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Title:
METHOD FOR PRODUCING MULTILAYER COATINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/029492
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing multilayer coatings by applying a pigmented base coat layer and a clear coat layer to an optionally pre-coated substrate. According to said method, the base coat layer is produced using an aqueous base coat composition containing synthetically produced wax. The proportion of said wax contained in said composition is 4 to 30 wt. % in relation to the solid resin content of the aqueous base coat composition.

Inventors:
BOSCH WERNER (DE)
TASCHNER MARCO (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/008511
Publication Date:
May 25, 2000
Filing Date:
November 06, 1999
Export Citation:
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Assignee:
HERBERTS GMBH & CO KG (DE)
BOSCH WERNER (DE)
TASCHNER MARCO (DE)
International Classes:
C09D5/02; C09D167/00; C09D191/06; (IPC1-7): C09D7/12; B05D7/00; C09D5/62
Attorney, Agent or Firm:
Gille, Hrabal Struck Neidlein Prop Roos (Brucknerstr. 20 Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen durch Auftrag einer pigmentierten Basislackschicht und einer Klarlackschicht auf ein gegebenenfalls vorbeschichtetes Substrat, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der Basislackschicht eine wäßrige Basislackzusammensetzung verwendet, die jeweils ein oder mehrere Bindemittel und Pigmente sowie gegebenenfalls Füllstoffe, Vernetzer, organische Lösemittel und/oder lackübliche Additive und zusätzlich synthetisch hergestelltes Wachs in einem Mengenanteil von 4 bis 30 Gew.%, bezogen auf den Harzfestkörpergehalt der wäßrigen Basislackzusammensetzung enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Basislackzusammensetzung einen Festkörpergehalt von 15 bis 40 Gew.% aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Basislackzusammensetzung ein synthetisches Wachs mit einem Schmelzpunkt oder Schmelzbereich zwischen 80 und 150°C enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Basislackzusammensetzung ein oder mehrere Polyolefinwachse, Polyamidwachse, Silikonwachse und/oder Fluor enthaltende Wachse enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daB die wäßrige Basislackzusammensetzung HochdruckPolyethylenwachs, Nederdruck Polyethylenwachs und/oder Polypropylenwachs enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Mehrschichtlackierung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen durchgeführt wird.
7. Verwendung von 4 bis 30 Gew.% synthetischen Wachses in wäßrigen Basislacken, bezogen auf deren Harzfestkörpergehalt.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen Die Erfindung betriff die Verwendung von synthetisches Wachs enthaltenden wäßrigen Basislacken bei Verfahren zur Herstellung von Zweischichtlackierungen vom B asislack/Klarlack-Typ.

Die Verwendung von Wachsen als Additive in wäßrigen oder nichtwäßrigen Überzugsmitteln, beispielsweise Basislacken, z. B. als Mattierungs-oder Gleitmittel ist bekannt. Sie werden als Additive in geringfügigen Mengen zugesetzt. Aus DE 37 20 217 A1, W097/24407 Al, W098/03597 A1, JP 5-156208 A2 und US 3 959 199 sind auch Überzugsmittel mit höheren Wachsgehalten bekannt. Deren Einsatz als wäßrige Basislacke wird jedoch nicht beschrieben.

Bei der Herstellung von Basislack/Klarlack-Zweischichtlackierungen auf dem Automobilsektor werden immer häufiger Wasserbasislacke eingesetzt. Bei Wasserbasislacken handelt es sich um wäßrige Überzugsmittel mit relativ niedrigem Festkörpergehalt. Der niedrige Festkörpergehalt ergibt sich als Folge der an Wasserbasislacke gestellten anwendungstechnischen und lacktechnologischen Forderungen. Generell sind jedoch hohe Festkörpergehalte wünschenswert, bedeuten niedrige Festkörpergehalte doch einen Umgang mit großen Volumina des betreffenden Überzugsmittels. Im Vergleich zu einem entsprechenden Überzugsmittel mit höherem Festkörpergehalt bedeutet der Umgang mit einem festkörperärmeren Überzugsmittel beispielsweise -ungünstige Ausnutzung der Kapazitäten bei Lackherstellung, Lagerung und Transport, -gegebenenfalls erhöhte Anzahl von Spritzgängen bei der Lackapplikation, -erhöhter Oversprayanfall, -erhöhter technischer und energetischer Aufwand zur Abfiihrung der flüchtigen Bestandteile des Überzugsmittels bei der Trocknung bzw. beim Einbrennen.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen unter Verwendung von Wasserbasislacke mit erhöhtem Festkörpergehalt bereitzustellen, durch das die vorstehenden Nachteile ausgeräumt werden. Dabei sollen die Wasserbasislacke für die Herstellung farb-und/oder effektgebender Basislackschichten von Basislack/Klarlack-Zweischichtlackierungen in gleicher Weise geeignet sein wie die Wasserbasislacke des Standes der Technik und zu Lackierungen führen, die denen des Standes der Technik in ihren Eigenschaften nicht nachstehen.

Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe gelöst werden kann durch die Verwendung wäßriger Basislacke, die einen hohen Anteil an synthetischem Wachs enthalten.

Einen Gegenstand der Erfindung bildet daher ein Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen durch Auftrag einer pigmentierten Basislackschicht und einer Klarlackschicht auf ein gegebenenfalls vorbeschichtetes Substrat, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zur Herstellung der Basislackschicht eine wäßrige Basislackzusammensetzung verwendet, die jeweils ein oder mehrere Bindemittel und Pigmente sowie gegebenenfalls Füllstoffe, Vernetzer, organische Lösemittel und/oder lackübliche Additive, und zusätzlich ein oder mehrere synthetisch hergestellte Wachse in einem Mengenanteil von 4 bis 30 Gew.-%, bezogen auf den Harzfestkörpergehalt (bestehend aus Bindemittel, gegebenenfalls vorhandenem Vernetzer und gegebenenfalls vorhandenem Pastenharz) des wäßrigen Basislacks, enthält.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung von 4 bis 30 Gew.-% synthetischen Wachses in wäßrigen Basislacken, bezogen auf deren Harzfestkörpergehalt.

Durch die Erfindung wird eine Erhöhung des Festkörpergehalts von Wasserbasislacken erzielt. Im Vergleich zu entsprechenden Wasserbasislacken des Standes der Technik liegt der Festkörpergehalt der erfindungsgemäß verwendeten wäßrigen Basislacke je nach Farbton zahlenmäßig beispielsweise um 2 bis 6 Gew.-% höher, was bezogen auf den Festkörpergehalt einer relativen Erhöhung um beispielsweise 10 bis 35 % entspricht. Es war überraschend und keineswegs zu erwarten, daß der erfindungswesentliche Gehalt an bzw. Zusatz von synthetischem Wachs keine negativen Einflüsse auf

anwendungstechnische und lacktechnologische Eigenschaften der Wasserbasislacke hat. Es ist insbesondere überraschend, daß die Wasserbasislacke im applikationsfertigen Zustand ein gleichartiges Viskositätsverhalten aufweisen wie festkörperärmere Wasserbasislacke des Standes der Technik, die sich in ihrer Zusammensetzung nur durch den fehlenden Gehalt an synthetischem Wachs von den erfindungsgemäß eingesetzten Wasserbasislacken unterscheiden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen kann insbesondere für dekorative Basislack/Klarlack-Zweischichtlackierungen Verwendung finden. Die Wasserbasislacke enthalten in geeigneter Weise ionisch oder nicht-ionisch stabilisierte Bindemittelsysteme. Diese sind bevorzugt anionisch und/oder nicht-ionisch stabilisiert. Anionische Stabilisierung wird bevorzugt erreicht durch zumindest partiell neutralisierte Carboxylgruppen im Bindemittel, während nicht-ionische Stabilisierung bevorzugt durch laterale oder terminale Polyethylenoxideinheiten im Bindemittel erreicht wird. Die Wasserbasislacke können physikalisch trocknender Natur sein oder unter Ausbildung kovalenter Bindungen vernetzbar sein. Bei den unter Ausbildung kovalenter Bindungen vernetzenden wäßrigen Basislacken kann es sich um selbst-oder fremdvernetzende Systeme handeln. Im letzteren Fall kann es sich um ein-oder mehrkomponentige Wasserbasislacke handeln.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke enthalten ein oder mehrere übliche filmbildende Bindemittel. Sie können, falls die Bindemittel nicht selbstvernetzend oder selbsttrocknend sind, gegebenenfalls auch Vernetzer enthalten. Sowohl die Bindemittel-als auch die gegebenenfalls enthaltene Vernetzerkomponente unterliegt keinerlei Beschränkung. Als filmbildende Bindemittel können beispielsweise übliche Polyester-, Polyurethan-und/oder Poly (meth) acrylatharze verwendet werden. Die Auswahl der gegebenenfalls enthaltenen Vernetzer ist unkritisch, sie richtet sich in dem Fachmann geläufiger Weise nach der Funktionalität der Bindemittel, das heißt die Vernetzer werden so ausgewählt, daß sie eine zur Funktionalität der Bindemittel komplementäre, reaktive Funktionalität aufweisen. Beispiele für solche komplementäre Funktionalitäten zwischen Bindemittel und Vernetzer sind : Carboxyl/Epoxid, Hydroxyl/Methylolether und/oder Methylol (Methylolether und/oder Methylol bevorzugt als vernetzungswirksame Gruppen von Aminoplastharzen), Hydroxyl/freies Isocyanat, Hydroxyl/blockiertes Isocyanat,

(Meth) acryloyVCH-acide Gruppe. Sofern miteinander verträglich können auch mehrere solcher komplementärer Funktionalitäten in einem Wasserbasislack nebeneinander vorliegen. Die gegebenenfalls in den Wasserbasislacken enthaltenen Vernetzer können einzeln oder im Gemisch vorliegen.

Der Harzfestkörpergehalt der erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke setzt sich zusammen aus der Summe der Festkörperbeiträge der im Wasserbasislack enthaltenen Bindemittel, Vernetzer und Pastenharze. Die Summe aus Harzfestkörpergehalt, Pigmenten, dem erfindungswesentlichen Anteil an synthetischem Wachs sowie weiteren nichtflüchtigen Bestandteilen des Wasserbasislacks wiederum bildet den Festkörpergehalt der erfindungsgemäßen Wasserbasislacke.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke enthalten farb-und/oder effektgebende Pigmente und gegebenenfalls Füllstoffe. Beispiele für farbgebende anorganische oder organische Pigmente und Füllstoffe sind Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid, Eisenoxidpigmente, Ruß, Siliciumdioxid, Bariumsulfat, mikronisierter Glimmer, Talkum, Kaolin, Kreide, Schichtsilikate, Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, Chinacridonpigmente, Pyrrolopyrrolpigmente, Perylenpigmente. Beispiele für effektgebende Pigmente sind Metallpigmente, z. B. aus Aluminium, Kupfer oder anderen Metallen ; Interferenzpigmente wie z. B. metalloxidbeschichtete Metallpigmente, z. B. titandioxidbeschichtetes Aluminium, beschichtete Glimmer wie z. B. titandioxidbeschichteter Glimmer, Graphiteffektpigmente, plättchenfdrmiges Eisenoxid, plattchenformige Kupferphthalocyaninpigmente.

Die Effektpigmente werden im allgemeinen in Form einer handelsüblichen wäßrigen oder nicht-wäßrigen Paste vorgelegt, gegebenenfalls mit bevorzugt wasserverdünnbaren organischen Lösemitteln und Additiven versetzt und danach mit wäßrigem Bindemittel unter Scheren vermischt. Pulverformige Effektpigmente können zunächst mit bevorzugt wasserverdünnbaren organischen Lösemitteln und Additiven zu einer Paste verarbeitet werden.

Farbpigmente und/oder Füllstoffe können beispielsweise in einem Teil des wäßrigen Bindemittels angerieben werden. Bevorzugt kann das Anreiben auch in einem speziellen

wasserverdünnbaren Pastenharz geschehen. Das Anreiben kann in üblichen, dem Fachmann bekannten Aggregaten erfolgen. Danach wird mit dem restlichen Anteil des wäßrigen Bindemittels oder des wäßrigen Pastenharzes zur fertigen Farbpigmentanreibung komplettiert.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke enthalten 4 bis 30, bevorzugt 5 bis 25 Gew.-% synthetisches Wachs, bezogen auf den Harzfestkörpergehalt. Es können ein oder mehrere synthetische Wachse im Gemisch in den Wasserbasislacken enthalten sein. Die synthetischen Wachse liegen in den erfindungsgemäßen wäßrigen Basislacken in disperser Phase vor.

Als Wachse können alle bekannten synthetischen Wachse dienen, soweit die Wachse wasserunlöslich sind. Es handelt sich insbesondere um solche Stoffe, die über 40°C ohne Zersetzung schmelzen. Beispielsweise kann der Schmelzpunkt oder Schmelzbereich zwischen 80 und 150°C liegen. Beispielsweise einsetzbar sind auch solche Stoffe, die bei 20°C knetbar, fest bis brüchig hart, grob bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig, über 40°C ohne Zersetzung schmelzend, schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig niedrigviskos, stark temperaturabhängig in Konsistenz und Löslichkeit und unter leichtem Druck polierbar sind, wie z. B. in Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1983, Band 24, Seite 3 definiert.

Beispiele sind Polyamid-, Silikon-und Fluor enthaltende synthetische Wachse sowie bevorzugt Polyolefinwachse. Bei den Polyolefinwachsen kann es sich beispielsweise um durch thermischen Abbau von Polyolefinen oder durch Homopolymerisation von Ethylen oder Propylen oder Copolymerisation von Ethylen oder Propylen mit geeigneten Comonomeren, wie z. B. Vinylacetat oder Acrylsäure gewonnene Polyolefinwachse handeln. Beispiele für Polyolefinwachse sind Polypropylenwachs und insbesondere Hochdruck-oder Nederdruck-Polyethylenwachs. Das Polyolefinwachs kann modifiziert sein, beispielsweise durch Pfropfung mit olefinisch ungesättigten Monomeren wie z. B.

Maleinsäureanhydrid oder durch Oxidation mit Luft oder anderen Oxidationsmitteln wie z. B. Peroxiden.

Das in den erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacken eingesetzte synthetische Wachs kann in anionische Gruppen überführbare Gruppen enthalten, insbesondere

Carboxylgruppen, beispielsweise entsprechend einer Säurezahl von 5 bis 40 mg KOH/g.

Die Carboxylgruppen können dabei unterschiedlichsten Ursprungs sein. Beispielsweise im Falle von Polyethylenwachsen können die Carboxylgruppen beispielsweise aus mit Ethylen copolymerisierter Acrylsäure, aus auf Polyethylenwachs aufgepfropften carboxylfunktionellen, olefinisch ungesättigten Monomeren wie z. B.

Maleinsäure (anhydrid) oder aus der Polyethylenwachsoxidation herrühren.

Bevorzugt wird das synthetische Wachs in Form einer wäßrigen Dispersion bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Wasserbasislacke eingesetzt. Die wäßrigen Wachsdispersionen besitzen beispielsweise Festkörpergehalte zwischen 10 und 50, bevorzugt über 20 Gew.-%. Die mittlere Teilchengröße der dispergierten Wachsphase der erfindungsgemäß verwendbaren Wachsdispersionen liegt beispielsweise im Bereich von 30 bis 1000, bevorzugt zwischen 30 und 500 nm.

Bei den wäßrigen Wachsdispersionen kann es sich um selbst-und/oder fremddispergierte Dispersionen handeln.

Selbstdispergierte Wachsdispersionen können beispielsweise hergestellt werden, indem in anionische Gruppen überführbare Gruppen des synthetischen Wachses, insbesondere beispielweise Carboxylgruppen durch Neutralisation in anionische Gruppen überführt worden sind. Beispielsweise kann das synthetische Wachs in Wasser bei erhöhter Temperatur, im allgemeinen oberhalb seines Schmelzpunktes und gegebenenfalls unter Druck, beispielsweise bei bis zu 10 bar, unter Zusatz eines oder mehrerer Neutralisationsmittel dispergiert werden, worauf die so erhaltene Wachsdispersion unter den Schmelzpunkt der dispergierten Phase abgekühlt wird. Dabei kann der Zusatz des Neutralisationsmittels zum Wachs und/oder zum Wasser vor oder während des Dispergierens erfolgen. Beispiele für Neutralisationsmittel für Carboxylgruppen sind anorganische oder organische Basen, wie z. B. Natriumhydroxid, Ammoniak, Amine oder Aminoalkohole.

Fremddispergierte Wachsdispersionen enthalten ein oder mehrere extern zugesetzte ionische und/oder nichtionische Emulgatoren. Fremddispergierte Wachsdispersionen können beispielsweise hergestellt werden, indem das synthetische Wachs in Wasser bei

erhöhter Temperatur, im allgemeinen oberhalb seines Schmelzpunktes und gegebenenfalls unter Druck, beispielsweise bei bis zu 10 bar, unter Emulgatorzusatz dispergiert wird, worauf die so erhaltene Wachsdispersion unter den Schmelzpunkt der dispergierten Phase abgekühlt wird. Dabei kann der Zusatz der Emulgatoren zum Wachs und/oder zum Wasser erfolgen. Die Emulgatoren werden in Mengenanteilen von 1 bis 20, bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-% bezogen auf zu dispergierendes Wachs eingesetzt. Beispiele für kationische Emulgatoren sind handelsübliche Emulgatoren wie Aminsalze. Sie können als Carboxylate, wie z. B. als Acetate oder Oleate oder bevorzugt in Form ihrer anorganischen Salze, wie z. B. als Chloride oder Sulfate vorliegen und sie können sich von primären, sekundären, tertiären Aminen ableiten oder beispielsweise auch als quatemäre Ammoniumsalze vorliegen. Diese kationischen Emulgatoren können an der NH-Gruppe-sofern im Molekül vorhanden-alkoxyliert, bevorzugt ethoxyliert und/oder propoxyliert sein. Beispiele für Aminsalze sind Stearylammoniumchlorid, Oleylammoniumchlorid, Benzyltriethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Benzylstearyldimethylammoniumchlorid. Beispiele für anionische Emulgatoren sind Alkyl- oder Aralkylsulfate, Alkyl-oder Aralkylsulfonate, Alkyl-oder Aralkylphosphate, Alkyl- oder Aralkylcarboxylate. Sie liegen bevorzugt als Kalium-, Natrium-oder anorganisches oder organisches Ammoniumsalz vor. Beispiele sind Natriumlaurylsulfat und-sulfonat, Ammoniumdodecylbenzolsulfat und-sulfonat. Die anionischen Emulgatoren können auch alkoxyliert, bevorzugt ethoxyliert und/oder propoxyliert sein. Nichtionische Emulgatoren zeichnen sich aus durch ins Molekül eingebaute hydrophile Polyethergruppen. Beispiele für nichtionische Emulgatoren sind Fettalkoholethoxylate, Alkylphenolethoxylate, Fettaminethoxylate, Fettsäureethoxylate, Fettsäureesterethoxylate, Zuckertenside.

Die Wachsdispersionen können beispielsweise erzeugt werden durch intensives Vermischen oder Dispergieren des geschmolzenen Wachses mit Wasser. Geeignete Einrichtungen dafiir sind Mischaggregate wie z. B. Flügelrührer, mit Zahnscheiben versehene Rührer, Rotor-Stator-Mischer, Ultraschallhomogenisatoren oder Hochdruckhomogenisatoren. Das Vermischen kann beispielsweise auch durch Versprühen oder Verdüsen des geschmolzenen Wachses in Wasser hinein erfolgen, wobei das Wasser Emulgatoren und/oder Neutralisationsmittel enthalten kann.

Die Einarbeitung des synthetischen Wachses kann in jedem Stadium der Herstellung der Wasserbasislacke erfolgen, beispielsweise auch erst als Zusatz zum an sich fertigen Wasserbasislack, beispielsweise als nachträglich zugesetztes Mittel zur Erhöhung des Festkörpergehaltes eines an sich fertigen Wasserbasislacks.

Weiterhin können die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke lackübliche Additive in lacküblichen Mengen, beispielsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-%, bezogen auf ihren Festkörper, enthalten. Beispiele für solche Lackadditive sind Antischaummittel, Netzmittel, haftvermittelnde Substanzen, Katalysatoren, Verlaufsmittel, Antikratermittel, Lichtschutzmittel und Verdicker wie beispielsweise synthetische Polymere mit ionischen und/oder assoziativ wirkenden Gruppen wie Polyvinylalkohol, Poly (meth) acrylamid, Poly (meth) acrylsäure, Polyvinylpyrrolidon, hydrophob modifizierte ethoxylierte Polyurethane oder Polyacrylate, vernetzte oder unvernetzte Polymermikroteilchen.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke können lackübliche Lösemittel enthalten, beispielsweise in einem Mengenanteil von bevorzugt unter 20 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 15 Gew.-%. Es handelt sich um übliche lacktechnische Lösemittel, diese können beispielsweise von der Herstellung der Bindemittel stammen oder werden separat zugegeben. Beispiele für solche Lösemittel sind ein-oder mehrwertige Alkohole, z. B. Propanol, Butanol, Hexanol ; Glykolether oder-ester, z. B.

Diethylenglykoldi-C 1-C6-alkylether, Dipropylenglykoldi-C 1-C6-alkylether, Ethoxypropanol, Butylglykol ; Glykole z. B. Ethylenglykol und/oder Propylenglykol, und deren Di-oder Trimere, N-Alkylpyrrolidone, wie z. B. N-Methylpyrrolidon sowie Ketone wie Methylethylketon, Aceton, Cyclohexanon ; aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Toluol, Xylol oder lineare oder verzweigte aliphatische C6- C 12-Kohlenwasserstoffe.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke besitzen Festkörpergehalte beispielsweise im Bereich von 15 bis 40 Gew.-%, für Effektwasserbasislacke liegt er beispielsweise bevorzugt bei 15 bis 30 Gew.-%, für unifarbige Wasserbasislacke liegt er bevorzugt höher, beispielsweise bei 20 bis 40 Gew.-%. Das Gewichtsverhältnis von Pigment zu Bindemittel im Wasserbasislack beträgt beispielsweise zwischen 0,05 : 1 bis 3 : 1, für Effektwasserbasislacke liegt es beispielsweise bevorzugt bei 0,1 : 1 bis 0,6 : 1, für

unifarbige Wasserbasislacke liegt es bevorzugt höher, beispielsweise bei 0,1 : 1 bis 2,5 : l, jeweils bezogen auf das Festkörpergewicht. Bei der Berechnung des Verhältnisses von Pigment zu Bindemittel wird die Summe der Gewichtsanteile von farbgebenden Pigmenten, Effektpigmenten und Füllstoffen in Beziehung gesetzt zum vorstehend definierten Harzfestkörper des Wasserbasislacks.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen, insbesondere farb-und/oder effektgebenden Zweischichtlackierungen auf dem Kraftfahrzeugsektor. Es ist geeignet für die Fahrzeugerstlackierung und-reparaturlackierung, es kann jedoch auch in anderen Bereichen, z. B. der Kunststofflackierung, insbesondere der Fahrzeugteilelackierung, eingesetzt werden.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Mehrschichtlackierungen, insbesondere Zweischichtlackierungen, können die Wasserbasislacke auf verschiedenste Arten von Substraten aufgebracht werden. Im allgemeinen handelt es sich um metallische oder Kunststoff-Untergründe. Diese sind häufig vorbeschichtet, d. h. Kunststoffsubstrate können z. B. mit einer Kunststoffgrundierung versehen sein, metallische Substrate besitzen im allgemeinen eine beispielsweise elektrophoretisch aufgebrachte Grundierung und gegebenenfalls zusätzlich eine oder mehrere weitere Lackschichten, wie z. B. eine Füllerschicht. Bevorzugt werden die Wasserbasislacke durch Spritzen in einer Trockenschichtdicke von 8 bis 50 um appliziert, für Effektwasserbasislacke liegt die Trockenschichtdicke beispielsweise bevorzugt bei 10 bis 25 um, fur unifarbige Wasserbasislacke liegt sie bevorzugt höher, beispielsweise bei 10 bis 40 Rm. Die Applikation erfolgt bevorzugt im Naß-in-Naß-Verfahren, d. h. nach ein « Ablüf phase, z. B. bei 20 bis 80°C, werden die Wasserbasislackschichten mit einem üblichen Klarlack in einer Trockenschichtdicke von bevorzugt 30 bis 60 m überlackiert und gemeinsam mit diesem bei Temperaturen von beispielsweise 20 bis 150°C getrocknet oder vernetzt. Die Trocknungsbedingungen der Zweischichtlackierung aus Wasserbasislack und Klarlack richten sich nach dem verwendeten Klarlacksystem. Für Reparaturzwecke sind beispielsweise Temperaturen von 20 bis 80°C bevorzugt. Für Zwecke der Serienlackierung sind Temperaturen über 100°C, beispielsweise über 110°C bevorzugt.

Die Auswahl des Klarlackes ist nicht kritisch. Als Klarlack sind grundsätzlich alle bekannten Klarlacke oder transparent pigmentierten Überzugsmittel geeignet. Hierbei können sowohl lösungsmittelhaltige Einkomponenten (lK)-oder Zweikomponenten (2K)- Klarlacke, wasserverdünnbare 1K-oder 2K-Klarlacke, Pulverklarlacke oder wäßrige Pulverklarlackslurries eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke besitzen höhere Festkörpergehalte als Wasserbasislacke des Standes der Technik, die mit Ausnahme des fehlenden Gehaltes an synthetischem Wachs die gleiche Zusammensetzung aufweisen. Die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke und die des Standes der Technik entsprechen sich dennoch im wesentlichen in ihren anwendungstechnischen und lacktechnologischen Eigenschaften.

Im Falle von Effektbasislacken zeigen die erfindungsgemäß verwendeten Wasserbasislacke in vielen Fällen sogar ein günstigeres Verhalten beispielsweise hinsichtlich der Vermeidung unerwünschter Wolkenbildung in der lackierten Oberfläche.

Beispiel 1 (Herstellung eines Wasserbasislacks, Vergleich) Durch homogenes Vermischen nachstehender Bestandteile wird ein wäßriger Basislack (Grünmetallic) mit einem Festkörpergehalt von 17 Gew.-% und einer Spritzviskosität (DIN 4) von 45 Sekunden hergestellt : 19 Teile einer 40 gew.-% igen wäßrigen acrylierten Polyesterdispersion, 17 Teile einer 30 gew.-% igen wäßrigen Polyurethandispersion, 28 Teile deionisiertes Wasser, 8 Teile Polyacrylsäureverdicker (mit Dimethylethanolamin auf pH 7,5 eingestellt, Festkörpergehalt 8 Gew.-%), 5 Teile einer 26,5 gew.-% igen, grünen Pigmentanreibung (Pigmentgehalt 20 Gew.-% eines chlorierten Phthalocyaninpigmentes), 4 Teile einer 17 gew.-% igen Aluminiumanteigung (Aluminiumgehalt 13,5 Gew. %), 3 Teile einer 43 gew.-% igen wäßrigen Schichtsilikatdispersion (Festkörperzusammensetzung 40 Gew.-% Hexamethoxymethylmelamin, 3 Gew.-% Schichtsilikat),

9 Teile Butylglykol, 0,5 Teile eines handelsüblichen Entschäumers auf Acetylendiol-Basis, 1 Teil Polypropylenglykol (Hydroxylzahl 125 mg KOH/g), 5,5 Teile deionisiertes Wasser.

Beispiel 2 (Herstellung eines Wasserbasislacks für das erfindungsgemäße Verfahren) Es wird gearbeitet wie in Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß anstelle der 28 Teile deionisierten Wassers nur 18 Teile deionisierten Wassers und 10 Teile einer 30 gew.- % igen wäßrigen kationisch emulgierten Wachsdispersion auf Basis eines oxidierten Polyethylenwachses (Säurezahl 30 mg KOH/g, mittlere Teilchengröße 80 nm) verwendet wurden.

Man erhält einen wäßrigen Basislack mit einem Festkörpergehalt von 20 Gew.-% und einer Spritzviskosität (DIN 4) von 45 Sekunden. Der Wachsgehalt beträgt 20,8 Gew.-%, bezogen auf den Harzfestkörper.

Mit den wäßrigen Basislacken aus Beispiel 1 und 2 jeweils unter den gleichen Applikations-und Trocknungsbedingungen hergestellte Wasserbasislack/Klarlack- Zweischichtlackierungen unterscheiden sich weder in ihren technologischen Eigenschaften noch im Farbton.