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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING AN OPTICAL MODULE HAVING A POLYMER LENS, OPTICAL MODULE AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/164055
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing an optical module, comprising the steps: a) providing a substrate (1) having a first surface (5), which substrate is a translucent carrier; b) providing an open casting mold (6), the casting mold including the shape of at least one optical element (4, 4'); c) layering the surface (5) with a polymer casting compound (3) in the open casting mold and shaping the optical element from the silicone (4); and d) curing the casting compound in the casting mold, the translucent carrier and the casting compound (3) together forming a lens (10).

Inventors:
PEIL MICHAEL (DE)
HERTSCH SUSANNE (DE)
MAIWEG HARALD (DE)
HELMLING MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/000863
Publication Date:
November 07, 2013
Filing Date:
March 21, 2013
Export Citation:
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Assignee:
HERAEUS NOBLELIGHT GMBH (DE)
International Classes:
B29D11/00; B29C41/20; B29K83/00; B29K105/00
Domestic Patent References:
WO2012031703A12012-03-15
WO1992008998A11992-05-29
WO2004054773A12004-07-01
WO2012031703A12012-03-15
Foreign References:
US20020064666A12002-05-30
EP2189823A12010-05-26
US20120100344A12012-04-26
GB582248A1946-11-11
EP1142682A12001-10-10
Attorney, Agent or Firm:
KÜHN, Hans-Christian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Herstellung eines optischen Moduls, umfassend die Schritte:

a. Bereitstellen eines als lichtdurchlässiger Träger ausgebildeten Substrats (1) mit einer ersten Oberfläche (5);

b. Bereitstellen einer offenen Gießform (6), wobei in der Gießform die Ausformung zumindest eines optischen Elements (4, 4') ausgebildet ist;

c. Überdecken der Oberfläche (5) mit einem polymeren Vergussmittel (3) in der offenen Gießform unter Ausbildung des optischen Elements aus dem Vergussmittel (3);

d. Aushärten des Vergussmittels in der Gießform, wobei der lichtdurchlässige Träger und das Vergussmittel (3) insgesamt eine Optik (10) ausbilden.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Vergussmittel keinen Haftvermittler als Beimischung enthält.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Vergussmittel einen Katalysator zur Einleitung eines Aushärtungsvorgangs enthält.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

Erwärmen des polymeren Vergussmittels (3) in der Gießform auf eine definierte Temperatur zur Einleitung und/oder Beschleunigung einer Aushärtung.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

Beschichten der ersten Oberfläche (5) mit einem Haftvermittler (2) vor dem Überdecken mit dem polymeren Vergussmittel.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler (2) in einer mittleren Schichtdicke von weniger als 100 nm auf die Oberfläche (5) aufgebracht wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Vergussmittel (3) vor einer Aushärtung eine Viskosität von weniger als 1000 mPa*s aufweist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgehärtete Vergussmittel (3) eine Härte im Bereich von 10 bis 90 Shore A aufweist.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem polymeren Vergussmittel bestehende optische Element (3) eine dauerhafte UV-Beständigkeit gegenüber Bestrahlungsstärken von mehr als 1 W/cm2 im Bereich von weniger als 400 nm Wellenlänge aufweist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Vergussmittel (3) zumindest überwiegend aus einem Silikon besteht.

1 1. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon (3) unmittelbar vor einem Einbringen in die Gießform (6) als Gemisch zumindest zweier Silikone ausgebildet wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon (3) hochrein ist und weniger als 100 ppm an Fremdstoffen enthält.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt:

Beschichten einer zweiten Oberfläche (9) nach Schritt d, wobei die Beschichtung der zweiten Oberfläche (9) ebenfalls die Verfahrensschritte a bis d umfasst.

14. Optisches Modul, umfassend ein Substrat (1 ) mit einer ersten Oberfläche (5), und

eine auf der ersten Oberfläche (5) aufgebrachte Schicht (3) aus einem polymeren Vergussmittel,

wobei in der Schicht (3) aus Vergussmittel ein optisches Element (4) mittels eines offenen Gießverfahrens ausgebildet ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Substrat (1) als ein lichtdurchlässiger Träger ausgebildet ist, der zusammen mit der Schicht insgesamt eine Optik (10) ausbildet.

15. Optisches Modul nach Anspruch 14, ferner umfassend eines oder mehrere Merkmale nach einem der Ansprüche 1 bis 13. 16. Leuchte, umfassend ein optisches Modul nach Anspruch 14 oder 15.

17. Verwendung einer Leuchte nach Anspruch 16 zur Trocknung einer Schicht, insbesondere in einem Druckverfahren.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines optischen Moduls mit einer Polymeroptik

Die Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für ein optisches Modul, umfassend das Überdecken einer ersten Oberfläche eines Substrats mit einem polymeren Vergussmittel in einer offenen Gießform. Die Erfindung betrifft zudem ein optisches Modul, umfassend ein Substrat mit einer ersten Oberfläche und eine auf der ersten Oberfläche aufgebrachte Schicht aus einem polymeren Vergussmittel, wobei in der Schicht aus Vergussmittel ein optisches Element mittels eines offenen Gießverfahrens ausgebildet ist.

WO 2012/031703 A1 beschreibt ein Herstellungsverfahren für Chip-On-Board-Module, bei denen ein Substrat einen plattenförmigen Träger mit mehreren LEDs umfasst, wobei eine Oberflä- che des Substrats in einer offenen Gießform überdeckend mit einer Schicht zur Ausbildung einer Optik versehen wird.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Moduls anzugeben, das eine breite Einsatzmöglichkeit aufweist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Moduls, umfassend die Schritte: a. Bereitstellen eines als lichtdurchlässiger Träger ausgebildeten Substrats mit einer ersten Oberfläche;

b. Bereitstellen einer offenen Gießform, wobei in der Gießform die Ausformung zumindest eines optischen Elements ausgebildet ist;

c. Überdecken der Oberfläche mit einem polymeren Vergussmittel in der offenen Gießform unter Ausbildung des optischen Elements aus dem Vergussmittel; d. Aushärten des Vergussmittels in der Gießform, wobei der lichtdurchlässige Träger und das Vergussmittel insgesamt eine Optik ausbilden.

Eine erfindungsgemäße Optik kann auf einfache Weise aus jeweils den Anforderungen ange- passten Materialien hergestellt werden. Bei einer solchen Optik kann der Träger im Prinzip aus demselben oder einem anderen Material bestehen als die aufgebrachte Schicht. Bevorzugt besteht der Träger zum Beispiel aus einem Glas. Es kann sich insbesondere um UV- durchlässiges Glas handeln, zum Beispiel Quarzglas. Ein polymeres Vergussmittel im Sinne der Erfindung kann jedes geeignete, für einen gewünschten Wellenlängenbereich transparente Polymer sein, zum Beispiel Silikon, PMMA, Polycarbonat oder Ähnliches.

Unter einem optischen Element im Sinne der Erfindung ist jede Ausformung in der Schicht zu verstehen, die einen wohldefinierten Durchtritt von Licht, je nach Anforderungen auch im UV- Bereich und/oder im IR-Bereich, erlaubt. Bei bevorzugten Ausführungsformen kann es sich bei dem optischen Element insbesondere um eine Linse, zum Beispiel Sammellinse, Streulinse, Zylinderlinse, Fresnel-Linse oder Ähnliches handeln. Bei anderen Ausführungsformen kann das optische Element aber auch in einer Streuung des Lichts, einer Aufspaltung durch ein Prisma, oder Ähnlichem bestehen. Auch die Ausbildung von planparallelen Flächen zum einfachen Durchtritt des Lichts ist eine Optik im Sinne der Erfindung. Die polymere Schicht mit dem darin ausgeformten optischen Element bildet eine unmittelbar auf dem Substrat angeordnete Optik aus. Das Überdecken des Substrats in der Gießform kann auf verschiedene Weise erfolgen. Entweder kann das Vergussmittel zunächst in die Gießform verbracht werden, wonach das Substrat in das Vergussmittel eingetaucht wird. Alternativ hierzu kann auch zunächst das Substrat in die zumindest teilweise leere Gießform eingesetzt werden, wonach das Vergussmittel kontrolliert eingefüllt wird. In jedem Fall hat die Gießform bevorzugt Strukturen wie Stege, Nasen oder Ähn- liches, an denen das Substrat aufliegt und positioniert wird.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel enthält das Vergussmittel keinen Haftvermittler als Beimischung. Hierdurch ist ein leichtes Lösen von der Gießform erzielbar, wobei in geeigneten Fällen auch auf die Verwendung einer Trennfolie verzichtet werden kann. Zudem ist bei einigen Vergussmitteln, zum Beispiel Silikonen unter anderem eine besonders gute UV-Durchlässigkeit erzielbar.

Bevorzugt kann das Vergussmittel einen Katalysator zur Einleitung eines Aushärtungsvorgangs enthalten. Zum Beispiel kann es sich dabei um sehr geringe Beimengungen an Platin oder ähnlichen Stoffen handeln, durch die katalytische induzierte Aushärtung kann eine hohe Reinheit des Vergussmittels erzielt werden. Insbesondere bevorzugt erfolgt die Aushärtung des Vergussmittels vorliegend nicht mittels UV-Licht, da in vielen Fällen gerade eine hohe Durchlässigkeit für UV-Licht gewünscht ist.

Weiterhin bevorzugt umfasst das Verfahren den Schritt eines Erwärmens des Vergussmittels in der Gießform auf eine definierte Temperatur zur Einleitung und/oder Beschleunigung einer Aushärtung. Zum Beispiel kann eine katalytisch induzierte Aushärtung durch Erwärmen beschleunigt werden, was das Verfahren effektiver macht und die notwendige Katalysatormenge weiter reduziert. Es sind aber auch Aushärtungen denkbar, die ausschließlich durch erhöhte Temperatur erfolgen. Typische definierte Temperaturen liegen unterhalb von Bereichen, in denen eine Versprödung oder sonstige Degeneration des Vergussmittels zu erwarten ist. Wenn zum Beispiel das Vergussmittel ein Silikon ist, liegen beispielhafte Temperaturbereiche bei etwa 100 °C, bevorzugt bei weniger als 1 0 °C. Die definierte Temperatur hängt unter anderem auch davon ab, welche Temperaturen mit dem Substrat kompatibel sind.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Schritt vorgesehen, die erste Oberfläche mit einem Haftvermittler vor dem Überdecken mit dem polymeren Vergussmittel zu beschichten. Durch das Aufbringen eines Haftvermittlers auf die zu beschichtende Oberfläche des Substrats kann eine Beimengung von Hilfsstoffen zu dem Vergussmittel in der Gießform vermieden oder verringert werden. Zudem steht eine größere Klasse von Vergussmitteln für die Beschichtung zur Verfügung. Ein weiterer, vorteilhafter Effekt ist ein gutes Ablösen des ausgehärteten Vergussmittels von der Gießform. Insbesondere kann dabei vorliegend auf eine Beschichtung der Gießform oder die Auslegung der Gießform mit einer Trennfolie verzichtet wer- den.

Zur Minimierung nachteiliger Effekte im Bereich des Übergangs vom Substrat auf das Silikon ist bevorzugt vorgesehen, dass der Haftvermittler in einer mittleren Schichtdicke von weniger als 100 nm auf die Oberfläche aufgebracht wird. Dabei ist für die optischen Eigenschaften unter anderem wünschenswert, dass eine Schichtdicke des Haftvermittlers unterhalb einer halben Wellenlänge des durch das optische Element tretenden Lichts liegt. Weiter bevorzugt beträgt die Schichtdicke weniger als 10 nm, insbesondere nicht mehr als 10 Monolagen. Aufgrund der Funktion des Haftvermittlers ist die Aufbringung von nur einer Monolage ideal und gewünscht. Ein Auftrag des Haftvermittlers auf das Substrat kann auf geeignete Weise erfolgen, zum Beispiel durch Eintauchen, Aufdampfen, Auftropfen, Aufsprühen oder mittels Rotationsbeschich- tung. Besonders bevorzugt erfolgt nach dem Auftrag eine Ausdünnung der aufgetragenen Schicht, zum Beispiel durch Abblasen überschüssigen Haftvermittlers. Der Haftvermittler ist bevorzugt selber UV-stabil. Eine Degenerierung des Haftvermittlers durch UV-Strahlung kann zumindest dann toleriert werden, wenn die Schicht ausreichend dünn ist. Haftvermittler für Vergussmittel sind allgemein bekannt und hängen vom jeweilig zu verwendenden Substrat ab. Häufig haben Haftvermittler Moleküle mit einer ersten Endgruppe, die an dem Substrat anbindet und einer zweiten Endgruppe, die an dem Vergussmittel anbindet. Be- vorzugt handelt es sich um einen Haftvermittler, der an dem Vergussmittel über chemische Bindungen anbindet. An dem Substrat kann der Haftvermittler je nach Umständen chemisch und/oder physikalisch anbinden, zum Beispiel über Adhäsion oder van-der-Waals-Kräfte. Wenn das Vergussmittel zum Beispiel ein Silikon ist, bestehen typische Haftvermittler zum Beispiel aus einem Gemisch aus reaktiven Siloxanen und Siliziumharzen. Insbesondere können die Endgruppen entsprechend dem Substrat optimiert sein.

Zur Optimierung des offenen Gießverfahrens ist es vorgesehen, dass das Vergussmittel vor einer Aushärtung eine Viskosität von weniger als 1000 mPa*s aufweist. Bevorzugt beträgt die Viskosität weniger als 100 mPa * s, besonders bevorzugt weniger als 50 mPa * s. Diese niedrigen Viskositäten erlauben eine blasenfreie und schnelle Füllung der Gießform und insbesondere ein blasenfreies Bedecken des Substrats. Dabei kann zum Beispiel überschüssiges Vergussmittel, das von dem eingetauchten Substrat verdrängt wird, leicht an einem Überlauf abfließen.

Allgemein vorteilhaft ist es vorgesehen, dass das ausgehärtete Vergussmittel eine Härte im Bereich von 10 bis 90 Shore A aufweist. Besonders bevorzugt liegt die Härte im Bereich von 50 bis 75 Shore A. Hierdurch ist eine ausreichende mechanische Stabilität gegeben, um eine genaue Formgebung auch einer anspruchsvollen Optik sicher zu stellen. Zugleich bietet die Be- schichtung durch ihre hohe Elastizität einen sehr guten Schutz vor mechanischen Einwirkungen wie Stößen, Vibrationen oder thermisch bedingten mechanischen Verspannungen. Bei einer allgemein bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das aus dem Vergussmittel bestehende optische Element eine dauerhafte UV-Beständigkeit gegenüber Bestrahlungsstärken von mehr als 1 W/cm 2 im Bereich von weniger als 400 nm Wellenlänge aufweist. Besonders bevorzugt kann die Beständigkeit auch gegenüber Bestrahlungsstärken von mehr als 10 W/cm 2 bestehen. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere hochreines Silikon ein sehr gutes Material zur Verwendung mit UV-Strahlung darstellt. Unter dauerhafter Beständigkeit ist dabei zu verstehen, dass die Bestrahlung über einen langen Zeitraum von wenigstens einigen Monaten anliegen kann, ohne dass das Silikon merklich degeneriert oder verfärbt bzw. ausgilbt. Die bevorzugte UV-Beständigkeit eines erfindungsgemäßen Moduls liegt somit erheblich über einer üblichen UV-Beständigkeit von Material gegenüber Sonneneinstrahlung, die als rund 0,15 W/cm 2 abgeschätzt werden kann.

Bei einer allgemein bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das polymere Vergussmittel zumindest überwiegend aus einem Silikon besteht. Silikone bringen gute Voraussetzungen zur effektiven Verarbeitung in einer offenen Gießform mit sich, zum Beispiel hinsichtlich Viskosität, Reaktivität, Adhäsion etc..

Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist es vorgesehen, dass das Silikon unmittelbar vor einem Einbringen in die Gießform als Gemisch zumindest zweier Silikone ausgebildet wird. Solche zwei- oder mehrkomponentigen Systeme sind am Markt erhältlich, wobei durch die Mischung zweier insbesondere hochreiner Silikone wiederum ein hochreines Silikon erhalten wird, bei dem jedoch durch die Mischung ein Aushärtungsvorgang bzw. eine Vernetzung gestartet wird. So kann zum Beispiel eines der beiden Silikone so ausgelegt sein, dass es einen Katalysator zur Aushärtung des Gemisches enthält, der dieses Silikon allein aber nicht vernetzt.

Allgemein vorteilhaft ist das Silikon hochrein und enthält weniger als 100 ppm an Fremdstoffen. Besonders bevorzugt beträgt der Gehalt an Fremdstoffen weniger als 10 ppm. Unter Fremdstoffen sind dabei sämtliche organischen oder sonstigen Beimengungen bis auf einen Katalysator zu verstehen, die nicht zu dem vernetzten, ausgehärteten Silikonsystem an sich gehören. Ein Beispiel für unerwünschte Fremdstoffe sind beigemengte Haftvermittler. Allgemein werden als unerwünschte Fremdstoffe auch Komponenten angesehen, die Kohlenstoff-Kettenbindungen aufweisen. Solche Bindungen sind regelmäßig nicht UV-stabil. Ein erfindungsgemäß gewünschtes Silikon weist daher zumindest nach der Aushärtung allenfalls einzelne Kohlenstoff-Atome auf, zum Beispiel in Form von Methyl-Restgruppen. Durch die hohe Reinheit des Silikons kann insbesondere eine besonders hohe UV-Beständigkeit erzielt werden. Dies betrifft nicht nur eine mechanische Beständigkeit des Silikons, sondern auch eine optische Beständigkeit, da bei Vorliegen bereits geringer Verunreinigungen ein frühzeitiges Vergilben des UV-bestrahlten Silikons auftritt. Erfindungsgemäße optische Module können je nach Auslegung hohe Strahlungsintensitäten insbesondere im UV-Bereich oder auch im IR-Bereich transmittieren. Sie können bevorzugt zum Bau von Leuchten verwendet werden, die hohe Bestrahlungsdichten in eine definierte Struktur bündeln. Eine besonders bevorzugte Verwendung besteht für den Bau von Vorrichtung zur Trocknung von Beschichtungen. Solche Vorrichtungen können etwa für die Trocknung von Lacken bei Druckverfahren, insbesondere Offset-Druckverfahren, verwendet werden.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass zudem nach Schritt d eine zweite Oberfläche beschichtet wird, wobei die Beschichtung der zweiten Oberfläche ebenfalls die Verfahrensschritte a bis e umfasst. So kann zum Beispiel eine Optik mit zwei gleich oder verschieden geformten Schichtseiten auf dem zentralen Träger, zum Beispiel einer Glasplatte, hergestellt werden.

Die zweite Oberfläche kann dabei entweder eine zweite Oberfläche des Substrats sein, zum Beispiel im Fall der Beschichtung einer der ersten Beschichtung gegenüberliegenden Substrat- seite, oder auch eine andere Oberfläche. Insbesondere kann es sich um eine äußere Oberfläche der ersten Beschichtung handeln, auf die dann in erneuter Anwendung des Verfahrens eine zweite Beschichtung aufgebracht wird. Je nach Anforderungen kann die zweite Schicht unmittelbar auf die erste Schicht aufgebracht werden. Alternativ hierzu kann die zweite Oberfläche auch zu einer Zwischenschicht wie einer Vergütung, Metallbedampfung etc. gehören, die zum Beispiel zunächst auf die erste Beschichtung aufgebracht wird.

Die Aufgabe der Erfindung wird zudem gelöst durch ein optisches Modul, umfassend ein Substrat mit einer ersten Oberfläche, und eine auf der ersten Oberfläche aufgebrachte Schicht aus einem polymeren Vergussmittel, wobei in der Schicht aus Vergussmittel ein optisches Element mittels eines offenen Gießverfahrens ausgebildet ist, wobei das Substrat als ein lichtdurchlässiger Träger ausgebildet ist, der zusammen mit der Schicht insgesamt eine Optik ausbildet.

Bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßes optisches Modul zudem eines oder mehrere Merkmale nach einem der Ansprüche 1 bis 13. Besonders bevorzugt besteht dabei das polymere Vergussmittel aus einem Silikon, insbesondere mit weiteren der vorstehend beschriebenen be- vorzugten Merkmale. Insbesondere kann das optische Modul nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sein. Grundsätzlich kann es aber auch nach einem abweichenden Verfahren hergestellt sein.

Die Aufgabe der Erfindung wird zudem gelöst durch eine Leuchte, umfassend ein erfindungsgemäßes optisches Modul.

Erfindungsgemäß wird eine solche Leuchte bevorzugt zur Trocknung einer Schicht verwendet. Dabei kann es sich bevorzugt um die Verwendung in einem Druckverfahren handeln.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie aus den abhängigen Ansprüchen.

Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt Schnittansichten von drei Abwandlungen eines erfindungsgemäßen optischen Moduls.

Fig. 2 zeigt zwei Darstellungen einer offenen Gießform und eines Substrats im Zuge der erfindungsgemäßen Herstellung eines optischen Moduls.

Fig. 3 zeigt eine Abwandlung der Gießform aus Fig. 2.

Fig. 4 zeigt eine erste Weiterbildung eins Moduls nach Fig. 1.

Fig. 5 zeigt eine zweite Weiterbildung eines Moduls nach Fig. 1.

Fig. 6 zeigt ein Beispiel einer Verwendung eines Moduls nach Fig. 1.

Fig. 7 zeigt ein Beispiel einer kombinierten Verwendung verschiedener Ausführungsbeispiele der Erfindung.

Ein optisches Modul nach Fig. 1 umfasst ein Substrat 1 , auf dem eine Schicht aus einem Haftvermittler 2 aufgebracht ist. Auf dem Haftvermittler 2 ist eine geformte Schicht 3 aus einem po- lymeren Vergussmittel aufgebracht, die vorliegend eine Mehrzahl von optischen Elementen 4 in Form von Sammellinsen umfasst. Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen handelt es sich bei dem Vergussmittel jeweils um ein Silikon. Allgemein sind aber auch andere polymere Vergussmittel geeignet. Dabei besteht das Substrat aus einem lichtdurchlässigen Träger 1 , vorliegend einer Glasplatte. Der Träger 1 bildet zusammen mit einer oder mehrerer analog zum ersten Beispiel aufgebrachten Silikonschichten 3, 3' (siehe auch Fig. 4, Fig. 5) mit darin ausgebildeten optischen Elementen 4, 4'eine Optik 10 aus. Vorliegend sind die Substrate bzw. lichtdurchlässigen Träger 1 je- weils als Platten mit planparallelen Oberflächen dargestellt. Je nach Anforderungen kann aber auch der Träger optische Elemente wie z.B. Linsen umfassen.

Bei dem oberen Beispiel nach Fig. 1 sind die optischen Elemente 4 als Sammellinsen ausgebildet.

Bei dem mittleren Beispiel nach Fig. 1 sind die optischen Elemente 4 als Fresnel-Linsen ausgebildet.

Bei dem unteren Beispiel nach Fig. 1 ist das optische Element 4 als quasi-zufällige Ansamm- lung lichtbrechender Strukturen bzw. Ausformungen ausgebildet, wodurch ein Streueffekt erzielt wird.

Die Schichten 3, 3' bestehen jeweils aus einem hochreinen Silikon mit einer Härte von etwa 65 Shore A. Das Silikon ist farblos und transparent. Es ist im Wellenlängenbereich von etwa 300 nm bis etwa 1000 nm hochgradig durchlässig. Es ist UV-beständig gegen eine dauerhafte Bestrahlung mit Wellenlängen von unter 400 nm und einer Energiedichte von mehr als 10 Watt/cm 2 .

Die Herstellung eines der vorstehend beschriebenen optischen Module erfolgt jeweils nach fol- gendem Verfahren:

Zunächst wird eine offene Gießform 6 (siehe Fig. 2) bereit gestellt, die unter anderem die Negativformen der Ausformungen für die optischen Elemente 4 enthält. Ferner sind in der Form 6 Auflagen 6a in Form von Stegen oder Nasen zur positionierten Auflage des Substrats 1 vorge- sehen.

Sodann wird das Substrat 1 auf seiner zu beschichtenden Oberfläche 5, gegebenenfalls nach einem Reinigungsschritt, mit einem Haftvermittler 2 beschichtet. Die Beschichtung erfolgt zum Beispiel durch Auftropfen und Abblasen überschüssiger Substanz, wodurch zugleich eine Trocknung des verbleibenden Haftvermittlers erfolgt. Im Idealfall beträgt die Dicke des aufgetragenen Haftvermittlers nur eine Monolage, in jedem Fall bevorzugt aber weniger als 100 nm.

Sobald das Substrat auf diese Weise präpariert ist, wird ein Silikongemisch aus zwei Kompo- nenten hergestellt und in die offene Gießform eingebracht. Dabei enthält die eine Komponente einen Katalysator und die andere Komponente einen Vernetzer. Das Gemisch hat eine Viskosität von vorliegend weniger als 50 mPa*s. Durch die Vermischung der Komponenten beginnt im Prinzip der Vorgang der Aushärtung, der aber bei niedrigen Temperaturen wie etwa Raumtemperatur recht langsam verläuft.

Nachfolgend wird das Substrat kontrolliert mit der beschichteten Oberfläche 5 nach unten in die Gießform eingebracht und in das Silikongemisch eingetaucht (siehe Fig. 2, linke Seite).

Dabei kann insbesondere ein Überlauf 7 an der Gießform vorgesehen sein, wie in Fig. 3 sche- matisch dargestellt. Dieser sorgt in Verbindung mit der niedrigen Viskosität des Silikons dafür, dass eine Eintauchtiefe des Substrats gut definiert ist und insbesondere vom Substrat verdrängtes Silikon abfließen kann. Auf diese Weise kann zum Beispiel bei Bedarf sichergestellt werden, neben der Oberfläche 5 des Substrats auch die Stirnseiten des Substrats mit einem umlaufenden Rand 8 der Schicht 3 bedeckt werden, eine Rückseite 9 des Substrats aber nicht beschich- tet wird. Bei anderen Ausführungsformen kann aber auch eine vollständige Ummantelung des Substrats gewünscht sein.

Der Rand 8 hat einerseits eine Schutzfunktion für das Trägersubstrat 1 , bei Halterung an dessen Rand oder modularer Anreihung dieser Optiken auf Stoß, und er ermöglicht eine direkte, lückenlose, transparente Anreihung der Substrate und somit eine Minimierung der Lichtablenkung an den optischen Grenzflächen zwischen zwei Trägersubstraten.

Nachdem das Substrat auf den Auflagen 6a positioniert ist, wird bei Bedarf noch kontrolliert, ob die Benetzung der Oberfläche 5 vollständig und insbesondere ohne Luftblasen erfolgt ist. Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung kann das Eintauchen des Substrats auch in einem Vakuum erfolgen, um die Problematik von Luftblasen zu verringern. Allgemein ist aber aufgrund der niedrigen Viskosität auch ohne Vakuum eine blasenfreie Beschichtung erzielbar.

Nach der Positionierung erfolgt die Aushärtung bzw. Vernetzung des Silikons. Diese wird zweckmäßig durch eine Temperaturerhöhung erheblich beschleunigt. Bei einer Temperatur von etwa 100 °C kann die Aushärtung in typisch einer halben Stunde erfolgen. Bei Temperaturen im Bereich von 150 °C kann die Aushärtung typisch in wenigen Minuten erfolgen. Bei der Wahl der Temperatur für diese thermische Aushärtung sind auch die Eigenschaften des jeweiligen Substrates zu berücksichtigen.

Sobald das Silikon ausgehärtet ist, kann das nun beschichtete Substrat aus der wiederverwendbaren Gießform entnommen werden, siehe rechte Abbildung in Fig. 2.

Da vorliegend ein hochreines Silikon ohne Beimengung von Haftvermittlern in dem Silikon ver- wendet wird, sind auch keine weiteren Maßnahmen zur Trennung des Silikons 3 von der Form 6 erforderlich. Insbesondere wird auf die Auslegung der Gießform mit einer Trennfolie oder Ähnliches verzichtet. Hierdurch wird die Herstellung vereinfacht und ein sehr genauer Abguss der Strukturen der Gießform wird ermöglicht. Das vorstehend beschriebene Verfahren kann bei bedarf mehrfach hintereinander auf dasselbe Objekt angewendet werden. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen Ausführungsformen der Erfindung, die jeweils solche Weiterbildungen von Beispielen aus Fig. 4 darstellen. Dabei wurde jeweils nach dem Herstellen einer ersten Schicht 3 mit optischen Elementen 4 eine zweite Schicht 3' mit optischen Elementen 4' hergestellt.

Im Fall des Beispiels nach Fig. 4 wurde die zweite Schicht 3' auf die Rückseite bzw. gegenüberliegende Seiten des vorliegend als flache Platte ausgebildeten Substrats 1 aufgebracht. Hierzu muss lediglich das Substrat auf der noch unbeschichteten Seite 9 mit einem Haftvermittler 2 versehen werden und dann voran in eine entsprechende Gießform 6 eingebracht werden. Die weiteren Verfahrensschritte erfolgen wie vorstehend beschrieben.

In dem gezeigten Beispiel Fig. 4 ist zu Illustrationszwecken die erste Oberfläche 5 bzw. die Vorderseite des Substrats 1 mit einer Mehrzahl von Sammellinsen 4 beschichtet worden. Die zweite Oberfläche 9 bzw. Rückseite des Substrats 1 wurde mit Fresnel-Linsen 4' beschichtet, die jeweils mit den Sammellinsen 4 ausgerichtet sind.

Bei dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel wurde zunächst eine Schicht 3, vorliegend mit Fresnel- Linsen, auf die erste Oberfläche 5 bzw. die Vorderseite des Substrats aufgebracht. Nachfolgend wurde auf diese Schicht 3 ein Haftvermittler 2 aufgebracht und eine zweite Schicht 3' mit Sam- mellinsen 4' wurde auf die erste Schicht 3 aufgebracht. In diesem Fall stellt die erste aufge- brachte Schicht 3 das Substrat im Sinne der Erfindung dar, und ihre äußere Oberfläche ist die zweite Oberfläche 9.

Im Prinzip sind Anzahl und Ausgestaltung solcher mehrfachen Schichten keine Grenzen ge- setzt.

Die Schichten können auch eine unterschiedliche Zusammensetzung des Vergussmaterials aufweisen, insbesondere unterschiedlichen Vergussmaterialien und/oder Beimischungen zu den Vergussmaterialien. So können verschiedene Eigenschaften miteinander kombiniert wer- den, oder die optischen Eigenschaften beim Aufbringen vieler Schichten nahezu graduell beein- flusst werden, z.B. durch leichte Veränderung des Brechungsindexes des eingesetzten Vergussmaterials. Ebenso kann die aktuell abschließende Grenzschicht vor der Aufbringung der nächsten Schicht beeinflusst und verändert werden, z.B. durch

Silanisierung einer Silikongrenzschicht, einer dielektrischen oder metallischen Beschichtung durch Sputtern, Besprühen, Benetzen, oder weiteren gängigen Oberflächenbeschichtungsver- fahren.

Vorstehend wird die Verwendung von besonders reinem Silikon als bevorzugt genannt, um insbesondere hohe Transmissionen und Materialbeständigkeit in kritischen Wellenlängenberei- chen zu optimieren. Grundsätzlich kann aber das Vergussmaterial mit optisch wirksamen Materialien gefüllt werden, um so weitere optische Funktionalitäten zu erzeugen, wie z.B. Konversion der Lichtwellenlänge mittels der Einbringung von phosphoreszierenden und fluoreszierenden Stoffen, wie z.B. seltene Erden, oder zur Beeinflussung der Opazität der Optik mittels Einbringung streuender Stoffen, wie z.B. transparenter oder transluzenter Partikel (z.B. aus Glas, oder Keramik) oder metallischen Partikel.

Fig. 6 zeigt eine bevorzugte Verwendung einer vorstehend beschriebenen Optik 10 in Verbindung mit einer flächigen Lichtquelle. Die Lichtquelle ist hier als LED-Modul 11 mit einer Anzahl von in einem Raster angeordneten LEDs ausgebildet. Die Optik ist beabstandet vor der Licht- quelle angeordnet und bricht auf gewünschte Weise das Licht der einzelnen LEDs, vorliegend durch jeweils einer LED zugeordnete Sammellinsen.

Fig. 7 zeigt eine weitere bevorzugte Verwendung, bei der ein LED-Modul 11 mit einem erfindungsgemäßen Modul nach Fig. 1 kombiniert ist. Dabei ist das LED-Modul 11 mit einer Primär- optik 12 ausgebildet. Dem ersten optischen Modul ist ein als Optik 10 ausgebildetes, erfin- dungsgemäßes optisches Modul vorgelagert. Vorliegend weisen beide Module jeweils mehrere, mit den LEDs korrelierte Sammellinsen auf, die in Zusammenwirkung insgesamt einen großen Öffnungswinkel der LEDs transportieren. Das LED-Modul 1 1 mit der Primäroptik 12 kann zum Beispiel gemäß der Lehre der WO 2012/031703 A1 hergestellt sein.