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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING AN OPTICALLY VARIABLE PRINTED IMAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/024760
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for printing optically variable images in the RGB mode. According to said method, interference pigments are used in conjunction with absorption pigments or combination pigments for the color pigmentation of the printing inks. The invention also relates to the printed products produced by this method and to their use in decorative or artistic products or security products.

Inventors:
CLAUTER PETER (DE)
RODENHAEUSER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/069497
Publication Date:
February 08, 2018
Filing Date:
August 02, 2017
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
International Classes:
B41M3/14; B41M5/00
Foreign References:
US20110226147A12011-09-22
US20060082844A12006-04-20
EP2016000120W2016-01-25
Other References:
RICHTER, M.: "Zur Bedeutung und Bestimmung des Farbtonwinkels siehe", EINFÜHRUNG IN DIE FARBMETRIK, 1981, pages 118 - 122
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Erzeugen eines optisch variablen Druckbildes im RGB-Modus, wobei drei farbige Druckfarben nacheinander in Form von Druckflächeneinheiten auf ein Substrat aufgebracht und verfestigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarben jeweils aus einem Druckfarbenvehikel bestehen, welches

a) mit jeweils roten Interferenzpigmenten, grünen

Interferenzpigmenten oder blauen Interferenzpigmenten sowie einem schwarzen Absorptionspigment pigmentiert ist, wobei das Druckfarbenvehikel darüber hinaus keine weiteren farbgebenden Pigmente enthält,

oder

b) ausschließlich mit Kombinationspigmenten farbig pigmentiert ist, wobei eine Druckfarbe jeweils rote, grüne oder blaue Kombinationspigmente aufweist, die eine rote Interferenzfarbe, eine grüne Interferenzfarbe oder eine blaue Interferenzfarbe und jeweils zusätzlich eine schwarze Absorptionsfarbe aufweisen, und wobei aus den drei farbigen Druckfarben nebeneinander und/oder übereinander liegende Druckflächeneinheiten gebildet werden, die mindestens unter einem ersten Betrachtungswinkel ein buntes Gesamtdruckbild ergeben, welches von einem zweiten Gesamtdruckbild verschieden ist, das unter mindestens einem zweiten Betrachtungswinkel erscheint.

Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das bunte Gesamtdruckbild gelbe Druckflächeneinheiten aufweist, die durch aufeinander folgendes Aufbringen der Druckfarbe, die rote Interferenzpigmente enthält und der Druckfarbe, die grüne Interferenzpigmente enthält, auf das Substrat gebildet werden. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den roten, grünen oder blauen Kombinationspigmenten jeweils um plättchenförmige Pigmente handelt, die einen

plättchenförmigen Träger und mindestens eine sich auf dem Träger befindende Interferenzschicht aufweisen, wobei entweder der Träger oder die mindestens eine Interferenzschicht oder beide aus Fe3O4 oder Graphit bestehen oder Fe3O4, Graphit oder Ruß entweder einzeln oder im Gemisch enthalten.

Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den roten, grünen oder blauen Kombinationspigmenten um plättchenförmige Pigmente handelt, die einen plättchenförmigen Träger aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, S1O2, AI2O3 oder Glas und eine auf dem Träger befindliche Interferenzschicht aufweisen, die Fe3O4 enthält.

Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem schwarzen Absorptionspigment um partikuläres Fe3O4, auf partikulärem Fe3O4 basierende Pigmente, partikuläres Graphit, partikulären Ruß oder um ein Kombinationspigment mit einer schwarzen Absorptionsfarbe handelt.

Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem partikulären Ruß um Farbruß handelt.

Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem schwarzen

Absorptionspigment um partikuläres Fe3O4, auf partikulärem Fe3O4 basierende Pigmente, partikuläres Graphit oder partikulären Ruß handelt und der Gewichtsanteil des schwarzen Absorptionspigmentes in der mit roten, grünen oder blauen Interferenzpigmenten

pigmentierten farbigen Druckfarbe jeweils 0,001 bis 1 ,5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der jeweiligen Druckfarbe, beträgt.

8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem schwarzen

Absorptionspigment um ein Kombinationspigment mit einer

schwarzen Absorptionsfarbe handelt und der Gewichtsanteil des schwarzen Absorptionspigmentes in der mit roten, grünen oder blauen Interferenzpigmenten pigmentierten farbigen Druckfarbe jeweils 5 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Interferenzpigment und Kombinationspigment, beträgt.

9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die roten, grünen oder blauen

Interferenzpigmente jeweils aus transparenten, farblosen,

plättchenförmigen Trägern bestehen, die mit einer oder mehreren Schichten aus transparenten, farblosen Materialien beschichtet sind.

10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die roten, blauen und grünen

Interferenzpigmente eine Teilchengröße im Bereich von 1 bis 45 μιτι sowie einen dgo-Wert von < 40 μιτι aufweisen.

Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Substrat um ein transparentes farbloses Substrat oder um ein opakes Substrat mit einer Oberfläche, die einen L*-Wert (CIELUV) im Bereich von 60 bis 100 aufweist, handelt.

Verfahren gemäß Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Substrat um eine Kunststofffolie, einen Kunststoffkörper, Glas, Keramik, ein Papier, eine Kartonage, eine Tapete, eine

Metallfolie, ein Textil, Holz oder ein Verbundmaterial handelt, welches zumindest eines der genannten Materialien enthält.

13. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem unter mindestens einem zweiten Betrachtungswinkel erscheinenden Gesamtdruckbild um ein nicht farbiges Halbton-Druckbild handelt.

14. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten

Betrachtungswinkel um einen Winkel im Bereich Glanzwinkel ± 30 Winkelgrad (grd) handelt.

15. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die roten Interferenzpigmente einen Farbtonwinkel huv aufweisen, welcher zu einem Farbtonwinkel huv der grünen Interferenzpigmente einen Abstand im Bereich von 90 bis 160 Winkelgrad (grd) aufweist, wobei der Farbtonwinkel jeweils bestimmt wird aus einer separaten, vollflächigen Beschichtung auf einem schwarzen Substrat unter der Messbedingung 45 as 25°aus einer Druckfarbe, die ausschließlich mit dem jeweiligen

Interferenzpigment pigmentiert ist. 16. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Flachdruckverfahren, ein Tiefdruckverfahren, ein Hochdruckverfahren, ein Durchdruckverfahren oder um ein digitales Druckverfahren handelt. 17. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Druckfarben mit einer

Trockenschichtdicke im Bereich von 0,2 bis 250 μιτι aufgebracht wird.

18. Druckerzeugnis, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17. Verwendung eines Druckerzeugnisses gemäß Anspruch 18 dekorativen oder künstlerischen Produkten oder in

Sicherheitserzeugnissen.

Description:
Verfahren zum Erzeugen eines optisch variablen Druckbildes

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Drucken von optisch variablen Druckbildern im RGB-Modus, bei dem zur farbigen Pigmentierung der Druckfarben Interferenzpigmente in Verbindung mit

Absorptionspigmenten oder Kombinationspigmente verwendet werden, auf mittels eines solchen Verfahrens hergestellte Druckerzeugnisse sowie deren Verwendung in dekorativen, künstlerischen oder Sicherheitsprodukten.

In konventionellen Druckverfahren wie Offsetdruck, Tiefdruck oder Siebdruck werden mehrfarbige Druckbilder durch nebeneinander und übereinander liegende Druckpunkte bzw. Druckflächen aus den für analoge Druckverfahren üblichen Primärfarben Cyan, Magenta, Yellow und wahlweise auch Schwarz (CMYK) auf in der Regel weißem oder hellem Bedruckstoff gedruckt. Jede der Druckfarben ist mit klassischen Absorptionsfarben pigmentiert, die sich in der visuellen Wahrnehmung subtraktiv mischen. Aus geeigneten Kombinationen der Primärfarben lassen sich so viele gewünschte Farbtöne des Farbkreises herstellen. Werden aber äqui- valente Mengen an cyan, magenta und gelb pigmentierten Druckfarben auf einer einzigen Flächeneinheit übereinander aufgebracht, ergibt sich die vom Betrachter wahrgenommene Farbe schwarz. Darüber hinaus werden in der praktischen Druckanwendung schwarze Flächen oder Schriftzüge zusätzlich mit schwarz pigmentierter Druckfarbe verstärkt. Auch die modernen digitalen Verfahren wie der Inkjetdruck oder die tonerbasierte Elektrofotografie beruhen auf dem bewährten CMYK-System, da das Ausdrucken der Bilder nach wie vor an das Vorhandensein von farbigen Absorptionspigmenten oder -farbstoffen in den Druckfarben gebunden ist, obwohl die digitalen Aufnahmen selbst nicht im CMYK-System, sondern im RGB-Modus gespeichert werden. Digitale Displays von Bildschirmen verschiedenster Art (LCD, LED, OLED, Plasma) verwenden Lichtstrahlen der Primärfarben Rot, Grün und Blau, die in verschiedenen Kombinationen untereinander zu Lichtpunkten kombiniert werden, die jede beliebige Farbstellung des Farbkreises annehmen können. Im Gegensatz zum CMYK-Farbsystem mischen sich farbige Lichtstrahlen im RGB-Modus in additiver Weise, d.h. übereinander liegende RGB-Lichtstrahlen adäquater Intensität mischen sich in der visuellen Wahrnehmung zu Weiß. Digitale Aufnahmen von Foto- oder Filmkameras erfolgen ebenfalls im RGB-Modus, so dass ein Abspielen dieser Auf- nahmen auf digitalen Displays ohne größere Anpassungsprobleme möglich ist, während das Ausdrucken digitaler Aufnahmen in üblichen Druckern, beispielsweise in Inkjet-Druckern, ein computergestütztes Umwandeln von im RGB-Modus erhaltenen Bild-Daten in Daten für ein mechanisch druckbares Bild im CMYK-System erfordert.

Neben dem Einsatz von Absorptionspigmenten oder -farbstoffen sind in den letzten Jahren zusätzlich auch häufiger Interferenzpigmente mit verschiedenen optischen Eigenschaften (reine Interferenzfarben, Interferenzfarben kombiniert mit Absorptionsfarben, Glanz- und Glitzereffekte, optisch variable Effekte) in CMYK-gestützten Druckverfahren eingesetzt worden, die zur Hervorhebung von Details, Erzielung eines besonderen zusätzlichen Glanzes oder Glitters oder insgesamt zur optischen Verbesserung des Gesamteindruckes der Druckerzeugnisse verwendet wurden. Solche Druckerzeugnisse sind jedoch nicht günstig in der Her- Stellung und erzielen wegen der nur in geringem Umfang möglichen Einsatzmengen an Interferenzpigmenten lediglich moderate Effekte.

Außerdem wird es immer schwieriger, Interferenzpigmente zu finden, die ganz besondere, auch in Fachkreisen Aufmerksamkeit erzeugende Effekte erzielen können.

Die optische Wirkung von Interferenzpigmenten beruht auf dem Brechzahlunterschied von Materialien, die in den Pigmenten in Form dünner Schichten übereinander angeordnet sind und eingestrahltes Licht abhängig von der Brechzahl der jeweiligen Schicht und des das Interferenzpigment umgebenden Mediums in unterschiedlicher Weise reflektieren, transmittie- ren und gegebenenfalls auch absorbieren. Durch Brechzahlunterschiede zwischen benachbarten Schichten kommt es bei den reflektierten Lichtstrahlen zu Gangunterschieden, so dass sich erstere überlagern und wellenlängenselektiv Licht bestimmter Wellenlängen verstärkt oder abgeschwächt wird. Die reflektierten Lichtstrahlen im auf diese Weise verstärkten sichtbaren Wellenlängenbereich werden vom Betrachter unter geeigneten Bedingungen als sichtbare Interferenzfarbe wahrgenommen. Sind alle Schichten der Interferenzpigmente aus transparenten, farblosen Materialien zusammengesetzt, sind lediglich Interferenzfarben, aber keine Körperfarben der Interferenzpigmente wahrnehmbar. Optisch verhalten sich die Interferenzfarben von Interferenzpigmenten, die keine Absorptionsfarben aufweisen, wie farbige Lichtstrahlen, kombinieren sich also untereinander additiv. So sollte eine Schüttung aus transparenten, als Einzelpigmente farblosen Interferenzpigmenten, die in einem geeigneten Mischungsverhältnis aus roten, blauen und grünen Interferenzpigmen- ten (d.h. Interferenzpigmenten, die im Anwendungsmedium eine rote, grüne oder blaue Interferenzfarbe zeigen) vorliegt, theoretisch einen visuell wahrnehmbaren weißen Gesamteindruck ergeben, weicht jedoch in der Praxis häufig davon ab, so dass ein weißlicher, hellgrauer Farbton wahrgenommen wird.

Einzelne Interferenzpigmente bestehen in der Regel aus einem plättchen- förmigen Trägermaterial und aus einer oder mehreren, mehr oder weniger transparenten Schichten, mit denen die plättchenförmigen Träger beschichtet sind. Die gleichmäßige Schichtdicke des Trägers und der einzelnen Schichten, die Homogenität der Zusammensetzung der einzelnen Schichten und die Oberflächenbeschaffenheit von Träger und einzelnen Schichten sowie die Größe und Größenverteilung der Pigmente bestimmen jedoch, unter anderem, inwieweit das optische Verhalten der jeweiligen Interferenz- pigmente vom Idealverhalten der aktuell eingesetzten Materialien abweicht. Damit haben die Produktionsbedingungen von Interferenzpigmenten einen großen Einfluss auf deren optisches Verhalten. Daraus erklären sich auch die großen Unterschiede im optischen Verhalten, ausgedrückt durch beispielsweise Sättigung, Helligkeit oder Farbwinkel, von Interferenzpigmenten des formal gleichen Farbtons (z. b. rot) und eines formal gleichen Schichtaufbaus (z. B. Titandioxidschicht auf Glimmerplättchen) in Abhängigkeit vom Hersteller und vom eingesetzten Herstellungsverfahren, ja mitunter selbst in Abhängigkeit von der jeweiligen Charge.

Es ist deshalb in der Praxis bis vor Kurzem noch nicht gelungen analoge Druckverfahren zu entwickeln, die es gestatten, bunte Druckbilder zu erzeugen, deren Farbgebung ausschließlich auf der optischen Wirkung von reinen Interferenzfarben beruht, die durch Interferenzpigmente erzeugt werden.

Interferenzpigmente, die neben Interferenzfarben auch Absorptionsfarben aufweisen, werden als Kombinationspigmente bezeichnet. Die optische Wirkung solcher Pigmente setzt sich aus der oder den jeweiligen Interferenzfarben und der Absorptionsfarbe zusammen, wobei die Absorptionsfarbe, die auch als Körperfarbe bezeichnet wird, den Hauptfarbeindruck des Pigmentes generiert, der von den Interferenzeffekten entweder verstärkt oder ergänzend überlagert wird. Da als Absorptionsfarben in Kombinations- pigmenten sehr häufig bunte Farben eingesetzt werden um die relativ schwachfarbigen Interferenzeffekte attraktiv zu ergänzen, werden

Kombinationspigmente in Druckfarben entweder mit Körperfarben im Bereich Cyan, Magenta oder Yellow oder mit davon abweichenden bunten Körperfarben zur Erlangung besonderer optischer Effekte eingesetzt. Der Einsatz von Kombinationspigmenten in den herkömmlichen Druckverfahren ist jedoch auf die Erzielung von Sondereffekten beschränkt und findet stets nur im Gemisch mit den üblichen farbigen Absorptionspigmenten in den Farbstellungen Cyan, Magenta und Yellow statt.

Kombinationspigmente, die eine schwarze Körperfarbe und gleichzeitig schwache Interferenzfarben zeigen, werden dagegen im Anwendungsmedium stets als Ersatz von klassischen Schwarzpigmenten oder als Ergänzung zu diesen eingesetzt.

Als alternatives Druckverfahren zu den klassischen CMYK-Druckverfahren wurde in US 2006/0082844 A1 ein theoretisches Konzept vorgeschlagen, mit Hilfe dessen Interferenzpigmente zum Drucken von mehrfarbigen Druckbildern eingesetzt werden können sollen. Diese R'G'B'Y' benannte Konzept basiert auf dem Einsatz von vier Druckfarben, die jeweils rote, grüne, blaue und gelbe (goldene) Interferenzpigmente enthalten, wobei zur Erzeugung eines Druckpunktes (Pixels) vier sogenannte Bytes erforderlich sind. Dieses Konzept beruht auf der Erkenntnis bzw. Annahme, dass rote und grüne Interferenzpigmente sich, anders als rotes und grünes Licht, nicht zu gelb, sondern zu grau mischen. Um eine gelbe Farbe der Pixel zu erhalten, muss daher in diesem Konzept eine eigene gelbe bzw. goldene Farbspur erzeugt werden. Daraus ergibt sich auch, dass zur Erzeugung eines weißen Farbeindruckes eine rote, grüne, blaue und gelbe Druckfarbe erforderlich ist, die mit Interferenzpigmenten der jeweiligen Interferenzfarbe pigmentiert ist. Das hier beschriebene Konzept bleibt jedoch theoretisch. So sind weder praktisch verwertbaren Angaben über die einzusetzenden Interferenzpigmente enthalten noch kann aus der Offenbarung auf

Druckmodalitäten geschlossen werden, die eine praktische Umsetzung dieses Konzepts ermöglichen würden.

Der Patentanmelderin ist es jedoch kürzlich gelungen, ein praktikables und in der Fachwelt viel beachtetes Druckverfahren zu entwickeln, welches auf der Verwendung von lediglich drei farbigen Druckfarben beruht, die ausschließlich mit Interferenzpigmenten pigmentiert sind (PCT/EP2016/000120). Hierbei handelt es sich um ein Druckverfahren im RGB-Modus, mit Hilfe dessen brillante bunte Druckbilder in allen Farben des Farbkreises aus Druckfarben erzeugt werden können, die jeweils ausschließlich mit roten, grünen oder blauen Interferenzpigmenten farbig pigmentiert sind. Das Verfahren entfaltet seine volle Wirksamkeit jedoch bevorzugt auf schwarzen oder dunkelfarbigen Substraten, da diese für ausreichenden Kontrast zu den Interferenzfarben der Interferenzpigmente sorgen, die bekanntermaßen deutlich schwächer in der optischen

Wahrnehmung sind als übliche farbige Absorptionspigmente.

Es besteht jedoch weiterhin ein Bedarf an optisch außergewöhnlichen, Aufmerksamkeit erzeugenden Druckerzeugnissen, die sich auf den üblicherweise für Druckverfahren verwendeten weißen, hellen oder sogar auf farblosen transparenten Substraten verschiedenster Art erzeugen lassen und bisher nicht bekannte optische Effekte aufweisen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein praktisch umsetzbares Druckverfahren im RGB-Modus zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe dessen optisch attraktive Druckbilder auf variablen, vorzugsweise farblos transpa- renten, weißen oder hellen Substraten erzeugt werden können, wobei die Druckfarben mit Interferenzpigmenten, nicht aber mit farbigen Absorptionspigmenten farbig pigmentiert sind und wobei mit der kleinstmöglichen Anzahl an verschiedenen Druckfarben ein Druckbild erzeugt werden kann, welches Farbtöne im gesamten Farbraum aufweist, und wobei das Druck- verfahren variabel an die üblichen analogen und digitalen Druckverfahren angepasst werden kann.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, Druckerzeugnisse zur Verfügung zu stellen, welche bunte Druckbilder mit zusätzlichen beson- deren optischen Effekten aufweisen und deren Verwendung aufzuzeigen. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zum Drucken eines optisch variablen Druckbildes im RGB-Modus, wobei drei farbige Druckfarben nacheinander in Form von Druckflächeneinheiten auf ein Substrat aufgebracht und verfestigt werden, und wobei die

Druckfarben jeweils aus einem Druckfarbenvehikel bestehen, welches

a) mit jeweils roten Interferenzpigmenten, grünen Interferenzpigmenten oder blauen Interferenzpigmenten sowie einem schwarzen Absorptionspigment pigmentiert ist, wobei das Druckfarbenvehikel darüber hinaus keine weiteren farbgebenden Pigmente enthält, oder

b) ausschließlich mit Kombinationspigmenten farbig pigmentiert ist, wobei eine Druckfarbe jeweils rote, grüne oder blaue Kombinationspigmente aufweist, die eine rote Interferenzfarbe, eine grüne Interferenzfarbe oder eine blaue Interferenzfarbe und jeweils zusätzlich eine schwarze Absorptionsfarbe aufweisen,

und wobei aus den drei farbigen Druckfarben nebeneinander und/oder übereinander liegende Druckflächeneinheiten gebildet werden, die mindestens unter einem ersten Betrachtungswinkel ein buntes Gesamtdruckbild ergeben, welches von einem zweiten Gesamtdruckbild verschieden ist, das unter mindestens einem zweiten Betrachtungswinkel erscheint.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ebenfalls gelöst durch

Druckerzeugnisse, welche nach dem vorab beschriebenen Verfahren hergestellt sind, sowie deren Verwendung in dekorativen oder künstlerischen Produkten oder in Sicherheitserzeugnissen.

Das erfindungsgemäße Druckverfahren basiert auf dem an sich bekannten RGB-Modus, der aber, wie vorab beschrieben, mit Ausnahme des in PCT/EP2016/000120 dargestellten, noch unveröffentlichten Verfahrens, bisher nur für die Kombination verschieden farbiger Lichtstrahlen in

Displays oder ähnlichen technischen Vorrichtungen praktische Anwendung gefunden hat. Die nunmehrigen Erfinder können aber in überraschender Weise jetzt ein weiteres Druckverfahren zur Verfügung stellen, bei welchem das aufeinander folgende Drucken von lediglich drei ausschließlich mit Interferenzpigmenten oder Kombinationspigmenten farbig pigmentierten Druckfarben ausreicht um optisch variable Druckbilder erhalten zu können, die bei gleichbleibendem Beleuchtungswinkel unter mindestens einem Betrachtungswinkel ein buntes Gesamtdruckbild mit Farbtönen zeigen, die über den gesamten Farbraum hinweg reichen können, während unter mindestens einem zweiten Betrachtungswinkel ein Gesamtdruckbild sichtbar ist, welches sich in seiner Farbgebung vom ersten Gesamtdruckbild deutlich unterscheidet und vorzugsweise nicht bunt oder farbig ist.

Als rote, grüne oder blaue Druckfarben werden nachfolgend Druckfarben verstanden, die ausschließlich mit Interferenzpigmenten oder mit Kombi- nationspigmenten farbig pigmentiert sind, die jeweils eine rote, grüne oder blaue Interferenzfarbe aufweisen.

Das Vorliegen der Interferenzfarbe wird dabei wie fachgemäß üblich auf der Basis der Reflexion von Interferenzpigmenten in einem transparenten, farblosen Medium, in der Regel einer Beschichtung auf einem Substrat, ermittelt.

Die den roten, grünen und blauen Interferenzpigmenten in der jeweiligen Druckfarbe erfindungsgemäß zugesetzten schwarzen Absorptionspig- mente, die zusätzlich zur schwarzen Absorptionsfarbe keine Interferenzfarben aufweisen, werden erfindungsgemäß und nach allgemeiner Verkehrsauffassung dagegen nicht als farbige Pigmente beziehungsweise farbig pigmentierende Pigmente betrachtet, weil„schwarz" in der Farbenlehre, genauso wie„weiß", nicht als Farbe gilt. In der vorliegenden Erfindung erfolgen alle Messungen an Hand der weiter unten beschriebenen Proben mit einem Multiangle Color Spectrophoto- meter MA 68/11 der Firma X-Rite, Inc., USA. Zur Bestimmung der Interferenzfarbe der Interferenzpigmente wird hier die gerichtete Reflexion an der Probe und die spektral-aufgelöste Analyse des reflektierten Lichtes herangezogen. Die Messbedingungen liegen bei allen in der vorliegenden Beschreibung verwendeten Daten bei einem Beleuchtungswinkel von 45° und einem Betrachtungswinkel von as 25° (aspecular 25°, bezeichnet den Abstand des Betrachtungswinkels zum Glanzwinkel).

In jedem Falle weisen die roten Interferenzpigmente eine verstärkte

Reflexion im Wellenlängenbereich von 600 bis 750 nm, die grünen

Interferenzpigmente eine verstärkte Reflexion im Wellenlängenbereich von 490 bis 550 nm und die blauen Interferenzpigmente eine verstärkte

Reflexion im Wellenlängenbereich von 400 bis 490 nm auf. Je ausgeprägter und enger das entsprechende Reflexionsmaximum ausfällt, desto deutlicher ist eine monochrome und gesättigte Interferenzfarbe visuell wahrnehmbar. Die angegebenen Wellenlängenbereiche für die entsprechenden Re- flexionsmaxima treffen auch auf Kombinationspigmente zu, die neben der jeweiligen roten, grünen oder blauen Interferenzfarbe auch eine schwarze Absorptionsfarbe aufweisen. Letztere stellt die sichtbare Körperfarbe dieser Pigmente dar, das entsprechende Pigmentpulver sieht also schwarz bzw. dunkelgrau und nicht farblos oder weißlich aus, wie das bei den roten, grünen und blauen Interferenzpigmenten der Fall ist, die keine Absorptionsfarbe aufweisen.

Die Erzeugung eines bunten Gesamtdruckbildes, welches unter min- destens einem Betrachtungswinkel als Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens sichtbar ist und welches ein über den gesamten Farbraum hinweg reichendes Farbspektrum aufweisen kann, kann unter den erfin- dungsgemäßen Bedingungen mittels lediglich dreier farbiger Druckfarben nur dann erfolgen, wenn gelbe Druckflächeneinheiten auf einem Substrat durch aufeinander folgendes Aufbringen einer Druckfarbe, die rote Inter- ferenzpigmente enthält, und einer Druckfarbe, die grüne Interferenzpigmente enthält, auf dieselbe Druckflächeneinheit erhalten werden.

Dazu müssen die rote Druckfarbe und die grüne Druckfarbe rote oder grüne Interferenzpigmente enthalten, die bestimmte Bedingungen erfüllen. So ist es gemäß der vorliegenden Erfindung zur Erzeugung gelber

Druckflächeneinheiten erforderlich, dass die roten Interferenzpigmente in der roten Druckfarbe im CIELUV(1976)-Farbraumsystem einen Farbtonwinkel huv im Bereich von 0° bis 25°, insbesondere von 0° bis 20°, und ganz besonders im Bereich von 0° bis 10°, und die grünen Interferenz- pigmente in der grünen Druckfarbe einen Farbtonwinkel h u v im Bereich von 100° bis 180°, insbesondere von 100° bis 150°, und besonders bevorzugt im Bereich von 100° bis 130° aufweisen, wobei der Farbtonwinkel der roten Interferenzpigmente nicht 0° ist, wenn der Farbtonwinkel der grünen Interferenzpigmente 180° beträgt, und umgekehrt (siehe Figur 1 ; Farbton- winkel bestimmt in einer jeweils separaten, vollflächigen Beschichtung aus der jeweiligen farbigen Druckfarbe auf einem schwarzen Substrat im CIELUV(1976)-Farbraumsystem bei 45 as 25°, genauere Beschreibung siehe unten).

(Zur Bedeutung und Bestimmung des Farbtonwinkels siehe: Richter, M., Einführung in die Farbmetrik, 2. Auflage, de Gruyter, 1981, pp.118-122.)

Die anwendungsbezogenen Farbeigenschaften von Interferenzpigmenten, gleich in welchem Farbraumsystem, lassen sich nur in einer Anwendungsform bestimmen, nicht jedoch am Einzelpartikel. Aus diesem Grunde beziehen sich alle in der vorliegenden Erfindung herangezogenen

Farbdaten auf eine Beschichtung, die aus einem handelsüblichen flüssigen Druckfarbenvehikel und dem jeweiligen Interferenzpigment in einer Konzentration von 23 Gew.%, bezogen auf die fertige Beschichtungszu- sammensetzung, besteht und vollflächig auf ein schwarzes Substrat im Tiefdruck aufgebracht und verfestigt wird.

(30 Gewichtsteile Pigment und 70 Gewichtsteile Tiefdruckbinder (z.B. Siegwerk 5036 Verschnitt NC TOF) werden innig vermischt und vor dem Verdrucken wird die Viskosität mit 30 Gewichtsteilen einer Mischung aus Ethanol/Ethylacetat (3:1 ) druckfertig eingestellt. Die Druckfarbe, enthaltend die jeweiligen roten, blauen oder grünen Interferenzpigmente, wird anschließend jeweils einzeln auf ein schwarz gefärbtes Substrat (z.B. Fedrigoni SPX Black) vollflächig mit einem Tiefdruckgerät (60L/cm, 120°, E-Gravur) aufgebracht und getrocknet. Das erhaltene bedruckte Substrat wird in Stücke geeigneter Größe geteilt und optisch vermessen, s.u.)

Die Messung der Farbdaten erfolgt mit einem Multiangle Color Spectro- photometer MA 68/II der Firma X-Rite, Inc., USA. Aus den erhaltenen spektralen Daten werden die jeweiligen Farbkoordinaten ΙΑ ,ν' für das CIELUV(1976)-Farbraumsystem für gegebene Randbedingungen (2° oder 10° Normalbeobachter sowie D65 Lichtquelle) berechnet.

Besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden, wenn der Abstand des Farbtonwinkels h u v des roten Interferenzpigmentes vom Farbtonwinkel h u v des grünen Interferenzpigmentes 90 bis 160 Winkelgrad (grd) beträgt und bevorzugt im Bereich von 105 bis 140 Winkelgrad und insbesondere im Bereich von 1 10 bis 130 Winkelgrad liegt. Dies trifft in gleicher Weise auch auf die jeweiligen Abstände der Farbtonwinkel zwischen dem grünen und dem blauen Interferenzpigment sowie zwischen dem blauen und dem roten Interferenzpigment zu. Das heißt, dass auch der Abstand des Farbtonwinkels h u v des grünen

Interferenzpigmentes zum Farbtonwinkel h u v des blauen Interferenzpigmentes sowie der Abstand des Farbtonwinkels h u v des blauen Interferenzpigmentes zum Farbtonwinkel h u v des roten Interferenzpigmentes vorteilhafterweise jeweils im Bereich von 90 bis 160 Winkelgrad, vorzugsweise von 105 bis 140 Winkelgrad und insbesondere im Bereich von 1 10 bis 130 Winkelgrad liegen sollte. Unter Einhaltung dieser Bedingungen, insbesondere bezüglich des roten und grünen Interferenzpigmentes, ist es möglich, dass eine Flächeneinheit auf einem Substrat, welche nacheinander überlappend mit einer roten Druckfarbe und einer grünen Druckfarbe entsprechend der vorherigen Definition bedruckt wird, unter bestimmten Mengenverhältnissen der Druckfarben und bei definiertem Pigmentgehalt überhaupt einen visuell wahrnehmbaren gelben Farbton aufweisen kann. Dabei kann jede der aufgebrachten Druckschichten separat verfestigt werden oder der Verbund aus einer Druckschicht aus roter Druckfarbe und einer die erste Schicht überlappenden Druckschicht aus grüner Druckfarbe wird gemeinsam verfestigt.

Der Farbtonwinkel h u v der blauen Interferenzpigmente kann vergleichsweise frei gewählt werden, richtet sich jedoch vorzugsweise nach den vorab angegebenen Bereichen für die Abstände der Farbtonwinkel und liegt vorteilhafterweise im Bereich von 210° bis 280°.

Die Einhaltung der vorab beschriebenen Bedingungen insbesondere für die roten und grünen Interferenzpigmente ermöglicht es, dass ein Druck- verfahren mit lediglich drei mit Interferenzpigmenten farbig pigmentierten Druckfarben (RGB) ausreicht, um unter wenigstens einem Betrachtungswinkel mehrfarbige Druckbilder in der farbigen Vielfalt des gesamten Farbraumes zu erhalten. Dabei hängt die Farbintensität und die Brillanz der Druckbilder selbstverständlich von weiteren Bedingungen ab.

Dazu gehören insbesondere eine hohe Farbsättigung sowie eine hohe Buntheit (Chroma). Erfindungsgemäß vorteilhaft ist daher eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der die jeweils eingesetzten Interferenzpigmente eine möglichst hohe Farbsättigung aufweisen, also besonders farbstark sind, sowie eine hohe Buntheit zeigen. Entsprechende Details sowie besonders geeignete Interferenzpigmente sind in der bereits genannten Patentanmeldung PCT/EP2016/000120 näher erläutert. Auf die genannte Patentanmeldung wird insofern hier ausdrücklich Bezug genommen.

Sind für das optisch variable Druckbild, welches mit dem erfindungs- gemäßen Verfahren erzeugt werden soll, jedoch keine gelben Druckflächen vorgesehen oder erforderlich und sind Abstriche bei dem Umfang des zu erzielenden Farbraumes (Gamut) hinnehmbar, können die eingesetzten roten, grünen oder blauen Interferenzpigmente für die jeweiligen Druckfarben auch bezüglich ihres Farbtonwinkels von den oben genannten Farbtonwinkelbereichen abweichen, so dass andere rote, grüne und blaue Interferenzfarbtöne zum Einsatz kommen können, die sogar einzeln aus Mischungen unterschiedlicher Interferenzpigmente erzeugt werden können. Bezüglich der Sättigung und der Buntheit der Interferenzpigmente ist es jedoch auch dann sehr vorteilhaft, wenn für das erfindungsgemäße

Verfahren die Interferenzpigmente mit den jeweils höchsten verfügbaren Werten ausgewählt werden.

Die für das erfindungsgemäße Druckverfahren eingesetzten Interferenzpigmente zeigen im Anwendungsmedium entweder eine rote oder eine blaue oder eine grüne Interferenzfarbe. Sie bestehen aus plättchen- förmigen Trägern, die mit einer oder mehreren Schichten aus Materialien beschichtet sind, die eine von Trägermaterial verschiedene Brechzahl aufweisen, was zumindest auf das Material der ersten auf dem Träger befindlichen Schicht zutrifft, und, sofern mehrere Schichten auf dem Träger vorhanden sind, voneinander verschiedene Brechzahlen zwischen direkt aufeinander liegenden Schichten aufweisen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden als rote, blaue und grüne Interferenzpigmente solche eingesetzt, die jeweils aus transparenten, farblosen, plättchenförmigen Trägern bestehen, die mit einer oder mehreren Schichten aus transparenten, farblosen Materialien beschichtet sind. Die Interferenzpigmente selbst liegen ebenfalls plättchenförmig vor.

Obwohl im erfindungsgemäßen Druckverfahren prinzipiell rote, grüne und blaue Interferenzpigmente in allen verfügbaren Partikelgrößen eingesetzt werden können, die gewöhnlich im Bereich von 1 -250 μιτι für Länge bzw.

Breite der Pigmentplättchen sowie Werten von 0,1 bis 5 μιτι für deren Dicke liegt, ist es zur Erlangung einer hohen Flächendeckung der bedruckten Substrate und damit zur Erzielung einer hohen Farbintensität der bunten Druckbilder sehr vorteilhaft, wenn die Partikelgröße der erfindungsgemäß eingesetzten roten, grünen und blauen Interferenzpigmente im Bereich von 1 bis 45 μιτι mit einem dgo-Wert von <40 μιτι, insbesondere von <35 μιτι, liegt. Vorzugsweise werden Interferenzpigmente eingesetzt, deren dso-Wert bei <20 μιτι, insbesondere bei <18 μιτι, und deren dio-Wert vorzugsweise bei <12 μιτι liegt. Dabei bezieht sich die Partikelgröße jeweils auf die Hauptachse der Pigmente, d.h. die längste Ausdehnung des jeweiligen Pigmentpartikels.

Um für die Partikelgröße absolute Werte zu erhalten, die auf einer breiten statistischen Auswertung beruhen, beruhen die Angaben der Partikelgröße in der vorliegenden Erfindung auf einer Einzelauswertung im Lichtmikroskop mit automatisierter Bildanalyse. Da Interferenzpigmente eine Plättchenform aufweisen und mit ihrer Hauptfläche parallel zur Lichtquelle orientiert werden können, kann mit diesem Verfahren jeweils die konkrete Partikeloberfläche und die Formfaktoren vermessen werden. Die anzahl- gewichtete Verteilung der Hauptachsenlänge wird über die d io, dso, dgo und gegebenenfalls dgs-Werte ausgedrückt (entspricht dem Prozentsatz an Partikeln, die kleiner sind als der angegebene Wert). Es werden jeweils mehr als 1000 Pigmentpartikel ausgewertet. Die Auswertung erfolgt gemäß [a] ISO 13322-1 :2014 -Particle size analysis-lmage analysis methods-Part 1 : Static image analysis methods; [b] ASTM E1617 -09(2014) Standard Practice for reporting Particle size characterization data; bzw. [c] Powder sampling and Particle size determination, T. Allen, Elsevier 2003. Die mittels dieser Einzelauswertung im Lichtmikroskop erhaltenen Werte ermöglichen eine äußerst realistische Übersicht über die Partikelgrößen und die Partikelgrößenverteilung von plättchenförmigen Pigmenten. Es können jedoch auch andere gängige Verfahren zur Ermittlung der

Partikelgröße von Interferenzpigmenten eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäß eingesetzten Interferenzpigmente besitzen in der Regel ein Aspektverhältnis (Verhältnis des mittleren Durchmessers zur mittleren Teilchendicke) von 3:1 bis 1000:1 und insbesondere von 6:1 bis 250:1 .

Aus den vorab genannten Werten geht hervor, dass die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten roten, blauen und grünen Interferenzpigmente vorteilhafterweise über einen äußerst geringen Grobkornanteil verfügen. Darüber hinaus ist es besonders bevorzugt, wenn sie auch einen hohen mittleren Feinkornanteil aufweisen, bei dem bis zu 40% der Pigmentteilchen eine Partikelgröße im Bereich von 12 bis 20 μιτι aufweisen.

Als rote, blaue und grüne Interferenzpigmente können im erfindungsgemä- ßen Druckverfahren Interferenzpigmente verschiedener Hersteller eingesetzt werden, beispielsweise die im Handel erhältlichen Interferenzpigmente, welche unter den Bezeichnungen Iriodin®, Colorstream®, Xirallic®, Pyrisma®, Spectraval™, Miraval®, Lustrepak®, Colorcrypt®, Colorcode® und Securalic® von der Firma Merck KGaA angeboten werden, weiterhin Pigmente der Bezeichnung Mearlin® sowie Pigmente der Lumina®Royal- Reihe der BASF SE und auch andere kommerziell erhältliche Interferenzpigmente anderer Hersteller. Wenn diese Pigmente die vorab beschriebenen Anforderungen hinsichtlich Farbwinkel, Sättigung, Chroma und Partikelgröße erfüllen, sind mit dem erfindungsgemäßen Druckverfahren unter mindestens einem Betrachtungswinkel qualitativ hochwertige, bunte Druckbilder erhältlich, die, wenn gewünscht, einen fotorealistischen optischen Eindruck aufweisen können. Als besonders geeignet haben sich Interferenzpigmente erwiesen, die unter den Bezeichnungen Iriodin®, Pyrisma® und Spectraval™ im Handel sind, insbesondere die Interferenzpigmente der Pyrisma®- und Spectraval™- Serie.

Diese Interferenzpigmente werden erfindungsgemäß in einer ersten

Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in den jeweiligen Druckfarben gemeinsam mit einem schwarzen Absorptionspigment eingesetzt. Bei dem schwarzen Absorptionspigment kann es sich um partikuläres Fe3O 4 , um auf partikulärem Fe3O 4 basierende Pigmente, um partikuläres Graphit, partikulären Ruß oder auch um die weiter unten beschriebenen Kombinationspigmente mit schwarzer Absorptionsfarbe handeln.

Sofern es sich um partikuläres Fe3O 4 , auf partikulärem Fe3O 4 basierende Pigmente, partikuläres Graphit oder partikulären Ruß handelt, sind entsprechende Materialien kommerziell in verschiedenen Partikelgrößen erhältlich und beispielsweise unter den Bezeichnungen C.l. Pigment Black 7, C.l. Pigment Black 1 1 , C.l. Pigment Black 28, C.l. Pigment Black 30 oder C.l. Pigment Black 33 bekannt. Die jeweilige Partikelgröße richtet sich dabei nach dem eingesetzten Druckverfahren, da unterschiedliche

Druckverfahren auch ganz allgemein unterschiedliche Anforderungen an die Partikelgröße der in den Druckfarben enthaltenen partikulären

Materialien stellen. Insbesondere darf partikuläres Material die Näpfchen der Druckformen nicht verstopfen, deren Leerung nicht ver- oder behindern oder zu Ablagerungen auf der Druckform führen. Im Allgemeinen haben die schwarze Absorptionspigmente eine Partikelgröße im Bereich von 0,01 bis 100 μιτι, insbesondere von 0,01 bis 20 μιτι. Die genannten schwarzen Absorptionspigmente können einzeln oder im Gemisch in der jeweiligen Druckfarbe eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft wird jedoch Ruß, insbesondere feinteiliger Farbruß, angewendet, der allgemein üblich in gewöhnlichen CMYK-Druckverfahren unter der Bezeichnung C.l. Pigment Black 7 eingesetzt wird. Der Gewichtsanteil dieser schwarzen Absorptionspigmente in der jeweiligen Druckfarbe beträgt erfindungsgemäß 0,001 bis 1 ,5 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 0,75 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,03 bis 0,40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckfarbe.

Erfindungsgemäß können jedoch auch die weiter unten beschriebenen Kombinationspigmente mit schwarzer Absorptionsfarbe als schwarze Absorptionspigmente eingesetzt werden. Diese weisen zusätzlich zu der schwarzen Absorptionsfarbe eine rote, grüne oder blaue Interferenzfarbe auf und werden entsprechend mit den roten, grünen oder blauen Interferenzpigmenten korrelierend eingesetzt. Dadurch verstärken sich die Interferenzeffekte in der jeweiligen Druckfarbe. Da die Kombinationspigmente mit schwarzer Absorptionsfarbe eine Plättchenform sowie eine Partikelgröße aufweisen, die der Partikelgröße der Interferenzpigmente ähnlich ist, kommt es in vorgefertigten Pigmentgemischen aus beiden

Bestandteilen oder auch in den fertigen Druckfarben in geringerem Maße zu Absetzerscheinungen oder Entmischungen beider Bestandteile, als dies bei partikulären Bestandteilen unterschiedlicher Form und Größe auftreten kann.

Werden die Kombinationspigmente mit schwarzer Absorptionsfarbe als schwarze Absorptionspigmente gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung eingesetzt, beträgt ihr Anteil in der jeweiligen Druckfarbe 5 bis 30 Gew.-%, insbesondere 10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Interferenzpigment und Kombinationspigment, also bezogen auf den Gesamtpigmentgehalt in der jeweiligen Druckfarbe.

Entsprechende kommerziell erhältliche Produkte sind weiter unten beschrieben. Der Anteil des jeweiligen roten, grünen oder blauen Interferenzpigmentes in der jeweiligen Druckfarbe beträgt im Allgemeinen zwischen 1 und 40 Gewichtsprozent und vorzugsweise zwischen 5 und 35 Gewichtsprozent, insbesondere zwischen 10 und 30 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Druckfarbe. Dabei ist es selbstverständlich, dass die Pigmentkonzentration in jedem Falle so gewählt wird, dass das erfindungsgemäße Druckverfahren mit den jeweils zur Verfügung stehen- den Apparaturen problemlos ausgeführt werden kann. Darüber hinaus wird je nach eingesetzter Druckapparatur die Pigmentkonzentration in der Druckfarbe so ausgewählt, dass vorzugsweise der höchstmögliche, verarbeitbare Pigmentanteil ausgewählt wird, um die erforderliche Flächenabdeckung der zu bedruckenden Druckflächeneinheiten erhalten zu können. Wenn erforderlich, können die Pigmentkonzentrationen in der roten, blauen und grünen Druckfarbe voneinander verschieden gewählt werden. Ebenso bevorzugt ist aber bei der Verwendung von gleichen Druckapparaturen für jeden Druckschritt auch die gleiche Pigmentkonzentration in jeder der drei Druckfarben.

In einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die rote, grüne und blaue Druckfarbe ausschließlich mit roten, grünen oder blauen Kombinationspigmenten farbig pigmentiert, die neben einer schwarzen Absorptionsfabe eine rote, grüne oder blaue Interferenzfarbe auf- weisen.

Solche Kombinationspigmente basieren auf plättchenförmigen Trägern und weisen mindestens eine sich auf dem Träger befindende Interferenzschicht auf, wobei entweder der Träger oder die mindestens eine Interferenzschicht oder beide aus Fe3O 4 oder Graphit bestehen oder Fe3O 4 , Graphit oder Ruß entweder einzeln oder im Gemisch enthalten.

Pigmente, die beispielsweise auf Graphitplättchen basieren und gleichzeitig Interferenzfarben aufweisen sind kommerziell ebenso verfügbar wie die so genannten Carbon-Inclusion-Pigmente, die im Trägermaterial und/oder in einer auf dem Träger befindlichen Schicht Kohlenstoff eingelagert haben. Zusätzlich können weitere Interferenzschichten, die in der Regel aus Metalloxiden bestehen, vorhanden sein.

Vorzugsweise handelt es sich bei den roten, grünen oder blauen

Kombinationspigmenten um plättchenförmige Pigmente, die einen plättchenförmigen Träger aus natürlichem oder synthetischem Glimmer, S1O2, AI2O3 oder Glas und eine auf dem Träger befindliche Interferenzschicht aufweisen, die Fe3O 4 enthält. Wahlweise können eine oder mehrere weitere Interferenzschichten enthalten sein.

Als ein nicht limitierendes Beispiel für geeignete Kombinationspigmente seien hier die von der Merck KGaA angebotenen Kombinationspigmente der Rona Colorona® Blackstar-Reihe, nämlich Rona Colorona® Blackstar Red, Rona Colorona® Blackstar Green und Rona Colorona® Blackstar Blue genannt. Diese basieren auf Glimmerplättchen, die auf dem

plättchenförmigen Träger eine Schicht aufweisen, die Fe3O 4 enthält.

Die Partikelgröße der eingesetzten Kombinationspigmente beträgt 1 -250 μιτι, insbesondere 5-100 μιτι und bevorzugt 10-60 μιτι, bei einer Dicke der Pigmentplättchen im Bereich von 0,1 bis 5 μιτι. Eine speziell feine Partikelgrößenverteilung wie bei den eingesetzten Interferenzpigmenten der ersten Ausführungsform führt in der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung nicht zu verbesserten Druckergebnissen, kann aber beim Einsatz der Kombinationspigmente als schwarzes Absorptionspigment in der ersten Ausführungform der Erfindung von Vorteil sein.

Gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die rote, grüne und blaue Druckfarbe jeweils ausschließlich mit den genannten Kombinationspigmenten farbig pigmentiert, wobei die Farbe hier lediglich durch die entsprechenden Interferenzfarben erhalten wird. Die Konzentration der Kombinationspigmente in der jeweiligen Druckfarbe beträgt zwischen 1 und 40 Gewichtsprozent und vorzugsweise zwischen 5 und 35 Gewichtsprozent, insbesondere zwischen 10 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Druckfarbe. Die Konzentration der Kombinationspigmente kann in jeder der drei Druckfarben gleich sein oder aber bei Bedarf auch auf voneinander verschiedene Werte eingestellt werden.

Da die Kombinationspigmente teilweise eine sehr starke schwarze

Absorption und damit Körperfarbe aufweisen, sind in einigen Fällen auch Konzentrationen erforderlich, die 15 Gew.-% nicht übersteigen und vorteilhafterweise im Bereich von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckfarbe, liegen. Sowohl in der ersten wie auch in der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Aufbringen der drei Druckfarben nacheinander auf das entsprechende Substrat (den Bedruckstoff).

Die jeweils drei Druckfarben setzen sich dabei jeweils aus einem

Druckfarbenvehikel, dem entsprechenden Interferenzpigment und einem schwarzen Absorptionspigment (erste Ausführungsform) oder aus einem Druckfarbenvehikel und dem entsprechenden Kombinationspigment (zweite Ausführungsform) zusammen. Als Druckfarbenvehikel können kommerziell erhältliche oder im allgemeinen gebräuchliche Druckfarbenvehikel eingesetzt werden, die mindestens ein Bindemittel oder Bindemittelsystem sowie häufig auch Lösemittel enthalten, sofern es sich nicht um strahlenhärtende Bindemittelsysteme handelt. Als Bindemittel können die üblicherweise für Druckprozesse eingesetzten Bindemittel oder Bindemittelsysteme verwendet werden, beispielsweise wässrige oder lösemittelhaltige Bindemittel auf Nitrocellulosebasis, Polyamidbasis, Acrylbasis, Polyvinylbutyralbasis, PVC-Basis, PUR-Basis oder geeignete Gemische aus diesen. Wichtig für den Erfolg des erfindungsgemäßen Druckverfahrens ist es, dass die entsprechenden Bindemittel oder Bindemittelsysteme transparent und farblos aushärten, um die optische Wirkung der Interferenzpigmente im Zusammenspiel mit den schwarzen Absorptionspigmenten beziehungsweise der Kombinationspigmente nicht zu behindern oder zu verfälschen.

Neben Wasser können auch organische Lösemittel eingesetzt werden, beispielsweise verzweigte oder unverzweigte Alkohole, Aromaten oder Alkylester, wie Ethanol, 1 -Methoxy-Propanol, 1 -Ethoxy-2-Propanol, Ethylacetat, Butylacetat, Toluol oder diese enthaltende Gemische. Die jeweilige farbige Druckfarbe kann jedoch auch arm an oder völlig frei von Lösemitteln sein, wenn strahlenhärtende Bindemittelsysteme, wie z. B. UV- härtende Bindemittelsysteme, verwendet werden.

Neben dem Bindemittel oder Bindemittelsystem und ggf. dem oder den Lösemitteln kann das Druckfarbenvehikel zusätzlich zu den jeweiligen Interferenzpigmenten im Gemisch mit schwarzen Absorptionspigmenten oder den Kombinationspigmenten noch verschiedene Hilfsstoffe und/oder Additive enthalten.

Als Additive kommen UV-Stabilisatoren, Inhibitoren, Flammschutzmittel, Gleitmittel, Dispergiermittel, Redispergiermittel, Entschäumer, Verlaufs- mittel, Filmbildner, Haftvermittler, Trocknungsbeschleuniger,

Trocknungsverzögerer, Fotoinitiatoren, etc. in Frage. Vorzugsweise enthält das jeweilige Druckfarbenvehikel alle notwendigen Hilfsstoffe in flüssiger Form, damit die optische Wirkung der Interferenzpigmente durch

zusätzliche Feststoffe nicht abgeschwächt oder anderweitig beeinträchtigt wird. Aus diesem Grunde sind vorzugsweise in den fertigen farbigen Druckfarben weder (lösliche) Farbstoffe noch andere farbgebende

Pigmente oder feste Füllstoffe außer den erfindungsgemäß notwendigen roten, blauen oder grünen Interferenzpigmenten in Kombination mit schwarzen Absorptionspigmenten oder den roten, grünen und blauen Kombinationspigmenten enthalten. Die vorab beschriebenen roten, blauen und grünen Interferenzpigmente sind in den erfindungsgemäß eingesetzten farbigen Druckfarben jeweils einzeln oder als Gemisch von zwei oder mehreren vorhanden. Das bedeutet, dass beispielsweise eine rote Druckfarbe entweder nur eine einzige Sorte von roten Interferenzpigmenten enthält oder aber auch mehrere verschiedene rote Interferenzpigmente enthalten kann (mehrere Sorten), die einen formal gleichen, einen ähnlichen oder auch einen voneinander verschiedenen Schichtaufbau auf dem gleichen Trägermaterial oder auch auf verschiedenen Trägermaterialien aufweisen können, die aber als Mischung die vorab beschriebenen Anforderungen hinsichtlich des Farbwinkels h u v und vorzugsweise auch hinsichtlich des Sättigungswertes und der Buntheit erfüllen. Solange die genannten Bedingungen eingehalten werden und die eingesetzten Interferenzpigmente als Partikel eine hohe Transparenz aufweisen sowie vorzugsweise farblos sind, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Erfolg durchgeführt werden.

Die beschriebene Zusammenstellung der Interferenzpigmente in der jeweiligen farbigen Druckfarbe gilt selbstverständlich in gleicher Weise wie für die oben beschriebene rote Druckfarbe auch für die blaue oder die grüne Druckfarbe. Im erfindungsgemäßen Druckverfahren werden eine rote, eine blaue und eine grüne Druckfarbe, die jeweils mit roten, blauen oder grünen

Interferenzpigmenten im Gemisch mit schwarzen Absorptionspigmenten oder mit roten, grünen oder blauen Kombinationspigmenten farbig pigmentiert sind, nacheinander in Form von Druckflächeneinheiten auf ein Substrat aufgebracht und verfestigt. Dabei setzt sich eine Druckflächeneinheit aus einer Druckschicht aus einer Druckfarbe oder mehreren Druckschichten aus zwei oder drei Druckfarben zusammen. Jede der einzelnen farbigen Druckschichten kann separat verfestigt werden oder die zwei oder drei Druckschichten auf einer Druckflächeneinheit können nacheinander aufgebracht und gemeinsam in einem einzigen Verfahrensschritt verfestigt werden.

Bei dem Substrat kann es sich erfindungsgemäß um praktisch alle

Substrate handeln, die mit gewöhnlichen Druckverfahren bedruckt werden können, also um Papier verschiedenster Zusammensetzung, Kartonagen, Tapeten, Kunststofffolien, Kunststoffkörper, Metallfolien, Metallkörper, Textilien, Keramik und Glas verschiedener Formen, um Holz oder um Verbundmaterialien, welche zumindest eines der vorab genannten

Materialien enthalten. Dabei können erfindungsgemäß neben Substraten mit einer opaken Oberfläche sogar farblos transparente Substrate wie beispielsweise farblose, transparente Kunststofffolien, bedruckt werden.

Die opaken Substrate können als solche eine helle oder weiße Farbgebung aufweisen oder können Grundier- oder Satinierschichten aufweisen, die eine helle oder weiße Farbgebung aufweisen. Solcherart helle oder vorbeschichtete Substrate sind, im Gegensatz zu dem in PCT/EP2016/000120 beschriebenen Verfahren, für das erfindungsgemäße Verfahren besonderes geeignet, da sie einen ausreichenden Kontrast zu den durch die schwarzen Absorptionspigmente oder die schwarze Absorptionsfarbe der Kombinationspigmente gebildeten Graustufen bilden, die nachfolgend erläutert werden. Sie sind kommerziell in großer Vielfalt erhältlich, weil es sich hierbei um üblicherweise in gebräuchlichen Druckverfahren

eingesetzte Bedruckstoffe handelt.

Vorzugsweise weisen die opaken Substrate eine weiße oder helle Farbe mit einem L * -Wert (CIELUV) im Bereich von 60 bis 100 auf. Diese

Farbgebung des Substrates kann je nach eingesetztem Substratmaterial und beabsichtigtem Verwendungszweck des fertigen Produktes entweder durch Masseeinfärbung des Substratmaterials, beispielsweise bei Kunststofffolien, oder mittels Beschichten des Substrates mit einer weißen oder hellen Beschichtung erhalten werden. Letztere kann zusätzlich oder alternativ zu Grundier- oder Satinierschichten aufgebracht werden. Sie können durch den Zusatz üblicher Farbmittel zu entsprechenden Be- Schichtungszusammensetzungen, beispielsweise den Zusatz von

Weißpigmenten wie ΤΊΟ2, BaSO 4 oder ZnO, erhalten werden.

Vorzugsweise ist die gesamte zu bedruckende Oberfläche des opaken Substrates weiß oder hell oder mit einer solchen weißen oder hellen

Beschichtung versehen, es können sich jedoch auch weiße oder helle und transparente Oberflächenteile auf dem Substrat befinden oder das Substrat kann völlig transparent sein.

Auswirkungen auf die farbliche Gestaltung des erzielbaren Druckbildes hat auch die Reihenfolge des Auftrages der einzelnen farbigen Druckfarben. So ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, wenn die Reihenfolge der auf dem Substrat aufzubringenden Druckfarben wie folgt ist:

erste Druckschicht: rote Druckfarbe mit roten Interferenzpigmenten oder roten Kombinationspigmenten,

zweite Druckschicht: grüne Druckfarbe mit grünen Interferenzpigmenten oder grünen Kombinationspigmenten und

dritte Druckschicht: blaue Druckfarbe mit blauen Interferenzpigmenten oder blauen Kombinationspigmenten

(Reihenfolge RGB). Im erfindungsgemäßen Druckverfahren werden die drei farbigen Druckfarben in Form von Druckflächeneinheiten auf das zu bedruckende Substrat aufgebracht, wobei die mit den einzelnen farbigen Druckfarben jeweils bedruckten Druckflächeneinheiten nebeneinander oder ganz oder teilweise aufeinander, also überlappend, angeordnet sind. Nur bei ganz oder teil- weise überlappenden Druckflächeneinheiten für die einzelnen Druckfarben kommt es im resultierenden Druckbild zu Mischfarben, die aus den roten, blauen und grünen Interferenzpigmenten in Kombination mit den schwarzen Absorptionspigmenten oder aus dem roten, grünen und blauen Kombinationspigmenten in unterschiedlicher Zusammensetzung gebildet werden. Unter Druckflächeneinheiten werden je nach einzusetzender Druckform

Druckpunkte oder auch Druckflächen verstanden, die verschiedene Größen und Formen annehmen können, je nachdem, ob es sich um ein Rasterdruckverfahren handelt oder um ein Druckverfahren, bei dem größere Flächeneinheiten direkt bedruckt werden können.

Das erfindungsgemäße Druckverfahren kann generell auf die verschiedensten gängigen Druckverfahren angewandt und daher auch mit üblichen Druckwerkzeugen ausgeführt werden. So kann es als konventionelles analoges Druckverfahren wie beispielsweise als ein Flachdruckverfahren, ein Tiefdruckverfahren, ein Hochdruckverfahren oder ein Durchdruckverfahren oder als ein digitales Druckverfahren ausgeführt werden.

Unter Flachdruckverfahren sind dabei insbesondere konventionelle oder UV-härtende Offsetdruckverfahren oder auch Trockenoffsetdruckverfahren zu verstehen, die ohne Feuchtmittel durchgeführt werden. Als Tiefdruckverfahren sind beispielsweise Verpackungstiefdruck, Illustrationstiefdruck, Dekortiefdruck oder auch Intagliodruckverfahren (Stichtiefdruck) zu nennen. Unter Hochdruckverfahren sind ein Buchdruckverfahren, ein indirektes Hochdruckverfahren wie der Lettersetdruck oder das häufig verwendete Flexodruckverfahren zu verstehen. Ein bekanntes Durchdruckverfahren ist der Siebdruck. Als digitale Verfahren sind der Inkjetdruck, das tonerbasierende Elektrophotographieverfahren oder der Thermotransferdruck bekannt. Alle diese gängigen Druckverfahren arbeiten gewöhnlich im Vierfarbdruck gemäß der CMYK-Farbzerlegung. Stattdessen kann nun das erfindungsge- mäße Druckverfahren auf alle genannten Druckverfahren derart angewendet werden, dass statt der üblicherweise eingesetzten cyan, magenta, yellow und black pigmentierten Druckfarben nunmehr die ausschließlich mit Interferenzpigmenten und schwarzen Absorptionspigmenten beziehungs- weise mit den genannten Kombinationspigmenten pigmentierten roten, blauen, grünen Druckfarben nacheinander verdruckt werden.

Diese ergeben in den verschiedenen Farbkombinationen, insbesondere wenn die reinen Interferenzpigmente im Gemisch mit schwarzen Absorp- tionspigmenten eingesetzt werden, nämlich ebenfalls ein gelbes, cyan- farbenes oder magenta-farbiges Druckbild, und zwar in den Kombinationen Rot/Grün—Gelb, Grün/Blau— Cyan und Blau/Rot— Magenta.

Jedes der vorab beschriebenen Druckverfahren gestattet in einem einzigen Druckvorgang jeweils eine maximale Schichtdicke der resultierenden trockenen Druckschicht. Diese ist von Druckverfahren zu Druckverfahren sehr verschieden. Entsprechend betragen die Schichtdicken der einzelnen Druckschichten im erfindungsgemäßen Druckverfahren 0,2 bis 250 μιτι. Es ist aber nachvollziehbar, dass bei sehr geringen Schichtdicken der einzel- nen Druckschicht nur sehr wenig Pigmente auf die jeweilige Druckflächeneinheit aufgebracht werden. Daher kann in diesen Fällen zur Einstellung einer hohen Flächenbedeckung der Druckschritt, mit dem eine einzelne farbige Druckfarbe auf das Substrat übertragen wird, gegebenenfalls ein oder mehrfach wiederholt werden. Die Druckschichtdicken (Trockenschicht- dicken) für die einzelnen Druckfarben liegen daher bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 80 μιτι, besonders bevorzugt im Bereich von 0,6 bis 10 μιτι und insbesondere im Bereich von 1 ,0 bis 5,0 μιτι.

Eine hohe Flächenbedeckung der einzelnen Druckflächeneinheiten mit den erfindungsgemäß eingesetzten farbgebenden Pigmenten kann zusätzlich auch durch die Auswahl der Druckwerkzeuge, beispielsweise durch die Rasterung der Druckwalzen und/oder das Schöpfvolumen der Näpfchen auf den Druckformen begünstigt werden. Solche Maßnahmen gehören jedoch zum Fachwissen des Druckfachmannes und müssen demzufolge hier nicht näher erläutert werden. Das erfindungsgemäße Druckverfahren wird vorzugsweise so ausgeführt, dass jede der verschiedenen Druckfarben mit Hilfe des jeweils gleichen Druckverfahrens, d.h. mittels gleichartiger Druckwerkzeuge, aufgebracht wird. Zwar ist es grundsätzlich möglich, für die verschiedenen Druckschritte jeweils verschiedene Druckwerkzeuge einzusetzen, dadurch würde aber der Druckprozess unnötig verkompliziert und verteuert.

Das erfindungsgemäße Druckverfahren lässt sich an die meisten üblichen analogen und digitalen Druckverfahren anpassen und kann daher mit üblichen Druckwerkzeugen ausgeführt werden. Mit lediglich drei farbigen Druckfarben, die ausschließlich mit Interferenzpigmenten im Gemisch mit schwarzen Absoprtionspigmenten beziehungsweise mit Kombinationspigmenten, die eine schwarze Absorptionsfarbe aufweisen, pigmentiert sind, lassen sich im RGB-Modus optisch variable Druckbilder erstellen, die unter mindestens einem Betrachtungswinkel eine Farbpalette über den gesamten verfügbaren Farbraum abdecken können und unter einem anderen Betrachtungswinkel ein vom ersten Druckbild in seiner Farbwirkung völlig verschiedenes zweites Druckbild ergeben.

Darüber hinaus lässt sich das erfindungsgemäße Druckverfahren auch mit üblichen Druckverfahren im CMYK-Modus kombinieren, so dass auf ein und demselben Substrat bestimmte Oberflächen- oder Druckmotivteile im üblichen CMYK-Farbteilungsmodus und Teile von diesen oder davon verschiedene andere Oberflächen- oder Druckmotivteile im erfindungsgemäßen RGB-Modus bedruckt werden können. Für das farbige Gestalten von Oberflächen in Druckverfahren bieten sich damit neue, bisher nicht erzielbare Möglichkeiten und Effekte. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Druckerzeugnis, welches ein optisch variables Druckbild auf einem vorzugsweise weißen, hellen oder farblos transparenten Substrat darstellt und nach dem vorab beschriebenen Verfahren hergestellt ist.

Als optisch variabel werden Druckerzeugnisse dann bezeichnet, wenn sie unter verschiedenen Betrachtungs- und/oder Beleuchtungswinkeln ein deutlich verändertes Färb- und/oder Glanzverhalten aufweisen. Das erfindungsgemäße Druckbild und damit das das Druckbild enthaltende Druckerzeugnis zeigt, bei gleichbleibendem Beleuchtungswinkel, unter einem steilen Betrachtungswinkel (beispielsweise bei Beobachtung in der Normalen) ein entweder sehr schwach farbiges Erscheinungsbild auf dunklem Grund oder vorzugsweise ein nicht-farbiges Erscheinungsbild in Halbtonqualität, also in verschiedenen Grauabstufungen.

Bei einem Betrachtungswinkel, der im Bereich des Glanzwinkels ± 30 Winkelgrad (grd) liegt (der Glanzwinkel entspricht dem an einer gedachten 90°-Linie gespiegelten Einfallswinkel des Lichtstrahls), weist das ent- sprechende Druckbild aber eine deutlich verbesserte Farbigkeit in satten, dunklen Farbtönen mit erhöhtem Glanz (zweite Ausführungsform) oder aber eine beeindruckend deutliche, deckende, leuchtend bunte Farbigkeit einschließlich möglicher gelber Flächenanteile sowie einen starken Glanz (erste Ausführungsform) auf. Da die optischen Effekte bei der ersten Aus- führungsform so überraschend deutlich und spektakulär ausfallen, ist diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eindeutig bevorzugt. Das im Glanzwinkel und im Bereich um den Glanzwinkel erscheinende bunte Druckbild gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verhält sich optisch wie ein mit stark glänzenden, deckenden plättchenförmigen Effektpigmenten (beispielsweise mit farbigen Metall- effektpigmenten) gedrucktes Druckbild, verfügt aber über eine weitaus größere Farbvielfalt als letzteres, sofern dieses ebenso lediglich mit drei verschiedenen Druckfarben hergestellt worden wäre. Außerdem wäre ein solches Vergleichsdruckbild bei Betrachtung in der Normalen ebenfalls farbig, während das Druckbild gemäß der vorliegenden Erfindung einen extrem deutlichen Färb- und Glanzunterschied zwischen den verschie- denen Betrachtungswinkeln aufweist und jeweils wie mit verschiedenen Druckfarben gedruckt wirkt, nämlich wie ausschließlich mit Schwarzpigmenten in Halbtonqualität unter mindestens einem (vorzugsweise steilen) Betrachtungswinkel und mit bunten Glanzpigmenten in großer Farbvielfalt und mit hohem Deckvermögen im Glanzwinkel und dessen Umgebung.

Darüber hinaus ist auch die Verwendung der vorab beschriebenen Druckerzeugnisse in dekorativen oder künstlerischen Produkten und insbesondere auch in Sicherheitsprodukten Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Die vorab beschriebenen optischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Druckerzeugnisse prädestinieren deren Verwendung in dekorativen

Produkten aller Art, die entweder selbst aus den erfindungsgemäßen Druckerzeugnissen bestehen, wie beispielsweise Werbe- und Akzidenzdrucke, oder diese enthalten, wie beispielsweise Verpackungen für verschiedenste Produkte und in unterschiedlichster Ausführung. Da die Druckerzeugnisse gemäß der vorliegenden Erfindung über bisher in

Druckverfahren nicht erhältliche optische Eigenschaften verfügen, eignen sie sich auch zur Verwendung im künstlerischen Bereich, beispielsweise für Tapeten, Werbedrucke, Collagen, Kalender, Textilbeschichtungen und vieles mehr.

Insbesondere bietet sich die Verwendung der erfindungsgemäßen

Druckerzeugnisse jedoch auch in Sicherheitserzeugnissen der verschiedensten Art an, da das neuartige Verfahren zu optisch variablen Druckbildern führt, die im allgemeinen in den bisher bekannten Formen, die unter mindestens zwei Betrachtungswinkeln jeweils verschiedene bunte Farben zeigen, sehr häufig in Sicherheitsdokumenten verwendet werden, in der hier erzeugbaren Form aber praktisch unbekannt und daher auch schwer oder gar nicht zu fälschen sind.

Sicherheitserzeugnisse, in denen die optisch variablen Druckerzeugnisse gemäß der vorliegenden Erfindung angewendet werden können, sind beispielsweise Banknoten, Schecks, Pässe, Zugangsberechtigungsdokumente, Urkunden, Aktienzertifikate, Steuerbanderolen, Kreditkarten und andere Zahlungsträger, Eintrittskarten, Lotteriescheine, Geschenkgutscheine, Briefmarken, Wertmarken oder Markenlogos, um nur einige zu nennen.

Die erfindungsgemäß hergestellten Druckerzeugnisse verfügen über attraktive optische Eigenschaften, die bisher in dieser Art am Markt nicht verfügbar sind und daher einen wertvollen Beitrag zur Erweiterung der Palette an dekorativen und künstlerischen Produkten sowie der möglichen Sicherheitsmerkmale für Sicherheitsprodukte leisten.

Figur 1 : zeigt den CIELUV-Farbraum (1976) mit dem Neutral- oder

Unbuntpunkt E und die Struktur zur Bestimmung von Farbwinkeln in diesem Farbraum

Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen erläutert, nicht jedoch auf diese beschränkt werden. Beispiel 1 :

1 a:

Es werden eine rote, eine grüne und eine blaue Druckfarbe aus einem handelsüblichen Druckfarbenvehikel für den Siebdruck (Follmann

Aquascreen FS 10-931 ) hergestellt, indem die unten genannten Interferenzpigmente in der jeweiligen Konzentration mit jeweils 0,1 Gewichtsteilen einer schwarzen Druckfarbe (Follmann Aquascreen FS-801 ; entspricht etwa 0,025 Gew.% an C.l. Pigment Black 7 in der Druckfarbe) dem

Druckfarbenvehikel zugegeben und alle Bestandteile innig miteinander vermischt werden: Pyrisma® T30-21 Red 15 Gewichtsteile

Pyrisma® T30-24 Green 12 Gewichtsteile

Pyrisma® T30-23 Blue 9 Gewichtsteile

(alle Angaben beziehen sich auf jeweils 100 Gewichtsteile der fertigen Druckfarbe)

Auf einem beidseitig gestrichenem weißen Karton (Invercoat Creato von Iggesund) wird mit einem üblichen Sieb (90L/cm, 40 PW, Maschenweite 68 μιτι) nacheinander ein in die Druckfarben rot-grün-blau zerlegtes Motiv in dieser Reihenfolge gedruckt.

Es wird ein Druckbild erhalten, welches bei gleichbleibendem Beleuchtungswinkel unter einem steilen Betrachtungswinkel ein nicht-farbiges Erscheinungsbild (in grauen Halbtonwerten) mit gutem Kontrast und beim Abkippen im Glanzwinkel ein leuchtend farbiges, deckendes, glänzend buntes Erscheinungsbild in vielfältiger Farbigkeit aufweist, welches gelbe Druckflächen einschließt.

1 b:

Beispiel 1 a wird wiederholt mit der Änderung, dass den jeweiligen

Druckfarben die schwarze Druckfarbe in einem Anteil von jeweils 0,5

Gewichtsteilen (entspricht etwa 0,125 Gew.% an C.l. Pigment Black 7 in der Druckfarbe) zugegeben wird.

Es wird ein Druckbild erhalten, welches bei gleichbleibendem Beleuch- tungswinkel unter einem steilen Betrachtungswinkel ein nicht-farbiges

Erscheinungsbild (in grauen Halbtonwerten) mit sehr hohem Kontrast und beim Abkippen im Glanzwinkel ein kontrastreiches, leuchtend farbiges, deckendes, buntes Erscheinungsbild in satten Farben, mit hohem Glanz und in vielfältiger Farbigkeit aufweist, welches gelbe Druckflächen einschließt. Beispiel 2:

Es werden eine rote, eine grüne und eine blaue Druckfarbe aus einem handelsüblichen Druckfarbenvehikel für den Siebdruck (Follmann

Aquascreen FS 10-931 ) hergestellt, indem die unten genannten Kombi- nationspigmente in der jeweiligen Konzentration dem Druckfarbenvehikel zugegeben und alle Bestandteile innig miteinander vermischt werden:

Colorona® Blackstar Red: 15 Gewichtsteile

Colorona® Blackstar Green: 15 Gewichtsteile

Colorona® Blackstar Blue: 15 Gewichtsteile

(alle Angaben beziehen sich auf jeweils 100 Gewichtsteile der fertigen Druckfarbe)

Auf einem beidseitig gestrichenen weißen Karton (Invercoat Creato von Iggesund) wird mit einem üblichen Sieb (90L/cm, 40 PW, Maschenweite 68 μιτι) nacheinander das in die Druckfarben rot-grün-blau zerlegte Motiv aus den Beispielen 1 a und 1 b in dieser Reihenfolge gedruckt.

Es wird ein Druckbild erhalten, welches bei gleichbleibendem Beleuch- tungswinkel unter einem steilen Betrachtungswinkel ein schwach farbiges Erscheinungsbild auf dunklem Fond mit gutem Kontrast und beim Abkippen im Glanzwinkel ein deutlich farbiges, deckendes, schwach glänzendes Erscheinungsbild in bunter, dunkler Farbigkeit aufweist. Gelbe Druckflächen können nicht beobachtet werden.