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Title:
METHOD FOR PRODUCING NANOCRYSTALLINE MAGNET CORES, AND DEVICE FOR CARRYING OUT SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/007316
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method and to a device for carrying out a manufacturing process in which all magnet cores to be produced are first continuously crystallized. Depending on whether the required hysteresis loops should be round, flat or rectangular, the magnet cores are either immediately finished, that is enclosed in housings, conditioned to a rectangular hysteresis loop in a direct-axis magnetic field or to a flat hysteresis loop in a magnetic cross-field and then finished.

Inventors:
PETZOLD JOERG (DE)
KLEESPIES VOLKER (DE)
HILZINGER HANS-RAINIER (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/007755
Publication Date:
January 23, 2003
Filing Date:
July 11, 2002
Export Citation:
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Assignee:
VACCUMSCHMELZE GMBH & CO KG (DE)
PETZOLD JOERG (DE)
KLEESPIES VOLKER (DE)
HILZINGER HANS-RAINIER (DE)
International Classes:
H01F1/153; C21D9/00; C22C45/02; H01F41/02; C21D1/04; (IPC1-7): H01F1/00
Foreign References:
JPH03146615A1991-06-21
US5911840A1999-06-15
US5914088A1999-06-22
DE3542257A11987-06-04
US2960744A1960-11-22
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 2000, no. 13, 5. Februar 2001 (2001-02-05) & JP 2000 277357 A (HITACHI METALS LTD), 6. Oktober 2000 (2000-10-06)
TAUB A I: "Effect of the heating rate used during stress relief annealing on the magnetic properties of amorphous alloys" JOURNAL OF APPLIED PHYSICS, AMERICAN INSTITUTE OF PHYSICS. NEW YORK, US, Bd. 55, Nr. 6, PART 2A, 15. März 1984 (1984-03-15), Seiten 1775-1777, XP002080688 ISSN: 0021-8979
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 008, no. 155 (E-256), 19. Juli 1984 (1984-07-19) & JP 59 058813 A (TOSHIBA KK), 4. April 1984 (1984-04-04)
Attorney, Agent or Firm:
Schmuckermaier, Bernhard (Mussgnug & Partner Am Riettor 5 Villingen-Schwenningen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Magnetkernen bestehend aus einer weichmagnetischen EisenBasisLegierung, wobei mindes tens 50% der Legierungsstruktur von feinkristallinen Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 100 nm oder weniger eingenommen wird, mit folgenden Schritten : a) Bereitstellen einer Legierungsschmelze ; b) Herstellung eines amorphen Legierungsbandes aus der Legie rungsschmelze mittels Rascherstarrungstechnologie ; c) Wickeln des amorphen Bandes zu amorphen Magnetkernen ; d) Wärmebehandlung der ungestapelten amorphen Magnetkerne im Durchlauf zu nanokristallinen Magnetkernen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung der ungestapelten amorphen Magnetker ne auf Wärmesenken, die eine hohe Wärmekapazität und eine ho he Wärmeleitfähigkeit aufweisen, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Wärmesenken ein Metall oder eine me tallische Legierung oder ein Metallpulver vorgesehen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall oder als Metallpulver Kupfer, Silber oder ein wärmeleitfähiger Stahl vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Wärmesenken eine Keramik vorgesehen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Wärmesenken einen keramisches Pulver vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Keramik oder keramisches Pulver Magnesiumoxid, Alumi niumoxid oder Aluminiumnitrid vorgesehen ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung in einem Temperaturintervall von ca. 450°C bis ca. 620°C vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Wärmebehandlung ein Temperaturfenster von 450°C bis 500°C durchlaufen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Temperaturfenster mit einer Aufheizrate von 0,1 K/Min bis ca. 20 K/Min durchlaufen wird.
11. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An sprüche 1 bis 10 mit A) einem Ofengehäuse, das zumindest eine Glühzone und eine Heizquelle aufweist ; B) Mitteln zur Beschickung der Glühzone mit ungestapelten a morphen Magnetkernen ; C) Mitteln zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnet kerne durch die Glühzone und D) Mitteln zur Entnahme der ungestapelten wärmebehandelten nanokristallinen Magnetkerne aus der Glühzone.
12. Ofen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ferner vorgesehen sind E) Mittel zur Beaufschlagung der Glühzone mit einem Schutz gas.
13. Ofen nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofengehäuse die Gestalt eines Turmofens aufweist, bei dem die Glühzone vertikal verläuft.
14. Ofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die vertikal verlaufende Glühzone ein ver tikal verlaufendes Förderband vorgesehen ist.
15. Ofen nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das vertikal verlaufende Förderband mit senkrecht zur Förderbandfläche stehenden Auflagen aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähigkeit versehen ist, auf denen die Magnetkerne aufliegen.
16. Ofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die vertikal verlaufende Glühzone auf Rol len gelagerte Auflagen sind.
17. Ofen nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagen aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähigkeit bestehen, auf denen die Magnet kerne aufliegen.
18. Ofen nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikal verlaufende Glühzone in mehrere separate Heizzonen unterteilt ist, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.
19. Ofen nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofengehäuse die Gestalt eines Turmofens aufweist, bei dem die Glühzone horizontal verläuft.
20. Ofen nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontal verlaufende Glühzone in mehrere separate Heizzonen unterteilt ist, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.
21. Ofen nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die horizontal verlaufende Glühzone zumin dest eine sich um die Turmofenachse drehende Auflageplatte vorgesehen ist.
22. Ofen nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageplatte ganz oder teilweise aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähigkeit be steht, auf denen die Magnetkerne aufliegen.
23. Ofen nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere sich um die Turmofenachse drehende übereinander gestapelte Auflageplatten vorgesehen sind.
24. Ofen nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ofengehäuse die Gestalt eines horizontalen Durchlauf ofens aufweist, bei dem die Glühzone horizontal verläuft.
25. Ofen nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die horizontal verlaufende Glühzone ein Förderband vorgesehen ist.
26. Ofen nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband mit Auflagen versehen ist, die aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähig keit bestehen, auf denen die Magnetkerne aufliegen.
27. Ofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die vertikal verlaufende Glühzone auf Rol len gelagerte Auflagen sind.
28. Ofen nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagen aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähigkeit bestehen, auf denen die Magnet kerne aufliegen.
29. Ofen nach einem der Ansprüche 22 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontal verlaufende Glühzone in mehrere separate Heizzonen unterteilt ist, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.
30. Ofen nach Anspruch 14,18 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß die separaten Heizzonen eine erste Aufheizzone, eine Kristallisationszone, eine zweite Aufheizzone und eine Rei fungszone umfassen.
31. Ofen nach einem der Ansprüche 11 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der uniaxialen Anisotropie die Polschuhe eines magnetischen Joches zumindest teilweise über den vom Ofengehäuse umfassten Durchlaufkanal gelegt sind.
Description:
Beschreibung Verfahren zur Herstellung von nanokristallinen Magnetkernen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von na- nokristallinen Magnetkernen sowie Vorrichtungen zur Durchfüh- rung eines solchen Verfahrens.

Nanokristalline weichmagnetische Eisen-Basis-Legierungen sind seit langer Zeit bekannt und wurden beispielsweise in der EP 0 271 657 B1 beschrieben. Die dort beschriebenen weichmagne- tischen Eisen-Basis-Legierungen weisen generell eine Zusam- mensetzung mit der Formel : (Fel-a Ma) 100-X-y-z-a CUxSiyBzM8a auf, wobei M Kobalt und/oder Nickel ist, M mindestens eines der Elemente Niob, Wolfram, Tantal, Zirkonium, Hafnium, Titan und Molybdän ist, die Indizes a, x, y, z und a jeweils die Bedingung 0 # a a 0, 5 ; 0,1 < x < 3,0 ; 0 < y < 30,0 ; 0 < z < 25,0 ; 5 < y+z : g 30,0 und 0,1 S a S 30 erfüllen.

Des Weiteren können die weichmagnetischen Eisen-Basis- Legierung auch eine Zusammensetzung mit der generellen Formel (Fel-a Ma) 100-x-y-z-a-ß-« CuxsiyBzMaMßxY aufweisen, wobei M Kobalt und/oder Nickel ist, M mindestens eines der Elemente Niob, Wolfram, Tantal, Zirkonium, Hafnium, Titan und Molybdän ist, M''mindestens eines der Elemente Va- nadium, Chrom, Mangan, Aluminium, ein Element der Platingrup- pe, Skandium, Yttrium, eine Selten Erde, Gold, Zink, Zinn und/oder Rhenium und X mindestens eines der Elemente Kohlen- stoff, Germanium, Phosphor, Gallium, Antimon, Indium, Beryl- lium und Arsen ist und wobei a, x, y, z, a, ß und y jeweils die Bedingung 0 < a : g 0,5, 0,1 zig x : g 3,0, 0 : g y < 30,0, 0 : g z

< 25, 0,5 S y + z S 30, 0,0, 1 S a S 30, 0, ß < 10,0 und y : g 10,0 erfüllen.

In beiden Legierungssystemen sind mindestens 50% der Legie- rungsstruktur von feinkristallinen Teilchen mit einer mittle- ren Teilchengröße von 100 nm oder weniger eingenommen. Diese weichmagnetischen nanokristallinen Legierungen werden in zu- nehmendem Umfang als Magnetkerne in Induktivitäten für ver- schiedenste elektrotechnische Anwendungen eingesetzt. Bei- spielsweise sind Summenstromwandler für wechselstromsensitive und auch pulsstromsensitive Fehlerstromschutzschalter, Dros- seln und Transformatoren für geschaltete Netzteile, stromkom- pensierte Drosseln, Glättungsdrosseln oder Transduktoren aus Bandkernen, die aus Bändern aus den oben beschriebenen na- nokristallinen Bändern hergestellt worden sind, bekannt. Dies -geht beispielsweise aus der EP 0 299 498 B1 hervor. Des Wei- teren ist der Einsatz solcher Ringbandkerne auch für Filter- sätze. in der Telekommunikation bekannt, beispielsweise als Schnittstellenübertrager bei ISDN-oder auch DSL-Anwendungen.

Die in Rede stehenden nanokristallinen Legierungen können beispielsweise kostengünstig mittels der sogenannten Rascher- starrungstechnologie (beispielsweise mittels melt-spinning oder planar-flow-casting) hergestellt werden. Dabei wird zu- erst eine Legierungsschmelze bereitgestellt, bei der an- schließend durch rasches Abschrecken aus dem Schmelzzustand eine zunächst amorphe Legierung hergestellt wird. Die für die oben in Rede stehenden Legierungssysteme erforderlichen Ab- kühlgeschwindigkeiten betragen dabei etwa 106 K/sec. Dies wird mit Hilfe des Schmelzspin-Verfahrens erreicht, bei wel- chem die Schmelze durch eine enge Düse auf eine schnell ro- tierende Kühlwalze gespritzt wird und dabei zu einem dünnen Band erstarrt. Dieses Verfahren ermöglicht die kontinuierli- che Herstellung von dünnen Bändern und Folien in einem einzi- gen Arbeitsgang direkt aus der Schmelze mit einer Geschwin- digkeit von 10 bis 50 m/sec., wobei Banddicken von 20 bis 50 Mm und Bandbreiten bis ca. einigen cm möglich sind.

Das mittels dieser Rascherstarrungstechnologie hergestellte zunächst amorphe Band wird dann zu geometrisch weiträumig va- riierbaren Magnetkernen gewickelt, wobei diese oval, recht- eckig oder rund sein können. Der zentrale Schritt zum errei- chen guter weichmagnetischer Eigenschaften ist die"Na- nokristallisation"der bis dahin noch amorphen Legierungsbän- der. Diese Legierungsbänder weisen aus weichmagnetischer Sicht noch schlechte Eigenschaften auf, da sie eine relativ hohe Magnetostriktion |kSl von ca. 25 x 10-6 aufweisen. Bei der Durchführung einer auf die Legierung abgestimmten Kris- tallisationswärmebehandlung entsteht dann ein ultrafeines Ge- füge, d. h. es entsteht eine Legierungsstruktur, bei der min- destens 50% der Legierungsstruktur von kubisch raumzentrier- ten FeSi-Kristalliten eingenommen wird. Diese Kristallite sind in einer amorphen Restphase aus Metallen und Metalloiden eingebettet. Die festkörperphysikalischen Hintergründe für die Entstehung der feinkristallinen Struktur und die daher eingehende drastische Verbesserung der weichmagnetischen Ei- genschaften ist beispielsweise in G. Herzer, IEEE Transacti- ons on Magnetics, 25 (1989), Seiten 3327 ff. beschrieben. Da- nach entstehen gute weichmagnetische Eigenschaften wie eine hohe Permeabilität oder kleine Hystereseverluste durch Aus- mittelung der Kristallanisotropie Ku des zufallsorientierten nanokristallinen"Gefüges".

Nachdem aus der EP 0 271 657 B1 bzw. der 0 299 498 Bl bekann- ten Stand der Technik werden die amorphen Bänder zunächst auf speziellen Wickelmaschinen möglichst spannungsfrei zu Ring- bandkernen gewickelt. Dazu wird das amorphe Band zunächst zu einem runden Ringbandkern gewickelt und-falls erforderlich - mittels geeigneter Formgebungswerkzeuge in eine von der runden Form abweichenden Form gebracht. Durch die Verwendung geeigneter Wickelkörper lassen sich jedoch auch direkt beim Wickeln der amorphen Bänder zu Ringbandkernen Formen errei- chen, die von der runden Form abweichen.

Danach werden nach dem Stand der Technik die spannungsfrei gewickelten Ringbandkerne in sogenannten Retortenöfen einer Kristallisationswärmebehandlung unterworfen, die zur Erzie- lung des nanokristallinen Gefüges dient. Hierbei werden die Ringbandkerne übereinander gestapelt und in einem solchen O- fen eingefahren. Es hat sich gezeigt, daß ein entscheidender Nachteil dieses Verfahrens darin liegt, daß durch schwache magnetische Streufelder, wie z. B. dem magnetischen Erdfeld eine Positionsabhängigkeit der Magnetwerte im Magnetkernsta- pel induziert wird. Während an den Stapelrändern beispiels- weise hohe Permeabilitätswerte mit einem intrinsisch beding- ten hohen Remanenzverhältnis von mehr als 60% vorliegen, sind die Magnetwerte im Bereich der Stapelmitte durch mehr oder weniger ausgeprägte flache Hystereseschleifen mit niedrigen Werten bezüglich der Permeabilität und Remanenz gekennzeich- net.

Dies ist beispielsweise in der Figur 1 dargestellt. Figur la zeigt dabei die Streuung der Permeabilität bei einer Frequenz von 50 Herz in Abhängigkeit der laufenden Kernnummer inner- halb eines Glühstapels. Die Figur lb zeigt die Abhängigkeit des Remanenzverhältnisses Br/Bm in Abhängigkeit der laufenden Kernnummer innerhalb eines Glühstapels. Wie den Figuren la und lb zu entnehmen ist, verläuft die Verteilungskurve für die Magnetwerte eines Glühfertigungsloses breit und stetig.

Die Verteilungskurve fällt zu hohen Werten hin monoton ab.

Der genaue spezifische Verlauf hängt dabei von der Legierung, der Magnetkerngeometrie und natürlich der Stapelhöhe ab.

Bei den in Rede stehenden nanokristallinen Legierungssystemen erfolgt die Einstellung des nanokristallinen Gefüges typi- scherweise bei Temperaturen von Ta = 450°C bis 620°C, wobei die notwendigen Haltezeiten zwischen wenigen Minuten und ca.

12 Stunden liegen können. Insbesondere geht aus der US 5,911, 840 hervor, daß bei nanokristallinen Magnetkernen mit einer runden B-H-Schleife eine Maximalpermeabilität von max = 760.000 dann erreicht wird, wenn ein stationäres Tempera-

turplateau mit einer Dauer von 0,1 bis 10 Stunden unterhalb der für die Kristallisation erforderlichen Temperatur von 250°C bis 480°C zur Relaxation des Magnetkernes verwendet wird. Dies erhöht die Dauer der Wärmebehandlung und reduziert damit die Wirtschaftlichkeit.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Entdeckung zugrunde, daß die in den Figuren la und lb gezeigten magnetostatisch be- dingten Parabelbildungen bei der Stapelglühung von Ringband- kernen in Retortenöfen magnetostatischer Natur sind und auf die Ortsabhängigkeit des Entmagnetisierungsfaktors eines Zy- linders zurückzuführen sind. Weiterhin wurde-festgestellt, daß die mit dem Kerngewicht zunehmende exotherme Wärme des Kristallisationsprozesses nur unvollständig an die Umgebung des Glühstapels abgegeben werden kann und deshalb zu einer deutlichen Verschlechterung der Permeabilitätswerte führen kann. Es wird angemerkt, daß die Nanokristallisation selbst- verständlich ein exothermer physikalischer Vorgang ist. Die- ses Phänomen wurde bereits in der JP 03 146 615 A2 beschrie- ben. Die Folge dieser unzureichenden Abfuhr der Kristallisa- tionswärme ist eine lokale Überhitzung der Ringbandkerne in- nerhalb des Stapels, die zu niedrigeren Permeabilitäten und zu höheren Remanenzen führen kann. Demnach sind die Permeabi- litäten und die Remanenzen von Kernen im Zentrum des Glühsta- pels niedriger als die Permeabilitäten und Remanenzen von Ringbandkernen an den äußeren Enden des Glühstapels. Bisher hat man dieses Problem, soweit man es überhaupt erkannt hat, damit umschifft, daß man beispielsweise eben wie in der US 5,911, 840, im Bereich der einsetzenden Nanokristallisation, d. h. also ab ca. 450°C, in unwirtschaftlicher Weise sehr langsam aufgeheizt hat. Typische Aufheizraten lagen dabei zwischen 0,1 und 0,2 K/min., wodurch alleine das Durchfahren des Bereiches bis zur Temperatur von 490°C bis zu 7 Stunden betragen konnte. Diese Verfahrensweise war sehr unwirtschaft- lich.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein neues Verfahren zur Herstellung von Ringbandkernen bereitzustellen, bei denen das eingangs erwähnte Problem der parabelartigen Streuung und sonstiger insbesondere exothermiebedingter Ver- schlechterungen von Magnetkennwerten vermieden werden kann, und das besonders wirtschaftlich arbeitet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Ringbandkernen der eingangs genannten Art ge- löst, bei dem die fertig gewickelten amorphen Ringbandkerne ungestapelt im Durchlauf zu nanokristallinen Ringbandkernen wärmebehandelt werden.

Durch die Vereinzelung der Ringbandkerne wird eine identische magnetostatische Bedingung für jeden einzelnen Ringbandkern herbeigeführt. Die Folge dieser für jeden einzelnen Ringband- kern identischen magnetostatischen Kristallisationsbedingung ergibt die Beseitigung des in den Figuren la und lb gezeigten "Parabeleffektes"und damit eine Beschränkung der Streuungen auf legierungsspezifische, geometrische und/oder thermische Ursachen.

Vorzugsweise wird die Wärmebehandlung der ungestapelten amor- phen Ringbandkerne auf Wärmesenken durchgeführt, die eine ho- he Wärmekapazität und eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, was ebenfalls schon aus der JP 03 146 615 A2 bekannt ist. Da- bei kommen als Material für die Wärmesenken insbesondere ein Metall oder eine metallische Legierung in Betracht. Insbeson- dere die Metalle Kupfer, Silber sowie wärmeleitfähiger Stahl haben sich als besonders geeignet erwiesen.

Es ist jedoch auch möglich die Wärmebehandlung auf einer Wär- mesenke aus Keramik durchzuführen. Des Weiteren ist auch eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung denkbar, bei dem die Wärme zu behandelnden amorphen Ringbandkerne in ein Formbett aus Keramikpulver oder Metallpulver, vorzugsweise Kupferpul- ver eingebracht sind.

Als Keramikmaterialien, sowohl für eine massive Keramikplatte bzw. für ein Keramikpulverbett, haben sich insbesondere Mag- nesiumoxid, Aluminiumoxid und Aluminiumnitrid als besonders geeignet erwiesen.

Die Wärmebehandlung zur Kristallisation wird in einem Tempe- raturintervall von ca. 450°C bis ca. 620°C vorgenommen, wobei die Wärmebehandlung ein Temperaturfenster von 450°C bis 500°C durchläuft und dabei mit einer Aufheizrate von 0,1 K/min bis ca. 20 K/min durchlaufen wird.

Die Erfindung wird vorzugsweise mit einem Ofen durchgeführt, wobei der Ofen ein Ofengehäuse, das zumindest eine Glühzone und eine Heizquelle aufweist, Mittel zur Beschickung der Glühzone mit ungestapelten amorphen Magnetkernen aufweist, Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch. die Glühzone aufweist und Mittel zur Entnahme der unge- stapelten wärmebehandelten nanokristallinen Magnetkerne aus der Glühzone aufweist.

Vorzugsweise wird die Glühzone eines solchen Ofens mit einem Schutzgas beaufschlagt.

In einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist dabei das Ofengehäuse die Gestalt eines Turmofens auf, bei dem die Glühzone vertikal verläuft. Die Mittel zur Beför- derung der ungestapelten amorphen Magnetkerne durch die ver- tikal verlaufende Glühzone sind dabei vorzugsweise ein verti- kal verlaufendes Förderband.

Das vertikal verlaufende Förderband weist dabei senkrecht zur Förderbandfläche stehende Auflagen aus einem Material mit ho- her Wärmekapazität, d. h. also entweder aus den eingangs be- schriebenen Metallen oder den eingangs beschriebenen Kerami- ken auf, die eine hohe Wärmekapazität und hohe Wärmeleitfä-

higkeit aufweisen. Die Ringbandkerne liegen dabei auf den Auflagen auf.

Die vertikal verlaufende Glühzone ist dabei vorzugsweise in mehrere separate Heizzonen unterteilt, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.

In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ofens weist dieser die Gestalt eines Turmofens auf, bei dem die Glühzone horizontal verläuft. Dabei ist die horizontal verlaufende Glühzone wiederum in mehrere separate Heizzonen unterteilt, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.

Als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Ring- bandkerne durch die horizontal verlaufende Glühzone ist dann zumindest eine, vorzugsweise aber mehrere, sich um die Turm- ofenachse drehende Auflageplatten vorgesehen.

Die Auflageplatten wiederum bestehen ganz oder teilweise aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleit- fähigkeit, auf den die Magnetkerne aufliegen. Hierbei kommen insbesondere metallische Platten in Betracht, die aus den eingangs erwähnten Metallen, d. h. also Kupfer, Silber oder wärmeleitfähiger Stahl, bestehen.

In einer dritten alternativen Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Ofens weist dieser ein Ofengehäuse auf, das die Ges- talt eines horizontalen Durchlaufofens aufweist, bei dem die Glühzone wiederum horizontal verläuft. Diese Ausführungsform ist besonders bevorzugt, weil ein solcher Ofen relativ ein- fach herzustellen ist.

Dabei sind als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amor- phen Ringbandkerne durch die horizontal verlaufende Glühzone ein Förderband vorgesehen, wobei das Förderband vorzugsweise wiederum mit Auflagen versehen ist, die aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleitfähigkeit beste- hen, auf denen die Ringbandkerne aufliegen. Hierbei kommen

wiederum die eingangs diskutierten metallischen und/oder ke- ramischen Materialien in Betracht.

Typischerweise ist auch hier wiederum die horizontal verlau- fende Glühzone in mehrere separate Heizzonen unterteilt, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.

In einer Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung läßt sich die zur Erzeugung von flachen Hystereseschleifen erfor- derlicher magnetische Querfeldbehandlung ebenfalls direkt und gleichzeitig im Durchlauf erzeugen. Dazu wird zumindest ein Teil des vom Ofengehäuse umschlossenen Durchlaufkanals zwi- schen den beiden Polschuhen eines magnetischen Jochs geführt, so daß die durchlaufenden Magnetkerne in axialer Richtung mit einem homogenen Magnetfeld beaufschlagt werden, wodurch sich in ihnen eine uniaxiale Anisotropie quer zur Richtung des ge- wickelten Bandes ausbildet. Die Feldstärke des Joches muß da- bei so hoch sein, daß die Magnetkerne während der Wärmebe- handlung in axialer Richtung zumindest teilweise aufgesättigt sind.

Die Hystereseschleifen werden dabei umso flacher und linea- rer, je größer der Anteil der Länge des Ofenkanals ist, über den das Joch gelegt ist.

Bei allen drei alternativen Ausgestaltungen des erfindungsge- mäßen Ofens weisen die separaten Heizzonen eine erste Auf- heizzone, eine Kristallisationszone, eine zweite Aufheizzone und eine Reifungszone auf.

Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung bei- spielsweise veranschaulicht. Dabei zeigen : Figur 2 den Einfluß des Ringbandkerngewichts auf die Permea- bilität (50 Hz) von ohne Wärmesenke durchlaufgeglüh- ten Ringbandkernen,

Figur 3 den Einfluß von verschieden dicken Wärmesenken auf das exothermische Kristallisationsverhalten von durchlaufgeglühten Ringbandkernen, Figur 4 den Einfluß von verschiedenen Dicken von Wärmesenken auf die Maximalpermeabilität von durchlaufgeglühten Ringbandkernen unterschiedlicher Geometrie und unter- schiedlicher Ringbandkernmasse, Figur 5 den Einfluß des Ringbandkerngewichts auf die Permea- bilität (50 Hz) nach einer Durchlaufglühung auf einer 10 mm dicken Kupfer-Wärmesenke, Figur 6 die Stirnflächen von zwei Vergleichsringbandkernen nach einer Durchlaufglühung ohne Wärmesenke und mit Wärmesenke, Figur. 7 schematisch im Querschnitt einen erfindungsgemäßen Turmofen mit vertikal laufendem Förderband, Figur 8 einen erfindungsgemäßen mehrstöckigen Karusellofen, Figur 9 einen erfindungsgemäßen Durchlaufofen mit horizontal verlaufendem Förderband und Figur 10 eine Querfelderzeugung mittels eines Jochs über dem Ofenkanal.

Insbesondere zur Herstellung von sogenannten runden Hystere- seschleifen werden Glühverfahren benötigt, die die Entstehung und Reifung von einem ultrafeinen nanokristallinen Gefüge un- ter möglichst feldfreien und thermisch exakten Bedingungen erlaubt. Wie eingangs erwähnt, wird nach dem Stand der Tech- nik normalerweise die Glühung in sogenannten Retortenöfen ausgeführt, in denen die Magnetkerne übereinander gestapelt eingefahren werden.

Der entscheidende Nachteil dieses Verfahrens ist, daß durch schwache Streufelder wie z. B. dem magnetischen Feld der Erde oder ähnlichen Streufeldern eine Positionsabhängigkeit der magnetischen Kennwerte im Magnetkernstapel induziert wird.

Dies kann man als Antenneneffekt bezeichnen. Während an den Stapelrändern tatsächlich runde Hystereseschleifen mit einer hohen Permeabilität und einem intrinsisch bedingten hohen Re- manenzverhältnis von mehr als 60% vorliegen, liegen in der Stapelmitte jedoch mehr oder weniger ausgeprägte flache Hystereseschleifen mit niedrigeren Permeabilitäten und Rema- nenzverhältnissen vor. Dies wurde eingangs in den Figuren la und lb gezeigt.

Entsprechend verläuft die Verteilungskurve für die magneti- schen Kennwerte eines Fertigungsloses breit, stetig und fällt zu hohen Werten hin monoton ab. Wie eingangs erwähnt hängt der genaue Verlauf von der jeweils verwendeten weichmagneti- schen. Legierung, der Magnetkerngeometrie und der Stapelhöhe ab.

Neben der magnetostatisch bedingten Parabelbildung besitzt die Stapelglühung in Retortenöfen den weiteren Nachteil, daß mit zunehmendem Magnetkerngewicht die exotherme Wärme des Kristallisationsprozesses nur unvollständig an die Umgebung abgegeben werden kann. Die Folge ist eine Überhitzung der ge- stapelten Magnetkerne, die zu niedrigeren Permeabilitäten und zu hohen Koerzitivfeldstärken führen kann. Zur Umgehung die- ser Probleme muß im Bereich der einsetzenden Kristallisation, d. h. also ab ca. 450°C sehr langsam aufgeheizt werden, was unwirtschaftlich ist. Typische Aufheizraten liegen dort bei 0,1 bis 0,2 K/min, wodurch alleine das Durchfahren des Berei- ches bis 490°C bis zu 7 Stunden betragen kann.

Die einzige wirtschaftlich realisierbare großtechnische Al- ternative zur Stapelglühung im Retortenofen liegt in einer Glühung gemäß der vorliegenden Erfindung im Durchlauf. Durch die Vereinzelung der Magnetkerne durch das Durchlaufverfahren

werden identische magnetostatische Bedingungen für jeden ein- zelnen Magnetkern geschaffen. Die Folge ist die Beseitigung der oben beschriebenen Parabeleffekte, die die Streuungen auf legierungspezifische, kerntechnologische und thermische Ursa- chen.

Während die beiden ersten Faktoren gut kontrollierbar sind, kann die für Durchlaufglühungen typische schnelle Aufheizrate selbst bei vereinzelten Magnetkernen zu einer exothermen Wär- meentwicklung führen, die gemäß der Figur 2 eine mit dem Kerngewicht zunehmende Schädigung der Magneteigenschaften verursacht. Die Figur 2 zeigt den Einfluß des Magnetkernge- wichts auf die Magnetwerte (p10 ~ Hmax) wenn die Magnetkerne ohne eine Wärmesenke direkt im Durchlauf wärmebehandelt wer- den.

Da eine verzögerte Aufheizung zu einer unwirtschaftlichen Vervielfachung der Länge der Durchlaufstrecke führen würde, kann dieses Problem durch die Einführung wärmeabsorbierender Unterlagen (Wärmesenken) aus gut wärmeleitenden Metallen oder durch metallische oder keramische Pulverbetten gelöst werden.

Als besonders geeignet haben sich Kupferplatten bewiesen, da diese eine hohe spezifische Wärmekapazität und eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzen. Dadurch kann den Magnetkernen die exotherm erzeugte Kristallisationswärme stirnseitig ent- zogen werden. Darüber hinaus reduzieren derartige Wärmesenken die Aufheizrate, wodurch die exotherme Übertemperatur weiter eingeschränkt werden kann. Dies wird durch die Figur 3 veran- schaulicht. Die Figur 3 zeigt den Einfluß unterschiedlich di- cker Kupfer-Wärmesenken auf das Exothermieverhalten in Ring- bandkernen, die Abmessung von ungefähr 21 x 11,5 x 25 mm auf- wiesen.

Da die Rate des Temperaturausgleichs von der Temperaturdiffe- renz zwischen Magnetkern und Wärmesenke abhängt, ist deren Wärmekapazität über die Dicke an die Masse und Höhe des Mag- netkerns anzupassen.

Die Figur 4 zeigt den Einfluß der Dicke der Wärmesenken auf die Maximalpermeabilität von Ringbandkernen unterschiedlicher Geometrien bzw. Magnetkernmassen. Während nach der Figur 4 bei Magnetkernen mit kleinem Kerngewicht und/oder kleiner Magnetkernhöhe bereits eine 4 mm dicke Kupfer-Wärmesenke zu guten magnetischen Kennwerten führt, benötigen schwerere bzw. höhere Magnetkerne dickere Wärmesenken mit einer höheren Wär- mekapazität. Es hat sich dabei als empirische Faustregel er- geben, daß die Plattendicke d : 0,4 x der Kernhöhe h sein sollte.

Wie aus der Figur 5 hervorgeht, lassen sich unter Berücksich- tigung dieser Regel über einen weiten Gewichtsbereich hinweg hervorragende magnetische Kennwerte (ymax (50 Hz) > 500.000 ; 1 > 100.000) erzielen.

Das Absenken der magnetischen Eigenschaften bei Durchlaufglü- hungen ohne Wärmesenken ist meist mit lamellenförmigen Ver- werfungen und Knicken der Bandlagen verbunden, was aus der Figur 6 hervorgeht. Die Figur 6 zeigt die Stirnflächen von zwei Ringbandkernen der Abmessungen 50 x 40 x 25 mm3 nach ei- ner Durchlaufglühung ohne Wärmesenke (linker Kern) und auf einer 10 mm starken Kupfer-Wärmesenke (rechter Kern). Bei rechten Kern traten an der Stirnseite praktisch keine Verwer- fungen mehr auf. Beim linken Magnetkern hingegen liegt die Maximalpermeabilität bei Hmax = 127.000, wo hingegen sie beim rechten Magnetkern ungefähr 620.000 betrug.

Es hat sich gezeigt, daß nur dann, wenn mehr als ca. 85% der Stirnflächen eines Kerns verwerfungsfrei sind, auch gute mag- netische Kennwerte erreicht werden können.

Die Figur 7 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, einen sogenannten Turmofen. Der Turm- ofen weist dabei ein Ofengehäuse auf, bei dem die Glühzone vertikal verläuft. Die ungestapelten amorphen Magnetkerne

werden dabei durch eine vertikal verlaufende Glühzone durch ein vertikal verlaufendes Förderband gefördert.

Das vertikal verlaufende Förderband weist dabei senkrecht zur Förderbandfläche stehende Wärmesenken aus einem Material mit hoher Wärmekapazität, vorzugsweise Kupfer, auf. Die Ringband- kerne liegen dabei mit ihren Stirnflächen auf den Auflagen auf. Die vertikal verlaufende Glühzone ist dabei in mehrere separate Heizungen unterteilt, die mit separaten Heizregelun- gen versehen sind.

In der Figur 8 ist eine weitere Ausführungsform der vorlie- genden Erfindung veranschaulicht. Auch hier ist wiederum die Gestalt des Ofens die eines Turmofens, bei dem die Glühzone jedoch horizontal verläuft. Dabei ist die horizontal verlau- fende Glühzone wiederum in mehrere separate Heizzonen unter- teilt, die mit separaten Heizregelungen versehen sind. Als Mittel zur Beförderung der ungestapelten amorphen Ringband- kerne durch die horizontal verlaufende Glühzone ist wiederum eine, vorzugsweise aber mehrere sich um die Turmofenachse drehende Auflagenplatten vorgesehen, die als Wärmesenken die- nen.

Die Auflageplatten wiederum bestehen ganz oder teilweise aus einem Material mit hoher Wärmekapazität und hoher Wärmeleit- fähigkeit, auf dem die Magnetkerne mit ihren Stirnflächen aufliegen.

Die Figur 9 schließlich zeigt eine dritte besonders bevorzug- te alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der das Ofengehäuse die Gestalt eines horizontalen Durch- laufofens aufweist. Dabei verläuft die Glühzone wiederum ho- rizontal. Diese Ausführungsform ist besonders bevorzugt, weil ein solcher Ofen im Gegensatz zu den beiden oben genannten Öfen mit weniger Aufwand herzustellen ist.

Dabei werden die Ringbandkerne durch die horizontal verlau- fende Glühzone über ein Förderband gefördert, wobei das För- derband vorzugsweise wiederum mit Auflagen versehen ist, die als Wärmesenken dienen. Besonders bevorzugt sind hier wieder- um Kupferplatten. In einer alternativen Ausgestaltung des Transportes werden Platten als Wärmesenken genommen, die auf Rollen durch das Ofengehäuse gleiten.

Wie aus der Figur 9 hervorgeht, ist die horizontal verlaufen- de Glühzone wiederum in mehrere separate Heizzonen unter- teilt, die mit separaten Heizregelungen versehen sind.

Bei einer speziellen Ausführungsform des in Figur 9 gezeigten Durchlaufofens läßt sich die zur Erzeugung einer flachen Hystereseschleife erforderliche magnetische Querfeldbehand- lung direkt im Durchlauf durchführen. Die dazu erforderliche Vorrichtung ist in der Figur 10 gezeigt. Hierzu wird zumin- dest ein Teil des Durchlaufkanals des Ofens zwischen den Pol- schuhen eines Jochs geführt, so daß die durchlaufenden Mag- netkerne in axialer Richtung mit einem homogenen Magnetfeld beaufschlagt werden, wodurch sich in ihnen eine uniaxiale A- nisotropie quer zur Richtung des gewickelten Bandes ausbil- det. Die Feldstärke des Joches muß dabei so hoch sein, daß die Magnetkerne während der Wärmebehandlung in axialer Rich- tung zumindest teilweise aufgesättigt sind.

Die Hystereseschleifen werden dabei umso flacher und linea- rer, je größer der Anteil der Länge des Ofenkanals ist, über den das Joch gelegt ist.

Mit dieser Maßnahme wurden folgende Ergebnisse erzeilt : Bei einer Feldstärke von 0,3 T, die zwischen den Polschuhen des Joches, das entlang der gesamten Heizstrecke wirksam war, wurden Magnetkerne mit den Abmessungen 21mm x 11,5mm x 25 mm mit der Zusammensetzung FebalCul, OSil5, 62B6, 85Nb2, 98

erzeugt, die Permeabilitätswerte von ca. y = 23.000 (f= 50 Hz) aufwiesen. Das Remanenzverhältnis wurde infolge der axialen Feldeinwirkung auf 5,6% reduziert.

Bei Belegung von nur der halben Heizstrecke blieb die uniaxi- ale Anisotropie schwächer und die Hystereseschleife wurde we- niger flach.

Bei der Temperung ohne magnetisches Joch lag das Remanenzver- hältnis im Vergleich dazu um oder oberhalb von 50% und der Permeabilitätsverlauf in Abhängigkeit von der Feldstärke ent- sprach dem von runden Hystereseschleifen.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und den Vorrichtungen lassen sich ein großtechnischer Fertigungsweg beschreiten, indem zunächst alle anfallenden Magnetkerne im Durchlauf kristallisiert werden. Je nach dem ob die geforderten Hyste- reschleifen nun rund, flach oder rechteckig sein sollen, wer- den diese Magnetkerne anschließend entweder sofort endverar- beitet, d. h. in Gehäuse gefaßt, in einem magnetischen Längs- feld auf eine rechteckige Hystereschleife oder in einem mag- netischen Querfeld auf eine flache Hystereseschleife umgetem- pert und erst dann Endverarbeitet.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren lassen sich die Kerne wesentlich schneller und in einer wesentlich wirt- schaftlicheren Art und Weise herstellen.