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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A MULTILAYER LENS MADE OF PLASTIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/096096
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a multilayer lens which is made of plastic by molding in an injection device a plurality of intermediate layers of a plastic material one by one onto a base part (20) in different cavities (23, 24, 25, 26, 27), at least one of the cavities (23, 24, 25, 26) having a first gating system (33) with a common material feed (35). A second gating system (34) is used to mold at least one outer layer made of a plastic material in an additional cavity (27), said second gating system having its own material feed and its own control unit.

Inventors:
KRALLMANN RAINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/002431
Publication Date:
June 23, 2016
Filing Date:
December 03, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KRALLMANN GMBH GEB (DE)
International Classes:
B29C45/16; B29C45/00; B29C45/26; B29D11/00; B29L11/00; B32B27/08
Domestic Patent References:
WO2012111381A12012-08-23
WO2011061638A12011-05-26
WO2012132597A12012-10-04
Foreign References:
EP2402140A12012-01-04
DE102014004766A12014-10-02
FR2861640A12005-05-06
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
LEMPERT, Jost (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen

Kunststoff-Linse (10), wobei mehrere Zwischenschichten

(12, 13, 14, 15) eines Kunststoffmaterials nacheinander in einer Spritzguss-Vorrichtung (20) an ein Grundteil

(11) in unterschiedlichen Kavitäten (23, 24, 25, 26) angespritzt werden, wobei zumindest einige der Kavitäten

(23, 24, 25, 26) ein gemeinsames 1. Angusssystem (33) mit einer gemeinsamen Materialzuführung aufweisen und wobei anschließend mittels eines 2. Angusssystems (34) zumindest eine äußere Schicht (16) aus einem Kunststoffmaterial in einer Kavität (27) angespritzt wird, wobei das 2. Angusssystem (16) eine eigene Materialzuführung und eine eigene Steuerung aufweist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des 2. Angusssystems (16) eine Temperatur- Steuervorrichtung (31) und/oder eine Druck-Steuervorrichtung (32) aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des 2. Angusssystems (34) nur die äußere Schicht (16) der Kunststoff-Linse (10) gespritzt wird .

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des 2. Angusssystems (34) die äußere Schicht (16) und zumindest eine darunterliegende Zwischenschicht (15) der Kunststoff-Linse (10) gespritzt wird .

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundteil (11) in einem 1.

Schritt in der Spritzguss-Vorrichtung (20) in einer Kavität (22) hergestellt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die das Grundteil (11) ausbildende Kavität (22) ein Teil des 1. Angusssystems (33) ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass das Grundteil (11) und die

Zwischenschichten (12, 13, 14, 15) aus dem gleichen Kunststoff-Material bestehen.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch

gekennzeichnet, dass die äußere Schicht (16) aus dem gleichen Kunststoff-Material wie die Zwischenschichten (12, 13, 14, 15) besteht.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass zumindest einige der Zwischenschichten (12, 13, 14, 15) und/oder die äußere Schicht (16) in Form von zwei Teil-Schichten auf entgegengesetzten Seiten des Grundteils (11) bzw. eines aus dem Grundteil (11) und zumindest einer Zwischenschicht (12, 13, 14, 15) bestehenden Rohlings aufgespritzt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass jeder Kavität (22, 23, 24, 25, 26, 27) ein Spritzkanal (36) zugeordnet ist, durch den .das Kunststoff-Material in die Kavität eingebracht wird, wobei der Druck und/oder die Temperatur des Kunststoff- Materials in zumindest einigen der Spritzkanäle (36) unabhängig voneinander gesteuert wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch

gekennzeichnet, dass die in die einzelnen Kavitäten (22, 23, 24, 25, 26) des 1. Angusssystems (33) eingebrachte

Massen des Kunststoff-Materials voneinander um max. ± 10% abweichen.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die in die einzelnen Kavitäten (22, 23, 24, 25, 26) des 1. Angusssystems (33) eingebrachte Massen des Kunststoff-Materials voneinander um max. ± 5% abweichen.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die in die einzelnen Kavitäten (22, 23, 24, 25, 26) des 1. Angusssystems (33) eingebrachte Massen des Kunststoff-Materials voneinander um max. ± 1% abweichen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des Kunststoff-Materials in allen Spritzkanälen (36) unabhängig voneinander gesteuert wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch

gekennzeichnet, dass die einzelnen Zwischenschichten (12, 13, 14, 15) der Kunststoff-Linse (10) in unterschiedlichen Schichtdicken ausgebildet werden, wobei die Schichtdicke (n+l)-ten Schicht geringer als die

Schichtdicke der vorher ausgebildeten n-ten Schicht ist.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen

Kunststoff-Linse

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Kunststoff-Linse, wobei mehrere Zwischenschichten eines Kunststoff-Materials nacheinander in einer Spritzguss-Vorrichtung an ein Grundelement in unterschiedlichen Kavitäten angespritzt werden.

Seit einiger Zeit wird versucht, optische Bauteile, beispielsweise eine Kunststoff-Linse statt aus Glas aus Kunststoff herzustellen, da sich Kunststoff leichter verarbeiten lässt und insbesondere kostengünstiger ist. Wenn das optische Bauteil bzw. die Kunststoff-Linse jedoch eine relativ große Dicke aufweist, wie es beispielsweise bei einer Bi-Konvex-Linse der Fall ist, kann das Problem auftreten, dass sich während der Abkühlungsphase des

Kunststoffes, die in den Außen- und Randbereichen schneller als im Kern der Linse erfolgt, mechanische Beschädigungen infolge thermischer Spannungen und zumindest Veränderungen der optischen Eigenschaften der Linse ergeben. Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, eine entsprechende Linse aus zwei nacheinander aufgebrachten Schichten aus einem

einheitlichen KunstStoff-Material aufzubauen. Zu diesem Zweck wird beispielsweise in einer 1. Kavität ein Grundelement aus einem Kunststoff-Material gespritzt. Sobald dieses Grundelement eine ausreichende Festigkeit aufweist, wird das Spritzguss-Werkzeug geöffnet und so verstellt, dass das Grundelement in einer 2. Kavität angeordnet ist, in der eine 2. Schicht aus dem Kunststoff-Material ange ¬ spritzt wird, wobei die das Grundelement bildende 1.

Schicht und die angespritzte 2. Schicht sich zu einem einheitlichen monolithischen Bauteil verbinden. An dieses können in nachfolgenden Arbeitsschritten in entsprechenden Kavitäten eine 3. Schicht, eine 4. Schicht etc. angespritzt werden, die alle aus dem gleichen Kunststoff-Material bestehen . Besonders schwierig ist es dabei, einen wirtschaftlichen kontinuierlichen Herstellungsprozess zu erreichen, da die unterschiedlichen Schichten unterschiedlich groß und dick sind und somit auch unterschiedliche Verfestigungszeiten und Spritzparameter erfordern. Es hat sich gezeigt, dass die Herstellung einer mehrschichtigen, monolithischen optischen Kunststoff-Linse üblicherweise sehr zweitauf- wändig und damit kostenintensiv ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Kunststoff-Linse zu schaffen, mit dem sich eine entsprechende Kunststoff-Linse schnell und kostengünstig in guter Qualität herstellen lässt . Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei werden zunächst mehrere

Zwischenschichten eines Kunststoff-Materials nacheinander in einer Sprit zguss-Vorrichtung an ein Grundelement in unterschiedlichen Kavitäten angespritzt, wobei zumindest einige der Kavitäten ein gemeinsames 1. Angusssystem mit einer gemeinsamen Materialzuführung aufweisen. Bei dem 1. Angusssystem handelt es sich üblicherweise um ein sogenanntes Heißkanalsystem, wie es beim maschinellen Spritzgießen von Kunststoffen und insbesondere Thermo ¬ plasten üblich ist und das gegenüber dem restlichen

Spritzgusswerkzeug thermisch isoliert und höher temperiert ist .

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Ver ¬ fahrensparameter, mit denen die Zwischenschichten aufgebracht bzw. aufgespritzt werden, für die optische Qualität der fertigen Kunststoff-Linse nicht entscheidend sind, sondern, dass es für die optischen Eigenschaften der

Kunststoff-Linse wesentlich ist, dass die äußere Schicht mit optimierten Verfahrensparametern ausgebildet und aufgebracht wird. Erfindungsgemäß ist deshalb vorgesehen, nach der Aufbringung der Zwischenschichten zumindest die äußere Schicht aus einem Kunststoff-Material in einer Kavität mittels eines 2. Angusssystems anzuspritzen, bei dem es sich vorzugsweise ebenfalls um ein Heißkanalsystem handelt. Das 2. Angusssystem weist eine eigene Materialzuführung und eine eigene Steuerung auf. Aufgrund der eigenen Material- Zuführung und der eigenen Steuerung des 2. Angusssystems können die Verfahrensparameter, mit denen die äußere

Schicht der Linse gespritzt wird, einerseits genau auf die verfahrenstechnischen Rahmenbedingungen eingestellt werden und andererseits lassen sich diese Verfahrensparameter unabhängig von denjenigen Verfahrensparametern einstellen, mit denen die Zwischenschichten und gegebenenfalls das Grundelement hergestellt bzw. gespritzt werden.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuerung des 2. Angusssystems eine Temperatur- Steuervorrichtung für die Temperatur des zugeführten und eingespritzten Kunststoff-Materials und/oder eine Druck- Steuervorrichtung aufweist, mit der sich der Druck ein- stellen lässt, mit dem das Kunststoff-Material in die

Kavität eingespritzt wird.

Die Kunststoff-Linse weist ein trägerartiges Grundteil auf, an das in den Kavitäten des 1. Angusssystems nacheinander die Zwischenschichten übereinanderliegend angespritzt werden. Das Grundelement kann vorgefertigt sein, vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, dass es in das Herstellungsverfahren integriert und in einem 1. Schritt des Verfahrens in einer Kavität, die vorzugsweise Teil des 1. Angusssystems ist, ausgebildet wird. Dabei besteht das Grundteil vorzugsweise aus dem gleichen KunstStoff-Material wie die Zwischenschichten, die nachfolgend in dem 1. Angusssystem aufgespritzt werden.

Die Zwischenschichten können an das Grundteil einseitig nacheinander angespritzt und abschließend von der äußeren Schicht überdeckt werden. Eine derartige Kunststoff-Linse ist einerseits von dem Grundteil und andererseits von der äußeren Schicht begrenzt, die je nach Licht-Eintrittsrichtung auf der Licht-Eintritts- bzw. Licht-Austrittsseite angeordnet sind.

Alternativ ist es möglich, zumindest einige der Zwischen- schichten und vorzugsweise alle Zwischenschichten in Form von zwei Teilschichten jeweils auf entgegengesetzten Seiten des Grundteils bzw. eines aus dem Grundteil und zumindest einer Zwischenschicht bestehenden Rohlings aufzuspritzen. Die 1. Zwischenschicht wird von entgegengesetzten Seiten auf das Grundteil aufgespritzt. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird auch die 2. Zwischenschicht von entgegengesetzten Seiten auf die im vorhergehenden Verfahrensschritt ausgebildete vorherige 1. Zwischenschicht aufge- spritzt. Dieses Vorgehen wird solange durchgeführt, bis alle Zwischenschichten in Form von zwei Teil-Schichten auf jeweils entgegengesetzten Seiten auf den im vorherigen Verfahrensschritt ausgebildeten Rohling aufgespritzt sind. Abschließend wird auch die äußere Schicht im 2. Anguss ¬ system von entgegengesetzten Seiten auf den in den vorherigen Verfahrensschritten ausgebildeten Rohling, der das Grundteil und die beidseitig aufgespritzten Zwischenschichten umfasst, aufgespritzt, so dass die Kunststoff- Linse auf ihrer Licht-Eintritts- und ihrer Licht-Austrittsseite jeweils eine Teil-Schicht der äußeren Schicht aufweist .

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorge- sehen, dass alle Zwischenschichten und gegebenenfalls auch das Grundteil in den Kavitäten des 1. Angusssystems und lediglich die äußere Schicht der Kunststoff-Linse (einseitig oder beidseitig) in dem 2. Angusssystem gespritzt bzw. hergestellt wird.

Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass mittels des 2. Angussystems die äußere Schicht und zumindest eine darunterliegende Zwischenschicht der Kunststoff-Linse

gespritzt wird.

Vorzugsweise bestehen das Grundteil, alle Zwischenschichten und die äußere Schicht aus dem gleichen Kunststoff-Mate ¬ rial, es ist jedoch auch möglich, die äußere Schicht aus einem anderen oder zumindest leicht modifizierten Kunst- stoff-Material auszubilden.

Vorzugsweise ist jeder Kavität ein Spritzkanal zugeordnet, durch den die jeweilige Masse des Kunststoff-Materials in die Kavität eingebracht wird. Dabei können der Druck und/oder die Temperatur des Kunststoff-Materials in

zumindest einigen der Spritzkanäle und vorzugsweise in allen Spritzkanälen jeweils individuell und unabhängig voneinander gesteuert und eingestellt werden. Dabei kann vorgesehen sein, dass die in die einzelnen Kavitäten des 1. Angusssystems eingebrachten Massen des Kunststoff-Materials voneinander um max. ± 10% und insbesondere um max. ± 5% und besonders bevorzugt um lediglich max. ± 1% voneinander ab- weichen. Dabei wird von der Grundüberlegung ausgegangen, die Volumina der einzelnen Zwischenschichten und somit die jeweils zur Ausbildung der einzelnen Zwischenschichten einzubringenden Massen des Kunststoff-Materials möglichst gleich oder zumindest nur mit geringen Abweichungen vor- zusehen. Dies ermöglicht es, die Zwischenschichten in einem kontinuierlichen Fertigungsprozess in dem 1. Angusssystem zeitgleich auszubilden, da die für die jeweiligen Zwischenschichten notwendigen Massen an Kunststoff-Material sehr ähnlich oder identisch sind oder somit ähnliche oder identische Spritzgussparameter und insbesondere Verfestigungszeiten besitzen. Da die einzelnen Kavitäten unterschiedliche Geometrien besitzen, kann die Einbringung des eingespritzten, flüssigen Kunststoff-Materials in die Kavität durch eine Steuerung des Einspritzdrucks erreicht werden. Zu diesem Zweck kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass der Druck des Kunststoff-Materials in zumindest einigen der Spritzkanäle und insbesondere in allen Spritzkanälen des 1. Angusssystems individuell und unabhängig voneinander gesteuert werden kann, so das ein optimierter Einspritzvorgang erreicht ist.

Vorzugsweise wird für das erfindungsgemäße Verfahren ein sogenanntes Revolver-Spritzguss-Werkzeug verwendet, bei denen zwei Werkzeughälften in einer geöffneten Stellung relativ zueinander verdrehbar sind und somit die in den Werkzeughälften jeweils ausgebildeten Teil-Kavitäten in unterschiedlichem Zusammenwirken die jeweiligen unter ¬ schiedlichen Kavitäten bilden. Ein entsprechendes Revolver- Spritzguss-Werkzeug ist aus dem Mehr-Komponenten-Spritzgussverfahren bekannt und wird im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise dafür benutzt, einen Rohling für eine optische Kunststoff-Linse mit dünnen Zwischenschichten von ca. 2 bis 3 mm nacheinander aus einem einzigen Kunststoff-Material aufzubauen.

Anschließend wird der Rohling in dem 2. Angusssystem mit einer äußeren Schicht überspritzt, wobei das 1. Angusssystem und das. 2. Angusssystem in einem gemeinsamen

Spritzgusswerkzeug, jedoch unabhängig voneinander ausgebildet sein können.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Spritzkanäle, die zu den einzelnen Kavitäten des 1. Angusssystems führen, aus einem gemeinsamen Zuführkanal mit dem Kunststoff-Material versorgt werden. In dem gemeinsamen Zuführkanal steht das Kunststoff-Material unter einem vorgegebenen Druck an, der vorzugsweise höher als der Druck ist, mit dem das Kunststoff-Material in die einzelnen

Kavitäten eingespritzt wird. Die Druckminderung zwischen dem Druck in dem Zuführkanal und dem eigentlichen Ein ¬ spritzdruck in die jeweilige Kavität wird dadurch erreicht, dass der Druck des Kunststoff-Materials in den Spritzkanälen vermindert und an die für die jeweilige Kavität bzw. die in dieser Kavität auszubildende Zwischenschicht optimalen Wert angepasst wird. Dies kann in einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung dadurch erreicht werden, dass der Druck des Kunststoff-Materials in den Kavitäten durch Verminderung des Querschnitts des jeweiligen Spritzkanals gesteuert wird, in dem beispielsweise in jedem Spritzkanal eine einstellbare Drosselstelle angeordnet ist.

Insbesondere bei Bildung einer konvexen Kunststoff-Linse durch nacheinander Aufbringen von unterschiedlichen

Zwischenschichten ist jede Schicht jeweils großflächiger als die darunterliegende Schicht. Wenn die für die Aus- bildung der einzelnen Zwischenschichten zur Verfügung stehenden Kunststoff-Massen gleich oder zumindest annähernd gleich sind, variieren die Schichten. Es hat sich diesem Fall als vorteilhaft erwiesen, wenn erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen ist, dass die einzelnen Zwischen- schichten der Kunststoff-Linse mit unterschiedlichen

Schichtdicken ausgebildet werden, wobei die Schichtdicke der (n+l)-ten Schicht geringer als die Schichtdicke der vorher ausgebildeten n-ten Schicht ist. Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine schichtweise aufgebaute Kunststoff-Linse gemäß einen 1.

Ausführungsbeispiel ,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine schichtweise aufgebaute Kunststoff-Linse gemäß einem 2. Ausführungsbeispiel ,

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer

Spritzgussvorrichtung zur Herstellung einer mehrschichtigen Kunststoff-Linse gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren und

Fig. 4 eine Abwandlung der Spritzgussvorrichtung gemäß Fig. 3.

Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine mehrschichtige Kunststoff-Linse 10 gemäß einem 1. Ausführungsbeispiel. Die Kunststoff-Linse 10 besitzt ein trägerartiges Grundteil 11, auf dem mehrere übereinander angeordnete Schichten aufgebracht sind. Auf das Grundteil 11 ist eine 1. Zwischenschicht 12 einseitig aufgespritzt. Auf die 1. Zwischenschicht 12 ist eine 2. Zwischenschicht 13 aufgebracht, die von einer 3. Zwischenschicht 14 überdeckt ist. Auf diese ist wiederum eine die 3. Zwischenschicht 14 überdeckende 4. Zwischenschicht 15 aufgebracht. Abschließend ist eine alle Zwischenschichten 12, 13, 14, 15 überdeckende äußere

Schicht 16 aufgebracht, die glatt in das Grundteil 11 übergeht. Alle Schichten bestehen aus dem gleichen Kunst- stoff-Material, so dass ein schichtweise aufgebauter, monolithischer Körper aus einem einheitlichen Material gebildet ist.

Gemäß Fig. 1 sind alle Schichten auf das Grundteil 11 nur einseitig aufgebracht, so dass die Kunststoff-Linse 10 in ihren fertigen Zustand einerseits von dem Grundteil 11 und andererseits von der äußeren Schicht 16 begrenzt ist. Fig. 2 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem die Schichten beidseitig auf das Grundteil 11 aufgebracht sind. Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der

Kunststoff-Linse 10 ist wie beim ersten Ausführungsbeispiel ein trägerartiges Grundteil 11 vorgesehen, das in einem ersten Schritt beidseitig mit dem Kunststoffmaterial der 1. Zwischenschicht 12 versehen ist. Diese auf entgegenge ¬ setzten Seiten des Grundteils 11 angeordneten Teil- Schichten der 1. Zwischenschicht 12 sind jeweils mit entsprechenden Teil-Schichten der 2. Zwischenschicht 13 überdeckt. Anschließend sind nacheinander die Teil- Schichten der 3. Zwischenschicht 14 und der 4. Zwischenschicht 15 beidseitig aufgebracht. Abschließend wird auf beide Seiten des aus dem Grundteil 11 und den Zwischenschichten gebildeten Rohlings die äußere Schicht 16

aufgespritzt, so dass die Kunststoff-Linse 10 auf beiden Seiten des Grundteils 11 von einer Schichtung aus vier Zwischenschichten 12, 13, 14, 15 und einer außenseitig abdeckenden äußeren Schicht 16 versehen ist. Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Spritz- guss-Vorrichtung 20, mit der eine Kunststoff-Linse 10 gemäß Figur 1 bzw. Figur 2 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden kann. Die Spritzguss-Vorrichtung 20 um- fasst ein Werkzeugteil 21, in dem mehrere Kavitäten, nämlich eine 1. Kavität 22, eine 2. Kavität 23, eine 3. Kavität 24, eine 4. Kavität 24 und eine 5. Kavität 26 ausgebildet sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kavitäten in einer Reihe nebeneinander angeordnet, jedoch ist es auch möglich und sogar bevorzugt, die

Kavitäten über den Umfang eines drehbaren Werkzeugteils verteilt anzuordnen.

Für die Herstellung von Kunststoff-Linsen werden die

Kavitäten mittels eines nicht dargestellten weiteren

Werkzeugteils in üblicher Weise verschlossen und in alle Kavitäten 22, 23, 24, 25, 26 wird das gleiche Kunststoff- Material in einem sogenannten Schuss gleichzeitig eingebracht . Die Spritzguss-Vorrichtung 20 umfasst ein 1. Anguss-System 33 und ein davon vollständig unabhängiges 2. Anguss-System 34, wobei es sich vorzugsweise jeweils um sogenannte

Heißkanalsysteme handelt. Das 1. Anguss-System 33 umfasst die Kavitäten 22, 23, 24, 25 und 26 des Werkzeugteils 21.

Das Kunststoff-Material befindet sich in einem nur angedeuteten Kunststoff-Vorrat 29, von dem ein gemeinsamer Zuführkanal 35 zu den Kavitäten 22, 23, 24, 25, 26 führt. Von dem Zuführkanal 35 zweigt zu jeder Kavität ein eigener Spritzkanal 36 ab. In jedem Spritzkanal 36 ist eine Druck- Steuer-vorrichtung 32 in Form einer einstellbaren Drosselstelle angeordnet. Zusätzlich ist in jedem Spritzkanal 36 eine Temperatur-Steuervorrichtung 31 angeordnet, mit der die Temperatur des Kunststoff-Materials in dem jeweiligen Spritzkanal 36 gesteuert werden kann.

Ferner umfasst die Spritzguss-Vorrichtung 32 das 2. Anguss- System 34, das eine in einem Werkzeugteil 28 ausgebildete 6. Kavität 27 aufweist, in die aus einem Kunststoff-Vorrat 30 über einen Spritzkanal 36 das KunstStoff-Material eingebracht werden kann. In dem Spritzkanal 36 ist ebenfalls eine Temperatur-Steuervorrichtung 31 und eine Druck-Steuer- Vorrichtung 32 angeordnet.

Das 1. Anguss-System 33 und das 2. Anguss-System 34 können in einem gemeinsamen Spritzgusswerkzeug ausgebildet sein, es ist jedoch auch möglich, für jedes Anguss-System ein eigenes Spritzgusswerkzeug vorzusehen, wobei jedoch

wesentlich ist, dass die Anguss-Systeme 33 und 34

unabhängig voneinander ansteuerbar und betreibbar sind. Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren zur

Herstellung einer Kunststoff-Linse anhand von Figur 3 im Einzelnen erläutert. In einer Anlaufphase des Herstellungsprozesses wird das

Kunststoff-Material nur in die 1. Kavität 22 des 1. Anguss- Systems 23 gespritzt, während die anderen Kavitäten noch verschlossen sind. In der 1. Kavität 22 wird das trägerartige Grundteil 11 ausgebildet. Anschließend wird das Werkzeug geöffnet und die Werkzeugteile werden so relativ zueinander verstellt, dass das zuvor in der 1. Kavität 22 gebildete Grundteil 11 sich nunmehr in der 2. Kavität 23 befindet. Nach Schließen der Werkzeugteile wird das Kunststoff-Material in die 2. Kavität 23 eingespritzt, wodurch an das Grundteil 11 die 1. Zwischenschicht 12 (einseitig oder zweiseitig) angespritzt wird, wodurch ein sogenannter 1. Rohling gebildet ist. Gleichzeitig wird auch Kunststoff- Material wiederum in die 1. Kavität 22 eingespritzt, wodurch ein weiteres Grundteil 11 gebildet wird. Die weiteren Kavitäten sind dabei noch verschlossen.

Anschließend werden die Werkzeugteile wieder geöffnet und relativ zueinander verstellt, so dass der das Grundteil 11 und die 1. Zwischenschicht 12 umfassende 1. Rohling nunmehr in der 3. Kavität 24 und das zuvor in der 1. Kavität 22 gebildete Grundteil 11 nunmehr in der 2. Kavität 23 angeordnet sind. Die Werkzeugteile werden wieder geschlossen und das KunstStoffmaterial wird in die 1., die 2. und die 3. Kavität 22, 23 und 24 eingespritzt. Dabei wird in der 1. Kavität 22 ein weiteres Grundteil 11 gebildet. In der 2.

Kavität 23 wird an das zuvor gebildete Grundteil 11 eine 1. Zwischenschicht 12 angespritzt und in der 3. Kavität wird an den das Grundteil 11 und die 1. Zwischenschicht 12 aufweisenden 1. Rohling eine 2. Zwischenschicht 13 angespritzt, wodurch ein sogenannter 2. Rohling gebildet ist. Die 4. Kavität 25 und die 5. Kavität 26 sind dabei noch verschlossen .

Anschließend werden die Werkzeugteile wiederum geöffnet und relativ zueinander verstellt, so dass dann der aus dem Grundteil 11, der 1. Zwischenschicht 12 und der 2.

Zwischenschicht 13 bestehende 2. Rohling in der 4. Kavität 25 angeordnet ist. Gleichzeitig befindet sich in der 3.

Kavität 24 ein zuvor in der 2. Kavität 23 hergestellter 1. Rohling, der aus dem Grundteil 11 und der 1. Zwischenschicht 12 besteht. In der 2. Kavität 23 befindet sich ein zuvor in der 1. Kavität 22 ausgebildetes Grundteil 11. Die Werkzeugteile werden wieder geschlossen und das Kunststoffmaterial wird in die Kavitäten eingespritzt. Das Verfahren wird entsprechend weitergeführt.

Auf diese Weise wird innerhalb von fünf Verfahrensschritten in dem 1. Anguss-System 33 ein Rohling gebildet, der das trägerartige Grundteil 11 aufweist, auf den einseitig gemäß Figur 1 oder beidseitig gemäß Figur 2 vier Zwischenschichten 12, 13, 14, 15 übereinander und einander überdeckend angeordnet sind, wobei das Grundteil 11 und alle Zwischenschichten 12, 13, 14, 15 aus dem gleichen Kunst- stoffmaterial bestehen. In einem anschließenden Verfahrensschritt wird dieser Rohling dem 1. Anguss-System 33 entnommen und in die 6. Kavität 27 des 2. Anguss-Systems 34 eingesetzt und dort entweder einseitig gemäß Figur 1 oder beidseitig gemäß Figur 2 mit einer äußeren Schicht 16 überspritzt, wobei das für die äußere Schicht 16 verwendete KunstStoffmaterial dem KunstStoff-Vorrat 30 des 2. Anguss- Systems 34 entnommen wird. Dabei kann es sich um das gleiche Kunststoffmaterial wie das Kunststoffmaterials des 1. Anguss-Systems 33 oder auch um ein davon unterschiedliches Kunststoffmaterial handeln. Nach Aufbringung der äußeren Schicht ist der Spritzvorgang abgeschlossen und die Kunststoff-Linse schichtweise hergestellt, wobei in üblicher Weise eventuelle Nacharbeiten vorgenommen werden können. Die die Kunststofflinse bildenden Schichten sind zu einem monolithischen, einstückigen Körper verbunden, an dem zwischen den Schichten keine Grenzflächen zu erkennen sind.

Da die äußere Schicht 16 in einem eigenen 2. Anguss-System 34 hergestellt wird, können die für die Herstellung der äußeren Schicht 16 wirksamen Verfahrensparameter optimal an die Erfordernisse der äußeren Schicht 16 angepasst werden, während das Grundteil 11 und die Zwischenschichten in dem 1. Anguss-System 33 mit einer Parameter-Konstellation her- gestellt werden, die eine schnelle Herstellung des Rohlings in guter Qualität ermöglicht.

Figur 4 zeigt eine Spritzguss-Vorrichtung 20 in Form einer Abwandlung der Spritzguss-Vorrichtung gemäß Figur 3. Die Spritzguss-Vorrichtung 20 gemäß Figur 4 unterscheidet sich von der Spritzguss-Vorrichtung gemäß Figur 3 dadurch, dass in dem 2. Anguss-System 34 nacheinander sowohl die letzte Zwischenschicht 15 als auch die äußere Schicht 16

ausgebildet werden, während in dem 1. Anguss-System 33 lediglich das Grundteil 11 und die drei Zwischenschichten 12, 13, und 14 ausgebildet werden. Zu diesem Zweck sind in dem Werkzeugteil 28 des 2. Anguss-Systems 34 sowohl die 5. Kavität 26 als auch die 6. Kavität 27 ausgebildet, die aus dem Kunststoff-Vorrat 30 über einen Zuführkanal 37 und jeweils ein Spritzkanal 36 mit Kunststoffmaterial versorgt werden können. In jedem Spritzkanal 36 ist in genannter Weise eine Temperatur-Steuervorrichtung 31 und eine Druck- Steuer-vorrichtung 32 vorgesehen. Der zwischen dem 1.

Anguss-System 33 und dem 2. Anguss-System 34 umzusetzende Rohling umfasst in diesem Fall das trägerartige Grundteil 11 sowie drei einseitig gemäß Figur 1 oder zweiseitig gemäß Figur 2 aufgebrachte Zwischenschichten 12, 13, 14. Nach dem Umsetzten des Rohlings in das zweite Anguss-System 34 wird dort in der 5. Kavität 26 die letzte Zwischenschicht 15 angespritzt, woraufhin anschließend in einem weiteren

Verfahrensschritt die äußere Schicht 16 in der 6. Kavität 27 angespritzt wird.