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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING MICROLENSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/015383
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for producing microlenses (4) comprises the steps of providing a carrier substrate (5), prestructuring the carrier substrate using the intaglio printing method, such that on a front of the carrier substrate raised regions are produced and on a back opposite of the front of the carrier substrate, recesses corresponding to the raised regions are produced, and applying translucent plastic (7, 8) on at least one side of the carrier substrate in the region of the raised regions or recesses for forming microlenses.

Inventors:
KECK ANGELIKA (DE)
MENGEL CHRISTOPH (DE)
VOIT MAX (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/005642
Publication Date:
February 11, 2010
Filing Date:
August 04, 2009
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
KECK ANGELIKA (DE)
MENGEL CHRISTOPH (DE)
VOIT MAX (DE)
International Classes:
G02B3/00; B29D11/00; B32B27/00; B42D15/00; G07D7/20
Domestic Patent References:
WO2007040138A12007-04-12
Foreign References:
US1943995A1934-01-16
DE102004037825A12005-09-08
DE102004014140A12004-10-21
JPS6431101A1989-02-01
GB2416738A2006-02-08
US6870681B12005-03-22
Attorney, Agent or Firm:
KSNH PATENTANWÄLTE et al. (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Herstellen von Mikrolinsen, umfassend die Schritte:

- Bereitstellen eines Trägersubstrats und

Vorstrukturieren des Trägersubstrats, so dass auf einer Vorderseite des Trägersubstrats Erhebungen entstehen und auf einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite des Trägersubstrats den Erhebun- gen im Wesentlichen entsprechende Vertiefungen entstehen,

gekennzeichnet durch den Schritt:

Auftragen von transluzentem Kunststoff auf zumindest eine Seite des Trägersubstrats im Bereich der Erhebungen oder Vertiefungen zur

Bildung von Mikrolinsen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorstrukturieren des Trägersubstrats durch Verprägen, insbesondere durch Blindverprägen im Tiefdruckverfahren, vorzugsweise im Stichtiefdruck-Verfahren, geschieht.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat als ein Papier und/ oder eine Trägerfolie, insbesondere transluzente Trägerfolie, umfassendes Substrat bereitgestellt wird.

4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen in den Vertiefungen als plan- oder bikonvexe Linsen, insbesondere als Zylinder- oder sphärische Linsen, ausgebildet werden.

5. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der transluzente Kunststoff so auf der

Rückseite des Trägersubstrats aufgetragen wird, dass er zwischen den Mikrolinsen räumlich unterbrochen ist oder eine durchgehende Schicht bildet.

6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befüllen der Vertiefungen drucktechnisch, vorzugsweise im Flexodruck- oder Siebdruckverfahren geschieht.

7. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem transluzenten Kunststoff transluzente, optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln aufgetragen werden.

8. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Blindverprägen des Trägersubstrats im Tiefdruckverfahren mit einer Tiefdruckplatte erfolgt, die Vertiefungen mit einer Gravurtiefe von etwa 20 μm bis etwa 200 μm und einer Gravurbreite von etwa 50 μm bis etwa 500 μm, bevorzugt von etwa 100 μm bis etwa 500 μm, besonders bevorzugt von etwa 200 μm bis etwa

500 μm aufweist.

9. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der transluzente Kunststoff ein optischer Lack ist und das Verfahren den weiteren Schritt umf asst:

- Trocknen des Lacks, wobei das Trocknen vorzugsweise durch Aushärten, insbesondere bei erhöhter Temperatur oder mittels UV-Bestrahlung, erfolgt.

10. Verfahren zum Herstellen eines Mikrolinsensubstrats, umfassend ein Verfahren zur Herstellung von Mikrolinsen nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen mit dem Trägersubstrat fest verbunden werden, und das Mikrolinsensubstrat vorzugsweise einen zu einer Ebene des Trägersubstrats spiegelsymmetrischen Aufbau besitzt.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen bzw. Vertiefungen in einer regelmäßigen, insbesondere rasterartigen Anordnung erzeugt werden.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat als transluzente Trägerfolie mit einer Dicke von etwa 15 bis etwa 100 μm vorliegt, vorzugsweise mit einer Dicke von 20, 30, 50 oder 80 μm.

13. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch den weiteren Schritt:

Aufbringen einer Abstandsschicht, vorzugsweise umfassend optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln.

14. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch den Schritt:

Bedrucken des transluzenten Kunststoffs und/ oder des Trägersub- strats, vorzugsweise im Bereich der Vertiefungen, mit einer Rasterstruktur.

15. Mikrolinsensubstrat, umfassend

- ein Träger Substrat mit eingebrachten Erhebungen auf einer Vorderseite des Trägersubstrats und den Erhebungen im Wesentlichen entsprechenden Vertiefungen auf einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite des Trägersubstrats und

- eine Mehrzahl von Mikrolinsen, welche auf zumindest einer Seite des Trägersubstrats im Bereich der Erhebungen oder Vertiefungen angeordnet sind.

16. Mikrolinsensubstrat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat Papier und/ oder eine Trägerfolie, insbesondere eine transluzente Trägerfolie, umfasst.

17. Mikrolinsensubstrat nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Vertiefungen angeordneten Mikrolinsen als plan- oder bikonvexe Linsen, insbesondere als Zylinder- oder sphärische Linsen, ausgebildet sind.

18. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen auf der Rückseite des Trägersubstrats voneinander beabstandet oder miteinander vollflächig verbunden sind.

19. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen transluzente, optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln enthalten.

20. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen aus einem transluzen- ten Kunststoff ausgebildet sind, vorzugsweise aus einem ausgehärteten optischen Lack.

21. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen mit dem Trägersub- strat fest verbunden sind und eine regelmäßige, insbesondere rasterartige Anordnung aufweisen.

22. Mikrolinsensubstrat nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch einen zu einer Ebene des Trägersubstrats spiegelsymmetrischen Aufbau.

23. Mikrolinsensubstrat nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat als transluzente Trägerfolie mit einer Dicke von etwa 15 bis etwa 100 μm vorliegt, vorzugsweise mit einer Dicke von 20, 30, 50 oder 80 μm.

24. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 21 bis 23, gekennzeichnet durch zumindest einen Abstandshalter, der durch eine Erhebung des Trägersubstrats gebildet wird.

25. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 21 bis 24, gekennzeichnet durch eine Abstandsschicht, welche vorzugsweise optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln umfasst.

26. Mikrolinsensubstrat nach wenigstens einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrolinsen und/ oder das Trägersubstrat mit einer Rasterstruktur bedruckt sind.

27. Verwenden eines Trägersubstrats, welches vorstrukturiert, bevorzugt verprägt, besonders bevorzugt im Tiefdruckverfahren, insbesondere im Stichtief druck- Verfahren blindverprägt wurde, so dass sich Erhebungen auf einer Vorderseite sowie den Erhebungen im Wesentlichen entsprechende Vertiefungen auf einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite befinden, als Linsenabformkörper zur Herstellung von Mikrolinsen.

28. Datenträger, insbesondere Wertdokument, Markenartikel oder dergleichen, umfassend ein Mikrolinsensubstrat nach einem der Ansprüche 10 bis 26, welches ein Verifikationsmittel bildet.

29. Datenträger nach Anspruch 27, gekennzeichnet durch zumindest ein erstes und ein zweites Sicherheitselement und zumindest eine Faltachse, entlang welcher der Datenträger zu beiden Seiten wahlweise gefaltet werden kann, so dass das Mikrolinsensubstrat zur Verifikation wahlweise mit dem ersten oder dem zweiten Sicherheitselement zusammenwirkt

Description:
Verfahren zum Herstellen von Mikrolinsen

Die Erfindung betrifft ein Mikrolinsensubstrat, welches als ein Verifikationsmittel oder Sicherheitsmerkmal für einen Datenträger eingesetzt werden kann, sowie ein Herstellungsverfahren für Mikrolinsen und für ein solches Mikrolinsensubstrat.

Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, oder auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicher- heitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Gegenstands gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen.

Der Begriff "Datenträger" umfasst auch nicht umlauffähige Vorstufen solcher Datenträger, die beispielsweise im Fall von Sicherheitspapier in quasi endloser Form vorliegen und zu einem späteren Zeitpunkt weiterverarbeitet werden. Datenträger im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Banknoten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige Eintrittskarten, aber auch andere fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe und sonstige Ausweisdokumente, und auch kartenförmige Datenträger, insbesondere Chipkarten, sowie Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen und dergleichen.

Ein Sicherheitselement kann in einen solchen Datenträger, beispielsweise in eine Banknote oder eine Chipkarte, eingebettet sein oder als selbsttragendes Transferelement ausgebildet sein, beispielsweise als Patch oder als Etikett, das nach seiner Herstellung auf einen zu sichernden Datenträger oder sonstigen Gegenstand aufgebracht wird.

Sicherheitselemente erzeugen häufig einen gut sichtbaren optischen Eindruck, weswegen solche Sicherheitselemente neben ihrer Funktion als Siehe- rungsmittel bisweilen auch ausschließlich als dekorative Elemente verwendet werden.

Um eine Fälschung oder Nachstellung von Sicherheitselementen beispiels- weise mit hochwertigen Farbfotokopiergeräten zu verhindern, weisen Sicherheitselemente häufig optisch variable Elemente auf, die dem Betrachter unter verschiedenen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln und etwa einen unterschiedlichen Farbeindruck oder auch unterschiedliche graphische Motive zeigen. In diesem Zusammenhang ist beispielsweise die Verwendung von beugungsoptischen Mikro- oder Na- nostrukturen in Form von Prägehologrammen oder anderen hologrammähnlichen Beugungsstrukturen bekannt.

Zur Erzeugung optisch variabler Elemente ist weiterhin die Verwendung von Mikrolinsen- Anordnungen bekannt. Beispielsweise offenbart die

EP 0 219 012 A2 eine regelmäßige Anordnung von parallelen, aneinanderstoßenden Zylinderlinsen, welche in Abhängigkeit von der Blickrichtung wegen der konvergierenden Wirkung der Zylinderlinsen nur einen streifenförmigen Bereich jeweils unterhalb einer Zylinderlinse zeigt. Unterhalb der Zylinderlinsen sind dabei streifenförmig zerlegte Bilder angeordnet, welche sich für einen Betrachter je nach Blickrichtung zu einem bestimmten Gesamtbild zusammensetzen. Je nach Betrachtungswinkel werden dabei bei horizontaler Anordnung der Zylinderlinsen verschiedene Bilder sichtbar, wodurch Kippbilder und Animationen erzeugt werden können. Liegen die Zy- linderlinsen in vertikaler Richtung, so können stereoskopische Parallaxen in das Bild eingebracht werden, wodurch für den Betrachter ein räumlicher Eindruck erzeugt werden kann. Neben der Verwendung von Zylinderlinsen ist auch die Verwendung einer regelmäßigen Anordnung von sphärischen Linsen bekannt, wie sie beispielsweise in einer Moire- Vergrößerungsanordnung verwendet wird.

Die US 5712731 A betrifft die Verwendung einer solchen Moire- Vergrößerungsanordnung als Sicherheitsmerkmal. Die dort beschriebene Sicherheitsvorrichtung weist eine regelmäßige Anordnung von im Wesentlichen identischen gedruckten Mikrobildern auf, sowie eine regelmäßige zweidimensionale Anordnung von im Wesentlichen identischen sphärischen Mikrolinsen. Die Mikrolinsenanordnung weist dabei im Wesentlichen dieselbe Teilung wie die Mikrobildanordnung auf. Wird die Mikrobildanordnung durch die Mikrolinsenanordnung betrachtet, so werden in den Bereichen, in denen die beiden Anordnungen im Wesentlichen im Register stehen, für den Betrachter eine oder mehrere vergrößerte Versionen der Mikrobilder erzeugt.

Die prinzipielle Funktionsweise derartiger Moire- Vergrößerungsanordnungen ist in dem Artikel „The moire magnifier", M.C. Hutley, R. Hunt, R.F. Stevens and P. Savander, Pure Appl. Opt. 3 (1994), pp. 133-142, beschrieben. Kurz gesagt bezeichnet Moire- Vergrößerung danach ein Phänomen, das bei der Betrachtung eines Rasters aus identischen Bildobjekten durch ein Linsenraster mit annähernd demselben Rastermaß auftritt. Wie bei jedem Paar ähnlicher Raster ergibt sich dabei ein Moiremuster, das in diesem Fall als vergrößertes und gegebenenfalls gedrehtes Bild der wiederholten Elemente des Bildrasters erscheint. Weitere Ausgestaltungsvarianten und Effekte, die auf diesem Mechanismus beruhen, sind beispielsweise in dem Artikel „Proper- ties of moire magnifiers", Kamal et al., Optical Engineering 37 (11), S. 3007- 3014 (November 1998), beschrieben. Regelmäßige Mikrolinsenanordnungen können auch als Verifikationsmittel für Sicherheitselemente verwendet werden, wie dies in der EP 1 147912 Bl beschrieben ist. Dabei werden bestimmte Strukturen eines Sicherheitselementes erst bei Betrachtung durch ein solches Verifikationselement für den Benutzer sichtbar, so dass die Funktion des Sicherheitselements für einen unbefangenen Betrachter verborgen werden kann.

Zur Herstellung solcher Mikrolinsenanordnungen sind im Stand der Technik verschiedene Techniken bekannt. In der EP 1 878 584 A2 wird dazu das Dru- cken eines optischen Lacks auf ein Trägersubstrat mithilfe einer Tiefdruckplatte offenbart. In der Tiefdruckplatte sind dabei Vertiefungen eingebracht, die die Negativform der gewünschten Linsenanordnung bilden. Weiterhin offenbart diese Schrift auch die Verwendung der Tiefdruckplatten als Prägewerkzeug, mit dessen Hilfe die gewünschte Mikrolinsenanordnung bei- spiels weise in eine Laminierschicht eingeformt wird. Derartige Verfahren sind auch in der EP 0698 256 B2 beschrieben, wobei dort alternativ auch die Verwendung von Photoresistschichten in Verbindung mit geeigneten Masken zur Herstellung von Mikrolinsen offenbart wird.

In der DE 10 2006 003 798 Al wird als weitere Alternative das partielle Auftragen einer Primerschicht genannt, welche eine bereichsweise Veränderung der Oberflächenspannung erzeugt, die zur Herstellung der Mikrolinsen verwendet werden kann.

Aus der letztgenannten Schrift, wie auch aus der WO 2006/016265 Al, ist als weitere Alternative ein Tintenstrahl verfahren bekannt, bei welchem ein transluzenter Kunststoff, beispielsweise ein optischer Lack, auf einer rauen Oberfläche mithilfe eines Tintenstrahl-Druckkopfs in Form von Mikro- tröpfchen an den gewünschten Stellen positioniert wird. Bei diesem Verfah- ren müssen die verwendeten Materialien geeignete Oberflächenspannungen aufweisen, um ein Verlaufen der aufgebrachten flüssigen Mikrotröpfchen zu vermeiden.

Alle bekannten Mikrolinsenanordnungen zeigen einen mehrschichtigen Aufbau und erfordern entsprechend komplexe und vielstufige Herstellungsverfahren. Weiterhin müssen insbesondere bei Tintenstrahlverfahren das Substrat und der zur Erzeugung der Mikrolinsen aufgebrachte Kunststoff im Zusammenspiel bestimmte Eigenschaften zeigen, beispielsweise bezüglich der Oberflächenspannung, um ein ungewolltes Verfließen des beim Aufbringen flüssigen Kunststoffs auf dem Substrat zu vermeiden. Bei den weiterhin bekannten, oben beschriebenen Tiefdruck- und Prägeverfahren muss das exakte Abbild, d.h. die Negativform der zu erzeugenden Mikrolinsen, in die Tiefdruckplatte eingebracht werden, was ebenfalls umfangreiche und kom- plexe Vorbereitungsschritte zum Bereitstellen einer solchen Tiefdruckplatte im Vorfeld der Herstellung einer Mikrolinsenanordnung bedingt.

Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und insbesondere ein Mikrolinsen- Substrat, welches auch als ein Verifikationsmittel oder Sicherheitsmerkmal für einen Datenträger eingesetzt werden kann und welches einfach aufgebaut ist, sowie ein Herstellungsverfahren für Mikrolinsen und für ein solches Mikrolinsensubstrat anzugeben, welches eine vereinfachte Herstellung gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mikrolinsensubstrat sowie ein Herstellungsverfahren für Mikrolinsen und für ein solches Mikrolinsensubstrat mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Ein Datenträger mit einem solchen Mikrolinsensubstrat sowie die Verwendung eines Trägersubstrats als Linsenkörper zur Herstellung von Mikrolinsen sind in den nebengeordneten Ansprüchen angegeben. Die abhängigen Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein vorstrukturiertes Trägersubstrat mit Erhebungen und Vertiefungen als Abformkörper zur Herstellung von Mikrolinsen verwendet werden kann. Ein solches vorstrukturiertes Trägersubstrat kann durch Verprägen eines geeigneten Trägersubstrats geschaffen werden. Hierzu können an sich bekannte Prägewerkzeuge verwendet werden. Bevorzugt wird das Trägersubstrat in einem Tiefdruckverfahren blindverprägt. Dabei werden in einer zur Blindverprägung verwendeten Tiefdruckplatte Vertiefungen, insbesondere Gravuren, geschaffen, welche auf dem Trägersubstrat geeignete Prägestrukturen erzeugen. Dabei können beispielsweise anhand von Gravurtiefe und -breite die Form und Abmessung der Erhebungen und Vertiefungen und somit der herzustellenden Mikrolinsen gezielt beeinflusst werden.

Bei der Blindverprägung geschieht das Verprägen mittels einer Tiefdruckplatte ohne Farbfüllung, das heißt in den Vertiefungen der Tiefdruckplatte ist keine Druckfarbe vorgesehen. Dabei geschieht das Verprägen unter sehr hohem Anpressdruck, das heißt zwischen der Tiefdruckplatte und einer Gegendruckplatte, welche mit einem speziellen dünnen Gummituch bespannt sein kann, wirken sehr hohe Kräfte, die ein dauerhaftes Verprägen des Trägersubstrats gewährleisten.

Das Tiefdruckverfahren ist vorzugsweise ein Linien- bzw. Stichtiefdruck- Verfahren, bei welchem in die Tiefdruckplatte bzw. Stichtiefdruckplatte mit- hilfe eines manuell oder maschinell geführten, rotierenden Stichels Vertiefungen, beispielsweise in Form von Linien, in die Druckplatte eingraviert werden. Es kann aber auch ein Rastertiefdruck- Verfahren eingesetzt werden, bei welchem die Vertiefungen in die Tiefdruckplatte geätzt werden. Darüber hinaus kann eine Tiefdruckplatte selbstverständlich auch mittels eines geeigneten Lasers mit den vorgesehenen Gravuren versehen werden.

In dem Tiefdruckverfahren wird das Trägersubstrat mittels der Tiefdruckplatte und einer Gegendruckplatte mit hohem Druck verprägt. Aufgrund der Vertiefungen in der Tiefdruckplatte entstehen auf der Vorderseite des Trägersubstrats, welche der Tiefdruckplatte zugewandt ist, Erhebungen und auf der gegenüberliegenden Rückseite des Substrats entsprechende Vertiefungen. Die Vertiefungen in der Tiefdruckplatte sind dabei derart ausgebildet, dass die Erhebungen und/ oder die Vertiefungen des verprägten Substrats zum Abformen von Mikrolinsen geeignet sind. Damit wird eine einfache Möglichkeit zur Herstellung von zur Abformung von Mikrolinsen geeigne- ten Erhebungen und/ oder Vertiefungen geschaffen.

Mikrolinsen werden dann hergestellt, indem ein zur Bildung der Mikrolinsen geeigneter transluzenter Kunststoff auf zumindest eine der beiden Seiten des blindverprägten Trägersubstrats im Bereich der Erhebungen oder Vertiefungen aufgebracht wird. Vorzugsweise werden die Vertiefungen auf der Rückseite des Trägersubstrats mit einem solchen transluzenten Kunststoff befüllt und/ oder die Erhebungen auf der Vorderseite des Trägersubstrats mit einem solchen transluzenten Kunststoff vollflächig bedeckt. Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung bedeutet "transluzent" durchschei- nend im Sinn einer gewissen oder vollständigen Lichtdurchlässigkeit und schließt somit auch Transparenz mit ein. Eine transluzente Schicht erlaubt es, die hinter bzw. unter ihr befindlichen Objekte wahrzunehmen, auch wenn durch die transluzente Schicht die Helligkeit der Objekte reduziert und/ oder die Farbe der Objekte verändert sein kann. Unter transluzentem Kunststoff wird entsprechend ein transparenter Kunststoff oder ein semitransparenter Kunststoff, insbesondere ein lasierender Kunststoff, verstanden.

Bei der Herstellung von Mikrolinsen durch Befüllen der Vertiefungen auf der Rückseite des Trägersubstrats mit dem transluzenten Kunststoff wird die räumliche Ausdehnung der Linse auf dem Trägersubstrat nicht nur durch Materialparameter, wie der Oberflächenspannung des transluzenten Kunststoffs auf dem Trägersubstrat, bestimmt, sondern vorteilhafterweise auch durch die räumliche Geometrie der im Substrat erzeugten Vertiefung. Da- durch bestehen mehr Freiheitsgrade bei der Auswahl der Materialien. Zusätzlich wird durch die Vertiefung auch die räumliche Lage des aufgebrachten Kunststoffs bestimmt und auf diese Weise die zu bildende Mikrolinse an der vorgesehenen Position zentriert. Somit ist eine geringere Ortsgenauigkeit beim Aufbringen des transluzenten Kunststoffs erforderlich.

Die Oberflächenform der Mikrolinse wird auf ihrer dem Trägersubstrat zugewandten Seite durch die Form der Vertiefung bestimmt. In diesem Zusammenhang liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass die Rückseite eines im Stich- oder Rastertiefdruck mit einer entsprechend ausgestalteten Tiefdruckplatte verprägten Trägersubstrats eine für die Ausbildung von

Mikrolinsen geeignete nahezu sphärische oder zylinderförmige Prägestruktur aufweist. Eine solche Prägestruktur ergibt sich auf der Rückseite des Trägersubstrats sowohl bei kugel-, pyramiden- bzw. linienförmigen Vertiefungen in der Tiefdruckplatte als auch bei anders gestalteten Gravuren oder Ät- zungen. Durch Vertiefungen in der Tiefdruckplatte in Form von konzentrischen Ringen kann auf der Rückseite des Trägersubstrats auch eine Prägestruktur geschaffen werden, die zur Ausbildung einer Fresnellinse geeignet ist. Beim Füllen der vorzugsweise sphärischen oder zylinderförmigen Prägestruktur auf der Rückseite des Trägersubstrats ergibt sich somit eine kugel- bzw. zylindersymmetrische Linsenoberfläche auf der Seite des Trägersubstrats. Zusätzlich können durch die Form der Vertiefung in der Tiefdruck- platte beispielsweise die Breite und die Höhe der Linse bestimmt werden. Geeignete Techniken zum Einbringen nahezu beliebiger Gravurtiefen und -breiten sind aus dem Stand der Technik bekannt.

Die Form der Mikrolinse auf der dem Trägersubstrat abgewandten Seite wird allgemein durch verschiedene Eigenschaften des Trägersubstrats und des transluzenten Kunststoffs bestimmt, wie durch die Form und das Volumen der Vertiefung, der Menge des in eine solche Vertiefung eingefüllten transluzenten Kunststoffs und den Materialeigenschaften von Trägersubstrat und transluzentem Kunststoff. Vorteilhafterweise wird die Oberflächen- Spannung des transluzenten Kunststoffs auf dem Trägersubstrat so eingestellt, dass sich für die Linsenoberfläche auf der dem Trägersubstrat abgewandten Seite eine für optische Zwecke geeignete Oberfläche ergibt, beispielsweise eine Linsenoberfläche mit einer kugelbogen- oder parabelförmi- gen Schnittfläche. Somit wird diese Linsenoberfläche nicht durch ein Präge- Werkzeug bestimmt, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. Dadurch entfallen einerseits die bislang notwendig Bereitstellung eines solchen hoch präzisen Werkzeugs und andererseits ein entsprechender Prägeschritt, so dass sich das Herstellungsverfahren insgesamt verkürzt und vereinfacht.

Alternativ oder zusätzlich kann auch die Vorderseite des Trägersubstrats mit einem solchen transluzenten Kunststoff zumindest bereichsweise bedeckt werden. Dadurch bilden sich im Bereich der Erhebungen, also im Bereich der durch das Tiefdruckverfahren entstandenen Positivstruktur, konkave Ausformungen in dem aufgebrachten transluzenten Kunststoff aus, wobei eben- falls Mikrolinsen entstehen. Ein solches Bedecken der Vorderseite des Trägersubstrats dient gleichzeitig dem Erzeugen einer ebenen Oberfläche auf der Vorderseite des Trägersubstrats, dem mechanischen Verstärken des Trägersubstrats und/ oder dem gezielten Beeinflussen der optischen Brechkraft der Gesamtanordnung.

Das Trägersubstrat umfasst vorzugsweise Papier und/ oder eine Trägerfolie, insbesondere eine transluzente Trägerfolie. Im einfachsten Fall besteht das Trägersubstrat vollständig entweder aus Papier oder aus Kunststoff. Das Trägersubstrat kann jedoch auch bereichsweise aus verschiedenen Materialien bestehen, und insbesondere in einem Bereich aus Papier und zugleich in einem anderen Bereich aus Kunststoff, vorzugsweise aus einer transluzenten Trägerfolie, bestehen. Dadurch ist es möglich, verschiedene Materialien als Trägersubstrat in einem Arbeitsgang zu verprägen. Unter transluzenter Trä- gerfolie wird hierbei entweder eine transparente oder eine semitransparente Trägerfolie verstanden, beispielsweise eine lasierende Trägerfolie, welche beispielsweise Polyamid, Polyester, Polyethylen oder biaxial orientiertes Polypropylen (BOPP) umfasst.

Vorzugsweise wird das Befüllen der Vertiefungen auf der Rückseite des Trägersubstrats derart durchgeführt, dass sich plan- oder bikonvexe Linsen auf der Rückseite des Trägersubstrats ausbilden. Die gewünschte Form der Linsen kann dabei anhand des verwendeten transluzenten Kunststoffs und dessen Trocknungsverhalten, insbesondere durch eine mit dem Trocknen ein- hergehende Volumenveränderung, beispielsweise eine Volumenreduzierung (Volumenschrumpf), eingestellt werden. Dabei begünstigt der Volumenschrumpf, der bei der Polymerisation bzw. beim Aushärten von UV-härtbaren Lacken auftritt, die Ausbildung von bikonvexen Linsen. Bikonvexe Linsen zeigen bei gegebener Menge von aufgebrachtem translu- zentem Kunststoff oder bei vorgegebener Aufbauhöhe der rückseitig erzeugten Mikrolinsen eine größtmögliche positive Brechkraft und besitzen somit aufgrund der beidseitigen Krümmung gegenüber plan-konvexen Linsen ver- besserte optische Eigenschaften. Wenn nun ergänzend weiterer transluzenter Kunststoff auf die Vorderseite eines transluzenten Trägersubstrats aufgebracht wird, ergeben sich im Bereich der Erhebungen konkave, insbesondere plan-konkave Mikrolinsen, welche eine negative Brechkraft aufweisen. Damit kann die positive Brechkraft der rückseitig erzeugten bikonvexen Linsen abgeschwächt und auf diese Weise gezielt die Fokallänge der Gesamtanordnung eingestellt werden. Dies kann anhand der Wahl des Brechungsindex des zur Herstellung der vorderseitigen Mikrolinsen verwendeten transluzenten Kunststoffs geschehen, wobei allgemein mit steigendem Brechungsindex des Linsenmaterials die Brechkraft einer Linse zunimmt.

Die erzeugten Mikrolinsen können auf Vorder- und/ oder Rückseite des Trägersubstrats prinzipiell sowohl als sphärische Linsen als auch als Zylinderlinsen, insbesondere als geschwungene Zylinderlinsen, ausgebildet werden.

Vorzugsweise sind die in den Vertiefungen auf der Rückseite des Trägersubstrats angeordneten Mikrolinsen voneinander beabstandet und räumlich voneinander getrennt angeordnet. Dadurch bildet sich in jeder Vertiefung eigenständig eine Mikrolinse aus, ohne dass eine gegenseitige Beeinflussung benachbarter Mikrolinsen auftritt. Dabei ist der Abstand benachbarter Mik- rolinsen zweckmäßig so gering wie möglich gewählt, um eine möglichst hohe Flächendeckung und damit in Zusammenwirkung beispielsweise mit einem im Folgenden näher erläuterten Sicherheitselement eine kontrastreiche Darstellung zu gewährleisten. Es ist jedoch auch möglich, die Mikrolinsen zusammenhängend anzuordnen, so dass sich eine durchgehende, vollflächi- ge Schicht aus transluzentem Kunststoff ergibt, welche die Mikrolinsen um- fasst.

Das Befüllen der Vertiefungen auf der Rückseite des Trägersubstrats und/ oder das Bedecken der Vorderseite des Trägersubstrats mit dem transluzen- ten Kunststoff geschieht mit Vorteil drucktechnisch, beispielsweise im FIe- xodruck- oder Siebdruckverfahren. Dadurch kann sowohl die Menge als auch der Ort des abgegebenen transparenten Kunststoffs gut gesteuert werden. Insbesondere ist es dadurch möglich, die einzelnen Mikrolinsen auf der Rückseite des Trägersubstrats mit verschiedenen Farben zu erzeugen. Allgemein können durch den Druck variierbare Parameter der Mikrolinsen für jede dieser Mikrolinsen einzeln gewählt werden. Zudem stellen das FIe- xodruck- und auch das Siebdruckverfahren gängige Druckverfahren dar, mit deren Hilfe auf einfache Art und Weise und somit kostengünstig sowie mit hoher Geschwindigkeit gedruckt werden kann.

Vorzugsweise weist der aufgebrachte Kunststoff einen hohen Brechungsindex auf und beinhaltet dazu beispielsweise nanoskalische, transparente Teilchen mit hohem anorganischen Pigmentanteil, z. B. Titandioxid oder Zink- oxid. Der Brechungsindex des aufgebrachten Kunststoffs kann auch durch Zugabe von Zink- und/ oder Kalziumionen erhöht werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von transparenten, optisch stark brechenden Kugeln oder Hohlkugeln, welche vorzugsweise aus PMMA (Polymethyl- methacrylat) gebildet sind. Weiterhin kann der transluzente Kunststoff auch eingefärbt sein und/ oder optisch variable Effektpigmente enthalten. Zudem können auch Monomere mit hohem Brechungsindex verwendet werden.

Materialien mit einem hohen Brechungsindex besitzen vorzugsweise einen Brechungsindex von mehr als 1,5, bevorzugt mehr als 1,6 und besonders be- vorzugt mehr als 1,7. Als solche Materialien kommen beispielsweise organische Verbindungen und Kombinationen von organischen Verbindungen in Betracht, die sich zu einem Lacksystem verarbeiten lassen und bei Bestrahlung, insbesondere bei UV- oder Elektronen-Bestrahlung, einer Polyreaktion unterliegen und zu einem Polymermaterial, das heißt einem Polymer, einem Copolymer oder einem Gemisch von Polymeren und/ oder Copolymeren mit hohem Brechungsindex vernetzen bzw. aushärten. Als organische Verbindung denkbar sind in diesem Zusammenhang halogenierte Acrylate, Methacrylate oder aromatische Acrylate.

Der zur Bildung der Mikrolinsen aufgebrachte transluzente Kunststoff ist somit vorzugsweise ein optisch wirksamer Lack, welcher in einem weiteren Herstellungsschritt getrocknet oder im Falle von UV-Härtung unmittelbar nach Aufbringung aushärtet und dadurch fixiert wird. Das Trocknen ge- schieht bei lösungsmittelbasierten Lacken durch Verdampfen des Lösungsmittels, wobei solche lösungsmittelbasierte Lacke aufgrund ihres Trocknungsmechanismus zur Schaffung von Mikrolinsen nur bedingt geeignet sind. Bevorzugt sind daher aushärtbare Lacke, bei denen das Trocknen durch Aushärten, beispielsweise bei einer erhöhten Temperatur oder durch UV- Bestrahlung, geschieht, da der Trocknungsvorgang hierbei keine oder nur eine geringfügige Volumenänderung des aufgebrachten optischen Lacks bedingt und somit die Ausbildung von symmetrischen Mikrolinsen, wie beispielsweise bikonvexen Linsen, unterstützt. Dieser Effekt beruht auf Oberflächen- und Volumenschrumpfungseffekten während des Trocknungsvor- gangs.

Als optischer Lack eignet sich hierbei ein nicht mattierter, durch UV-Bestrahlung härtender Lack, d.h. ein Lack, der keine Mattierungsmittel enthält. Beispielsweise ist der optische Lack ein Acrylatsystem mit etwa 5 bis 10% Mo- nomeren, etwa 3 bis 7% Photoinitiatoren und etwa 0,5 bis 1 % Silikon- oder Mineralöl-basiertem Entschäumer. Für die Verwendung in einem Flexo- druckverfahren liegt die Viskosität des optischen Lacks beim Drucken vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und 1 Pas. Für die Verwendung in einem Sieb- druckverfahren beträgt die Viskosität vorzugsweise etwa 0,5 bis 5 Pas.

Beispielsweise ist der optische Lack ein Acrylatsystem mit etwa 5 bis 25% Oligomeren (bevorzugt Polyuretanacrylate oder Polyesteracrylate), etwa 5 bis 25% bi- oder multifunktionellen Monomeren auf Basen von Acrylat- oder Methacrylaten, etwa 5 bis 7% Photoinitiatoren, etwa 5 bis 25% Reaktiv ver- dünner (auf Basis von Acrylaten oder Methacrylaten wie beispielsweise 1,6-Hexadiol Diacrylat), etwa 5 bis 15% transparenten Füllstoffen und bis etwa 5% Additiven. Die Viskosität eines solchen optisch wirksamen UV-Siebdrucklacks liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 5,0 Pas bei einer Scher- rate von d = 250 s 4 und einer Temperatur von 20 0 C.

Es ist prinzipiell möglich, die Materialien des Trägersubstrats und der Mik- rolinsen so zu wählen, dass sie sich leicht voneinander trennen lassen, um einzelne Mikrolinsen herzustellen. Zum Herstellen eines Mikrolinsensub- strats werden die Mikrolinsen dagegen mit dem Trägersubstrat fest verbunden. Dazu ist es zweckmäßig, wenn die beiden Materialien ein physikalische oder gegebenenfalls chemische Verbindung eingehen, entweder direkt oder beispielsweise durch Vorsehen einer zusätzlichen Primerschicht.

Vorteilhafterweise werden zum Vorstrukturieren durch Blindverprägen in einer Tiefdruckplatte regelmäßige, beispielsweise rasterartig angeordnete, identische Vertiefungen geschaffen, wodurch eine regelmäßige Anordnung von identischen Mikrolinsen erhalten werden kann und somit ein Mikrolin- senarray erhalten wird. Das blind ver prägte Träger substrat ist dabei ein Teil des Mikrolinsensubstrats. Gegebenenfalls wird das Mikrolinsensubstrat auf die gewünschte Größe zugeschnitten.

Alternativ können in der Tiefdruckplatte auch Vertiefungen mit verschiede- nen Breiten und/ oder Tiefen vorgesehen werden. Ebenso kann eine raster- oder gitterartige Anordnung der Vertiefungen mit bereichsweise verschiedenen Winkeln oder eine partielle Anordnung solcher Vertiefungen in geometrischen Formen oder Motiven vorgesehen sein. Damit lassen sich entsprechend verschiedene Vertiefungen und Erhebungen in dem Trägersub- strat schaffen.

Besteht das vorstrukturierte Trägersubstrat bereichsweise oder vollständig aus einer transluzenten Trägerfolie, so wird ein Mikrolinsensubstrat bzw. eine Mikrolinsenfolie geschaffen. Diese kann als Verifikationsmittel für einen Datenträger verwendet werden. Zum Einsatz als Verifikationsmittel wird die Mikrolinsenfolie vorzugsweise mit einem oder vielen Abstandshaltern oder einer zusätzlichen Abstandsschicht versehen, um einen geeigneten Abstand zwischen der Mikrolinsenfolie und einem zu verifizierenden Sicherheitselement sicherzustellen. Vorzugsweise umfasst die Abstandsschicht zusätzlich optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln, um die Brechkraft der Mikrolinsenfolie des Verifikationsmittels zu erhöhen.

Die Mikrolinsenfolie ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch aufgebaut, wobei sich die Symmetrieebene durch die Mittenebene der bikonvexen Mikrolin- sen, parallel zum Trägersubstrat der Mikrolinsenfolie erstreckt. Sie ist insbesondere optisch symmetrisch aufgebaut, so dass die Mikrolinsenfolie als Verifikationsmittel dienen kann, unabhängig von der Richtung aus welcher während der Verifikation durch die Mikrolinsenfolie beobachtet wird. Mit anderen Worten kann von beiden Seiten durch die Mikrolinsenfolie hindurch ein darunterliegendes Sicherheitselement betrachtet werden. Dieser optisch symmetrische bzw. spiegelsymmetrische Aufbau kann dadurch geschaffen werden, dass das Trägersubstrat für den Strahlengang innerhalb der Mikro- linsenfolie keine oder eine nur geringe Rolle spielt, was beispielsweise durch eine ausreichend dünne Schichtdicke des Trägersubstrats sichergestellt werden kann. Ein solches symmetrisches Verifikationsmittel gestattet zum einen eine vereinfachte Handhabung der Mikrolinsenfolie als Verifikationsmittel, da die Verifikation unabhängig von der Betrachtungsrichtung durch die Mikrolinsenfolie hindurch stattfinden kann. Zum anderen kann ein solches symmetrisches Verifikationsmittel vorzugsweise zur Selbstverifikation auf Datenträgern, insbesondere Banknoten, oder auch zur Verifikation von sonstigen, auf Datenträgern aufgebrachten Sicherheitselementen eingesetzt werden.

Die vorstehenden Ausführungen zu symmetrischen bzw. optisch symmetrischen Mikrolinsenfolien gelten grundsätzlich auch für asymmetrische Mikro- linsenfolien. Allerdings weisen z.B. plan-konvexe Linsen gegenüber bikonvexen Linsen eine vergrößerte Fokuslänge auf. Demzufolge sind Mikrolinsenfolien mit symmetrischen Linsen im Rahmen der vorliegenden Erfindung, insbesondere zur Verifikation unabhängig von der Betrachtungsrichtung durch die Mikrolinsenfolie, besonders bevorzugt.

Zur Selbstverifikation wird der Datenträger, vorzugsweise eine Banknote, gefaltet und das Verifikationsmittel mit einem Sicherheitselement in De- ckung gebracht. Insbesondere bei einem symmetrischen Aufbau des Verifikationsmittels kann das Verifikationsmittel mit Vorteil in verschiedene Richtungen gefaltet werden und dabei mit verschiedenen Sicherheitselementen zur Verifikation zusammenwirken. Dabei ist die Handhabung des Verifikationsmittels bei einem symmetrischen Aufbau der Mikrolinsenfolie für den Betrachter besonders einfach, da die Mikrolinsenfolie für beide Betrachtungsrichtungen die gleiche Fokuslänge aufweist. Beispielsweise kann das Verifikationsmittel um eine Faltachse herum wahlweise auf eine Vorderseite oder eine Rückseite des Datenträgers geklappt werden. Weiterhin können auch mehrere Faltachsen in dem Datenträger vorgesehen sein, wobei das Verifikationsmittel mit jeweils zwei Sicherheitselementen pro Faltachse zusammenwirken kann.

Das erfindungsgemäße Mikrolinsensubstrat, insbesondere in Form einer Mikrolinsenfolie, kann auch zum Erzeugen eines vollständigen Sicherheitsmerkmals für einen Datenträger verwendet werden. Dazu wird vorzugsweise der transluzente Kunststoff der Mikrolinsen und/ oder das Trägersubstrat im Bereich der rückseitigen Vertiefungen mit einer geeigneten rasterartigen Mikrobildstruktur versehen, insbesondere bedruckt. Dadurch kann ein Mik- rorefraktionsbild, vorzugsweise unter Verwendung des Moire-Vergrößerungseffekts, geschaffen werden.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Trägersubstrats, welches vorstrukturiert, bevorzugt verprägt, besonders bevorzugt im Tiefdruckver- fahren, insbesondere im Stichtiefdruck- Verfahren blindverprägt wurde, so dass sich Erhebungen auf einer Vorderseite sowie den Erhebungen im Wesentlichen entsprechende Vertiefungen auf einer der Vorderseite gegenüberliegenden Rückseite befinden, als Linsenabformkörper zur Herstellung von Mikrolinsen.

Schließlich enthält die Erfindung auch einen Datenträger, insbesondere ein Wertdokument, einen Markenartikel oder dergleichen, mit einem Mikrolinsensubstrat der oben beschriebenen Art. Das Mikrolinsensubstrat kann dabei vollflächig, auf Teilflächen oder in einem Fensterbereich des Datenträgers angeordnet sein.

Die vorliegende Erfindung zeichnet sich gegenüber aus dem Stand der Tech- nik bekannten Sicherheitsmerkmalen durch einen sehr viel einfacheren Aufbau und ein entsprechend einfaches Herstellungsverfahren aus. Insbesondere können mehrfarbige Motive und Kippmotive in einfacher Weise geschaffen werden.

Weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Darstellung verzichtet.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Banknote mit

Sicherheitsmerkmalen;

Fig. 2a und 2b eine Draufsicht und einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Linsenstruktur;

Fig. 3a bis 3f jeweils verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Mikrolinsenfolie; und

Fig. 4a bis 4e jeweils verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Sicherheitselementes . In Fig. 1 ist als Datenträger eine Banknote 1 dargestellt. Diese umfasst ein Sicherheitsmerkmal in Form eines Sicherheitselements 2 und eines Verifikationsmittels 3. Das Verifikationsmittel 3 besteht aus einer Mikrolinsenfolie, während das Sicherheitselement 2 im Ausführungsbeispiel als rasterartige Mikrobildstruktur aufgebaut ist. Das Verifikationsmittel 3 kann durch Falten entlang der in Fig. 1 strichliniert dargestellten Faltachse der Banknote 1 mit dem Sicherheitselement 2 in Deckung gebracht werden, wodurch ein Sicherheitsmerkmal entsteht, wie dies im unteren Teil der Fig. 1 dargestellt ist. Dabei ist die Mikrobildstruktur des Sicherheitselementes 2 beispielsweise auf- grund des Moire- Vergrößerungseffekts vergrößert erkennbar. Eine solche Echtheitsprüfung kann in vielen verschiedenen Varianten ausgestaltet sein. Beispielsweise kann dabei die Durchsicht durch das Verifikationsmittel 3 je nach Aufbau von verschiedenen Seiten erfolgen.

Dazu weist die Mikrolinsenfolie des Verifikationsmittels 3 bedingt durch eine bikonvexe Ausformung der Mikrolinsen eine Spiegelsymmetrie zu einer Substratebene auf, die durch die Mittenebene der bikonvexen Mikrolinsen 4 verläuft. Bei Vorliegen eines solchen spiegelsymmetrischen Aufbaus des Verifikationsmittels 3, kann eine Beobachtung eines darunterliegenden Sicher- heitselements 2 in beide Richtungen durch das Verifikationsmittel 3 erfolgen, wobei dies aufgrund des spiegelsymmetrischen Aufbaus des Verifikationsmittels 3, wie bereits weiter oben erwähnt, für den Betrachter besonders einfach möglich ist, d.h. ein solches Verifikationsmittel weist eine besonders gute Handhabung auf. Entsprechend ist vorgesehen, dass das Verifikationsmit- tel 3 zur Selbstverifikation durch Falten der Banknote sowohl nach vorne als auch nach hinten geklappt werden kann, um dann wahlweise mit einem auf der Vorderseite oder einem auf der Rückseite der Banknote 1 aufgebrachten Sicherheitselement 2 in Deckung gebracht zu werden. Beim Zusammenwir- ken von Verifikationsmittel 3 und dem jeweiligen Sicherheitselement 2 wird das jeweils gewünschte Sicherheitsmerkmal ausgebildet.

Als Substratmaterial für den Datenträger kommt im Fall einer Banknote 1 jede Art von Papier in Betracht, insbesondere Baumwoll- Velinpapier. Selbstverständlich kann auch Papier eingesetzt werden, dass einen Anteil x an po- lymerem Material enthält, wobei x zwischen 0 und 100 Gew.-% liegen kann.

Das Substratmaterial der Banknote 1 bzw. allgemein eines Datenträgers kann auch eine Kunststoff folie, wie etwa eine Polyesterfolie, sein. Die Folie kann monoaxial oder biaxial gereckt sein. Eine Reckung der Folie führt unter anderem dazu, dass sie lichtpolarisierende Eigenschaften erhält, die als weiteres Sicherheitsmerkmal genutzt werden können. Das Substratmaterial kann auch ein mehrschichtiger Verbund sein, der wenigstens eine Schicht aus Pa- pier oder einem papierähnlichen Material enthält. Ein solcher Verbund, der auch als Substratmaterial für Banknoten eingesetzt werden kann, zeichnet sich durch eine außerordentlich große Stabilität aus, die für die Haltbarkeit der Note bzw. des Datenträgers von großem Vorteil ist.

Als Substratmaterial kommt ferner ein mehrschichtiges, papierfreies Kompositmaterial in Betracht, das insbesondere in manchen Klimaregionen der Erde mit Vorteil eingesetzt werden kann.

Im Allgemeinen kann das erfindungsgemäße Verifikationsmittel mit Vorteil in einem transparenten/ transluzenten Bereich des Substrats angeordnet sein. Der transparente/ transluzente Bereich kann dadurch realisiert werden, dass in einem opaken Substratmaterial, z.B. Papier, eine fensterartige Durchbrechung vorgesehen wird (Durchgangsöffnung), die durch ein erfindungsgemäßes Verifikationsmittel, z.B. eine Mikrolinsenfolie, im Wesentlichen voll- flächig verschlossen wird. Die Durchgangsöffnung kann dabei während der Herstellung des Substrats (sogenanntes „Büttenloch") oder nachträglich durch Schneiden oder Stanzen, insbesondere Laserstrahlschneiden, erzeugt werden.

Alle Substratmaterialien können Zusatzstoffe enthalten, die als Echtheitsmerkmale dienen können. Dabei kommen insbesondere Lumineszenzstoffe infrage, die im sichtbaren Wellenlängenbereich vorzugsweise transparent sind und in einem nicht sichtbaren Wellenlängenbereich durch geeignete Hilfsmittel, wie etwa eine UV- oder IR-Strahlung emittierende Quelle, angeregt werden können, um eine direkt sichtbare oder mit Hilfsmitteln nachweisbare Lumineszenzstrahlung zu erzeugen.

Das zu verifizierende Sicherheitselement 2 kann im Allgemeinen verschieden aufgebaut sein, beispielsweise als Mikro-Druckbereich mit feiner Punkt- oder Linienrasterstruktur, als Strukturraster mit versteckter Information, als mehrfarbige, übereinandergelegte Rasterstrukturen und/ oder als verprägte Rasterstruktur mit und ohne farbführendem Element, beispielsweise mit einer reflektierenden, metallischen Schicht.

Ein starker Interferenz- bzw. Vergrößerungseffekt wird mit einem Linienraster erzielt, dessen Größenordnung der Periodizität der Größenordnung der Periodizität des Verifikationsmittels 3 entspricht und beispielsweise 300 μm beträgt. Dabei beträgt die Breite der Linien jeweils 150 μm und die Breite des jeweils dazwischen liegenden, beispielsweise unbedruckten Weißraums ebenfalls 150 μm.

Bei einem in das Sicherheitselement 2 integrierten Bildmotiv beträgt die Linienmodulation von den hellen bis zu den dunklen Bildbereichen Vorzugs- weise 100 bis 150 μm. Neben einem einfachen Linienraster kann auch ein Versatzraster verwendet werden.

Statt eines Linienrasters kann das Sicherheitselement 2 auch als ein perio- disch wiederkehrendes Motiv oder Symbol vorliegen. Dessen Rapport (Peri- odizität) wird dabei in Abhängigkeit zu den Prägestrukturen angelegt.

Ein weiterer beim Verifizieren visuell stark wahrnehmbarer Effekt wird mit einem Linienraster im Mehrfarbendruck erzielt. Hierzu werden farbige Li- nien (beispielsweise CMY, Cy an, Magenta, YeIl ow) Stoß an Stoß, das heißt direkt aneinanderliegend, gedruckt.

Bei Betrachtung solcher Strukturen durch ein Verifikationsmittel 3 mit einer rasterartigen Mikrolinsenanordnung mit sphärischen Linsen ergibt sich rechtwinklig zu den Untergrundlinien eine starke Vergrößerung mit räumlicher Anmutung. Durch Kippen wird der Eindruck einer fließenden Bewegung erzeugt, wobei die Bewegung jeweils im rechten Winkel zur Kipprichtung erfolgt. Der zugrunde liegende Mechanismus basiert auf dem in den bereits oben erwähnten Artikeln „The moire magnifier" und „Properties of moire magnifiers" beschriebenen Mechanismus.

Die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen gemäß Figuren 2a bis 3f gezeigte Mikrolinsenfolie 6 kann als ein solches Verifikationsmittel 3 für Datenträger 1 gemäß Fig. 1 eingesetzt werden.

Fig. 2a zeigt eine schematische Draufsicht auf zwei benachbarte sphärische Mikrolinsen 4 auf einem nicht dargestellten Trägersubstrat. Die Mikrolinsen 4 besitzen im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser d von etwa 500 μm und einen Abstand a von etwa 2 μm. Die räumliche Periodizität einer sol- chen Mikrolinsenanordnung beträgt somit in etwa 500 μm. In Fig. 2b ist ein schematischer Querschnitt der Mikrolinsenanordnung dargestellt. Neben den Mikrolinsen 4 ist auch das Trägersubstrat 5 schematisch dargestellt. In den dargestellten Ausführungsbeispielen wird das Trägersubstrat 5 im Stich- tiefdruck- Verfahren blindverprägt. Die Mikrolinsen 4 besitzen eine Höhe h von etwa 60 μm. Die Gravurtiefe der Vertiefungen in der für das Verprägen des Trägersubstrats 5 verwendeten Tiefdruckplatte beträgt etwa 100 μm. Die Dicke des Trägersubstrats 5 liegt im Bereich von etwa 15 bis etwa 100 μm und ist im Idealfall vernachlässigbar.

Generell liegen in den Ausführungsbeispielen die Durchmesser bzw. im Fall von Zylinderlinsen die Breite d der Mikrolinsen im Bereich zwischen etwa 50 und etwa 500 μm. Die Gravurtiefen der Vertiefungen in der Tiefdruckplatte liegen im Bereich zwischen etwa 20 und etwa 200 μm und die Gravurbreiten im Bereich zwischen etwa 50 und etwa 500 μm. Da die rückseitigen Prägestrukturen des Trägersubstrats 5 im Wesentlichen vollständig mit optischem Lack gefüllt werden, entspricht die Breite d der Mikrolinsen im Wesentlichen der Gravurbreite. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Dicke des Trägersubstrats 5 demgegenüber vernachlässigbar ist.

Fig. 3a zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Mikrolinsenanordnung 6, welche als Verifikationsmittel verwendet werden kann. Das Trägersubstrat 5 ist dabei eine transparente Trägerfolie, welche im Tiefdruckverfahren verprägt wurde. In den dabei auf der Rückseite, d.h. der vorher der Tiefdruckplatte bzw. Stichtiefdruckplatte abgewandten Seite, der Trägerfolie 5 entstandenen Vertiefungen sind Mikrolinsen 4 angeordnet, welche aus einem optisch wirksamen, transluzenten Lack 7 bestehen. Der Lack 7 kann dabei transparent oder, solange er zumindest lasierend ist, auch farbig sein. Die Mikrolinsen 4 sind hierbei zueinander beabstandet angeordnet.

Alternativ können die Mikrolinsen 4 jedoch auch innerhalb einer durchge- henden, vollflächigen Schicht aus optischem Lack angeordnet sein, wie dies in Fig. 3b dargestellt ist. Die Herstellung von Mikrolinsen in einer durchgehenden Schicht aus optischem Lack ist generell einfacher zu realisieren als die Herstellung einer Vielzahl einzelner Mikrolinsen.

In Fig. 3c ist wiederum eine verprägte Trägerfolie schematisch dargestellt, bei der die Vorderseite mit einer Schicht 9 aus optischem Lack 8 bedeckt ist. Die außen liegende Oberfläche der optischen Lackschicht 9 ist eben, und die optische Lackschicht 9 bildet die durch die Verprägung der Trägerfolie 5 entstandene Positivstruktur ab, so dass in dem Bereich der Erhebungen des Trä- gersubstrats 5 plan-konkave Mikrolinsen entstehen.

In Fig. 3d ist eine Kombination der Ausführungsbeispiele aus den Figuren 3a und 3c dargestellt. Hierbei sind gleichzeitig die Vertiefungen auf der Rückseite der transparenten Trägerfolie 5 mit optischem Lack 7 zur Bildung der Mikrolinsen 4 befüllt und die Vorderseite der Trägerfolie 5 mit einer Schicht 9 aus optischem Lack 8 vollflächig bedeckt. Dadurch wird die optische Brechkraft der Mikrolinsen 4 abgeschwächt, wobei dennoch eine positive Brechkraft der Gesamtanordnung verbleibt, da die bikonvexen Mikrolinsen 4 auf der Rückseite der Trägerfolie 5 eine stärkere positive Brechkraft haben als die plan-konkaven Mikrolinsen in der vorderseitigen Lackschicht 9. Auf diese Weise lässt sich unter anderem eine gezielte Beeinflussung der optischen Brechkraft der Mikrolinsenanordnung erreichen. Das in Fig. 3e dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht in seinem räumlichen Aufbau dem in Fig. 3a dargestellten Ausführungsbeispiel. In dem optischen Lack 7 der rückseitig erzeugten Mikrolinsen 4 sind jedoch transparente, optisch stark brechende Kugeln oder Hohlkugeln eingebracht, welche ei- nen hohen Brechungsindex aufweisen und beispielsweise aus PMMA (PoIy- methylmethacrylat), Polystyrol oder Polycarbonat gefertigt sind. Die Größe der Kugeln liegt im Bereich zwischen 1 und 50 μm und beträgt beispielsweise 2, 3, 5, 10, 20 oder 30 μm, je nach den vorliegenden Abmessungen der diese enthaltenden Mikrolinsen.

Das in Fig. 3f dargestellte Ausführungsbeispiel baut wiederum auf dem in Fig. 3a dargestellten Ausführungsbeispiel auf. Zusätzlich ist hier eine Abstandsschicht 10 als Abstandshalter vorgesehen. Diese Schicht kann wie dargestellt aus optisch stark brechenden Kugeln oder Hohlkugeln mit einem Durchmesser von beispielsweise etwa 50 μm bestehen. Sie kann jedoch auch aus einer geeigneten Kunststofffolie, beispielsweise in Form eines Etiketts, bestehen. Die Abstandsschicht 10 kann auf die Vorderseite und/ oder auf die Rückseite der Trägerfolie 5 aufgebracht werden.

Alternativ zu dem in Fig. 3f gezeigten Ausführungsbeispiel kann ein Abstandshalter auf der Vorderseite des Substrats durch eine Erhebung mit großer Höhe realisiert werden. Solche Erhebungen, die höher als die durch die erfindungsgemäße Vorstrukturierung des Trägersubstrats der Vorderseite gebildeten Erhebungen sind, werden z.B. durch entsprechend tief gravierte Tiefdruckplatten erzeugt.

In Fig. 4a ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Sicherheitsmerkmals 11 dargestellt, bei welchem ein Sicherheitselement 2 und ein Verifikationselement 3, beispielsweise eine Mikrolinsenfolie 6, zu einem vollständigen Si- cherheitsmerkmal 11 zusammengefasst sind. Mit dem dargestellten Sicherheitsmerkmal 11 kann beispielsweise ein Moire- Vergrößerungseffekt erreicht werden. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmals 11 wird eine transparente Trägerfolie 5 mit einer halbkugelförmige Vertiefun- gen aufweisenden Stichtiefdruckplatte blindverprägt und die rückseitigen Vertiefungen mit transluzentem Lack 7 befüllt und getrocknet, um sphärische Mikrolinsen 4 zu erzeugen. Zusätzlich werden die Mikrolinsen 4 mit einer ein- oder mehrfarbigen Raster struktur 12 bedruckt. Zum Aufdrucken der Raster struktur 12 eignen sich beispielsweise Offset-, Tief-, Flexo- oder Siebdruckverfahren.

Die Mikrolinsen 4 sind dabei rasterartig angeordnet und bilden ein zweidimensionales Bravais-Gitter mit einer vorgewählten Symmetrie. Das Bravais- Gitter kann beispielsweise eine hexagonale Gittersymmetrie aufweisen, es sind jedoch auch Gitter mit einer niedrigeren Symmetrie, insbesondere der Symmetrie eines Parallelogramm-Gitters möglich.

Der Abstand benachbarter Mikrolinsen 4 ist vorzugsweise so gering wie möglich gewählt, um eine möglichst hohe Flächendeckung und damit eine kontrastreiche Darstellung zu gewährleisten. Die sphärisch ausgestalteten Mikrolinsen 4 weisen vorzugsweise einen Durchmesser zwischen etwa 50 μm und etwa 500 μm auf, vorzugsweise größer als 200 μm.

Die auf die der Trägerfolie 5 abgewandten Seite der Mikrolinsen 4 aufge- druckte Rasterstruktur 12 enthält eine rasterartige Anordnung von identischen Mikrobildelementen. Auch die Raster struktur 12 bildet ein zweidimensionales Bravais-Gitter mit einer vorgewählten Symmetrie, beispielsweise mit hexagonaler Gittersymmetrie oder der Symmetrie eines Parallelogramm-Gitters. Um den gewünschten Moire- Vergrößerungseffekt zu erzeugen, unterscheidet sich das Bravais-Gitter der Mikrobildelemente der Rasterstruktur 12 dabei in seiner Symmetrie und/ oder Größe seiner Gitterparameter erfindungsgemäß geringfügig von dem Bravais-Gitter der Mikrolinsen 4. Die Gitterpe- riode der Mikrobildelemente liegt dabei in derselben Größenordnung wie die der Mikrolinsen 4, also im Bereich von etwa 50 μm und etwa 500 μm, vorzugsweise größer als 200 μm.

Die optische Dicke der Trägerfolie 5 und die Brennweite der Mikrolinsen 4 sind so aufeinander abgestimmt, dass sich die Rasterstruktur 12 und damit die Mikrobildelemente etwa im Abstand der Linsenbrennweite befinden oder in den benötigten Abstand gebracht werden können, beispielsweise zur Selbstverifikation. Aufgrund der sich geringfügig unterscheidenden Gitterparameter sieht der Betrachter bei Betrachtung von oben durch die Mikrolin- sen 4 hindurch jeweils einen etwas anderen Teilbereich der Mikrobildelemente, so dass die Vielzahl der Mikrolinsen 4 insgesamt ein vergrößertes Bild der Mikrobildelemente erzeugt. Die sich ergebende Moire- Vergrößerung hängt dabei von dem relativen Unterschied der Gitterparameter der verwendeten Bravais-Gitter ab. Unterscheiden sich beispielsweise die Gitter- perioden zweier hexagonaler Gitter um 1%, so ergibt sich eine 100-fache

Moire- Vergrößerung. Für eine ausführlichere Darstellung der Funktionsweise und für vorteilhafte Anordnungen der Mikrobildelementraster und der Mikrolinsenraster wird auf die Druckschriften DE 10 2005 062132 Al und WO 2007/076952 A2 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt insoweit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.

Das in Fig. 4b dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht im Aufbau dem in Fig. 4a dargestellten Ausführungsbeispiel, wobei hier jedoch sowohl die rückseitigen Vertiefungen mit transluzentem Lack 7 befüllt sind als auch eine transluzente Lackschicht 9 auf der Vorderseite der transparenten Trägerfolie 5 aufgebracht ist.

In dem in Fig. 4c dargestellten Ausführungsbeispiel wird in einem ersten Verfahrensschritt die ein- oder mehrfarbige Rasterstruktur 12 nicht auf die beispielsweise zylinderförmigen Mikrolinsen 4, sondern auf die transparente Trägerfolie 5 aufgedruckt. Anschließend wird die Trägerfolie 5 im Tiefdruckverfahren verprägt und in die rückseitigen Vertiefungen zur Ausbildung von Mikrolinsen 4 beispielsweise mit transparentem Lack 7 befüllt. Zusätzlich oder alternativ kann wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4b auch auf der Vorderseite der transparenten Trägerfolie 5 eine Schicht 9 aus optischem Lack 8 vorgesehen werden.

Das in Fig. 4d dargestellte Sicherheitsmerkmal 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte hergestellt:

- Blindverprägen einer zylinderförmigen Struktur in eine transluzente Trägerfolie 5 im Stichtiefdruckverfahren,

- Befüllen der rückseitigen Vertiefungen mit transluzentem Lack 7 zur Ausbildung von Zylinderlinsen 4 und - Bedrucken der Rückseite im Offset-, Tief-, Flexo- oder Siebdruckverfahren mit ein- oder mehrfarbigen Informationen, welche entsprechend der Zylinderlinsen 4 in Streifen zerlegt sind.

Dabei deuten in Fig. 4d die sich periodisch wiederholenden Buchstaben A, B und C die in Streifen zerlegte Information schematisch an. Es können somit verschiedene Effekte, wie Flip-, Zoom-, Morphing- oder dreidimensionale Darstellungen, erzeugt werden.

Das in Fig. 4e dargestellte Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch folgende Verfahrensschritte erhalten: - Blindverprägen einer beispielsweise sphärischen Struktur in eine trans- luzente Trägerfolie 5 im Stichtiefdruckverfahren,

- Befüllen von Vertiefungen auf der Rückseite der transluzenten Trägerfolie 5 mit einem transparenten oder farbigen Lack 7 zur Ausbildung von sphärischen Mikrolinsen und

- Aufbringen einer bedruckten Folie 13, beispielsweise in Form eines Etiketts.

Da die Folie 13 bereits vor dem Aufbringen bedruckt wird, kann sie mit Vorteil in einem planen, ebenen Zustand bedruckt werden, vorzugsweise mit einem Offsetdruckverfahren oder auch mit einem Flexo-, Tief- oder Siebdruckverfahren.

Ein weiteres, hier nicht gezeigtes Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch folgende Verfahrensschritte erhalten: - Blindverprägen einer beispielsweise sphärischen Struktur in eine trans- luzente Trägerfolie 5 im Stichtiefdruckverfahren,

- Befüllen von Vertiefungen in der Rückseite der transluzenten Trägerfolie 5 mit transparentem oder farbigem Lack 7 zur Ausbildung von sphärischen Mikrolinsen, - Aufdrucken einer Abstandsschicht 10 auf den transparenten oder farbigen Lack 7, beispielsweise in Form von lösungsmittelbasiertem Lack oder in Form von in einen Lack eingebrachten, optisch stark brechenden Kugeln, und

- Bedrucken der Abstandsschicht 10 mit einer Rasterstruktur 12.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte erhalten:

- Bedrucken einer transluzenten Trägerfolie 5 mit transluzenter, UV-härtbarer Stichdruckfarbe im Stichtiefdruckverfahren, - Befüllen der damit erzeugten rückseitigen, beispielsweise linienförmigen Struktur mit transparentem oder farbigem Lack 7 zur Ausbildung von Zylinderlinsen und

- Bedrucken des transparenten oder farbigen Lacks 7 im Offset-, Tief-, FIe- xo- oder Siebdruck mit einer Rasterstruktur 12.

Durch den Aufdruck einer transluzenten Stichtiefdruckfarbe wird die Dicke der Trägerfolie an dieser Stelle erhöht und damit auch die Dicke der Linse. Auf diese Weise lässt sich die Wandstärke der Linsen gezielt beeinflussen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte erhalten:

- Untergrunddruck, beispielsweise im Offsetdruckverfahren, auf ein Papiersubstrat,

- gegebenenfalls Aufbringen einer Abstandsschicht 10, - Aufbringen einer transluzenten Folie 5 auf den Untergrunddruck oder die Abstandsschicht 10,

- Verprägen des gesamten Schichtaufbaus mittels Stich- oder Rastertiefdruck und

- Aufbringen eines transparenten oder farbigen, UV-aushärtbaren Lacks 7 zur Ausbildung von Mikrolinsen 4.

Die Abstandsschicht 10 verstärkt dabei den optischen Effekt.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte erhalten: - Blindverprägen einer beispielsweise sphärischen Struktur in eine trans- luzente Trägerfolie 5 im Stichtiefdruckverfahren,

- rückseitiges Aufbringen einer transparenten oder farbigen Schicht, in welche laserablatierbare Farbstoffe (beispielsweise Ruß) eingebracht sind, - Einbringen einer Bildinformation in diese Schicht mittels Laser und

- ein- oder beidseitiges Aufbringen von Lack 7 bzw. 8 zur Ausbildung von sphärischen Mikrolinsen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte erhalten:

- Blindverprägen einer beispielsweise linienförmigen Struktur in eine transluzente Trägerfolie 5, die eine Bildinformation enthält, beispielsweise durch Teilmetallisierung, im Stichtiefdruckverfahren und - ein- oder beidseitiges Aufbringen eines transparenten oder farbigen

Lacks 7 bzw. 8 zur Ausbildung von Zylinderlinsen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 wird durch die folgenden Verfahrensschritte erhalten: - Blindverprägen einer beispielsweise sphärischen Struktur in eine vollmetallisierte transluzente Folie im Stichtiefdruckverfahren,

- Einbringen einer Bildinformation in die Folie durch Laserablation und

- ein- oder beidseitiges Aufbringen eines transparenten oder farbigen Lacks 7 bzw. 8 zur Ausbildung von sphärischen Mikrolinsen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel des Sicherheitsmerkmals 11 sind in den transparenten oder farbigen Lack 7, 8 zur Bildung der Mikrolinsen 4 Pigmente mit einer spezifischen Mikroinformation eingebracht. Diese Mikro- information besteht beispielsweise aus einer besonderen Pigmentform oder aus einer Mikroprägung in Form eines Logos. Aufgrund der Linsenwirkung der Mikrolinsen 4 sieht ein Betrachter die Mikroinformation dabei entsprechend vergrößert. In allen Ausführungsbeispielen kann als Lack 7, 8 zur Bildung der Mikrolin- sen 4 transparenter oder farbiger Lack 7, 8 verwendet werden. Insbesondere können in einer Mikrolinsenanordnung gleichzeitig transparente, farbige und auch untereinander verschiedenfarbige Mikrolinsen vorliegen. Weiter- hin kann eine nanoskalische Fluoreszenz in den Lack eingebracht werden. Auf diese Weise kann eine zusätzliche makroskopische Information für einen Betrachter eingebracht werden.