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Title:
METHOD FOR PRODUCING N-METHYL-N'-NITROGUANIDINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/051458
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a novel method for producing N-methyl-N'-nitroguanidine by reacting nitroguanidine with an aqueous methylamine solution that has been buffered by adding inorganic or organic acids.

Inventors:
VAN LAAK KAI (DE)
SIRGES WOLFRAM (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/000015
Publication Date:
July 19, 2001
Filing Date:
January 03, 2001
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
LAAK KAI VAN (DE)
SIRGES WOLFRAM (DE)
International Classes:
C07C277/08; C07C279/36; (IPC1-7): C07C277/08; C07C279/36
Domestic Patent References:
WO2000031025A12000-06-02
Foreign References:
EP0798293A11997-10-01
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Description:
Verfahren zur Herstellung von N-Methyl-N'-nitroguanidin Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von N-Methyl-N'-nitro- guanidin.

Es ist bekannt, dass man N-Methyl-N'-nitroguanidin erhält, wenn man zunächst die Verbindung der Formel (A) in üblicher Weise nitriert und anschließend in einer zweiten Reaktionsstufe die Methylmercaptogruppe gegen Methylamin gemäß dem folgenden Reaktionsschema austauscht : (vgl. hierzu JACS 1954,76,1877).

Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass es sich um eine zweistufige Umset- zung handelt. Wenngleich die Ausbeuten in beiden Stufen verhältnismäßig gut sind, wirft die Abspaltung von Methylmercaptan, vor allem bei einer Durchführung im großtechnischen Maßstab, verfahrenstechnische Probleme auf.

Ferner ist bekannt, dass das N-Methyl-N'-nitroguanidin erhalten werden kann, wenn man eine alkalische Lösung (Kaliumhydroxid) von Nitroguanidin mit Methylamin- Hydrochlorid bei 60°C gemäß dem folgenden Reaktionsschema umsetzt :

(vgl. hierzu JACS 1947,69,3028).

Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass zum Erhalt eines sauberen Produkts mindestens ein bis zwei Umkristallisationen zur Entfernung anorganischer Verunrei- nigungen notwendig sind, was zu Ausbeuteverlusten führt.

In EP 0 798 293 wird ein Verfahren beschrieben, wodurch man N-Methyl-N'-nitro- guanidin erhält, wenn man Nitroguanidin mit wässriger Methylaminlösung bei Tem- peraturen zwischen 0°C und 40°C umsetzt. In diesem Verfahren sind jedoch die Reaktionszeiten sehr lang, so dass nur kleine Raum-Zeit-Ausbeuten erzielt werden. Diese geringe Raum-Zeit-Ausbeute wirft bei einer Durchführung im technischen Maßstab Probleme auf.

Es wurde nun gefunden, dass man N-Methyl-N'-nitroguanidin der Formel (I) erhält, wenn man Nitroguanidin in der Formel (II)

mit wässriger, durch Zugabe anorganischer oder organischer Säuren gepufferte Methylaminlösung umsetzt.

Überraschenderweise kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das N-Methyl- N'-nitroguanidin der Formel (I) auf einfache Art in sehr guter Raum-Zeit-Ausbeute und in hoher Reinheit erhalten werden. Nach dem Stand der Technik war nicht zu erwarten, dass die Reaktion durch Säurezugabe zu beschleunigen ist, da gemäß JACS 1947,69,1947 ein Überschuss an KOH verwendet wird, um Methylnitroguanidin zu erhalten.

Die erfindungsgemäße Umsetzung hat somit den Vorteil einer erhöhten Reaktionsge- schwindigkeit. Dies führt zu dem technischen Vorteil der hohen Raum-Zeit-Aus- beute.

Der Reaktionsablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch das folgende Reaktionsschema skizziert werden : Die Ausgangsstoffe Nitroguanidin der Formel (II) und Methylamin sind allgemein bekannte Verbindungen der organischen Chemie.

Zur Pufferung der Reaktionslösung können alle üblichen anorganischen oder orga- nischen Säuren verwendet werden. Beispielhaft genannt seien Salzsäure, Schwefel- säure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Ameisensäure und Trifluoressig- säure.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Wasser als Verdünnungs- mittel durchgeführt. Es ist aber auch möglich, im organisch/wässrigen System zu ar-

beiten, wobei alle üblichen, mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel ein- gesetzt werden können. Beispielhaft genannt seien Ketone, wie Aceton, Methyl- ethyl-keton oder Methyl-isobutyl-keton ; Nitrile, wie Acetonitril oder Propionitril sowie Alkohole, wie Methanol oder Ethanol.

Die Reaktionstemperaturen können bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen 0°C und 40°C, bevorzugt zwischen 10°C und 30°C, be- sonders bevorzugt zwischen 20°C und 30°C.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt man pro Mol Nitro- guanidin der Formel (II) im allgemeinen 1 bis 3 Mol, vorzugsweise l bis 2 Mol Methylamin ein.

Im erfindungsgemäßen Verfahren wird der pH-Wert durch den Zusatz von Säure im allgemeinen auf pH = 11, 0 bis 13,0, vorzugsweise auf pH = 11, 5 bis 13,0 eingestellt.

Die Aufarbeitung kann auf übliche Art und Weise durchgeführt werden.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellende N-Methyl-N'-nitrogua- nidin der Formel (I) kann als Zwischenprodukt zur Herstellung von biologisch akti- ven Verbindungen, beispielsweise von Insektiziden verwendet werden (vgl. z. B. EP- A 0 376 279 und EP-A 0 428 941).

Herstellunvsbeispiel Beispiel 1 65 g (0,5 mol ; 80 % ig wasserfeucht) Nitroguanidin werden in 75 ml Wasser vorge- legt und auf 5°C gekühlt. 59 g (0,75 mol) 40 % ige wässrige Methylaminlösung wer- den zudosiert. Anschließend werden 24,8 g (0,1 mol) 20 % ig Schwefelsäure zudo- siert. Die Mischung wird auf 25°C erwärmt und 8 Stunden lang bei dieser Tempera- tur gerührt. Es wird auf 5°C abgekühlt, filtriert und mit 50 ml Wasser gewaschen.

Man erhält 51,3 g (87 % der Theorie) N-Methyl-N'-nitroguanidin vom Schmelzpunkt 160°C mit einem Gehalt von 99 % (nach HPLC).