Minuten mit 5000 U/min (Ultra-Thurrax). Man erhielt eine Druckpaste mit einer dynamischen Viskosität von 30 dPa-s bei 23°C, ge- messen mit einem Rotationsvikosimeter nach Haake.

II. Bedrucken von Textil: Beschichten mit polymerer Verbindung (e.1 ), Schritt (A), und Schritt (B)

Zunächst wurde ein vernetzendes Silikon (e.1) auf ein Polyestervlies, Flächengewicht 90 g/cm 2 einseitig aufgebracht.

Danach bedruckte man das Polyestervlies auf der mit Silikon (e.1) behandelten Seite mit einer Druckpaste aus I., mit einem Sieb, mesh 60 mit einem Streifenmuster.

Anschließend trocknete man in einem Trockenschrank über einen Zeitraum von 10 Minuten bei 100 0 C. Danach fixierte man in einem Trockenschrank bei einer Temperatur von 150 0 C über einen Zeitraum von 5 Minuten.

Man erhielt bedrucktes und thermisch behandeltes Polyestervlies.

III. Abscheiden eines weiteren Metalls, Schritt (C)

111.1 Abscheiden von Kupfer ohne externe Spannungsquelle

Bedrucktes und thermisch behandeltes Polyestervlies aus II. wurde über einen Zeitraum von 10 Minuten in einem Bad (Zimmertemperatur) behandelt, das wie folgt zusammengesetzt war: 382 g H 2 SO 4

5,1 I destilliertes Wasser

1 ,1 g NaCI

5 g Ci 3 /Ci 5 -Alkyl-0-(EO)io(PO) 5 -CH 3

(EO: CH 2 -CH 2 -O, PO: CH 2 -CH(CHs)-O)

Man entnahm das Polyestervlies, spülte zweimal unter fließendem Wasser und trocknete bei 90 0 C über einen Zeitraum von einer Stunde.

Man erhielt erfindungsgemäßes metallisiertes Textil T-1.

111.2 Abscheiden von weiterem Metall durch Galvanisieren

Bedrucktes und thermisch behandeltes Polyestervlies aus II. wurde jeweils in einem Galvanisierbad behandelt, das wie folgt zusammengesetzt war: 1 ,47 kg CuSO 4 -5 H 2 O 382 g H 2 SO 4 5,1 I destilliertes Wasser 1 ,1 g NaCI 5 g Ci 3 /Ci 5 -Alkyl-0-(EO)io(PO) 5 -CH 3

Man entnahm das Polyestervlies, spülte zweimal unter fließendem Wasser und trocknete bei 90 0 C über einen Zeitraum von einer Stunde.

111.2.1 Galvanisieren über einen Zeitraum von 10 Minuten

Man galvanisierte in einem vorstehend beschriebenen Galvanisierbad über einen Zeitraum von 10 Minuten, wobei man eine Elektrode als Kathode verwendete und an der Kontaktstelle des bedruckten Polyestervlieses die Anode schaltete.

Man erhielt erfindungsgemäßes metallisiertes Textil T-2.

111.2.1 Galvanisieren über einen Zeitraum von 30 Minuten

Man galvanisierte in einem vorstehend beschriebenen Galvanisierbad über einen Zeitraum von 30 Minuten, wobei man eine Elektrode als Kathode verwendete und an der Kontaktstelle des bedruckten Polyestervlieses die Anode schaltete.

Man erhielt erfindungsgemäßes metallisiertes Textil T-3.

Anschließend beschichtete man.

Man erhielt ein erfindungsgemäß metallisiertes Textil mit hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften.